DE3915317A1 - Verwendung von gonadoliberinderivaten - Google Patents

Verwendung von gonadoliberinderivaten

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Robert I Dr Nicholson
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Tamas Gulyas
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Agnes Balogh
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Description

Die Erfindung betrifft eine neue Verwendung von Gonadoliberinderivaten.
Es ist bekannt, daß das Gonadoliberin (im Fachschrifttum auch als Gonadotropin auslösendes Hormon [gonadotropin releasing hormone] {GnRH} beziehungsweise luteinisierendes und follikelstimulierendes Hormon auslösendes Hormon [luteinizing and folliculus stimulating hormone-relasing hormone] {LH/FSH-RH} bezeichnet) und seine agonistischen Derivate die Freisetzung des luteinisierenden (LH) und des follikelstimulierenden Hormones (FSH) aus der Hypophyse stimulieren, und das Gonadoliberin über diese Wirkung die grundlegenden Fortpflanzungsprozesse regelt.
Die Regelung des Fortpflanzungsprozesses ist ein äußerst kompliziertes System, das über die Kette Hypothalamus-Hypophyse-Geschlechtsdüsen von zahlreichen unterschiedlichen Faktoren beeinflußt wird. In dieser komplizierten Regelung nimmt das Gonadoliberin eine zentrale Stellung ein, denn nahezu jeder der regelnden Parameter beeinflußt die Synthese und Freisetzung des Gonadoliberines in beziehungsweise aus dem Hypothalamus oder seine Wirkung auf die Hypophyse.
Die Gonadotropine (LH und FSH) regeln die Steroidhormonsynthese der Geschlechtsdrüsen sowie die Reifung und Freisetzung der Keimzellen. In weiblichen Individuen ist es die Hauptaufgabe des FSH, die Entwicklung der Follikel und Eizellen zu fördern. Die Verabreichung von gereinigtem FSH an Tiere, denen die Hypophyse operativ entfernt worden war, führte zu einer Vergrößerung der Eierstöcke und einer Erhöhung der Anzahl antraler Follikel, eine Ovulation trat jedoch nicht ein. Das LH hat die Aufgabe, die Steroidogenese zu regeln und die Ovulation sowie anschließend die Luteinisierung auszulösen. Die Synthese der Steroide wird von dem basalen LH- Spiegel aufrechterhalten, während die Ovulation und die Teilung der Geschlechtszellen durch die der Ovulation vorangehende, sogenannte präovulative LH-Spitze geregelt werden. Obwohl allgemein angenommen wird, daß für die Auslösung der Ovulation das LH verantwortlich ist, muß angenommen werden, daß für den Prozeß auch das FSH notwendig ist, das heißt das Zusammenwirken beider Hormone berücksichtigt werden muß. Der Änderung des LH/FSH-Verhältnisses kommt eine regelnde Wirkung im sexuellen Zyklus zu, und dieses Verhältnis verursacht charakteristische Phenotyp- Veränderungen in den Geschlechtsdrüsen.
Die Freisetzung der Gonadotropine verläuft in 2 Phasen. Im Grundzustand erfolgt die Freisetzung kontinuierlich und pulsierend und regelt die Grundfunktionen der Geschlechtsorgane. Zur Ovulation jedoch ist eine kurze Zeit anhaltende hohe Konzentration der Gonadotropine (die präovulative Spitze) erforderlich.
Das GnRH wurde lange Zeit als ein nicht-artspezifisches Hormon betrachtet. Anfang der achtziger Jahre wurde jedoch bekannt, daß sich das Gonadoliberin bestimmter Fisch- beziehungsweise Vogelarten von dem der Säugetiere unterscheidet (J. A. King und R. P. Millar, J. Biol. Chem. 257 [1982], 10 722 bis 10 728; N. Sherwood und Mitarbeiter, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 80 [1983], 2794 bis 2798). Diese Unterschiede sind in der 7. und/oder 8. Aminosäurestellung des GnRH zu finden.
In früheren eigenen Entwicklungsarbeiten wurden dem fisch- beziehungsweise vogelspezifischen GnRH verwandte, neue GnRH-Analoge entwickelt, die sich zum Auslösen der Ovulation und der Follikelgenese bei unterschiedlichen Fischarten und Säugetieren verwenden ließen (HU-PS 1 90 207 und US-PS 47 47 553).
Unter diesen Analogen erwiesen sich 2, nämlich das (D-Phe⁶,Gln⁸)-GnRH und das (D-Phe⁶,Gln⁸, des Gly¹⁰)- GnRH-äthylamid, bei der Steigerung der Fortpflanzungsprozesse von Fischen als besonders wirksam. Mit Hilfe dieser beiden Peptide konnte eine künstliche Vermehrung bei Fischen induziert werden, die früher künstlich nicht vermehrt werden konnten. Mit den gleichen Analogen konnte Follikelgenese und Ovulation bei Fischen auch außerhalb der Laichzeit induziert werden (HU-PS 1 89 394 und US-PS 6 47 552).
Wegen ihrer die Follikelbildung wirksam stimulierenden Wirkung wurde auch die Wirkung der erwähnten Analoge auf Säugetiere untersucht. Die Verbindungen stimulierten auch in sexuell noch unreifen Tieren Follikelbildung und Ovulation, ließen den physiologischen Anöstrus aussetzen und heilten Störungen der Spermaproduktion und andere sexuelle Störungen. Ihre Anwendung bei der Behandlung von Säugetieren ist in der HU-PS 1 94 913 und US-PS 47 53 928 beschrieben.
Die Tatsache, daß diese neuen GnRH-Analoge Follikelreifung und Ovulation in Fällen auslösten, in denen sich Analoge von Säugetier-GnRH als wirkungslos erwiesen, stellte die Frage nach der Möglichkeit eines speziellen Wirkungsmechanismus und einer unmittelbaren Wirkung auf die Geschlechtsdrüsen.
Die Forschung der letzten Jahre zeigte die Gegenwart von GnRH-artigen Faktoren und GnRH-Rezeptoren in den Geschlechtsdrüsen, und man gelangte zu der Ansicht, daß diese ein parakrines System bilden (zusammenfassende Veröffentlichung: A. J. W. Hsueh und J. M. Schaeffer, J. Steroid Biochem. 23, [1985], 757 bis 764).
In letzter Zeit hat die Verwendung der superaktiven GnRH-Analoge zur Behandlung unterschiedlicher hormonabhängiger Tumore Eingang in die Praxis gefunden, und die Ergebnisse sind vielversprechend. Die Anwendung erstreckt sich innerhalb des Bereiches der gutartigen und der bösartigen Neoplasmen auf Prostata- und Brustkrebs, Chondrosarkome und Osteosarkome, den Bauchspeicheldrüsenkrebs, die Tumore des Hypothalamus, den Eierstockkrebs, die Neoplasmen der weiblichen Geschlechtsorgane und andere hormonabhängige Tumore. Hinsichtlich des Wirkungsmechanismus dieser superaktiven GnRH-Analoge ist bekannt, daß die einmalige akute Verabreichung dieser Substanzen eine entschiedene und langanhaltende LH- und FSH-Freisetzung verursacht, während die chronische Behandlung - einerseits durch die Desensibilisierung der Gonadotrop- Zellen der Hypophyse und andererseits durch eine Verringerung sowohl der Anzahl der GnRH-Rezeptoren der Hypophyse als auch der Anzahl der LH- und FSH-Rezeptoren in den Keimdrüsen - eine dramatische Hemmung verursacht. Dementsprechend führt eine mehrfach wiederholte Verabreichung von GnRH-Agonisten zu einer bedeutenden Verminderung des LH- und FSH-Spiegels im Kreislauf, die Konzentration von Östrogen, Progesteron und Testosteron sinkt auf Kastrationsniveau. Diese Verringerung des Spiegels der Sexual- Steroide und das Aufhören der stimulierenden Wirkung des Testosterons bilden die Grundlage dafür, daß die superaktiven GnRH-Analogen bei der Behandlung von hormonabhängigen Tumoren verwendet werden können. Gegenwärtig ist kein GnRH-Agonist bekannt, der seine Antitumorwirkung durch einen anderen Wirkungsmechanismus ausübt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verwendung von Gonadoliberinderivaten bei der Tumorbehandlung, ohne daß eine vollständige hormonelle Kastration verursacht wird, zu schaffen.
Das Obige wurde überraschenderweise durch die Erfindung erreicht.
Es wurde nämlich überraschenderweise festgestellt, daß die genannte Aufgabe durch Verwendung der im folgenden definierten Gonadoliberinderivate gelöst werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von Gonadoliberinderivaten der allgemeinen Formel
<Glu-His-Trp-Ser-Tyr-X₁-X₂-X₃-Pro-X₄
worin
<Glu für einen Rest von L-Pyroglutaminsäure steht,
His einen Rest von L-Histidin bedeutet,
Trp einen Rest von L-Tryptophan darstellt,
Ser für einen Rest von L-Serin steht,
Tyr einen Rest von L-Tyrosin bedeutet,
X₁ einen Rest von Glykokoll oder einer natürlichen oder synthetischen aromatischen D-Aminosäure darstellt,
X₂ für einen Rest einer L-Aminosäure mit 1 bis 4 Kohlenstoffatom(en) in der Seitenkette von L-Phenylalanin oder L-Tryptophan steht,
X₃ einen als Seitenkette einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatom(en) oder einen Aminocarbonylalkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen aufweisenden Rest einer L- Aminosäure bedeutet,
Pro für einen Rest von L-Prolin steht und
X₄ einen Rest von Glycinamid oder einen Alkylamidrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatom(en) bedeutet,
mit der weiteren Maßgabe, daß
im Falle daß
X₂ für einen Rest von L-Tryptophan steht,
X₁ von einem Rest von Glykokoll und
X₃ von einem Rest von L-Leucin
verschieden sind,
und/oder Säureadditionssalzen und/oder Metallkomplexen derselben bei der Tumorbekämpfung.
Die erfindungsgemäße Feststellung, daß diese Gonadoliberinderivate gegen Tumoren, insbesondere hormonabhängige, wirken, ohne daß eine vollständige hormonelle Kastration verursacht wird, ist überraschend, weil die aus dem Fachschrifttum als gegen Tumoren wirksam bekannten GnRH-Analoge alle superaktiv, das heißt 50 bis 200-mal so wirksam sind wie das native Hormon, und ihre Wirkung durch Desensibilisierung ausüben (M. A. Eisenberger und Mitarbeiter, J. Clin. Oncology 4/3 [1986], 414 bis 424; J. Waxmann: British Medical Journal 295 [1987], 1084 bis 1085). Die durch superaktive Säugetier-GnRH-Analoge induzierten Desensibilisierungserscheinungen wurden in vitro und in vivo vielfach untersucht. Dabei wurde festgestellt, daß die superaktiven Analoge von Säugetier-GnRH schon in einer einmaligen größeren Dosis die Gonadotrop-Zellen der Hypophyse gegen die LH- beziehungsweise FSH-freisetzende Wirkung der folgenden GnRH-Pulse desensibilisieren, und daß diese Wirkung zum Teil auf einer Internierung des Rezeptor- Hormon-Komplexes (das heißt dessen Eindringen in die Zelle) und zum Teil auf einer intrazellulären - die Biosynthese beziehungsweise Sekretion der Gonadotropine hemmenden - Wirkung beruht (K´ri und Mitarbeiter, Mol. Cell. Endocrinol. 30 [1983], 109 bis 120). Die auf die Verabreichung von superaktiven Analogen der Säugetier-GnRH folgenden großen LH- und FSH-Pulse verursachen gleichzeitig auch auf der Ebene der Gonaden Desensibilisierung gegen die folgenden LH- und FSH-Pulse, was ebenfalls eine Folge von Einwirkungen auf die Rezeptoren und intrazellulären Wirkungen ist (J. Waxman, The Releaser 1 [1986], 7 bis 11).
Diese doppelte Desensibilisierung führt zu einer bedeutenden Verminderung der Sekretion beziehungsweise der Biosynthese der Gonadensteroide und auf diese Weise zu einer Hemmung beziehungsweise Rückentwicklung der steroidhormonabhängigen Tumore. Da in den hormonabhängigen Tumoren die Gegenwart der Steroide zum Überlegen der Tumorzellen in der kompetitiven Umgebung unbedingt erforderlich ist, hat bei der Behandlung dieser Tumoren die operative beziehungsweise die hormonell-desensibilisierende Kastration trotz der unangenehmen Nebenwirkungen der Kastrationssymptome eine entscheidende Bedeutung. Die Behandlung mit den bekannten superaktiven Analogen der Säugetier-GnRH führte dazu, daß die Menge an Östradiol, Progesteron und den übrigen Sexual-Steroiden auf Kastrationsniveau absank; die Folge davon waren Hemmungen der Eierstockfunktionen und Follikelatresie, die auch am histologischen Bild der Ovarien eindeutig festgestellt werden konnten.
Bei den erfindungsgemäß als Wirkstoffe verwendeten Gonadoliberinderivaten handelt es sich dagegen um die Analoge des Hühner-GnRH beziehungsweise Lachs-GnRH und deren Derivate, die für Säugetiere nicht superaktiv sind und deshalb auch nicht über den Wirkungsmechanismus der Desensibilisierung wirken. Bei Versuchen an Hypophysenzellkulturen in vitro wurde festgestellt, daß sich die Analoge des Hühner- beziehungsweise Lachs-GnRH in Zellkulturen der Rattenhypophyse nicht als superaktive Analoge verhalten, das heißt in einem entsprechenden Dosisbereich nicht desensibilisieren. Dafür, daß die Analoge des Hühner- beziehungsweise Lachs-GnRH an Säugetieren einen neuartigen Wirkungsmechanismus ausüben, spricht auch die Tatsache, daß mit diesen Analogen infantile Tiere zur sexuellen Reife beziehungsweise unter den Bedingungen der zoologischen Gärten nur Oligospermia produzierende Tiere auf normales physiologisches Niveau stimuliert werden konnten. Dies war mit superaktiven Säugetier-GnRH-Analogen wegen der Erscheinung der Desensibilisierung nicht möglich (HU-PS 1 94 913).
In Kenntnis dieser Umstände, insbesondere in Kenntnis des Wirkungsmechanismus der superaktiven Säugetier- GnRH-Analoge auf die hormonabhängigen Tumore, ist der nichtdesensibilisierenden Charakter der Antitumorwirkung der erfindungsgemäß verwendeten Gonadoliberinderivate neu und überraschend. Die erfindungsgemäß verwendeten Gonadoliberinderivate führen zwar in Dosen, in denen sie zur Tumorbekämpfung wirksam sind, zu einem Absinken des Östradiolspiegels (von 85 pMol/l auf 34 p/Mol/l), der Progesteronspiegel wird jedoch nicht nur nicht gesenkt, sondern sogar entschieden stimuliert (von 19 pMol/l auf 38 pMol/l), während zum Beispiel das Präparat Zoladex® von ICI, welches als Wirkstoff ein Implantat mit einem Gehalt an Goserelinacetat [1-(5-Oxo-L-prolyl-L-histidyl- L-tryptophyl-L-seryl-L-tyrosyl)-O-tert.-butyl-D-seryl- L-leucyl-L-arginyl-L-prolyl)-semicarbazid] enthält, den Progesteronspiegel auf den Kastrationswert (10 pMol/l) senkt. Wichtiger ist jedoch die Tatsache, daß bei länger anhaltender Behandlung mit superaktiven Säugetier-GnRH- Analogen das histologische Bild des Ovariums Hemmungen der Ovariumfunktion und Follikelatresie zeigt, während im Fall der aktiven Dosis von Analogen des Hühner- beziehungsweise Lachs-GnRH im histologischen Bild des Ovariums keine Hemmungen, sondern in Entwicklung befindliche Follikel und Gelbkörper zu beobachten sind. Diese Wirkung läßt sich mit den gegenwärtigen Kenntnissen nicht erklären, ist jedoch auf jeden Fall als neuartiger Wirkungsmechanismus zu betrachten.
Vorzugsweise werden als Gonadoliberinderivate solche, in welchen der Rest einer natürlichen oder synthetischen aromatischen D-Aminosäure, für den X₁ stehen kann, einer von D-Phenylalanin, D-Tyrosin oder D-Dÿodtyrosin, ganz besonders des ersteren, ist, eingesetzt.
Es ist auch bevorzugt, als Gonadoliberinderivate solche, in welchen der Rest einer L-Aminosäure, für den X₂ stehen kann, ein solcher mit 3 oder 4, insbesondere 4, Kohlenstoffatomen in der Seitenkette ist, einzusetzen. Dabei ist es besonders bevorzugt, solche, in welchen der Rest einer L-Aminosäure, für den X₂ stehen kann, einer von L-Leucin, L-Isoleucin, L-Norleucin, L-Norvalin, L-Valin und L-Methionin, ganz besonders des ersteren, ist, einzusetzen.
Ferner ist bevorzugt, als Gonadoliberinderivate solche, in welchen der Rest einer als Seitenkette einen Alkyl- oder Aminocarbonylalkylrest aufweisenden L-Aminosäure, für welchen X₃ steht, ein solcher, dessen Seitenkette 3 oder 4 Kohlenstoffatome aufweist, ist, einzusetzen. Dabei ist es besonders bevorzugt, als Gonadoliberinderivate solche, in welchen der Rest einer als Seitenkette einen Alkyl- oder Aminocarbonylalkylrest aufweisenden L-Aminosäure, für welchen X₃ stehen kann, ein Rest von L-Leucin, L-Glutamin, L-Glutaminsäure, L-Isoleucin, Norleucin, L-Norvalin oder L-Valin, ganz besonders der ersten beiden, ist, einzusetzen. Weitere Beispiele sind Reste von L-Asparagin und L-Asparaginsäure.
Außerdem ist es bevorzugt, als Gonadoliberinderivate solche, in welchen der Alkylamidrest, für den X₄ stehen kann, ein solcher mit 1 oder 2, insbesondere 2, Kohlenstoffatom(en) ist, einzusetzen.
Zweckmäßig werden als Säureadditionssalze der Gonadoliberinderivate solche mit physiologisch brauchbaren Säuren eingesetzt.
Besonders bevorzugt werden als Gonadoliberinderivate
<Glu-His-Trp-Ser-Tyr-D-Phe-Leu-Gln-Pro-desGly-NHC₂H₅, <Glu-His-Trp-Ser-Tyr-Gly-Leu-Gln-Pro-Gly-NH₂, <Glu-His- Trp-Ser-Tyr-D-Phe-Leu-Gln-Pro-Gly-NH₂ und/oder <Glu-His- Trp-Ser-Tyr-Gly-Trp-Leu-Pro-Gly-NH₂ und/oder ihre Säureadditionssalze und/oder Metallkomplexe
eingesetzt.
Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Gonadoliberinderivate ist aus der HU-PS 1 90 207 und der dieser entsprechenden US-PS 44 10 514 sowie einem Artikel von Horváth und Mitarbeitern (BBRC 138 [1986], 419 bis 426) bekannt.
Zweckmäßig werden die erfindungsgemäß verwendeten Gonadoliberinderivate in Form von Arzneimittelpräparaten, welche neben den ersteren pharmazeutisch übliche Träger- und/oder sonstige Hilfsstoffe enthalten, eingesetzt. Deren Herstellung kann in an sich bekannter Weise durch Vermischen der Gonadoliberinderivate der allgemeinen Formel und/oder ihre Säureadditionssalze und/oder Metallkomplexe mit den in der Arzneimittelherstellung üblichen Träger- und/oder sonstigen Hilfsstoffen und Zubereiten zu Arzneimittelpräparaten erfolgen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Gonadoliberinderivate werden bevorzugt in Form von Lösungen, Pulvern, Injektionslösungen oder Depotpräparaten eingesetzt. Sie können intramuskulär, subkutan, intraperitoneal oder intravenös verabreicht werden.
Die zweckmäßige tägliche Dosis beträgt 0,5 bis 5000, vorzugsweise 1 bis 500, insbesondere 5 bis 150, µg/kg Körpergewicht. Bei wiederholten Behandlungen ist es zweckmäßig, zwischen 2 Behandlungen mindestens 8 Stunden Pause einzuhalten. Die Behandlung wird zweckmäßig so lange fortgesetzt, bis ein Stillstand beziehungsweise eine Rückbildung des Tumores zu erkennen ist.
Die erfindungsgemäß verwendeten Gonadoliberinderivate bringen das Tumorwachstum dadurch zum Stillstand, daß sie die Zellteilung der hormonabhängigen Tumore hemmen. Diese Wirkung ist wahrscheinlich zum Teil darauf zurückzuführen, daß die spezifischen Differenzierungsfunktionen der für Hormone empfindlichen Tumorzellen stimuliert werden.
Die Hauptvorteile der Erfindung sind zusammengefaßt wie folgt:
  • a) Gutartige und bösartige Tumoren können in ihrem Wachstum aufgehalten werden, und dadurch bessert sich der Zustand des Tumorkranken.
  • b) Diese Hemmung des Tumorwachstums wird erreicht, ohne daß dabei der Kreislaufspiegel der Steroidhormone völlig absinkt, das heißt ohne daß eine "hormonelle Kastration" eintritt. Das bedeutet, daß die Behandlung nicht mit den nachteiligen physiologischen und psychologischen Folgen der hormonellen Kastration verbunden ist.
  • c) Die erfindungsgemäß verwendeten GnRH-Analoge üben ihre Antitumorwirksamkeit durch einen anderen Wirkungsmechanismus aus als die bisher verwendeten superaktiven GnRH-Analoge. Dadurch kann die Behandlung als selbständige oder alternative Therapie angewandt werden.
  • d) Bei Brustkrebs und Krebserkrankungen der Keimdrüsen kann ein Stillstand des Tumorwachstums erreicht werden, ohne daß das Gewicht der Eierstöcke abnimmt und die Reifung der Follikel gehemmt wird.
  • e) Im Gegensatz zu den superaktiven GnRH-Analogen haben die erfindungsgemäß verwendeten Gonadoliberinderivate keinen schwächeren Einfluß auf die Libido und die Spermatogenese.
  • f) Selbst in Fällen, in denen die Tumorzellen keine Steroidrezeptoren aufweisen, wird das Tumorwachstum gehemmt. Das bedeutet, daß mit den erfindungsgemäß verwendeten Gonadoliberinderivaten beziehungsweise den aus diesen hergestellten Arzneimittelpräparaten mehr Arten von Brustkrebs und Keimdrüsenkrebs erfolgreich behandelt werden können als mit den bekannten Hormonpräparaten, nämlich die meistens aggressiven steroid-negativen Tumore.
  • g) Die erfindungsgemäß verwendeten Gonadoliberinderivate hemmen das Tumorwachstum und stabiliseren die Besserung. Sie können deshalb auch als ergänzende Therapie zusammen mit anderen Arzneimitteln verwendet werden, zum Beispiel zusammen mit cisplatin [Pt(NH₃)₂Cl₂], das die Mitose hemmt und toxische Nebenwirkungen aufweist.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1 Antitumorwirksamkeit gegen durch Dimethylbenzanthracen (DMBA) induzierten Brustkrebs
15 bis 20 Wochen alte weibliche Sprague-Dawley-Ratten mit einem Körpergewicht von etwa 200 g, an denen mit Dimethylbenzanthracen Brustkrebs induziert worden war, wurden 3 Wochen lang täglich 2mal mit dem Analog <Glu-His- Trp-Ser-Tyr-D-Phe-Leu-Gln-Pro-desGly-NHC₂H₅ [(D-Phe⁶,Gln⁸,des Gly¹⁰)-GnRH-äthylamid] behandelt (10 µg/Tag als intramuskuläre Injektion). Unmittelbar vor der Behandlung und dann 1, 2 beziehungsweise 3 Wochen nach Beginn der Behandlung wurden Gewicht und charakteristische Maße der Tumoren bestimmt. 16 Stunden nach der letzten Injektion wurden die Eierstöcke entfernt und Blutproben zur Bestimmung des Spiegels der unterschiedlichen Hormone genommen. Das Gewicht der Eierstöcke wurde bestimmt, die Gewebe wurden zur histologischen Untersuchung vorbereitet.
Das verwendete GnRH-Analog verminderte die Größe des von den Eierstöcken abhängenden Brustkrebses linear mit der Behandlungsdauer. Am Ende der 3wöchigen Behandlung war das durchschnittliche Volumen der Geschwulst auf 10% ihres ursprünglichen Volumens zurückgegangen. Diese Verringerung ist hinsichtlich ihres Ausmaßes und ihrer Geschwindigkeit der 3 Wochen nach einer operativen Kastration meßbaren Rückentwicklung gleichzusetzen. Die in dem Versuch mit <Glu-His-Trp-Ser-Tyr-D-Phe-Leu-Gln-Pro-desGly- NHC₂H₅ [(D-Phe⁶,Gln⁸,des Gly¹⁰)-GnRH-äthylamid] erzielte Rückbildung war ferner auch derjenigen gleichwertig, die an Tieren beobachtet wurde, welche in der gleichen Dosis das zur Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs eingesetzte [1-(5-Oxo-L-prolyl-L-histidyl-L-tryptophyl-L-seryl- L-tyrosyl)-O-tert.-butyl-D-seryl-L-leucyl-L-arginyl-L- prolyl)-semicarbazid] [(D-Ser/But/⁶,Azgly¹⁰)-GnRH] (einen Säugetier-GnRH-Agonisten; ICI 118630) erhielten.
Die histologische Untersuchung der Eierstöcke der mit <Glu-His-Trp-Ser-Tyr-D-Phe-Leu-Gln-Pro-desGly-NHC₂H₅ [(D-Phe⁶,Gln⁸,desGly¹⁰)-GnRH-äthylamid] behandelten Tiere und die Messung des Steroidhormonspiegels im Blut zeigten eine normale Follikelreifung und Gelbkörperentwicklung sowie ein Fortbestehen der Funktion der Eierstöcke. Die Kreislaufkonzentration des Östradioles war zwar geringer als die der intakten, unbehandelten Blind- beziehungsweise Kontrollversuchstiere, diese Verminderung war jedoch nicht nicht so ausgeprägt wie im Falle von operativ kastrierten Tieren. Der Progesteronspiegel und das Gewicht der Eierstöcke wurden durch die Behandlung nicht verringert. Demgegenüber waren im Falle der Vergleichssubstanz [1-(5-Oxo- L-prolyl-L-histidyl-L-tryptophyl-L-seryl-L-tyrosyl)-O- tert.-butyl-D-seryl-L-leucyl-L-arginyl-L-prolyl)-semicarbazid] eine signifikante Verlangsamung der Follikelreifung, eine Verminderung des Gewichtes der Eierstöcke und das Absinken der Östradiol- und Progesteronkonzentration im Plasma auf Kastrationsniveau zu beobachten.
Diese Daten zeigen, daß das <Glu-His-Trp-Ser-Tyr-D-Phe- Leu-Gln-Pro-desGly-NHC₂H₅ [(D-Phe⁶,Gln⁸,desGly¹⁰)-GnRH- äthylamid] ein wirksames Antitumormittel gegen durch Dimethylbenzanthracen (DMBA) ausgelösten Brustkrebs ist und die Antitumorwirkung nicht mit einer völligen Hemmung der Eierstockfunktion verbunden ist.
Beispiel 2 Hemmung der Zellteilung einer menschlichen Brustkrebszellinie
Ausführliche Untersuchungen zeigten, daß die aus einem menschlichen Brustkarzinom stammende Tumorzellinie MDA MB 231 keine Östrogenrezeptoren aufweist. Diese Zellinie wurde in mit 10 Gew.-% fötalem Kalbserum ergänztem RPMI-Medium (Hersteller: GIBCO, Hoofdorp, Holland) kultiviert. 24 Stunden nach dem Ansetzen der Kultur wurden die Zellen in der Phase des exponentiellen Wachstumes in Gegenwart von 1 µCi ³H-Thymidin mit 5, 10 beziehungsweise 25 µg/ml <Glu-His-Trp-Ser-Tyr-D-Phe-Leu-Gln-Pro-desGly- NHC₂H₅ [(D-Phe⁶,Gln₈,des Gly¹⁰)-GnRH-äthylamid] behandelt. Die Ansätze wurden 24 Stunden lang bebrütet, danach wurde das Medium entfernt. Die Zellen wurden 2mal mit mit Phosphat gepufferter physiologischer Kochsalzlösung gewaschen und dann mit 10gew.-%iger Trichloressigsäure gefällt. Die in Trichloressigsäure unlösliche Substanz wurde in konzentrierter Ameisensäure gelöst und die Radioaktivität wurde mit einem Szintillationszähler gemessen.
5 µg des Peptides <Glu-His-Trp-Ser-Tyr-D-Phe-Leu-Gln- Pro-desGly-NHC₂H₅ [(D-Phe⁶,Gln⁸, desGly¹⁰-GnRH-äthylamid] verminderten den Einbau des ³H-Thymidines in die säureunlösliche Fraktion von 10⁶ Zellen/ml um 32%, bei 10 µg betrug die Senkung 65% und bei 25 µg 71%.
Das zeigt, daß das <Glu-His-Trp-Ser-Tyr-D-Phe-Leu-Gln- Pro-desGly-NHC₂H₅ [(D-Phe⁶,Gln⁸,desGly¹⁰)-GnRH-äthylamid] die Vermehrung dieser nicht östrogenabhängigen Krebszellen hemmt.
Beispiel 3 Hemmung der Zellteilung einer menschlichen Brustkrebszellinie
Kulturen der Zellinie MDA-MB 231 wurden auf die im Beispiel 2 beschriebene Weise, jedoch 72 Stunden lang bebrütet. Die erfindungsgemäß verwendeten Gonadoliberinderivate wurden in einer Dosis von 10 µg eingesetzt. Die folgenden prozentualen Hemmungen des ³H-Thymidin-Einbaues wurden gemessen:
<Glu-His-Trp-Ser-Tyr-Gly-Leu-Gln-Pro-Gly-NH₂ [(Gln⁸)-GnRH]|36%
<Glu-His-Trp-Ser-Tyr-D-Phe-Leu-Gln-Pro-Gly-NH₂ [(DPhe⁶,Gln⁸)-GnRH]² 60%
<Glu-His-Trp-Ser-Tyr-D-Phe-Leu-Gln-Pro-desGly-NHC₂H₅ [(DPhe⁶,Gln⁸,des Gly¹⁰)-GnRH-äthylamid] 70%
<Glu-His-Trp-Ser-Tyr-Gly-Trp-Leu-Pro-Gly-NH₂ [Trp⁷,Leu⁸)-GnRh 38%

Claims (11)

1. Verwendung von Gonadoliberinderivaten der allgemeinen Formel <Glu-His-Trp-Ser-Tyr-X₁-X₂-X₃-Pro-X₄worin
<Glu für einen Rest von L-Pyroglutaminsäure steht,
His einen Rest von L-Histidin bedeutet,
Trp einen Rest von L-Tryptophan darstellt,
Ser für einen Rest von L-Serin steht,
Tyr einen Rest von L-Tyrosin bedeutet,
X₁ einen Rest von Glykokoll oder einer natürlichen oder synthetischen aromatischen D-Aminosäure darstellt,
X₂ für einen Rest einer L-Aminosäure mit 1 bis 4 Kohlenstoffatom(en) in der Seitenkette oder von L-Phenyl alanin oder L-Tryptophan steht,
X₃ einen als Seitenkette einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatom(en) oder einen Aminocarbonylalkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen aufweisenden Rest einer L- Aminosäure bedeutet,
Pro für einen Rest von L-Prolin steht und
X₄ einen Rest von Glycinamid oder einen Alkylamidrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatom(en) bedeutet,
mit der weiteren Maßgabe, daß,
im Falle daß
X₂ für einen Rest von L-Tryptophan steht,
X₁ von einem Rest von Glykokoll und
X₃ von einem Rest von L-Leucin
verschieden sind,
und/oder Säureadditionssalzen und/oder Metallkomplexen derselben bei der Tumorbekämpfung.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Gonadoliberinderivate solche, in welchen der Rest einer natürlichen oder synthetischen aromatischen D-Aminosäure, für den X₁ stehen kann, einer von D-Phenylalanin, D-Tyrosin oder D-Dÿodtyrosin ist, einsetzt.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Gonadoliberinderivate solche, in welchen der Rest einer L-Aminosäure, für den X₂ stehen kann, ein solcher mit 3 oder 4, insbesondere 4, Kohlenstoffatomen in der Seitenkette ist, einsetzt.
4. Verwendung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Gonadoliberinderivate solche, in welchen der Rest einer L-Aminosäure, für den X₂ stehen kann, einer von L-Leucin, L-Isoleucin, L-Norleucin, L-Norvalin, L-Valin oder L-Methionin ist, einsetzt.
5. Verwendung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Gonadoliberinderivate solche, in welchen der Rest einer als Seitenkette einen Alkyl- oder Aminocarbonylalkylrest aufweisenden L-Aminosäure, für welchen X₃ steht, ein solcher, dessen Seitenkette 3 oder 4 Kohlenstoffatome aufweist, ist, einsetzt.
6. Verwendung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Gonadoliberinderivate solche, in welchen der Rest einer als Seitenkette einen Alkyl- oder Aminocarbonylalkylrest aufweisenden L-Aminosäure, für welchen X₃ stehen kann, ein Rest von L-Leucin, L-Glutamin, L-Glutaminsäure, L-Isoleucin, Norleucin, L-Norvalin oder L-Valin ist, einsetzt.
7. Verwendung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Gonadoliberinderivate solche, in welchen der Alkylamidrest, für den X₄ stehen kann, ein solcher mit 1 oder 2, insbesondere 2, Kohlenstoffatom(en) ist, einsetzt.
8. Verwendung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als Gonadoliberinderivat <Glu-His-Trp-Ser-Tyr-D-Phe-Leu-Gln-Pro-desGly-NHC₂H₅und/oder ein Säureadditionssalz und/oder Metallkomplex desselben einsetzt.
9. Verwendung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Gonadoliberinderivat <Glu-His-Trp-Ser-Tyr-Gly-Leu-Gln-Pro-Gly-NH₂und/oder ein Säureadditionssalz und/oder Metallkomplex desselben einsetzt.
10. Verwendung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man als Gonadoliberinderivat <Glu-His-Trp-Ser-Tyr-D-Phe-Leu-Gln-Pro-Gly-NH₂und/oder ein Säureadditionssalz und/oder Metallkomplex desselben einsetzt.
11. Verwendung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man als Gonadoliberinderivat <Glu-His-Trp-Ser-Tyr-Gly-Trp-Leu-Pro-Gly-NH₂und/oder ein Säureadditionssalz und/oder Metallkomplex desselben einsetzt.
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