DE3913927A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines schachtes, insbesondere fuer den bergbau - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines schachtes, insbesondere fuer den bergbauInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung eines Schachtes,
insbesondere für den Bergbau, bei dem ein Bohrloch
mit einer die erforderliche Breite und Höhe des
Fundamentes aufweisenden Erweiterungsbohrung
versehen, ein druckwasserdichter Schachtausbau
mittels einer Abfangvorrichtung mit Abstand zur
Bohrlochsohle mit einer die Erweiterungsbohrung
abgrenzenden Verschalung für das Fundament und einem
die vom Gebirge ausgehenden Querkräfte aufnehmenden
sowie den Ringspalt im Bohrloch abgrenzenden
Stützzylinder so weit eingeschwommen wird, bis sich
der Boden im Fußschuß und/oder der Stützzylinder im
Bereich der Erweiterungsbohrung befinden und sodann
der gesamte Ringraum der Erweiterungsbohrung mit
Beton gefüllt, nach dem Abbinden des Betons der
Ringraum zwischen dem Schachtausbau und der
Bohrlochwand verfüllt und nach Entfernung seines
Bodens im Schutz des Stützzylinders weitergeteuft
wird.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art nach
der DE-35 24 253 wird gemeinsam mit der
Schachtausbausäule ein Stützzylinder bis etwa zur
Höhe der Erweiterungsbohrung eingeschwommen. Da bei
einem gemeinsamen Einschwimmen dieses Stützzylinders
mit der Schachtausbausäule bis zur Erreichung der
Erweiterungsbohrung mehrere Monate vergehen, kann es
in der Zwischenzeit zu Ausbrüchen kommen, welche die
Konfiguration der Erweiterungsbohrung und damit des
Fundamentes beeinträchtigen können. Ferner können
Ausbrüche auch zum Aufsetzen des unteren Ende des
Stützzylinders führen, bevor die Schachtausbausäule
ihre gewünschte Position erreicht hat. Vom Bergbau
und von den Bergbaubehörden wird jedoch von dem
Ersteller eines Schachtes der Nachweis einer sicheren
Verankerung der Schachtausbausäule im Gebirge
verlangt. Dieser Nachweis kann bei dem vorbekannten
Verfahren nur unzureichend geführt werden.
Aus diesem Grunde wurde bei einem weiteren
bekannten Verfahren gemäß der DE-OS 36 29 555 ein aus
einer Fundamentschalung, einer diese umgreifende
Fundamentbewehrung und einem Stützring bestehender
Fundamentkörper an der Aufnahmevorrichtung hängend so
weit in den Bereich der Erweiterungsbohrung
eingebracht, bis die Fundamentbewehrung ihre Position
in der Erweiterungsbohrung erreichte. Dann wurde die
Fundamentbewehrung nach dem Prinzip eines
Regenschirmes in der Erweiterungsbohrung aufgespannt
und sodann der Ringraum zwischen dem Fundamentkörper
und dem Gebirge an seinem oberen und unteren Ende
unter Zentrierung des Fundamentkörpers gegen das
Gebirge abgedichtet und sodann der Ringraum zwischen
Fundamentkörper und Gebirge mit einem
Unterwasserbeton hinterfüllt. Anschließend wird die
Aufnahmevorrichtung vom Fundamentkörper getrennt und
ausgebaut und sodann die Schachtausbausäule
eingeschwommen. Nach dem Abbinden des
Fundamentkörpers wird die Schachtausbausäule mit
einer Dichtfläche auf einer Gegendichtfläche am
oberen Ende des Fundamentkörpers aufgesetzt. Dieses
Verfahren hat sich als sehr aufwendig und kostspielig
herausgestellt.
Von diesen bekannten Verfahren ausgehend liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs genannten Gattung zu schaffen,
welches eine nachweisbar sichere Fundamentierung
einer Schachtausbausäule sowohl im standfesten als
auch im nichtstandfesten Gebirge sicherstellt, eine
Überleitung der von der Schachtausbausäule
ausgehenden Kräfte auf das umgebende Gebirge
gewährleistet und in zeit- und kostensparender Weise
hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem
eingangs genannten Gattungsbegriff erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Aufstandsfläche des
Fundamentes im Gebirge mit der gleichen
Neigungsrichtung und möglichst mit dem gleichen
Neigungswinkel wie die Aufstandsfläche für den
Fußschuß der Schachtausbausäule auf dem Fundament
versehen und zwischen der Unterkante des Fußschusses
und seiner Aufstandsfläche auf dem Fundament ein
Gleitlager angeordnet wird. Durch das Gleitlager wird
sichergestellt, daß vom Fußschuß der
Schachtausbausäule nur senkrecht auf die
Aufstandsfläche des Fundamentes einwirkende Kräfte
auf das Fundament übertragen werden können. Wenn die
Neigungsrichtung und der Neigungswinkel der
Aufstandsfläche für den Fußschuß und der
Aufstandsfläche des Fundamentes im Gebirge gleich
sind, wird eine sichere Ableitung sämtlicher von der
Schachtausbausäule ausgehenden Kräfte auf das
umgebende Gebirge gewährleistet. Durch dieses
Verfahren wird in Abkehr von sämtlichen bisher
bekannten Verfahren eine kostspielige sowie schwierig
zu erstellende und entsprechend stark bewehrtes
Fundament für die Schachtausbausäule entbehrlich, da
nunmehr das Fundament lediglich als
Kraftübertragungskörper zwischen Schachtausbausäule
und dem umgebenden Gebirge verwendet und ausgebildet
wird. Daher kann für das Fundament nichtarmierter
Beton der Güte B 25 bis B 55 verwendet werden. Auch
kann sich das Fundament in einzelne Ringsegmente
zerlegen, wodurch dennoch nach den Gesetzen der
Statik die von der Schachtausbausäule ausgehenden
Kräfte sicher über das Fundament auf das umgebende
Gebirge übertragen werden.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der
Verfahren besteht das Gleitlager aus zwei
aufeinanderliegenden Ringen, die gemeinsam mit der
Schachtausbausäule eingeschwommen werden und von
denen die außenliegende vom Beton des zu erstellenden
Fundamentes aufgenommen wird. Da der Beton für das
Fundament hinterfüllt wird, sobald sich der Fußschuß
und/oder der Stützzylinder im Bereich der
Erweiterungsbohrung befinden und in dieser Lage die
gesamte Schachtausbausäule noch an der
Abfangvorrichtung hängt, wird auch der außenliegende
Ring am Fußschuß, der die spätere Aufstandsfläche für
diesen bildet, vom Beton des Fundamentes aufgenommen
bzw. darin eingebettet. Während der Fertigung dieses
Fundamentes hängt die Schachtausbausäule an der
Abfangvorrichtung. Nach Aushärtung des Betons wird
die Abfangvorrichtung gelöst und das Fundament
belastet. In diesem Augenblick werden auch die
Gleitlagerflächen wirksam und dadurch eine senkrecht
zu den Aufstandsflächen verlaufende Kraftübertragung
sichergestellt.
Die Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens geht aus von einer Vorrichtung gemäß der
DE-35 24 553, die aus einer am Boden geschlossenen
druckwasserdichten Schachtausbausäule besteht,
mittels einer Abfangvorrichtung mit Abstand zur
Bohrlochsohle einschwimmbar ist, wobei der
wasserdichte Boden ihres Fußschusses mit einem
Stützzylinder von ausreichender Wanddicke und
Festigkeit verbunden ist.
Von diesem Stand der Technik ausgehend wird die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
vorrichtungsmäßig dadurch gelöst, daß der
Stützzylinder über einen Dehnbereich aus verformbaren
Material mit einem am Fußschuß angeordneten Stahlring
als Inliner verbunden ist und zugleich die
Verschalung für das Fundament bildet. Da nach dem vom
Stand der Technik völlig abkehrenden
Verfahrensprinzip nunmehr die eigentliche
Fundamentierung der Schachtausbausäule aus dem
ehemaligen Fundamentkörper in den Fußschuß der
Schachtausbausäule verlegt wird, muß dieser auch
imstande sein, entsprechend hohe Horizontalkräfte
aufnehmen zu können. Zu diesem Zweck besteht der
Fußschuß der Schachtausbausäule nicht nur aus
Stahlbeton, sondern ist darüber hinaus mit einer
erheblichen fundamentähnlichen Armierung sowie mit
dem vorbezeichneten Stahlring als Inliner versehen.
Um beim Aufsetzen der Schachtausbausäule auf dem
Fundament oder bei ähnlichen Querkräften eine gewisse
Relativbeweglichkeit des Stützzylinders zum Fußschuß
der Schachtausbausäule sicherzustellen und dabei
gleichzeitig auch die erforderliche Wasserdichtigkeit
zu gewährleisten, ist der Stahlring des Fußschusses
über ein im Querschnitt U-förmig gestaltetes Dehnband
wasserdicht mit dem Stützzylinder verschweißt sowie
der Zwischenraum des U-förmigen Querschnittes mit
einem elastischen Material, wie Blei, Bronze,
Tetrafluoräthylen oder dgl. ausgefüllt. Da bei der
Hinterfüllung des Betons zur Fundamentherstellung
auch der Ringraum zwischen dem Stützzylinder und dem
Gebirge bis zu der in unmittelbarer Nähe unterhalb
des freien Endes des Stützzylinders befindlichen
Bohrlochsohle mit Beton ausgefüllt wird, sollen bei
einer Setzung der Schachtausbausäule diese Setzkräfte
vom Stützzylinder ferngehalten werden, weil
andernfalls die gewünschte Wasserdichtigkeit zwischen
ihm und dem hinterfüllten Beton nicht mehr
gewährleistet werden kann. Um ebenso eine
Wasserdichtigkeit zwischen dem Fußschuß und dem
Fundament während des Setzungsprozesses
beizubehalten, ist die Außenfläche des Fußschusses
vor dem Einschwimmen der Schachtausbausäule mit einem
dauerhaften Bitumenanstrich versehen.
Um eine Ausrichtung der an der Abfangvorrichtung
hängenden Schachtausbausäule während ihres
Einschwimmens in möglichst lotrechter Richtung ebenso
zu unterstützen wie eine Abdichtung des lediglich mit
einem Betonpfropfen versehenen Fußschusses als Boden
ist der sich daran anschließende Stützzylinder mit
einem bergbauüblichen Dammbaustoff wie Zement,
Elektrofilterasche oder dgl. ausgefüllt. Dieser
Dammbaustoff wird nach der Fertigstellung des
Fundamentes zum Vorantreiben der weiteren Teufe wie
der darüber angeordnete Boden im Fußschuß durchbohrt
und dadurch entfernt.
Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung ist der Stützzylinder an seinem dem
Stahlring zugekehrten Ende an seinem Außenumfang mit
einem kegelförmigen Stahlkörper konzentrisch
umgriffen, der sich in Bohrrichtung derart erweitert,
daß er oder die Verlängerung seiner
Außenkonfiguration mindestens die untere Innenkante
der Aufstandsfläche für das Fundament trifft oder
über diese in Richtung der Erweiterungsbohrung
hinausgeht. Dadurch wird eine Sollbruchkante des
Fundamentes vorherbestimmt, die entlang der
Verlängerung der Außenkonfiguration dieses
kegelförmigen Stahlkörpers durch den Fundamentring
verläuft. Durch diese Maßnahme können vom Gebirge
ausgehende, auf den Stützzylinder einwirkende
Horizontalkräfte vermieden oder entsprechend stark
vermindert werden.
Zur Vergrößerung der Aufstandsfläche des
Fußschusses auf dem Fundament ist vorteilhaft dessen
Wanddicke über seine gesamte Höhe oder mindestens im
Bereich seiner Aufstandsfläche auf dem Fundament
gegenüber der Wanddicke der übrigen
Schachtausbausäule vergrößert.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden nachfolgend an Hand der Zeichnungen
beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 Einen in der Höhe gerafften Längsschnitt
durch einen Schacht mit eingeschwommener
Schachtausbausäule und
Abfangvorrichtung,
Fig. 2 einen teilweisen Längsschnitt durch den
Schacht und die Schachtausbausäule mit
Stützzylinder oberhalb der
Erweiterungsbohrung,
Fig. 3 einen Teilschnitt entsprechend Fig. 2
mit dem in seine Endposition
eingeschwommenen Fußschuß der
Schachtausbausäule,
Fig. 4 eine Schnittansicht entsprechend der
Fig. 3 nach dem Hinterfüllen des Betons
für das Fundament in der
Erweiterungsbohrung und der
Hinterfüllung des kreisringförmigen
Zwischenraumes zwischen Stützzylinder
und Gebirge bis zur Bohrlochsohle,
Fig. 5 eine gegenüber den Fig. 2 bis 4
vergrößerte Längsschnittansicht durch
Schacht und Schachtausbausäule im
Bereich einer lediglich eine Schulter
aufweisenden Erweiterungsbohrung nach
dem Ausbohren des Bodens im Fußschuß
und des Dammbaustoffes im Stützzylinder,
Fig. 6 einen Teil-Längsschnitt gemäß Fig. 4 im
Bereich der Erweiterungsbohrung in
vergrößerter Darstellung nach dem
Ausbohren des Bodens im Fußschuß und des
Dammbaustoffes im Stützzylinder,
Fig. 7 die Ausschnittsvergrößerung VII von
Fig. 6,
Fig. 8 einen Teil-Längsschnitt gemäß Fig. 4 in
Höhe der Erweiterungsbohrung mit einem
gegenüber der übrigen Schachtausbausäule
teilweise verbreiterten Fußschuß,
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht auf einen
hälftigen Ausschnitt des
Fundamentkörpers und
Fig. 10 den Ausschnitt des Fundamentkörpers von
Fig. 9 mit den möglichen Bruchflächen.
Gemäß Fig. 1 wird oberhalb des
Bohrlochmundes (1) eines Schachtes (2) die aus
einzelnen Ausbauschüssen (3) bestehende
Schachtausbausäule (4) zusammengesetzt und mittels
der als Portalkran ausgebildeten
Abfangvorrichtung (5) in das mit Wasser gefüllte
Bohrloch (6) so weit eingeschwommen, bis der unterste
Ausbauschuß, nachfolgend Fußschuß (7) genannt, mit
dem daran angeordneten Stützzylinder (8) in den
Bereich der Erweiterungsbohrung (9) gelangt. Der
Fußschuß (7) ist entweder allein oder mitsamt dem
darüberliegenden Ausbauschuß (10) mit einem
wasserdichten Boden (11) versehen, der aus einem
Betonpfropfen bestehen kann. Der Innenraum des sich
an die Innenmantelfläche des Fußschusses
anschließenden Stützzylinders (8) ist mit einem
bergbauüblichen Dammbaustoff (12) aus einer Mischung
von Zement und Elektrofilterasche oder dgl.
ausgefüllt. Die Lage des Fußschusses (7) und des
Stützzylinders (8) der Fig. 1 ist in vergrößerter
Darstellung nochmals in Fig. 2 gezeigt.
Gemäß Fig. 3 ist der Fußschuß (7) mit seinem
Boden (11) und dem sich daran anschließenden
Stützzylinder (8) so weit eingeschwommen, daß sich
diese Teile im Bereich der Erweiterungsbohrung (9)
befinden.
Nunmehr wird gemäß Fig. 4 der gesamte Ringraum
der Erweiterungsbohrung (9) mit Beton (13)
hinterfüllt. Dieser Beton, der eine Güte zwischen B25
bis B55 aufweisen kann, erstreckt sich bis zu der
bei (14) angenommenen Bohrlochsohle. Während der
gesamten zu Fig. 3 und 4 beschriebenen Vorgänge hängt
die gesamte Schachtausbausäule (4) an der zu Fig. 1
beschriebenen Abfangvorrichtung (5), wodurch vom
Fußschuß (7) noch keine von der
Schachtausbausäule (4) ausgehenden Vertikalkräfte auf
das Ringfundament (15) übertragen werden.
Wie aus Fig. 6 entnommen werden kann, ist die
Aufstandsfläche (16) des Fundamentes (15) im
Gebirge (17) mit der gleichen Neigungsrichtung,
nämlich in Richtung auf den Stützzylinder (8) sowie
mit dem gleichen Neigungswinkel (α) wie die
Aufstandsfläche (18) für den Fußschuß (7) der
Schachtausbausäule (4) auf dem Fundament (15)
versehen, wobei zwischen der Unterseite (19)
(Stirnfläche) des Fußschusses (7) und seiner
Aufstandsfläche (18) auf dem Fundament (15) ein
Gleitlager (20) angeordnet ist.
Dieses Gleitlager (20) besteht gemäß Fig. 7 aus
zwei aufeinanderliegenden Ringen (21, 22), die
gemeinsam mit dem Fußschuß (7) der
Schachtausbausäule (4) eingeschwommen werden, und von
denen der außenliegende Ring (22) vom Beton (13) des
zu erstellenden Fundamentes (15) aufgenommen bzw.
eingebettet wird.
Nach der Aushärtung des Betons (13) des
Fundamentes (15) wird die Schachtausbausäule (4) mit
ihrem Fußschuß (7) auf dem Fundament (15) abgesenkt.
Nunmehr wird das Gleitlager (20) wirksam. Dadurch
können von der Schachtausbausäule (4) über den
Fußschuß (7) ausgehende Vertikalkräfte nur senkrecht
in Richtung des Pfeiles (23) gemäß den Fig. 6
und 7 über das Fundament (15) auch die
Aufstandsfläche (16) des Fundamentes auf das
Gebirge (17) übertragen werden.
Zerlegt man gemäß Fig. 6 die Vertikalkraft
entsprechend dem Pfeil (23) als Resultierende in eine
Vertikalkomponente (24) und eine
Horizontalkomponente (25), so ergibt sich das an der
rechten Seite der Fig. 6 befindliche
Kräfteparallelogramm. Dabei müssen die
Horizontalkräfte gemäß der Horizontalkomponente des
Pfeiles (25) vom Gebirge (17) aufgefangen werden. Der
horizontale Erddruck aus der Auflast infolge
Behinderung der Querdehnung wird als zum
Schachtinnenraum gerichtete Horizontalkomponente
durch den Stützzylinder (8) aufgenommen. Dieser ist
daher auch entsprechend der Teufe sowie in
Abhängigkeit vom Durchmesser entsprechend stark
ausgebildet. Um eine Größenvorstellung zu vermitteln,
beläuft sich die Dicke des Stützzylinders (8)
beispielsweise bei einer Teufe von ca. 230 m und
einem lichten Durchmesser der Schachtausbausäule (4)
von ca. 3,3 m auf ca. 12 cm bis 15 cm.
Eine dem Kräfteparallelogramm der
Pfeile (23, 24, 25) der Fig. 6 entsprechende
Kraftverteilung tritt im Fundament (15) und als
entsprechende Reaktionskraftverteilung auch im
Fußschuß (7) auf. Demzufolge wird dieser entsprechend
bewehrt und erhält in Weiterbildung der Erfindung
einen Stahlring (26) als Inliner, der gemäß Fig. 7
über ein im Querschnitt U-förmig gestaltetes
Dehnband (27) wasserdicht mit dem Stützzylinder (8)
verschweißt ist, wobei der Zwischenraum des
U-förmigen Querschnittes des Dehnbandes (27) mit
einem elastischen Material (28), wie Blei, Bronze,
Tetrafluoräthylen oder dgl., ausgefüllt ist. Durch
dieses Dehnband (27) und das elastische Material (28)
kann sich die Schachtausbausäule (4) über den
Fußschuß (7) auf dem Fundament (15) absetzen, ohne
daß nennenswerte Vertikalkräfte auf den Stützring (8)
übertragen werden. Letzteres muß möglichst vermieden
werden, da ansonsten keine Wasserdichtigkeit zwischen
dem Stützzylinder (8) und dem hinterfüllten Beton im
Zwischenraum (29) zwischen Außenmantel des
Stützzylinder (8) und Wandung (30) des Bohrloches (6)
gewährleistet werden kann. Das gleiche gilt
selbstverständlich auch bei einer Kippbewegung des
Fußschusses (7) zur Vertikalachse (31) gemäß den
Fig. 2 bis 4.
Um auch bezüglich der Abmessungen des
Stahlringes (26) als Inliner eine Größenvorstellung
zu vermitteln, kann dessen Dicke von der Teufe von
ca. 230 m und einem Durchmesser von 3,30 m ca. 5 cm
und seine Höhe ca. 1 m betragen.
Außerdem ist in Weiterbildung der Erfindung in
den Fig. 6 und 7 der Stützzylinder (8) an seinem
dem Stahlring (26) zugekehrten Ende an seinem
Außenumfang (31) von einem kegelförmigen
Stahlkörper (32) umgriffen, der sich in Bohrrichtung
gemäß dem Pfeil (33) derart erweitert, daß er (32)
oder die Verlängerung (34) seiner Außenkonfiguration
gemäß Fig. 6 mindestens die untere Innenkante (35)
der Aufstandsfläche (16) für das Fundament (15)
trifft oder über diese in Richtung der
Erweiterungsbohrung (9) bzw. des Fundamentes (15)
hinausgeht. Dies hat den Vorteil, daß dann entlang
der Verlängerung (34) durch den kegelförmigen
Stahlkörper (32) bei dessen Aufsetzen auf dem
Fundament (15) eine Sollbruchfläche entsteht, welche
in ihrem Bereich den Stützzylinder (8) von
Horizontalkräften freihält und zugleich die
gewünschte senkrechte Kraftübertragung der vom
Fußschuß (7) ausgehenden Kräfte über die
Aufstandsfläche (16) des Fundamentes (15) auf das
umgebende Gebirge (17) gewährleistet. Daraus wird
deutlich, daß gemäß der Erfindung dem Fundament (15)
nur noch die Funktion eines Kraftübertragungsobjektes
zwischen dem äußerst stabilen, fundamentähnlichen
Fußschuß (7) mit seinem Stahlring (26) als Inliner
und der Aufstandsfläche (16) des umgebenden
Gebirges (17) zukommt. Anders ausgedrückt wird
nunmehr der Fußschuß (7) der Schachtausbausäule (4)
zum eigentlichen Fundament umfunktioniert, wohingegen
dem "Fundament (15)" in Verbindung mit dem
Gleitlager (20) die Funktion eines Kraftleitweges mit
Kraftübertragungsfunktion auf das Gebirge (17)
zugeordnet wird. Dabei kommt es gemäß den Fig. 9
und 10 nicht mehr auf die Güte irgendeiner Bewehrung
für das Fundament (15) an, welche aus nichtarmiertem
Beton der Güte B 25 bis B 55 hergestellt werden kann.
Dieses Fundament (15) kann sich sogar an den in
Fig. 10 eingezeichneten Bruchflächen (36, 37, 38, 39)
in einzelne Ringsegmente (40, 41, 42) zerlegen, ohne
daß dadurch das Fundament (15) seine Funktion als
Kraftübertragungskörper zwischen Fußschuß (7) der
Schachtausbausäule (4) und Aufstandsfläche (16) des
Gebirges (17) verliert.
In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform der
Erfindung dargestellt. Darin ist das vormals relativ
breit ausgebildet Fundament (43) der Fig. 6 und 7
als relativ schmaler Kreisring gestaltet, der
dementsprechend auch nur auf einer relativ schmalen
Aufstandsfläche (44) des umgebenden Gebirges (17)
aufsetzt.
In Fig. 8 ist eine modifizierte Ausführungsform
der Fig. 5 dargestellt. Darin ist die Wanddicke (45)
des Fußschusses (7) in seinem unteren Bereich (46) in
der Nähe seiner Aufstandsfläche (48) auf dem
Fundament (43) gegenüber seiner darüber befindlichen
Wanddicke (47) bzw. der Wanddicke der darüber
angeordneten Schachtausbausäule (4) vergrößert.
Dadurch wird die Fläche des Gleitlagers (20) ebenso
vergrößert wie die Aufstandsfläche (48) für diesen
verdickten Bereich (46) des Fußschusses (7).
Wie aus den Fig. 5 bis 8 entnommen werden
kann, ist zur Sicherstellung der erforderlichen
Wasserdichtigkeit die Außenmantelfläche (49) des
Fußschusses (7) vor dem Einschwimmen der
Schachtausbausäule (4) mit einem dauerhaften
Bitumenanstrich (50) versehen.
Bezugszeichenliste:
1 Bohrlochmund
2 Schacht
3, 10 Ausbauschuß
4 Schachtausbausäule
5 Abfangvorrichtung
6 Bohrloch
7 Fußschuß
8 Stützzylinder
9 Erweiterungsbohrung
11 wasserdichter Boden
12 Dammbaustoff
13 Beton
14 Bohrlochsohle
15, 43 Fundament
16, 18, 44, 48 Aufstandsfläche
17 Gebirge
19 Unterseite des Fußschusses 7
20 Gleitlager
21, 22 Ringe des Gleitlagers 20
23, 24, 25, 33 Pfeile
26 Stahlring
27 Dehnband
28 elastisches Material
29 Zwischenraum zwischen Stützzylinder 8 und Wandung 30
30 Wandung
31 Vertikalachse
32 Stahlkörper
34 Verlängerung
35 untere Innenkante der Aufstandsfläche 16
36, 37, 38, 39 Bruchflächen
40, 41, 42 Ringsegmente
45, 47 Wanddicke
46 unterer Bereich des Fußschusses 7
49 Außenmantelfläche des Fußschusses 7
50 Bitumenanstrich
α Neigungswinkel
2 Schacht
3, 10 Ausbauschuß
4 Schachtausbausäule
5 Abfangvorrichtung
6 Bohrloch
7 Fußschuß
8 Stützzylinder
9 Erweiterungsbohrung
11 wasserdichter Boden
12 Dammbaustoff
13 Beton
14 Bohrlochsohle
15, 43 Fundament
16, 18, 44, 48 Aufstandsfläche
17 Gebirge
19 Unterseite des Fußschusses 7
20 Gleitlager
21, 22 Ringe des Gleitlagers 20
23, 24, 25, 33 Pfeile
26 Stahlring
27 Dehnband
28 elastisches Material
29 Zwischenraum zwischen Stützzylinder 8 und Wandung 30
30 Wandung
31 Vertikalachse
32 Stahlkörper
34 Verlängerung
35 untere Innenkante der Aufstandsfläche 16
36, 37, 38, 39 Bruchflächen
40, 41, 42 Ringsegmente
45, 47 Wanddicke
46 unterer Bereich des Fußschusses 7
49 Außenmantelfläche des Fußschusses 7
50 Bitumenanstrich
α Neigungswinkel
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung eines Schachtes,
insbesondere für den Bergbau, bei dem ein Bohrloch
mit einer die erforderliche Breite und Höhe des
Fundamentes aufweisenden Erweiterungsbohrung
versehen, ein druckwasserdichter Schachtausbau
mittels einer Abfangvorrichtung mit Abstand zur
Bohrlochsohle mit einer die Erweiterungsbohrung
abgrenzenden Verschalung für das Fundament und einem
die vom Gebirge ausgehenden Querkräfte aufnehmenden
sowie den Ringspalt im Bohrloch abgrenzenden
Stützzylinder so weit eingeschwommen wird, bis sich
der Boden im Fußschuß und/oder der Stützzylinder im
Bereich der Erweiterungsbohrung befinden und sodann
der gesamte Ringraum der Erweiterungsbohrung mit
Beton gefüllt, nach dem Abbinden des Betons der
Ringraum zwischen dem Schachtausbau und der
Bohrlochwand verfüllt und nach Entfernung seines
Bodens im Schutz des Stützzylinders weitergeteuft
wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufstandsfläche (16) des Fundamentes (15, 43)
im Gebirge (17) mit der gleichen Neigungsrichtung und
möglichst mit dem gleichen Neigungswinkel (α) wie
die Aufstandsfläche (18) für den Fußschuß (7) der
Schachtausbausäule (4) auf dem Fundament (15, 43)
versehen und zwischen der Unterkante (19) des
Fußschusses (7) und seiner Aufstandsfläche (18) auf
dem Fundament (15, 43) ein Gleitlager (20) angeordnet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Gleitlager (20) aus zwei aufeinanderliegenden
Ringen (21, 22) besteht, die gemeinsam mit der
Schachtausbausäule (4) eingeschwommen werden und von
denen der außenliegende (22) vom Beton (13) des zu
erstellenden Fundamentes (15, 43) aufgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schachtausbausäule (4) während der Fertigung des
Fundamentes (15, 43) an der Abfangvorrichtung (5)
hängt und erst nach Aushärtung des
Fundamentes (15, 43) auf dieses abgesenkt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
für das Fundament (15, 43) nichtarmierter Beton (13)
der Güte von B25 bis B55 verwendet wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, bestehend aus
einer am Boden geschlossenen, druckwasserdichten
Schachtausbausäule, die mittels einer
Abfangvorrichtung mit Abstand zur Bohrlochsohle
einschwimmbar ist, wobei der wasserdichte Boden ihres
Fußschusses mit einem Stützzylinder von ausreichender
Wanddicke und Festigkeit verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stützzylinder (8) über einen Dehnbereich (27, 28)
aus verformbarem Material mit einem im Fußschuß (7)
angeordneten Stahlring (26) als Inliner verbunden ist
und zugleich die Verschalung für das
Fundament (15, 43) bildet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stahlring (26) über ein im Querschnitt U-förmig
gestaltetes Dehnband (27) wasserdicht mit dem
Stützzylinder (8) verschweißt ist und der
Zwischenraum des U-förmigen Querschnittes mit einem
elastischen Material (28), wie Blei, Bronze,
Tetrafluoräthylen oder dgl., ausgefüllt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stützzylinder (8) an seinem dem Stahlring (26)
zugekehrten Ende an seinem Außenumfang (31) von einem
kegelförmigen Stahlkörper (32) konzentrisch umgriffen
ist, der sich in Bohrrichtung (Pfeil 33) derart
erweitert, daß er (32) oder die Verlängerung (34)
seiner Außenkonfiguration mindestens die untere
Innenkante (35) der Aufstandsfläche (16) für das
Fundament (15, 43) trifft oder über diese (35) in
Richtung der Erweiterungsbohrung (9) hinausgeht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fußschuß (7) der Schachtausbausäule (4) aus
Stahlbeton besteht und mit einer erheblichen,
fundamentähnlichen Armierung versehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fußschuß (7) einen Boden (11) aus Beton und der
sich daran anschließende Stützzylinder (8) mit einem
bergbauüblichen Dammbaustoff (12), wie Zement,
Elektrofilterasche oder dgl., ausgefüllt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wanddicke (45) des Fußschusses (7) über seine
gesamte Höhe oder mindestens im Bereich in der Nähe
seiner Aufstandsfläche (18) auf dem
Fundament (15, 43) gegenüber der Wanddicke (47) der
übrigen Schachtausbausäule (4) vergrößert ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5
bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Außenmantelfläche (49) des Fußschusses (7) vor dem
Einschwimmen der Schachtausbausäule (4) mit einem
dauerhaften Bitumenanstrich (50) versehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5
bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der
Stützzylinder (8) mit gleichbleibender Wanddicke
versehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Fundament (15, 43) in einzelne
Ringsegmente (40, 41, 42) zerlegbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893913927 DE3913927A1 (de) | 1989-04-27 | 1989-04-27 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines schachtes, insbesondere fuer den bergbau |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893913927 DE3913927A1 (de) | 1989-04-27 | 1989-04-27 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines schachtes, insbesondere fuer den bergbau |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3913927A1 true DE3913927A1 (de) | 1990-11-08 |
DE3913927C2 DE3913927C2 (de) | 1992-07-09 |
Family
ID=6379604
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893913927 Granted DE3913927A1 (de) | 1989-04-27 | 1989-04-27 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines schachtes, insbesondere fuer den bergbau |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3913927A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3933692A1 (de) * | 1989-10-09 | 1991-04-18 | Heitkamp Gmbh E | Gruendung fuer einen fussschuss eines schachtausbaus |
EP0967362A1 (de) * | 1998-06-26 | 1999-12-29 | Cheema Holdings Ltd. | Schachtauskleidung |
CN102425421A (zh) * | 2011-11-08 | 2012-04-25 | 中蓝连海设计研究院 | 适用于矿山竖井的新型防治水方法 |
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DE3524253C1 (de) * | 1985-07-06 | 1986-10-02 | E. Heitkamp GmbH, 4690 Herne | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Schachtes, insbesondere für den Bergbau |
DE3629555A1 (de) * | 1986-08-30 | 1988-03-10 | Heitkamp Gmbh E | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines schachtes, insbesondere fuer den bergbau |
-
1989
- 1989-04-27 DE DE19893913927 patent/DE3913927A1/de active Granted
Patent Citations (2)
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CN102425421B (zh) * | 2011-11-08 | 2014-04-16 | 中蓝连海设计研究院 | 适用于矿山竖井的防治水方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3913927C2 (de) | 1992-07-09 |
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