DE3912354C2 - Vorrichtung zur Ermittlung von Strecken - Google Patents
Vorrichtung zur Ermittlung von StreckenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Er
mittlung von Strecken mit mindestens einer Rollkugel gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Vorrichtungen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
sind in den verschiedensten Ausführungsformen als soge
nannte "Maus" für Personal Computer bekannt. In der Regel
werden derartige "Mäuse" zur Positionierung des Cursors
auf dem Bildschirm verwendet: Dabei folgt die Cursor-Ver
schiebung hinsichtlich Größe und Richtung der Bewegung der
Maus. Bekannt ist ein "Freihändig zu führendes
Positionsdateneingabegerät für elektronische
Datenverarbeitungsanlagen (Fachbezeichnung Computermaus)
mit mechanisch-optischer oder mechanisch-magnetischer
Erfassung des Bewegungsvektors "nach DE 34 07 131 A1". Zur
Verringerung der Störanfälligkeit verzichtet diese Lösung
auf verschleiß- und störanfällige mechanisch bewegte
Teile. Um nicht von einer gemusterten Unterlage abhängig
zu sein, wird dazu eine Rollkugel verwendet, die mit
optisch oder magnetisch lesbaren Mustern versehen ist, so
daß ihre Bewegung durch entsprechende Sensoren berührungs
frei abgetastet werden kann. Weiter ist aus der DE 37 11 872 A1
ein "führbares Positionsdatenermittlungsgerät für
elektronische Datenverarbeitungsanlagen (Digitalisierer)
und Verfahren zur Ermittlung seiner absoluten Position"
bekannt. Diese Lösung hat die Aufgabe gelöst, Veränderun
gen des Drehwinkels der Achse zu einer gegebenen beliebi
gen Grundlinie zu messen, woraus sich die Absolutposition
eines bestimmten Punktes auf dem Digitalisierer bestimmen
läßt.
Diese sowie bislang bekannten "Computer-Mäuse" eignen sich
jedoch nicht - wie sich erfindungsgemäß gezeigt hat - zur
Absolutvermaßung von Strecken, da das "Maus"-
Ausgangssignal nicht exakt proportional der von der
Rollkugel zurückgelegten Strecke ist. Dieses Phänomen wird
in der Computertechnik allgemein hingenommen, da der
Benutzer ja die Bewegung des Cursors auf dem Bildschirm
verfolgt und entsprechend die "Maus" verfährt; erklärt
wird dieses Phänomen in der Regel mit Schlupf zwischen der
Rollkugel und der Oberfläche, auf der die "Maus" bewegt
wird.
Erfindungsgemäß ist nun erkannt worden, daß Schlupf zwi
schen der Rollkugel und der Oberfläche, auf der die Maus
bewegt wird, gerade bei einer kostengünstigen Maus-
Mechanik nicht der Hauptgrund für die nicht exakte Weg
proportionalität ist. Der Schlupf zwischen der Rollkugel
und der Oberfläche, auf der die Rollkugel bewegt wird,
kann vielmehr bei geeigneter Materialwahl für die
Rollkugel und hinreichend hohem Anpreßdruck in der Praxis
vernachlässigt werden. Der wesentliche Grund für das
Auftreten von Schlupf und damit die fehlende Weg-Pro
portionalität ist vielmehr das Auftreten von Schlupf
zwischen Rollkugel und dem Aufnehmer, der die Drehung der
Rollkugel erfaßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kosten
günstige Vorrichtung zur Ermittlung von Strecken mit
mindestens einer Rollkugel, die längs der zu ermittelnden
Strecke bewegbar ist, anzugeben, die zur Absolutvermaßung
der Strecke geeignet ist.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im An
spruch 1 angegeben. Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zur Ermittlung von
Strecken mit mindestens einer Rollkugel gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1 dadurch weitergebildet, daß
in der Rollkugel wenigstens zwei stabförmige Magnete
angeordnet sind, deren Achsen einen Winkel ungleich 0°
einschließen, und daß die Sensoreinheit, die die Drehung
der Rollkugel erfaßt, wenigstens zwei Magnetfeldempfind
liche Sensoren aufweist, die das von den beiden Stabmagne
ten erzeugte Magnetfeld erfassen. Diese erfindungsgemäße
Ausbildung hat den Vorteil, daß die Drehung der Rollkugel
schlupf- und hysteresefrei erfaßt werden kann. Dennoch
kann sich die Rollkugel weiterhin frei drehen, so daß bei
geeigneter Materialwahl für die Oberfläche der Rollkugel
und hinreichend hohem Anpreßdruck der Schlupf zwischen
Rollkugel und Oberfläche des Körpers, auf dem die
Rollkugel bewegt wird, in der Praxis vernachlässigbar ist.
Gemäß Anspruch 2 sind in der Rollkugel zwei Stabmagnete
vorgesehen, die einen 90°-Winkel einschließen. Hierdurch
erhält man ein Magnetfeld, das sich vergleichsweise ein
fach auswerten läßt, so daß der Rechenaufwand zur Ermitt
lung der Größe und Richtung der Drehung der Rollkugel
vergleichsweise klein ist. Damit ist eine "real time"-
Erfassung der von der Rollkugel zurückgelegten Strecke mit
einem handelsüblichen PC problemlos möglich.
Im Anspruch 3 ist eine bevorzugte Sensor-Anordnung für die
im Anspruch 2 angegebenen Magnet-Anordnung gekennzeichnet:
Gemäß Anspruch 3 sind vier Sensoren vorgesehen, die an den
Ecken einer gleichseitigen Pyramide angeordnet sind, deren
Mittelpunkt mit dem Mittelpunkt der Rollkugel zusammen
fällt. Hierdurch erhält man Sensor-Signale, die nicht nur
in einfacher Weise eine Ermittlung der Größe und der
Richtung der Drehung der Rollkugel erlauben, sondern
darüber hinaus auch noch Redundant sind, so daß Fehler
weiter minimiert werden können.
Im Anspruch 4 ist eine bevorzugte Sensorausbildung gekenn
zeichnet: Hallsensoren haben den Vorteil, daß ihre Signale
problemlos mit typischen Elektronikschaltungen, wie sie in
PC's gemäß Industriestandard verwendet werden, weiter
verarbeitet werden können.
Im Anspruch 5 ist eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gekennzeichnet, die nicht nur die Bedienung
vereinfacht, sondern darüber hinaus auch noch das Erkennen
von reinen Drehungen um die Achse ermöglicht, ohne daß die
dabei von der Vorrichtung zurückgelegte Strecke für die
Berechnung der zu messenden Strecke auf dem Körper
berücksichtigt wird.
Hierzu weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zwei vonein
ander beabstandete Rollkugeln auf, die beidseits der zu
erfassenden Strecke auf den Körper aufsetzbar sind, und
denen jeweils eine Sensoreinheit zugeordnet ist. Die
Steuereinheit berechnet aus den Ausgangssignalen beider
Sensoreinheiten die zurückgelegte Strecke, so daß die bei Drehun
gen der Vorrichtung um die eigene Achse zurückge
legten Strecken von der Steuereinheit erkannt und leicht
eliminiert werden können.
Die im Anspruch 5 angegebenen Ausbildung hat darüber
hinaus den Vorteil, daß sie leicht zu handhaben ist.
Die Handhabung der Vorrichtung gemäß Anspruch 5 wird durch
die im Anspruch 6 angegebene Ausbildung weiter verbessert,
gemäß der eine dritte Rollkugel (ohne zugeordnete Sensor
einheit), vorgesehen ist, die der "Abstützung" der Vor
richtung dient, so daß die Vorrichtung von der Bedienungs
person nicht gehalten, sondern lediglich verschoben werden
muß. Darüberhinaus erlaubt diese Weiterbildung auch die
Vermaßung von gekrümmten Flächen, da durch die "3-Punkt-
Auflage" die erfindungsgemäße Vorrichtung auch über ge
krümmte Flächen exakt verschoben werden kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich selbstver
ständlich nicht nur zur Absolutvermaßung von Strecken,
sondern kann auch dazu dienen, weitere Sensoren zu tragen,
die Eigenschaften des Körpers längs der von der Vorrich
tung zurückgelegten Strecke erfassen (Anspruch 7).
Dabei ist es bevorzugt, wenn der weitere Sensor in der
Mittelebene zwischen den beiden gemäß Anspruch 5 vorge
sehenen Rollkugeln angeordnet ist, da dann die Vorrichtung
besonders stabil verschiebbar ist (Anspruch 8).
Dieser weitere Sensor kann beispielsweise ein Rißsensor
sein, der einen Riß beispielsweise in Strukturteilen einer
Tragfläche eines Flugzeugs erfaßt. Verschiebt die Bedie
nungsperson entsprechend dem Ausgangssignals des Riß
sensors die erfindungsgemäße Vorrichtung, so kann leicht
die Länge des Risses und damit der Gefährdung des Flugzeu
ges durch den Riß ermittelt werden. Selbstverständlich ist
die Art des weiteren Sensors nicht auf den genannten Riß
sensor beschränkt: Beispielhaft sind in den Ansprüchen 9
und 10 noch die Kontaminationssensoren, Dickensensoren
oder Sensoren angegeben, die die Zusammensetzung des
Körpers ermitteln.
Natürlich ist es auch möglich, lediglich eine Lupe vorzu
sehen, die den Bereich des Körpers, längs dem die Vorrich
tung verschoben wird, vergrößert zeigt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrie
ben in der zeigen:
Fig. 1a und 1b die Anordnung der Magnete in einer Roll
kugel in einer Seitenansicht und einer
Draufsicht, und
Fig. 2a und 2b die Anordnung der Sensoren um eine der
artige Rollkugel.
Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht (Teilfigur a) und
einer Draufsicht (Teilfigur b) eine Rollkugel 1, in deren
Inneren zwei Stabmagnete (2 und 3) angeordnet sind. Die
Stabmagnete sind jeweils mit gleichem Abstand vom Mittel
punkt der Rollkugel parallel zu einer Meridianebene ange
ordnet. Die Achsen der Stabmagnete schließen einen 90°-
Winkel ein.
Fig. 2 zeigt in einer Seitenansicht (Teilfigur a) und
einer Draufsicht (Teilfigur b) eine erfindungsgemäße
Vorrichtung (4) mit einer Rollkugel (1). An den Spitzen
einer gleichseitigen Pyramide, deren Mittelpunkt mit dem
Mittelpunkt der Rollkugel (1) zusammenfällt, sind vier
Sensoren (5 bis 9) angeordnet, die bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel Hall-Sensoren sind.
Die Sensoren (5 bis 9) erfassen die Änderung des von den
Magneten (2 und 3) erzeugten Magnetfeldes aufgrund einer
Drehung der Rollkugel (1). Die Ausgangsanschlüsse der Hall-
Sensoren sind mit einer nichtdargestellten Steuereinheit
verbunden, die aus den Ausgangssignalen der vier Sensoren
die Größe der Drehung sowie die Lage der Drehachse bezogen
auf ein "kugeleigenes" Koordinatensystem ermittelt. Hier
aus berechnet dann die Steuereinheit, die beispielsweise
einen handelsüblichen PC aufweisen kann, die von der Roll
kugel (1) zurückgelegte Strecke.
Vorstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedan
ken beschrieben worden.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Ermittlung von Strecken mit mindestens
einer Rollkugel, die längs der zu ermittelnden Strecke
bewegbar ist und deren Drehung eine Sensoreinheit erfaßt,
deren Ausgangssignal an eine Steuereinheit angelegt ist,
die die von der Rollkugel zurückgelegte Strecke berechnet,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Rollkugel wenigstens
zwei stabförmige Magnete angeordnet sind, deren Achsen
einen Winkel # 0° einschließen, und
daß die Sensoreinheit wenigstens zwei magnetfeldempfind
liche Sensoren aufweist, die das von den beiden Stabmagne
ten erzeugte Magnetfeld bei Drehung der Kugel schlupf- und
hysteresefrei erfassen, der Schlupf zwischen Rollkugel und
Oberfläche des Körpers, auf dem die Rollkugel bewegt wird,
vernachlässigbar ist, die Bewegung von einer Steuereinheit
erfaßt und in die durch die Kugel zurückgelegte Strecke
umgerechnet wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Stabmagnete vorgesehen
sind, die einen 90°-Winkel einschließen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß vier Sensoren vorgesehen sind,
die gleichen Abstand vom Mittelpunkt der Rollkugel und
untereinander jeweils einen Winkelabstand von 120° haben.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoren Hallsensoren
sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei voneinander beabstandete
Rollkugeln derart angeordnet sind, daß sie beiderseitig
der zu erfassenden Strecke auf den Körper aufgesetzt
werden können, den Rollkugeln jeweils eine Sensoreinheit
zugeordnet ist und aus den Ausgangssignalen beider
Sensoren die zurückgelegte Strecke von der Steuereinheit
unter Ausschaltung des Weges berechnet wird, den die
Vorrichtung bei Drehungen um die eigene Achse zurücklegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß eine dritte Rollkugel vorgese
hen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Sensor vorgesehen
ist, der Eigenschaften des Körpers erfaßt, auf dem die
Rollkugel(n) abrollt (abrollen).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 5 oder 7 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Sensor in der
Mittelebene zwischen den beiden Rollkugeln vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Sensor ein Riß
sensor, ein Dekontaminationssensor oder ein Dickensensor
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Sensor die Zusam
mensetzung des Körpers ermittelt.
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DE3912354A1 DE3912354A1 (de) | 1990-10-18 |
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DE3711872A1 (de) * | 1987-04-08 | 1987-10-15 | Christian Tammel | Fuehrbares positionsdatenermittlungsgeraet fuer elektronische datenverarbeitungsanlagen (digitalisierer) und verfahren zur ermittlung seiner absoluten position |
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1989
- 1989-04-14 DE DE19893912354 patent/DE3912354C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE3912354A1 (de) | 1990-10-18 |
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