DE3908658C2 - - Google Patents

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    • E21B17/02Couplings; joints
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    • E21B17/07Telescoping joints for varying drill string lengths; Shock absorbers

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Description

Die Erfindung betrifft ein Bohrgestänge der im Ober­ begriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Beim Bohren von Ankerlöchern im Erdreich oder in Ge­ stein verwendet man Bohrgestänge, die an einem auf einer Lafette verfahrbaren Bohrgerät befestigt werden. Dieses Bohrgerät weist einen Drehantrieb und ggf. einen Schlagantrieb auf und es ist auf einem Schlitten be­ festigt, der von einem Vorschubantrieb gegen das Bohr­ loch gedrückt wird. Wenn mit einer einzigen Bohrstange gearbeitet wird, ist die Länge der verwendbaren Bohr­ stange abhängig von dem Vorschubweg, den der Schlitten auf der Lafette durchlaufen kann, also von der Länge der benutzten Bohrlafette. Bei Anwendungen untertage ist die Länge der benutzbaren Bohrlafetten durch den Querschnitt des Tunnels, in dem die Bohrlafette benutzt wird, begrenzt. Bohrlöcher, in die Zuganker eingebracht werden, müssen häufig eine Tiefe haben, die größer ist als der Vorschubweg, weil einerseits die erforderliche Verankerungskraft eine entsprechend große Ankerlänge erfordert und weil andererseits die Möglichkeit be­ steht, daß im Anschluß an die Tunnelwand zunächst brüchiges Gebirge vorhanden ist, das durchbohrt werden muß, bevor in hinreichend festes Gestein vorgedrungen wird. Es ist daher häufig erforderlich, mit einer ersten Bohrstange vorzubohren und dann an das rück­ wärtige Ende einer ersten Bohrstange eine zweite Bohr­ stange anzusetzen, um weiterzubohren. Das Ankuppeln zweiter Bohrstangen ist sehr zeitaufwendig und be­ hindert die Bohrarbeiten. Auch beim Bohren übertage besteht der Wunsch, möglichst tiefe Verankerungslöcher bohren zu können, ohne an die Bohrstange eine zweite Bohrstange ankuppeln zu müssen (DE-OS 27 31 170).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bohr­ gestänge der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 an­ gegebenen Art zu schaffen, das es ermöglicht, Bohr­ löcher mit einer Tiefe zu bohren, die größer ist als die Länge der verwendeten Bohrstangen, ohne daß eine Bohrstange durch Ankuppeln einer zusätzlichen Bohr­ stange verlängert werden muß.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 an­ gegebenen Merkmalen.
Beim dem erfindungsgemäßen Bohrgestänge sind zwei Bohr­ stangen koaxial ineinander angeordnet, wobei beide Bohrstangen zueinander teleskopisch verschoben werden können. Dies ermöglicht das Bohren in zwei aufeinander­ folgenden Bohrschritten, wobei der eine Bohrschritt mit zurückgefahrener zweiter Bohrstange beginnt und der zweite Bohrschritt mit ausgefahrener zweiter Bohr­ stange. Wenn mit dem ersten Bohrschritt die erforder­ liche Bohrtiefe nicht erreicht werden kann, wird die zweite Bohrstange relativ zu der ersten Bohrstange vor­ geschoben und dann wird mit teleskopisch ausgefahrener zweiter Bohrstange weitergebohrt. Bei beiden Bohr­ schritten sind die Bohrstangen bereits im Bohrloch vor­ handen. Für das Ausfahren der zweiten Bohrstange rela­ tiv zur ersten Bohrstange sind keine manuellen Ein­ griffe erforderlich. Es entfällt somit das normaler­ weise durchzuführende manuelle Ankuppeln zweier Bohr­ stangen.
Das erfindungsgemäße Bohrgestänge erlaubt es, ohne zwischenzeitliche Montagearbeiten Löcher zu bohren, die tiefer sind als die Länge des Vorschubweges des an­ treibenden Bohrgerätes und somit auch länger als die Länge jeder der beiden Bohrstangen. Es ist also mög­ lich, mit relativ kurzen Bohrstangen zu arbeiten. Die Notwendigkeit zur Benutzung kurzer Bohrstangen besteht dann, wenn enge Platzverhältnisse nur den Einsatz kurzer Bohrlafetten zulassen, z.B. bei Anwendungen untertage.
Das Vorschieben der zweiten Bohrstange relativ zur ersten Bohrstange erfolgt durch hydraulische Beauf­ schlagung des Zylinderraums. Durch den Druck der zuge­ führten Hydraulikflüssigkeit kann das Vorschieben sehr genau gesteuert werden. Das Ausfahren der zweiten Bohr­ stange muß nicht notwendigerweise bis zum Ende des Aus­ fahrweges erfolgen, sondern es kann auch jede Zwischen­ stellung eingenommen werden. Dies kann dann zweckmäßig sein, wenn das Bohrloch nur bis zu einer Länge vorge­ trieben werden soll, die größer ist als die Länge der ersten Bohrstange, jedoch kleiner als die kombinierten Längen beider Bohrstangen. In einem solchen Fall wird die zweite Bohrstange nur bis zu einem Teil der maxi­ malen Ausfahrlänge vorgeschoben und in diesem Zustand wird mit beiden Bohrstangen weitergebohrt. Die Dreh­ kraft kann dabei über zusammengreifende Profile der beiden Bohrstangen übertragen werden, während Schläge, die von einer Schlagvorrichtung auf das rückwärtige Ende des Bohrgestänges ausgeübt werden, über die im Zylinderraum enthaltene Hydraulikflüssigkeit auf die zweite Bohrstange übertragen werden. Die Länge des kom­ binierten Bohrgestänges ist somit variabel.
Das Bohrgestänge erlaubt auch die Durchführung von Spülbohrungen durch die beiden Bohrstangen hindurch. Dabei ist vorzugsweise zwischen dem Zylinderraum und der Spülbohrung der zweiten Bohrstange eine Drossel­ stelle angeordnet, durch die die Hydraulikflüssigkeit aus dem Zylinderraum nur langsam entweichen kann. Auf diese Weise wird ein relativ hoher Druck im Zylinder­ raum aufrechterhalten, während dennoch eine gewisse Menge an Spülflüssigkeit zur Bohrkrone geleitet wird. Dieselbe Flüssigkeit, die für die Verschiebung der Bohrstangen und für die Übertragung der Axialkraft be­ nutzt wird, wird auch als Spülflüssigkeit benutzt, so daß im Bohrgestänge nur ein einziger längslaufender Flüssigkeitskanal erforderlich ist.
Die Erfindung betrifft ferner Bohrverfahren unter Ver­ wendung des erfindungsgemäßen Bohrgestänges. Bei einem ersten Bohrverfahren wird zunächst mit in der Rückzugs­ position befindlicher zweiter Bohrstange gearbeitet, wobei die Bohrkrone der zweiten Bohrstange das Loch vortreibt. Dieses Loch kann durch eine eventuell nach­ folgende Ringbohrkrone der ersten Bohrstange aufge­ weitet werden. Nach Beendigung dieses Bohrschritts wird die zweite Bohrstange zurückgezogen und gleichzeitig oder danach wird die erste Bohrstange in die Vorschub­ position ausgefahren. Anschließend wird mit in der Vor­ schubposition verbleibender zweiter Bohrstange weiter­ gebohrt. Während des Ausfahrens der zweiten Bohrstange aus der ersten Bohrstange kann die zweite Bohrstange in ihrer Position im Bohrloch verbleiben, während das Bohrgerät zusammen mit der ersten Bohrstange zurück­ bewegt wird.
Bei einer zweiten Variante des Bohrverfahrens erfolgt in einem ersten Bohrschritt der Bohrvorschub bei fest­ stehendem Bohrgerät durch hydraulisches Verschieben der zweiten Bohrstange relativ zur ersten Bohrstange. Dabei bildet der Zylinderraum eine hydraulische Vorschub­ einrichtung für die zweite Bohrstange. Wenn die zweite Bohrstange im voll ausgefahrenen Zustand ist, ist der Bewegungsspielraum dieser hydraulischen Vorschubvor­ richtung erschöpft, so daß der weitere Vorschub dem nachfolgenden zweiten Bohrschritt durch Bewegen des Bohrgerätes in üblicher Weise erfolgen muß. In jedem Fall erfolgt die Verlängerung des Bohrgestänges im Bohrloch selbst, wobei beide Bohrstangen von Anfang an in dem Bohrgestänge enthalten sind.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeich­ nungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher er­ läutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform des Bohrgestänges, teilweise geschnitten, im nahezu vollständig eingefahrenen Zustand,
Fig. 1a einen Schnitt entlang der Linie I-I von Fig. 1,
Fig. 2 eine Gesamtdarstellung einer Bohrvorrichtung beim Ausführen des ersten Bohrschrittes,
Fig. 3 das Ausfahren des Bohrgestänges nach Beendigung des ersten Bohrschrittes durch Zurückfahren des Bohrgerätes,
Fig. 4 die Durchführung des zweiten Bohrschrittes mit ausgefahrenem Bohrgestänge,
Fig. 5 das Zurückziehen der zweiten Bohrstange vor dem Entfernen des Bohrgestänges aus dem Bohrloch,
Fig. 6 eine zweite Ausführungsform des Bohrgestänges, wobei die zweite Bohrstange das Außenrohr bildet und das lange Profil an der ersten Bohr­ stange vorgesehen ist,
Fig. 6a einen Schnitt entlang der Linie VI-VI von Fig. 6, und
Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel, bei dem die zweite Bohrstange als Außenrohr ausgebildet ist und das lange Profil an der zweiten Bohrstange vor­ gesehen ist, während das kurze Profil am Kolben der ersten Bohrstange vorhanden ist.
Das in Fig. 1 dargestellte Bohrgestänge weist eine erste Bohrstange 10 auf, die als hohle Außenstange aus­ gebildet ist, und eine zweite Bohrstange 11, die ko­ axial in der ersten Bohrstange 10 verläuft. Die zweite Bohrstange 11 überragt das vordere Ende der ersten Bohrstange und trägt außerhalb dieser ersten Bohrstange eine Bohrkrone 12. Am vorderen Ende der ersten Bohr­ stange 10 befindet sich eine Ringbohrkrone 13, die das von der Bohrkrone 12 vorgebohrte Bohrloch aufweitet.
Im vorderen Endabschnitt 14 der Bohrstange 10 ist ein Innensechskant-Profil 15 ausgebildet. Die Bohrstange 10 ist über nahezu den gesamten Bereich ihrer Länge mit einem Außensechskant-Profil 16 versehen, das dem Profil 15 angepaßt ist, so daß beide Bohrstangen 10 und 11 durch die Profile 15 und 16 drehfest aber längsver­ schiebbar miteinander verbunden sind.
Am rückwärtigen Ende der ersten Bohrstange 10 ist eine Kupplungseinrichtung 17 befestigt, die diese Bohrstange drehfest und schlagfest mit einem Anschlußstück 18 koppelt, welches mit dem Bohrgerät verbunden ist. Das Anschlußstück 18 weist ein Gewindeabschnitt 19 und einen davon abstehenden Mehrkant 20 auf. Dieser Mehr­ kant 20 sitzt in einem Innenmehrkant 21 am rückwärtigen Ende der Bohrstange 10, so daß diese Bohrstange dreh­ fest mit dem Anschlußstück 18 verbunden ist. Die Kupp­ lungseinrichtung 17 weist ferner eine Muffe 22 auf, die mit ihrem einen Ende auf einem Außenkegel 23 am rück­ wärtigen Ende der Bohrstange 10 sitzt und deren anderes Ende ein Innengewinde 24 aufweist, in welches der Ge­ windeabschnitt 19 des Anschlußstückes 18 eingeschraubt ist. Durch Festziehen der Muffe 22 auf dem Gewinde­ abschnitt 19 wird die Kupplungseinrichtung 17 derart gespannt, daß sie die Bohrstange 10 gegen Längsbewegung relativ zu dem Anschlußstück 18 fixiert. Auf diese Weise ist die erste Bohrstange 10 drehfest und schlag­ fest mit dem Bohrgerät verbunden, wobei Schläge über die Stirnwand 25 des Anschlußstückes 18 auf das rück­ wärtige Ende der Bohrstange 10 übertragen werden.
In der Bohrstange 10 erstreckt sich vom rückwärtigen Ende her bis zum Beginn des Endabschnitts 14 ein zylin­ drischer Kanal 26, in dem ein am rückwärtigen Ende der zweiten Bohrstange 11 vorgesehener Kolben 27 axial be­ wegbar ist. Die rückwärtige Stirnwand des Kolbens 27 begrenzt den Zylinderraum 28. Dieser Zylinderraum 28 wird am anderen Ende durch die Stirnwand des Mehrkants 20 begrenzt und in Umfangsrichtung durch die Wand des Kanals 26. Der Zylinderraum 28 steht mit einer Axial­ bohrung des Anschlußstückes 18 in Verbindung. Der Druck in Leitung 29 wird in den Zylinderraum 28 übertragen und treibt den Kolben 27 vor. Die vordere Endstellung des Kolbens 27 wird durch das rückwärtige Ende des End­ abschnitts 14 begrenzt.
Durch die zweite Bohrstange 11 verläuft in Längsrich­ tung ein Spülkanal 30, der an der Bohrkrone 12 aus­ tritt, um flüssiges Spülmedium zur Bohrlochsohle zu befördern. Dieser Spülkanal 30, der sich auch durch den Kolben 27 erstreckt, steht über eine Drosselstelle 31 im Kolben 27 mit dem Zylinderraum 28 in Verbindung. Die Drosselstelle 31 hat die Funktion eines Mengenregel­ organs. Sie bewirkt, daß nur ein begrenzter Mengenstrom der im Zylinderraum 28 enthaltenen Flüssigkeit in die Spülbohrung 30 gelangt, so daß durch die aus der Spül­ bohrung 30 abfließende Flüssigkeitsmenge der Druck in dem Zylinderraum 28 nicht vermindert wird. Dies setzt voraus, daß der Querschnitt der Drosselstelle 31 wesentlich kleiner ist als derjenige des in den Zylinderraum 28 hineinführenden Kanals 29.
Wenn sich die zweite Bohrstange 11 im zurückgefahrenen Zustand befindet, liegt der Kolben 27 an dem Mehrkant 20 an, wobei das Volumen des Zylinderraums 28 auf Null reduziert ist. Die Schläge des Bohrgeräts werden dann von dem Anschlußstück 18 unmittelbar auf den Kolben 27 und somit auf die zweite Bohrstange 11 übertragen. Da­ bei wird Spülflüssigkeit dem Kanal 29 mit relativ ge­ ringem Druck zugeführt. Dieser Druck reicht nicht aus, um den Kolben 27 vorzuschieben, jedoch reicht er aus, um Spülmittel in den Spülkanal 30 zu drücken.
Die Fig. 2 bis 5 zeigen die Herstellung eines Bohr­ lochs mit dem Bohrgestänge nach Fig. 1. Dabei ist das Bohrgerät 32 dargestellt, das auf einem Schlitten 33 befestigt ist, welcher auf einer Lafette 34 verfahrbar ist. Am vorderen Ende der Lafette 34 befindet sich eine Anbauführung 35 zur Positionierung des Bohrgestänges bzw. der Lafette. Das Bohrgerät 32 weist einen Bohr­ hammer 36 auf, welcher Schläge auf das Bohrgestänge ausübt, und einen Drehantrieb zum Drehen des Bohr­ gestänges.
Zunächst wird gemäß Fig. 2 mit eingefahrener Bohrstange 11 gebohrt, wobei das Bohrgestänge gedreht und even­ tuell auch geschlagen wird. Dem Kanal 29 wird Flüssig­ keit mit relativ geringem Druck zugeführt, was durch den Pfeil 38 angedeutet ist. Diese Flüssigkeit strömt durch den Spülkanal zur Bohrkrone 12, wo sie an der Bohrlochsohle austritt. Wenn bei diesem ersten Bohr­ schritt das Bohrloch eine Tiefe erreicht hat, die der Länge der zweiten Bohrstange 11 entspricht, wird gemäß Fig. 3 die Bohrstange 11 aus der Bohrstange 10 aus­ gefahren, indem dem Kanal 29 Flüssigkeit mit hohem Druck zugeführt wird, was durch den Doppelpfeil 39 in Fig. 3 angedeutet ist. Während die zweite Bohrstange 11 durch den hydraulischen Druck im Zylinderraum 28 aus der Bohrstange 10 herausgefahren wird, ist der Vorschub des Schlittens 33 gemäß Fig. 3 kraftlos geschaltet, so daß der Schlitten 33 sich auf der Lafette 34 frei be­ wegen kann. Da die Bohrkrone 12 an der Bohrlochsohle abgestützt ist, wird der Schlitten 33 durch den hydrau­ lischen Druck entlang der Lafette 34 zurückgeschoben. Wenn die gewünschte Ausfahrstellung erreicht ist, wird unter Aufrechterhaltung der Flüssigkeitsmenge im Zylin­ derraum 28 der Vorschubantrieb des Schlittens 33 gemäß Fig. 4 wieder eingeschaltet, so daß der weitere Bohr­ vortrieb durch den Vorschub des Schlittens 33 erfolgt.
Zum Zurückziehen des Bohrgestänges aus dem Bohrloch wird gemäß Fig. 5 das gesamte Bohrgestänge zunächst zurückgezogen, bis sich die Bohrkrone 12 etwa auf halber Länge des Bohrlochs befindet. Dann wird die Bohrkrone 12 an dieser Stelle verankert, beispielsweise indem das gesamte Bohrgestänge geringfügig relativ zur Bohrlochachse schräggestellt wird. Der Schlitten 33 wird aus der völligen Rückzugsposition heraus vor­ geschoben, während der Flüssigkeitskanal 29 drucklos mit einem Rücklauf verbunden ist, was durch den Pfeil 40 in Fig. 5 angedeutet ist. Dadurch wird die Bohr­ stange 11 in die Bohrstange 10 hineingedrückt und die Flüssigkeit entweicht aus dem Zylinderraum 28.
Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 6 ist die erste Bohrstange 10 die Innenstange, während die zweite Bohrstange 11 als hohle Außenstange ausgebildet ist. Durch die zweite Bohrstange 11 erstreckt sich ein zylindrischer Kanal 41, in dem ein am äußeren Ende der ersten Bohrstange 10 vorgesehener Kolben 42 bewegbar ist. Die erste Bohrstange 10 hat das in Fig. 6a dar­ gestellte Sechskantprofil 54, das sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Bohrstange erstreckt und dessen Außendurchmesser geringer ist als derjenige des Kolbens 42. Daher erstreckt sich zwischen der Bohr­ stange 11 und der Wand des Kanals 41 ein Ringraum 43.
Durch die erste Bohrstange 10 und den Kolben 42 hin­ durch verläuft ein Kanal 44, der sich von einem An­ schluß des Bohrgeräts bis in den Zylinderraum 28 er­ streckt. Am entgegengesetzten Ende ist der Zylinderraum 28 durch einen Einsatz 45 begrenzt. Im Einsatz 45 be­ findet sich die Drosselstelle 46, an die sich ein zur (nicht dargestellten) Bohrkrone führender Spülkanal anschließt.
Das rückwärtige Ende der zweiten Bohrstange 11 ist mit einem Schraubstopfen 47 verschlossen, der ein Innen­ sechskant-Profil 55 aufweist und eine das Sechskant­ profil 54 umschließende Dichtung aufweist.
Der Druck der durch den Kanal 44 zugeführten Flüssig­ keit gelangt in den Zylinderraum 28. Wenn die zuge­ führte Flüssigkeitsmenge größer ist als diejenige Flüssigkeitsmenge, die durch die Drosselstelle 46 ab­ strömen kann, baut sich im Zylinderraum 28 ein Druck auf, durch den die zweite Bohrstange 11 gegenüber der ersten Bohrstange 10 vorgeschoben wird. Der Zylinder 43 benötigt keine Dichtungen. Leckflüssigkeit, die aus dem Zylinderraum 28 am Kolben 42 entlangfließt, gelangt in den Ringraum 43. Da die dem Ringraum 43 ausgesetzte Ringfläche des Kolbens 42 kleiner ist als die dem Zylinderraum 28 zugewandte Stirnfläche, ist der Druck im Zylinderraum 28 auch dann zum Verschieben der Bohr­ stange 11 wirksam, wenn die hydraulischen Drücke im Zylinderraum 28 und im Ringraum 43 gleich groß sind.
Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 7 ist die erste Bohrstange 10 ebenfalls innerhalb der hohlen zweiten Bohrstange 11 angeordnet. Die zweite Bohrstange 11 weist ein Innensechskant-Profil 50 auf, das sich im wesentlichen über die gesamte Länge dieser Bohrstange 11 erstreckt. Ein am vorderen Ende der inneren Bohr­ stange 11 vorgesehener Kolben 51 hat ein Außensechs­ kant-Profil 52, das dem Innensechskant-Profil 50 an­ gepaßt ist. Die vordere Stirnfläche des Kolbens 51 bildet die eine Begrenzung des Zylinderraums 28. Die andere Begrenzung wird von einem Einsatz 45 gebildet, der in das vordere Ende der Bohrstange 11 eingeschraubt ist. Der Einsatz 11 weist angrenzend an den Zylinder­ raum 28 eine Drosselstelle 46 und dahinter ein Rück­ schlagventil 53 auf, das nur in Richtung vom Zylinder­ raum 28 zur Spülleitung 60 durchlässig ist.
Zwischen der runden Bohrstange 10 und der Innenwand der Bohrstange 11 erstreckt sich ein Ringraum 43, der am rückwärtigen Ende mit einem Schraubstopfen 47 abge­ schlossen ist. Der Durchgang der Bohrstange 10 durch den Schraubstopfen 47 ist mit einer Ringdichtung 48 abgedichtet.
Auch bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 7 benötigt der Kolben 51 keine Kolbendichtung, weil selbst dann, wenn im Zylinderraum 28 und im Ringraum 43 gleiche Drücke herrschen, die Kraft des Zylinderraums 28 die­ jenige des Ringkanals 43 übersteigt.
Das Anschlußstück 18 ist bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 7 an das rückwärtige Ende der Bohrstange 10 angeschraubt. Die Druckflüssigkeit wird durch das An­ schlußstück 18 und durch einen durch die Bohrstange 10 hindurch verlaufenden Kanal 44 in den Zylinderraum 28 geleitet.
Bei normalem Bohrbetrieb ist das Rückschlagventil 53 durchlässig, d.h. aus dem Zylinderraum 28 gelangt eine reduzierte Flüssigkeitsmenge durch die Drosselstelle 46 in die Spülleitung 60 und von dort zur Bohrkrone. Wenn das Bohrgestänge aus dem fertigen Bohrloch gemäß Fig. 5 entfernt werden soll, wird die innere Bohrstange 11 gemäß Fig. 5 vorgeschoben, wobei das Rückschlagventil 53 sich ebenfalls in Durchlaßstellung befindet. Werden danach beide ineinanderliegende Bohrgestänge zurück­ gezogen, dann verhindert das Rückschlagventil 53, daß durch die Spülleitung 60 hindurch Luft oder Flüssigkeit in den Zylinderraum 28 eindringt, der in diesem Zustand sein kleinstes Volumen hat. Auf diese Weise wird durch Zurückziehen der Bohrstange 10 die Bohrstange 11 ge­ wissermaßen mitgesaugt.

Claims (8)

1. Bohrgestänge mit einer an einem Bohrgerät (32) zu befestigenden ersten Bohrstange (10) und einer koaxial zu der ersten Bohrstange (10) verlaufenden zweiten Bohrstange (11), die durch einander angepaßte zusammengreifende Profile (15, 16; 54, 55; 50, 52) gegen gegenseitige Drehung gesichert sind, und mit einer am vorderen Ende der zweiten Bohrstange (1) angebrachten Bohrkrone (12), wobei die zweite Bohrstange (11) an der ersten Bohrstange (10) teleskopisch bewegbar geführt ist und beide Bohrstangen einen Hydraulikraum umschließen, durch dessen Druckbeaufschlagung die zweite Bohrstange (11) relativ zu der ersten Bohrstange (10) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydraulikraum durch einen in der einen Bohrstange vorgesehenen Zylinderraum (28) und einen an der anderen Bohrstange vorgesehenen Kolben (27; 42; 51) begrenzt ist, daß eines der Profile (15; 52; 55) nur im vorderen Endabschnitt (14) der ersten Bohrstange (10) oder im rückwärtigen Endabschnitt der zweiten Bohrstange (11) vorgesehen ist und daß das andere Profil (16; 50; 54) im wesentlichen über die gesamte Länge der anderen Bohrstange verläuft.
2. Bohrgestänge nah Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Bohrstange (10) eine hohle Außenstange ist, in der die zweite Bohrstange (11) verläuft.
3. Bohrgestänge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen Ende der ersten Bohrstange (10) eine Ringbohrkrone (12) vorgesehen ist.
4. Bohrgestänge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrdurchmesser der Bohrkrone am vorderen Ende der zweiten Bohrstange (11) mindestens gleich dem Außendurchmesser der ersten Bohrstange (10) ist.
5. Bohrgestänge nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderraum (28) mit einer zur Bohrkrone (12) führenden Spülleitung (16) verbunden ist, und daß zwischen dem Zylinderraum und einer Spülleitung (60) eine Drosselstelle (46) vorgesehen ist.
6. Bohrgestänge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bohrhammer (36) vorgesehen ist, der auf die drehend angetriebene erste Bohrstange (10) Schläge ausübt, und daß die Schläge über in dem Zylinderraum (28) enthaltene Hydraulikflüssigkeit auf die zweite Bohrstange (11) übertragen werden.
7. Bohrverfahren unter Verwendung eines Bohrgestänges nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem in einem ersten Bohrschritt mit in der Rückzugsposition befindlicher zweiter Bohrstange (11) beide Bohrstange (10, 11) gedreht und vorgeschoben werden, bis das Bohrloch eine der Länge der zweiten Bohrstange (11) entsprechende Tiefe erreicht, dadurch gekennzeichnet, daß danach das Bohrgestänge zurückgezogen und die erste Bohrstange (10) relativ zur zweiten Bohrstange (11) vorbewegt wird, und daß anschließend in einem zweiten Bohrschritt mit ausgefahrener zweiter Bohrstange weitergebohrt wird.
8. Bohrverfahren unter Verwendung eines Bohrgestänges nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Bohrschritt der Bohrvorschub bei feststehendem Bohrgerät (32) durch hydraulisches Vorschieben der zweiten Bohrstange (11) gegenüber der ersten Bohrstange (10) erfolgt, und daß in einem zweiten Bohrschritt mit vorgeschobener zweiter Bohrstange (11) weitergebohrt wird, wobei der Bohrvorschub durch Bewegen des Bohrgerätes (32) erfolgt.
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