DE3905751A1 - Verfahren und vorrichtung zur temperierung von werkzeugen fuer die verarbeitung von thermoplastischen massen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur temperierung von werkzeugen fuer die verarbeitung von thermoplastischen massenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Temperierung
von Werkzeugen für die Verarbeitung von thermo
plastischen Massen und dergleichen, insbesondere
Spritzgießwerkzeugen, mittels Kühlwasser, wobei das
Werkzeug mehrere Kühlkanäle aufweist, die jeweils mit
Zu- und Ablauf an eine Durchflußregeleinrichtung für
das Kühlwasser angeschlossen sind, wobei ferner alle
Zu- und Abläufe der Durchflußregeleinrichtungen in
einen gemeinsamen Zu- bzw. Ablaufkanal münden, in
den das Kühlwasser über eine Vortemperiereinrichtung
eingespeist bzw. aus dem das rücklaufende Kühlwasser
zur Vortemperiereinrichtung geführt wird.
Übliche Spritzgießwerkzeuge weisen beispielsweise
mehrere Kühlmittelkanäle auf, an die jeweils
eingangs- und ausgangsseitig ein entsprechender
Kühlkreislauf anschließbar ist.
Zwischen die Kühlwasserquelle und die Kühlkanäle
des Werkzeuges wird üblicherweise eine Vorrichtung
zur Regelung des Kühlmittelzuflußes geschaltet, die
üblicherweise als Durchflußregeleinrichtung bezeichnet
wird.
Neben dem Anschluß der Durchflußregeleinrichtung
unmittelbar an eine Kühlwasserquelle oder einen
anderen geeigneten Kühlmittelspeicher ist auch der
Anschluß an einen zwischengeschalteten Vortemperier
kreis schon realisiert worden.
Problematisch ist dabei, daß hinsichtlich der Soll
temperaturen der einzelnen Strömungszweige durch das
Werkzeug Unterschiede bestehen, so daß beispiels
weise bei einem mit vier Kühlkanälen ausgestatteten
Werkzeug Solltemperaturen von 45°C, 4°C, 5°C
und 48°C erwünscht sind. Diese Temperaturen liegen
üblicherweise deutlich höher, als die Grundtemperatur
des aus einem Kühlmittelspeicher oder aus dem Netz
eingespeisten Kühlwassers.
Dies bedeutet daß eine Aufheizung der Werkzeuge,
beispielsweise vor Produktionsbeginn oder nach
einer Produktionspause mittels des zur Verfügung
stehenden Kühlwassers nicht möglich ist, wobei
andererseits die Durchflußregeleinrichtungen mit
relativ kleinen Durchflußmengen arbeiten müssen,
um eine entsprechende ausgewogene Kühlung des
Werkzeuges im Betrieb sicherzustellen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
gattungsgemäßer Art zu schaffen, mit dem eine
selbständige Aufheizung und Kühlung der Werkzeuge
auf die gewünschten Solltemperaturen möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung
vor, daß die Vortemperiereinrichtung die Vorlauf
temperatur des Vortemperierkreises mittels eines
Temperaturreglers so regelt, daß beim Aufheizen
als Regelgröße der höchste Temperatursollwert der
Durchflußregler-Solltemperaturen zuzüglich einer
Spreizung gewählt wird und die Aufheizung bis zum
Erreichen der so definierten höchsten Vorlauf
temperatur beibehalten wird, nach Erreichen dieses
Höchstwertes der Temperaturregler automatisch um
geschaltet wird, und dann als Regelgröße beim
Kühlen der niedrigste Temperatursollwert der
Durchflußregler-Solltemperaturen abzüglich Spreizung
gewählt wird.
Dieses Verfahren ist besonders sinnvoll, wenn die
Werkzeugtemperierung mit Durchflußregeleinrichtungen
für höhere Wassertemperaturen als die zur Verfügung
stehende Kühlwassertemperatur erfordert oder ein
Aufheizen der Werkzeuge vor Produktionsbeginn
erforderlich ist.
Durch den Vortemperierkreis wird den Durchfluß
reglern Wasser zur Verfügung gestellt, dessen
Temperatur einerseits zum Aufheizen der Werkzeuge über
der höchsten Solltemperatur des für einen bestimmten
Kühlkanal des Werkzeuges zuständigen Durchflußreglers
liegt. Andererseits wird zum Kühlen während der Produk
tion mit dem Werkzeug den Druchflußreglern Wasser mit
einer solchen Temperatur zur Verfügung gestellt, die
unter der niedrigsten am Durchflußregler eingestellten
Solltemperatur für einen Kühlkanal des Werkzeuges liegt.
Der Vortemperierkreis stellt sich selbsttätig auf die
jeweils zum Aufheizen oder Kühlen erforderliche Tempe
ratur ein. Er optimiert sich damit selbst.
Unter Spreizung ist die Temperaturdifferenz zu verstehen,
die notwendig ist, um eine bestimmte Wärmemenge zu über
tragen bei Konstanthaltung des Sollwertes. Je größer die
zu übertragende Wärmemenge, desto größer muß auch die
Spreizung sein. Die Spreizung wird demzufolge bestimmt
aus der Solltemperatur, der Wärmeübertragungsfläche, der
zu übertragenden Wärmeleistung und des Volumenstroms.
In allen bisher bekannten Regelverfahren findet eine so
geartete Spreizung keine Anwendung. Um jedoch eine tat
sächlich konstante Temperatur des Verbrauchers zu erreichen,
muß eine solche Spreizung in den Regelkreis einbezogen
werden.
Ein bevorzugter Verfahrensschritt wird in diesem Zusammen
hang darin gesehen, daß die Sollwerte von den
Durchflußregelkreisen in einen Sollwertselektor
eingespeist werden und der höchste Sollwert für den
Heizvorgang, der niedrigste aber für den Kühl
vorgang von dem Sollwertselektor an den Temperatur
regler übergeben werden.
Die Temperatursollwerte werden an den entsprechenden
Durchflußreglern abgegriffen, die jeweils mit einem
bestimmten Kühlkanal des Werkzeuges in Verbindung
stehen. Diese Sollwerte werden mittelbar über den
Sollwertselektor in den Temperaturregler eingelesen
der entsprechend die Vorlauftemperatur regelt. Der
Temperaturregler regelt die Vorlauftemperatur des
Vortemperierkreises mit dem höchsten Sollwert
zuzüglich einer Spreizung beim Aufheizen und mit
dem niedrigsten Sollwert abzüglich einer Spreizung
beim Kühlprozeß. Die Umschaltung erfolgt durch eine
interne Logik.
Unterhalb des Gutbereiches eines oder mehrerer
Regelkreise wird der höchste Sollwert zuzüglich
Spreizung als Regelgröße übernommen. Innerhalb
und oberhalb des Gutbereiches aller Regelkreise
wird der niedrigste Sollwert abzüglich Spreizung als
Regelgröße übernommen. Die Spreizung ist dabei
vorzugsweise einstellbar.
Um auch bei geringen Temperaturunterschieden eine
gute Regelung zu ermöglichen, ist vorgesehen, daß
die Kühlung indirekt über eine im Kühlmedium
angeordnete von kaltem Wasser durchströmte Kühl
schlange oder direkt durch Zumischen von kaltem
Wasser zum Kühlwasser des Kreislaufs erfolgt, wobei
die Kühlung mittels eines Umschalters von direkt
auf indirekt oder umgekehrt umgeschaltet wird,
sofern die Temperaturdifferenz zwischen dem niedrigsten
Temperatur-Sollwert des Durchflußreglerkreises und
dem Kühlwasser des Kreislaufes einen einstellbaren
Wert über- bzw. unterschreitet.
Durch diese Temperaturdifferenzumschaltung kann die
Kühlung von direkter Kühlung auf indirekte Kühlung
oder umgekehrt umgeschaltet werden, wenn die
Temperaturdifferenz zwischen dem niedrigsten
Durchflußmengenregelkreis und der Kühlwasser
temperatur einen eingestellten Wert über- bzw.
unterschreitet.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 bis 3 zur Temperierung von Werk
zeugen für die Verarbeitung von thermoplastischen
Massen und dergleichen, insbesondere Spritzgieß
werkzeugen, wobei das Werkzeug mehrere wasser
führende Kühlkanäle aufweist, deren Ein- und Aus
gänge an Durchflußregeleinrichtungen angeschlossen
sind, und eine Vortemperiereinrichtung zwischen
eine Kühlwasserquelle und die Durchflußregel
einrichtungen eingeschaltet ist, die über einen
Kühlwasserein- und -ausgang mit der Kühlwasser
quelle und über einen weiteren Ein- und Ausgang
mit den Durchflußregeleinrichtungen verbunden ist,
wobei die Durchflußregeleinrichtungen einen
gemeinsamen Sammelkanal für das abgebende und
einen weiteren gemeinsamen Sammelkanal für das
zufließende Wasser aufweisen kennzeichnet sich
erfindungsgemäß dadurch, daß die Vortemperier
einrichtung ein Temperiergerät aufweist, welches
mit den Sammelkanälen der Durchflußregel
einrichtungen verbunden ist, daß in den Temperier
kreis eine Fördervorrichtung, insbesondere Pumpe,
für das Kühlwasser eingebaut ist, daß ein die
Vorlauftemperatur erfassender Temperaturfühler
an der Vortemperiereinrichtung vorgesehen ist, der
mit einem Temperaturregler verbunden ist, so daß
dieser in Abhängigkeit von der Vorlauftemperatur
alternativ die Heizung oder die Kühlung des
Temperiergerätes einschaltet.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird erreicht,
daß die tatsächliche Vorlauftemperatur als Schalt
größe für die Zustandsschaltung des Temperatur
reglers benutzt werden kann, so daß der Temperatur
regler bei unter der Solltemperatur liegender
Vorlauftemperatur die Heizung einschaltet und das
durchfließende Wasser und somit das Werkzeug auf
heizt, während dann, wenn die Vorlauftemperatur
den oberen Sollwert zuzüglich Spreizung über
schreitet, diese Temperatur erfaßt und zur Um
schaltung des Temperaturreglers auf Kühlung
benutzt wird.
Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß an den
Temperaturregler ein Sollwertselektor angeschlossen
ist, der die Sollwerte der Durchflußregelkreise
speichert und den jeweils höchsten Sollwert für
den Heizvorgang bzw. den niedrigsten Sollwert für
den Kühlvorgang an den Temperaturregler weiter
leitet, wobei dieser die Vorlauftemperatur des
Vortemperierkreises beim Aufheizen mit dem
höchsten Sollwert zuzüglich einer insbesondere
einstellbaren Spreizung und beim Kühlen mit dem
niedrigsten Sollwert abzüglich einer Spreizung
regelt.
Desweiteren ist bevorzugt, daß der Temperaturregler
eine Logikschaltung umfaßt, die als Regelgröße bei
Vorlauftemperaturen unterhalb des Gutbereiches
mindestens eines Regelkreises der Durchflußregel
einrichtungen den höchsten Sollwert zuzüglich
Spreizung einbezieht und bei Vorlauftemperaturen
innerhalb oder oberhalb des Gutbereiches aller
Regelkreise den niedrigsten Sollwert abzüglich
Spreizung einbezieht.
Eine bevorzugte Ausführungsform wird darin gesehen,
daß das Temperiergerät aus einem zylindrischen
Gehäuse mit Ein- und Ausgang für das Strömungs
medium sowie einem darin angeordneten elektrischen
Heizkörper und einer von Kühlwasser durchströmbaren
Kühlschlange besteht, wobei die zur Kühlwasser
leitung führende Zuleitung mittels eines vom
Temperaturregler gesteuerten Ventiles sperrbar
bzw. zu öffnen ist und der Heizkörper ebenfalls
vom Temperaturregler schaltbar ist.
Desweiteren ist bevorzugt, daß in den Temperierkreis
eine Kühlwasserleitung einmündet und in Strömungs
richtung von dieser Einmündung eine mittels eines
Ventiles absperrbarebzw. zu öffnende Wasserableitung
angeordnet ist, wobei das Ventil mittels des
Temperaturreglers steuerbar ist.
Schließlich ist vorteilhaft, daß die Ventile über
einen Temperaturdifferenz-Umschalter steuerbar sind,
der über Temperaturfühler die Vorlauftemperatur mit
der Temperatur des Kühlwassers der Kühlwasserquelle
vergleicht und bei Unterschreiten der vorwählbaren
Temperaturdifferenz das in die zur Kühlschlange
führenden Leitung eingeschaltete Ventil sperrt, das
zur Wasserableitung führende Ventil dagegen öffnet
und bei Überschreiten der Temperaturdifferenz analog
entgegengesetzte Schaltvorgänge ausführt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung gezeigt und im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 Ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
Fig. 2 ein vereinfachtes Schaltbild des Vor
temperierkreises.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 1 besteht aus einem
schematisch dargestellten Werkzeug 1 mit vier Kühl
kanälen 11-14 die jeweils in der Zeichnung unten
einen Eingang und einen Ausgang aufweisen wie das
durch Pfeile dargestellt ist. Die Eingänge und
Ausgänge eines jeden Kühlkanales 11-14 sind mit
einer zugehörigen Durchflußregeleinrichtung 21-24
verbunden, mittels derer der Durchfluß zum Zwecke
der Temperierung des Werkzeuges geregelt wird. An
der Durchflußregeleinrichtung sind die Temperatur
sollwerte für die einzelnen Kühlkanäle einstellbar
und im Ausführungsbeispiel mit 45°C, 4°C, 50°C
und 48°C aufgewiesen.
In den Durchflußregler kann Kühlwasser von einem
Kühlmittelspeicher oder vom Netz unmittelbar ein
gespeist werden, wie dies bei 3 angedeutet ist.
Vor allem dann, wenn die Werkzeugtemperierung mit
Durchflußreglern eine höhere Wassertemperatur
erfordert als die zur Verfügung stehende Kühl
wassertemperatur bzw. ein Aufheizen der Werkzeuge
vor Produktionsbeginn erforderlich ist, ist ein
Vortemperierkreis 4 erforderlich und erfindungs
gemäß vorgesehen.
Dieser Vortemperierkreis 4 ist zwischen dem Kühl
wasserspeicher bzw. das Wassernetz, angedeutet bei
3, und die Durchflußregler 21-24 geschaltet. Die
Durchflußregler weisen einen gemeinsamen Ablauf
kanal auf, aus dem das Kühlwasser bei 5 an den
Vortemperierkreis abgegeben wird. Sie weisen darüber
hinaus einen gemeinsamen Kühlwassereingang 6 auf,
in welchen das vortemperierte Kühlwasser vom
Vortemperierkreis 4 über die Leitung 6 eingeleitet
wird.
Der Vortemperierkreis besteht im wesentlichen aus
einer Pumpe 41 die in den durch die Zulaufleitung
(angedeutet bei 5) und Ablaufleitung (angedeutet
bei 6) gebildeten Kühlkreislauf eingeschaltet ist.
Desweiteren besteht der Vortemperierkreis 4 aus
einer Heiz/Kühlbatterie 42 mit einem patronen
artigen Heizkörper 42′ und einer Kühlwendel 42′′,
wobei die Batterie 42 vom Kühlwasser in der Zeichnung
von links nach rechts durchströmt wird. Ferner sind
zwei Ventile in Form von Magnetventilen 43, 43′
vorgesehen, deren Funktion später noch beschrieben
wird.
Desweiteren ist ein Temperaturfühler 44 zur Erfassung
der Vorlauftemperatur sowie ein weiterer Temperatur
fühler 44′ zur Erfassung der Frischwassertemperatur
vorgesehen. Mit 45 ist eine Temperaturdifferenz
umschaltung schematisch dargestellt, die die Kühlung
von direkt auf indirekt und umgekehrt umschaltet.
Dies erfolgt dann, wenn die Temperaturdifferenz
zwischen dem niedrigsten Durchflußmengenregelkreis
und der Kühlwassertemperatur einen eingestellten
Wert über bzw. unterschreitet.
Desweiteren ist ein Sollwertselektor 46 vorgesehen,
in den die Sollwerte der Durchflußregler 21-24
eingelesen werden und welcher den höchsten Soll
wert für den Heizvorgang und den niedrigsten Soll
wert für den Kühlvorgang an einen Temperaturregler
47 weiterleitet. Der Temperaturregler 47 ist darüber
hinaus mit dem Temperaturfühler 44 elektrisch
verbunden, dessen Signal der Temperaturregler als
Stellgröße aufnimmt. Ferner steuert der Temperatur
regler 47 über eine elektrische Leitung 47′ die
Heizpatrone 42′. Schließlich steuert der Temperatur
regler 47 die Magnetventile 43, 43′.
Der Temperaturregler regelt die Vorlauftemperatur
des Vortemperierkreises mit dem höchsten Sollwert
zuzüglich einer Spreizung beim Aufheizen und mit dem
niedrigsten Sollwert abzüglich einer Spreizung
beim Kühlprozeß. Die Umschaltung erfolgt durch
eine interne Logik. Dabei erfolgt unterhalb des
Gutbereiches eines oder mehrerer Regelkreise die
Übernahme des höchsten Sollwertes zuzüglich der
Spreizung. Innerhalb und oberhalb des Gut
bereiches aller Regelkreise erfolgt die Übernahme
des niedrigsten Sollwertes abzüglich einer
Spreizung. Die Spreizung ist einstellbar.
Als Temperaturregler 47 wird ein Dreipunktregler
mit Sollwerteingang (Ansteuerung von Sollwert
selektor) und Abspreizung für den höchsten und
den niedrigsten Sollwert (einstellbar) eingesetzt.
Der Regler besitzt ferner einen Logikeingang für
die Umschaltung von Kühlung auf Heizung.
Die Normalfunktion des Vortemperierkreises ist
wie folgt.
Bei Produktionsbeginn werden am Durchflußregler
21-24 die Temperatursollwerte eingestellt. Diese
Sollwerte werden automatisch oder manuell in den
Sollwertselektor 46 eingelesen. Da die Soll
temperaturen deutlich über Raumtemperatur und
ebenso über der Normaltemperatur des Kühlmittels
insbesondere des Kühlwassers liegen, mißt der
Temperaturfühler 44 eine deutlich unterhalb jeder
Solltemperatur liegende Temperatur. Dieser Meß
wert wird in den Temperaturregler 47 eingelesen.
Bei dieser Vorgabe schließt der Temperaturregler
das Ventil 43 bzw. 43′ und schaltet die Heiz
patrone 42′ ein. Beim Durchlauf des Kühlmediums
durch die Batterie 42 erwärmt sich nun das Kühl
medium und fließt mit erhöhter Temperatur über
die Durchflußregler 21-24 in die entsprechenden
Kühlkanäle des Werkzeuges ein und wärmt so das
Werkzeug auf die gewünschten Temperaturen auf.
Sobald die mit dem Temperaturfühler 44 im Vorlauf
gemessene Temperatur den höchsten Einzelsollwert
zuzüglich der eingestellten Spreizung über
schreitet schaltet der Regler durch eine interne
Logik von Heizung auf Kühlung um. Dies bedeutet,
daß die Heizpatrone 42′ ausgeschaltet und das
Ventil 43 geöffnet wird. Der Temperaturregler hat
dabei vom Sollwertselektor 46 den niedrigsten
Temperatureinzelsollwert übernommen und regelt
somit innerhalb und oberhalb des Gutbereiches
aller Regelkreise unter Einbeziehung des niedrigsten
Sollwertes abzüglich Spreizung.
Durch die Öffnung des Ventiles 43 strömt Frisch
wasser aus einem Kühlmittelspeicher oder dem Netz
über den Zulauf 3 das Ventil 43 in der Zeichnung
links in die Kühlwendel 42′′ ein, welches recht
zeitig aus der Kühlwendel austritt und über die
Ablaufleitung 3 abfließen kann. Diese Kühlung
wird oben als indirekte Kühlung bezeichnet.
Wenn die Temperaturdifferenz zwischen dem um
laufenden Medium, gemessen bei Temperaturfühler 44
und dem Kühlwasser, gemessen durch den Temperatur
fühler 44′ beispielsweise kleiner als 10°C ist,
wird durch den Temperaturdifferenzumschalter eine
Umschaltung in der Weise vorgenommen, daß durch
diesen ausgelöst das Ventil 43 schließt und das
Ventil 43′ geöffnet wird. Auf diese Weise erfolgt
eine unmittelbare Zumischung frischen Kühlwassers
über die Zuleitung 3, wobei zudem ein Ablauf vom
Kühlmedium aus der Patrone 42 (rechtsseitig) das
Ventil 43′ und den Ablauf 3 erfolgt. Es wird auf
diese Weise also dem umlaufenden Kühlmedium
ständig Frischwasser zugemischt, wodurch die
gewünschte Kühlung erreicht wird.
Letzte Verfahrensweise wird als direkte Kühlung
bezeichnet.
Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung viel
fach variabel.
Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung
offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden
als erfindungswesentlich angesehen.
Claims (9)
1. Verfahren zur Temperierung von Werkzeugen für die
Verarbeitung von thermoplastischen Massen und
dergleichen, insbesondere Spritzgießwerkzeugen,
mittels Kühlwasser, wobei das Werkzeug mehrere
Kühlkanäle aufweist, die jeweils mit Zu- und Ab
lauf an eine Durchflußregeleinrichtung für das
Kühlwasser angeschlossen sind, wobei ferner alle
Zu- und Abläufe der Durchflußregeleinrichtungen in
einen gemeinsamen Zu- bzw. Ablaufkanal münden, in
den das Kühlwasser über eine Vortemperier
einrichtung eingespeist bzw. aus dem das rück
laufende Kühlwasser zur Vortemperiereinrichtung
geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vortemperiereinrichtung die Vorlauftemperatur des
Vortemperierkreises mittels eines Temperatur
reglers so regelt, daß beim Aufheizen als Regel
größe der höchste Temperatursollwert der Durchfluß
regler-Solltemperaturen zuzüglich einer Spreizung
gewählt wird und die Aufheizung bis zum Erreichen
der so definierten höchsten Vorlauftemperatur
beibehalten wird, nach Erreichen dieses Höchst
wertes der Temperaturregler automatisch um
geschaltet wird, und dann als Regelgröße beim
Kühlen der niedrigste Temperatursollwert der
Durchflußregler-Solltemperaturen abzüglich
Spreizung gewählt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sollwerte von den Durchflußregelkreisen in
einen Sollwertselektor eingespeist werden und der
höchste Sollwert für den Heizvorgang, der niedrigste
aber für den Kühlvorgang von dem Sollwertselektor
an den Temperaturregler übergeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kühlung indirekt über eine im
Kühlmedium angeordnete von kaltem Wasser durch
strömte Kühlschlange oder direkt durch Zumischen
von kaltem Wasser zum Kühlwasser des Kreislaufs
erfolgt, wobei die Kühlung mittels eines Umschalters
von direkt auf indirekt oder umgekehrt umgeschaltet
wird, sofern die Temperaturdifferenz zwischen dem
niedrigsten Temperatur-Sollwert des Durchfluß
reglerkreises und dem Kühlwasser des Kreislaufes
einen einstellbaren Wert über- bzw. unterschreitet.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 bis 3, zur Temperierung von Werkzeugen
für die Verarbeitung von thermoplastischen Massen
und dergleichen, insbesondere Spritzgießwerkzeugen,
wobei das Werkzeug mehrere wasserführende Kühl
kanäle aufweist, deren Ein- und Ausgänge an
Durchflußregeleinrichtungen angeschlossen sind,
und eine Vortemperiereinrichtung zwischen eine
Kühlwasserquelle und die Durchflußregeleinrichtungen
eingeschaltet ist, die über einen Kühlwasserein- und
-ausgang mit der Kühlwasserquelle und über einen
weiteren Ein- und Ausgang mit den Durchflußregel
einrichtungen verbunden ist, wobei die Durchfluß
regeleinrichtungen einen gemeinsamen Sammelkanal für
das abgehende und einen weiteren gemeinsamen Sammel
kanal für das zufließende Wasser aufweisen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vortemperiereinrichtung (4)
ein Temperiergerät (z.B. 42) aufweist, welches mit
den Sammelkanälen der Durchflußregeleinrichtungen
verbunden ist, daß in den Temperierkreis eine Förder
vorrichtung, insbesondere Pumpe (41), für das Kühl
wasser eingebaut ist, daß ein die Vorlauftemperatur
erfassender Temperaturfühler (44) an der Vor
temperiereinrichtung vorgesehen ist, der mit einem
Temperaturregler (47) verbunden ist, so daß dieser
in Abhängigkeit von der Vorlauftemperatur alternativ
die Heizung (42′) oder die Kühlung (42′′) des
Temperiergerätes einschaltet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Temperaturregler (47) ein Sollwert
selektor (46) angeschlossen ist, der die Sollwerte
der Durchflußregelkreise (21-24) speichert und
den jeweils höchsten Sollwert für den Heizvorgang
bzw. den niedrigsten Sollwert für den Kühlvorgang
an den Temperaturregler (47) weiterleitet, wobei
dieser die Vorlauftemperatur des Vortemperierkreises
beim Aufheizen mit dem höchsten Sollwert zuzüglich
einer insbesondere einstellbaren Spreizung und beim
Kühlen mit dem niedrigsten Sollwert abzüglich einer
Spreizung regelt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Temperaturregler (47) eine Logik
schaltung umfaßt, die als Regelgröße bei Vorlauf
temperaturen unterhalb des Gutbereiches mindestens
eines Regelkreises der Durchflußregeleinrichtungen
den höchsten Sollwert zuzüglich Spreizung einbezieht
und bei Vorlauftemperaturen innerhalb oder oberhalb
des Gutbereiches aller Regelkreise den niedrigsten
Sollwert abzüglich Spreizung einbezieht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Temperiergerät
(42) aus einem zylindrischen Gehäuse mit Ein- und
Ausgang für das Strömungsmedium sowie einem darin
angeordneten elektrischen Heizkörper (42′) und
einer von Kühlwasser durchströmbaren Kühlschlange
(42′′) besteht, wobei die zur Kühlwasserleitung
(3) führende Zuleitung mittels eines vom Temperatur
regler (47) gesteuerten Ventiles (43) sperrbar bzw.
zu öffnen ist und der Heizkörper (42′) ebenfalls
vom Temperaturregeler (47) schaltbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Temperierkreis
eine Kühlwasserleitung (3) einmündet und in
Strömungsrichtung vor dieser Einmündung eine
mittels eines Ventiles (43′) absperrbare bzw. zu
öffnende Wasserableitung (3) angeordnet ist, wobei
das Ventil (43′) mittels des Temperaturreglers (47)
steuerbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ventile (43, 43′)
über einen Temperaturdifferenz-Umschalter (45)
steuerbar sind, der über Temperaturfühler (44′) die
Vorlauftemperatur mit der Temperatur des Kühl
wassers der Kühlwasserquelle vergleicht und bei
Unterschreiten der vorwählbaren Temperaturdifferenz
das in die zur Kühlschlange (42′′) führenden
Leitung eingeschaltete Ventil (43) sperrt, das zur
Wasserableitung führende Ventil (43′) dagegen
öffnet und bei Überschreiten der Temperaturdifferenz
analog entgegengesetzte Schaltvorgänge ausführt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3905751A DE3905751A1 (de) | 1988-03-08 | 1989-02-24 | Verfahren und vorrichtung zur temperierung von werkzeugen fuer die verarbeitung von thermoplastischen massen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3807482 | 1988-03-08 | ||
DE3905751A DE3905751A1 (de) | 1988-03-08 | 1989-02-24 | Verfahren und vorrichtung zur temperierung von werkzeugen fuer die verarbeitung von thermoplastischen massen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3905751A1 true DE3905751A1 (de) | 1989-09-21 |
Family
ID=25865634
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3905751A Withdrawn DE3905751A1 (de) | 1988-03-08 | 1989-02-24 | Verfahren und vorrichtung zur temperierung von werkzeugen fuer die verarbeitung von thermoplastischen massen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3905751A1 (de) |
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---|---|---|---|---|
EP1493544A1 (de) * | 2003-06-30 | 2005-01-05 | Technotrans AG | Temperiervorrichtung für Spritzgiesswerkzeuge |
CN105082490A (zh) * | 2014-05-13 | 2015-11-25 | 汉达精密电子(昆山)有限公司 | 管道控制系统 |
DE102019110639A1 (de) * | 2019-04-24 | 2020-10-29 | Werkzeugbau Siegfried Hofmann Gmbh | Vorrichtung zur Temperierung eines Formwerkzeugs zur Verarbeitung von Kunststoffmaterial |
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1989
- 1989-02-24 DE DE3905751A patent/DE3905751A1/de not_active Withdrawn
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8130 | Withdrawal |