DE3903685A1 - Reibungsfreie lagerung eines drehbaren teils - Google Patents
Reibungsfreie lagerung eines drehbaren teilsInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer reibungsfreien Lagerung
eines drehbaren Teils nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Reibungsfreie oder mindestens weitgehend reibungsfreie
Lagerungen haben für viele technische Systeme eine er
hebliche Bedeutung, insbesondere im Bereich der Meß
technik, wo es darauf ankommt, noch durch sehr schwache
Kräfte erzeugte Verdrehbewegungen hochgenau und mög
lichst ohne aus dem System heraus resultierende Rück
stellkräfte zu erfassen und auszuwerten. Es handelt
sich hier insbesondere um solche Drehbewegungen, die
weniger als einen Vollkreis umfassen, obwohl auch eine
Vielzahl von Anwendungsgebieten in Frage kommen, wo mög
lichst reibungsfrei, aber gedämpft ablaufende Bewegungen
ausgewertet werden müssen, die aus Drehwinkeln von mehr
als 360° herrühren.
Allgemeine Anwendungsgebiete für solche reibungsfreien
Lagerungen sind beispielsweise die Pendellagerung für
optische Sensoren, für Neigungsgeber, sogenannte Inklino
meter, elektronische Wasserwaagen, die Lagerung für
Zeigerinstrumente u.dgl., also überall dort wo eine
Drehbewegung hochgenau in eine vorgegebene Endlage
überführt werden muß, ohne daß hierbei Drehmomente über
wunden werden müssen, die hauptsächlich auf Lagerrei
bung zurückzuführen sind. Dabei ist es sehr häufig er
forderlich, solche Bewegungen gleichzeitig zu dämpfen,
und zwar gerade dann, wenn die Lagerung reibungsfrei
oder praktisch reibungsfrei ist, da von dieser dann
keine Dämpfungswirkungen erwartet werden können.
Es sind schon eine Vielzahl von Techniken bekannt, um
solche Lagerungen zu realisieren, beispielsweise die
Auswahl besonders reibungsfreier Kugellager, wobei die
Dämpfung dann über kräftige Magnete unter Ausnutzung
von induzierten Wirbelströmen (Wirbelstromdämpfung) er
folgen kann.
Es ist auch bekannt, eine Pendellagerung beispielsweise
für optische Sensoren insofern lagerfrei auszubilden,
als der Pendel selbst ein Federstab ist. In diesem Fall
sind jedoch nur sehr kleine Auslenkungen möglich, da
sich mit der Auslenkung eine Federrückstellkraft auf
baut; außerdem weist ein solcher Federstab innere
Dämpfungseigenschaften auf.
Für sich gesehen ebenfalls schon bekannt ist die Reali
sierung sogenannter Magnetlager, bei denen die Wirkung
von gleichnamigen und sich daher voneinander abstoßen
den Polen ausgenutzt wird.
Die folgende Erläuterung der Erfindung bezieht sich
speziell auf eine Pendellagerung für einen optischen
Sensor, bei dem beispielsweise ein Spiegel einen auf
ein optoelektronisches Element fallenden Lichtstrahl
entsprechend ablenkt. Die Auswertung der Auslenkung des
Pendels erfolgt dann elektronisch, so daß sich jeden
falls in diesem elektronischen Bereich keine Tempera
turprobleme ergeben können, da hierfür gängige und zu
friedenstellend arbeitende Kompensationen möglich sind.
Problematisch ist aber bei allen solchen Lagerungen der
Temperaturgang im mechanischen Bereich, der nur schwer
beherrscht werden kann und insbesondere bei Federstab
pendeln nachteilig sein kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine reibungs
freie Lagerung für ein drehbares Teil zu schaffen, wel
ches mit hoher und höchster Genauigkeit bei völliger rei
bungsfreiheit Drehbewegungen auswerten kann und beson
ders platzsparend gleichzeitig eine besonders wirkungs
volle Dämpfung ermöglicht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs und hat den Vorteil, daß
sich durch die Kombination einer Magnetlagerung mit
einer magnetischen Dämpfung ein insofern synergistischer
Effekt ergibt, als bei Auswahl von jeweils einen ein
heitlichen, also vollständigen Magneten mit Nord- und
Südpol für jeden Lagerungspunkt der Pendelachse jeweils
ein freier und daher nicht belegter Südpol und Nordpol
ergeben, die dann gleichzeitig zu Dämpfungszwecken durch
Induzierung von Wirbelströmen im Pendelbereich aus
genutzt werden können.
Ein solches Grundsystem, welches die magnetische Dämp
fung mit einer magnetischen Lagerung integriert, ist völlig
reibungsfrei und auch in seinem mechanischen Temperaturverhalten
problemlos, wobei der Aufbau auf kleinstem Raum gelingt,
denn die für die Lagerung der Achse herangezogenen Mag
nete übernehmen gleichzeitig die Dämpfungsaufgabe für das
achsgelagerte System.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
der Erfindung möglich. Besonders vorteilhaft ist die
Ausbildung jedes der beiden Magnete als Hufeisenmagnet
von allgemeiner U-Form, so daß für die Magnetlagerung
eine Nord-Südpolpaarung und für die Dämfpung eine Süd-
Nordpolpaarung der sich mit ihren jeweiligen Pol
flächen gegenüberliegenden Magneten möglich ist.
Die in den jeweiligen Polfassungen (beispielsweise Boh
rungen) aufgenommenen Enden der Stabmagnet-Achse sitzen
in diesen Bohrungen vollkommen reibungsfrei, da allsei
tig im Abstand durch die magnetische Abstoßung gehalten;
dabei setzt sich ein von dieser Achse ausgehendes Teil,
welches auch einstückiges Teil des Pendels selbst sein
kann, bis in den Bereich des anderen Magnetfelds fort,
welches sich durch die Luft aufgrund der aufeinander
ausgerichteten restlichen beiden Magnetpole der Huf
eisen-Magnete aufbaut. Dort induziert dann dieses Mag
netfeld entsprechende Wirbelströme in einem entsprechen
den Material des Pendels bzw. des dortigen Pendelteils,
welches eine Scheibe, eine Kupferfahne, ein (Teil)kreis
bogen o. dgl. sein kann und dämpft hierdurch gleichzeitig
die Pendelbewegung geschwindigkeitsabhängig.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 stark schematisiert eine Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen reibungsfreien Pendellagerung
mit integrierter Dämpfung und
Fig. 2 eine Ansicht hauptsächlich der Pendelerstreckung
längs der Linie II-II der Fig. 1.
Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin,
in einer Kombination die von einer Magnetlagerung für
eine Achse herrührenden, jeweils freien, ungleichnamigen
Magnetpole zu einer weiteren Paarung zusammenzustellen
und in einem durch die körperliche Erstreckung der ver
wendeten Magnete vorgegebenen Abstand ein Luftmagnetfeld
aufzubauen, in welches sich dann ein Teil des Pendels selbst
bzw. eine Pendelfahne erstreckt und so ausgebildet ist,
daß sich hierdurch gleichzeitig eine in der üblichen
Weise geschwindigkeitsgedämpfte Wirbelstrombremsdämpfung
ergibt.
Die beiden jeweils die Lagerschalen links und rechts
für die Pendellagerung bildenden Hufeisenmagnete sind
mit 10 a und 10 b bezeichnet; sie bilden mit einem dreh
baren Teil 11 eine reibungsfreie Lagerung, speziell eine
Pendellagerung mit gleichzeitiger Dämpfung.
Das drehbare Teil umfaßt eine Achse 12 und eine von die
ser Achse 12 ausgehende, eine im Grunde beliebige körper
liche Erstreckung aufweisende Verlängerung 13, die als
Pendel bezeichnet werden kann. Die Achse 12 lagert das
Pendel 13 beispielsweise mittig, so daß sich symmetrische
Belastungen der beiden Lagerschalen 14 a, 14 b für die
Achse 12 ergeben.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist jeder
Magnet 10 a, 10 b so ausgebildet daß er über einen Basis
steg 15 a und über zwei an diesen senkrecht angesetzte
kürzere Querstege 15 b, 15 b′ verfügt. Die Pendelachse 12
ist in Form eines Stabmagneten ausgebildet, so daß sich
an deren Enden im Bereich der Fassungen 14 a, 14 b jeweils
ein Nord- bzw. ein Südpol bilden. Die Fassungen sind ge
bildet von die Magnetstabenden aufnehmenden Bohrungen 16
in den in der Zeichenebene der Fig. 1 oberen kürzeren
Querschenkeln 15 b der beiden Magnete - Bezugszeichen
sind lediglich am linken Magneten 10 a angebracht, da
der rechte Magnet 10 b identisch symmetrisch aufgebaut
ist -, so daß die Magnetstabenden der Achse 12, wenn
sie in die Aufnahmebohrungen 16 eingesetzt werden, zur
zylindrischen Innenwandung jeder Bohrung und zum Boh
rungsgrund einen Spaltabstand notwendigerweise einhalten
müssen, infolge der bei gleichnamigen Polen wirkenden
Abstoßungskräfte. Da diese mit sich verringerndem Ab
stand mit der dritten Potenz anwachsen, sind die Achs
enden völlig reibungsfrei schwebend in ihren Fassungen
gehalten. Dabei kann das Pendel selbst extrem leicht
ausgebildet sein, da es aus diesem Grunde (keine Rei
bung) auch kein Drehmoment zu überwinden braucht.
Durch die Rückkrümmung der für die Magnetlagerung der
Achse 12 benötigten Magnete 10 a, 10 b auf sich selbst
angrenzend zur Magnetlagerung, wo sich dann also in
der Zeichenebene der Fig. 1 unterhalb der Magnetlage
rung nunmehr ein freier Südpol S′ des Magneten 10 a und
ein freier Nordpol N′ des Magneten 10 b gegenüberstehen,
ist es möglich, hier ein weiteres einwandfreies Magnet
feld 16 durch die Luft aufzubauen, so daß sich gleich
zeitig eine wirkungsvolle, auf Wirbelstrombildung zu
rückzuführende Dämpfung der Pendellagerung realisieren
läßt.
Hierzu braucht lediglich ein mit der Achse 12 drehfestes
Teil natürlich aus einem für Wirbelstrombildung geeig
neten Material, beispielsweise Kupfer o. dgl. in den Be
reich des Magnetfeldes 16 geführt zu werden. Es kann sich
hierbei um den Pendel selbst handeln, um eine Pendelfahne oder auch
um eine von der Achse 12 scheibenförmig nach allen Rich
tungen gleichmäßig ausgehende, am Rande gleichmäßige
oder ungleichmäßige Form 18, wie sie in Fig. 2 durch
die unregelmäßig gebrochene Umrandung angedeutet ist.
Die für sich gesehen bekannte, zur Bewegungsbremsung
eingesetzte Wirbelstrombildung läuft im Grundprinzip
so ab, daß das äußere, sich durch die Bewegung der Fahne
an der Pendelachse oder der Pendelachse selbst ändernde,
auf den Südpol S′ und den Nordpol N′ der Magnete 10 a,
10 b zurückzuführende Magnetfeld in der Fahne Wirbel
ströme induziert, die ihrerseits ein Gegenmagnetfeld
aufbauen, welches dann als magnetische Bremse in Ver
bindung mit dem primären Magnetfeld wirkt.
Dieser magnetische Einfluß hört auf, wenn das Pendel
sich nicht mehr bewegt, so daß die Lage des Pendels
sich hochgenau einstellen kann. Tatsächlich ist die
Dämpfung, da sie insofern geschwindigkeitsabhängig ist,
im Ruhezustand gleich Null.
Eine solche Pendellagerung läßt sich auf beliebige
drehende Teile, die gleichzeitig in ihrer Bewegung
gedämpft werden sollen, anwenden, also beispielsweise
auf die erwähnte Pendellagerung für optische Sensoren,
auf Zeigerinstrumente, gegebenenfalls auch auf Schritt
motoren, wobei dann die durch die Wirbelströme beein
flußte Fahne radförmig ausgebildet sein kann.
Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeich
nung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als
auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungs
wesentlich sein.
Claims (4)
1. Reibungsfreie und gleichzeitig gedämpfte Lagerung
eines drehbaren Teils, insbesondere Pendellagerung
für optische Sensoren, Neigungsgeber, Inklinometer,
elektronische Wasserwaage, für Zeiger bei Zeigerin
strumenten u. dgl., mit einer in einer Lagerung beid
seitig aufgenommenen Achse, gekennzeichnet durch die
Kombination der folgenden Maßnahmen:
- a) die Lagerung der (Pendel)Achse (12) erfolgt in an sich bekannter Weise durch eine Magnetlagerung, bei der die Nordpol/Südpol-Enden der als Magnet stab ausgebildeten Achse (12) von gleichnamigen Magnetpolfassungen unter allseitiger, auf einer magnetischen Abstoßung beruhenden Spaltbildung reibungsfrei aufgenommen sind und
- b) es sind auf jeder Seite der Achse (12) jeweils einstückige Magnete, insgesamt also zwei Magnete (10 a, 10 b) vorgesehen, die mit ihren jeweils an deren, durch die Magnetlagerung nicht belegten, freien Polen aufeinander zugekrümmt sind und zwi schen sich ein mit der Achse (12) verbundenes Teil (13) aus einem solchen Material aufnehmen, daß in diesem durch den Magnetfluß der freien Pole (S′, N′) geschwindigkeitsabhängige Wirbelströme zur Dämpfung induziert werden.
2. Reibungsfreie Lagerung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden Magnete (10 a, 10 b) Huf
eisen Permanentmagnete sind, mit an einer ver
bindenden Basis (15 a) (rechtwinklig) angesetzten, je
weils kürzeren Querschenkeln (15 b, 15 b′), wobei eine erste
aufeinandergerichtete Paarung von Querschenkeln die
Fassungen für die Enden der Achse (12) bildet und die
andere Paarung im Luftzwischenraum ein Mag
netfeld (17) aufbaut, in welchem sich eine von der
Pendellagerung drehfest ausgehende Fahne bzw. der
Pendel (13) selbst bewegt.
3. Reibungsfreie Lagerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fassungen für die Enden der
Achse (12), die selbst als Magnetstab einen Nordpol
und einen Südpol bilden, Bohrungen (16) in den Stirn
flächen der aufeinander zugewandten Querschenkel (15 b)
der beiden Magnete (10 a, 10 b) sind.
4. Reibungsfreie Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Pendellage
rung zur Wirbelstrombildung induzierte und das freie
Luftmagnetfeld (17) durchsetzende Fahne geschlossen
scheibenförmig ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3903685A DE3903685A1 (de) | 1989-02-08 | 1989-02-08 | Reibungsfreie lagerung eines drehbaren teils |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3903685A DE3903685A1 (de) | 1989-02-08 | 1989-02-08 | Reibungsfreie lagerung eines drehbaren teils |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3903685A1 true DE3903685A1 (de) | 1990-08-16 |
DE3903685C2 DE3903685C2 (de) | 1991-01-24 |
Family
ID=6373631
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3903685A Granted DE3903685A1 (de) | 1989-02-08 | 1989-02-08 | Reibungsfreie lagerung eines drehbaren teils |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3903685A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1091349B (de) * | 1955-02-14 | 1960-10-20 | Licentia Gmbh | Wirbelstrombrems- oder Mitnahmeeinrichtung fuer Mess-, Steuer- und Regelzwecke |
DE3409047A1 (de) * | 1984-03-13 | 1985-09-19 | Kernforschungsanlage Jülich GmbH, 5170 Jülich | Magnetlager zur dreiachsigen lagerstabilisierung von koerpern |
-
1989
- 1989-02-08 DE DE3903685A patent/DE3903685A1/de active Granted
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1091349B (de) * | 1955-02-14 | 1960-10-20 | Licentia Gmbh | Wirbelstrombrems- oder Mitnahmeeinrichtung fuer Mess-, Steuer- und Regelzwecke |
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Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
DE-Z.: ETZ-A, Bd. 78, 11.07.1957, H. 14, S. 495-499 * |
GB-Z.: J. Phys. E: Sci. Instru., Vol. 11, 1978, H. 2, S. 106-113 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3903685C2 (de) | 1991-01-24 |
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