DE3902657A1 - Bremsscheibe fuer schienenfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Bremsscheibe nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.

Bremsscheiben der gattungsgemäßen Art sind als Wellenbremsscheiben für Schienenfahrzeuge vorgesehen, welche auf einer Welle des Schienenfahrzeugs befestigt und vorzugsweise beidseitig durch Bremsbacken beaufschlagbar sind. Derartige Bremsscheiben bestehen im allgemeinen aus dem sog. Reibring und einem diesen tragenden Nabenkörper, welcher auf die Welle aufgezogen oder in anderer Weise an dieser befestigt ist. Eine Art der Befestigung von Nabenkörper und Reibring sieht vor, daß sich Spannhülsen radial gerichtet durch in Fluchtung befindliche Aufnahmebohrungen des Nabenkörpers und des Reibrings erstrecken, derart, daß eine Übertragung des Bremsmoments vom Reibring auf den Nabenkörper und somit auf die Welle des Schienenfahrzeugs ermöglicht ist. In Einbaulage sind die Spannhülsen, welche geschlitzt sein können, mit engem Sitz in die Aufnahmebohrungen eingepreßt. Zum Lösen des Reibrings vom Nabenkörper ist es erforderlich, die Spannhülsen radial nach außen gerichtet aus ihren Aufnahmebohrungen herauszuziehen bzw. herauszupressen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Anordnung zu schaffen, mittels welcher das Herausziehen der Spannhülsen erleichtert ist; es soll insbesondere ermöglicht sein, ein zum Herausziehen dienendes Ausziehwerkzeug in ausreichender Weise zu fixieren, ohne daß es erforderlich ist, an der Spannhülse selbst besondere Mittel von aufwendiger Konstruktion hierfür vorzusehen.

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale nach dem Kennzeichnungsteil des Patentanspruches 1.

Die zum radialen Herausziehen der Spannhülsen an diesen gehalterten Ausziehhülsen können ein zum Einschrauben eines Ausziehwerkzeugs dienendes Innengewinde enthalten, wobei durch die drehfeste Halterung der Ausziehhülse am unteren Ende der Spannhülse sichergestellt ist, daß das Ausziehwerkzeug in erforderlichem Ausmaß eingeschraubt werden kann d.h. ein unbeabsichtigtes Verdrehen der Ausziehhülse gegenüber der Spannhülse ist durch den Spannstift ausgeschlossen. Diese Drehsicherung ermöglicht es, die Ausziehhülse gegenüber der Spannhülse mit einem gewissen Spiel zu führen, zumindest mit einem Spiel, das gleich groß ist oder sogar größer als das Aufmaß der Spannhülse gegenüber ihrer Aufnahmebohrung. Hierdurch ist sichergestellt, daß die Spannhülse, welche vorzugsweise geschlitzt ist, in begrenztem Maß Ausgleichsbewegungen vollführen kann, ohne daß eine Verspannung gegenüber dem Außenumfang der Ausziehhülse in Kauf zu nehmen wäre.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in weiteren Unteransprüchen aufgeführt.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert.

Fig. 1 ist eine Teilschnittansicht einer Bremsscheibe gemäß der Erfindung;

Fig. 2 ist eine Teilschnittansicht der Spannhülse und der an ihrem einen Ende eingeführten, durch einen Spannstift gegenüber Drehung und Axialbewegung gesicherten Ausziehhülse, welche ein Innengewinde zum Einschrauben eines Ausziehwerkzeuges aufweist; und

Fig. 3 ist eine stirnseitige Ansicht der Spannhülse nach Fig. 2 unter Darstellung der relativen Lage des Spannstiftes gegenüber dem Innengewinde der Ausziehhülse.

In Fig. 1 ist eine Bremsscheibe 1 für Schienenfahrzeuge dargestellt, welche im wesentlichen aus einem Reibring 3 auf einer Nabe 5 besteht. Der Reibring 3 ist in an sich bekannter Weise aus zwei Reibringhälften 7 und 9 gebildet, welche z.B. durch Rippen 11 miteinander in Verbindung stehen. Die Nabe 5 ist auf einer Welle 13 des Schienenfahrzeugs aufgezogen, wobei zu beiden Seiten des Reibrings 3 (in Fig. 1 angedeutete) Bremsbacken 15 und 17 geführt sind. Die Bremsbacken 15 und 17 des (nicht dargestellten) Bremsbetätigungsmechanismus des Schienenfahrzeuges kommen bei Betätigung mit den beiden Reibringhälften 7 und 9 in Eingriff. Zur Übertragung des Bremsmoments vom Reibring 3 auf die Nabe 5 ist zwischen dieser und dem Reibring eine an sich bekannte Spannhülsenbefestigung vorgesehen. Mehrere Spannhülsen 19, welche um den Umfang verteilt unter gleichem Winkelabstand zueinander geführt sind, durchsetzen radial gerichtete Aufnahmebohrungen in der Nabe (5) und im Reibring 3. Die Spannhülsen 19 sind unter engem Sitz in diesen Aufnahmebohrungen geführt, wobei die miteinander verbundenen Teile, d.h. die Nabe und der Reibring begrenzt zueinander beweglich sind. Gemäß Fig. 1 sind den Spannhülsen 19 Sicherungsmittel, im vorliegenden Beispiel jeweils ein Sicherungsstift 21, zugeordnet, welche eine Verdrehung der Spannhülsen verhindern. Der Sicherungsstift 21 ist jeweils mit der Nabe 5 verschraubt und erstreckt sich mit einem Bund 23 in eine seitliche Öffnung 25 der Spannhülse, so daß die Spannhülse sowohl drehfest als auch gegenüber axialer Verschiebung gesichert in den Aufnahmebohrungen des Reibrings und der Nabe geführt ist.

Die Spannhülsen sind vorzugsweise mit einem in Längsrichtung laufenden Schlitz 27 versehen d.h., daß sie am Umfang elastisch ausgebildet sind und sich der begrenzten Bewegung der miteinander zu verbindenden Teile anpassen können.

Nach längerem Einsatz ist es erforderlich, den Reibring 3 gegen einen neuen Reibring auszutauschen; dies geschieht bei auf der Welle 13 verbleibender Nabe 5, d.h. also ohne Demontage der gesamten Bremsscheibenanordnung. Nachdem der radial innen befindliche Freiraum zwischen den Spannhülsen und dem Außenumfang der Welle 13 nicht ausreicht, um die Spannhülsen nach Lösen der Sicherungsstifte 21 nach innen gerichtet zu entfernen, werden die Spannhülsen mittels radial von außen einführbarer Werkzeuge aus der Nabe 5 herausgezogen. Um dies zu ermöglichen, sind den Spannhülsen jeweils sog. Ausziehhülsen 29 zugeordnet (Fig. 2), welche im dargestelllten Ausführungsbeispiel in einer radial innen liegenden Aussparung 31 der Spannhülse eingeführt und durch einen Spannstift (33) gegenüber Verdrehen gesichert sind. Die Ausziehhülse 29 weist ein Innengewinde 35 zum Einschrauben eines (nicht dargestellten) Ausziehwerkzeugs auf, wobei der Spannstift 33 in seiner Länge so gewählt ist, daß das Innengewinde 35 der Ausziehhülse 29 frei bleibt zum Einführen des Ausziehwerkzeugs d.h. zum Einschrauben des radial von außen zwischen Rippen 11 des Reibrings 3 eingeführten Ausziehwerkzeuges, mittels welchem die Spannhülse aus den Aufnahmebohrungen von Reibring und Bund radial nach außen herausgezogen werden kann. Die Ausziehkraft, die über die Ausziehhülse in die Spannhülse eingeleitet wird, wird direkt von der angedrehten Schulter 37 der Spannhülse abgefangen. Ein zusätzliches Verspannen der Spannhülse d.h. ein Aufweiten derselben, ist also beim Ausziehen vermeidbar.

Die Ausziehhülse 29 ist gemäß Darstellung am Außenumfang zylindrisch ausgebildet; sie wird in die Aussparung 31 mit einem Spiel eingepaßt, das zumindest gleich groß ist wie das Aufmaß der Spannhülse gegenüber ihrer Aufnahmebohrung. Hierdurch sind Spannhülsenbewegungen in Umfangsrichtung ermöglicht, ohne daß ein Verspannen gegenüber dem Außenumfang der Ausziehhülse 29 stattfinden kann.

Bezugszeichenliste:

 1 Bremsscheibe
 3 Reibring
 5 Nabe
 7 Reibringhälfte
 9 Reibringhälfte
11 Rippe
13 Welle
15 Bremsbacke
17 Bremsbacke
19 Spannhülse
21 Sicherungsstift
23 Bund
25 Öffnung
27 Schlitz
29 Ausziehhülse
31 Aussparung
33 Spannstift
35 Innengewinde
37 Schulter

Claims (6)

1. Bremsscheibe für Schienenfahrzeuge, mit radial geführten Spannhülsen zur Befestigung des Reibrings an einer mit einer Welle des Schienenfahrzeugs verbundenen Nabe, wobei die Spannhülsen mittels eines vom Außenumfang des Reibrings durch diesen hindurch einführbaren Ausziehwerkzeugs aus ihrer Position des Eingriffs aus Aufnahmebohrungen der Nabe und des Reibrings herausziehbar sind, um die Verbindung zwischen Reibring und Nabe zu lösen, gekennzeichnet durch vorzugsweise am radial innenliegenden Ende der Spannhülsen (19) gegenüber diesen drehfest und axial unverschiebbar gehalterte Ausziehhülsen (29) mit Innengewinde (35), in welche jeweils das Ausziehwerkzeug zum Zwecke des Herausziehens der Spannhülse mit an ihr befestigter Ausziehhülse einschraubbar ist.

2. Bremsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausziehhülse (29) in eine am radial inneren Ende der Spannhülse (19) befindliche Aussparung (31) eingesetzt ist, derart, daß sie an ihrem radial innen liegenden Ende bündig mit der Spannhülse ist und sich außenseitig an einer Schulter (37) der Spannhülse anlegt, und daß wenigstens ein Spannstift (33) im Bereich der Aussparung (31) seitlich durch die Spannhülse (19) und durch die Ausziehhülse (29) hindurchgeführt ist.

3. Bremsscheibe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannstift (33) innerhalb der Ausziehhülse kollisionsfrei gegenüber deren Innengewinde (35) endet.

4. Bremsscheibe nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens einen seitlich durch den Reibring (3) sich erstreckenden, in eine Öffnung der Spannhülse (19) eingreifenden Sicherungsstift (21) zur Arretierung der Spannhülse gegenüber Drehung und Axialbewegung relativ zu Nabe und Reibring.

5. Bremsscheibe nach einem der vorrangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsstift (21) aus seinem Eingriff mit dem Reibring und der Spannhülse lösbar ist, um die Spannhülse mittels des Ausziehwerkzeuges radial gerichtet aus dem Außenumfang des Reibrings herauszuziehen.

6. Bremsscheibe nach einem der vorrangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausziehhülse (29) mit zylindrischem Außenumfang in die Aussparung (31) mit einem Spiel eingepaßt ist, das zumindest gleich groß ist wie das Aufmaß der Spannhülse gegenüber der sie aufnehmenden Bohrung an der Nabe (5).