DE3901041C2 - - Google Patents
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- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B10/00—Means for influencing, e.g. improving, the aerodynamic properties of projectiles or missiles; Arrangements on projectiles or missiles for stabilising, steering, range-reducing, range-increasing or fall-retarding
- F42B10/60—Steering arrangements
- F42B10/66—Steering by varying intensity or direction of thrust
- F42B10/663—Steering by varying intensity or direction of thrust using a plurality of transversally acting auxiliary nozzles, which are opened or closed by valves
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lenkgeschoß mit
einem Heißgasgenerator nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Wird das von dem mitgeführten Heißgasgenerator erzeugte
Gas abwechselnd durch eine oder mehrere der Düsen
ausgeblasen, so entsteht zunächst eine Querkraft, die
auf der reinen Schubwirkung des auftretenden Gases
beruht, sowie eine zweite Querkraft, die aus der Stauung
der Anströmung herrührt, als Folge des austretenden
Gases aus der Düse (Effekt der Sekundärinjektion oder
fluid-dynamischer Effekt). Dadurch entsteht also eine
Verstärkung der ersten Querkraft, die von mehreren
Einflüssen, wie der Geschwindigkeit, dem Abstand der
Düse von der Geschoßspitze und dem Massendurchsatz durch
die Düse abhängig ist.
Wird der Heißgasgenerator kurz nach dem Start aktiviert,
so erfolgt bei geringem Düsenmassendurchsatz eine hohe
Querkraft durch den fluid-dynamischen Verstärkereffekt,
wobei die Verstärklung etwa das Zwei- bis
Zweieinhalbfache gegenüber der reinen Schubkraft
beträgt. In der Endphase des Fluges, bei wesentlich
verringerter Geschwindigkeit und ohne wesentliche
Querkraft wirkt der durch den Abstand des
Heißgasgenerators hochgesteuerte Massendurchsatz, d. h.
die hochgesteuerte reine Schubkraft der austretenden
Gase allein.
Die EP-A 3 09 327 betrifft ein Lenkgeschoß mit einem
Heißgasgenerator, dessen Gas eine Vielzahl von entlang
des Umfangs geordnete, sich im wesentlichen senkrecht
zur Geschoßlängsachse erstreckenden Ausblasdüsen
durchsetzt, wobei der Gasdurchsatz durch die einzelnen
Ausblasdüsen durch eine Steuervorrichtung regelbar ist;
diese Steuervorrichtung weist zwei koaxial zueinander
und zur Geschoßlängsachse angeordnete Hohlrohre auf, die
jeweils mit einem Paar sich senkrecht zur Längsachse
erstreckende Flügel versehen ist, wobei die beiden Rohre
unabhängig voneinander um ihre Längsachse verdreht
werden können, so daß jeweils die Außenränder der
Flügelpaare die ihnen zugeordneten Ausblasöffnungen bei
entsprechender Rotation der Rohre verschließen können.
Eine exakte Kopplung, d. h. eine exakte gegenläufige
Bewegung zwischen dem Verschließen mehrerer Ausblasdüsen
und dem Öffnen der oder die die Querkraft erzeugenden
Ausblasdüsen ist aber durch das unabhängig voneinander
zu erfolgende Verdrehen der beiden Hohlrohre mit den
starr an ihnen befestigten Flügeln
konstruktionsaufwendig und in der Praxis nur schwer zu
erzielen.
Die US-PS 47 12 747 beschreibt einen Flugkörper mit
einer eine Querkraft erzeugenden Vorrichtung, die über
eine Vielzahl von Kanälen die einzelnen Ausblasdüsen
ansteuert. Die Steuerung erfolgt hierbei mit Hilfe von
Steuerstangen, die durch Elektromagnete verschiebbar
sind und so einzelne Heißluftkanäle verschließen bzw.
öffnen, so daß die Beaufschlagung von in den Kanälen
angeordneten Steuerkolben je nach der Auftreffrichtung
der Heißgasströme Ausblasdüsen geöffnet bzw.
verschlossen werden. Eine Zwangssteuerung zwischen den
zu öffnenden bzw. schließenden Ausblasdüsen mittels
einer zentralen Steuereinheit ist bei dieser Vorrichtung
jedoch nicht möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die
Steuervorrichtung für den Gasdurchsatz durch die
Ausblasdüsen zu vereinfachen und auf Grund einer
verbesserten Kopplung in ihrer Wirkung zu verbessern.
Ausgehend von einem Lenkgeschoß der eingangs näher
genannten Art erfolgt die Lösung dieser Aufgabe mit den
im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegegebenen
Merkmalen; vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Die erfindungsgemäße Lösung
bietet erhebliche
Vorteile bei der Erzeugung einer Querkraft durch die
Ausblasdüsen. Insbesondere bei Verwendung von drei Armen
zur Steuerung von drei Ausblasdüsen kann der Steuerstern
um seine Lagestellung durch Betätigung zweier Stellglieder
derart gekippt werden, daß durch die Betätigung der
zugehörigen Ventilglieder zwei Ausblasdüsen verschlossen
werden, während gleichzeitig diejenige Ausblasdüse
mittels derer die Querkraft erzeugt werden soll, über
das ursprüngliche Maß hinaus geöffnet wird. Dabei
entsteht eine durch das Verkippen des als starres
Bauteil ausgebildeten Steuersterns exakte Kopplung, d. h.
eine exakte gegenläufige Bewegung zwischen dem
Verschließen zweier Ausblasdüsen und dem Öffnen der die
Querkraft erzeugenden Ausblasdüsen. Dabei weisen die
erzeugten Querkräfte eine geringe Abhängigkeit von der
Flugkörpergeschwindigkeit auf im Vergleich zu denjenigen
bei Flugkörpern mit Rudersystemen, und zwar ohne
Verwendung eines Druckreglers mit seinem hohen
Platzbedarf und seiner bekannten Störanfälligkeit.
Sowohl in der Ruhestellung des Steuersterns als auch in
den dazwischenliegenden Positionen folgt ein konstanter
Heißgasabfluß über die Gesamtheit der Ausblasdüsen, so
daß kein Druckregler erforderlich ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert, in der einige vorteilhafte
Ausführungsbeispiele dargestellt sind. Es zeigt
Fig. 1 einenn Teilschnitt durch ein erstes
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Lenkgeschosses;
Fig. 2 einen vergrößerten Teilschnitt durch ein zweites
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Lenkgeschosses und;
Fig. 3 und 4 zwei Draufsichten auf zwei verschiedene
Steuersterne.
Fig. 1 zeigt einen teilweisen Schnitt durch das
Vorderteil eines Lenkgeschosses, das z. B. ein Kaliber
von 35 mm aufweist und das in der Nähe der Geschoßspitze
mit einer Vielzahl von regelmäßig entlang seines Umfangs
angeordneten Ausblasöffnungen 8 versehen ist, deren
Achsen sich im wesentlichen senkrecht zur Längsachse des
Geschosses erstrecken. Diese Ausblasdüsen 8 stehen
mit einem Heißgasgenerator 1 in Verbindung, und zwar über
geeignete Kanäle. In diese Kanäle sind an einer
geeigneten Stelle Ventilkugeln 4 eingesetzt, die durch
Ventilstößel 7 verschiebbar sind, so daß der
Gasdurchsatz durch diese Ausblasdüsen durch eine
geeignete Steuervorrichtung einstellbar ist.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
weist die Steuervorrichtung einen Steuerstern 5 auf, der
in seiner Mitte auf einer Spitze einer Halbkugel oder
einer Vollkugel kippbar gelagert ist und der soviele
Arme enthält, wie Ausblasdüsen vorgesehen sind. Jedem
der Arme des Steuersterns 5 ist ein Ventilstößel 7 und
diesem eine Ventilkugel 4 zugeordnet, so daß durch
Verkippen des Steuersterns 5 der Gasdurchsatz durch die
Ausblasdüsen veränderbar ist. Eine Steuerung des
Steuersterns 5 erfolgt hierbei durch Steuerdrähte 3, die
parallel zur Längsachse des Lenkgeschosses angeordnet
sind und über Magnete 6 betätigt werden, die auf der dem
Steuerstern abgewandten Seite des Heißgasgenerators 1
angeordnet sind.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
drei Ausblasdüsen 8 und drei Magnete 6 vorgesehen mit
Steuerdrähten 3 für den dreiarmigen Steuerstern 5.
Solange keiner der Magnete betätigt wird, strömt aus
allen Düsen gleichviel Gas, wodurch sich die erzeugten
Kräfte nach außen hin aufheben. Dies bedeutet, daß die
drei vorhandenen Magnete 6 nicht erregt sind. Bedingt
durch die Gaskräfte, die auf die drei Ventilkugeln 4 und
damit auf die Ventilstößel 7 und den Steuerstern 5
wirken, sind die Steuerdrähte 3 gespannt, wobei sich
diese auf den Anschlägen 15 von Ankerplatten 2
abstützen. Die Ankerplatten 2 selbst sind um Drehpunkte
16 verschwenkbar.
Soll nun eine der Ausblasdüsen eine Querkraft erzeugen,
so werden gleichzeitig die Magnete der beiden anderen
Ausblasdüsen erregt. Die zwei entsprechenden
Steuerdrähte ziehen am Steuerstern, so daß durch
Betätigung der zugehörigen Ventilstößel und Ventilkugeln
diese beiden Ausblasdüsen verschlossen werden.
Gleichzeitig öffnet sich die Ausblasdüse, die Querkraft
erzeugen soll, über das ursprüngliche Maß hinaus,
bedingt durch die Lage des Drehpunktes, der sich
zwischen dieser Düse und den betätigten Steuerdrähten
befindet gegen eine entsprechende Verkippung des
Steuersterns.
Bei nicht-erregten Magneten drücken die Gaskräfte bzw.
die auftretenden Momente den Steuerstern wieder in die
drei Auflagepunkte, welche durch die drei
Steuerdraht-Enden gebildet werden.
Die drei Ausblasdüsen können hintereinander jeweils nach
120° Umdrehung des Lenkgeschosses geschaltet werden,
wobei die Betätigung durch Abschalten jenes Magnets
erfolgt, dessen Ausblasdüse den Schub erzeugen soll.
Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Lenkgeschosses, wobei hier mit 17 zwei
Kanäle bezeichnet sind, die zum Heißgasgenerator führen
und mit den Ausblasdüsen 8 in Verbindung stehen, deren
Längsachse sich senkrecht zur Längsachse des Geschosses
erstreckt. In die Ausblasdüsen 8 ragen als Ventilglieder Kolben 9, die mit
einer Schubstange 10 verbunden sind, welche durch den
Steuerstern 5 betätigbar sind. Bei dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel weist der Steuerstern 5 zwei Arme
auf, die mit zwei Schubstangen 10 für zwei Kolben 9 in
Verbindung stehen, wobei das Lenkgeschoß selbst mit zwei
Ausblasdüsen 8 versehen ist. Der Steuerstern 5 ist
hierbei auf einer Spitze 11 in seiner Mitte verkippbar
gelagert und wird durch die Kraft einer Feder 13
beaufschlagt.
Mit 6 sind zwei Elektromagnete bezeichnet, in die
jeweils eine Stange 14 eingreift, die bei Erregung der
Elektromagnete axial verschoben wird und so den
Steuerstern 5 um sein Lager 11 kippen läßt. Je nach der
Kipprichtung dreht einer der beiden Kolben 9 in eine der
Ausblasdüsen 8 ein und verschließt diese mehr oder
minder.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf einen Steuerstern 5 mit
drei Armen zur Steuerung eines Lenkgeschosses mit drei
Ausblasdüsen und Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf einen
Steuerstern mit vier kreuzförmig angeordneten Armen zur
Steuerung eines Lenkgeschosses mit vier Ausblasdüsen.
Da die Ausblasdüsen in der Nähe der vorderen Spitze des
Lenkgeschosses vorzugsweise in einem Abstand von etwa 20 mm
angeordnet werden, ergibt sich, daß der
Heißgasgenerator sowie das Magnetsystem auf einer Seite
von den Ausblasdüsen aus gesehen, liegen muß. Dies
bedeutet, daß entweder eine direkte Verbindung der
Ausblasdüsen mit dem Magnetsteuersystem erzielt wird,
mit einer Durchführung des Heißgases durch das
Magnetsystem zu den Düsen oder aber eine direkte
Verbindung des Heißgasgenerators mit den Ausblasdüsen
und eine Durchführung, d. h., eine mechanische
Übertragung der Steuersignale vom Magnetsystem, durch
den Heißgasgenerator oder am Heißgasgenerator vorbei.
Bei letzterer Ausführungsform, wie sie schematisch beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 verwirklicht ist, erhält
man über den Anstellwinkel des Lenkgeschosses die
größtmögliche Querkraft, d. h. die größtmögliche
Ausnutzung des mitgeführten Treibstoffes im
Heißgasgenerator. Rollt z. B. das Lenkgeschoß um seine
Längsachse und sollte z. B. bei Vollkommando möglichst
viel des ständig verbrennenden Treibstoffes als Schub in
die gewünschte räumliche Querrrichtung ausgeblasen
werden, so ist die Treibstoffausnutzung zusätzlich
besser, je mehr Ausblasdüsen sich entlang des Umfangs
des Lenkgeschosses befinden, wobei jeweils eine der
Düsen, nämlich jene, die sich jeweils in der
kommandierten räumlichen Richtung befindet, aktiviert
wird, d. h., das Heißgas erhält.
Der erfindungsgemäße Steuerstern ist ein Bindeglied
zwischen dem Ventilglied, das aus den Ausblasdüsen und
den dazugehörigen Verschlußteilen besteht und dem
Steuerglied, das im einfachsten Falle aus mehreren
Doppelmagnetsystemen mit Federfesselung in der
Mittellage besteht. Der Steuerstern dient der
Flugsteuerung von Lenkgeschossen (oder anderen
Flugkörpern) über mehrere Ausblasdüsen, wobei in der
Ruheposition der Ventilkolben, d. h., in deren Mittellage
wie auch in den Endstellungen (und den
dazwischenliegenden Positionen) ein konstanter
Heißgasabfluß über die Gesamtheit der Ausblasdüse
erfolgt; dies bedeutet eine problemlose Gestaltung des
Heißgasgenerators ohne zusätzliche Druckregulierung.
Claims (6)
1. Lenkgeschoß mit einem Heißgasgenerator, dessen Gas eine
Vielzahl von regelmäßig entlang des Umfangs
angeordnete, sich im wesentlichen senkrecht zur
Geschoßlängsachse erstreckende Ausblasdüsen durchsetzt,
wobei der Gasdurchsatz durch die einzelnen Ausblasdüsen
durch eine Steuervorrichtung regelbar ist, die für jede
Ausblasdüse ein Ventilglied umfaßt und die für jedes
Ventilglied zur Betätigung einen Elektromagneten
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuervorrichtung einen Steuerstern (5) enthält, der eine
der Anzahl der Ausblasdüsen (8) entsprechende Anzahl von
Armen aufweist, der sich senkrecht zur Geschoßlängsachse
erstreckt und der in der
Geschoßlängsachse allseitig kippbar gelagert ist.
2. Lenkgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilglied ein in Axialrichtung verschiebbarer
Kolben (9) ist, der parallel zur Außenwand des
Lenkgeschosses angeordnet ist.
3. Lenkgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilglied eine Kugel (4) ist.
4. Lenkgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektromagnet (6) eine am Steuerstern (5) angreifende
Stange (14) aufweist, die in den Elektromagneten (6)
eingreift.
5. Lenkgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektromagnet einen Ankerplatte (2) aufweist, an der
ein Steuerdraht (3) befestigt ist, dessen anderes Ende an
einem Arm des Steuersterns angreift.
6. Lenkgeschoß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerstern in seiner
Mitte auf einer Halbkugel oder Vollkugel gelagert ist.
Priority Applications (3)
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1990
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Also Published As
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