DE3900861C2 - - Google Patents
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- B05D1/32—Processes for applying liquids or other fluent materials using means for protecting parts of a surface not to be coated, e.g. using stencils, resists
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B21D—WORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum dichten Verbinden
einer Randpartie eines flächigen Werkstückes mit einem zweiten
Werkstück.
Ein derartiges Verfahren ist aus der GB-PS 11 56 107 bekannt.
Bei diesem bekannten Verfahren zum Herstellen eines Dosenkörpers
werden die aus einem Streifen zu einem Hohlzylinder geformten
gegenüberliegenden Randpartien verschweißt, wobei die Längsnaht
des Dosenkörpers längs einer Mantellinie erzeugt wird. Die
Schweißverbindung sorgt für eine dichtende Verbindung dieser
beiden Randpartien. Anschließend wird, lediglich aus Korrosionsgründen,
die Schweißnaht mit einem Kunststoffmaterial beschichtet.
Die Beschichtung selbst dient daher nicht zum Verbinden
der Randpartien.
Beim Herstellen von nach außen dichten Hohlkörpern und Behältnissen,
wie beispielsweise Dosen, besteht das Problem,
daß beim Zusammenfügen von Seitenwänden bzw. von zwei aufeinandertreffenden
Kanten von Seitenteilen eine dichte Verbindung
hergestellt wird bzw. entsteht. Diese Problematik stellt
sich insbesondere bei der Herstellung von Metallbehältnissen, wie
beispielsweise von Metalldosen, und zwar an der Stelle, wo
beispielsweise die Seitenwandung bzw. die Seitenwandungen mit
dem Boden oder dem Deckel fest zusammengefügt werden muß,
wobei die Verbindung absolut dicht sein muß.
Insbesondere bei der Herstellung von Metallbehältnissen, wie
Dosen, wird das Problem dadurch bewältigt, indem zunächst
entlang einer Abschlußkante, beispielsweise des Behältnisbodens,
eine Bördelung, d. h. eine vertiefte Rinne, gestanzt oder
tiefgezogen wird, in diese Bördelung oder Vertiefung eine
Dichtmasse oder Klebstoff, wie beispielsweise Latex, eingegossen
wird und anschließend die Kante einer weiteren Seitenwand,
wie beispielsweise des Dosenrumpfes, in die Bördelung bzw.
Vertiefung eingeführt wird und die beiden Abschlußkanten
letztendlich durch Falzen fest miteinander verbunden werden.
Abschließend muß je nach der verwendeten Dichtungsmasse die
Verbindung mehr oder weniger nachgetempert werden, damit die
Dichtmasse aushärtet und nicht aus der festen Verbindung
herausfließen kann bzw. durch aggressive Lebensmittel oder
Lösungsmittel herausgelöst werden kann.
Da neuerdings an die Festigkeit der gefalzten Verbindungen
- die Behältnisse werden sogenannten Falztests unterzogen,
wobei sich die Falzverbindungen als schwächster Bereich herauskristallisiert
haben - erhöhte Anforderungen gestellt werden,
werden die Abschlußkanten zum Teil bis zu 3-fach gefalzt. Je
nach diesen Anforderungen, d. h. 2- oder 3-fach-Falzung, muß
die Ausgestaltung der Rinne bzw. Bördelung unterschiedlich
erfolgen, wodurch dieser Arbeitsvorgang weiter verkompliziert
wird.
Um auf die Bördelung bzw. Herstellung einer Vertiefung an der
Kante des einen Wandteiles verzichten zu können, wird gemäß
einem weiteren bekannten Verfahren vorgeschlagen, einen Randstreifen
mit Pulverlack elektrostatisch zu beschichten und
mittels Wärme anzusintern. Nach erfolgtem Zusammenfügen mit
der Randkante einer weiteren Seitenwand und anschließendem
Falzen muß die Verbindung erneut erhitzt werden, um den Pulverlack
vollständig auszuhärten. Wohl kann gemäß diesem Verfahren
auf die mechanische Bearbeitungsstufe der Bördelung oder des
sogenannten Curlings verzichtet werden, dafür aber sind zwei
Erwärmungsvorgänge notwendig, um die in der Verbindung verwendete
Dichtmasse bzw. den Pulverlack ausreichend zu härten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, für das
dichte Verbinden zweier Werkstücke, wie beispielsweise Metallwandteile,
ein Verfahren vorzuschlagen, gemäß welchem sowohl
auf die mechanische Bearbeitungsstufe des Curlings verzichtet
werden kann wie auch auf das wiederholte Anwenden von Wärme.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das eine
Werkstück entlang der Randpartie mindestens teilweise mit
einem pulver- oder plastartigen Material beschichtet wird,
das vor und/oder während des Auftragens auf die Randpartie
durch Zuführen von Energie in Form von Wärme, Licht und/oder
UV-Strahlen aktiviert wird, und daß anschließend das zweite
Werkstück an oder auf die beschichtete Randpartie zugeführt
wird und durch Falzen der Randpartien beider Werkstücke ineinander
dicht mit dem einen Werkstück verbunden wird.
Das pulver- oder plastartige Material sorgt zusammen mit dem
Falzen für eine dichte Verbindung der beiden Werkstücke. Die
Aktivierung des Materials, das auf eine Randpartie des einen
Werkstückes aufgetragen ist, sorgt dafür, daß das Material
in einem entsprechend verflüssigten Zustand ist, so daß nach
Aufbringen des zweiten Werkstückes und dem Falzen an der
Verbindungsstelle eine dichte Verbindungsschicht ausgebildet
ist, die zum einen die beiden Werkstückteile mechanisch fest
aneinander hält und außerdem für eine Abdichtung sorgt. Durch
den Falzvorgang ist bei Werkstücken, in denen die verbundenen
Randpartien extremen Belastungen ausgesetzt sind, durch die
zusätzliche mechanische Behandlung sichergestellt ist, daß
die Verbindung diesen extremen Belastungen widersteht.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen,
die aneinanderliegenden Randpartien beider Werkstücke
zusammen einer mechanischen Behandlung wie Schweißen zu unterwerfen.
Diese zusätzliche mechanische Behandlung, insbesondere noch
in der Aktivierungsphase des Materials sorgt dafür, daß weitere
zusätzliche Verbindungen geschaffen werden, um auch extremsten
Belastungen widerstehen zu können.
Insbesondere wird für das Herstellen von dichten Metallbehältnissen
vorgeschlagen, daß beim Zusammenfügen von
Metallwandteilen, wobei ein Metallwandteil eine zuvor
erwähnte Verbindungsrandpartie umfaßt, und das weitere
Wandteil eine dazu nahezu senkrecht herausstehende
Randpartie umfaßt, daß das weitere Wandteil
wenigstens nahezu senkrecht an oder auf die beschichtete
Randpartie resp. die Verbindungsrandpartie zugeführt
wird, wobei dessen Randpartie parallel auf die
eine Verbindungsrandpartie zu liegen kommt, anschließend
die beiden Randpartien wenigstens teilweise
mittels Punktschweißen miteinander verbunden
werden und dann durch Falzen der Randpartien der beiden
Wandteile ineinander die beiden Metallwandteile
dicht miteinander verbunden werden.
Die vorab beschriebenen Verfahren eignen sich insbesondere
für das Herstellen einer Metalldose.
Zur weiteren Erhöhung der oben geforderten Festigkeit
von Falzrandpartien wird weiter vorgeschlagen, die
beiden Randpartien dreifach ineinanderzufalzen.
Das Aktivieren des pulver- oder plastartigen Materials
bei der Beschichtung der Verbindungsrandpartie
kann dadurch erfolgen, indem das Material mittels
Flammspritzen auf die Randpartie aufgetragen wird.
Beim verwendeten Beschichtungsmaterial kann es sich
beispielsweise auch um ein 1- oder 2-Komponentensystem
handeln, welches mindestens teilweise unter Einwirkung
von Ultraviolett oder Licht härtbar ist. Entsprechend
wird das System vor oder während dem Auftrag
auf die Randpartie mittels UV oder Tageslicht
aktiviert.
Beim Beschichtungsmaterial kann es sich weiter um ein
Reaktionsharzsystem handeln, welches beispielsweise
aus Epoxidharz, einem ungesättigten Polyesterharz
oder einem Polyurethanharz besteht. Verwendbar sind
auch andere Reaktionsharzsysteme, die allerdings je
nach Anforderungen, z. B. aufgrund des Füllgutes in
einem Behältnis, chemikalien- oder lebensmitteltauglich
sein müssen. Auch kann das System entweder ein
Pulverlack sein oder aber ein sog. flüssiges Plastsystem
mit entsprechend ausreichender Viskosität.
Für das Beschichten werden auch thermoplastische Materialien
vorgeschlagen, die allerdings vorzugsweise
mindestens teilweise vernetzbar sind, um beispielsweise
ausreichende Chemikalienresistenz gegenüber einem
möglichen Inhalt in der Dose zu gewährleisten.
Diese thermoplastischen Materialien, die vorzugsweise
in Form eines Pulverlackes auf die Randpartie aufgetragen
werden, sind mindestens teilweise vor oder
während dem Auftrag anzuschmelzen, um damit einen wenigstens
nahezu homogenen filmartigen Überzug auf
der Randpartie zu bilden.
Bei den thermoplastischen Materialien kann es sich
sowohl um ein Polyester, ein Polyamid, Polyurethan,
PVC oder ein Polyolefin, wie beispielsweise Polyäthylen,
handeln. Diese Materialien werden vorzugsweise
in Form von Pulverlacken aufgetragen, jedoch ist es
auch möglich, wie beispielsweise beim Auftrag von
PVC, sog. Plastisolmaterialien in flüssiger hochviskoser
Form auf die Randpartie aufzutragen.
Da, wie oben angeführt, die Beschichtungsmaterialien
weitgehendst reaktive Syteme darstellen, die vor
und/oder während dem Auftrag auf die Randpartie aktiviert
werden, empfiehlt es sich, die beiden Werkstücke,
resp. die beiden Randpartien möglichst unmittelbar
nach dem Beschichtungsvorgang ineinanderzufalzen
resp. miteinander zu verbinden, damit die Beschichtung,
resp. die Dichtmasse, eine noch ausreichende
Elastizität aufweist. Bei zu langem Warten des
Verbindens der beiden Werkstücke besteht je nach Art
des Beschichtungsmaterials die Gefahr, daß dieses
spröde wird, womit beim Falzvorgang die Gefahr des
Brechens besteht. Allerdings besteht diese Gefahr weniger
oder kaum bei nur teilweise vernetzten thermoplastischen
Beschichtungsmaterialien.
Gemäß den vorab geschilderten und vorgeschlagenen
Ausführungsvarianten wird beim Herstellen einer Metalldose,
die aus einem Boden, einem Rumpf und einem
Deckel besteht, zunächst die Randpartie des Bodens
mit einem pulver- oder plastartigen Material beschichtet,
wobei dieses vor und/oder während dem Auftrag
auf die Randpartie aktiviert wird. Weist die Dose
einen beispielsweise quadratischen Grundriß auf,
so sind entsprechend die vier Randpartien des quadratischen
Bodens zu beschichten. Anschließend an das
Beschichten dieser Randpartie, resp. Randpartien,
wird der Dosenrumpf wenigstens nahezu senkrecht allseitig
auf die beschichtete Randpartie des Bodens zugeführt
und die beiden Randpartien, resp. je zwei
entsprechenden Randpartien des Bodens und des Rumpfes
werden durch Falzen fest miteinander dichtend verbunden.
Das Anbringen des Deckels auf die noch offene
Seite des Rumpfes erfolgt analog dem oben geschilderten
Verfahren.
Auf Einzelheiten betreffend Herstellen des Dosenrumpfes
sowie Beschichten des Inneren der Dose wird hier
verzichtet, da diese nicht Bestandteil der vorliegenden
Erfindung sind.
Weiter wird vorgeschlagen, daß bei einer Anlage zum
Herstellen von Metallbehältnissen resp. Metalldosen
die oben erwähnten Verfahren zur Anwendung kommen.
Die oben erwähnten Verfahren eignen sich ganz allgemein
zur Herstellung von dichten Verbindungen zweier
flächiger Werkstücke resp. zum Herstellen von Behältnissen
aus einzelnen flächigen Werkstücken. Obwohl
die oben geschilderten Verfahren besonders geeignet
sind bei der Verwendung von metallenen Werkstücken,
sind sie selbstverständlich auch verwendbar für das
Verbinden von Werkstücken, beispielsweise bestehend
aus einem Kunststoff. Insbesondere dann, wenn letztendlich
die Verbindung mechanisch durch Falzen der
beiden Randpartien zusätzlich gesichert wird, ist es
selbstverständlich Voraussetzung, daß das für die
Herstellung des Werkstückes verwendete Material einen
Bearbeitungsvorgang, wie das Falzen, zuläßt.
Die Erfindung wird nun anhand von Beispielen und unter
Bezug der beigefügten Figuren näher erläutert.
Dabei zeigen
Fig. 1 und 2 das erfindungsgemäße Herstellen
einer Verbindungsrandpartie an einem
flächigen Werkstück,
Fig. 3 und 4 das Zuführen eines zweiten Werkstückes
auf die beschichtete Randpartie,
Fig. 5 und 6 im Querschnitt, ausgebildete dichte
Verbindungen zwischen zwei flächigen
Werkstücken,
Fig. 7 und 8 eine Transportanordnung für das Zu-
und Abführen eines Werkstückes zu
einer Beschichtungsstation,
Fig. 9 die Beschichtungsstation gemäß den
Fig. 7 und 8 für das Beschichten
einer Randpartie im Betrieb,
Fig. 10 das Zusammenfügen eines Dosenrumpfes
mit dem Dosenboden, umfassend
eine erfindungsgemäße Verbindungsrandpartie,
Fig. 11 das Zusammenfügen gemäß Fig. 10 im
Querschnitt, wobei der Dosenboden
speziell ausgebildet ist,
Fig. 12 im Querschnitt schematisch dargestellt,
wie die beiden Randpartien
punktgeschweißt werden, und
Fig. 13 zwei zusammengefügte Randpartien
eines Metallbehältnisses vor dem
Bördeln, mit punktgeschweißten
Schweißstellen versehen.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Aufsicht den Herstellvorgang
einer dichtenden Verbindungsrandpartie.
Ein Werkstück 1 umfaßt eine Randpartie 3.
Aus einer Spritzpistole 5 wird durch eine Düse 7,
beispielsweise pulverartiges Material 13 auf die
Randpartie 3 aufgesprüht. Während dem Auftragen
wird das Pulver 13 mittels einer Flamme 9, welche
ringförmig um die Düse 7 erzeugt wird, thermisch
aktiviert. Die Aktivierung erfolgt z. Teil auch
dadurch, daß das Werkstück selbst resp. dessen
Randpartie durch die Flamme 9 während des Auftragens
erwärmt wird. Durch diese Erwärmung wird auch
die Haftung der Beschichtung auf der Randpartie
verbessert. Das Pulvermaterial 13 wird von einem
Vorratsbehälter (nicht gezeigt) zur Düse 7 zugeführt.
Durch das Beschichten entsteht eine beschichtete
Randpartie 15 auf dem Werkstück 1. Für
das Auffangen von versprühtem Pulvermaterial 13,
welches nicht auf das Werkstück gelangt, ist weiter
eine Auffangwanne 17 oder eine Absaugung vorgesehen.
Analog der Fig. 1 ist in Fig. 2 derselbe Beschichtungsvorgang
im Querschnitt resp. in Seitenansicht
dargestellt.
In Fig. 3 ist wiederum in perspektivischer Obenansicht
dargestellt, wie ein zweites Werkstück 21
mit der Randpartie 23 gegen die beschichtete Randpartie
3/15 des Werkstückes 1 in einem rechten
Winkel zugeführt wird. Gemäß der Darstellung von
Fig. 3 ist die Randpartie 23 senkrecht zum Werkstück
21 angewinkelt. Das Werkstück 21 mit der
Randkante 23 wird derart auf die beschichtete Partie
15 aufgelegt, daß eine dichte Verbindung entsteht.
In Fig. 4 ist derselbe Vorgang gemäß Fig. 3 im
Querschnitt resp. in Seitenansicht dargestellt.
Durch anschließendes Falzen der beiden Randpartien
3 und 23 wird eine mechanisch feste Verbindung
hergestellt, die infolge des verwendeten Beschichtungsmaterials
dicht ist.
In den Fig. 5 und 6 sind entsprechende feste,
dichte Verbindungen 25 und 25a dargestellt.
In den Fig. 7 und 8 ist eine Transportvorrichtung
dargestellt, die geeignet ist, um Werkstücke 1 zu
einer Beschichtungsstation zuzuführen, wo die Randpartie
beschichtet wird. Fig. 7 zeigt dabei die
Transportanordnung in Seitenansicht und Fig. 8 in
Aufsicht.
Die Transportvorrichtung umfaßt ein Zuspeisungstransportband
31, welches beispielsweise, wie in
den Fig. 7 und 8 dargestellt, zweiteilig sein
kann, umfassend zwei konvexe Transportflächen.
Mittels dieses oder dieser Transportbänder 31 wird
das zu beschichtende Werkstück 1 mit der Randpartie
3, wie beispielsweise ein Boden einer Metalldose,
einer Beschichtungsstation 39 zugeführt. Im
Bereich dieser Beschichtungsstation 39 wird das
Transportband 31 um eine Umlenkrolle 33 wieder zurückgeführt.
Analog dem Zuführtransportband 31 ist ein Wegtransportband
35 vorgesehen, welches gemäß Darstellungen
in den Fig. 7 und 8 ebenfalls zweiteilig
ist, je mit einer konvexen Transportfläche.
Das Transportband resp. die Transportbänder 35
werden im Bereich der Beschichtungsstation 39
durch eine Umlenkrolle 37 transportiert.
Das durch das Transportband 31 an die Beschichtungsstation
39 zugeführte Werkstück 1 wird nun,
wie in Fig. 9 dargestellt, vom Transportband 31
durch eine stativartige Unterlage 40 abgehoben,
bevor es durch das Transportband 35 weiter transportiert
werden kann. An der Beschichtungsstation
39 wird das Werkstück 1, falls es sich wie im Beispiel
gemäß den Fig. 7 bis 9 um einen kreisrunden
Deckelboden handelt, durch Rotation des Stativs um
seine Längsachse gedreht. Gleichzeitig wird die
Randpartie 3 des Werkstückes 1 mittels einer
Spritzpistole 5 analog dem Verfahren, gezeigt in
den Fig. 1 bis 4, beschichtet. Durch Drehen des
Werkstückes 1 auf dem Stativ 40 wird die Randpartie
vollumfänglich beschichtet, wodurch die Verbindungsrandpartie
15 gebildet wird.
Nach Beenden des Beschichtungsvorganges wird das
Stativ 40 wieder abgesenkt und das Werkstück 1
mittels des Transportbandes 35 weitertransportiert.
Am Ende des Transportbandes 35 kann beispielsweise
eine Station angeordnet sein für das
Zusammenfügen des Dosenbodens mit dem Dosenrumpf.
Die Weiterverarbeitung kann aber auch diskontinuierlich
erfolgen, indem die Dosenböden mit der beschichteten
Randpartie einer weiteren Bearbeitungsstufe
zugeführt werden.
Fig. 10 zeigt das Zusammenfügen eines Dosenrumpfes
21, umfassend die Randpartie 23 mit dem Dosenboden
1, der eine vollumfänglich beschichtete Randpartie
15 umfaßt. Der Dosenrumpf 21 wird derartig auf den
Dosenboden aufgeführt, daß eine vollumfänglich
dichte Verbindung entsteht. Damit diese Verbindung
in vollem Umfang dicht ist, empfiehlt sich einerseits,
die Beschichtungsbreite der Verbindungsrandpartie
ausreichend zu wählen, d. h. in einer
Größenordnung von mindestens 4 bis 5 mm und andererseits
darauf zu achten, daß die Beschichtungsdicke
über den ganzen Umfang weitgehendst gleichmäßig
ist. Auch empfiehlt es sich, die Dicke
nicht zu groß zu wählen, weil dann die Gefahr von
Dickenunterschieden größer ist als bei relativ
dünnen Filmen. Vorzugsweise wird eine Filmdicke in
der Größenordnung von 60 bis 90 µm gewählt.
Anschließend an dieses Zusammenfügen des Dosenrumpfes
21 mit dem Dosenboden 1 erfolgt die mechanische
Bearbeitung durch Falzen der beiden Randpartien
23 und 3 resp. 15. Die nun so hergestellte
Verbindung zwischen dem Dosenrumpf 21 und dem Dosenboden
1 ist einerseits absolut dicht und weist
andererseits eine mechanisch gute Festigkeit auf.
Fig. 11 zeigt das Zusammenfügen des Dosenrumpfes
21 mit dem Dosenboden 1 gemäß Fig. 10 im Querschnitt.
Dabei ist der Dosenboden 4 derart ausgebildet,
daß die Randpartie 3 über einen Absatz 4
mit dem Zentrum des Dosenbodens 1 verbunden ist.
Dieser Absatz 4 hat den Vorteil, daß dadurch das
Zentrieren des Dosenrumpfes 21 beim Aufsetzen auf
den Dosenboden 1 vereinfacht wird.
Fig. 12 zeigt nun eine weitere Möglichkeit, die
mechanische Festigkeit einer Verbindungsrandpartie
eines Metallbehältnisses mittels Punktschweißen
zu verbessern. Nach erfolgtem Zusammenfügen der
beiden Randpartien 3 und 23, beispielsweise einer
Metalldose gemäß den Fig. 10 und 11, kann durch
Ansetzen zweier Schweißelektroden 41 eine punktuelle
Schweißzone 42 erzeugt werden. Da insbesondere
gemäß den oben erwähnten Ausführungen die
Beschichtung 15 der Randpartie 3 sehr dünn ist und
nur den äußersten Rand überdeckt, stellt diese
Art der Punktschweißung kein Problem dar. Die
Punktschweißung erfolgt am inneren Teil der Randpartie
3, welche beschichtungs- resp. plastfrei
ist. Anders würde die Angelegenheit bei einem Dosenboden
1 liegen, dessen Randpartie 3 eine Bördelung
resp. eine vertiefte Rinne umfaßt. Hier ist
erfahrungsgemäß die gesamte Rinne mit Beschichtungsmaterial
ausgekleidet, so daß beim Erzeugen
einer punktuellen Schweißverbindung mindestens
örtlich das Beschichtungsmaterial zerstört würde.
Fig. 13 zeigt die vorzugsweise Anordnung derartiger
Schweißpunkte 42 beim Verbinden eines Dosenrumpfes
21 mit einem Dosenboden 1 vor dem Bördeln.
Insbesondere bei "eckigen" Behältnissen, wie in
Fig. 13 schematisch dargestellt, werden die
Schweißpunkte 42 vorzugsweise im Bereich der Ecken
43 angeordnet. Beim Herunterfallen derartiger
Behältnisse werden bekanntlich vor allem diese
Eckpartien 43 stark beansprucht, wodurch hier ein
Verstärken der Randpartien angezeigt ist.
Wie aus allen oben gezeigten Beispielen deutlich
ersichtlich ist, kann durch das Verwenden der erfindungsgemäßen
Verfahrensweise auf das Herstellen
einer Bördelung resp. des Curlings am Werkstück
1 verzichtet werden. Auch muß die Beschichtung
der Randpartie, infolge des Aktivierens des
Beschichtungsmaterials, vor oder während dem Auftrag
auf die Randpartie nicht weiter thermisch behandelt
werden. Die Aktivierung ist derart, daß
das Beschichtungsmaterial einerseits eine ausreichende
Dichtheit der Verbindung garantiert und andererseits
gegenüber Medien, wie Lebensmittel und
Chemikalien, eine ausreichende Resistenz aufweist.
Die in den Fig. 1 bis 13 dargestellten Beispiele
können einerseits auf x-beliebig ausgebildete Metalldosen
und Metallbehältnisse ausgedehnt werden,
wie insbesondere auch auf Behältnisse mit beispielsweise
quadratischem oder rechteckigem Grundriß.
In diesem Fall, d. h., wenn das Werkstück
nicht kreisrund ist, kann die Beschichtung der
Randpartie beispielsweise dadurch erfolgen, indem
eine Spritzpistole dem Rand entlang fährt und
nicht das Werkstück rotiert wird. Auch können die
erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren für das
Verbinden irgendwelcher Werkstücke verwendet werden,
wie insbesondere auch zum Verbinden von Werkstücken
aus nicht metallischen Materialien.
Claims (13)
1. Verfahren zum dichten Verbinden einer Randpartie (3)
eines flächigen Werkstückes (1) mit einem zweiten
Werkstück (21), dadurch gekennzeichnet,
- - daß das eine Werkstück (1) entlang der Randpartie (3) mindestens teilweise mit einem pulver- oder plastartigen Material (13) beschichtet wird, das vor und/oder während des Auftragens auf die Randpartie (3) durch Zuführen von Energie in Form von Wärme, Licht und/oder UV-Strahlen aktiviert wird, und
- - daß anschließend das zweite Werkstück (21) an oder auf die beschichtete Randpartie (3) zugeführt wird und durch Falzen der Randpartien (3, 23) beider Werkstücke ineinander dicht mit dem einen Werkstück (1) verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die aneinanderliegenden Randpartien (3) beider Werkstücke
(1, 21) zusammen einer mechanischen Behandlung
wie Schweißen unterworfen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Werkstück (21) wenigstens nahezu senkrecht
an oder auf die beschichtete Randpartie (3, 15) zugeführt
wird, wobei das weitere Werkstück (21) eine dazu nahezu
senkrecht herausstehende Randpartie (23) umfaßt, die beim
Zuführen im wesentlichen parallel auf die eine
Verbindungsrandpartie (3) zum Liegen kommt, anschließend
die beiden Randpartien wenigstens teilweise mittels
Schweißen oder Punktschweißen miteinander verbunden
werden und dann durch Falzen der beiden Randpartien
(3, 23) ineinander die beiden Werkstücke (1, 21) dicht
miteinander verbunden werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Randpartien (3, 23)
dreifach ineinander gefalzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das plast- oder pulverartige Material
(13) mittels Flammspritzen auf die eine Randpartie (3)
aufgetragen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das plast- oder pulverartige Material
(13) ein 1- oder 2-Komponenten-, mindestens teilweise
-UV- und/oder Licht-härtendes System ist, das beim
Beschichten der Randpartie (3) mittels UV- und/oder
Tageslicht aktiviert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Material (13) im wesentlichen
aus Epoxidharz, einem ungesättigten Polyesterharz,
einem Polyurethanharz oder einem anderen Reaktionsharz-
System besteht.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Material (13) ein wenigstens
teilweise vernetzendes thermoplastisches Material ist,
das vor oder während des Beschichtens der Randpartie
(3) mindestens teilweise angeschmolzen wird, um einen
wenigstens nahezu homogenen filmartigen Überzug auf
der Randpartie (3) zu bilden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder Anspruch
7, dadurch gekennzeichnet, daß das Material (13) im
wesentlichen aus Polyester, Polyamid, Polyurethan, PVC
oder einem Polyolefin, wie beispielsweise Polyäthylen,
besteht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zuführen des anderen Werkstückes
(21) und das Falzen der Randpartien (3, 23) unmittelbar
nach Beschichten der einen Randpartie (3) erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Herstellung
einer Metalldose, bestehend mindestens aus einem
Boden, einem Rumpf und einem Deckel, dadurch gekennzeichnet,
daß die Randpartie(n) des Bodens mit einem pulver-
oder plastartigen Material beschichtet wird (werden),
das vor und/oder während des Auftrags auf die Randpartie
durch Zuführen von Energie in Form von Wärme, Licht
und/oder UV-Strahlen aktiviert wird, anschließend der
Dosenrumpf wenigstens nahezu senkrecht allseitig auf
die beschichtete(n) Randpartie(n) des Bodens zugeführt
wird und die beiden Randpartien, respektive je zwei
entsprechende Randpartien des Bodens und des Rumpfes,
durch Falzen miteinander dichtend fest verbunden werden
und letztendlich der Vorgang beim Verbinden des Rumpfes
auf seiner offenen Seite mit dem Deckel wiederholt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Randpartien des Bodens und des Rumpfes vor dem
Falzen mindestens teilweise punktgeschweißt werden.
13. Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch mindestens
eine Vorrichtung (5) zum Auftragen eines pulver- oder
plastförmigen Materials (13) auf mindestens eine Randpartie
(3) eines Werkstücks (1), durch eine Energiequelle
zum Erzeugen und Applizieren von Wärme, Licht
und/oder UV-Strahlung an das pulver- oder plastartige
Material (13) vor und/oder während des Auftragens, für
dessen Aktivierung, sowie durch zumindestens eine
Vorrichtung zum Zusammenführen und Falzen der beiden
aneinandergefügten Randpartien der beiden Werkstücke
(1) und (21).
Priority Applications (4)
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893900861 DE3900861A1 (de) | 1989-01-13 | 1989-01-13 | Verfahren zum herstellen einer dichtenden verbindungsrandpartie |
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