DE3900728A1 - Verfahren und vorrichtung zur reinigung von abgasen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur reinigung von abgasenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Reinigung von Abgasen durch Wä
sche mit einer Adsorptionsmittel-Suspension, die
gleichmäßig oder nahezu gleichmäßig in einer Gaswasch
vorrichtung verteilt und nachfolgend in mindestens
einem von der Gaswaschvorrichtung getrennt angeordne
ten Reaktor geleitet wird. Die biologisch abbaubaren
oder umwandelbaren Verunreinigungen werden dort unter
Mitverwendung von aeroben Bakterien und Sauerstoff
oder sauerstoffhaltigen Gasen mit den in der Flüssig
keit enthaltenen Gasverunreinigungen unter Zwangsbewe
gung der adsorptionsmittelhaltigen und aerobe Bakteri
en enthaltenden Waschflüssigkeit umgesetzt und die
nach der Umsetzung entstandene gereinigte Flüssigkeit
oder Suspension ganz oder in einem Teilstrom zu der
Gaswaschvorrichtung zurückgeführt. Im Rahmen der Er
findung gelingt es dieses in der DE-PS ... (Patentan
meldung P 38 30 803.7) beschriebene Verfahren und die
Vorrichtung durch eine gezielte Zwangsbewegung im Re
aktor und eine gesteuerte Sauerstoffversorgung zu ver
bessern.
Aus der DE-OS 37 07 575 ist bereits ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Reinigung von Abluft oder Abgasen
unter Verwendung einer Waschflüssigkeit bekannt, wobei
biologisch abbaubare Verunreinigungen von der Wasch
flüssigkeit absorbiert oder aufgenommen, transportiert
und durch Mikroorganismen abgebaut werden und minde
stens einen Teil der Waschflüssigkeit und/oder der in
einer Reinigungsvorrichtung enthaltenden Flüssigkeit
im Kreislauf geführt wird. Die zu reinigende, mit den
Abgasen oder Verunreinigungen beladene Waschflüssig
keit wird in einem Reaktorteilraum in ein darin ent
haltendes, im wesentlichen aus Wasser und/oder Wasch
flüssigkeit bestehendes Gemisch eingeleitet, die ein
geleitete Waschflüssigkeit und Reaktorflüssigkeit un
ter Bildung zirkulierender Ströme oder Wirbel in die
übrigen Reaktorräume überführt oder durchtritt diese,
wobei die zirkulierende Strömung oder Wirbel durch die
eingeleitete zu reinigende Waschflüssigkeit und/oder
durch mindesten ein Rührwerk gesteuert oder unter
stützt wird. Der für die aerobe Mikroorganismen erfor
derliche Luft- oder Sauerstoffbedarf wird ganz oder zu
mehr als 50%, vorzugsweise zu mehr als 80% durch die
zugeleitete Waschflüssigkeit gedeckt.
Dieses in der DE-OS 37 07 575 beschriebene Verfahren
und die Vorrichtung sind sehr vorteilhaft. Durch die
Einleitung von Sauerstoff oder Luft zusammen mit der
Flüssigkeit am Boden des Reaktors tritt jedoch ein
erheblicher Energieaufwand auf. Darüber hinaus ist die
Leistung hinsichtlich der Umsetzung und der Umset
zungsgeschwindigkeit nur befriedigend.
Ziel und Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es
daher das Verfahren und die Vorrichtung gemäß
DE-OS 37 07 575 und P 38 30 803.7 zu verbessern. Ins
besondere sollte das Verfahren und die Vorrichtung
optimiert werden. Es sollte die Umsetzung, die Umset
zungsgeschwindigkeit, die Flüssigkeitsführung und dgl.
im Reaktor durch das Verfahren und durch Änderung von
Vorrichtungsteilen in dem Reaktor oder durch neue Vor
richtungen und dgl. verbessert werden.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß diesen Zielen
und Aufgaben ein Verfahren gerecht wird, bei dem der
für die Umwandlung der abbaubaren Verunreinigungen und
für die aeroben Bakterien erforderliche Sauerstoff in
Form von Luft, Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Ga
sen zu mehr als 60% (bezogen auf den erforderlichen
Sauerstoffbedarf), vorzugsweise zu 80 bis 200% in die
obere Hälfte des Reaktors unter Verwendung von Düsen
oder kleinen Austrittsöffnungen in einem Mindestab
stand von der Flüssigkeitsoberfläche von mehr als 1/10
der Füllhöhe oder mehr als 25 cm Entfernung von der
Flüssigkeitsoberfläche in einer Konzentration von
0,2 mg/l bis 10 mg/l Sauerstoff, vorzugsweise 1 mg/l
bis 7 mg/l Sauerstoff, (bezogen auf den Sauerstoffge
halt pro l Flüssigkeit im Reaktor) unterhalb minde
stens eines axialfördernden Rührers einer mehrstufigen
Rührvorrichtung oder eines mehrstufigen Rührers einge
leitet und fein verteilt werden.
Luft, Sauerstoff oder sauerstoffhaltige Gase werden
gemäß der Erfindung unterhalb und in einem Abstand von
der Drehebene der ersten und/oder zweiten Rührerdrehe
bene von mehr als 10 cm, vorzugsweise in einem Abstand
von 15 bis 50 cm, eingeleitet. Der oder die axialför
dernde(n) Rührer leitet oder fördert die Flüssigkeit,
vorzugsweise die im Bereich des mehrstufigen Rührers
vorhandene oder gelangende Flüssigkeit in Richtung des
Reaktorbodens und von dort an den Reaktorwänden ent
lang in einem Abstand von den Reaktorwänden in Gegen
richtung zu der Förderrichtung des axialfördernden
Rührers nach oben unter Vermeidung von Strombrechern,
Stromstörern oder Stromstörstellen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die
Umdrehungszahl pro Minute in Abhängigkeit von dem
Blatt- oder Propellerradius 5 bis 30, vorzugsweise 8
bis 21.
Die annähernd parallel zur Rührachse nach unten (zum
Reaktorboden) geführte und entlang der Seitenwände
oder in einem Abstand von den Seitenwänden in Gegen
richtung (nach oben) geführte Strömung wird nach einer
Ausführungsform durch Einleiten der Abgas enthaltenden
Flüssigkeit unterstützt.
Bevorzugt wird das Verfahren zur Reinigung von Abgasen
durch Wäsche mit einer Adsorptionsmittel-Suspension
durchgeführt, die mindestens ein feinteiliges Adsorp
tionsmittel mit einem mittleren Körnungsdurchmesser
von 0,0001 mm bis 5 mm enthält. Diese Flüssigkeit,
Adsorptionsmittel-Suspension oder -Dispersion wird zu
mindestens einer Gaswaschvorrichtung kontinuierlich
zugeführt, dort verteilt und mit dem Abgas in Kontakt
gebracht, die Schadstoffe, Verunreinigungen oder abzu
trennenden Stoffe oder ein Teil derselben werden auf
biologischem Wege umgesetzt, abgebaut und/oder che
misch oder physikalisch geändert und/oder ganz oder
teilweise nachfolgend abgetrennt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die Ad
sorptionsmittel-Suspension in einer Konzentration
(durchschnittliche Anwendungskonzentration) von 40 g/l
bis 200 g/l, gleichmäßig oder nahezu gleichmäßig in
der Gaswaschvorrichtung verteilt, die Adsorptions
mittel-Suspension in der Gaswaschvorrichtung über min
destens eine geordnete Stoffaustauschzone geleitet und
in Kontakt mit dem Gas gebracht, danach die adsorpti
onsmittelhaltige Waschflüssigkeit in mindestens einem,
von der Gaswaschvorrichtung getrennt angeordneten Re
aktor geleitet. Die biologisch abbaubaren oder umwan
delbaren Verunreinigungen werden unter Mitverwendung
von aeroben Bakterien und Sauerstoff oder sauerstoff
haltigen Gasen mit den in der Flüssigkeit enthaltenden
Gasverunreinigungen unter Zwangsbewegung der adsorpti
onsmittelhaltigen und aerobe Bakterien enthaltenden
Waschflüssigkeit umgesetzt.
Die nach der Umsetzung entstandene gereinigte Flüssig
keit oder Suspension wird ganz oder in einem Teilstrom
zu der Gaswaschvorrichtung zurückgeführt, dort ver
teilt und mit dem zu reinigenden Gas erneut in Kontakt
gebracht.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
erfolgt das Verfahren zur Reinigung von Abgasen durch
Wäsche mit einer Adsorptionsmittel-Suspension, wobei
das feinteilige Adsorptionsmittel einen mittleren Kör
nungsdurchmesser von 0,0001 mm bis 5 mm, vorzugsweise
2 mm, aufweist, und zumindestens einer Gaswaschvor
richtung kontinuierlich zugeführt, dort verteilt und
mit dem Abgas in Kontakt gebracht, wobei nach einer
Ausführungsform auch ohne Adsorptionsmittel gearbeitet
wird. Die Schadstoffe, Verunreinigungen oder abzutren
nenden Stoffe oder ein Teil derselben wird auf biolo
gischem Wege nachfolgend im Reaktor umgesetzt, abge
baut und/oder chemisch oder physikalisch geändert
und/oder ganz oder teilweise nachfolgend abgetrennt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens wird die Adsorptionsmittel-
Suspension in einer Mindestberieselungsdichte von
3 bis 40 m3/m2h, vorzugsweise 5 bis 25 m3/m2h, in der
Gaswaschvorrichtung verteilt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung beträgt die mittlere
Verweilzeit der Adsorptionsmittel-Suspension in der
Gaswaschvorrichtung oder der Stoffaustauschzone der
Gaswaschvorrichtung weniger als 40 sek, während die
mittlere Verweilzeit der aerobe Bakterien enthaltenden
Adsorptionsmittel-Suspension im Reaktor ein Mehrfaches
beträgt. Zweckmäßig wird eine um mehr als das 90-fa
che, vorzugsweise mehr als das 150-fache, der mittle
ren Verweilzeit (als die Verweilzeit in der Gaswasch
vorrichtung oder Stoffaustauschvorrichtung) eingehal
ten. Dadurch wird u. a. erreicht, daß in Kombination
mit der einzuhaltenden Konzentration an Adsorptions
mitteln sowohl in Anwesenheit als auch in Abwesenheit
von aeroben Bakterien in der Gaswaschvorrichtung gear
beitet werden kann, die Gefahr des Zuwachsens durch
Bakterienkulturen und andere Stoffe in der Gaswasch
vorrichtung wird vermindert und/oder die Gefahr der
Blockierung der Adsorptionsmittelteilchen durch Um
wachsung mit Bakterien wird vermindert.
Nach einer vorzugsweisen Ausführungsform erfolgt die
Zwangsbewegung im Reaktor mit einer derartigen Ge
schwindigkeit, daß im Durchschnitt mehr als 1 dm3 Ad
sorptionsmitteldispersion oder Waschflüssigkeit in
weniger als 30 sek, vorzugsweise in weniger als 10
sek, um mehr als 1 dm bewegt wird. Die Zwangsbewegung
erfolgt nach einer Ausführungsform mit einer Geschwin
digkeit von mehr als 0,05 m/sec, vorzugsweise mit
einer Geschwindigkeit von 0,1 m/sec bis 0,35 m/sec.
Als Adsorptionsmittel kommen die an sich bekannten
Adsorptionsmittel, z. B. Zeolith, Silicagel und dgl.
in Frage. Bevorzugt wird jedoch Aktivkohle eingesetzt.
Nach einer Ausführungsform kann die Aktivkohle auch
aus aktivkohlehaltigen Substanzen bestehen oder diese
enthalten, so z. B. feinstgemahlene Steinkohle, Braun
kohle, Steinkohlen-, Braunkohlen- oder Torfkokse und
dgl.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform besteht die
Adsorptionsmittel-Suspension aus einer wäßrigen Aktiv
kohle-Suspension oder einer wäßrigen adsorptive Kohle
enthaltenden Suspension, enthaltend Aktivkohle mit
einem mittleren Körnungsdurchmesser von 0,005 mm bis
1 mm. Die wäßrige Aktivkohle-Suspension wird bevorzugt
in einer durchschnittlichen Anwendungskonzentration
von 50 g/l bis 150 g/l in der Gaswaschvorrichtung ver
teilt. Eine Vernebelung der Suspension soll vermieden
werden, da dabei nicht die kurzen Verweilzeiten einge
halten werden können, andererseits die Gefahr der Ver
stopfung der Düsen besteht. Die Verweilzeit der
adsorptionsmittelhaltigen und aerobe Bakterien enthal
tenden Waschflüssigkeit im Wirbelreaktor unter Zwangs
bewegung beträgt 1 bis 4 Std. vorzugsweise 2 bis 3 Std.
Bei der biologischen Umsetzung im Reaktor wird die zu
reinigende Waschflüssigkeit und/oder die Waschflüssig
keit in der Gaswaschvorrichtung auf einen pH-Wert von
5,5 bis 8,5, vorzugsweise 6 bis 8, eingestellt. In
diesem pH-Bereich sind die Abbaureaktionen am zweck
mäßigsten durchführbar. Die geordnete Stoffaustausch
zone besteht gemäß der Erfindung aus Stoffaustausch
vorrichtungen mit einem großen freien Durchlaß- oder
Durchflußvermögen, die in, parallel oder annähernd
parallel zu der Strömungsrichtung, Rieselrichtung oder
Durchflußrichtung der Adsorptionsmittelsuspension
und/oder senkrecht oder annähernd senkrecht im Wasch
turm angeordnet sind.
Nach einer Ausführungsvariante des Verfahrens wird ein
Teil der Aktivkohle nach dem Durchtritt durch minde
stens eine Gaswaschvorrichtung abgetrennt und dieser
Teil der aktivkohlehaltigen Flüssigkeit im Kreislauf
geführt und der gereinigten Aktivkohlesuspension, die
aus dem Reaktor kommt, zur Einhaltung der Anwendungs
konzentration zugefügt.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet unabhängig
von der Bakterienkonzentration in der Wachvorrich
tung, d. h. auch bei Nichtanwesenheit von Bakterien
oder bei der Mitwirkung von Bakterien. Es weist eine
gute Ausbeute hinsichtlich der biologisch abbaubaren
Stoffe auf. Das Risiko, daß durch Bakterien oder ggf.
Belebtschlamm im Waschwasserturm ein Zuwachsen und/
oder eine weitgehende Blockierung der Adsorptionsmittel
auftritt, ist verringert. Weiterhin gelingt es, den
Abscheidegrad schlecht wasserlöslicher, begrenzt was
serlöslicher oder weitgehend wasserunlöslicher Schad
stoffe zu erhöhen und somit auch eine größere Menge
dieser Verbindungen biologisch abzubauen.
Solche organischen biologisch abbaubaren Schadstoffe
sind u.a. Benzol, Benzolderivate und andere aromati
sche Kohlenwasserstoffe.
Die zu reinigende Waschflüssigkeit wird gemäß der
Erfindung in einen Reaktorteilraum in ein darin ent
haltenes, im wesentlichen aus Wasser und/oder Wasch
flüssigkeit bestehendes Gemisch (Reaktorflüssigkeit)
eingeleitet. Die eingeleitete adsorptionsmittelhaltige
Waschflüssigkeit und Reaktorflüssigkeit tritt dabei
unter Bildung zirkulierender Ströme in den übrigen
Reaktorraum über oder durchtritt diesen. Die Bildung
der zirkulierenden Ströme wird bevorzugt durch die
mehrstufige axialfördernde Rührvorrichtung, sowie auch
in einem gewissen Umfang durch eingeleitete, zu reini
gende Waschflüssigkeit, vorzugsweise durch den Wasch
flüssigkeitszuleitungspumpendruck und/oder eingeleite
tes zum Reaktorboden gerichtetes sauerstoffhaltiges
Gas unterstützt oder gesteuert.
Nach einer Ausführungsform erfolgt die für die aeroben
Mikroorganismen erforderliche Luft- oder Sauerstoffzu
führung zusätzlich, jedoch zu weniger als 50%, vor
zugsweise zu weniger als 80% (bezogen auf den erfor
derlichen Sauerstoff- bzw. Luftbedarf), durch die zuge
leitete Waschflüssigkeit aus der Gaswaschvorrichtung.
Die den Reaktor durchlaufende adsorptionsmittelhaltige
Waschflüssigkeit durchströmt nach einer Ausführungs
form während des vollständigen oder teilweisen Abbaues
der biologisch abbaubaren Verunreinigungen der Wasch
flüssigkeit durch aerobe Mikroorganismen mindestens
einen oberhalb des Bodens des Reaktors angeordneten
Reaktorteilraum, vorzugsweise mindestens einen Einlei
tungsschacht oder eine Einleitungsröhre, bevor die
gereinigte Waschflüssigkeit in die Gaswaschvorrichtung
geleitet wird.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung gelingt es, aus
dem Abgas die unterschiedlichsten Schadstoffe zu ent
fernen und auf biologischem Wege abzubauen. Biologisch
abbaubar sind beispielsweise aromatische Kohlenwasser
stoffe, Alkohole, Ester, Ketone, Aldehyde, organische
Lösemittel und dgl.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die Flüs
sigkeit im Reaktorraum (Reaktorflüssigkeit) auf eine
Temperatur von 10 bis 50°C, vorzugsweise 17 bis
30°C, eingestellt.
Bevorzugt wird dabei die Waschflüssigkeit von unten
oder am Boden des Reaktors so eingeleitet, daß sie in
und unterhalb des Reaktorteilraumes, vorzugsweise an
der Peripherie und außerhalb des Einleitungsschachtes
oder der Einleitungsröhre, oder von oben her in die
obere Hälfte des Reaktorraums eintritt. Nach einer
vorzugsweisen Ausführungsform ist bzw. sind der Ein
leitungsschacht bzw. die Einleitungsschächte oder die
Einleitungsröhre oder -röhren in einem Abstand von den
Seitenwänden, möglichst annähernd in der Nähe einer
Mittellinie oder annähernd zentral angeordnet.
Nach einer anderen Ausführungsform wird die Waschflüs
sigkeit vor und/oder nach der Einleitung in den Reak
tor- oder Reaktorteilraum mit einem chemischen Wasser
behandlungsmittel, vorzugsweise Flockungsmittel und/oder
Polyelektrolyt, behandelt und von gebildeten Aus
fällungen oder Schlämmen abgetrennt.
Nach einer vorzugsweisen Ausführungsform wird minde
stens ein Teil der im Reaktor gereinigten adsorptions
mittelhaltigen Waschflüssigkeit oder teilweise gerei
nigten adsorptionsmittelhaltigen Waschflüssigkeit im
Kreislauf (vorzugsweise unter Einschaltung von Pumpen
und dgl.) und bei einer anderen Eintrittsstelle des
Reaktors zurückgeführt.
Dadurch gelingt es, innerhalb des Verfahrens das
System auf wechselnde Schadstoffkonzentrationen einzu
stellen. Die Maßnahme wird auch vorzugsweise kombi
niert mit einer teilweisen Zurückführung der schad
stoffhaltigen Adsorptionsmittelsuspension aus der
Waschvorrichtung zu der Flüssigkeitsverteilervorrich
tung in der Waschvorrichtung, vorzugsweise unter Mit
verwendung eines Teilstromes aus dem Reaktor.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur
Umsetzung (Reaktor), wobei die Rührvorrichtungen des
Reaktors aus mindestens einem mehrstufigen Rührer be
steht und die Austrittsöffnungen der Luft- oder Gaszu
leitungsvorrichtung in der oberen Hälfte des Reaktors
unterhalb des oberen Rührers oder der oberen Rührer
angeordnet sind.
Die Austrittsöffnung der Luft- oder Gaszuleitungen
sind gemäß der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der
oberen Hälfte des Reaktors um die Rührerachse in einem
gleichen oder annähernd gleichen Abstand von der Rüh
rerachse angebracht und/oder die Luft- oder Gasaus
trittsöffnung sind im gleichen oder annähernd gleichen
Abstand voneinander angeordnet.
Die Verteilungsvorrichtungen der Luft- oder Gaszulei
tungen und/oder die Austrittsöffnungen für Luft oder
Gas weisen gemäß der Erfindung nach einer bevorzugten
Ausführungsform im Reaktor mindestens eine Anordnung
in Form eines gleichseitigen Mehreckes oder eines Rin
ges auf und sind in mindestens einer zur Rührachse
senkrechten Ebene oder nahezu senkrechten Ebene ange
ordnet.
Die mehrstufige Rührvorrichtung weist mindestens zwei,
vorzugsweise drei bis acht übereinander angeordnete
Rührer auf, von denen mindestens einer ein axialför
dernder Rührer ist.
Die Austrittsöffnungen oder Düsen der Verteilungsvor
richtungen oder die Austrittsöffnungen oder Düsen der
Luft- oder Gaszuleitungen sind zu mehr als 50% (bezo
gen auf die Anzahl der angeordneten Düsen oder Offnun
gen), vorzugsweise mehr als 75%, zu dem Reaktorboden
und/oder in die Richtung der unterhalb der Austritts
öffnungen oder Verteilungsvorrichtungen angeordneten
Seitenwänden oder Seitenflächen der unteren Reaktor
wände oder des Kernschachtes gerichtet.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der
Rührerdurchmesser 1/4 bis 8/10 des Durchmessers des
Reaktors und/oder 1/4 bis 8/10 des mittleren Durchmes
sers des um den mehrstufigen Rührer angeordneten
Schachtes.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist
die ringförmige Verteilungsvorrichtung unterhalb der
ersten und/oder zweiten oberen Rührvorrichtungen, vor
zugsweise Blattrühr- und/oder Propellerrührervorrich
tung in einem Abstand von der Rührerdrehebene von 5
bis 50 cm, vorzugsweise 10 bis 30 cm, angeordnet. Die
Düsen oder Austrittsöffnungen für den Sauerstoff, die
Luft oder die sauerstoffhaltigen Gase sind dabei zu
mehr als 75% (bezogen auf sämtliche Düsen oder Aus
trittsöffnungen der Verteilungsvorrichtung) vorzugs
weise zu 90 bis 100% auf der unteren, dem Reaktorbo
den zugewandten Fläche der ringförmigen Verteilungs
vorrichtung angeordnet und der Radius des oder der
Propeller oder Blätter der Rührer ist gleich groß,
vorzugsweise größer als der mittlere Abstand der Düsen
oder Austrittsöffnungen von der Rührerachse.
Die Propeller oder Blätter mindestens einer Rührvor
richtung des mehrstufigen Propeller- oder Blattrührers
weisen eine Neigung zur Drehebene des Propellers oder
Blattes und/oder eine Profilierung, vorzugsweise eine
tragflügelähnliche Profilierung, auf.
Die Neigung der Propeller oder Blätter zur Rühr- oder
Propellerdrehachse oder Blattdrehachse beträgt 5 bis
50°, vorzugsweise 10 bis 30°, und die Axialförderung
mindestens eines Rührers ist zum Reaktorboden gerich
tet.
Der Reaktor weist bevorzugt keine Strombrecher, Strom
störer oder Stromstörstellen auf.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die Ein
trittsöffnung für die Abgas, Abluft oder Abwasser ent
haltende Flüssigkeit oberhalb oder unterhalb des obe
ren Rührers und/oder am Reaktorboden, vorzugsweise in
der Peripherie des Reaktorbodens angeordnet und be
steht aus mindestens einer Eintrittsstelle, vorzugs
weise mehreren annähernd gleichmäßig über die Periphe
rie des Reaktorbodens verteilten Eintrittsstellen.
Der obere axialfördernde Rührer der mehrstufigen Rühr
vorrichtung ist bevorzugt in einer Höhe von 2/3 bis
4/5 H (H = Reaktorhöhe) angeordnet.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist
der Reaktorboden eine konvexe Wölbung auf oder eine
zylinderstumpf-, pyramidenstumpf-, halbkugel- oder
kugelsegmentähnliche Form oder eine ähnliche Bodenwöl
bung auf.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist im oberen
Drittel des Reaktors, vorzugsweise im oberen Viertel
des Reaktors und/oder in einem senkrechten Abstand von
mehr als 6 cm, vorzugsweise mehr als 15 cm, von dem
oberen Rand des Schachtes oder Kernschachtes eine
Strömleitvorrichtung, vorzugsweise eine trichterähnli
che, kugelsegmentförmige, pyramidenstumpfähnliche
Leitvorrichtung, die im wesentlichen frei von Strom
störstellen oder strombrechenden Teilen oder Ausbil
dungen ist, angeordnet.
Die mehrstufige Rührvorrichtung mit mindestens einem
oberen axialfördernden Rührer, vorzugsweise mehreren
axialfördernden Rührern, ist somit bevorzugt in einem
zylinderähnlichen oder trichterförmigen Schacht oder
in einem im Querschnitt ein gleichseitiges Mehreck
bildenden prismatischen Schacht oder Kernschacht, des
sen untere Kante mehr als 7 cm, vorzugsweise mehr als
20 cm (gemessen in senkrechter Richtung vom Reaktorbo
den), vom Reaktorboden angeordnet. Mindetens eine Ver
teilungsvorrichtung für Sauerstoff oder Luft ist in
ringähnlicher Form im Schacht oder Kernschacht unter
halb des ersten und/oder zweiten axialfördernden Rüh
rers angebracht. Im Reaktor sind keine Trägervorrich
tungen oder Trägereinbauten für die Mikroorganismen
vorhanden, sondern feinpulverige oder feinteilige
Trägerstoffe mit einem mittleren Körnungsdurchmesser
unter 1000 µm, vorzugsweise unter 750 µm.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Vor
richtungskombination zur Reinigung von Abgasen, ent
haltend mindestens eine Gaswaschvorrichtung für den
Kontakt einer Adsorptionssuspension mit dem Abgas,
mindestens eine Vorrichtung oder einen Reaktor zum
biologischen Abbau der Gasverunreinigungen oder Schad
stoffe, unter Mitverwendung von aeroben Bakterien so
wie ggf. einen Vorreinigungsvorgang, wobei die Vorrich
tungen unmittelbar oder mittelbar in an sich bekannter
Weise in Verbindung stehen. In der Gaswaschvorrichtung
ist vorzugsweise eine geordnete Stoffaustauschzone
angeordnet.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Vorrichtung weisen die Austrittsöffnungen für
Luft oder Gas in der Verteilungsvorrichtung, vorzugs
weise in der ringförmigenVerteilungsvorichtung einen
mittleren Durchmesser unter 2 mm, vorzugsweise 0,01
bis 1,5 mm, auf. In diesem Fall kann die Umdrehungs
zahl der mehrstufigen Rührvorrichtung mit axialför
dernden Rührern etwas verringert werden. Die Aus
trittsöffnungen für Luft oder Gas müssen vollständig
oder zum überwiegenden Teil zum Reaktorboden gerichtet
sein bzw. in Gegenrichtung zur Flüssigkeitsoberfläche
der im Reaktor befindlichen Flüssigkeit.
Nach einer anderen Ausführungsform werden mindestens
eine, vorzugsweise mehrere größere Austrittsöffnungen
für Luft odder sauerstoffhaltige Gase in der Vertei
lungsvorrichtung verwendet, deren Durchmesser größer
als 2 mm ist. In diesem Fall wird die Umdrehungszahl
des mehrstufigen axialfördernden Rührers innerhalb der
angegebenen Umdrehungszahlen des Rührers pro Minute
erhöht. Auch hier müssen alle Austrittsöffnungen oder
der überwiegende Teil der Austrittsöfffnungen zum Re
aktorboden oder in Gegenrichtung der Flüssigkeitsober
fläche gerichtet sein.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfin
dungsgemäße Verfahren gelingt es, eine hohe Verweilzeit
der Gasblasen im Reaktor durch eine gezielte und defi
nierte Flüssigkeitsführung zu erhalten und somit auch
einen hohen Nutzungsgrad oder eine hohe Sauerstoffaus
beute des eingeführten Sauerstoffes zu erhalten. Durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung und das Verfahren
erfolgt die Sauerstoffversorgung der Mikroorganismen
im Reaktor mit einem minimalen Energieaufwand für die
Gaseintragung. Der Energiebedarf für die Rührvorrich
tung zur Dispergierung der Gasblasen ist gering und
weiterhin ist ein hoher Sauerstoffeintrag durch
Feinstverteilung der Gasblasen gegeben.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtungskom
bination zur Reinigung von Abgasen, enthaltend minde
stens eine Gaswaschvorrichtung für den Kontakt einer
Adsorptionssuspension mit dem Abgas, mindestens den
Reaktor zum biologischen Abbau der Gasverunreinigungen
oder Schadstoffe, unter Mitverwendung von aeroben
Bakterien sowie ggf. eine Vorreinigungsvorrichtung,
wobei die Vorrichtung unmittelbar oder mittelbar in an
sich bekannter Weise in Verbindung stehen. Gemäß der
Erfindung ist in der Gaswaschvorrichtung eine geordne
te Stoffaustauschzone angeordnet, bestehend aus rohr
ähnlichen oder prismenförmigen Stoffaustauschvorrich
tungen oder Rieselkörpern, die ein großes, freies
Durchlaß- oder Durchflußvermögen aufweisen, die in,
parallel oder annähernd parallel zur Strömungsrich
tung, Rieselrichtung oder Durchflußrichtung der Ad
sorptionsmittelsuspension und/oder senkrecht oder an
nähernd senkrecht im Waschturm angeordnet sind. Der
Reaktor ist mit mindestens einer mehrstufigen axial
fördernden Rührvorrichtung zur Zwangsbewegung der Ad
sorptionssuspension und aeroben Bakterien versehen.
Die rohrähnlichen oder prismenförmigen Stoffaustausch
vorrichtungen oder Rieselkörper im Waschturm oder der
Gaswaschvorrichtung weisen vorzugsweise durchlochte,
unterbrochene oder netzartige Seitenwandungen auf.
Gemäß der Erfindung ist die Gaswaschvorrichtung mit
mindestens einer Rohr- oder Schlauchleitung versehen,
die unmittelbar oder unter Einschaltung von weiteren
Reinigungsvorrichtungen zu der Mikroorganismen enthal
tenden Reinigungsvorrichtung (Reaktor) führt, die dort
durch eine weitere Rohr- oder Schlauchleitung mit dem
Waschturm in Verbindung steht. Die Mikroorganismen
enthaltende Reinigungsvorrichtung (Reaktor) ist nach
einer Ausführungsform durch mindestens eine Trennwand,
vorzugsweise durch einen Trennschacht oder eine Trenn
röhre, in einen Einleitungsschachtraum und den übrigen
Reaktorraum getrennt.
Nach einer Ausführungsform weist der Trennschacht oder
die Trennröhre Unterbrechnungen, Schlitze, Löcher
und/oder Ausnehmungen auf.
Bevorzugt werden mehrere hintereinander oder nebenein
ander geschaltete Gaswaschvorrichtungen und/oder Reak
toren eingesetzt.
Nach einer anderen Ausführungsform besteht der Trenn
schacht oder die Trennröhre aus mehreren übereinander
angeordneten Trennschächten oder Trennröhren.
Der Trennschacht kann auch trichterförmig ausgebildet
sein und in der Nähe der Eintrittsstelle für die
Waschflüssigkeit einen kleineren oder größeren Durch
messer (bezogen auf den oberen Durchmesser) aufweisen,
jedoch sollten die Abweichungen im Durchmesser gering
sein. Vorzugsweise weist der Trennschacht oder die
Trennröhre sowohl an der Eintrittsstelle, als auch an
der Austrittsstelle den gleichen Durchmesser oder an
nähernd den gleichen Durchmesser auf.
Weiterhin ist nach einer Ausführungsform der Reaktor
boden schräg oder konkavähnlich ausgebildet und/oder
enthält mindestens eine schräg oder konkavähnlich an
geordnete Bodenplatte.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der Wasch
turm mit mindestens einem weiteren Behälter verbunden
oder versehen oder vorzugsweise im unteren Teil des
Waschturmes mit einer Waschflüssigkeitsvorlage (als
Teilraum des Waschturmes) versehen. In diese Behälter
teilräume oder Behälter wird die im Gegenstrom zum Gas
geleitete Waschflüssigkeit gesammelt, bevor die mit
den Abgasen oder Verunreinigungen beladene Waschflüs
sigkeit erneut in den Waschturm und/oder in den Reak
tor oder Reaktorteilraum gelangt.
Nach einer weiteren vorzugsweisen Ausführungsform ist
in der Gaswaschvorrichtung ein Schrägboden oder trich
terförmiger Boden zur besseren Ableitung der schad
stoffhaltigen adsorptionsmittelhaltigen Suspension zu
dem Reaktor oder zur Zurückleitung angeordnet.
In den beigefügten Fig. 1 bis 6 sind schematisch
bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung darge
stellt.
In den Fig. 1 bis 6 ist ein Schnitt durch den Reak
tor (9) dargestellt, der die zu reinigende schadstoff
beladene Flüssigkeit, aerobe Bakterien sowie nach ei
ner vorzugsweisen Ausführungsform fein verteilte Ad
sorptionsmittel, z.B. feinteilige Aktivkohle, enthält.
Die mehrstufige Rührvorrichtung enthält mindestens
einen, vorzugsweise zwei oder mehrere Blatt- oder Pro
pellerrührer, von denen mindestens einer ein axialför
dernder Rührer ist. Luft, Sauerstoff oder sauerstoff
haltige Gase werden über die Zuleitungsvorrichtung
(11) einer Verteilungsvorrichtung (16), vorzugsweise
einer ringförmigen Verteilungsvorrichtung (16), zuge
führt. Die Austrittsöffnungen für Luft, Sauerstoff
oder sauerstoffhaltige Gase sind auf der dem Reaktor
boden zugewandten Oberfläche oder Fläche der Vertei
lungsvorrichtung angeordnet, so daß eine nach unten
bzw. zum Boden gerichtete Strömung erzielt wird. Die
Verteilungsvorrichtung ist vorzugsweise unterhalb ei
nes axialfördernden Rührers angeordnet.
Der Reaktor (9) mit der mehrstufigen Rührvorrichtung
und der unterhalb des axialfördernden Rührers angeord
neten Lufteintragsvorrichtung mit den zum Reaktorboden
gerichteten Austrittsöffnungen oder Düsen für Luft ist
in den Fig. 5 und 6 im Schnitt allein dargestellt,
wobei die Fig. 5 eine Ausführungsform ohne, die Fig.
6 eine Ausführungsform mit Kernschacht oder Einlei
tungsschacht schematisch darstellt. In den Fig. 1
bis 4 wird schematisch die Kombination des Reaktors
mit der Gaswaschvorrichtung gezeigt.
Im Absorber (1) (Waschturm, Gegenstromwäscher) wird
zur Minderung von Schadstoffen das Gas im Gegenstrom
zum Waschmedium durch den Absorber geführt. Dabei ge
langt das bei (3) eintretende Gas nach einer vorzugs
weisen Ausführungsform in die geordnete Füllkörperzone
(2), in der ein intensiver Stoffaustausch zwischen dem
Waschmedium und dem Gas stattfindet. Der Stoffaus
tausch beruht auf einer physikalischen Absorption.
Bevor die gereinigte Abluft den Absorber verläßt und
in die Atmosphäre gelangt, wird sie von mitgerissenen
Flüssigkeitströpfchen in einer integrierten Tropfenab
scheiderzone (5) befreit.
Das Waschmedium wird entgegen der Gasströmungsrichtung
über eine spezielle Verteilerebene unterhalb der Trop
fenabscheiderzone in den Absorber eingebracht. Nachdem
die Flüssigkeit zum intensiven Stoffaustausch die ge
ordnete Füllkörperzone passiert hat, gelangt sie mit
den Schadstoffen beladen in das Wäscherunterteil, das
als Flüssigkeitsvorlage (4) dient.
Über die Leitung (8) wird das Waschmedium im Kreislauf
geführt, wobei ein Teilstrom mittels Pumpe (7) in den
Reaktor (9) gefördert wird. Die in den Reaktor ein
strömende Waschflüssigkeit wird unter Verwendung der
mehrstufigen axialfördernden Rührvorrichtung und der
annähernd in axialer Richtung nach unten eingeleiteten
sauerstoffhaltigen Gase in eine Strömung versetzt,
welche ohne oder unter Mitverwendung entsprechende
Einbauten (Einleitungsschacht, Kernschacht) in axialer
Richtung entlang der Rührvorrichtung nach unten (zum
Reaktorboden und von da entlang der Reaktorseitenwän
den nach oben geführt wird.
Im Reaktor (9) befinden sich aerobe Mikroorganismen,
welche entweder frei in der Waschflüssigkeit vorliegen
oder auf geeignetem Trägermaterial (z. B. Aktivkohle,
keramische Körper und dgl.) mit einer hohen inneren
Oberfläche angeordnet sind. Nach dem vollständigen
oder teilweisen Abbau der biologisch abbaubaren Verun
reinigungen der Waschflüssigkeit durch aerobe Mikroor
ganismen durchströmt bzw. unterströmt das Klarwasser
(gereinigte Wasser) eine Tauchwand und/oder läuft in
eine Rinne oder ähnliche Vorrichtung, bevor es über
eine Leitung (14) als Klarwasser zurück in den Wäscher
fließt, wobei vorzugsweise eine Pumpe oder Kreislauf
pumpe (12) zwischengeschaltet ist.
In den Fig. 1 und 4 (Fig. 1 ohne, Fig. 4 mit
Kernschacht) sind bevorzugte Kreislaufführungen zwi
schen Reaktor und der Gaswaschvorrichtung dargestellt.
Dabei wird ein Teil des gereinigten, aus dem Reaktor
abgezogenen Wassers (Klarwasser) über die Leitung (15)
im Kreislauf zu dem Reaktor geführt und dabei am Reak
torboden oder in der Nähe des Reaktorbodens eingelei
tet.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Fig. 1 bis 4 wird ein Teilstrom der aus der Gas
waschvorrichtung stammenden Waschflüssigkeit über die
Leitung (13) in die Gaswaschvorrichtung zurückgeführt,
vorzugsweise zusammen mit dem aus dem Reaktor stammen
den gereinigten Wasser.
Claims (20)
1. Verfahren zur Reinigung von Abgasen durch Wäsche
mit einer Adsorptionsmittel-Suspension, enthaltend
mindestens ein feinteiliges Adsorptionsmittel mit
einem mittleren Körnungsdurchmesser von 0,0001 mm
bis 5 mm, die zumindestens einer Gaswaschvorrich
tung kontinuierlich zugeführt, dort verteilt und
mit dem Abgas in Kontakt gebracht, die Schadstoffe,
Verunreinigungen oder abzutrennenden Stoffe oder
ein Teil derselben auf biologischem Wege umgesetzt,
abgebaut und/oder chemisch oder physikalisch geän
dert und/oder ganz oder teilweise nachfolgend abge
trennt werden, wobei
- a) die Adsorptionsmittel-Suspension in einer Kon zentration (durchschnittliche Anwendungskonzen tration) von 40 g/l bis 200 g/l, gleichmäßig oder nahezu gleichmäßig in der Gaswaschvorrich tung verteilt,
- b) die Adsorptionsmittel-Suspension in der Gas waschvorrichtung über mindestens eine geordnete Stoffaustauschzone geleitet und in Kontakt mit dem Gas gebracht,
- c) danach die adsorptionsmittelhaltige Waschflüs sigkeit in mindestens einem, von der Gaswasch vorrichtung getrennt angeordneten Reaktor gelei tet, die biologisch abbaubaren oder umwandelba ren Verunreinigungen unter Mitverwendung von aeroben Bakterien und Sauerstoff oder sauer stoffhaltigen Gasen mit den in der Flüssigkeit enthaltenden Gasverunreinigungen unter Zwangs bewegung der adsorptionsmittelhaltigen und aero be Bakterien enthaltenden Waschflüssigkeit umge setzt und
- d) die nach der Umsetzung entstandene gereinigte Flüssigkeit oder Suspension ganz oder in einem Teilstrom zu der Gaswaschvorrichtung zurückge führt, dort verteilt und mit dem zu reinigenden Gas erneut in Kontakt gebracht wird, entspre chend DE-PS ... (Patentanmeldung P 38 30 803.7),
dadurch gekennzeichnet, daß der für die Umwand
lung der abbaubaren Verunreinigungen und für die
aeroben Bakterien erforderliche Sauerstoff in
Form von Luft, Sauerstoff oder sauerstoffhalti
gen Gasen zu mehr als 60% (bezogen auf den er
forderlichen Sauerstoffbedarf), vorzugsweise zu
80 bis 200% in die obere Hälfte des Reaktors
unter Verwendung von Düsen oder kleinen Aus
trittsöffnungen in einem Mindestabstand von der
Flüssigkeitsoberfläche von mehr als 1/10 der
Füllhöhe oder mehr als 25 cm Entfernung von der
Flüssigkeitsoberfläche in einer Konzentration
von
0,2 mg/l bis 10 mg/l Sauerstoff, vorzugsweise
1 mg/l bis 7 mg/l Sauerstoff,
(bezogen auf den Sauerstoffgehalt pro l Flüssig keit im Reaktor) unterhalb mindestens eines axialfördernden Rührers einer mehrstufigen Rühr vorrichtung oder eines mehrstufigen Rührers ein geleitet und fein verteilt werden.
0,2 mg/l bis 10 mg/l Sauerstoff, vorzugsweise
1 mg/l bis 7 mg/l Sauerstoff,
(bezogen auf den Sauerstoffgehalt pro l Flüssig keit im Reaktor) unterhalb mindestens eines axialfördernden Rührers einer mehrstufigen Rühr vorrichtung oder eines mehrstufigen Rührers ein geleitet und fein verteilt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß Luft, Sauerstoff oder sauerstoffhaltige
Gase unterhalb und in einem Abstand von der Dre
hebene der ersten und/oder zweiten Rührerdrehe
bene von mehr als 10 cm, vorzugsweise in einem
Abstand von 15 bis 50 cm, eingeleitet werden und
der oder die axialfördernde(n) Rührer die Flüs
sigkeit, vorzugsweise die im Bereich des mehr
stufigen Rührers vorhandene oder gelangende
Flüssigkeit in Richtung des Reaktorbodens und
von dort an den Reaktorwänden entlang in einem
Abstand von den Reaktorwänden in Gegenrichtung
zu der Förderrichtung des axialfördernden Rüh
rers nach oben unter Vermeidung von Strombre
chern, Stromstörern oder Stromstörstellen lei
tet.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Umdrehungszahl pro Minute
in Abhängigkeit von dem Blatt- oder Propellerra
dius 5 bis 30, vorzugsweise 8 bis 21 beträgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine annä
hernd parallel zur Rührachse nach unten (zum
Reaktorboden) geführte und eine entlang der Sei
tenwände oder in einem Abstand von den Seiten
wänden in Gegenrichtung (nach oben) geführte
Strömung durch Einleiten der Abgas enthaltenden
Flüssigkeit unterstützt wird.
5. Vorrichtungskombination zur Reinigung von Abga
sen, enthaltend mindestens eine Gaswaschvorrich
tung für den Kontakt einer Adsorptionssuspension
mit dem Abgas, mindestens eine Vorrichtung oder
einen Reaktor zum biologischen Abbau der Gasver
unreinigungen oder Schadstoffe, unter Mitverwen
dung von aeroben Bakterien sowie ggf. eine Vor
reinigungsvorrichtung, wobei die Vorrichtungen
unmittelbar oder mittelbar in an sich bekannter
Weise in Verbindung stehen, wobei in der Gas
waschvorrichtung eine geordnete Stoffaustausch
zone angeordnet ist, bestehend aus rohrähnlichen
oder prismenförmigen Stoffaustauschvorrichtungen
oder Rieselkörpern, die ein großes, freies
Durchlaß- oder Durchflußvermögen aufweisen, die
in, parallel oder annähernd parallel zur Strö
mungsrichtung, Rieselrichtung oder Durchfluß
richtung der Adsorptionsmittelsuspension und/oder
senkrecht oder annähernd senkrecht im
Waschturm angeordnet sind und der Wirbelreaktor
mit mindestens einer Rühr- oder Pumpvorrichtung
oder ähnlichen Vorrichtungen zur Zwangsbewegung
und Durcheinanderwirbelung der Adsorptionssus
pension und aeroben Bakterien versehen ist nach
DE-PS ... (Patentanmeldung P 38 30 803.7), da
durch gekennzeichnet, daß die Rührvorrichtung
des Reaktors aus mindestens einem mehrstufigen
Rührer besteht und die Austrittsöffnungen der
Luft- oder Gaszuleitungsvorrichtung in der obe
ren Hälfte des Reaktors unterhalb des oberen
Rührers oder der oberen Rührer angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Austrittsöffnung der Luft
oder Gaszuleitungen in der oberen Hälfte des
Reaktors um die Rührerachse in einem gleichen
oder annähernd gleichen Abstand von der Rührer
achse und/oder die Luft- oder Gasaustrittsöff
nung im gleichen oder annähernd gleichen Abstand
voneinander angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Ansprüchen 4 und 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verteilungsvorrichtungen
der Luft- oder Gaszuleitungen und/oder die Aus
trittsöffnungen für Luft oder Gas im Reaktor
mindestens eine Anordnung in Form eines gleich
seitigen Mehreckes oder eines Ringes aufweisen
und in mindestens einer zur Rührachse senkrech
ten Ebene oder nahezu senkrechten Ebene angeord
net sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die mehrstufige Rührvorrichtung mindestens zwei,
vorzugsweise drei bis acht übereinander angeord
nete Rührer aufweist, von denen mindestens einer
ein axialfördernder Rührer ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Austrittsöffnungen oder Düsen der Vertei
lungsvorrichtungen oder die Austrittsöffnungen
oder Düsen der Luft- oder Gaszuleitungen zu mehr
als 50% (bezogen auf die Anzahl der angeordne
ten Düsen oder Öffnungen), vorzugsweise mehr als
75%, zu dem Reaktorboden und/oder in die Rich
tung der unterhalb der Austrittsöffnungen oder
Verteilungsvorrichtungen angeordneten Seitenwän
den oder Seitenflächen der unteren Reaktorwände
oder des Kernschachtes gerichtet sind.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rührerdurchmesser 1/4 bis 8/10 des Durchmes
sers des Reaktors und/oder 1/4 bis 8/10 des
mittleren Durchmessers des um den mehrstufigen
Rührer angeordneten Schachtes beträgt.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die ringförmige Verteilungsvorrichtung unterhalb
der ersten und/oder zweiten oberen Rührvorrich
tungen, vorzugsweise Blattrühr- und/oder Propel
lerrührervorrichtung in einem Abstand von der
Rührerdrehebene von 5 bis 50 cm, vorzugsweise 10
bis 30 cm, angeordnet, daß die Düsen oder Aus
trittsöffnungen für den Sauerstoff, die Luft
oder die sauerstoffhaltigen Gase zu mehr als
75% (bezogen auf sämtliche Düsen oder Aus
trittsöffnungen der Verteilungsvorrichtung) vor
zugsweise zu 90 bis 100% auf der unteren, dem
Reaktorboden zugewandten Fläche der ringförmigen
Verteilungsvorrichtung angeordnet sind und der
Radius des oder der Propeller oder Blätter der
Rührer gleich groß, vorzugsweise größer sind als
der mittlere Abstand der Düsen oder Austritts
öffnungen von der Rührerachse.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Propeller oder Blätter mindestens einer
Rührvorrichtung des mehrstufigen Propeller- oder
Blattrührers eine Neigung zur Drehebene des Pro
pellers oder Blattes und/oder eine Profilierung,
vorzugsweise eine tragflügelähnliche Profilie
rung, aufweisen.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Neigung der Propeller oder Blätter zur Rühr
oder Propellerdrehachse oder Blattdrehachse
5 bis 50°, vorzugsweise 10 bis 30°, beträgt
und die Axialförderung mindestens eines Rührers
zum Reaktorboden gerichtet ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Reaktor keine Strombrecher, Stromstörer oder
Stromstörstellen aufweist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Eintrittsöffnung für die Abgas, Abluft oder
Abwasser enthaltende Flüssigkeit oberhalb oder
unterhalb des oberen Rührers und/oder am Reak
torboden, vorzugsweise in der Peripherie des
Reaktorbodens angeordnet ist und aus mindestens
einer Eintrittsstelle, vorzugsweise mehreren an
nähernd gleichmäßig über die Peripherie des Re
aktorbodens verteilten Eintrittsstellen besteht.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der obere axialfördernde Rührer in einer Höhe
von 2/3 bis 4/5 H (H = Reaktorhöhe) angeordnet
ist.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 5 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
der Reaktorboden eine konvexe Wölbung aufweist
oder eine zylinderstumpf-, pyramidenstumpf-,
halbkugel- oder kugelsegmentähnliche Form auf
weist.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 5 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
im oberen Drittel des Reaktors, vorzugsweise im
oberen Viertel des Reaktors und/oder in einem
senkrechten Abstand von
mehr als 6 cm, vorzugsweise
mehr als 15 cm,
von dem oberen Rand des Schachtes oder Kern schachtes eine Strömleitvorrichtung, vorzugsweise eine trichterähnliche, kugelsegmentförmige, py ramidenstumpfähnliche Leitvorrichtung, die im wesentlichen frei von Stromstörstellen oder strombrechenden Teilen oder Ausbildungen ist, angeordnet ist.
mehr als 6 cm, vorzugsweise
mehr als 15 cm,
von dem oberen Rand des Schachtes oder Kern schachtes eine Strömleitvorrichtung, vorzugsweise eine trichterähnliche, kugelsegmentförmige, py ramidenstumpfähnliche Leitvorrichtung, die im wesentlichen frei von Stromstörstellen oder strombrechenden Teilen oder Ausbildungen ist, angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 5 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
der mehrstufige Rührer mit mindestens einem obe
ren axialfördernden Rührer, vorzugsweise mehr
eren axialfördernden Rührern in einem zylinder
ähnlichen oder trichterförmigen Schacht oder in
einem im Querschnitt ein gleichseitiges Mehreck
bildenden prismatischen Schacht oder Kern
schacht, dessen untere Kante
mehr als 7 cm, vorzugsweise
mehr als 20 cm
(gemessen in senkrechter Richtung vom Reaktor boden), vom Reaktorboden angeordnet ist, daß mindestens eine Verteilungsvorrichtung in ring ähnlicher Form im Schacht oder Kernschacht un terhalb der ersten und/oder zweiten axialför dernden Rührvorrichtung angebracht ist und im Reaktor keine Trägervorrichtungen oder Träger einbauten für die Mikroorganismen vorhanden sind, sondern feinpulvrige oder feinteilige Trä gerstoffe mit einem mittleren Körnungsdurchmes ser
unter 1000 µm, vorzugsweise
unter 750 µm.
mehr als 7 cm, vorzugsweise
mehr als 20 cm
(gemessen in senkrechter Richtung vom Reaktor boden), vom Reaktorboden angeordnet ist, daß mindestens eine Verteilungsvorrichtung in ring ähnlicher Form im Schacht oder Kernschacht un terhalb der ersten und/oder zweiten axialför dernden Rührvorrichtung angebracht ist und im Reaktor keine Trägervorrichtungen oder Träger einbauten für die Mikroorganismen vorhanden sind, sondern feinpulvrige oder feinteilige Trä gerstoffe mit einem mittleren Körnungsdurchmes ser
unter 1000 µm, vorzugsweise
unter 750 µm.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3900728A DE3900728A1 (de) | 1988-09-09 | 1989-01-12 | Verfahren und vorrichtung zur reinigung von abgasen |
EP19890121773 EP0377811A3 (de) | 1989-01-12 | 1989-11-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Abgasen |
TR90/0092A TR24750A (tr) | 1989-01-12 | 1990-01-09 | Atik gazlarin temizlenmesi icin islem ve tertibat |
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