DE3900572A1 - Verfahren zur bergung von unterwasserkoerpern sowie vorrichtung zu seiner durchfuehrung - Google Patents
Verfahren zur bergung von unterwasserkoerpern sowie vorrichtung zu seiner durchfuehrungInfo
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- B63C7/06—Salvaging of disabled, stranded, or sunken vessels; Salvaging of vessel parts or furnishings, e.g. of safes; Salvaging of other underwater objects in which lifting action is generated in or adjacent to vessels or objects
- B63C7/10—Salvaging of disabled, stranded, or sunken vessels; Salvaging of vessel parts or furnishings, e.g. of safes; Salvaging of other underwater objects in which lifting action is generated in or adjacent to vessels or objects using inflatable floats external to vessels or objects
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bergung von
Unterwasserkörpern mittels wenigstens eines an diesem
angeordneten, gasgefüllten Ballons. Ferner betrifft sie
eine Auftauchhilfe für Unterwasserkörper, die insbe
sondere zur Durchführung eines derartigen Verfahrens
geeignet ist.
In Zusammenhang mit der Bergung von Schiffen stellt es
eine bereits bekannte Maßnahme dar, mit Hilfe gasge
füllter Hebe-Ballons, die beispielsweise auch als
"Wakefield-Ballons" bezeichnet werden, größere Lasten
aus mittleren Wassertiefen zu bergen. Die Ballons sind
zumeist mit Wasserstoff oder Helium gefüllt, wobei die
Befüllung der Ballons mittels Tanks und/oder Kompres
soren von der Wasseroberfläche her erfolgt. Darüber
hinaus ist es bereits bekannt, Ballons oder andere
gasgefüllte Auftriebskörper im Inneren der zu bergenden
Objekte anzuordnen. In beiden Fällen stellen die für
die Anwendung dieses bekannten Verfahrens erforder
lichen Schläuche, Verbindungsleitungen, Ventile sowie
Speichertanks für das eingesetzte Hochdruckgas eine
erhebliche Einschränkung für das Spektrum der Einsatz
möglichkeiten eines solchen Verfahrens dar.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der
eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß
zu seiner Durchführung ein möglichst geringer tech
nischer Aufwand erforderlich ist und daß es insbeson
dere unabhängig von nicht zum Unterwasserkörper ge
hörigen Zusatzeinrichtungen durchführbar ist. Weiterhin
ist es Aufgabe der Erfindung, eine Auftauchhilfe für
Unterwasserkörper bereitzustellen, die insbesondere für
die Durchführung eines solchen Verfahrens geeignet ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 bzw. durch
eine Auftauchhilfe gelöst, die die im Kennzeichen des
Patentanspruches 5 angegebenen Merkmale aufweist.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind in den Patentansprüchen 2 bis 4 ange
geben, während die restlichen Patentansprüche der
weiteren Optimierung der Auftauchhilfe gemäß der
Erfindung, insbesondere im Hinblick auf eine möglichst
hohe Funktionssicherheit sowie einem einfachen Aufbau
dienen. Die in diesem Zusammenhang vorgesehenen Gaser
zeugersysteme weisen dabei den Vorteil auf, daß bei
ihnen die Gaserzeugung weitgehend unabhängig vom
Tiefendruck verläuft und entweder, im Fall des vorge
schlagenen Gaserzeugers auf Hydrazinbasis mit Diffe
renzdruckförderung, außendruckgesteuert verläuft oder
aber, im Fall eines Lithiumhydridgasgenerators, unmit
telbar vom umgebenden Seewasser aktiviert wird.
Im folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung eines Unterwasserkörpers
mit einer Auftauchhilfe,
Fig. 2 einen Schnitt durch ein erstes Ausführungs
beispiel einer Auftauchhilfe,
Fig. 3 einen Schnitt durch ein zweites Ausfüh
rungsbeispiel einer Auftauchhilfe,
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung eines Teil
bereiches der Anordnung gemäß Fig. 3,
Fig. 5 bis 7 verschiedene Phasen der Aktivierung der
Anordnung gemäß Fig. 3,
Fig. 8 einen Teilschnitt durch eine Gaserzeu
gungseinheit,
Fig. 9 eine zweite Gaserzeugungseinheit in
ebenfalls teilweise geschnittener Dar
stellung und
Fig. 10 den Ablauf der Bergung eines Unterwasser
körpers in mehreren aufeinanderfolgenden
Phasen.
In den Figuren sind gleiche Bauteile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
Die Darstellung gemäß Fig. 1 zeigt einen, in diesem
Fall ferngesteuerten Unterwasserkörper 1. Dieser
besteht aus einem Nutzlastteil 2, an dessen Bugbereich
als Auftauchhilfe eine Bergungsspitze 3 montiert ist,
deren Außenhaut von zwei aufklappbaren Halbschalen 4
bzw. 5 gebildet wird. Der Unterwasserkörper 1 ist mit
einem Steuerruder 6 ausgestattet. Im Rumpf des Unter
wasserkörpers 1 sind ferner die Lage des Schwerpunktes
SN des eigentlichen Nutzlastbereichs 2 des Unterwas
serkörpers 1 sowie des Schwerpunktes SG des Gesamt
systems, d.h. des Nutzlastteiles 2 und der Bergungs
spitze 3, eingezeichnet.
Die in den Fig. 2 und 3 dargestellten Bergungs
spitzen 3 unterscheiden sich im wesentlichen durch die
Art des Gaserzeugungssystems, während der übrige Aufbau
und der Ablauf des Bergungsvorganges identisch sind. In
beiden Fällen sind die Halbschalen 4 und 5 über Riegel
7 bzw. 8, die an einen Adapterflansch 9 gelenkig
gehaltert und jeweils mit ihrem einem Ende starr mit
der zugehörigen Halbschale 7 bzw. 8 verbunden sind, an
entsprechende Aufnahmeelemente in vorderer Stirnfläche
des Nutzlastteiles 2 gekoppelt. Der Adapterflansch 9
trägt ferner über einen Zentralflansch 10 die jeweilige
Gaserzeugungseinheit 11 bzw. 21. Diese besteht im Fall
der in Fig. 2 dargestellten Auftauchhilfe aus einem
Gaserzeuger auf der Basis der katalytischen Zersetzung
von Hydrazin, im Fall der in Fig. 3 dargestellten
Anordnung aus einem Gaserzeuger auf der Basis von
Lithiumhydrid, das nach der Öffnung der beiden Halb
schalen 4 und 5 durch das dann einströmende Seewasser
aktiviert wird und das auch als Hydrofuel bezeichnet
wird. Auf den Aufbau dieser beiden Gaserzeugungssysteme
wird detaillierter in Zusammenhang mit den Fig. 8
und 9 eingegangen werden.
Der Aufbau der in den Fig. 2 und 3 dargestellten
Anordnungen wird jeweils vervollständigt durch einen
vor der Gaserzeugungseinheit 11 bzw. 21 angeordneten
Gasverteiler 12, der mit einer Halterung 13 für einen
vor dem Gasverteiler 12 zusammengefaltet gestauten
Auftriebsballon 14 verbunden ist. Der Auftriebsballon
14 ist so angeordnet, daß seine Öffnung zum Gasver
teiler 12 gerichtet ist; er ist ferner mit einer dünnen
Schutzhülle 15 umgeben, die beim Aufblasen des Ballons
14 zerreißt. Schließlich ist in der Darstellung der
Fig. 2 und 3, im Kopfbereich der Bergungsspitze 3
unter den beiden Halbschalen 4 und 5 angeordnet, eine
Verriegelungseinheit 16 erkennbar, mit deren Hilfe die
beiden Halbschalen 4 und 5 lösbar zusammenhalten
werden, sowie im Halteseil 17, das die Bergungsspitze 3
mit dem Nutzlastteil 2 verbindet.
In Fig. 4 ist der Übergangsbereich zwischen dem Nutz
lastteil 2 und der als Auftauchhilfe dienenden Bergungs
spitze 3 vergrößert dargestellt, wobei die in der
Darstellung untere Halbschale 4 der Bergungsspitze 3 in
der Entriegelungsposition abgebildet ist. Wie aus der
Figur ersichtlich, wird der Öffnungsvorgang der beiden
Halbschalen, der nach dem Lösen der Verriegelungsein
heit 16, sofern sich der Unterwasserkörper 1 in Fahrt
befindet, bereits aufgrund des Strömungswiderstandes
der Bergungsspitze 3 eingeleitet wird, zusätzlich durch
eine zwischen den beiden Riegeln 7 und 8 angeordnete
Zugfeder 18 unterstützt. Nach dem Öffnen der beiden
Riegel 7 und 8 sind der Nutzlastteil 2 und die Bergungs
spitze 3 nur noch über das Halteseil 17 miteinander
verbunden. Fig. 5 enthält eine Darstellung dieser Phase
des Bergungsvorganges.
In der Darstellung gemäß Fig. 6 ist der Beginn des
Entfaltungsvorganges des Auftriebsballons 14 gezeigt,
der durch die Initiierung des Gaserzeugers 21 infolge
der Beaufschlagung mit Seewasser ausgelöst wird und der
zunächst zum Aufplatzen der Schutzhülle 15 führt. Im
Zuge dieses Entfaltungsvorganges gleitet ein an der
Öffnung des Auftriebsballons 14 angeordneter Tragring
18 auf Führungsstangen, die die Ballonhalterung 13
bilden, vom Gaserzeuger 21 weg und erweitert so den
zunächst relativ engen Ringspalt 51 in Fig. 6 zu einem
Spalt 52, wie er in Fig. 7 dargestellt ist. Dieser
weite Spalt 52 gewährleistet aufgrund des großen
Durchtrittsquerschnitts einen raschen Druckausgleich
zwischen dem Auftriebsballon 14 und der Umgebung.
In den Fig. 8 und 9 sind jeweils die beiden alter
nativ verwendbaren Gaserzeugungseinheiten 11 bis 21 im
Detail dargestellt. Beiden Gaserzeugern ist gemeinsam,
daß sie über einen zentralen Flansch 10 bzw. 20 am
Adapterflansch 9 gehaltert sind. Der Austritt des
erzeugten Gases erfolgt dabei jeweils am gegenüber
liegenden Ende des Gaserzeugers, an dem eine Gassam
melhaube 101 bzw. 201, ein Gas-Wasser-Mischraum 102
bzw. 202 sowie Anschlüsse 103 und 203 für den Ballon
tragring 18 sich befinden.
Die in Fig. 8 abgebildete Gaserzeugungseinheit stellt
einen Gaserzeuger auf der Basis der katalytischen
Zersetzung eines Hydrazin-Wassergemisches im Mischungs
verhältnis von 92 : 8 in einem Katalysatorbett dar, wie
er beispielsweise auch bereits in der Patentanmeldung
P 33 20 197 beschrieben ist. Das Hydrazin als flüssiger
Energieträger ist dabei in einen Tank 104 gefüllt. Der
obere Abschluß dieses Tanks oder Vorratsbehälters 104
wird von einem ersten Kolben 105 des Differenzdruck
kolbensystems gebildet, das für den Betankungsvorgang
vollständig ausgefahren wird, wobei der Tank 104 durch
einen Tankanschluß gefüllt wird. Das Katalysatorbett
107, im vorliegenden Fall Platinschwamm, ist in einer
inneren Ausnehmung des ersten, kleineren Kolbens 105
des Differenzdruckkolbensystems und wird dort durch
eine mit Durchgangsbohrungen versehene Einspritzplatte
108 sowie durch eine Stützplatte 109 in seiner Position
fixiert. Der Zutritt des Hydrazins zum Katalysator wird
dabei, vor der Initiierung der Anordnung, zunächst
durch eine Versiegelungsmasse 110 verhindert, mit der
Einströmöffnungen 111 verschlossen sind, die im Boden
des Kolbens 105 vorgesehen sind und die den Tank 104
mit einem unmittelbar unterhalb der Einspritzplatte 108
befindlichen Raum 112 verbinden.
Der zweite Kolben 113 des Differenzdruckkolbensystems
ist in einem Außenzylinder 114 geführt. Dieser Kolben,
dessen Querschnittsfläche größer ist als diejenige des
ersten Kolbens 105, wird über den Ringspalt S 1 unmit
telbar vom umgebenden Tiefendruck beaufschlagt, sobald
sich die Halbschalen 4 und 5 der Bergungsspitze öffnen
und das Meerwasser in diesen Raum eindringt.
Eine oberhalb der perforierten Stützplatte 109 im
Inneren des Kolbensystems 105/113 vorgesehene Kataly
satorkammer 115 ist über, zunächst durch eine Membran
116 verschlossene Gasaustrittsdüsen 117 mit dem unter
der Gassammelhaube 101 befindlichen Gas-Wasser-Misch
raum 102 verbunden. Von diesem führen in der Gassam
melhaube 101 angeordnete Ausströmdüsen 118 zur Ein
trittsöffnung des Auftriebsballons 14.
Während im zunächst geschlossenen Zustand der Bergungs
spitze 3 der Kolben 113 drucklos in seiner vollständig
ausgefahrenen Ausgangsposition liegt, wird dieser bei
Einleitung des Bergungs- bzw. Auftauchvorganges durch
das Öffnen der beiden Halbschalen 4 und 5 mit Druck
beaufschlagt. Vorgegeben durch das Größenverhältnis der
beiden Kolbenflächen der Kolben 105 und 113 des Diffe
renzdruckkolbensystems stellt sich daraufhin ein diesem
Übersetzungsverhältnis entsprechender höherer Druck auf
der dem Hydrazintank 104 zugewandten Außenseite des
Kolbens 105 ein. Dieser drückt das Hydrazin, nachdem
die Versiegelung 110 der Eintrittsöffnungen 111 durch
stoßen ist, in dem Raum 112 vor der Einspritzplatte
108, von wo aus es, fein verteilt durch die Vielzahl
der Öffnungen, in das Katalysatorbett 107 eindringt.
Der durch das Gas, das bei der katalytischen Zersetzung
des Hydrazins erzeugt wird, bedingte Druckanstieg führt
dazu, daß auch die Membran 116 durchstoßen wird und das
das entstehende Gas in den Mischraum 102 und von dort
in den sich entfaltenden Auftriebsballon 14 strömt.
Die Zersetzung des Hydrazins ist beendet, wenn das
gesamte Hydrazin aus dem Tankraum 104, der entsprechend
dimensioniert ist, über das Katalysatorbett 107 ge
strömt ist und der Auftriebsballos 14 vollständig mit
dem dabei entstehenden Gas gefüllt ist.
Neben der vorstehend beschriebenen Gaserzeugungseinheit
auf der Basis der katalytischen Zersetzung von Hydrazin
ist in gleicher Weise eine Gaserzeugungseinheit geeig
net, wie sie in Fig. 9 dargestellt ist. Als Gaserzeuger
dient in diesem Fall ein teilweise perforiertes zylin
drisches Gehäuse 204, das oberhalb des zentralen
Flansches 20 angeordnet ist und in dem sich eine
Füllung 205 aus pulverförmigen Lithiumhydrid befindet.
Das beim Öffnen der Halbschalen 4 und 5 der Bergungs
spitze 3 unter einen Einströmring 208 eindringende
Seewasser reagiert mit dieser Füllung und erzeugt dabei
ein Gas, das über Ausströmdüsen 206 in den Gas-Wasser-
Mischraum 202 und von diesem über weitere, in der Haube
201 angeordnete Düsen 207 in die Eintrittsöffnung des
Auftriebsballons 14 gelangt. Der Gas-Wasser-Mischraum
202 dient bei dieser Anordnung in erster Linie der
Kühlung des durch die Reaktion des Lithiumhydrids mit
dem Seewasser entstehenden Heißgases. Im Mischraum 202
wird dieses Gas durch das durch den Ringspalt S 1
eindringende Seewasser gemischt und auf diese Weise
abgekühlt, wobei das so entstandene Mischdampf-Gas-
Gemisch in den Ballon einströmt. Mit zunehmender
Entfaltung des Auftriebsballons 14 tritt dabei zuneh
mend reines Gas in den sich aufrichtenden Ballon ein,
wobei die Wasser- und Dampfanteile durch das leichtere
Auftriebsgas nach unten aus dem Ballon verdrängt
werden.
Abschließend ist in Fig. 10 in einer Sequenz der Ablauf
eines Bergungsvorganges bei Einsatz der beschriebenen
Auftauchhilfe dargestellt. Die zeitliche Abfolge des
Vorganges ist dabei am rechten Rand der Figur durch die
einzelnen Phasen A bis H angedeutet:
Zunächst, in der Phase A, bewegt sich der zu bergende
Unterwasserkörper 1 mit einer Geschwindigkeit v in
horizontaler Richtung in einer vorgegebenen Wasser
tiefe. Durch ein elektrisches Signal, hier angedeutet
durch das Symbol "S", wird in der Phase B die Verrie
gelung 16 im Vorderteil der Bergungsspitze 3 gelöst.
Die dadurch bewirkte Öffnungsbewegung der beiden
Halbschalen 4 und 5 führt, wie in Fig. 5 gezeigt,
gleichzeitig zu einer Entarretierung der beiden Riegel
7 und 8 am hinteren Ende des Adapterflansches 9.
Aufgrund ihres durch die geöffneten Halbschalen er
höhten Strömungswiderstandes verbleibt die Bergungs
spitze 3 jedoch zunächst noch am Nutzlastteil 2 des
Unterwasserkörpers 1, da dieser sich mit seiner in
dessen Schwerpunkt SN angreifenden Massenträgheit
zunächst weiter in der ursprünglichen Fahrtrichtung
weiterbewegt.
Gleichzeitig beginnt der gesamte Unterwasserkörper 1
aufgrund des auf die Bergungsspitze 3 einwirkenden
Strömungswiderstandes "W" sich um den Schwerpunkt SG
des Gesamtsystems zu drehen, wie dies in den Phasen C
und D dargestellt ist. Dadurch, daß die beiden Halb
schalen 4 und 5 einen Öffnungswinkel von etwa jeweils
45 Grad gegenüber der Längsachse des Unterwasserkörpers
1 aufweisen, entsteht bei einsetzender Drehbewegung ein
unterschiedlich starker Strömungswiderstand dieser
beiden Halbschalen, wobei im Fall der in Fig. 10
dargestellten Drehbewegung zunächst der Widerstand W 4
der in der Zeichnung unteren Halbschale 4 größer wird
als der Widerstand W 5 der oberen Halbschale 5. Dies
führt zunächst zu einer Zunahme der Winkelgeschwindig
keit w. Die im Schwerpunkt SN angreifende Trägheits
kraft T bildet dabei zusammen mit dem aus der Differenz
von W 4 und W 5 resultierenden Widerstand der beiden
Halbschalen 4 und 5 ein Widerstandspaar, das die
beschriebene Drehbewegung herbeiführt.
In der Endphase der Drehbewegung, die in der Phase E
erreicht ist, bewirkt die v-förmige Stellung der beiden
Halbschalen 4 und 5 eine Dämpfung der Drehbewegung und
zugleich eine Stabilisierung der in der Figur darge
stellten Lage des Unterwasserkörpers. In dieser Posi
tion üben die aufgrund der noch verbliebenen Restge
schwindigkeit auf den Nutzlastteil 2 einwirkende
Trägheitskraft einerseits und der sich in diesem Fall
addierende Fahrtwiderstand W 4, W 5 der beiden Halbschalen
4 und 5 eine Zugkraft auf die beiden Komponenten des
Unterwasserkörpers 1 andererseits aus, das zu einer
endgültigen Trennung der Bergungsspitze 3 vom Nutz
lastteil 2 führt, wie in Phase F dargestellt.
Infolge der gleichzeitig einsetzenden Beaufschlagung
des Gaserzeugungssystems beginnt dieses mit der
Produktion des Auftriebsgases, wodurch der Auftriebs
ballon 14 zunächst mit einem Wasser-(Dampf) -Gas-Gemisch
gefüllt wird und, nachdem die Schutzhülle 15 abge
sprengt wurde, allmählich aufzusteigen beginnt (Phase
G).
Nachdem schließlich das erwähnte Gemisch in zunehmendem
Maße durch leichteres Auftriebsgas aus dem Ballon 14
verdrängt wurde und die Wasseranteile über die untere
Öffnung der ringförmigen Ballonöffnung herausgedrückt
wurden, steigt und mit diesem der Nutzlastteil 2 der
Ballon rasch aufwärts (Phase H). Das weiterhin produ
zierte Auftriebsgas kann dabei, ebenso wie das im
Ballon selbst als Folge des beim Aufstieg abnehmenden
Wasserdrucks anfallende Überschußgas können dabei über
den unten offenen Ballon-Tragring 13 entweichen.
Bezugszeichenliste
1 Zentralbereich des Unterwasserlaufkörpers (nl)
6 Steuerruder
SN Schwerpunkt ohne Bergungsspitze
SG Schwerpunkt mit Bergungsspitze
3 Bergungsspitze
4, 5 Bergungsspitzenhalbschale (B)
9 Adapterflansch
7, 8 Riegel (EH)
10 Zentralflansch (F)
11, 21 Gaserzeuger
13 Führungsstange (ST)
12 Gasverteiler (G)
14 Auftriebsballon (C)
15 Schutzhülle (S)
16 Spitzen-Verriegelung (E)
17 Halteseil
17 Gaskühler + und Mischer (GE)
S 1 Ringspalt (S 1)
18 Ballontragring (R)
20 Ballonhalterung (H)
S 2 Druckausgleichsbereich (S 2)
10, 20 Flansch (F 1)
104 Tank (T 1)
113 Kolben groß DDK (K 1)
105 Kolben klein d. DKK (K 2)
106 Auftankanschluß (B 1)
111 Eintrittsöffnungen (E 1)
108 Einspritzplatte (E 2)
107 Katalysatorbett (KA)
109 Stützplatte (PL)
2 Nutzlastteil
18 Zugfeder
118 Abströmdüse (D 2)
117 Abströmdüse (D 1)
115 Katalysatorkammer (K)
116 Membran (M)
101, 2 Haube (H 1)
114 Außenzylinder (G 1)
204 perforiertes Gehäuse (G 2)
205 LiH-Pulver (-)
208 Einströmring, Einströmdüse
103, 2 Anschlüsse für Tragring
202, 102 Gas- Wasser- Mischraum
110 Versiegelung
112 Raum vor Einspritzplatte
6 Steuerruder
SN Schwerpunkt ohne Bergungsspitze
SG Schwerpunkt mit Bergungsspitze
3 Bergungsspitze
4, 5 Bergungsspitzenhalbschale (B)
9 Adapterflansch
7, 8 Riegel (EH)
10 Zentralflansch (F)
11, 21 Gaserzeuger
13 Führungsstange (ST)
12 Gasverteiler (G)
14 Auftriebsballon (C)
15 Schutzhülle (S)
16 Spitzen-Verriegelung (E)
17 Halteseil
17 Gaskühler + und Mischer (GE)
S 1 Ringspalt (S 1)
18 Ballontragring (R)
20 Ballonhalterung (H)
S 2 Druckausgleichsbereich (S 2)
10, 20 Flansch (F 1)
104 Tank (T 1)
113 Kolben groß DDK (K 1)
105 Kolben klein d. DKK (K 2)
106 Auftankanschluß (B 1)
111 Eintrittsöffnungen (E 1)
108 Einspritzplatte (E 2)
107 Katalysatorbett (KA)
109 Stützplatte (PL)
2 Nutzlastteil
18 Zugfeder
118 Abströmdüse (D 2)
117 Abströmdüse (D 1)
115 Katalysatorkammer (K)
116 Membran (M)
101, 2 Haube (H 1)
114 Außenzylinder (G 1)
204 perforiertes Gehäuse (G 2)
205 LiH-Pulver (-)
208 Einströmring, Einströmdüse
103, 2 Anschlüsse für Tragring
202, 102 Gas- Wasser- Mischraum
110 Versiegelung
112 Raum vor Einspritzplatte
Claims (9)
1. Verfahren zur Bergung von Unterwasserkörpern
mittels wenigstens eines an diesem angeordneten,
gasgefüllten Ballons, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ballon (14) im Unterwasserkörper (1) mitge
führt, zu Beginn des Bergungsvorganges aus diesem
freigesetzt und mit einem Auftriebsgas gefüllt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftriebsgas im Unterwasserkörper (1)
erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftriebsgas auf der Basis der kataly
tischen Zersetzung eines flüssigen Energieträgers,
vorzugsweise Hydrazin, erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftriebsgas durch die chemische Reaktion
eines festen Energieträgers, vorzugsweise Lithium
hydrid, mit dem Seewasser erzeugt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 4 in Form einer aus
wenigstens einem an einem Unterwasserkörper an
greifenden, gasgefüllten Auftriebsballon bestehen
den Auftriebshilfe, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auftriebshilfe aus einer an einen Nutzlastteil (2)
des Unterwasserkörpers (1) gehalterten Bergungs
spitze (3) besteht, in deren Innerem wenigstens ein
zusammengefalteter Auftriebsballon (14) sowie eine
diesen beaufschlagende Gasversorgungseinheit
(11, 21) angeordnet sind und daß Mittel (4, 5) zur
Freisetzung des Auftriebsballons (14) vorgesehen
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Bergungsspitze (3) eine selbsttätig
sich öffnende Außenverkleidung (4, 5) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Bergungsspitze (3) am Bug des Unter
wasserkörpers (1) angeordnet ist und daß deren
Außenverkleidung aus zwei in Längsrichtung ge
teilten, rückwärtig angelenkten Halbschalen (4, 5)
besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gaserzeugungsein
heit (11) aus einem Gaserzeuger auf der Basis der
katalytischen Zersetzung flüssigen Hydrazins
besteht, der mit einem Differenzdruckkolbensystem
(105, 113) ausgestattet ist, bei dem der Kolben
(113) mit der größeren Querschnittsfläche durch das
umgebende Seewasser beaufschlagbar ist und der
Kolben (105) mit der kleineren Querschnittsfläche
auf den Vorratsbehälter (104) für das flüssige
Hydrazin wirkt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gaserzeugungsein
heit (21) aus einem vom Seewasser beaufschlagbaren,
teilweise perforierten Gehäuse (204) besteht, in
dem eine Füllung (205) aus festem Lithiumhydrid
angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893900572 DE3900572A1 (de) | 1989-01-11 | 1989-01-11 | Verfahren zur bergung von unterwasserkoerpern sowie vorrichtung zu seiner durchfuehrung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893900572 DE3900572A1 (de) | 1989-01-11 | 1989-01-11 | Verfahren zur bergung von unterwasserkoerpern sowie vorrichtung zu seiner durchfuehrung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3900572A1 true DE3900572A1 (de) | 1990-07-12 |
DE3900572C2 DE3900572C2 (de) | 1992-03-05 |
Family
ID=6371842
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893900572 Granted DE3900572A1 (de) | 1989-01-11 | 1989-01-11 | Verfahren zur bergung von unterwasserkoerpern sowie vorrichtung zu seiner durchfuehrung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3900572A1 (de) |
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---|---|---|---|---|
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WO2012028133A3 (de) * | 2010-08-28 | 2012-11-01 | Astrium Gmbh | Vorrichtung zur stabilisierung von schiffen über aufblasbare auftriebskörper |
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