DE3900572A1 - Verfahren zur bergung von unterwasserkoerpern sowie vorrichtung zu seiner durchfuehrung - Google Patents

Verfahren zur bergung von unterwasserkoerpern sowie vorrichtung zu seiner durchfuehrung

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bergung von Unterwasserkörpern mittels wenigstens eines an diesem angeordneten, gasgefüllten Ballons. Ferner betrifft sie eine Auftauchhilfe für Unterwasserkörper, die insbe­ sondere zur Durchführung eines derartigen Verfahrens geeignet ist.
In Zusammenhang mit der Bergung von Schiffen stellt es eine bereits bekannte Maßnahme dar, mit Hilfe gasge­ füllter Hebe-Ballons, die beispielsweise auch als "Wakefield-Ballons" bezeichnet werden, größere Lasten aus mittleren Wassertiefen zu bergen. Die Ballons sind zumeist mit Wasserstoff oder Helium gefüllt, wobei die Befüllung der Ballons mittels Tanks und/oder Kompres­ soren von der Wasseroberfläche her erfolgt. Darüber hinaus ist es bereits bekannt, Ballons oder andere gasgefüllte Auftriebskörper im Inneren der zu bergenden Objekte anzuordnen. In beiden Fällen stellen die für die Anwendung dieses bekannten Verfahrens erforder­ lichen Schläuche, Verbindungsleitungen, Ventile sowie Speichertanks für das eingesetzte Hochdruckgas eine erhebliche Einschränkung für das Spektrum der Einsatz­ möglichkeiten eines solchen Verfahrens dar.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß zu seiner Durchführung ein möglichst geringer tech­ nischer Aufwand erforderlich ist und daß es insbeson­ dere unabhängig von nicht zum Unterwasserkörper ge­ hörigen Zusatzeinrichtungen durchführbar ist. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, eine Auftauchhilfe für Unterwasserkörper bereitzustellen, die insbesondere für die Durchführung eines solchen Verfahrens geeignet ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den kenn­ zeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 bzw. durch eine Auftauchhilfe gelöst, die die im Kennzeichen des Patentanspruches 5 angegebenen Merkmale aufweist. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Patentansprüchen 2 bis 4 ange­ geben, während die restlichen Patentansprüche der weiteren Optimierung der Auftauchhilfe gemäß der Erfindung, insbesondere im Hinblick auf eine möglichst hohe Funktionssicherheit sowie einem einfachen Aufbau dienen. Die in diesem Zusammenhang vorgesehenen Gaser­ zeugersysteme weisen dabei den Vorteil auf, daß bei ihnen die Gaserzeugung weitgehend unabhängig vom Tiefendruck verläuft und entweder, im Fall des vorge­ schlagenen Gaserzeugers auf Hydrazinbasis mit Diffe­ renzdruckförderung, außendruckgesteuert verläuft oder aber, im Fall eines Lithiumhydridgasgenerators, unmit­ telbar vom umgebenden Seewasser aktiviert wird.
Im folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung eines Unterwasserkörpers mit einer Auftauchhilfe,
Fig. 2 einen Schnitt durch ein erstes Ausführungs­ beispiel einer Auftauchhilfe,
Fig. 3 einen Schnitt durch ein zweites Ausfüh­ rungsbeispiel einer Auftauchhilfe,
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung eines Teil­ bereiches der Anordnung gemäß Fig. 3,
Fig. 5 bis 7 verschiedene Phasen der Aktivierung der Anordnung gemäß Fig. 3,
Fig. 8 einen Teilschnitt durch eine Gaserzeu­ gungseinheit,
Fig. 9 eine zweite Gaserzeugungseinheit in ebenfalls teilweise geschnittener Dar­ stellung und
Fig. 10 den Ablauf der Bergung eines Unterwasser­ körpers in mehreren aufeinanderfolgenden Phasen.
In den Figuren sind gleiche Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Darstellung gemäß Fig. 1 zeigt einen, in diesem Fall ferngesteuerten Unterwasserkörper 1. Dieser besteht aus einem Nutzlastteil 2, an dessen Bugbereich als Auftauchhilfe eine Bergungsspitze 3 montiert ist, deren Außenhaut von zwei aufklappbaren Halbschalen 4 bzw. 5 gebildet wird. Der Unterwasserkörper 1 ist mit einem Steuerruder 6 ausgestattet. Im Rumpf des Unter­ wasserkörpers 1 sind ferner die Lage des Schwerpunktes SN des eigentlichen Nutzlastbereichs 2 des Unterwas­ serkörpers 1 sowie des Schwerpunktes SG des Gesamt­ systems, d.h. des Nutzlastteiles 2 und der Bergungs­ spitze 3, eingezeichnet.
Die in den Fig. 2 und 3 dargestellten Bergungs­ spitzen 3 unterscheiden sich im wesentlichen durch die Art des Gaserzeugungssystems, während der übrige Aufbau und der Ablauf des Bergungsvorganges identisch sind. In beiden Fällen sind die Halbschalen 4 und 5 über Riegel 7 bzw. 8, die an einen Adapterflansch 9 gelenkig gehaltert und jeweils mit ihrem einem Ende starr mit der zugehörigen Halbschale 7 bzw. 8 verbunden sind, an entsprechende Aufnahmeelemente in vorderer Stirnfläche des Nutzlastteiles 2 gekoppelt. Der Adapterflansch 9 trägt ferner über einen Zentralflansch 10 die jeweilige Gaserzeugungseinheit 11 bzw. 21. Diese besteht im Fall der in Fig. 2 dargestellten Auftauchhilfe aus einem Gaserzeuger auf der Basis der katalytischen Zersetzung von Hydrazin, im Fall der in Fig. 3 dargestellten Anordnung aus einem Gaserzeuger auf der Basis von Lithiumhydrid, das nach der Öffnung der beiden Halb­ schalen 4 und 5 durch das dann einströmende Seewasser aktiviert wird und das auch als Hydrofuel bezeichnet wird. Auf den Aufbau dieser beiden Gaserzeugungssysteme wird detaillierter in Zusammenhang mit den Fig. 8 und 9 eingegangen werden.
Der Aufbau der in den Fig. 2 und 3 dargestellten Anordnungen wird jeweils vervollständigt durch einen vor der Gaserzeugungseinheit 11 bzw. 21 angeordneten Gasverteiler 12, der mit einer Halterung 13 für einen vor dem Gasverteiler 12 zusammengefaltet gestauten Auftriebsballon 14 verbunden ist. Der Auftriebsballon 14 ist so angeordnet, daß seine Öffnung zum Gasver­ teiler 12 gerichtet ist; er ist ferner mit einer dünnen Schutzhülle 15 umgeben, die beim Aufblasen des Ballons 14 zerreißt. Schließlich ist in der Darstellung der Fig. 2 und 3, im Kopfbereich der Bergungsspitze 3 unter den beiden Halbschalen 4 und 5 angeordnet, eine Verriegelungseinheit 16 erkennbar, mit deren Hilfe die beiden Halbschalen 4 und 5 lösbar zusammenhalten werden, sowie im Halteseil 17, das die Bergungsspitze 3 mit dem Nutzlastteil 2 verbindet.
In Fig. 4 ist der Übergangsbereich zwischen dem Nutz­ lastteil 2 und der als Auftauchhilfe dienenden Bergungs­ spitze 3 vergrößert dargestellt, wobei die in der Darstellung untere Halbschale 4 der Bergungsspitze 3 in der Entriegelungsposition abgebildet ist. Wie aus der Figur ersichtlich, wird der Öffnungsvorgang der beiden Halbschalen, der nach dem Lösen der Verriegelungsein­ heit 16, sofern sich der Unterwasserkörper 1 in Fahrt befindet, bereits aufgrund des Strömungswiderstandes der Bergungsspitze 3 eingeleitet wird, zusätzlich durch eine zwischen den beiden Riegeln 7 und 8 angeordnete Zugfeder 18 unterstützt. Nach dem Öffnen der beiden Riegel 7 und 8 sind der Nutzlastteil 2 und die Bergungs­ spitze 3 nur noch über das Halteseil 17 miteinander verbunden. Fig. 5 enthält eine Darstellung dieser Phase des Bergungsvorganges.
In der Darstellung gemäß Fig. 6 ist der Beginn des Entfaltungsvorganges des Auftriebsballons 14 gezeigt, der durch die Initiierung des Gaserzeugers 21 infolge der Beaufschlagung mit Seewasser ausgelöst wird und der zunächst zum Aufplatzen der Schutzhülle 15 führt. Im Zuge dieses Entfaltungsvorganges gleitet ein an der Öffnung des Auftriebsballons 14 angeordneter Tragring 18 auf Führungsstangen, die die Ballonhalterung 13 bilden, vom Gaserzeuger 21 weg und erweitert so den zunächst relativ engen Ringspalt 51 in Fig. 6 zu einem Spalt 52, wie er in Fig. 7 dargestellt ist. Dieser weite Spalt 52 gewährleistet aufgrund des großen Durchtrittsquerschnitts einen raschen Druckausgleich zwischen dem Auftriebsballon 14 und der Umgebung.
In den Fig. 8 und 9 sind jeweils die beiden alter­ nativ verwendbaren Gaserzeugungseinheiten 11 bis 21 im Detail dargestellt. Beiden Gaserzeugern ist gemeinsam, daß sie über einen zentralen Flansch 10 bzw. 20 am Adapterflansch 9 gehaltert sind. Der Austritt des erzeugten Gases erfolgt dabei jeweils am gegenüber­ liegenden Ende des Gaserzeugers, an dem eine Gassam­ melhaube 101 bzw. 201, ein Gas-Wasser-Mischraum 102 bzw. 202 sowie Anschlüsse 103 und 203 für den Ballon­ tragring 18 sich befinden.
Die in Fig. 8 abgebildete Gaserzeugungseinheit stellt einen Gaserzeuger auf der Basis der katalytischen Zersetzung eines Hydrazin-Wassergemisches im Mischungs­ verhältnis von 92 : 8 in einem Katalysatorbett dar, wie er beispielsweise auch bereits in der Patentanmeldung P 33 20 197 beschrieben ist. Das Hydrazin als flüssiger Energieträger ist dabei in einen Tank 104 gefüllt. Der obere Abschluß dieses Tanks oder Vorratsbehälters 104 wird von einem ersten Kolben 105 des Differenzdruck­ kolbensystems gebildet, das für den Betankungsvorgang vollständig ausgefahren wird, wobei der Tank 104 durch einen Tankanschluß gefüllt wird. Das Katalysatorbett 107, im vorliegenden Fall Platinschwamm, ist in einer inneren Ausnehmung des ersten, kleineren Kolbens 105 des Differenzdruckkolbensystems und wird dort durch eine mit Durchgangsbohrungen versehene Einspritzplatte 108 sowie durch eine Stützplatte 109 in seiner Position fixiert. Der Zutritt des Hydrazins zum Katalysator wird dabei, vor der Initiierung der Anordnung, zunächst durch eine Versiegelungsmasse 110 verhindert, mit der Einströmöffnungen 111 verschlossen sind, die im Boden des Kolbens 105 vorgesehen sind und die den Tank 104 mit einem unmittelbar unterhalb der Einspritzplatte 108 befindlichen Raum 112 verbinden.
Der zweite Kolben 113 des Differenzdruckkolbensystems ist in einem Außenzylinder 114 geführt. Dieser Kolben, dessen Querschnittsfläche größer ist als diejenige des ersten Kolbens 105, wird über den Ringspalt S 1 unmit­ telbar vom umgebenden Tiefendruck beaufschlagt, sobald sich die Halbschalen 4 und 5 der Bergungsspitze öffnen und das Meerwasser in diesen Raum eindringt.
Eine oberhalb der perforierten Stützplatte 109 im Inneren des Kolbensystems 105/113 vorgesehene Kataly­ satorkammer 115 ist über, zunächst durch eine Membran 116 verschlossene Gasaustrittsdüsen 117 mit dem unter der Gassammelhaube 101 befindlichen Gas-Wasser-Misch­ raum 102 verbunden. Von diesem führen in der Gassam­ melhaube 101 angeordnete Ausströmdüsen 118 zur Ein­ trittsöffnung des Auftriebsballons 14.
Während im zunächst geschlossenen Zustand der Bergungs­ spitze 3 der Kolben 113 drucklos in seiner vollständig ausgefahrenen Ausgangsposition liegt, wird dieser bei Einleitung des Bergungs- bzw. Auftauchvorganges durch das Öffnen der beiden Halbschalen 4 und 5 mit Druck beaufschlagt. Vorgegeben durch das Größenverhältnis der beiden Kolbenflächen der Kolben 105 und 113 des Diffe­ renzdruckkolbensystems stellt sich daraufhin ein diesem Übersetzungsverhältnis entsprechender höherer Druck auf der dem Hydrazintank 104 zugewandten Außenseite des Kolbens 105 ein. Dieser drückt das Hydrazin, nachdem die Versiegelung 110 der Eintrittsöffnungen 111 durch­ stoßen ist, in dem Raum 112 vor der Einspritzplatte 108, von wo aus es, fein verteilt durch die Vielzahl der Öffnungen, in das Katalysatorbett 107 eindringt. Der durch das Gas, das bei der katalytischen Zersetzung des Hydrazins erzeugt wird, bedingte Druckanstieg führt dazu, daß auch die Membran 116 durchstoßen wird und das das entstehende Gas in den Mischraum 102 und von dort in den sich entfaltenden Auftriebsballon 14 strömt.
Die Zersetzung des Hydrazins ist beendet, wenn das gesamte Hydrazin aus dem Tankraum 104, der entsprechend dimensioniert ist, über das Katalysatorbett 107 ge­ strömt ist und der Auftriebsballos 14 vollständig mit dem dabei entstehenden Gas gefüllt ist.
Neben der vorstehend beschriebenen Gaserzeugungseinheit auf der Basis der katalytischen Zersetzung von Hydrazin ist in gleicher Weise eine Gaserzeugungseinheit geeig­ net, wie sie in Fig. 9 dargestellt ist. Als Gaserzeuger dient in diesem Fall ein teilweise perforiertes zylin­ drisches Gehäuse 204, das oberhalb des zentralen Flansches 20 angeordnet ist und in dem sich eine Füllung 205 aus pulverförmigen Lithiumhydrid befindet.
Das beim Öffnen der Halbschalen 4 und 5 der Bergungs­ spitze 3 unter einen Einströmring 208 eindringende Seewasser reagiert mit dieser Füllung und erzeugt dabei ein Gas, das über Ausströmdüsen 206 in den Gas-Wasser- Mischraum 202 und von diesem über weitere, in der Haube 201 angeordnete Düsen 207 in die Eintrittsöffnung des Auftriebsballons 14 gelangt. Der Gas-Wasser-Mischraum 202 dient bei dieser Anordnung in erster Linie der Kühlung des durch die Reaktion des Lithiumhydrids mit dem Seewasser entstehenden Heißgases. Im Mischraum 202 wird dieses Gas durch das durch den Ringspalt S 1 eindringende Seewasser gemischt und auf diese Weise abgekühlt, wobei das so entstandene Mischdampf-Gas- Gemisch in den Ballon einströmt. Mit zunehmender Entfaltung des Auftriebsballons 14 tritt dabei zuneh­ mend reines Gas in den sich aufrichtenden Ballon ein, wobei die Wasser- und Dampfanteile durch das leichtere Auftriebsgas nach unten aus dem Ballon verdrängt werden.
Abschließend ist in Fig. 10 in einer Sequenz der Ablauf eines Bergungsvorganges bei Einsatz der beschriebenen Auftauchhilfe dargestellt. Die zeitliche Abfolge des Vorganges ist dabei am rechten Rand der Figur durch die einzelnen Phasen A bis H angedeutet:
Zunächst, in der Phase A, bewegt sich der zu bergende Unterwasserkörper 1 mit einer Geschwindigkeit v in horizontaler Richtung in einer vorgegebenen Wasser­ tiefe. Durch ein elektrisches Signal, hier angedeutet durch das Symbol "S", wird in der Phase B die Verrie­ gelung 16 im Vorderteil der Bergungsspitze 3 gelöst. Die dadurch bewirkte Öffnungsbewegung der beiden Halbschalen 4 und 5 führt, wie in Fig. 5 gezeigt, gleichzeitig zu einer Entarretierung der beiden Riegel 7 und 8 am hinteren Ende des Adapterflansches 9. Aufgrund ihres durch die geöffneten Halbschalen er­ höhten Strömungswiderstandes verbleibt die Bergungs­ spitze 3 jedoch zunächst noch am Nutzlastteil 2 des Unterwasserkörpers 1, da dieser sich mit seiner in dessen Schwerpunkt SN angreifenden Massenträgheit zunächst weiter in der ursprünglichen Fahrtrichtung weiterbewegt.
Gleichzeitig beginnt der gesamte Unterwasserkörper 1 aufgrund des auf die Bergungsspitze 3 einwirkenden Strömungswiderstandes "W" sich um den Schwerpunkt SG des Gesamtsystems zu drehen, wie dies in den Phasen C und D dargestellt ist. Dadurch, daß die beiden Halb­ schalen 4 und 5 einen Öffnungswinkel von etwa jeweils 45 Grad gegenüber der Längsachse des Unterwasserkörpers 1 aufweisen, entsteht bei einsetzender Drehbewegung ein unterschiedlich starker Strömungswiderstand dieser beiden Halbschalen, wobei im Fall der in Fig. 10 dargestellten Drehbewegung zunächst der Widerstand W 4 der in der Zeichnung unteren Halbschale 4 größer wird als der Widerstand W 5 der oberen Halbschale 5. Dies führt zunächst zu einer Zunahme der Winkelgeschwindig­ keit w. Die im Schwerpunkt SN angreifende Trägheits­ kraft T bildet dabei zusammen mit dem aus der Differenz von W 4 und W 5 resultierenden Widerstand der beiden Halbschalen 4 und 5 ein Widerstandspaar, das die beschriebene Drehbewegung herbeiführt.
In der Endphase der Drehbewegung, die in der Phase E erreicht ist, bewirkt die v-förmige Stellung der beiden Halbschalen 4 und 5 eine Dämpfung der Drehbewegung und zugleich eine Stabilisierung der in der Figur darge­ stellten Lage des Unterwasserkörpers. In dieser Posi­ tion üben die aufgrund der noch verbliebenen Restge­ schwindigkeit auf den Nutzlastteil 2 einwirkende Trägheitskraft einerseits und der sich in diesem Fall addierende Fahrtwiderstand W 4, W 5 der beiden Halbschalen 4 und 5 eine Zugkraft auf die beiden Komponenten des Unterwasserkörpers 1 andererseits aus, das zu einer endgültigen Trennung der Bergungsspitze 3 vom Nutz­ lastteil 2 führt, wie in Phase F dargestellt.
Infolge der gleichzeitig einsetzenden Beaufschlagung des Gaserzeugungssystems beginnt dieses mit der Produktion des Auftriebsgases, wodurch der Auftriebs­ ballon 14 zunächst mit einem Wasser-(Dampf) -Gas-Gemisch gefüllt wird und, nachdem die Schutzhülle 15 abge­ sprengt wurde, allmählich aufzusteigen beginnt (Phase G).
Nachdem schließlich das erwähnte Gemisch in zunehmendem Maße durch leichteres Auftriebsgas aus dem Ballon 14 verdrängt wurde und die Wasseranteile über die untere Öffnung der ringförmigen Ballonöffnung herausgedrückt wurden, steigt und mit diesem der Nutzlastteil 2 der Ballon rasch aufwärts (Phase H). Das weiterhin produ­ zierte Auftriebsgas kann dabei, ebenso wie das im Ballon selbst als Folge des beim Aufstieg abnehmenden Wasserdrucks anfallende Überschußgas können dabei über den unten offenen Ballon-Tragring 13 entweichen.
Bezugszeichenliste
1 Zentralbereich des Unterwasserlaufkörpers (nl)
6 Steuerruder
SN Schwerpunkt ohne Bergungsspitze
SG Schwerpunkt mit Bergungsspitze
3 Bergungsspitze
4, 5 Bergungsspitzenhalbschale (B)
9 Adapterflansch
7, 8 Riegel (EH)
10 Zentralflansch (F)
11, 21 Gaserzeuger
13 Führungsstange (ST)
12 Gasverteiler (G)
14 Auftriebsballon (C)
15 Schutzhülle (S)
16 Spitzen-Verriegelung (E)
17 Halteseil
17 Gaskühler + und Mischer (GE)
S 1 Ringspalt (S 1)
18 Ballontragring (R)
20 Ballonhalterung (H)
S 2 Druckausgleichsbereich (S 2)
10, 20 Flansch (F 1)
104 Tank (T 1)
113 Kolben groß DDK (K 1)
105 Kolben klein d. DKK (K 2)
106 Auftankanschluß (B 1)
111 Eintrittsöffnungen (E 1)
108 Einspritzplatte (E 2)
107 Katalysatorbett (KA)
109 Stützplatte (PL)
2 Nutzlastteil
18 Zugfeder
118 Abströmdüse (D 2)
117 Abströmdüse (D 1)
115 Katalysatorkammer (K)
116 Membran (M)
101, 2 Haube (H 1)
114 Außenzylinder (G 1)
204 perforiertes Gehäuse (G 2)
205 LiH-Pulver (-)
208 Einströmring, Einströmdüse
103, 2 Anschlüsse für Tragring
202, 102 Gas- Wasser- Mischraum
110 Versiegelung
112 Raum vor Einspritzplatte

Claims (9)

1. Verfahren zur Bergung von Unterwasserkörpern mittels wenigstens eines an diesem angeordneten, gasgefüllten Ballons, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballon (14) im Unterwasserkörper (1) mitge­ führt, zu Beginn des Bergungsvorganges aus diesem freigesetzt und mit einem Auftriebsgas gefüllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftriebsgas im Unterwasserkörper (1) erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftriebsgas auf der Basis der kataly­ tischen Zersetzung eines flüssigen Energieträgers, vorzugsweise Hydrazin, erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftriebsgas durch die chemische Reaktion eines festen Energieträgers, vorzugsweise Lithium­ hydrid, mit dem Seewasser erzeugt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in Form einer aus wenigstens einem an einem Unterwasserkörper an­ greifenden, gasgefüllten Auftriebsballon bestehen­ den Auftriebshilfe, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftriebshilfe aus einer an einen Nutzlastteil (2) des Unterwasserkörpers (1) gehalterten Bergungs­ spitze (3) besteht, in deren Innerem wenigstens ein zusammengefalteter Auftriebsballon (14) sowie eine diesen beaufschlagende Gasversorgungseinheit (11, 21) angeordnet sind und daß Mittel (4, 5) zur Freisetzung des Auftriebsballons (14) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß die Bergungsspitze (3) eine selbsttätig sich öffnende Außenverkleidung (4, 5) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­ net, daß die Bergungsspitze (3) am Bug des Unter­ wasserkörpers (1) angeordnet ist und daß deren Außenverkleidung aus zwei in Längsrichtung ge­ teilten, rückwärtig angelenkten Halbschalen (4, 5) besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gaserzeugungsein­ heit (11) aus einem Gaserzeuger auf der Basis der katalytischen Zersetzung flüssigen Hydrazins besteht, der mit einem Differenzdruckkolbensystem (105, 113) ausgestattet ist, bei dem der Kolben (113) mit der größeren Querschnittsfläche durch das umgebende Seewasser beaufschlagbar ist und der Kolben (105) mit der kleineren Querschnittsfläche auf den Vorratsbehälter (104) für das flüssige Hydrazin wirkt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gaserzeugungsein­ heit (21) aus einem vom Seewasser beaufschlagbaren, teilweise perforierten Gehäuse (204) besteht, in dem eine Füllung (205) aus festem Lithiumhydrid angeordnet ist.
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