Fachgebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Quantifizierung
einer spezifischen Komponente, die auf einem chemischen
Analyseband aufgebracht ist, wobei die spezifische Komponente
in einer Testflüssigkeit, z.B. einer Körperflüssigkeit wie
Blut, Serum, Urin oder dergleichen enthalten ist.
Beschreibung des Standes der Technik
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Eine quantitative Analyse verschiedener metabolischer
Komponenten in Körperflüssigkeit, z.B. Glukose, Bilirubin,
Harnstickstoff, Harnsäure, Cholesterin,
Laktat-Dehydrogenase, Creatinkinase, GOT, CPT, ist bei klinischer Medizin
wichtig und wesentlich für die Diagnose für Verfolgung von
Behandlungsergebnissen, Bestimmungen einer Prognose und
dergleichen. Bei der klinischen chemischen Untersuchung
unter Verwendung von Blut und dergleichen als
Testflüssigkeit wird es bevorzugt, wenn genaue Ergebnisse mit einer
sehr geringen Testflüssigkeitsmenge erhalten werden können.
Üblicherweise wird ein Naßverfahren unter Benutzung einer
Reagenzlösung benutzt; dazu ist jedoch eine relativ lange
Zeit nötig.
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Um eine solche Untersuchung rasch auszuführen, wurde ein
chemischer Analyseschieber entwickelt, der einen Trocken-
Mehrschichtfilm umfaßt. Obwohl der chemische Analyseschieber
in Abhängigkeit von der Struktur des Mehrschichtfilms in
eine Vielzahl von Typen aufgeteilt werden kann, umfaßt er
typischerweise, wie in Fig. 5 gezeigt, einen Kunststoff-
Schieberrahmen 102 mit einer Eingabeöffnung 102a für
Testflüssigkeit, durch welche ein Tropfen der Testflüssigkeit
eingeführt wird, und eine Reflexionsdichte-Meßöffnung 102b
sowie einen Trocken-Mehrschichtfilm 103, der in dem
Schieberrahmen 102 aufgenommen ist. Der Trocken-Mehrschichtfilm
103 umfaßt eine transparente Grundschicht 104, eine
Reagenzschicht 105, eine Lichtreflexionsschicht 106 und eine
Verteilungsschicht 107. Die Grundschicht 104 kann
beispielsweise ein dünner grundierter Kunststoff-Film sein. In der
Reagenzschicht 105 ist ein Reagens enthalten, das mit der zu
untersuchenden Komponente in der Testflüssigkeit reagiert
und sich entsprechend der Menge der zu untersuchenden
Komponente zu einer optischen Dichte färbt. Die
Lichtreflexionsschicht 106 verhindert, daß in die Reagenzschicht 105
eintretendes Licht die Verteilungsschicht 107 erreicht, so
daß die auf der Reagenzschicht 107 abgeschiedene
Testflüssigkeit die Messung der optischen Dichte beeinflußt. Die
Verteilungsschicht 107 verteilt die darauf abgelegte
Testflüssigkeit gleichmäßig auf einer Fläche, die im
wesentlichen der Testflüssigkeitmenge proportional ist. Beim
Ausführen einer quantitativen Analyse durch die Verwendung des
chemischen Analyseschiebers wird eine vorbestimmte Menge der
Testflüssigkeit, z.B. Gesamtblut, durch die
Testflüssigkeits-Einführöffnung 102a auf die Oberfläche der
Verteilungsschicht 107 aufgebracht. Die durch die
Verteilungsschicht 107 eingeführte Testflüssigkeit erreicht die
Reagenzschicht 105 durch die Lichtreflexionsschicht 106 und
reagiert mit dem Reagens in der Reagenzschicht 105, um die
Färbung herbeizuführen. Nach Aufbringen der Testflüssigkeit
wird der chemische Analyseschieber bei einer vorbestimmten
Temperatur während einer vorbestimmten Zeit inkubiert, um
die Farbreaktion hervorzurufen. Danach wird das Meßlicht in
die Reagenzschicht 105 durch die optische Dichtemeßöffnung
102 projiziert und reflektiertes Licht in einem bestimmten
Wellenbereich gemessen, wodurch die optische Dichte erhalten
wird. Dann wird die zu analysierende Komponente
quantifiziert aufgrund der optischen Dichte mit Bezug auf eine im
voraus aufgestellte Eichkurve.
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Der chemische Analyseschieber ist in folgenden Punkten
ökonomisch nachteilig.
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Zunächst kostet der chemische Analyseschieber großen
Herstellungsaufwand. Der chemische Analysefilm wird dadurch
gebildet, daß ein großflächiger chemischer Analysefilm in
eine Anzahl von kleinen Filmblättchen zerschnitten und jedes
Filmblättchen auf einem Schieberrahmen fixiert wird.
Besonders der Vorgang des Zerschneidens in Filmblättchen mit
korrekten Abmessungen, des Fixierens der Blättchen an dem
Rahmen in der korrekten Position und des Zusammenbaus der
Rahmenteile bringt erheblichen Aufwand. Obwohl der Aufwand
durch Verwendung einer automatisierten Maschine verringert
werden kann, ist eine beträchtliche Anfangsinvestition
erforderlich und ein gewisser Aufwand zum Warten der Maschine.
Zweitens ist das Rahmenmaterial teuer und die Bearbeitung
des Rahmens kostenträchtig. Durch die Verwendung eines
chemischen Analysebandes, d.h. eines chemischen Analysefilms in
kontinuierlicher Länge statt eines solchen Schlittens,
können verschiedene der eben beschriebenen Kosten eingespart
werden.
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Derartige chemische Analysebänder sind beispielsweise in den
US-PSen 3 260 413, 3 526 480 und 3 992 158 beschrieben.
Jedoch werden bei dem in den ersten beiden US-Patenten
beschriebenen Band zwei oder mehr Bandstücke zeitweilig
miteinander in Berührung gebracht werden, um eine
zusammengesetzte Struktur zu bilden, und daraufhin voneinander
abgezogen, und dementsprechend muß die chemische
Analysevorrichtung zur Verwendung dieses Bandes kompliziert aufgebaut
sein. Andererseits besteht das in der letztgenannten US-PS
beschriebene Band aus einem integrierten
Mehrschicht-Chemoanalysenband,
und dementsprechend kann die chemische
Analysevorrichtung zur Benutzung des Bandes relativ einfach
aufgebaut sein. Jedoch ist das integrierte
Mehrschicht-Chemoanalysenband immer noch insofern wirtschaftlich
nachteilhaft, als ein wesentlicher Teil des Bandes nicht für die
Analyse verfügbar ist und in den Abfall kommt. Da das Band
alle für die Analyse notwendigen Reagenzien enthält und die
Kosten pro Bandfläche sehr hoch sind, läßt das Vorhandensein
eines derartigen nicht ausgenützten Teils die Kosten der
chemischen Untersuchung wesentlich ansteigen. D.h., bei dem
integrierten Mehrschicht-Chemoanalysenband nach US-PS
3 992 158 wird die darauf aufgebrachte Testflüssigkeit durch
eine äußere Flüssigkeits-Verteilungsschicht gleichmäßig in
alle Richtungen verteilt und dementsprechend wird die
Testflüssigkeit in einem in Fig. 4 strichpunktiert dargestellten
kreisförmigen Bereich verteilt. Falls die
Testflüssigkeitsmenge etwa 5 bis 10 ul beträgt, was die normale Menge
bedeutet, beträgt der Durchmesser des Kreisbereichs etwa 10 mm.
Dementsprechend muß die Bandbreite größer als 10 mm sein.
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Bei dem chemischen Analysenband ist der für die Analyse
verfügbare Teil der Teil, in dem die Testflüssigkeit verteilt
wird und in dem eine erfaßbare Anderung wie eine Verfärbung
auftritt. Wenn R(mm) den Radius des kreisförmigen Bereiches
bezeichnet,in welchem die Testflüssigkeit verteilt wird,
B(mm) den Abstand zwischen benachbarten Testflecken und
W(mm) die Breite des Bandes, so beträgt die Fläche A des
Kreisbereichs, in dem die Testflüssigkeit verteilt wird
πR²mm², und die Fläche jeder Analyseneinheit ist gleich
W(2R+B). Dementsprechend ist die Fläche des nicht
ausgenützten Teils gleich W(2R+B)-πR². Der Anteil der Fläche des
nicht ausgenützten Teils an der Gesamtfläche jeder
Analyseneinheit wird wie folgt ausgedrückt:
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1-[πR²/W(2R+B)].
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Da B allgemein gleich W-2R ist, wird der Anteil wie folgt
ausgedrückt:
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1-π(R²/W²) = 1-π(R/W)².
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Wenn angenommen wird, daß 2R/W 70%, d.h. 0,7 beträgt, ist
der Anteil der Fläche des nicht ausgenützten Teils an der
Gesamtfläche jeder Analyseeinheit wie folgt:
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1-π(R-W)² = 1-π(7/20)² 0,62,
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d.h. 62% der Gesamtfläche jeder Analyseeinheit wird nicht
ausgenützt.
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Ein dem Oberbegriff des Patentanspruchs entsprechendes
Verfahren zur Quantifizierung einer spezifischen Komponente,
die an einem chemischen Analyseband abgeschieden wird, ist
in SU-A-390 436 geoffenbart. Es wird in diesem Dokument
vorgeschlagen, das Band in regelmäßigen Intervallen
stufenweise mit einer Schrittlänge zu bewegen, die geringer als
die Breite der erzeugten Farbflächen ist. Um eine klare
Markierung zu erzeugen, wird die Schrittweite in umgekehrter
Proportion zur Konzentration der geprüften Substanz
reduziert. Wenn die Testflüssigkeit an dem Band in Form einer
Kreisfläche verteilt wird, werden die fortlaufenden Flecken
einander beeinflussen und dadurch eine eindeutige Ablesung
der Färbung verhindern.
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Im Hinblick auf die vorstehenden Beobachtungen und
Beschreibungen besteht das primäre Ziel der vorliegenden Erfindung
darin, ein Verfahren zur Quantifizierung einer an einem
chemischen Analyseband aufgebrachten spezifischen Komponente zu
schaffen, bei dem der Anteil des nutzlosen Teils so klein
wie möglich gemacht wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnet sich dadurch,
daß die Breite des chemischen Analysebandes die Formel
[2S/3Pπ] < W < 2 [S/Pπ] erfüllt, wobei S das Volumen der auf
dem Band auf zubringenden Testflüssigkeit in ul, P die Menge
Testflüssigkeit in ul, welche die Verteilungsschicht pro
Flächeneinheit (mm²) erhält und W die Breite des Bandes in
mm bedeutet.
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Wenn W > 2 [S/Pπ], kann sich die Flüssigkeit frei in allen
Richtungen an dem chemischen Analyseband verteilen.
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Im Falle des vorher erwähnten chemischen Analyseschiebers
oder eines chemischen Analysebandes, dessen Breite
ausreichend groß ist im Vergleich mit der Fläche des
Verteilungsbereichs (des Bereichs, über den die Testflüssigkeit
verteilt wird), wird die Testflüssigkeit gleichmäßig in allen
Richtungen verteilt, und es kann dementsprechend erfaßt
werden, daß die Testflüssigkeit in direkter
Proportionalbeziehung zu der Testflüssigkeitsmenge und der Fläche
des erreichten Verteilungsbereichs verteilt ist. Im Falle
eines chemischen Analysebandes, dessen Breite geringer als
der Durchmesser des Freiverteilungsbereichs (des erwähnten
Kreisbereichs, in welchem die Testflüssigkeit verteilt
wird, wenn sich die Testflüssigkeit frei ausbreitet), ist
die Verteilung der Flüssigkeit in der Querrichtung des
Bandes begrenzt und es kann demgemäß nicht erwartet werden,
daß die Fläche des Verteilungsbereichs der
Testflüssigkeitsmenge proportional ist. Solang jedoch das Volumen S der auf
das Band aufzubringenden Testflüssigkeit, die Menge P der
Testflüssigkeit, welche die Verteilungsschicht pro
Flächeneinheit aufnimmt, und die Breite W des Bandes die Formel
[2S/3Pπ]< W < 2 [S/Pπ erfüllen, kann die Fläche des
Verteilungsbereichs im wesentlichen proportional zur
Testflüssigkeitsmenge sein, auch wenn die Breite des Bandes geringer
ist als der Durchmesser des Freiverteilungsbereichs.
Dadurch, daß die Breite des Bandes geringer als der
Durchmesser des Freiverteilungsbereichs gemacht wird, kann der
Flächenanteil des nicht ausgenützten Teils zur Gesamtfläche
jeder Analyseneinheit wesentlich reduziert werden.
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Um den Flächenanteil des nicht ausgenützten Teils weiter zu
reduzieren, wird bevorzugt, daß die nachfolgende Formel
erfüllt wird
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[2S/3Pπ] < W < [3S/Pπ]
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Fig. 1 ist eine Draufsicht auf einen chemischen
Analysefilm nach der vorliegenden Erfindung,
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Fig. 2 ist ein Schnitt durch ein Beispiel der
Schichtanordnung des chemischen Analysebandes,
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Fig. 3 ist eine schematische Ansicht, welche die
chemische Analysevorrichtung zur Benutzung des chemischen
Analysebandes zeigt,
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Fig. 4 ist eine Draufsicht auf ein übliches
chemisches Analyseband, und
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Fig. 5 ist eine Querschnittsansicht zur Darstellung
eines üblichen chemischen Analyseschiebers.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie in Fig. 1 gezeigt; wird entsprechend der vorliegenden
Erfindung die Breite W des Bandes so gewählt, daß sie
kleiner als der Durchmesser 2*R des in Fig. 1 strichpunktiert
eingezeichneten freien Verteilungsbereichs ist. Die
Schichtanordnung des Bandes kann gleich sein wie bei dem vorstehend
in Zusammenhang mit Fig. 5 beschriebenen chemischen
Analyseband 103, und ein Beispiel der Schichtanordnung des Bandes
ist in Fig. 2 gezeigt.
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Als chemische Struktur (Schichtanordnung) des
erfindungsgemäßen chemischen Analysebandes können die in den japansichen
Offenlegungsschriften 55(1980)-164 356; 59(1984)-102 388
60(1985)-222 769 und US-PS 3 992 158 beschriebenen und
dergleichen zusätzlich zu dem in Fig. 2 gezeigten Strukturen
verwendet werden.
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Wenn ein wasserundurchdringbarer und lichtdurchlässiger Film
als Grundschicht benutzt wird, kann die chemische
Analyseschicht der vorliegenden Erfindung z.B. eine der folgenden
Schichtanordnungen besitzen.
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(1) Eine Verteilungsschicht, welche eine Reagens-Masse
enthält und auf der Grundschicht ausgebildet ist.
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(2) Eine Reagenzschicht und eine Verteilungsschicht auf der
Grundschicht, in dieser Reihenfolge ausgebildet.
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(3) Eine Erfassungsschicht, eine Reagens-Schicht und eine
Verteilungsschicht, an der Grundschicht in dieser
Reihenfolge ausgebildet.
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(4) Eine Reagens-Schicht, eine Lichtreflexionsschicht und
eine Verteilungsschicht, an der Grundschicht in dieser
Reihenfolge ausgebildet.
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(5) Eine Erfassungsschicht, eine Reagens-Schicht, eine
Lichtreflexionsschicht und eine Verteilungsschicht, an der
Grundschicht in dieser Reihenfolge ausgebildet.
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(6) Eine Erfassungsschicht, eine Lichtreflexionsschicht,
eine Reagens-Schicht und eine Verteilungsschicht, an der
Grundschicht in dieser Reihenfolge ausgebildet.
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Eine wasserabsorbierende Schicht kann zwischen der
Grundschicht und der Verteilungsschicht oder zwischen der
Grundschicht und der Reagens-Schicht in den Schichtanordnungen
(1), (2) und (4) eingesetzt werden. Eine Filterschicht kann
zwischen der Reagens-Schicht und der Erfassungsschicht oder
zwischen der Reagens-Schicht und der Verteilungsschicht in
der Schichtanordnung nach (2) und (5) eingesetzt werden.
Eine Blutzellen-Filterschicht und/oder eine
Hemmstoff-(inhibitor) Entfernungsschicht kann zwischen die
Lichtreflexionsschicht und die Erfassungsschicht, zwischen die
Lichtreflexionsschicht und die Reagens-Schicht, zwischen die
Erfassungsschicht und die Verteilungsschicht oder zwischen die
Reagens-Schicht und die Verteilungsschicht eingesetzt
werden. Die Erfassungsschicht ist eine Schicht, in welche das
Pigment oder dergleichen, das unter Anwesenheit der zu
untersuchenden Komponente gebildet wird, diffundiert und
optisch durch den Grundfilm entdeckt wird, und kann aus
einem hydrophilen Polymer gebildet sein. Die
Wasserabsorptionsschicht ist eine Schicht, in der das bei Anwesenheit
der zu analysierenden Komponente gebildete Pigment nicht
wesentlich diffundiert und kann aus einem hydrophilen
anschwellfähigen Polymer gebildet sein.
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Vorzugsweise ist die Verteilungsschicht ausgelegt, die
aufgebrachte Testflüssigkeit an die benachbarte
wasserdurchlässige Schicht weiterzuleiten, so daß die
wasserdurchlässige Schicht eine im wesentlichen gleichmäßige Menge der
Testflüssigkeit pro ihrer Einheitsfläche erhält.
Beispielsweise kann die Verteilungsschicht aus einem Fasermaterial
bestehen, wie einem Gewebe, das in US-PS 4 292 272
beschrieben ist, oder ein Gewirk, wie es in der japanischen
Offenlegungsschrift 60(1985)-222 769 beschrieben ist. Das
Gewebe oder dergleichen kann mit Glimmentladungen behandelt
werden, wie in der japanischen Offenlegungsschrift
57(1982)-66 359 beschrieben. Die Verteilungsschicht kann mit
einem hydrophilen Polymer oder einem flächenaktiven Agens
ausgerüstet sein, um den Verteilungsbereich, die
Verteilungs-Geschwindigkeit und dergleichen zu steuern, wie
beispielsweise in den japanischen Offenlegungsschriften
60(1985)-222 770, 61(1986)-122 875, 61(1986)-122 876 und
61(1986)-143 754 beschrieben.
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Die Verteilungsschicht kann mit der darunterliegenden
Schicht, d.h. der Reagens-Schicht, der
Lichtreflexionsschicht, der Filterschicht, der Wasserabsorptionsschicht
oder der Erfassungsschicht durch eine Klebeschicht verbunden
sein. Die Klebeschicht kann aus einem hydrophilen Polymer
wie Gelatine, Gelatine-Derivativ, Polyacrylamid oder Stärke
bestehen, die eine poröse Schicht binden können, wenn sie
mit Wasser angeschwollen sind.
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Wie vorstehend beschrieben, kann das chemische Analyseband
nach der vorliegenden Erfindung mit einer
Lichtreflexionsschicht versehen sein. Die Lichtreflexionsschicht verbirgt
die Farbe der auf der Verteilungsschicht aufgebrachten
Testflüssigkeit, z.B. das Rot des Hämoglobins oder das Gelb
des Bilirubins, wenn optisch erfaßbare Änderungen (z.B.
Farbänderungen, Verfärbung und dergleichen) in der
Erfassungsschicht und/oder der Reagens-Schicht durch das den
Grundfilm durchdringende Licht auftreten, und reflektiert
durch den Grundfilm projiziertes Licht. Vorzugsweise ist die
Lichtreflexionsschicht eine wasserdurchlässige Schicht, in
der lichtreflektierende feine Partikel wie Titanoxid,
Bariumsulfat oder dergleichen verteilt sind.
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In der Reagenzschicht und dergleichen ist eine optisch
erfaßbare Materie enthalten, z.B. eine Masse, die eine Farbe
bilden kann. Beispielsweise können Massen, die eine Farbe
durch Oxidation von Leuko-Farbstoff bilden können (z.B. der
in US-PS 4 089 747 und der JP-Offenlegungsschrift
59(1984) -193 352 beschriebenen Arylimidazol-Leukofarbe),
Massen, welche eine Zusammensetzung enthalten, die eine
Farbe durch Koppeln mit anderen Zusammensetzungen bildet,
wenn sie oxidiert wird (z.B. 4-Aminoantipyrin, Phenole und
Naphthole) und Massen, die eine Zusammensetzung enthalten,
die eine Farbe bei Anwesenheit eines reduzierenden Co-Enzyms
und eines Elektronen-Transportmittels bilden, benutzt
werden. In dem Falle des chemischen Analysebandes zum Messen
der Enzymaktivität kann die Reagenzschicht und/oder die
Verteilungsschicht ein selbstentwickelndes Substrat enthalten,
das ein Farbmaterial wie p-Nitrophenol freisetzen kann.
Vorzugsweise ist die Reagens-Schicht eine im wesentlichen
gleichförmige Schicht, welche hydrophilen Polymer als Binder
enthält.
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Bevorzugt wird der das erfindungsgemäße chemische
Analyseband benutzende chemische Analysator mit einem
automatischen Spender ausgerüstet, der Testflüssigkeit in
gesteuerter Menge auf das chemische Analyseband aufbringen
kann. Wenn die Breite W (mm) des chemischen Analysebandes,
die Menge P (ul) der Testflüssigkeit, die die
Verteilungsschicht pro Einheitsfläche aufnimmt, und die auf das
chemische Analyseband aufgebrachte Menge S (ul) der
Testflüssigkeit der folgenden Formel genügen, kann die Fläche des
Verteilungsbereichs und die Menge der an dem chemischen
Analyseband aufgebrachten Testflüssigkeit im wesentlichen
proportional zueinander sein:
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1/4(πPW²) < S < 3/2(πPW²).
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Wenn R (mm) der in Längsrichtung des Bandes gemessene Radius
des Verteilungsbereichs, D (mm) der Abstand zwischen den
Analyseeinheiten und W (mm) die Breite des Bandes ist,
wird die Fläche A (mm²) der Verteilungsfläche durch die
folgende Formel erhalten:
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A = 2R²{sin&supmin;¹(W/2R)} + W [R²-(W/2)²]
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Wenn beispielsweise R = 2(W/2), ergibt sich
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A = πR²/2 + W²/2
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= (π/2 + 1)W²/2.
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Da die Fläche (mm²) jeder Analyseeinheit durch die Formel
W(2R+B) = 2RW+WB dargestellt wird, ergibt sich die Fläche
des nicht genützten Teils nach der folgenden Formel:
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2 RW + WB - A
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= 2W² + WB - (π/2 + 1)W²/2
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= W²{ 2 - 1/2(π/2 + 1)} + WB
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= W²(1,41 - 1,28) + WB
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= W(0,13W+B).
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- Der Flächenanteil des nicht genützten Teils an der
Gesamtfläche jeder Analyseeinheit wird dargestellt durch die
Formel
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0,13W+B: 2W+B.
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Wenn B gleich W/2, ergibt sich
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W(0,13+0,5)):W(1,41+0,5)=0,63:1,91=0,33:1.
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So nimmt in diesem Falle der nicht genützte Teil nur 33% der
Gesamtfläche jeder Analyseeinheit ein.
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Fig. 3 zeigt ein Beispiel einer automatischen chemischen
Analysevorrichtung, in der das chemische Analyseband der
vorliegenden Erfindung entsprechend benutzt werden kann. In
Fig. 3 ist ein chemisches Analyseband 2 nach der
vorliegenden Erfindung auf eine Rolle 1 zu einem Wickel 2A gewickelt
und in einer Kassette 3 aufgenommen. Die Kassette 3 ist in
einen isolierenden Behälter 4 eingesetzt mit einem Fenster,
das mit einer Blende 8 versehen ist. Das chemische
Analyseband 2 wird durch das Fenster aus der Kassette 3 und aus dem
Isolierbehälter 4 herausgezogen. Luft mit niedriger
Feuchtigkeit wird mit einem Luftgebläse 5 über die obere Fläche
des Bandes 2 geblasen und die untere Fläche des Bandes wird
durch einen Vorheizer 7 auf eine angemessene Temperatur in
der Nähe der Raumtemperatur aufgewärmt. Danach wird das Band
2 in einen Reflexionsdichte-Meßabschnitt gebracht, der ein
Testflüssigkeit-Aufbringmittel 9, ein
Temperatur-Aufrechterhaltungs-Mittel 11 und eine optische Meßsonde 12 enthält.
Das Testflüssigkeit-Aufbringmittel 9 kann eine
Mikropipette, einen Ausgeber oder dergleichen umfassen. Das Mittel 11
für die Aufrechterhaltung der Temperatur kann ein durch eine
elektrische Heizung auf einer vorbestimmten Temperatur
gehaltener Block sein. Die Meßsonde 12 projiziert einen
Meßlichtstrahl auf die untere Fläche des Bandes 2 und erhält
von dort reflektiertes Licht. Die reflektierte Lichtmenge
wird gemessen und die Reflexionsdichte der dem
Meßlichtstrahl ausgesetzten Fläche aufgrund der Menge des
reflektierten Lichtes bestimmt. Der Meßlichtstrahl wird von einer
externen Lichtquelle 14 beispielsweise durch eine optische
Faser 13 zu der Sonde 12 übertragen. Das reflektierte Licht
wird beispielsweise durch eine optische Faser 15 zu einem
von der Sonde 12 fernliegenden Lichtmeßmittel 16 übertragen.
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Ein Referenzlichtstrahl zur Bestimmung der optischen Dichte
wird zu dem Lichtmeßmitte1 16 über eine separate optische
Faser (nicht dargestellt) übertragen.
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Das Band 2 wird bei dem Mittel zur Aufrechterhaltung der
Temperatur 11 angehalten, dort wird die Testflüssigkeit
aufgebracht und bei einer gewünschten Temperatur während
einer vorbestimmten Zeit inkubiert. Danach wird die
Reflexionsdichte der entsprechenden Analyseeinheit durch die
Sonde 12 und das Lichtineßmittel 16 gemessen. Bei der
Reaktionsraten-Analyse wird die Messung mehr als zweimal
wiederholt. Das Flüssigkeitsproben-Aufbringmittel 9 ist bewegbar;
es wird von dem Reflexionsdichte-Meßabschnitt wegbewegt und
die Oberfläche des Bandes 2 mit einem
verdampfungsverhindernden Deckel 10 bedeckt.
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Das Band 2 wird durch eine Walze 17 gefördert, die durch ein
(nicht dargestelltes) Antriebsmittel zeitweise angetrieben
wird. Bezugszeichen 18 bezeichnet eine Hilfswalze 18, um das
Band 2 um die Walze 17 geschlungen zu halten. Das Band 2
wird nach Vorbeilauf an der Walze 17 in einem Behälter 20
aufgenommen.
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Der Verdampfungsverhinderungs-Deckel 10 ist an seinem Ende
schwenkbar angelenkt, so daß er zwischen einer
Betriebsstellung, in der er das Band 2 bedeckt, und einer
zurückgezogenen Stellung, die von dem Reflexionsdichte-Meßabschnitt
entfernt liegt, bewegt werden kann, und bevor das Band 2
weiter befördert wird, wird der Deckel 10 in die
zurückgezogene Stellung bewegt.