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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Handhaben und zum Befestigen
von Knorpel und ähnlichem
Fasergewebe innerhalb eines Gelenks.
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Herkömmliche
medizinische Klammern haben bei der Nutzung zum Manipulieren bzw.
Handhaben von Knorpel oder anderem Gewebe innerhalb eines Gelenks
während
einer arthroskopischen Operation bestimmte Nachteile. Primär haben
die Klammern eine Neigung, von dem Knorpel zu rutschen. Des weiteren
macht es die Größe der Klammern
im Vergleich zu dem relativ kleinen Raum innerhalb des Gelenks schwierig,
andere Operationsinstrumente, beispielsweise ein Skalpell oder ein
Arthroskop, innerhalb des begrenzten Raums des Gelenks zu handhaben.
Solche Klammern können
auch die Sicht auf das Innere des Gelenks behindern, die mittels des
Arthroskops ermöglicht
wird. Weil die Klammern in das Gelenk durch einen Einschnitt eingeführt werden
müssen,
sind sie bezüglich
ihres Handhabungsbereiches durch den Ort des Einschnitts bzw. Schnitts
begrenzt. Um auf den Knorpel einen gewünschten, gerichteten Zug auszuüben, kann
es notwendig sein, die Klammer von dem Knorpel zu lösen, die
Klammer durch einen anderen Einschnitt wieder einzuführen und
den Knorpel wieder zu klammern.
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Es
ist oft notwendig, kaputtes oder zerrissenes Fasergewebe zu reparieren,
beispielsweise eine Sehne oder ein Band, oder solches Gewebe an
dem Knochen wieder anzubringen. Während es in einigen Fällen möglich ist,
zwei Nadeln in das Gelenk einzuführen
und dann beide mit einer Naht zu nähen, um zum Wiederanbringen
kaputter Teile des Fasergewebes eine Schleife zu bilden, ist dieses
Vorgehen nicht gewünscht,
weil es komplex und zeitraubend ist. Die Alternative einer eher
radikalen Arthrotomy ist ebenfalls nicht wünschenswert, weil ein größeres Trauma auftritt
und die Nutzung einer solchen Prozedur zu einer größeren Krankhaftigkeit
führt.
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Wie
in der folgenden Zusammenfassung und der Beschreibung erläutert, schafft
die Erfindung eine relativ kompakte und leicht zu nutzende Vorrichtung zum
Handhaben von Knorpel oder anderem Fasergewebe und zum Befestigen
des Gewebes an anderem Gewebe oder einem Knochen. Im folgenden sind einige
technische Referenzen genannt, die von allgemeinem Interesse sein
könnten:
Allen, US-Patent 3,699,969; Shein, US-Patent 3,527,223; Woo, US-Patent 3,943,932;
Almen, US-Patent 3,500,820; Johnson et al., US-Patent 3,871,368;
und Smith, US-Patent 4,243,037. Keine dieser Referenzen offenbart
eine Vorrichtung, die zum Handhaben von Fasergewebe während einer
arthroskopischen Operation oder zum effizienten Wiederanbringen
von Fasergewebe an einem Knochen oder einem anderen Gewebe geeignet
ist.
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Die
internationale Veröffentlichung
WO 87/01270 offenbart ein Operationsbefestigungsmittel mit einem
Kopf, der entlang seiner Länge
relativ steif ist, und einem Faserabschnitt, der entlang seiner Länge relativ
flexibel ist, wobei die zwei Abschnitte in einer T-Konfiguration
so angeordnet sind, daß der
relativ flexible Abschnitt dazu führt, daß der relativ steife Abschnitt
sich dreht und selbst in das Körpergewebe
implantiert, wodurch das Operationsbefestigungsmittel an dem Gewebe
befestigt wird, wenn der relativ steife Kopfabschnitt in das Körpergewebe
eingeführt wird.
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Die
erwähnten
Probleme bei der Nutzung herkömmlicher
medizinischer Klammern zum Handhaben von Gewebe werden durch die
Erfindung überwunden,
welche eine Vorrichtung zum Handhaben und zum Befestigen von Gewebe
während
einer arthroskopischen Operation angibt. Die Vorrichtung schafft
eine adäquate
Befestigung des Gewebes während
einer solchen Operation und behindert in minimalem Umfang die Nutzung
anderer Instrumente innerhalb des Gelenks.
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Die
Vorrichtung umfaßt
insbesondere ein gestrecktes Anbringbauteil mit einer weichen Naht,
die in der Nähe
des Mittelpunktes seiner Länge
angebracht ist. Das Anbringbauteil wird durch das Gewebe eingeführt, wobei
sich die Naht hiervon erstreckt, um einen Mechanismus zum Handhaben
des Gewebes in dem Gelenk zu liefern. Die Endflächen des Anbringbauteils sind
angeschrägt,
um eine Bewegung des Anbringbauteils durch das Gewebe zu unterstützen.
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Die
bevorzugten Mittel zum Einführen
des Anbringbauteils umfassen eine hohle Nadel mit einer scharfen
Spitze und einem offenen Endstück.
Ein hohles Rohr bzw. eine hohle Röhre mit gleicher oder größerer Länge als
die Nadel gleitet innerhalb der Nadel. Ein Begrenzungsmechanismus
ist an dem Endstück
der Nadel und an dem entsprechenden Abschnitt des hohlen Rohres
vorgesehen, um das Rohr innerhalb der Nadel selektiv so zu positionieren,
daß das
Rohr sich nach außen
nicht über
die Spitze der Nadel erstreckt.
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Das
Anbringbauteil ist innerhalb der Spitze der hohlen Nadel entweder
in einer verformten U-Form
oder in seiner normalen, im wesentlichen geraden Form angeordnet.
Die Naht erstreckt sich vom Anbringbauteil durch die Bohrung des
Rohrs.
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Eine
entfernbare Kappe ist über
die Spitze der Nadel gepaßt,
um zu verhindern, daß die
scharfe Spitze die Naht oder das Anbringbauteil während des Prozesses
des Einführens
des Anbringbauteils in die hohle Nadel schneidet.
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Das
Anbringbauteil ist innerhalb der Spitze der Nadel angeordnet. In
diesem Zustand wird die Nadelspitze während einer Operation in ein
Gelenk eingeführt.
Die Nadelspitze durchsticht das anzubringende Gewebe und gelangt
im wesentlichen durch das Gewebe. Der Begrenzungsmechanismus wird betätigt, so
daß das
Rohr vorwärts
zu der Spitze der Nadel gedrückt
werden kann, wodurch das Anbringbauteil von der Spitze der Nadel
in oder hinter dem Stück
des anzubringenden Gewebes abgestoßen wird. Weil das Anbringbauteil
von der Spitze der Nadel abgestoßen wird, nimmt es eine Orientierung
an, die im wesentlichen senkrecht zu der Länge der Naht ist. Die Nadel
und das Rohr werden dann von dem Gelenk entfernt, wobei die Naht
in einem Zustand verbleibt, in welchem sie sich durch das Gewebe
und aus dem Gelenk erstreckt. Das Gewebe wird mittels des Anwendens
einer Zugspannung auf die Naht bearbeitet.
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Falls
es vorgesehen ist, das Gewebe zu drücken, kann die Naht wieder
aufgefädelt
werden oder in dem Rohr aufgefädelt
bleiben, und das Gewebe kann dann fest zwischen dem Rohr und dem
Anbringbauteil mittels des Anwendens der Zugspannung auf die Naht
gehalten werden. Falls gewünscht ist,
das Gewebe aus verschiedenen Winkeln oder durch unterschiedliche
Einschnitte zu kontrollieren, kann durch einen anderen Einschnitt
ein Hakeninstrument eingeführt
werden, um die Naht anzuhaken und das Gewebe zu ziehen. Es ergibt
sich, daß eine Bewegung
des Gewebes in dieser Art und Weise möglich ist, ohne das Anbringbauteil
von dem Gewebe zu lösen.
Falls notwendig, kann das Gewebe von dem Gelenk mittels Zugspannung
auf die Naht entfernt werden, wenn das Gewebe operativ von dem Gelenk
gelöst
ist.
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Ein
Weg zur Nutzung der Naht zum Befestigen des Gewebes an dem Knochen
besteht darin, einen Halter an der Naht anzubringen, um das Gewebe gegen
den Knochen zu drücken.
Der Halter umfaßt elastische,
mit der Naht verbundene Ecken und Kanten und ist entlang der Naht
in einer Richtung gleitbar, faßt
bzw. greift die Naht jedoch, um einem Gleiten in der entgegengesetzten
Richtung zu widerstehen. Der Halter hält hierdurch das Gewebe gegen
den Knochen während
der Heilung, so daß das
Gewebe richtig an dem Knochen wieder angebracht wird.
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Um
eine zusätzliche
Reizung von umgebendem Gewebe zu vermeiden, können das Anbringbauteil, die
Naht und der Halter bei der Erfindung aus einem Material sein, das
allmählich
vom Körper
absorbierbar ist.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf eine Zeichnung näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
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1 eine
vergrößerte Darstellung
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Handhaben und zum Anbringen von Gewebe, wobei ein Abschnitt
der Vorrichtung teilweise aufgeschnitten ist;
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2 eine
vergrößerte Teildarstellung
der Vorrichtung nach 1, die die An und Weise des verformbaren
Aufnehmens eines Anbringbauteils innerhalb der Spitze einer hohlen
Nadel zeigt;
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3 eine
fragmentierte, vergrößerte Teildarstellung
der Vorrichtung nach 1, welche die Vorrichtung beim
Durchstechen von Knorpel zeigt;
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4 eine
fragmentierte, vergrößerte Teildarstellung
der Vorrichtung nach 1, die die Art und Weise des
Abstoßens
des Anbringbauteils zwischen Knorpel und Knochen zeigt;
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5 eine
vergrößerte Teildarstellung
der Vorrichtung nach 1, welche zeigt, wie der Knorpel
mit dem Anbringbauteil und den Nahtkomponenten der Vorrichtung befestigt
wird;
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6 eine
vergrößerte, perspektivische
Darstellung des Anbringbauteils und der Naht, welche die normale
und die verformte Konfiguration des Anbringbauteils zeigt;
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7 eine
perspektivische verkürzte
Darstellung eines Hakeninstruments, das mit der Vorrichtung nach 1 genutzt
werden kann;
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8 eine
vergrößerte Teildarstellung
einer Vorrichtung zum Handhaben und zum Befestigen von Gewebe, welche
eine alternative Art und Weise des Aufnehmens des Anbringbauteils
innerhalb der Spitze der Nadel zeigt;
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9 eine
vergrößerte Teildarstellung
der Vorrichtung nach 8, welche das Abstoßen des Anbringbauteils
von der Spitze der Nadel zeigt;
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10 eine
perspektivische Darstellung der inneren Oberfläche und einer Kante eines Halters, der
in Verbindung mit der Naht und dem Anbringbauteil zum Befestigen
des Gewebes am Knochen oder an anderem Gewebe genutzt wird;
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11 eine
perspektivische Darstellung der äußeren Oberfläche und
einer Kante des Halters nach 10;
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12 eine
perspektivische Darstellung eines alternativen Halters;
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13 einen
Abschnitt eines Gelenks, in welchem das Anbringbauteil, die Naht
und der Halter genutzt werden, um ein Stück Knorpel in einer Position
an einem anderen Stück
Knorpel zu verbinden und zu halten, von welchem es abgerissen ist;
und
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14 eine
Teildarstellung entlang einer Linie 14-14 in 13.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, die in den 1 und 2 im
Zusammenbau gezeigt ist, umfaßt
ein elastisches, verformbares Anbringbauteil 10, welches
an einer Naht 12 angebracht und angepaßt ist, um verformbar in die
Spitze 26 einer hohlen Nadel 14 zu passen. Ein
hohles Rohr bzw. eine hohle Röhre 16,
welches) auch angepaßt
ist, um in die Nadel 14 zu passen, wird genutzt, um das
Anbringbauteil von der Spitze 26 der Nadel abzustoßen, nachdem
die Nadel ein Stück
eines Fasergewebes durchstochen hat, beispielsweise den Knorpel 18, wie
dieses in den 3 und 4 gezeigt
ist. Wenn das Anbringbauteil von dem Knorpel 18 und dem Knochen 38 abgestoßen ist,
nimmt es elastisch seine normale Form an, wie dies in 5 gezeigt
ist. Das erfindungsgemäße Anbringbauteil
kann auch genutzt werden, um eine Sehne oder ein Band zu befestigen, was
im folgenden beschrieben wird, und der Begriff Gewebe wird hier
allgemein genutzt, so daß Knorpel, Bänder, Sehnen
und ähnliches
Gewebe eingeschlossen sind.
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Das
in 6 in perspektivischer Darstellung gezeigte Anbringbauteil 10 ist
ein gestrecktes, zylindrisches Bauteil. Das Anbringbauteil 10 umfaßt Endflächen 20 und 22 an
seinen entsprechenden Enden. Die Endflächen 20 und 22 sind
relativ zu der Längsachse
des Anbringbauteils angeschrägt
und liegen vorzugsweise in entsprechenden Ebenen, die einander kreuzen.
Die Naht 12 ist an dem Anbringbauteil 10 an einem
Ort 24 in der Nähe
des Mittelpunkts zwischen den Endflächen 20 und 22 angebracht.
Die Naht 12 kann an dem Anbringbauteil 10 während der Herstellung
des Anbringbauteils angebracht werden.
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Das
Anbringbauteil 10 besteht vorzugsweise aus einem elastischen
Material, beispielsweise Plastik. Das Anbringbauteil ist deshalb
aus seiner entspannten, geraden Form in eine U-Form verformbar, wie
dieses mittels gestrichelter Linie in 6 gezeigt ist.
Obwohl das Anbringbauteil so gezeigt ist, daß es einen runden Querschnitt
aufweist, können
andere Querschnittsformen genutzt werden, ohne daß die Prinzipien
der Erfindung verlassen werden.
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Das
Anbringbauteil 10 verfügt über eine
ausreichende Steifigkeit, um einer Verformung bei moderatem Druck
zu widerstehen, ist jedoch nicht so steif, daß die U-förmige Verformung verhindert
wird, wenn das Anbringbauteil innerhalb der Nadel gemäß den 2 und 3 gelagert
wird. Das das Anbringbauteil umfassende Material verfügt über genügend Elastizität, um das
Anbringbauteil in seine entspannte, gerade Konfiguration gemäß den 1, 4, 5 und 6 zurückzubringen.
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Die
in den 1 und 2 gezeigte Nadel 14 hat
eine hohle, zylindrische Form mit einer scharfkantigen, offenen
Spitze 26, einem offenen Endstück 27 und einer Bohrung,
die sich hierdurch längs
von der Spitze 26 zu dem Endstück 27 erstreckt. Die scharfe
Spitze 26 ist angeschrägt,
um auf ihrem äußeren Umfang
eine scharfe Kante zu erzeugen, und hierdurch angepaßt, um Gewebe
anzustechen und zu durchdringen. Alternativ kann die scharfe Spitze 26 angeschrägt sein,
um eine scharfe Kante auf ihrem inneren Umfang zu bilden.
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Ein
ringförmiger
Kragen 28, welcher eine offene, hierin gebildete Keilnut 30 umfaßt, umgreift
das Endstück
der Nadel. Die Keilnut erstreckt sich über eine kurze Strecke in Richtung
der Nadelspitze durch die zylindrische Wand der Nadel gemäß 2.
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Das
hohle Rohr 16, welches wenigstens so lang wie die Nadel 14 ist
und eine gestreckte, zylindrische Form mit einer offenen Spitze 17 und
einem offenen Endstück 19 aufweist,
ist angepaßt,
um innerhalb der hohlen Nadel zu gleiten. Das Rohr 16 weist einen
inneren Bohrungsdurchmesser auf, der groß genug ist, um die Naht 12 hierdurch
so aufzunehmen, daß das
freie Ende 13 der Naht sich von dem offenen Endstück 19 des
Rohres erstreckt. Das Rohr 16 weist einen ringförmigen Flansch 32,
der das Endstück 19 hiervon
umgreift, um zu verhindern, daß sich
das Rohr mehr als in einem vorbestimmten Abstand über die
Spitze erstreckt, wenn es in Richtung Nadelspitze 26 gedrückt wird.
Das Rohr ist vorzugsweise so lang, daß die Spitze 17 des
Rohres in der Nähe
der Nadelspitze 26 ist (vgl. 4), wenn
der Flansch 32 unmittelbar benachbart zu dem Kragen 28 angeordnet ist.
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Ein
Begrenzungsmechanismus zum Kontrollieren der Bewegung des Rohrs 16 ist
in Form eines Splints oder eines Vorsprungs 34 vorgesehen,
der auf der äußeren, zylindrischen
Wand des Rohres 16 montiert ist. Der Vorsprung 34 ist
angepaßt,
um mit der mit der Nadel in Verbindung stehenden Keilnut 30 zusammenzupassen.
Der Vorsprung 34 verhindert, daß die Spitze 17 des
Rohres 16 sich in der Nähe
zur Spitze 26 der Nadel 14 bewegt, ohne daß der Vorsprung 34 mit
der Keilnut 30 ausgerichtet ist. Diese Ausrichtung wird
mittels einer Drehung des Rohrs 16 innerhalb der Nadel 14 erreicht.
Wenn das Rohr 16 die vorher erwähnte, bevorzugte Länge aufweist, sollte
der Vorsprung 34 nahe genug zu der Spitze 17 des
Rohres 16 angeordnet sein, so daß das Anbringbauteil 10 vollständig in
die Nadelspitze 26 hineingezogen werden kann, wenn das
Rohr innerhalb der Nadel angeordnet ist, wobei der Vorsprung und
die Keilnut nicht ausgerichtet sind, wie dieses in den 2 und 3 gezeigt
ist. Es ergibt sich, daß die Keilnut 30 eine
ausreichende Länge
aufweisen sollte, so daß der
Flansch 32 den Kragen 28 berühren kann, wenn der Vorsprung 34 in
der Keilnut 30 angeordnet ist. Es wird darauf hingewiesen,
daß andere
Mechanismen zum Begrenzen der Bewegung des Rohres 16 innerhalb
der Nadel 14 genutzt werden können, ohne die Prinzipien der
Erfindung zu verlassen, obwohl davon ausgegangen wird, daß die beschriebene
Anordnung mit Vorsprung und Keilnut besonders geeignet ist.
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Gemäß den 1 und 2 ist
ein Schutzschild bzw. Schutzschirm 36 mit einer im wesentlichen
zylindrischen Form und offenen Enden angepaßt, um entfernbar auf die scharfe
Nadelspitze 26 zu passen. Die inneren Wände des Schutzschirms haben
drei unterschiedliche Abschnitte: einen oberen Abschnitt 29,
einen mittleren Abschnitt 31 und einen unteren Abschnitt 33.
Der obere Abschnitt 29 ist zylindrisch und weist einen
inneren Durchmesser auf, der im wesentlichen gleich dem äußeren Durchmesser
der Nadelspitze 26 ist, so daß der Schutzschirm über die
Spitze 26 montiert werden kann. Der mittlere Abschnitt 31 ist
zylindrisch und weist einen inneren Durchmesser auf, der ein wenig
kleiner als der äußere Durchmesser
der Nadelspitze 26 ist, um das Anbringbauteil von der scharfen
Kante der Nadelspitze 26 zu schützen. Der untere Abschnitt 33 hat
eine glockenähnliche,
aufgeweitete Form, um eine geeignete Verformung des Anbringbauteils 10 bei
dessen Einziehen in die Nadelspitze 26 gemäß 2 zu
unterstützen.
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Vor
der Nutzung wird die Vorrichtung zuerst gemäß den 1 und 2 zusammengebaut,
wobei der Schutzschirm 36 auf der Spitze 26 montiert wird,
bevor die Naht 12 durch das Rohr 16 gefädelt wird,
so daß sich
das freie Ende 13 aus dem Endstück 19 des Rohrs erstreckt.
Zugspannung auf das freie Ende 13 der Naht 12 zieht
das Anbringbauteil 10 in die Nadelspit ze 26 gemäß 2,
wobei die innere Oberfläche
des glockenförmigen,
unteren Abschnitts 33 des Schutzschirms das Anbringbauteil
in die geeignete U-Form führt
und das Anbringbauteil von der scharfen Spitze mittels des Schutzschirms 36 geschützt ist.
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Das
Rohr 16 ist innerhalb der Nadel axial angeordnet, wobei
der Vorsprung 34 an den Kragen 28 stößt, so daß ein geeigneter
Raum für
das Anbringbauteil zur verformbaren Lagerung innerhalb der Nadelspitze 26 existiert.
Das Positionieren des Rohrs 16 innerhalb der Nadel gemäß den 1 und 2 ist vor
dem Einführen
des freien Endes 13 der Naht 12 in und durch die
Bohrung der Nadel 14 nicht notwendig. Eine derartige Positionierung
des Rohres beim Einziehen des Anbringbauteils 10 in die
Spitze 26 ist jedoch hilfreich, um sicherzustellen, daß das Anbringbauteil 10 nicht
in einem unnötigen
Abstand von der Nadelspitze 26 angeordnet wird. Wenn das
Anbringbauteil 10 verformbar in der Spitze 26 gelagert ist,
kann der Schutzschirm 36 entfernt werden.
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Die
zusammengebaute Vorrichtung kann dann in das Gelenk eines Patienten
eingeführt
werden, entweder durch einen Einschnitt oder indem die Nadelspitze 26 genutzt
wird, um die Haut und umgebendes Gewebe aufzustechen. Die Spitze 26 der
Nadel 14 wird dann genutzt, um den Knorpel 18 aufzustechen,
welcher verändert
oder angebracht werden soll, wie dies in 3 gezeigt
ist.
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Wenn
die Spitze 26 den Knorpel 18 aufgestochen hat,
kann das Rohr 16 innerhalb der Nadel 14 axial
gedreht werden, so daß der
Vorsprung 34 sich mit der Keilnut 30 ausrichtet.
Das Rohr 16 kann dann in Richtung der Spitze 26 der
Nadel 14 gedrückt werden,
der Vorsprung 34 gelangt in die Keilnut 30, und
die Spitze 17 des Rohres 16 stößt das Anbringbauteil 10 von
der Nadelspitze 26 gemäß 4 ab. Wenn
das Anbringbauteil 10 von der Nadelspitze 26 gedrückt wird,
nimmt es seine normale, gestreckte Form an. Wo der Knorpel 18 sehr
nahe zu dem Knochen 38 ist, unterstützen die angeschrägten Endflächen 20, 22 des
Anbringbauteils eine Bewegung der Längsenden des Anbringbauteils
durch den Raum 40 zwischen dem Knochen 38 und
dem Knorpel 18.
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Wenn
das Anbringbauteil 10 im wesentlichen seine normale gestreckte
Form hinter dem Knorpel 18 eingenommen hat, können die
Nadel 14 und das Rohr 16 aus dem Gelenk zurückgezogen
werden, was ermöglicht,
daß der
Knorpel 18 um das Anbringbauteil 10 und die Naht 12 gemäß 5 teilweise
zusammenfällt.
Die Naht 12 wird nun an dem Knorpel 18 befe stigt,
und der Knorpel kann mittels Zugspannung auf die Naht 12 festgehalten
und verändert
werden, um weitere Operationsprozeduren an und um den Knorpel zu
unterstützen.
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Die
relativ kleine Größe der Naht 12 ermöglicht eine
im wesentlichen ungehinderte Einsicht in das Innere des Gelenks
durch ein Arthroskop und das Einführen anderer Operationsinstrumente,
beispielsweise eines Arthroskops oder Skalpells, durch den selben
Einschnitt wie die Naht. Infolge der Flexibilität der Naht 12 kann
eine Zugspannung aus vielen Richtungen angewendet werden, wie sie
aufgrund der Bedürfnisse
von Operationsprozessen vorgesehen ist. Eine weitere Kontrolle des
Knorpels 18 ergibt sich durch das Wiederauffädeln der
Naht 12 durch das Rohr 16 und das Anwenden einer
Zugspannung auf die Naht, wodurch der Knorpel 18 effektiv
zwischen dem Anbringbauteil 10 und der Spitze 17 des Rohrs 16 geklammert
wird, was das Drücken
des Knorpels in eine gewünschte
Position eher als ein Ziehen ermöglicht.
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Ein
Hakeninstrument 42 (vgl. 7) kann genutzt
werden, um eine noch größere Manövrierfähigkeit
des verankerten Knorpels 18 zu erreichen, indem das Instrument 42 in
das Gelenk durch einen separaten Einschnitt eingeführt wird,
die Naht 12 an dem Hakenende des Instruments eingefangen
wird und die Naht 12 aus dem Gelenk durch einen solchen anderen
Einschnitt herausgezogen wird. Der Knorpel kann dann verändert und
in der oben beschriebenen An und Weise durch einen anderen Einschnitt
kontrolliert werden, ohne daß das
Anbringbauteil 10 von dem verankerten Knorpel 18 gelöst wird.
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Der
verankerte Knorpel 18 kann operativ freigesetzt und von
dem Gelenk mittels Zugspannung auf die Naht 12 entfernt
werden, falls dies notwendig ist.
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Gemäß den 8 und 9 verfügt ein zu dem
oben beschriebenen Anbringbauteil 10 ähnliches Anbringbauteil 50 über eine
fest angebrachte weiche Naht 52. Das Anbringbauteil 50 wird
innerhalb der Spitze 53 einer hohlen Nadel 54 vor
der Spitze 56 eines hohlen Rohres 55 gehalten.
Die Kante der hohlen Nadel 54 an der Spitze 53 ist
in einer Ebene gebildet, die relativ zur Längsachse der Nadel abgeschrägt ist,
wodurch eine scharfe Führungskante 51 zum
Aufstechen von Gewebe gebildet ist. Das freie Ende 57 der
Naht 52 erstreckt sich von dem hohlen Rohr 55.
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Gemäß den 8 und 9 kann
das Anbringbauteil 50 im wesentlichen in der gleichen An und
Weise wie das Anbringbauteil 10 genutzt werden, wobei die
hohle Nadel 54 ein Stück Fasergewebe
aufsticht, beispielsweise einen Knorpel 60. Das Anbringbauteil 50 wird
von der Spitze 53 der hohlen Nadel 54 abgestoßen, wenn
das hohle Rohr 55 in Richtung der Spitze 53 der
hohlen Nadel 54 gleitet. Das Anbringbauteil 50 nimmt
danach eine Position zwischen dem Knorpel 60 und einem
Knochen 62 an, in welcher es sich im wesentlichen senkrecht
zu der Naht 52 erstreckt. Die abgeschrägten Endflächen 64, 65 des
Anbringbauteils 50 unterstützen das Führen des Anbringbauteils 50 in
diese Position. Wenn das Anbringbauteil 50 von der Nadel 54 abgestoßen ist, wird
die Naht 52 nach außen
gezogen, um das Anbringbauteil 50 zu der in 9 mit
durchgezogener Linie gezeigten Position zu bewegen, in welcher es sich
quer entlang der unteren Fläche
des Knochens 60 erstreckt. Es sei darauf hingewiesen, daß das Anbringbauteil 50 gemäß den 8 und 9 aus
einem im wesentlichen steifen Material sein kann. Ein steifes Anbringbauteil
kann in dem Raum zwischen dem Knorpel und dem Knochen mittels Bewegen
der Nadel 54 eingeführt
werden, so daß es
zu der Knochenoberfläche
schräg
gestellt ist und dann das Anbringbauteil von der Nadel löst bzw.
abstößt.
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Ein
steifes Anbringbauteil kann innerhalb des Knorpels oder anderen
Gewebes (d. h. im Gegensatz zum Einführen zwischen Knorpel und Knochen)
gelagert werden, indem das Anbringbauteil im wesentlichen gerade
in das Gewebe abgestoßen
und an der Naht gezogen wird. Weil die Naht zwischen den Enden des
Anbringbauteils angebracht ist, neigt ein Ziehen an der Naht zum
Drehen des Anbringbauteils in eine Position im wesentlichen senkrecht
zu der Naht, wodurch das Anbringbauteil fest innerhalb des Gewebes
gelagert ist. In diesem Sinne tritt eine Drehbewegung des Anbringbauteils 50 in
eine Position im wesentlichen senkrecht zu der Naht 52 am ehesten
auf, wenn die Endfläche 56,
die zuletzt in das Gewebe gelangt, so angeschrägt ist, daß eine senkrecht zu der Fläche angewendete
Kraft (wobei die Kraft eine Komponente der Reaktionskraft des Gewebes
gegen die Fläche 65 beim
Anwenden von Zugspannung auf die Naht des abgestoßenen Anbringbauteils
ist) dazu tendiert, die Fläche 65 des
Anbringbauteils 50 von der Naht 52 weg zu bewegen. Diese
Anschrägung
der Endfläche 65 ist
in den 8 und 9 gezeigt.
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Gemäß den 10–14 sind
Halteeinrichtungen 68 und 69, die jeweils ein
Paar im wesentlichen paralleler Oberflächen aufweisen, aus einem elastischen
Material und verfügen über Schlitze 70 bzw. 72,
welche sich in der Nähe
der zentralen Punkte der parallelen Oberflächen kreuzen und spitze Eckklappen 71 bzw. 73 definieren.
Die Halter 68 und 69 sind vorzugsweise rund, weil
die runde Form die Möglichkeit
der Beeinflussung von umgebendem Gewebe vermindert. Es ist jedoch
verständlich,
daß die Form
ausgewählt
werden kann und das andere Form ebenfalls akzeptabel sind.
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Erhobene
Punkte 74 sind auf der inneren Oberfläche der Halter 68 zum
Stützen
gegen das Gewebe vorgesehen und unterstützen eine Immobilisierung des
Gewebes während
der Nutzung des Anbringbauteils. In vielen Fällen werden die erhobenen Punkte 74 jedoch
nicht gebraucht, und eine flache innere Oberfläche ist ausreichend. Die folgende
Diskussion der Halternutzung bezieht sich auf das Anbringbauteil 50 nach 8;
es wird jedoch darauf hingewiesen, daß die Diskussion für alle Ausführungsformen
des Anbringbauteils zutrifft, die hier beschrieben sind.
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Der
Halter 68 (oder der Halter 69) wird in Verbindung
mit dem Anbringbauteil 50 mittels des Einbringen des freien
Endes 57 der Naht durch den Halter im Kreuzungsbereich
der Schlitze 70 genutzt, nachdem die hohle Nadel und das
hohle Rohr aus dem Bereich um die Naht zurückgezogen sind. Wenn die Naht 52 durch
den Halter 68 eingeführt
wird, werden die zwischen benachbarten Schlitzen 70 definierten
Klappen 71 elastisch in Richtung der Bewegung der Naht
hierdurch verformt. Danach verkeilen sich die Klappen gegen die
Naht 52 und widerstehen dem Zurückziehen der Naht durch die
Schlitze. Durch das Anwenden einer Zugspannung auf die Naht 52 (vgl. 13 und 14)
und durch Drängen
des Halters 68 entlang der Naht zu der Oberfläche des Knorpels 76,
von welchem sich die Naht erstreckt, kann der Halter genutzt werden,
um die Zugspannung in der Naht aufrechtzuerhalten, wodurch ein loses
Stück Knorpel 56 an
dem stabilen Stück
Knorpel 78 gehalten wird, von dem das lose Stück Knorpel 76 abgerissen
oder abgebrochen ist.
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Das
Anbringbauteil 50, die Naht 52 und der Halter 68 können permanent
in dem Gelenk belassen werden, um den abgerissenen Knorpel 76 in
seiner geeigneten Lage an dem stabilen Knorpel 78 zu halten,
wobei der Halter 68 an der Außenseite des stabilen Knorpels 78 zwischen
der Oberfläche
des stabilen Knorpels 78 und hierzu benachbartem Muskelgewebe 79 liegt.
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Es
wird darauf hingewiesen, daß in
vielen Fällen
die Nadel 54 in ein Gelenk aus entgegengesetzten Richtungen
eingeführt
werden kann. Beispielsweise wurde das Anbringbauteil 50 in
die in den 13 und 14 gezeigte
Position mit Hilfe einer Nadel gebracht, die das Mus- kelgewebe 79 durchdrungen
hat. Die Nadel hätte
von der entgegengesetzten Seite des Gelenks (und nicht durch das
Muskelgewebe 79) eingeführt
werden können,
um das Anbringbauteil 50 in die Position zu bringen, die
von dem Halter 68 in den 13 und 14 besetzt wird.
Dementsprechend würden
die Positionen des Anbringbauteils 50 und des Halters 68 bezüglich denen
in den 13 und 14 umgekehrt
sein, wobei jedoch der lose Knorpel 76 immer noch fest
an dem festen Knorpel 78 gehalten werden würde. Ein
Grund für
das Einführen
der Nadel von entgegengesetzten Seiten des Gelenks, wie dieses eben
erläutert
wurde, besteht darin, eine Beschädigung
von irgendwelchen Nerven oder Blutgefäßen zu vermeiden, die in dem Bereich
des Muskelgewebes 79 vorhanden sind.
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Um
eine zusätzliche
Reizung von umgebendem Gewebe durch die Anwesenheit des Anbringbauteils 50 und
des Halters 68 zu verhindern, ist es insbesondere zweckmäßig, das
Anbringbauteil und den Halter aus einem Material zu bilden, das
allmählich
vom Körper
des Patienten bei der Heilung absorbiert werden kann. Elastische,
synthetische Materialien, die vom Körper allmählich absorbierbar sind, sind
für die
Nutzung in Nähten
bekannt und bilden bevorzugte Materialien für das erfindungsgemäße Anbringbauteil
und den erfindungsgemäßen Halter. Ein
solches Material ist ein absorbierbares Polymer, welches als Poly-Diaxan
(PDS) bekannt und von Ethicon, Inc. aus Summerville, New Jersey
verfügbar ist.