DE3843316A1 - Verfahren zur herstellung von carbonylverbindungen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von carbonylverbindungenInfo
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- C07C45/58—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds from heterocyclic compounds with oxygen as the only heteroatom in three-membered rings
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Carbonylverbindungen der Formel I oder II
R¹-CO-CH₂-R²-Z (I)
R¹-CH₂-CO-R²-Z (II)
in denen
R¹ einen Alkylrest mit 1 bis 26 Kohlenstoffatomen,
R² einen Alkylenrest mit 1 bis 25 Kohlenstoffatomen,
wobei die Summe der Kohlenstoffatome in R¹ und R² 6 bis 26 beträgt,
und
die Gruppe Z
R¹ einen Alkylrest mit 1 bis 26 Kohlenstoffatomen,
R² einen Alkylenrest mit 1 bis 25 Kohlenstoffatomen,
wobei die Summe der Kohlenstoffatome in R¹ und R² 6 bis 26 beträgt,
und
die Gruppe Z
- a) ein Wasserstoffatom,
- b) eine Gruppe der Formel III
-OR³ (III)in der
R³ ein Alkylrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen oder eine Gruppe der allgemeinen Formel IV-(CH₂) n -CO-(CH₂) m -CH₃ (IV)in der m eine Zahl im Bereich von 0 bis 20 und n eine Zahl im Bereich von 1 bis 20 ist und die Summe der Zahlen m und n 16 bis 20 beträgt,
ist, - c) eine Gruppe der allgemeinen Formel V
-COOR⁴ (V)in der
R⁴ ein Alkylrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, eine Gruppe der obigen Formel IV, in der m und n die obigen Bedeutungen aufweisen, oder ein Rest eines Polyols mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen ist, wobei die freien Hydroxylgruppen im Polyolteil von Polyolestern der allgemeinen Formeln VI oder VIIR¹-CO-CH₂-R²-CO-O-Polyol (VI)R¹-CH₂-CO-R²-CO-O-Polyol (VII)mit Fettsäuren von 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Ketocarbonsäuren mit 18 bis 22 Kohlenstoffatomen verestert sind,
oder - d) eine Gruppe der allgemeinen Formel VIII
-O-CO-R⁵ (VIII)in der
R⁵ ein Alkylrest mit 1 bis 21 Kohlenstoffatomen ist,
bedeuten,
bei dem man Epoxyalkane der allgemeinen Formel IX in der R¹ und R² die obigen Bedeutungen aufweisen und die Gruppe Y wie die Gruppe Z definiert ist, mit der Maßgabe, daß anstelle von gegebenenfalls in der Gruppe Z vorhandenen Funktionen der Formel X-CH₂-CO- (X)in der Gruppe Y Funktionen der Formel XI vorhanden sind,
mit Alkalÿodid bei Temperaturen im Bereich von 160 bis 240°C in Gegenwart von Lösungsvermittlern umsetzt,dadurch gekennzeichnet, daß man Lösungsvermittler aus der von - a) alkylierten Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen oder
- b) Polyalkylenglykol-di-alkylethern,
- c) Kronenethern, Cryptanden sowie Podanden und
- d) peracetyliertem Mono-, Di-, Tri-, Tetra- und Pentaglycerin gebildeten Gruppe ausgewählt sind,
verwendet.
Ketoverbindungen der vorstehend genannten Art sind wertvolle
Zwischenprodukte für die chemische Industrie, die z. B. als
Edukte für die Herstellung von PVC-Costabilisatoren eingesetzt
werden können.
Aus J. Am. Oil Chem. Soc. 42 (1965), Seiten 126-129, ist
bekannt, daß Epoxyfettsäureester, die pro Fettsäurerest eine
Epoxygruppe enthalten, in siedendem Dioxan und unter Verwendung
von BF₃-Etherat als Katalysator mit Ausbeuten von 70 bis
90% zu den entsprechenden Ketofettsäureestern umgelagert
werden können. Diese Verfahrensweise hat den Nachteil, daß sie
ein feuergefährliches Lösemittel erfordert. Ferner führt die
Anwendung von BF₃-Etherat zu Korrosionsschäden an den Reaktionsgefäßen,
sofern keine völlig wasserfreie Lösemittel und
Edukte eingesetzt werden.
Ein ähnliches Verfahren ist aus den JA-A 72-40 779 und
81-047 42 bekannt, bei dem Magnesiumhalogenide eingesetzt
werden; diese Katalysatoren lassen sich jedoch nur durch
aufwendige Maßnahmen aus dem Reaktionsgemisch entfernen.
Ein aus der US-C 44 51 672 bekanntes Verfahren betrifft die
Umlagerung von 1,2-Butylenoxid in t-Butanol in Gegenwart von
Co₂(CO)₈ unter Argon; die Toxizität des eingesetzten
Cobaltcarbonyls verbietet jedoch eine industrielle Anwendung
dieses Verfahrens. Entsprechendes gilt für die aus J. Am.
Chem. Soc. 93, 1693 (1971), bekannten Verfahren, die mit
gefährlichen Substanzen wie Lithiumperchlorat in Gegenwart von
Phosphinoxiden oder Phosphorsäuretriamid in Benzol arbeiten.
Weiterhin ist die Herstellung von Ketofettsäuren aus
Fettepoxiden durch Pyrolyse der entsprechenden Halogenhydrine
in Gegenwart verschiedener Metallhalogenide bekannt, vgl.
JA-A 72/37 613; dieses Verfahren liefert jedoch nur mäßige
Ausbeuten. Ein einfacheres Verfahren, das die intermediäre
Bildung des Jodhydrins einschließt, ist aus der DE-A 33 34 600
bekannt; die Umlagerung wird bei 100°C in wäßriger Jodwasserstoffsäure
durchgeführt.
In der DE-A 31 36 886 wird die Umlagerung von Cycloheptenoxid
zu Cycloheptanon in Dimethylsulfoxid oder Dimethylformamid in
Gegenwart von NaJ beschrieben. Das verwendete Natriumjodid
kann nach erfolgter Reaktion abfiltriert und erneut als
Katalysator eingesetzt werden. Das Keton wird jedoch durch
wäßrige Extraktion aus Dimethylsulfoxid oder Dimethylformamid
unter Verlust des Lösemittels gewonnen. Dieser Nachteil kann
vermieden werden, wenn man gemäß der DE-A 36 01 380 neben den
bekannten Alkalÿodiden Polyethylenglykole mit mittleren
Molmassen im Bereich von 400 bis 10 000 als Lösungsvermittler
einsetzt. Bei 1,2-Epoxyalkanen sowie cyclischen Epoxiden
lassen sich die entstandenen Ketone in einfacher Weise durch
Destillation aus der Reaktionsmischung gewinnen.
Die Übertragung des in der vorgenannten DE-A 36 01 380 beschriebenen
Verfahrens (5 Gew.-% NaJ, 25 Gew.-%
Polyethylenglykol, 160 bis 200°C) auf epoxidierte Fettsäureester
bzw. Triglyceride führt jedoch zu unbefriedigenden
Ergebnissen. Ausgehend von einem technischen, epoxidierten
Ölsäuremethylester mit einem Gehalt von 9,10-Epoxystearinsäuremethylester
von 71 Gew.-% erhält man lediglich in
45,7 gew.-%iger Ausbeute ein Produkt, das 57 Gew.-% Ketofettsäuremethylester
enthält; der Rest bleibt im nicht mehr
destillierbaren Rückstand.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß Ketoverbindungen
der eingangs genannten Art in guten Ausbeuten erhalten werden
können, wenn man anstelle von Polyethylenglykol als Lösungsvermittler
lineare oder cyclische Ether (Fettalkoholethoxylate,
verethert mit Alkylchlorid; ethoxylierte mehrfunktionelle
Alkohole, verethert mit Alkylchlorid,
Dialkylether von Polyethylenglykolen, Kronenether, Cryptanden
sowie Podanden oder peracetyliertes Glycerin bzw. Oligomere
desselben einsetzt.
Demgemäß ist das Verfahren der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß man Lösungsvermittler aus der von
- a) alkylierten Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen oder
- b) Polyalkylenglykol-dialkylethern,
- c) Kronenethern, Cryptanden sowie Podanden und
- d) peracetyliertem Mono-, Di-, Tri-, Tetra- und Pentaglycerin gebildeten Gruppe ausgewählt sind,
verwendet.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
verwendet man als Lösungsvermittler alkylierte
Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an
Fettalkohole oder an Polyole, wobei die Anlagerungsprodukte
mit Alkylgruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen alkyliert
sind. Die alkylierten Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid an Fettalkohole oder Polyole weisen
dabei vorzugsweise 4 bis 50, insbesondere 20 bis 40
Ethylenoxy- und/oder Propylenoxygruppen auf. Typische Beispiele
für die vorgenannten Polyole sind Ethylenglykol,
Trimethylolpropan, Pentaerythrit und Sorbitan, sowie Oligomere
derselben wie Diethylenglykol, Diglycerin, Triglycerin,
Tetraglycerin, Di-trimethylolpropan, Di-Pentaerythrit und
dergleichen.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
verwendet man alkylierte Anlagerungsprodukte von
Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole, die von
Fettalkoholen mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen abgeleitet sind.
Hierfür besonders geeignete Fettalkohole sind z. B. Capryl-,
Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- und Stearylalkohol. Die
Alkylgruppen der alkylierten Anlagerungsprodukte weisen
bevorzugt 1 bis 12 Kohlenstoffatome auf.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
verwendet man alkylierte Anlagerungsprodukte von
Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Polyole aus der von
Trimethylolpropan und Pentaerythrit gebildeten Gruppe. Die
Alkylgruppen der alkylierten Anlagerungsprodukte weisen
bevorzugt 1 bis 12 Kohlenstoffatome auf.
Als Polyalkylenglykol-dialkylether eignen sich insbesondere
di-C₁-C₁₂-alkylierte Polyethylenglykole oder
Polypropylenglykole. Bevorzugt verwendet man
Polyethylenglykol-C₁-C₄-dialkylether mit 2 bis 10, insbesondere
2 bis 5 Ethylenoxygruppen, deren Alkylgruppen aus der von
Methyl, Ethyl, Propyl oder Butyl gebildeten Gruppe ausgewählt
sein können, wobei Polyethylenglykoldimethylether besonders
bevorzugt sind.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
einsetzbare Kronenether, Cryptanden und Podanden sind
neutrale organische Komplexliganden, die insbesondere mit
Alkalimetallionen stabile Komplexe ergeben; eine Übersicht der
erfindungsgemäß einsetzbaren Kronenether, Cryptanden und
Podanden ist in F. Vögtle und E. Weber, Kontakte 1/77, Seiten
11-31, beschrieben; dort sind auch einige der im Handel
erhältlichen Verbindungen aufgeführt. Im Rahmen der Erfindung
besonders bevorzugt sind die Kronenether [18]Krone-6 und
Dibenzo-[18]krone-6.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
verwendet man als Lösungsvermittler Glycerintriacetat.
Bei den Ausgangsverbindungen für das Verfahren der Erfindung
gemäß der Formel III handelt es sich um Epoxyalkane (Z=H),
um Alkylether und Ester aliphatischer Carbonsäuren mit
Epoxyfettalkoholen sowie um Epoxyfettsäureester mit
aliphatischen Monoalkanolen und Glyceride derselben. Die
Epoxyverbindungen der Formel III sind als solche bekannt; sie
können nach gängigen Methoden erhalten werden, z. B. durch
Epoxidation entsprechender olefinisch ungesättigter Verbindungen
mit Peressigsäure oder in situ mit Ameisensäure und
Wasserstoffperoxid.
Die als Ausgangsmaterial für das Verfahren der Erfindung
geeigneten Verbindungen der Formel II enthalten in der im
wesentlichen linearen Kohlenstoffkette 8 bis 28 Kohlenstoffatome,
wobei ihre Epoxygruppen sowohl endständig als auch
innenständig angeordnet sein können. Bei der Herstellung
solcher Epoxide geht man im allgemeinen von Monoolefinfraktionen
aus, die Verbindungen unterschiedlicher Kettenlänge
enthalten. Demgemäß liegen die hier als Ausgangsmaterial
eingesetzten Epoxyalkane der allgemeinen Formel III dann nicht
als chemische Individuen, sondern als Gemische von Verbindungen
mit unterschiedlicher Kettenlänge vor. Bei den
Epoxyalkangemischen mit nicht-endständigen Epoxygruppen liegt
dazu noch eine - ebenfalls von der Natur des Ausgangsmaterials
bestimmte - willkürliche Verteilung der Epoxygruppen entlang
der Kohlenstoffkette vor.
Als Epoxyfettalkoholether oder -ester kommen insbesondere die
aus natürlichen und/oder synthetischen Ausgangsmaterialien
zugänglichen Vertreter dieser Stoffklassen zur Anwendung, z. B.
Derivate des 10,11-Epoxyundecylalkohols, 7,8-Epoxypalmitylalkohols
und 9,10-Epoxystearylalkohols. In den Etherderivaten
können die Epoxyfettalkohole mit allen aliphatischen Alkoholen
der homologen Reihe von Methanol bis Behenylalkohol, sowie mit
epoxidierten Fettalkoholen mit 18 bis 22 Kohlenstoffatomen,
verethert sein. In den Esterderivaten kommen als Säurekomponente
alle aliphatischen Carbonsäuren der homologen Reihe von
Ameisensäure bis Stearinsäure in Betracht.
Als Epoxyfettsäureester eignen sich insbesondere epoxidierte
Ester natürlicher und/oder synthetischer Fettsäuren wie 10-Undecylensäure,
Ölsäure, Petroselinsäure, Erucasäure,
Elaidinsäure, Palmitoleinsäure, Gadoleinsäure oder
Brassidinsäure einschließlich der in der Fettchemie üblichen
technischen Gemische derselben. Der Alkoholteil dieser Ester
kann wiederum aus der homologen Reihe von Methanol bis
Behenylalkohol, sowie aus den epoxidierten Fettalkoholen mit
18 bis 22 Kohlenstoffatomen, ausgewählt sein. Von den ebenfalls
als Ausgangsverbindungen geeigneten Estern der
Epoxyfettsäuren mit mehrfunktionellen Alkanolen mit 2 bis 12
Kohlenstoffatomen und 2 bis 6 OH-Gruppen sind insbesondere die
Epoxyfettsäureglyceride zu nennen, die sich von natürlichen
Fetten und Ölen ableiten und deren Säurekomponente zu einem
hohen Prozentsatz von ungesättigten Fettsäuren, insbesondere
den oben genannten Fettsäuren mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen,
abgeleitet ist. Typische Beispiele für derartige natürliche
Fette und Öle sind Rindertalg, Soyaöl und Sonnenblumenöl.
Dementsprechend enthalten die als Ausgangsmaterial geeigneten
Glyceride einen überwiegenden Anteil an entsprechenden
Epoxyfettsäureresten. Daneben treten auch Reste von
gesättigten Fettsäuren, insbesondere solchen mit 12 bis 22
Kohlenstoffatomen, auf, die unter den Bedingungen des Verfahrens
der Erfindung nicht verändert werden.
Andere geeignete Ester von epoxidierten Fettsäuren mit mehrfunktionellen
Alkanolen mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen und 2
bis 6 OH-Gruppen sind einerseits von den oben genannten
Epoxyfettsäuren und andererseits von mehrfunktionellen
Alkanolen wie Ethylenglykol, Trimethylolpropan, Pentaerythrit
und Sorbitan, sowie Oligomeren derselben wie Diethylenglykol,
Diglycerin, Triglycerin, Tetraglycerin, Di-trimethylolpropan,
Di-Pentaerythrit und dergleichen abgeleitet.
Das Verfahren der Erfindung ist besonders vorteilhaft zur
Herstellung von Carbonylverbindungen der allgemeinen Formel I
oder II, in denen Z wie oben definiert ist und die Strukturelemente
R¹-CO-CH₂-R²- oder
R¹-CH₂-CO-R²-
Ketoalkylreste der allgemeinen Formel XII
CH₃-(CH₂) p -CO-(CH₂) q - (XII)
sind, in der
p eine Zahl von 0 bis 20 und
q eine Zahl von 1 bis 20
bedeuten.
p eine Zahl von 0 bis 20 und
q eine Zahl von 1 bis 20
bedeuten.
Das Verfahren der Erfindung eignet sich insbesondere zur
Herstellung von Estern von Ketocarbonsäuren mit 18 bis 22
Kohlenstoffatomen, insbesondere von C₁-C₄-Alkylestern,
vorzugsweise Methylestern, oder Glyceriden, wobei die
Glyceride mindestens einen Ketocarbonsäurerest sowie gegebenenfalls
Reste von Fettsäuren mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen
aufweisen.
Darüberhinaus ist es für manche Anwendungen nicht erforderlich,
den gesamten Anteil an eingesetzten Epoxyalkanen,
insbesondere Epoxyfettsäureestern und -glyceriden, in die
Ketoverbindungen zu überführen; es kann z. B. ausreichen,
technische Gemische dieser Verbindungen mit dem Verfahren der
Erfindung herzustellen, die 20 Gew.-% oder mehr als 20 Gew.-%
Ketoverbindungen, bezogen auf Epoxyverbindungen, enthalten.
Derartige technische Gemische lassen sich unter laufender
Kontrolle des Epoxidsauerstoffgehaltes des Reaktionsgemisches
bis zum Erreichen des gewünschten Restgehaltes an
Epoxidsauerstoff erhalten.
Das Verfahren der Erfindung wird vorteilhafterweise so durchgeführt,
daß man die Epoxyalkane der Formel IX mit Alkalÿodid,
insbesondere mit Natriumjodid oder Kaliumjodid, bei
Temperaturen von 160 bis 240°C in Gegenwart von bis zu
50 Gew.-%, bezogen auf Ausgangsmaterial, der Lösungsvermittler
umsetzt. Die Menge des zuzusetzenden Alkalÿodids liegt im
Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf Ausgangsmaterial
der Formel IX.
Besonders günstige Verhältnisse liegen bei der Verwendung von
Kronenethern vor. Beim Einsatz von 0,1 bis 5 Gew.-% des
Kronenethers und der gleichen Mengen Natriumjodid, jeweils
bezogen auf Ausgangsmaterial der Formel IX, erhält man trotz
der niedrigen Mengen an Katalysator und Lösungsvermittler hohe
Ausbeuten an Ketoderivaten der allgemeinen Formel I. Interessanterweise
läuft die Umlagerungsreaktion mit
Dibenzo-[18]krone-6 in Gegenwart von Kaliumjodid wesentlich
langsamer ab, obwohl dieser Kronenether ein höheres
Komplexierungsvermögen für Kaliumionen hat.
Das Verfahren der Erfindung wird im folgenden anhand von
bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Mengenangaben
der Reaktanten in Gew.-% beziehen sich auf das
epoxidierte Ausgangsmaterial.
347 g (1 mol) eines epoxidierten technischen Ölsäuremethylesters
(Epoxid-O-Gehalt 4,61 Gew.-%; Verseifungszahl 187,8),
87 g (25 Gew.-%) eines Anlagerungsproduktes von Ethylenoxid
und Propylenoxid im Molverhältnis von 4 : 1 an Pentaerythrit,
endgruppenverschlossen mit n-Butylgruppen; (Zahlenmittel der
Molmasse: ca. 5000; Hydroxylzahl 6,1) und 17,4 g (5 Gew.-%)
Natriumjodid wurden unter Stickstoff 2 h bei 180°C gerührt;
das entstandene Keton wurde im Ölpumpenvakuum (0,01 hPa) bei
einer Sumpftemperatur von 154 bis 200°C abdestilliert. Man
erhielt 274,3 g (79 Gew.-%) eines gelblichen, kristallinen
Feststoffs mit einem Gehalt an
9(10)-Ketostearinsäuremethylester von 66%.
Analytische Daten:
Hydroxylzahl | |
27,4 | |
Verseifungszahl | 188,4 |
Säurezahl | 1,1 |
CO-Zahl | 67 (theor.: 89,6) |
336,1 g eines epoxidierten Ölsäuremethylesters (aus Sonnenblumenöl;
Ölsäuregehalt vor der Epoxidation <80 Gew.-%;
Epoxid-O-Gehalt 4,76 Gew.-%), 16,8 g Natriumjodid (5 Gew.-%)
und 84,0 g (25 Gew.-%) eines Decylethers eines
Anlagerungsproduktes von 30 Mol Ethylenoxid an 1 Mol
C₁₂/C₁₄-Fettalkohol (70 Gew.-% C₁₂; 30 Gew.-% C₁₄) wurden 4 h
unter Stickstoff bei 200°C gerührt. Durch fraktionierte
Destillation im Vakuum (0,5 hPa) erhielt man zwei Fraktionen:
Erste Fraktion: 104,6 g =31,1 Gew.-%:
CO-Zahl | |
58 | |
Verseifungszahl | 184,4 |
Hydroxylzahl | 12,0 |
Säurezahl | 0,4 |
Zweite Fraktion: 153,1 g =45,6 Gew.-%:
CO-Zahl | |
76,0 | |
Verseifungszahl | 180 |
Hydroxylzahl | 22 |
Säurezahl | 0,7 |
351,6 g (1 mol) epoxidiertes Sonnenblumenöl (Epoxid-O-Gehalt
4,55 Gew.-%, Verseifungszahl 183,0, Säurezahl 3,4, Jodzahl
2,1), 17,6 g (5 Gew.-%) NaJ und 88 g (25 Gew.-%)
Diethylenglykoldimethylether wurden 5,5 h unter Rückfluß bei
176°C gerührt. Nach dem Abkühlen des Reaktionsgemisches,
Abfiltrieren des Natriumjodids und Entfernen des Lösungsvermittlers
im Vakuum erhielt man einen hellbraunen Feststoff.
Analytische Daten:
CO-Zahl | |
63 (theor.: 79,6) | |
Hydroxylzahl | 36,1 |
Verseifungszahl | 181,5 |
Säurezahl | 0,6 |
172,8 g epoxidiertes Sonnenblumenöl (mit einem Ölsäuregehalt
vor der Epoxidation von <80 Gew.-%; Epoxid-O-Gehalt
4,63 Gew.-%), 8 g (5 Gew.-%) Natriumjodid und 43,2 g
Glycerintriacetat (25 Gew.-%) wurden 6 h auf 200°C erhitzt.
Nach dem Abkühlen wurde das Natriumjodid abfiltriert; das
Glycerintriacetat wurde im Vakuum (0,1 bar) bei 140°C Sumpftemperatur
abdestilliert. Man erhielt einen beigefarbenen
Feststoff.
Analytische Daten:
CO-Zahl | |
66 (theor.: 79,1) | |
Verseifungszahl | 209 |
Hydroxylzahl | 24,1 |
Säurezahl | 0,9 |
172,8 g epoxidiertes Sonnenblumenöl (Ölsäuregehalt vor der
Epoxidation <80 Gew.-%; Epoxid-O-Gehalt 4,63 Gew.-%), 1,7 g
(1 Gew.-%) Natriumjodid und 1,7 g (1 Gew.-%)
Dibenzo-[18]krone-6 wurden unter Rühren auf 200°C erwärmt.
Nach beendeter Reaktion ließ man auf weniger als 100°C abkühlen.
Das Produkt wurde zweimal mit je 200 ml heißen Wasser
gewaschen und im Vakuum getrocknet. Nach Filtration erhielt
man einen beigefarbenen Feststoff.
Analytische Daten:
CO-Zahl | |
62 (theor.: 81,0) | |
Hydroxylzahl | 37,5 |
Verseifungszahl | 183,3 |
Säurezahl | 0,9 |
800 g epoxidiertes Sonnenblumenöl (Ölsäuregehalt vor der
Epoxidation <80 Gew.-%; Epoxid-O-Gehalt 4,53 Gew.-%), 8 g
Natriumjodid (1 Gew.-%) und 8 g (1 Gew.-%)
Diethylenglykoldimethylether wurden 3 h bei 200°C unter
Rückfluß gerührt. Nach Entfernen des Natriumjodids durch
Filtration erhielt man einen gelben Feststoff.
Analytische Daten:
CO-Zahl | |
35 | |
Säurezahl | 0,3 |
Hydroxylzahl | 44,7 |
Verseifungszahl | 183,2 |
Epoxid-O-Gehalt | 1,75 Gew.-% (38,6% des O-Gehaltes des Ausgangsepoxids) |
Gemäß DE-A 36 01 380 wurden 347 g (1 mol) eines epoxidierten
Ölsäuremethylesters (Epoxid-O-Gehalt 4,61 Gew.-%); Verseifungszahl
187,8), 87 g (25 Gew.-%) eines Polyethylenglykols
mit einem Zahlenmittel der Molmassen zwischen 5000 und 6000
und 17,4 g (5 Gew.-%) Natriumjodid unter Stickstoff auf 180°C
erhitzt. Nach 2 h war der Epoxid-O-Gehalt auf 0 Gew.-% abgesunken.
Durch Destillation im Vakuum (0,1 hPa) erhielt man
189,8 g (54,7 Gew.-%) einer schwachgelblichen, festen
Fettsäuremethylestermischung mit einem Gehalt an 9(10)-Ketostearinsäuremethylester
von 57 Gew.-%.
Analytische Daten:
Hydroxylzahl | |
20,5 | |
Verseifungszahl | 189,0 |
Säurezahl | 0,8 |
CO-Zahl des Produktes | 60 (theor.: 89,6) |
CO-Zahl des Destillationsrückstandes | 36 |
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von Carbonylverbindungen der
Formel I oder II
R¹-CO-CH₂-R²-Z (I)R¹-CH₂-CO-R²-Z (II)in denen
R¹ einen Alkylrest mit 1 bis 26 Kohlenstoffatomen,
R² einen Alkylenrest mit 1 bis 25 Kohlenstoffatomen,
wobei die Summe der Kohlenstoffatome in R¹ und R² 6 bis 26 beträgt,
und
die Gruppe Z
R¹ einen Alkylrest mit 1 bis 26 Kohlenstoffatomen,
R² einen Alkylenrest mit 1 bis 25 Kohlenstoffatomen,
wobei die Summe der Kohlenstoffatome in R¹ und R² 6 bis 26 beträgt,
und
die Gruppe Z
- a) ein Wasserstoffatom,
- b) eine Gruppe der Formel III
-OR³ (III)in der
R³ ein Alkylrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen oder eine Gruppe der allgemeinen Formel IV-(CH₂) n -CO-(CH₂) m -CH₃ (IV)in der m eine Zahl im Bereich von 0 bis 20 und n eine Zahl im Bereich von 1 bis 20 ist und die Summe der Zahlen m und n 16 bis 20 beträgt,
ist, - c) eine Gruppe der allgemeinen Formel V
-COOR⁴ (V)in der
R⁴ ein Alkylrest mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen, eine Gruppe der obigen Formel IV, in der m und n die obigen Bedeutungen aufweisen, oder ein Rest eines Polyols mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen ist, wobei die freien Hydroxylgruppen im Polyolteil von Polyolestern der allgemeinen Formeln VI oder VIIR¹-CO-CH₂-R²-CO-O-Polyol (VI)R¹-CH₂-CO-R²-CO-O-Polyol (VII)mit Fettsäuren von 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Ketocarbonsäuren mit 18 bis 22 Kohlenstoffatomen verestert sind,
oder - d) eine Gruppe der allgemeinen Formel VIII
-O-CO-R⁵ (VIII)in der
R⁵ ein Alkylrest mit 1 bis 21 Kohlenstoffatomen ist,
bedeuten,
bei dem man Epoxyalkane der allgemeinen Formel IX in der R¹ und R² die obigen Bedeutungen aufweisen und die Gruppe Y wie die Gruppe Z definiert ist, mit der Maßgabe, daß anstelle von gegebenenfalls in der Gruppe Z vorhandenen Funktionen der Formel X-CH₂-CO- (X)in der Gruppe Y Funktionen der Formel XI vorhanden sind,
mit Alkalÿodid bei Temperaturen im Bereich von 160 bis 240°C in Gegenwart von Lösungsvermittlern umsetzt,
dadurch gekennzeichnet, daß man Lösungsvermittler aus der
von
- a) alkylierten Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen oder
- b) Polyalkylenglykol-dialkylethern,
- c) Kronenethern, Cryptanden sowie Podanden und
- d) peracetyliertem Mono-, Di-, Tri-, Tetra- und Pentaglycerin gebildeten Gruppe ausgewählt sind,
verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Lösungsvermittler alkylierte Anlagerungsprodukte von
Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole oder an
Polyole, die mit Alkylgruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
alkyliert sind, verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Lösungsvermittler alkylierte
Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid
an Fettalkohole oder Polyole, die 4 bis 50, insbesondere
20 bis 40 Ethylenoxy- und/oder Propylenoxygruppen aufweisen,
verwendet.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsvermittler
alkylierte Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder
Propylenoxid an Fettalkohole, die von Fettalkoholen mit 8
bis 18 Kohlenstoffatomen abgeleitet sind, verwendet.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsvermittler
alkylierte Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder
Propylenoxid an Polyole aus der von Trimethylolpropan und
Pentaerythrit gebildeten Gruppe verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Lösungsvermittler Polyethylenglykol-C₁-C₄-dialkylether
mit 2 bis 10, insbesondere 2 bis 5 Ethylenoxygruppen
verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Lösungsvermittler Polyethylenglykoldimethylether
verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Lösungsvermittler Kronenther aus der von [18]Krone-6
und Dibenzo-[18]krone-6 gebildeten Gruppe verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Lösungsvermittler Glycerintriacetat verwendet.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9 zur
Herstellung von Carbonylverbindungen der allgemeinen
Formel I oder II, in denen Z wie oben definiert ist und
die Strukturelemente
R¹-CO-CH₂-R²- oderR¹-CH₂-CO-R²-Ketoalkylreste der allgemeinen Formel XIICH₃-(CH₂) p -CO-(CH₂) q - (XII)in der
p eine Zahl von 0 bis 20 und
q eine Zahl von 1 bis 20
sind, bedeuten.
p eine Zahl von 0 bis 20 und
q eine Zahl von 1 bis 20
sind, bedeuten.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10 zur
Herstellung von Estern von Ketocarbonsäuren mit 18 bis 22
Kohlenstoffatomen, insbesondere C₁-C₄-Alkylestern oder
Glyceriden, wobei die Glyceride mindestens einen
Ketocarbonsäurerest sowie gegebenenfalls Reste von Fettsäuren
mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen aufweisen.
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