DE3843302A1 - Passive Entfernungsmeßeinrichtung - Google Patents
Passive EntfernungsmeßeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine passive Identifizierungs- und
Entfernungsmeßeinrichtung zur Identifizierung der Entfer
nung von einem IR-Strahlung aussendenden fernen Objekt,
z. B. einem Düsenflugzeug, einer Rakete oder einer Lenk
waffe, aus IR-Spektralfotometermessungen.
Zur Identifizierung und Entfernungsbestimmung von Lenk
waffen und Luftfahrzeugen im Krieg bietet eine passive
Einrichtung, die auf Strahlung anspricht, die dem Flug der
Lenkwaffe oder des Luftfahrzeugs eigen ist, offensichtliche
Vorteile.
Die Möglichkeit der Bestimmung der Entfernung von einem
Luftfahrzeug durch Messungen seiner IR-Strahlung wurde von
Ovrebo u. a. in der US-PS 3 103 586 und von Jenness u. a. in
der US-PS 3 117 228 aufgezeigt. Diese Veroffentlichungen
zeigen Einrichtungen, bei denen die von einem Luftfahrzeug
empfangene Gesamt-IR-Strahlung mit dem Anteil der empfan
genen Strahlung verglichen wird, der ein Filter passiert,
das Strahlung innerhalb der Absorptionsbanden von atmo
sphärischem Kohlendioxid und Stickstoffdioxid ausfiltert.
Wenn das Luftfahrzeug eine vergleichsweise geringe Entfer
nung in der Größenordnung von 1 km oder weniger hat, tritt
ein signifikanter Unterschied in diesen Messungen auf, weil
ein gewisser Anteil der von dem Luftfahrzeug innerhalb der
Absorptionsbanden ausgesandten Strahlung den Beobachtungs
punkt ungeachtet der atmosphärischen Absorption erreicht.
Unter der Annahme, daß die ursprünglich ausgesandte Strah
lung die Spektralverteilung einer Planckschen Strahlungs
kurve für einen schwarzen Körper bei einer bestimmten Tem
peratur hat, beschreiben diese Veröffentlichungen Verfahren
und Einrichtungen zur Ableitung einer Entfernungsmessung
aus der Differenz zwischen den Messungen. Bei größeren
Entfernungen wird allerdings die atmosphärische Absorption
der vom Filter erzeugten Absorption sehr ähnlich; die
Differenz zwischen den Meßwerten wird vergleichsweise klein
und unempfindlich gegenüber weiteren Entfernungsvergröße
rungen.
Die GB-Patentanmeldung Nr. 8 310 933 zeigt eine passive
Entfernungsmeßeinrichtung, die Entfernungen von mehr als
1 km messen kann. Dabei wird ein Verfahren mit begrenztem
Spektrum ("sliced spectrum technique") angewandt, bei dem
Änderungen nahe der atmosphärischen Absorption im ausge
sandten Spektrum gemessen werden. Die aus diesen Spektral
bereichen empfangene Strahlungsmenge ist entfernungsemp
findlich und kann relativ leicht gemessen werden. Ein
solches Verfahren nützt jedoch nicht das gesamte vom Ziel
objekt ausgesandte Spektrum aus. Es hängt von einem Spek
tralprofil unbekannter Form aufgrund der Temperatur der
Strahlungsquelle und der Spektrallinienverbreiterung
infolge von Druck, Kollision und Temperatur ab. Die GB-Patentanmeldung
Nr. 8 321 752 zeigt einen Lichtspektral
analysator, der die sehr schnelle Messung eines vollstän
digen Spektrums erlaubt und daher eine geeignete Einrichtung
zur Durchführung von Echtzeitmessungen des sichtbaren
Spektrums darstellt.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer passiven
Entfernungsmeßeinrichtung, die für große Entfernungen
wirksam ist und die die breitbandige elektromagnetische
Spektralemission eines Objekts nützt.
Die passive Entfernungsmeßeinrichtung nach der Erfindung
zur Bestimmung der Entfernung von einem Objekt, z. B. einem
Flugzeug, einer Rakete oder einer Lenkwaffe, das elektro
magnetische Strahlung aussendet, ist gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung zur Erzeugung eines reellen Bildes eines
Sehfeldes, durch ein Spektralfotometer mit einer zum Emp
fang wenigstens eines Teils des reellen Bildes angeordneten
Eintrittsblende, mit Streuungseinheiten zur Trennung von
Strahlung unterschiedlicher Wellenlängen und mit einem
Detektor zur Messung des von bestimmten Abschnitten der
Eintrittsblende empfangenen Strahlungsspektrums, und durch
eine Datenverarbeitungseinheit, die Strahlungsmeßsignale
vom Detektor empfängt, wobei die Datenverarbeitungseinheit
so ausgelegt ist, daß sie das empfangene Spektralprofil mit
einer gespeicherten Darstellung eines entfernungsabhängigen
Spektralprofils der atmosphärischen Übertragung entfaltet
unter Bildung einer Darstellung des spektralen Emissions
profils der Objektstrahlung und daraus eine charakteristi
sche Strahlungstemperatur und somit ein Plancksches Emis
sionsspektrum für das Objekt ableitet und dann die Entfer
nung aus dem errechneten Emissionsspektrum und dem beob
achteten Spektrum bestimmt.
Nachdem eine geschätzte Quellentemperatur bestimmt ist,
wird die exakte Form des Emissionsspektrums aus dem Planck
schen Gesetz bestimmt, und nachdem dann die Art und Weise
bekannt ist, in der das Spektrum durch atmosphärische
Übertragung modifiziert wird, sollte es möglich sein, das
empfangene Spektrum zu berechnen.
Im Gegensatz zum oben angegebenen Stand der Technik nützt
die Erfindung zusätzlich die spektrale Information in den
nichtabsorbierenden Bereichen der atmosphärischen Übertra
gung. Diese Messungen werden von der atmosphärischen Ab
sorption am wenigsten beeinflußt und sind somit am zuver
lässigsten für die Bestimmung der Quellentemperatur, so daß
sie für die vorliegende Erfindung wichtig sind. Die Erfin
dung ist besonders brauchbar im IR-Spektralbereich, aber
sie kann auch überall dort angewandt werden, wo geeignete
Komponenten verfügbar sind, z. B. für sichtbares Licht, UV,
Mikrowellen und Strahlung.
Vorteilhaft umfaßt die Datenverarbeitungseinheit einen
iterativen Prozessor, so daß die Temperatur des Objekts und
die Entfernung optimierbar sind. Somit werden die atmo
sphärische Übertragung und die Plancksche Strahlungskurve
vom Objekt geändert, bis das gemessene Spektrum rekon
struiert ist.
Bevorzugt stellt die Datenverarbeitungseinheit einen zuge
ordneten Wert für das Objekt-Emissionsvermögen ein, um
dadurch die Anpassung des errechneten Spektrums am Entfer
nungsmeßgerät an das gemessene Spektrum zu verbessern.
Bei einer besonders bevorzugten Einrichtung wird das Emp
fangsspektrum von einem schnellen Spektralanalysator
schnellabgetastet, der in der GB-Patentanmeldung Nr.
8 321 752 beschrieben ist. In Spektralbereichen, in denen
eine nahezu totale atmosphärische Absorption stattfindet,
können Absorptionsinformationen aus den Prozessor-Berech
nungen ignoriert werden. Wenn dagegen nur geringe Absorp
tion vorhanden ist, kann den Messungen größeres Gewicht
beigemessen werden, da sie die richtige Planckschen Strah
lungskurve mit guter Genauigkeit bezeichnen. Schwierige
Spektralbereiche, in denen z. B. eine nahezu vollständige
atmosphärische Absorption stattfindet, werden bevorzugt
ignoriert, und es werden konventionelle statistische Metho
den angewandt, um die beste Anpassung an die Meßergebnisse
zu erzielen. Die Entfernungsbestimmung kann durch Messungen
von Objektbereichen unterschiedlicher Temperatur verbessert
werden, wodurch verschiedene Plancksche Profile genützt
werden. Ferner kann vor dem Einsatz das atmosphärische
Absorptionsprofil gegenüber Objekten mit bekannter Entfer
nung kalibriert werden. Z.B. könnte ein aktiver Entfer
nungsmesser für die Anfangskalibrierung unter den jeweils
gegebenen Umständen verwendet werden.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen bekannten schnellen Spektralanalysator;
Fig. 2 ein Blockschaltbild des Spektralanalysators
von Fig. 1, eingebaut in eine passive Entfer
nungsmeßeinrichtung nach der Erfindung;
Fig. 3 Wellenlängen in Abhängigkeit von der spezifi
schen Ausstrahlung für verschiedene charak
teristische Quellentemperaturen;
Fig. 4 die Kurven von Fig. 3 in doppeltlogarithmi
schem Maßstab;
Fig. 5 ein typisches Empfangssignalspektrum;
Fig. 6 eine typische Aufzeichnung der Wellenlängen-
Abhängigen der atmosphärischen Übertragung;
Fig. 7 Kurven, die die Funktionsweise der Verglei
cherschaltung der Einrichtung nach Fig. 2
verdeutlichen; und
Fig. 8 die Auswirkung des Quellenemissionsvermögens
auf die spezifischen Ausstrahlungskurven von
Fig. 4.
Fig. 1 zeigt einen Spektralanalysator, wie er in der
GB-Patenanmeldung Nr. 8 321 752 beschrieben ist. Paralleles
Licht 10, das beispielsweise elektromagnetische Strahlung
ist, aus einem Sehfeld trifft auf eine erste Linse 11, die
das Licht im Brennpunkt einer zweiten Linse 13 fokussiert.
Paralleles Licht von der Linse 13 geht durch eine akusto
optische bzw. A-O-Zelle 15 und wird dann von einer dritten
Linse 21 auf eine Fouriersche Ebene 22 fokussiert, die
einen zur Achse versetzten Spalt 25 aufweist. Durch den
Spalt 25 gehendes Licht wird von einem Detektor 24 erfaßt.
Am Brennpunkt der Linse 13 ist eine Sehfeldblende 27 vor
gesehen.
Die A-O-Zelle 15 weist einen piezoelektrischen Eingangs
wandler 16 auf, der von einem Oszillator 28 angesteuert
wird, dessen Frequenz von einem Wobbler 29 gewobbelt wird.
Die A-O-Zelle 15 erzeugt eine Phasenverzögerung im Strah
lengang des Lichts in Abhängigkeit von der Brechzahl des in
der Zelle enthaltenen durchlässigen Mediums. Änderungen der
über die Länge der A-O-Zelle erzeugten Phasenverschiebung
sind durch Spannungsschwankungen der akustischen Wellen
bewirkt, deren Frequenz zeitabhängig ist, und zwar unter
Ansteuerung durch die Wobbelfrequenz, die an den Wandler 16
angelegt wird. Eine angepaßte akustische Last 17 verhindert
Reflexionen akustischer Wellen. Die Einrichtung ist derart
ausgelegt, daß aus der A-O-Zelle 15 austretendes Licht
durch die Linse 21 einer Fouriertransformation unterworfen
wird, so daß in der Fourierschen Ebene 22 eine Serie von
Beugungsordnungen auftritt. Die Energieverteilung in der
Ebene 22 ist daher das Spektrum der eingegebenen elektro
magnetischen Energie 10.
Wenn eine monochromatische ebene Welle, z. B. von einer
entfernten Laserquelle, auf die A-O-Zelle 15 auftrifft und
an die Zelle 15 ein Sinussignal angelegt wird, dann ist das
aus der A-O-Zelle austretende Signal das Produkt des ein
fallenden Planwellensignals und des angelegten Sinussi
gnals. Dieses Produktsignal wird dann fouriertransformiert
unter Bildung des einfallenden Signalspektrums in der
Fourierschen Ebene 22. In der Fourierschen Ebene ist eine
positive und eine negative Beugungsordnung zusätzlich zu
der Nullordnung vorhanden, und die Entfernung vom Ursprung
z. B. der positiven Ordnung ist eine Funktion der Wellen
länge der Laserquelle. Wenn das Spektrum der Quelle ver
breitert wird, überlappen die ersten Beugungsordnungen, die
jedem quasimonochromatischen Element des Quellenspektrums
entsprechen, einander. Durch Wobbeln der Frequenz des
angelegten Sinussignals kann das Spektrum eines polychro
matischen einfallenden Signals ausgesiebt und am Ausgang
eines Detektors in der Fourierschen Ebene 22 zur Anzeige
gebracht werden.
Der vorstehend beschriebene optische Spektralanalysator
kann den optischen Frequenzbereich sehr schnell abtasten
und somit die Messung von Echtzeitänderungen in breitban
digen Quellenspektren ermöglichen. Diese Einrichtung eignet
sich zur Verwendung bei der passiven Entfernungsmeßein
richtung nach der Erfindung. Fig. 2 zeigt das Blockschalt
bild der Erfindung. Ein Spektralanalysator 201 entsprechend
Fig. 1 erzeugt X- und Y-Signale, die jeweils der externen
Wobbelfrequenz, die an die akusto-optische Zelle 15 ange
legt wird, und der gemessenen Änderung der erfaßten Signal
amplitude entsprechen. Eine Abtastvorrichtung ist am Ein
gang des Spektralanalysators 201 zur Änderung des Sehfelds
vorgesehen. Die X- und Y-Signale werden im Prozessor 203
verarbeitet unter Bildung des optischen Spektrums des
analysierten Lichts. Dieses erfaßte Spektrum ist gleich dem
optischen Spektrum einer Lichtquelle im Sehfeld, moduliert
durch die entfernungs-und wellenlängenabhängige atmosphäri
sche Absorptionsfunktion. Das vom Prozessor 203 ausgegebene
Empfangsspektrum wird einem Eingang eines Entfalters zuge
führt. Eine atmosphärische Übertragungsfunktion, die einer
bestimmten ausgewählten Entfernung R entspricht, wird von
einem Übertragungsfunktionsspeicher 205 einem zweiten
Eingang des Entfalters 204 zugeführt. Der Entfalter 204
erzeugt ein Ausgangsspektrum, das dem Quellenemissions
spektrum vor der Übertragung über die atmosphärische Ent
fernung R entspricht. Dieses Ausgangsspektrum vom Entfalter
204 wird einem zweiten Verarbeitungskreis 206 zugeführt,
der aus dem Spektrum eine charakteristische Quellentempera
tur ableitet. Diese charakteristische Temperatur wird dann
in einem Kreis 207 verarbeitet unter Bildung eines der
Temperatur entsprechenden Planckschen Emissionsspektrums.
Das Plancksche Quellenspektrum und das entfaltete Empfangs
spektrum werden dann in einem Vergleicher 208 verglichen.
Der Vergleicher 208 erzeugt ein Ausgangssignal, das Unter
schieden zwischen den verglichenen Spektren entspricht; das
Ausgangssignal wird dem atmosphärischen Übertragungsfunk
tionsspeicher 205 zugeführt, so daß eine weitere atmosphä
rische Übertragungsfunktion, die einer verbesserten Ent
fernungs/Quellentemperatur/Strahlungsvermögen-Schätzung
entspricht, an den Entfalter 204 gekoppelt wird. Durch
einen iterativen Prozeß erzeugt die passive Entfernungsmeß
einrichtung ein Meßergebnis der Entfernung und der Quellen
temperatur, das sowohl für die Entfernungsbestimmung als
auch die Identifizierung von Objekten nützlich ist.
Nachdem ein interessierendes Objekt identifiziert ist, kann
die optische Abtastung übersteuert werden. Bei Objekten
geeigneter Größe kann nach der Entfernungsbestimmung eines
Abschnitts des Objekts mit einer charakteristischen Tempe
ratur T1 eine Entfernungsbestimmung an einem zweiten
Objektabschnitt mit einer davon verschiedenen charakteri
stischen Temperatur T2 durchgeführt werden. Diese beiden
Abschnitte haben zwar verschiedene Plancksche Emissions
spektren, aber die gleiche Entfernung, und somit kann ein
zweiter iterativer Entfernungsmeßprozeß am selben Objekt
durchgeführt werden. Die gemessene Entfernung und die
charakteristische Temperatur des Objekts darstellende
Signale werden einer Anzeige 209 zugeführt.
Die Funktionsweise der passiven Entfernungsmeßeinrichtung
wird nachstehend im einzelnen erläutert. Fig. 3 zeigt die
Planckschen Strahlungskurven einer spezifischen Ausstrah
lung (W cm-2µ-1) gegenüber der Wellenlänge (in µm) für
Quellen mit verschiedenen Temperaturen T1 bis T4. Jede
Kurve hat ihr Maximum bei einer anderen Wellenlänge, die
durch das Wiensche Verschiebungsgesetz definiert ist. Auf
den linearen Skalen entsprechend Fig. 3 definiert das
Wiensche Verschiebungsgesetz die Kurve 301. Wenn die
Planckschen Kurven auf einer doppeltlogarithmischem Skala
gezeichnet sind, wie Fig. 4 zeigt, haben die Kurven nunmehr
sämtlich die gleiche Form, und das Wiensche Verschiebungs
gesetz ist nunmehr eine Gerade 401. Der Prozessor 207 der
passiven Entfernungsmeßeinrichtung verwendet die doppelt
logarithmische Beziehung, wobei eine Schablone der Kurve
402 entlang der Geraden 401 nach dem Wienschen Gesetz
verschoben wird unter Erzeugung der gewünschten Profile.
Die Lage jeder Temperaturkurve kann gefunden werden durch
Berechnen des Maximums für jede absolute Temperatur unter
Anwendung der Wienschen Beziehung:
λmaxT = 2897,9 µ°K.
Nach Übertragung durch eine Tiefe R (Entfernung) der Atmo
sphäre wird das Spektralprofil der von einer Quelle ausge
sandten Strahlung durch die selektiven Übertragungseigen
schaften der Atmosphäre modifiziert. Ein typisches Emp
fangssignal, wie es in Fig. 5 gezeigt ist, ist das Resultat
der Faltung des Planckschen Strahlungsspektrums mit der
atmosphärischen Übertragungsfunktion, wie in Fig. 6 gezeigt
ist. Wenn die wahre atmosphärische Übertragungsfunktion
bekannt ist, dann wird durch Entfaltung des Empfangsspek
trums mit der atmosphärischen Übertragungsfunktion eines
der Temperaturprofile von Fig. 4 erzeugt. Wenn das vom
Speicher 205 erzeugte atmosphärische Spektralprofil (Fig.
6) und die aus dem Prozessor gewonnene Quellentemperatur T
exakt sind, dann resultiert das vom Entfalter 204 ausge
gebene entfaltete Empfangsspektrum, aufgetragen gegen das
von der Einheit 207 ausgegebene Plancksche Quellenspektrum,
in einer Geraden 701 entsprechend Fig. 7. In diesem Fall
veranlaßt der Vergleicher 208 die Anzeige der Entfernung R
und der Temperatur T. Wenn die Quellentemperatur T zu
niedrig ist, was in der Wahl einer unrichtigen Planckschen
Kurve von Fig. 4 resultiert, dann liegt die resultierende
Vergleicherkurve auf einer Seite der Geraden 701, z. B. ist
sie dann eine der Linien 702 oder 703 je nach dem Tempera
turfehler. Wenn die geschätzte Temperatur T zu hoch ist,
liegt die resultierende Kurve über der Geraden 701 (z. B.
Kurve 704, 705), und es würde eine Maximum-Abweichung
gegenüber der Geraden, z. B. 706 oder 707, auftreten, die
anzeigt, wo das wahre Temperaturmaximum (von Fig. 4) liegt.
Damit bezeichnen die Abweichungen von der Geraden 701 die
Größe und Richtung des Temperaturfehlers, und durch einen
iterativen Prozeß kann der Verlauf (z. B. einer der Kurven
702-705) in Richtung auf die wahre Gerade 701 hin "ent
spannt" werden.
Das Quellen-Strahlungsvermögen, eine weitere Unbekannte,
liegt zwischen 0 und 1. Während Änderungen der Temperatur
(T) Wellenlängenverschiebungen der Ausstrahlungskurven
(Fig. 4) bewirken, bewirken Änderungen des Strahlungsver
mögens nur eine Verschiebung der charakteristischen Strah
lungsvermögenskurven nach oben oder unten. Dies ist in Fig.
8 gezeigt. Kurven des Strahlungsvermögens 801-803 sind für
verschiedene Quellentemperaturen T1-T3 dargestellt, wobei
ein Strahlungsvermögen = 1 angenommen ist. Bei der gleichen
Quellentemperatur T1 wird durch Ändern des Strahlungsver
mögens zu <1 die Kurve 801 nunmehr die Kurve 804. Dies
resultiert in einer vollständig anderen und signifikanten
Abweichung im Vergleicher 208 von der Geraden 701. Somit
würde der "Höcker" an einer ganz anderen Stelle auftreten
und anzeigen, daß der Strahlungsvermögenswert so einge
stellt werden sollte, daß die gemessene Vergleicherkurve
auf die Gerade 701 hin "entspannen" kann. Damit kann eine
unrichtige Quellentemperatur von einer Korrektur unter
schieden werden, die an das Strahlungsvermögen des Objekts
angelegt werden sollte. Damit kann die Entfernungsmeßein
richtung auch so ausgelegt werden, daß sie zusätzlich zu
Entfernung und Temperatur das Objekt-Strahlungsvermögen
anzeigt.
Wenn das atmosphärische Übertragungsprofil von der Einheit
205 in einem bestimmten Spektralbereich fehlerhaft ist,
z. B. durch Unter- oder Überschätzung der Absorption durch
einen der atmosphärischen Bestandteile, ist die Abweichung
von der Geraden 701 wiederum als bei einer Wellenlänge
bekannter Gasabsorption auftretend erkennbar, und demge
genüber kann eine Unterscheidung getroffen werden, so daß
benachbarte Bereiche der Vergleicherkurve unbeeinflußt
bleiben.
Für die Praxis enthält ein Mikroprozessor die erforderliche
gespeicherte Information, um die iterative Verarbeitung des
empfangenen optischen Spektrums zu Ableitung der erforder
lichen Quellenparameter zu ermöglichen.
Die bekannte Einrichtung nach der GB-Patentanmeldung Nr.
8 310 933 macht keinen Gebrauch von spektraler Information,
die aus den Nichtabsorptionsbereichen der atmosphärischen
Übertragung oder aus Bereichen gewonnen ist, die gegenüber
den derzeit verwendeten Bestandteilen (d. h. Oxiden von
Kohlenstoff und Stickstoff) verschiedene Absorptionseffekte
haben. Punkte auf der Vergleicherkurve (702-705), an denen
nur eine geringe oder keine Absorption auftritt, weisen
jedoch darauf hin, wo die richtigen Quellenparameter sind,
und unterstützen dadurch den iterativen Prozeß zur Korrek
tur der unter- oder überschätzten Punkte.
Schwierige Bereiche des Spektrums können dadurch eliminiert
werden, daß von diesen Bereichen stammende Information
entfernt wird, und konventionelle statistische Methoden
können zum Erhalt der "besten Anpassung"" angewandt werden.
Durch die Beobachtung mehrerer verschiedener Temperatur
bereiche an einem Objekt können exaktere Ergebnisse erzeugt
werden, da das aufgezeichnete Spektrum sukzessive von
verschiedenen Planckschen Kurven entfaltet wird.
Die Erfindung wurde zwar unter Bezugnahme auf den optischen
Spektralanalysator nach der GB-Patentanmeldung Nr.
8 321 752 erläutert, aber es können auch andere Spektral
analysatoren verwendet werden. Die beschriebene Einrichtung
bietet jedoch den Vorteil einer schnellen Spektrumbeobach
tung und ermöglicht die Durchführung von Messungen an
bewegten Objekten.
Wenn das Objekt ein echter Planckscher Strahler ist, ist
das Emissionsspektrum kontinuierlich und folgt dem Planck
schen Gesetz. Wenn es jedoch chemisch ist, erhält man
charakteristische Spektrallinien. Die Maxima dieser Linien
liegen aber auf der Planckschen Kurve, so daß das beschrie
bene Verfahren trotzdem erfolgreich anwendbar ist.
Claims (9)
1. Passive Entfernungsmeßeinrichtung zur Bestimmung der
Entfernung von einem Objekt, z. B. einem Flugzeug, einer
Rakete oder einer Lenkwaffe, das elektromagnetische Strah
lung aussendet,
gekennzeichnet durch
- - eine Vorrichtung (202) zur Erzeugung eines reellen Bildes eines Sehfeldes;
- - ein Spektralfotometer (201) mit einer zum Empfang wenig stens eines Teils des reellen Bildes angeordneten Ein trittsblende (27), mit Streuungseinheiten (15, 28, 29) zur Trennung von Strahlung unterschiedlicher Wellenlängen und mit einem Detektor (24) zur Messung des von bestimm ten Abschnitten der Eintrittsblende empfangenen Strah lungsspektrums; und
- - eine Datenverarbeitungseinheit (204), die Strahlungsmeß
signale vom Detektor (24) empfängt;
wobei die Datenverarbeitungseinheit so ausgelegt ist, daß sie das empfangene Spektralprofil mit einer gespeicherten Darstellung eines entfernungsabhängigen Spektralprofils der atmosphärischen Übertragung entfaltet unter Bildung einer Darstellung des spektralen Emissionsprofils der Objekt strahlung und daraus eine charakteristische Strahlungstem peratur und somit ein Plancksches Emissionsspektrum für das Objekt ableitet und dann die Entfernung aus dem errechneten Emissionsspektrum und dem beobachteten Spektrum bestimmt.
2. Passive Entfernungsmeßeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Datenverarbeitungseinheit einen iterativen Prozes
sor aufweist, so daß die Temperatur des Objekts und die
Entfernung optimierbar sind.
3. Passive Entfernungsmeßeinrichtung nach Anspruch 1 oder
2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Datenverarbeitungseinheit einen zugeordneten Wert
für das Strahlungsvermögen des Objekts einstellt zur Ver
besserung der Anpassung des berechneten Spektrums in der
Entfernungsmeßeinrichtung an das gemessene Spektrum.
4. Passive Entfernungsmeßeinrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Absorptionsinformation aus den Prozessorberechnungen
in Spektralbereichen, in denen eine nahezu vollständige
atmosphärische Absorption stattfindet, unberücksichtigt
bleibt.
5. Passive Entfernungsmeßeinrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Spektralbereichen mit geringer Absorption die Mes
sungen stärker bewertet werden, da diese die richtige
Plancksche Strahlungskurve mit guter Genauigkeit be
zeichnen.
6. Passive Entfernungsmeßeinrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in schwierigen Spektralbereichen, in denen z. B. nahezu
vollständige atomsphärische Absorption stattfindet, Resul
tate ignoriert und konventionelle statistische Verfahren
angewandt werden, um die beste Anpassung an die Meßergeb
nisse zu erzielen.
7. Passive Entfernungsmeßeinrichtung nach einem der vor
hergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorgesehen sind, um die Entfernung aus zwei
Objektbereichen mit unterschiedlichen Temperaturen zu
bestimmen, wobei verschiedene Plancksche Profile angewandt
werden.
8. Passive Entfernungsmeßeinrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das atmosphärische Absorptionsprofil in bezug auf
Objekte mit bekannter Entfernung vor Anwendung kalibriert
wird.
9. Passive Entfernungsmeßeinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Anfangskalibrierung unter den herrschenden
Bedingungen ein aktiver Entfernungsmesser eingesetzt wird.
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