DE3842339A1 - Kraftfahrzeug mit einer hinterachseinheit - Google Patents
Kraftfahrzeug mit einer hinterachseinheitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Hin
terachseinheit, bei der zwei jeweils an einem Ende ein
Laufrad tragende, am Fahrzeugunterbau mittels jeweils
eines elastischen Lagers schwenkbar befestigte Längslen
ker durch einen drehelastischen Querstab miteinander ver
bunden sind und bei dem an jedem laufradseitigen Ende
der beiden Längslenker jeweils ein zur Fahrzeugmitte
führender Stützlenker vorgesehen ist. Ein solches Kraft
fahrzeug ist Gegenstand der DE-OS 22 49 006.
Bei dem bekannten Kraftfahrzeug sind die Stützlenker in
Fahrzeugmitte an einem Lagerbock befestigt, der seiner
seits am Querstab angebracht ist. Dadurch bildet jeweils
eine Hälfte des Querstabes mit dem Stützlenker und dem
Längslenker ein Dreieck, welches insgesamt ausreichend
biegesteif ist, um die auf das jeweilige Laufrad wirken
den Seitenkräfte abstützen zu können. Der Querstab kann
bei dieser Ausführungsform alternativ in Fahrzeuglängs
richtung weniger biegesteif sein als bei üblichen Ver
bundlenker-Hinterachsen und unmittelbar die beiden ela
stischen Lager der Längslenker miteinander verbinden.
Nachteilig bei einer solchen Hinterachse ist es, daß
sich diese, genau wie eine übliche Verbundlenker-Hinter
achse, insgesamt schräg stellt, wenn bei Kurvenfahrt
Seitenkräfte auftreten. Dadurch kommt es zu einem Über
steuern des Fahrzeugs.
Zur Vermeidung dieses Übersteuerns ist es bekannt, die
Längslenker mittels spezieller Lager mit dem Fahrzeug
unterbau zu verbinden, die in radialer Richtung eine
unterschiedliche Nachgiebigkeit aufweisen, was beispiels
weise die DE-OS 34 41 560 zeigt. Solche Lager erlauben
nur eine geringe Korrektur der Schrägstellung, sind
relativ teuer, sind nicht einstellbar und ermöglichen
keinen nachträglichen Einbau ohne wesentliche Veränderun
gen der Hinterachse.
Durch die DE-OS 20 21 535 ist es auch schon bekannt, die
Längslenker einer Hinterachse durch quer angeordnete
Stützlenker im Bereich der Fahrzeugmitte mit dem Fahr
zeugunterbau zu verbinden. Der die Längslenker drehela
stisch miteinander verbindende Querstab ist bei dieser
Hinterachse jedoch biegeweich, so daß er keinerlei Sei
tenkräfte zu übertragen vermag. Alle Seitenkräfte müssen
über die Stützlenker in den Fahrzeugunterbau eingeleitet
werden. Abhängig von der Länge der Stützlenker ergibt
sich beim parallelen und beim einseitigen Einfedern ein
Spurversatz der Laufräder.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hinter
achse der eingangs genannten Art so auszubilden, daß der
Übersteuerungstendenz bei Kurvenfahrt auf möglichst ein
fache Weise begegnet werden kann und daß die Mittel zum
Begegnen dieser Übersteuerungstendenz bei üblichen Ver
bundlenkerachsen auch noch nachträglich vorgesehen
werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Querstab zur Abstützung von auf die Laufräder wirken
den Seitenkräften biegesteif ausgeführt ist und die
Stützlenker in Fahrzeugmitte am Fahrzeugunterbau ange
lenkt sind.
Bei der erfindungsgemäßen Hinterachse handelt es sich um
eine übliche Verbundlenker-Hinterachse mit zwei zusätz
lichen Stützlenkern. Durch diese Stützlenker wird das
Schrägstellen der Hinterachse bei Kurvenfahrt auf sehr
einfache Weise verhindert, so daß Übersteuerungen vermie
den werden. Dadurch wird die Fahrsicherheit bei Kurven
fahrt und insbesondere auch beim Fahrbahnwechsel mit
höheren Geschwindigkeiten erhöht. Weiterhin ergibt sich
ein besserer Geradeauslauf des Kraftfahrzeugs durch die
zusätzliche Abstützung der Lenkerenden. Weiterhin kommt
es dank der Erfindung zu einer Entlastung der elasti
schen Lager der Längslenker, wodurch sich der Fahrkom
fort des Kraftfahrzeugs erhöht. Die Parallelgeometrie,
also die Vorspuränderung bei parallelem Einfedern, wird
durch die zusätzlichen Stützlenker nicht beeinflußt. Da
die Stützlenker im wesentlichen bei Einfederung eines
Laufrads in ihrer Wirkung einsetzen, wird die Radführung
nicht nur bei Kurvenfahrt, sondern auch mit zunehmender
Zuladung verbessert.
Die Anlenkung der Stützlenker am Fahrzeugunterbau ist be
sonders einfach zu verwirklichen, wenn die Stützlenker
an einem gemeinsamen Halter angelenkt sind, welcher mit
zwei Querstreben außenseitig am Hinterrahmen abgestützt
ist.
Das Steuerungsverhalten des Kraftfahrzeugs kann durch
Einstellen unterschiedlichen Modellvarianten angepaßt
werden, wenn die Stützlenker in ihrer Länge einstellbar
ausgebildet sind.
Von Vorteil ist es auch, wenn jeder Stützlenker mit
einer elastischen Büchse am Fahrzeugunterbau angelenkt
ist. Solche Büchsen können hinsichtlich ihrer Kennung
unterschiedlich gestaltet sein, so daß mit ihnen das
Fahrverhalten des Kraftfahrzeugs optimiert werden kann.
Auch das kurveninnere Laufrad kann zum Abbau der Über
steuerung und der Geradauslauf positiv beeinflußt wer
den, wenn die elastische Büchse stehend oder liegend an
geordnet und zur Übertragung von Druck- und Zugkräften
ausgebildet ist.
Besonders stark kann man diesen Effekt statt durch die
Elastizität der Büchsen dadurch herbeiführen, daß jeder
Stützlenker durch eine Druckfeder auf Zug vorgespannt
und je nach Bedarf einstellbar ist.
Konstruktiv besonders einfach ist das Kraftfahrzeug mit
solchen Druckfedern an den Stützlenkern gestaltet, wenn
gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung jeder
Stützlenker mit seinem fahrzeugmittenseitigen Ende durch
den Halter hindurchgeführt und die Druckfeder auf der
dem zugehörigen Laufrad abgewandten Seite des Halters
zwischen dem Halter und einem Bund des Stützlenkers ange
ordnet ist und wenn auf der dem Laufrad zugewandten
Seite zwischen dem Halter und einem weiteren Bund des
Stützlenkers eine die Position des Stützlenkers festle
gende Dämpfungsbüchse einstellbar vorgesehen ist.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur
weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind zwei
davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfol
gend beschrieben. In ihr zeigen die
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäß
gestaltete Hinterachse mit den angrenzenden
Teilen eines Kraftfahrzeuges,
Fig. 2 eine erste Ausführungsform eines Stütz
lenkers der Hinterachse,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform eines Stütz
lenkers.
Die Fig. 1 zeigt von einem Kraftfahrzeug teilweise zwei
den Fahrzeugunterbau bildende Längsträger 1, 2, an denen
jeweils mit einem elastischen Lager 3, 4 ein Längslenker
5, 6 um eine horizontale Achse schwenkbar angelenkt ist.
Die freien Enden der Längslenker 5, 6 lagern jeweils ein
Laufrad 7, 8 des Kraftfahrzeugs. Hinter den Lagern 3, 4
sind die Längslenker 5, 6 durch einen drehelastischen,
jedoch biegesteifen Querstab 9 miteinander verbunden. Es
handelt sich bei der bis jetzt beschriebenen Hinterachse
um eine Verbundlenker-Hinterachse.
Wichtig für die Erfindung sind zwei Stützlenker 10, 11.
Diese sind jeweils mit ihrem äußeren Ende an den Längs
lenkern 5, 6 im Bereich der jeweiligen Radachse und mit
ihrem fahrzeuginnenseitigen Ende in der Fahrzeugmitte an
einem Halter 12 befestigt, der sich mit zwei Querstreben
13, 14 außenseitig am Längsträger 1, 2 abstützt. Der Hal
ter 12 ist somit zur weiteren Aussteifung in Querrich
tung fest mit dem Fahrzeugunterbau verbunden.
Die Fig. 2 zeigt am Beispiel des Stützlenkers 10, daß
die Stützlenker 10, 11 längenverstellbar ausgebildet
sind. Zur Einstellung der gewünschten Länge dient ein
Stellteil 15. Verdreht man dieses, so schraubt sich der
Stützlenker 10 ineinander oder auseinander. In Fig. 2
ist weiterhin die linke Seite des Halters 12 darge
stellt. Zu erkennen ist, daß der Stützlenker 1 mittels
einer stehend oder auch liegend angeordneten, elasti
schen Büchse 16 am Halter 12 befestigt ist. Diese Büchse
16 kann durch nicht gezeigte Ausnehmungen in unterschied
lichen, radialen Richtungen unterschiedlich elastisch
sein.
Mit seinem äußeren Ende ist der Stützlenker 10 mittels
eines elastischen Lagers 17 mit dem Längslenker 5 im
Bereich der Radachse verbunden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist der Stützlenker
10 durch den Halter 12 hindurchgeführt. Er hat zur Fahr
zeugmitte hin einen Bund 18, gegen den sich eine Druck
feder 19 abstützt, die mit ihrem anderen Ende gegen den
Halter 12 anliegt. Die Druckfeder 19 spannt deshalb den
Stützlenker 10 zur Fahrzeugmitte hin vor. Auf der äuße
ren Seite des Halters 12 ist eine Dämpfungsbüchse 20 an
geordnet, gegen die der Stützlenker 10 von der Fahrzeug
außenseite her mit einem weiteren Bund 21 anliegt. Durch
diese Gestaltung kann sich der Stützlenker 10 durch Zu
sammendrücken der Druckfeder 19 nach außen bewegen.
Durch Einstellung der Mutter 15 - im Gegensatz zur DE-OS
35 41 560 - kann die Schrägstellung der Hinterachse bei
Kurvenfahrt und damit das Steuerungsverhalten, ohne das
Auswechseln von Bauteilen, beliebig eingestellt werden.
Claims (7)
1. Kraftfahrzeug mit einer Hinterachseinheit, bei der
zwei jeweils an einem Ende ein Laufrad tragende, am Fahr
zeugunterbau mittels jeweils eines elastischen Lagers
schwenkbar befestigte Längslenker durch einen drehelasti
schen Querstab miteinander verbunden sind und bei dem an
jedem laufradseitigen Ende der beiden Längslenker je
weils ein zur Fahrzeugmitte führender Stützlenker vorge
sehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Querstab (9)
zur Abstützung von auf die Laufräder (7, 8) wirkenden
Seitenkräften biegesteif ausgeführt ist und die Stützlen
ker (10, 11) in Fahrzeugmitte am Fahrzeugunterbau (Hal
ter 12) angelenkt sind.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Stützlenker (10, 11) an einem gemeinsamen
Halter (12) angelenkt sind, welcher mit zwei Querstreben
(13, 14) außenseitig am Hinterrahmen (1, 2) abgestützt
ist.
3. Kraftfahrzeug nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützlenker (10, 11) in ihrer
Länge einstellbar ausgebildet sind.
4. Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stützlenker
(10, 11) mit einer elastischen Buchse (16) am Fahrzeug
unterbau angelenkt ist.
5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die elastische Buchse (16) stehend oder liegend
angeordnet und zur Übertragung von Druck- und Zugkräften
ausgebildet ist.
6. Kraftfahrzeug nach zumindest einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stützlenker
(10, 11) durch eine Druckfeder (19) auf Zug vorgespannt
und je nach Bedarf einstellbar ist.
7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß jeder Stützlenker (10, 11) mit seinem fahrzeug
mittenseitigen Ende durch den Halter (12) hindurchge
führt und die Druckfeder (19) auf der dem zugehörigen
Laufrad (7, 8) abgewandten Seite des Halters (12) zwi
schen dem Halter (12) und einem Bund (18) des Stützlen
kers (10, 11) angeordnet ist und daß auf der dem Laufrad
(7, 8) zugewandten Seite zwischen dem Halter (12) und
einem weiteren Bund (21) des Stützlenkers (10, 11) eine
die Position des Stützlenkers (10, 11) festlegende Dämp
fungsbüchse (20) einstellbar vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883842339 DE3842339A1 (de) | 1988-12-16 | 1988-12-16 | Kraftfahrzeug mit einer hinterachseinheit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883842339 DE3842339A1 (de) | 1988-12-16 | 1988-12-16 | Kraftfahrzeug mit einer hinterachseinheit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3842339A1 true DE3842339A1 (de) | 1990-06-21 |
Family
ID=6369289
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883842339 Ceased DE3842339A1 (de) | 1988-12-16 | 1988-12-16 | Kraftfahrzeug mit einer hinterachseinheit |
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