DE3839322A1 - Fahrzeug-aussenspiegel - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeug-Außen­ spiegel mit einem Gehäuse, welches mittels einer Betäti­ gungseinrichtung zwischen einer Normalstellung und einer zum Fahrzeug geklappten Stellung verschwenkbar am Fahr­ zeug angelenkt ist.

Ein solcher Fahrzeug-Außenspiegel ist beispielsweise aus der DE-OS 35 29 215 bekannt. Der Spiegel ist dabei ganz an die Fahrzeug-Außenseite verschwenkbar, um die Park­ breite herabzusetzen.

Der Außenspiegel eines Kraftfahrzeuges kann zu einer Er­ höhung des Luftwiderstandbeiwertes (Cw-Wertes) von 5% und mehr führen. Die Tendenz zur Ausstattung der Fahr­ zeuge mit einem linken und einem rechten Außenspiegel hat dann noch eine Verdoppelung der Cw-Wert-Erhöhung zur Folge. Dies wirkt sich bei hohen Fahrzeuggeschwindigkei­ ten drastisch auf den Kraftstoffverbrauch aus.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Zunahme des Kraftstoffverbrauches bei hohen Geschwindigkeiten auf­ grund des Luftwiderstandsbeiwertes der Außenspiegel zu verringern.

Dies wird erfindungsgemäß durch den im Anspruch 1 ge­ kennzeichneten Fahrzeug-Außenspiegel erreicht. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wiedergegeben.

Die erfindungsgemäße geschwindigkeitsabhängige Spiegel­ verstellung erlaubt es, die Außenspiegel ab einer vorge­ gebenen hohen Geschwindigkeit von z. B. 160 km/h automa­ tisch zum Fahrzeug hin zu verschwenken. Somit kann der Luftwiderstand des Fahrzeugs und damit der Kraftstoff­ verbrauch deutlich gesenkt werden.

Dabei wird nach der Erfindung die Tatsache ausgenutzt, daß sich der Fahrer, je höher die Fahrgeschwindigkeit ist, um so stärker auf die vor ihm liegende Verkehrssi­ tuation konzentriert. Dies führt dazu, daß der Fahrer weniger Zeit dafür findet, den nachfolgenden Verkehr so­ wohl über den Rückspiegel im Fahrzeug-Innenraum wie über den Außen-Ruckspiegel zu beobachten. D. h., der Fahrer benutzt zur Beachtung des nachfolgenden Verkehrs nur noch einen, und zwar, wie die Erfahrung zeigt, in der Regel nur den Innenrückspiegel.

Hinzu kommt, daß höhere Fahrgeschwindigkeiten im allge­ meinen ohnehin nur auf mehrspurigen Straßen möglich und erlaubt sind. Auf solchen Straßen wird mit hoher Ge­ schwindigkeit praktisch aber nur auf der Überholspur, d. h. bei zweispurigen Straßen auf der linken Spur gefah­ ren. Damit erübrigt sich eine Beobachtung des nachfol­ genden Verkehrs über den linken Außenspiegel.

Dies gilt jedoch nicht beispielsweise bei drei- oder vierspurigen Straßen, wo ein Fahrzeug mit hoher Ge­ schwindigkeit auch auf der oder einer der mittleren Spu­ ren fahren kann, also u. U. eine Beobachtung des nach­ folgenden Verkehrs über den linken Außenspiegel erfor­ derlich sein kann. Darüberhinaus ist ein Außenspiegel vorgeschrieben.

Aus diesen und anderen Sicherheitserwägungen sowie zur Erfüllung der einschlägigen Vorschriften wird daher er­ findungsgemäß ein Teil des Spiegels in der eingeklappten Hochgeschwindigkeitsstellung funktionsfähig gehalten und dabei so eingestellt, daß er die ursprüngliche Blick­ richtung beibehält.

Neben der Herabsetzung des Kraftstoffverbrauchs hat das erfindungsgemäße Einklappen des Außenspiegels bei hohen Geschwindigkeiten die Herabsetzung störender Windgeräu­ sche zur Folge.

Nachstehend ist eine Ausführungsform der Erfindung an­ hand der Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen

Fig. 1 und 2 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Fahrzeug-Außenspiegel in der ausgeschwenkten Nor­ mal- bzw. in der eingeklappten Hochgeschwindig­ keitsstellung.

Gemäß Fig. 1 weist der Außenspiegel ein vor dem Spiegel 1 angeordnetes und den Spiegel 1 überdeckendes Spiegel­ gehäuse 2 auf. Das Spiegelgehäuse 2 ist um eine im we­ sentlichen senkrechte Achse 3 am Fahrzeug, beispielswei­ se der Fahrzeugtür 4 verschwenkbar gelagert. Die Achse 3, mit der das Gehäuse 2 am Fahrzeug 4 angelenkt ist, ist mit einer biegsamen Abdeckung 5, z. B. aus Gummi, verkleidet, welche einerseits am Gehäuse 2 und anderer­ seits an der Fahrzeugtür 4 befestigt ist.

Der Spiegel 1 besteht aus zwei Teilen 6 und 7, die ge­ genüber einander um eine zur Achse 3 parallele Achse 8 verschwenkbar sind. Das vom Fahrzeug 4 abgewandte erste Spiegelteil 6, welches kürzer ausgebildet ist als das zweite dem Fahrzeug 4 benachbarte Spiegelteil 7, ist um eine zu den Achsen 3 und 8 parallele Achse 9 am Spiegel­ gehäuse 2 angelenkt. Ferner ist eine Zwangsführung vor­ gesehen, durch welche die beiden Spiegelteile 6, 7 in die in Fig. 2 dargestellte Position verschwenkt werden, wenn das Gehäuse 2 von der in Fig. 1 dargestellten Nor­ malstellung in die in Fig. 2 dargestellte Hochgeschwin­ digkeitsstellung zum Fahrzeug 4 hingeklappt wird.

Die als Linearführung ausgebildete Zwangsführung weist eine Gleitführung 10, welche um eine zu den Achsen 3, 8 und 9 parallele Achse 11 verschwenkbar am Spiegelgehäuse 2 angelenkt ist, sowie ein mit der Gleitführung 10 zu­ sammenwirkendes, beispielsweise stangenförmiges Füh­ rungsstück 12 auf, welches am zweiten Spiegelteil 7 be­ festigt ist. Stattdessen kann umgekehrt auch das Füh­ rungsstück am Gehäuse 2 angelenkt und die Führung am zweiten Spiegelteil 7 befestigt sein. Auch ist es mög­ lich, die Führungsstücke oder die Führung am Spiegelteil 7 anzulenken und dann die Führung bzw. das Führungsstück am Gehäuse 2 drehfest zu befestigen.

Durch die Zwangsführung wird also in der Hochgeschwin­ digkeitsstellung nach Fig. 2 das zweite Spiegelteil 7 etwa parallel zur Außenseite des Fahrzeugs 4 geschwenkt. Zugleich stellt sie sicher, daß der Winkel des ersten Spiegelteils 6 in der eingeklappten Hochgeschwindig­ keitsstellung gemaß Fig. 2 so eingestellt wird, daß die Blickrichtung B die gleiche ist wie in der Normalstel­ lung gemäß Fig. 1.

Zum Verschwenken des Außenspiegels von der Normalstel­ lung gemäß Fig. 1, in welcher das Gehäuse 2 zur Außen­ seite des Fahrzeugs bzw. der Fahrzeugtür 4 in einem Win­ kel von ca. 70 bis 85° angeordnet ist, in die Hochge­ schwindigkeitsstellung gemäß Fig. 2, in welcher das Ge­ häuse 2 in einem Winkel von ca. 25 bis 45° zur Außensei­ te der Fahrzeugtür 4 angeordnet ist sowie zur Verschwen­ kung der beiden Spiegelteile 6 und 7 gegenüber einander ist eine durch eine Betätigungseinrichtung 14 in ihrer Länge veränderbare Stange 13 vorgesehen.

Die Stange 13 ist mit einem Ende am Fahrzeug bzw. der Fahrzeugtür 4 um eine zu den Achsen 3, 8, 9 und 11 pa­ rallele Achse 15 und mit ihrem anderen Ende am Spiegel­ gehäuse 2 drehbar gelagert, und zwar z. B. an der Schwenkachse 9, mit der auch das erste Spiegelteil 6 an dem Spiegelgehäuse 2 angelenkt ist.

Die Betätigungseinrichtung 14 kann ein Pneumatikzylinder oder elektrisch ausgebildet sein, z. B. als Magnetspule. Auch kann die Betätigungseinrichtung 14, einschließlich der Stange 13, beispielsweise durch einen vom Fahrzeug- Innenraum aus betätigbaren Bowden-Zug oder in anderer Weise ausgebildet sein.

Durch das über die Achse 3 an dem Fahrzeug 4 anglenkte Spiegelgehäuse 2 und die an dem Fahrzeug 4 über die Ach­ se 15 angelenkte und an der Achse 9 an dem Spiegelgehäu­ se 2 angreifende Stange 13 wird ein Koppelgetriebe ge­ bildet.

Das erste Spiegelteil 6 kann gegebenenfalls als Weitwin­ kelspiegel ausgebildet sein.

Die Betätigungseinrichtung 14 wird von dem Geschwindig­ keitsmesser des Fahrzeugs angesteuert, derart, daß bei Überschreiten einer vorgegebenen hohen Geschwindigkeit von z. B. 160 km/h das Gehäuse 2 in die zum Fahrzeug 4 hingeklappte Hochgeschwindigkeitsstellung gemäß Fig. 2 bzw. bei Unterschreiten dieser vorgegebenen hohen Ge­ schwindigkeit in die Normalstellung gemäß Fig. 1 ver­ schwenkt wird.

Die hohe Geschwindigkeit, bei der die Betätigungsein­ richtung 14 aktiv wird, sollte mindestens etwa 90 km/h betragen, da von da ab der Kraftstoffverbrauch durch die Luftwiderstandsbeiwerterhöhung aufgrund der Außenspiegel spurbar zunimmt.

Falls eine Verschwenkung des Spiegels 1 bzw. der ersten Spiegelhälfte 6 um eine horizontale Achse erwünscht ist, kann beispielsweise ein zwischen der Achse 9, mit der das erste Spiegelteil 6 an dem Gehäuse 2 angelenkt ist und dem ersten Spiegelteil 6 angeordneter Stellantrieb vorgesehen sein, wobei dann das Gelenk 11 zwischen der Gleitführung 10 und dem Gehäuse 2 als Kardangelenk aus­ zubilden ist.

Auch ist es möglich, statt der Führung aus der Gleitfüh­ rung 10 und dem Führungsstück 12 beispielsweise einen in Fig. 1 gestrichelt dargestellten Nocken 16 am Fahrzeug 4 vorzusehen, gegen den die Kante des zweiten Spiegelteils 7 beim Einklappen des Gehäuses 2 in die Hochgeschwindig­ keitsstellung gemäß Fig. 2 fährt, um so das zweite Spie­ gelteil 7 vom Fahrzeug 4 weg in Richtung des Gehäuses 2 zu verschwenken, wobei das zweite Spiegelteil 7 z. B. durch eine Feder in der Hochgeschwindigkeitsstellung ge­ gen den Nocken 7 belastet sein kann. Diese Ausführungs­ form würde sich beispielsweise ebenfalls für einen Stellantrieb zum Verschwenken des Spiegels 1 bzw. des ersten Spiegelteils 3 um eine waagrechte Achse eignen.

Claims (3)

1. Fahrzeug-Außenspiegel mit einem Gehäuse, welches mittels einer Betätigungseinrichtung zwischen der Normalstellung und einer zum Fahrzeug geklappten Stellung verschwenkbar am Fahrzeug angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsein­ richtung (14) von einem Geschwindigkeitsmesser an­ gesteuert wird und bei Überschreiten einer vorgege­ benen hohen Geschwindigkeit das Gehäuse (2) von der Normalstellung in die zum Fahrzeug (4) geklappte Hochgeschwindigkeitsstellung bzw. bei Unterschrei­ ten der vorgegebenen hohen Geschwindigkeit von der Hochgeschwindigkeitsstellung in die Normalstellung verschwenkt, und daß der Spiegel (1) aus wenigstens zwei gegenüber einander verschwenkbar angeordneten Teilen (6, 7) besteht, wobei das vom Fahrzeug (4) abgewandte erste Spiegelteil (6) am Gehäuse (2) an­ gelenkt und eine Führung vorgesehen ist, mit wel­ cher beim Verschwenken des Gehäuses (2) in die Hochgeschwindigkeitsstellung unter Einstellung des Winkels des ersten Spiegelteils (6) entsprechend dem Blickwinkel (B) in Normalstellung des Gehäuses (2), das dem Fahrzeug (4) benachbarte zweite Spie­ gelteil (7) vom Fahrzeug (4) weg zum Gehäuse (2) hin verschwenkt wird.

2. Fahrzeug-Außenspiegel nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Führung eine Gleitführung (10) und ein damit zusammenwirkendes Führungsstück (12) aufweist, wobei die Gleitführung (10) oder das Führungsstück (12) am zweiten Spiegelteil (7) befe­ stigt bzw. am Gehäuse (2) angelenkt ist.

3. Fahrzeug-Außenspiegel nach Anspruch 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß zum Verschwenken des Ge­ häuses (2) eine durch die Betätigungseinrichtung (14) längenverstellbare Stange (13) vorgesehen ist, die einerseits am Fahrzeug (4) und andererseits am Gehäuse (2) drehbar gelagert ist.