DE3835694A1 - Einrichtung zum erkennen von radialschlag oder axialschlag - Google Patents
Einrichtung zum erkennen von radialschlag oder axialschlagInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Erkennen von
Radialschlag oder Axialschlag der im Oberbegriff des Anspruchs 1
genannten Art.
Solche Einrichtungen eignen sich beispielsweise zur Prüfung der
Exzentrizität der Rotoren von Elektrizitätszählern. Sie können
aber auch für völlig andere Zwecke eingesetzt werden.
Die Rotoren von modernen Elektrizitätszählern sind in Magnet
lagern (DE-AS 14 41 162) gelagert. Das Magnetlager nimmt dabei
nur die senkrechten Rotorkräfte auf. Die Kräfte, die in radialer
Richtung wirken, werden von dünnen federnden Führungsnadeln
aufgenommen. Der Rotor eines Elektrizitätszählers muß aus
messtechnischen Gründen eine hohe Zentrizität aufweisen
(Landis & Gyr Mitteilungen 1/1962, Seite 94). Vielerlei Gründe
können zu Abweichungen führen. So können z. B. die Rotorscheibe
oder die Lagermagnete exzentrisch auf die Rotorachse aufgebracht
sein. Auch können die Lagermagnete durch Inhomogenitäten des
Magnetmaterials oder durch Fehler beim Magnetisieren exzentrisch
magnetisiert sein. Bei exzentrisch aufgepressten oder
exzentrisch magnetisierten Lagermagneten tritt ein zusätzliches
Problem auf. Durch die Exzentrizität der Lagermagnete entsteht
eine seitliche Kraft, die zur einseitigen Abnutzung der in der
Rotorachse eingepressten Lagerbüchsen führt. Einseitig
abgenutzte Lagerbüchsen führen zwangsläufig zu Meß
ungenauigkeiten und zu vorzeitiger Revision des Zählers. Die
aufgeführten Gründe zeigen, daß ein Zählerhersteller außer
ordentlich am genauen Rundlauf der Zählerrotoren interessiert
ist und demzufolge auch an einem rationellen Messverfahren zum
Erkennen des Radialschlages.
Wie oben dargelegt, sind die Rotoren in radialer Richtung nicht
fest gelagert. Bei der Messung des Radialschlages darf also
keine Kraft auf die Rotoren ausgeübt werden, da sonst die
Meßresultate verfälscht würden. Eine bekannte Methode zur
Messung des Radialschlages von Zählerrotoren besteht darin, daß
mit einem Meßmikroskop eine senkrechte Kante des Rotors
beobachtet wird. Beobachtet werden die Extremwerte der Bewegung
derselben Kante nach links und nach rechts. Der Abstand der
beiden Extremwerte ist gleich dem Radialschlag. Mittels eines
Maßstabes im Okular kann die Größe des Ausschlages gemessen
werden. Die Protokollierung geschieht von Hand. Um eine Ablesung
vornehmen zu können, darf der Rotor nur langsam drehen. Der
Zeitaufwand für die Messung und die Protokollierung ist groß.
Das Verfahren eignet sich nicht für eine permanente Überwachung
in der Produktion oder im Dauerversuch.
Für ein anderes Anwendungsgebiet, nämlich die Nullstellung einer
Waage, ist in der DE-AS 27 51 757 eine Einrichtung beschrieben,
bei der eine Lichtquelle über eine mit der Waage fest verbundene
Zylinderlinse auf einem Photodifferenzdetektor abgebildet wird.
Das Bild der Lichtquelle ist schmal im Vergleich zur Breite des
Photodifferenzdetektors. Die Zylinderlinse wird so lange
verschoben, bis das Bild der Lichtquelle genau in der Mittel
stellung des Photodifferenzdetektors steht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum
Erkennen von Radialschlag oder Axialschlag zu schaffen, die sich
für die Dauerüberwachung eines umlaufenden Teiles eignet, die
über ein hohes Auflösungsvermögen bei großer Reproduzierbarkeit
der Meßresultate verfügt und bei der die Umfangsgeschwindigkeit
des umlaufenden Teiles groß gewählt werden kann.
Die Erfindung besteht in den im Kennzeichen des Anspruchs 1
angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der
Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine Messeinrichtung zur Ermittlung des
Radialschlages von rotierenden Teilen,
Fig. 2 eine Lichtquelle mit mehreren Licht
emittierenden Elementen,
Fig. 3 eine Anordnung der Lichtquelle bei engen
Platzverhältnissen,
Fig. 4 einen exzentrisch umlaufenden Rotor und
Fig. 5 ein Diagramm mit dem Signalverlauf einer
Meßeinrichtung nach der Fig. 1.
In der Fig. 1 wird ein umlaufendes Teil 1 von einer Lichtquelle
2 beleuchtet. Beim umlaufenden Teil 1 kann es sich beispiels
weise um den Tragmagneten eines Elektrizitätszählers handeln.
Die Lichtquelle 2 kann eine Leuchtdiode, eine Glühlampe oder ein
anderes Licht emittierendes Element sein. Das von der Licht
quelle 2 kegelförmig ausgestrahlte Licht wird von einer Linse 3
zu einem Zylinder aus parallel verlaufenden Lichtstrahlen
gerichtet. Eine Spaltblende 4 schneidet aus dem Zylinder eine
Lichtebene, die senkrecht zur Achse des umlaufenden Teiles 1
verläuft. Der vom umlaufenden Teil 1 erzeugte Schatten fällt auf
einen Photodifferenzdetektor 5, der aus zwei Photodetektoren 6
und 7 gebildet ist. Die beiden Photodetektoren 6 und 7 sind mit
einem Auswerteeinrichtung 8 und diese wiederum mit einer
Anzeigeeinrichtung 9 verbunden.
Im Photodifferenzdetektor 5 sind als Photodetektoren z. B. zwei
Photodioden 6 und 7 mit möglichst genau gleichen Kennlinien für
die Intensität und die spektrale Zusammensetzung des verwendeten
Lichtes vereint. Die beiden Photodioden 6 und 7 liegen in der
Richtung der Lichtebene nebeneinander. Die beiden Ausgänge sind
in Differenz geschaltet, so daß ein Signal "Null" entsteht,
wenn beide Photodioden 6, 7 mit identischem Licht und
identischer Lichtstärke beleuchtet werden.
Selbstverständlich können auch zwei andere Lichtdetektoren, so
beispielweise Phototransistoren, an dieser Stelle benutzt
werden, falls sie nur möglichst genau die gleichen Kennlinien
für die Intensität und die spektrale Zusammensetzung des
verwendeten Lichtes zeigen.
Vorteilhafterweise ist das spektrale Emissionsvermögen der
Lichtquelle 2 so auf die spektrale Empfindlichkeit der Photo
detektoren 6, 7 abgestimmt, daß diese eine möglichst gute
Lichtausbeute zeigen. Es können daher insbesondere Leuchtdioden
oder Laserdioden, aber auch Laser als Lichtquellen 2 verwendet
werden.
Für die Funktion der nachstehend beschriebenen Einrichtung ist
es wichtig, daß die Lichtintensität über die ganze Breite der
Lichtebene gleich ist. Unter Umständen ist es vorteilhaft, nicht
nur ein einziges Licht emittierendes Element in der Licht
quelle 2 einzusetzen, sondern mehrere, die in einer Ebene
verteilt sind.
Die Fig. 2 zeigt eine solche Anordnung. Die Lichtquelle 2 ist
aus fünf Licht emittierenden Elementen 2′ aufgebaut. Die fünf
Elemente 2′ sind in einer Ebene angeordnet, die rechtwinklig auf
der Verbindungslinie Lichtquelle 2, umlaufendes Teil 1 und
Photodifferenzdetektor 5 steht. Eines der Elemente 2′ befindet
sich im Zentrum eines gedachten Kreuzes auf der Verbindungslinie
Lichtquelle 2, umlaufendes Teil 1. Die vier anderen der
Elemente 2′ sind im gleichen Abstand vom ersten Element 2′ auf
den Schenkeln des Kreuzes angeordnet. Ein Schenkel des Kreuzes
ist parallel zu einer Zylinderlinse 10 ausgerichtet. Die
Zylinderlinse 10 fokussiert das Licht auf eine Lichtebene,
welche senkrecht zum umlaufenden Teil 1 gerichtet ist.
Optische Systeme können nicht beliebig klein gemacht werden. Ist
eine direkte Beleuchtung des umlaufenden Teiles 1 aus Platz
gründen nicht möglich, so kann eine Anordnung nach der Fig. 3
getroffen werden. Die Lichtquelle 2 ist rechtwinklig zur
Verbindungslinie zwischen umlaufendem Teil 1 und Photodifferenz
detektor 5 angeordnet. Das Licht der Lichtquelle 2 wird von
einem Strahlteiler 11, der aus einem halbdurchlässigen Spiegel
besteht, aufgespalten. Die eine Hälfte des Lichtes wird recht
winklig abgelenkt, die andere Hälfte des Lichtes wird an einen
Spiegel 12 weitergegeben und von diesem ebenfalls rechtwinklig
abgelenkt. Die beiden Lichtbündel beleuchten je eine Kante des
umlaufenden Teiles 1.
Anhand der Fig. 4 wird der Begriff des Radialschlages näher
erläutert. Das Zentrum a des umlaufenden Teiles 1 ist um das
Maß E vom Drehpunkt b verschoben. Betrachtet man eine Kante des
umlaufenden Teiles 1 während einer vollständigen Umdrehung
desselben, so bewegt sich die Kante um das Maß 2 E. Das Maß E
wird als Exzentrizität, das Maß 2 E als Radialschlag bezeichnet.
Die Fig. 5 zeigt die vom Photodifferenzdetektor 5 gelieferte
Spannung U in Abhängigkeit vom Drehwinkel ϕ bei einer ganzen
Umdrehung des umlaufenden Teiles 1. Vorausgesetzt ist, daß das
umlaufende Teil nicht ideal rund läuft, sondern mit Radialschlag
behaftet ist. Unter dem Diagramm der sinusförmig verlaufenden
Spannung U ist jeweils die Abdeckung des Photodifferenz
detektors 5 durch den Schatten des umlaufenden Teiles 1
dargestellt. Die Bilder sind von der Mitte aus numeriert, nach
links mit negativen, nach rechts mit positiven Zahlen. Die
Stellungen, an denen beide Photodioden 6, 7 von gleichen Flächen
des Schattens abgedeckt werden, sind mit -4, 0 und +4
bezeichnet. In den Stellungen -2 und +2 ist die maximale
Auslenkung des Schattens in der einen oder anderen Richtung und
damit die maximale Spannung U in der negativen und der positiven
Richtung erreicht. Die Differenz zwischen dem positiven und dem
negativen Extremwert der Spannung U ist proportional dem
Radialschlag des umlaufenden Teiles 1. Bei kleinem Radialschlag
des umlaufenden Teiles 1 wird die Amplitude der sinusförmigen
Spannung U klein, bei idealem Rundlauf des umlaufenden Teiles 1
wird die Spannung U null.
In der Auswerteeinrichtung 8 werden der positive und der
negative Extremwert der Spannung U in an sich üblicher Art und
Weise digitalisiert und vorzeichenlos abgespeichert. Die beiden
Werte werden addiert, in Längeneinheiten umgerechnet und in der
Anzeigeeinrichtung 9 zur Anzeige gebracht. Die Auswerte
einrichtung 8 kann beispielsweise ein mit einem Analogeingang
ausgerüsteter Computer und die Anzeigeeinrichtung 9 ein Drucker
sein.
Wird das umlaufende Teil 1 in Bezug auf den Photodifferenz
detektor 5 genau ausgerichtet, so genügt schon eine halbe
Umdrehung, um die Exzentrizität bzw. den Radialschlag zu
bestimmen. Der negative und der positive Ausschlag der Spannung
U müssen in diesem Fall zwangsläufig gleich groß sein. Bei
ungenauer Ausrichtung tritt eine positive oder negative Null
punktverschiebung auf. Wird der positive und der negative
Ausschlag der Spannung U in der beschriebenen Art und Weise
berücksichtigt, so bleibt eine Nullpunktverschiebung ohne Ein
fluss auf die Genauigkeit der Messung.
Mit der beschriebenen Einrichtung sind in Bezug auf die
Radialschlagmessung an Rotoren von Elektrizitätszählern einige
bedeutende Vorteile verknüpft:
- - Der Radialschlag wird berührungsfrei, mit hoher Meßwert auflösung und geringer Meßunsicherheit erfaßt.
- - Der Radialschlag wird als Zahlenwert ausgegeben.
- - In der Fertigung von Rotoren ist die Qualitätsüberwachung in Bezug auf Radialschlag mit vertretbarem Aufwand möglich.
- - Dauerversuche zur Ermittlung der Lagerabnutzung an Rotoren lassen sich kontinuierlich Überwachen.
Das beschriebene Meßprinzip läßt sich natürlich nicht nur zur
Radialschlagserfassung einsetzen. Mit der gleichen Anordnung
kann auch der Axialschlag gemessen werden. Mit zwei Photo
differenzdetektoren kann gleichzeitig der Radialschlag und der
Axialschlag gemessen werden. Der Einsatz von solchen
Einrichtungen ist auch nicht auf Elektrizitzätszähler
beschränkt.
Claims (11)
1. Einrichtung zum Erkennen von Radialschlag oder Axialschlag
eines umlaufenden Teiles (1), insbesondere des Rotors eines
Blektrizitätszählers, mit mindestens einer Lichtquelle (2), die
das umlaufende Teil (1) beleuchtet, und mit einer optischen
Einrichtung, die aufgrund des Schattenwurfes die Abweichung des
umlaufenden Teiles (1) vom Sollwert berührungslos erfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Schattenwurfes zwei
Photodetektoren (6; 7) angeordnet sind, deren Ausgänge in
Differenz geschaltet sind und die entsprechend der positiven
oder negativen Abweichung des umlaufenden Teiles (1) vom Soll
wert eine positive oder negative Spannung abgeben, die einer
Auswerteeinrichtung (8) zugeleitet wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswerteeinrichtung (8) positive und negative Extremwerte
der Spannung abspeichert.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteeinrichtung (8) die Differenz zwischen
positiver und negativer Spannung bildet und in einer Anzeige
einrichtung (9) in Längeneinheiten zur Anzeige bringt.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Photodetektoren (6; 7) zusammen
einen Photodifferenzdetektor (5) bilden.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Photodetektoren (6; 7) Photodioden
sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das spektrale Emissionsvermögen der Licht
quelle (2) und die spektrale Empfindlichkeit der Photodetektoren
(6; 7) gegeneinander so abgestimmt sind, daß die Photo
detektoren (6; 7) eine möglichst hohe Lichtausbeute zeigen.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lichtquelle (2) aus Leuchtdioden,
Laserdioden oder Laser besteht.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lichtquelle (2) aus mehreren Licht
emittierenden Elementen (2′) aufgebaut ist und daß eine
Zylinderlinse (10) angeordnet ist, die das Licht der Licht
quelle (2) auf das umlaufende Teil (1) fokussiert.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Strahlteiler (11) und ein Spiegel (12)
derart angeordnet sind, daß das Licht der Lichtquelle (2) in
zwei Lichtbündel aufgespalten wird, die je eine Kante des
umlaufenden Teiles (1) beleuchten.
10. Verwendung der Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9
zur Überwachung von Dauerversuchen zur Registrierung der Lager
abnutzung von Zählerrotoren.
11. Verwendung der Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9
zur Qualitätsüberwachung der Fertigung von Rotoren für
Elektrizitätszähler.
Applications Claiming Priority (1)
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DE (2) | DE3835694A1 (de) |
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Also Published As
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