DE3835510C2 - Nach dem Doppler-Prinzip arbeitende Vorrichtung zur Ermittlung der von einem Fahrzeug zurückgelegten Wegstrecke - Google Patents
Nach dem Doppler-Prinzip arbeitende Vorrichtung zur Ermittlung der von einem Fahrzeug zurückgelegten WegstreckeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die üblicherweise verwendeten Fahrzeugtachometer haben den Nachteil, daß ihre
Anzeige von verschiedenen unvermeidbaren Einflußgrößen abhängig ist, beispielsweise
dem Radschlupf und durch unterschiedliche Reifen und Reifenluftdrücke hervorgerufenen
variablen Übersetzungsverhältnissen. Außerdem erfordern verschiedene Fahrzeugtypen
auch unterschiedlich ausgelegte Tachometer.
In der EP 0 003 606 A2 ist auf die Möglichkeit der Verwendung von nach dem Doppler-
Prinzip betriebenen Radaranlagen, wie sie zur Geschwindigkeitsüberwachung im
Straßenverkehr üblich sind, zur Wegstreckenmessung hingewiesen, ohne daß einzelne
technische Angaben gemacht werden.
Aus der US-Patentschrift US 4,012,736 ist eine nach dem Doppler-Prinzip arbeitende
Vorrichtung zur Ermittlung der von einem Fahrzeug zurückgelegten Wegstrecke bekannt,
bei der eine geschwindigkeitsabhängige Impulsfolge auf einen binären Zähler gegeben
wird und so die vom Fahrzeug zurückgelegte Wegstrecke ermittelt wird.
In der US-Patentschrift US 4,635,059 ist weiterhin ein Doppler-Radarsystem zur Messung
der Geschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges beschrieben. Zur Eliminierung von
Fehlereinflüssen, die aufgrund der Abhängigkeit der ermittelten Doppler-Frequenz von
dem Winkel, unter dem die Strahlung auf die Fahrbahn abgestrahlt wird, entstehen, ist
hier eine sogenannte Janus-Anordnung von 2 Antennen vorgesehen.
Desweiteren sind aus den US-Patentschriften US 4,052,722, US 4,231,039 und
US 4,359,734 Doppler-Radarsysteme bekannt, bei denen zur Filterung von der Doppler-
Frequenz überlagerten Störungen Phase-Locked-Loop-Schaltungen verwendet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine im Hinblick auf Genauigkeit der Anzeige,
Zuverlässigkeit und einfachen Aufbau besonders günstige Vorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den Merkmalen des
Patentanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die
Unteransprüche.
Gemäß der Erfindung ist einer Phase-Locked-Loop-Schaltung ein mit seiner unteren
Grenzfrequenz der Differenzfrequenz nachlaufender Bandpaß und ein diesem
nachgeschalteter Komperator zur Erzeugung eines Synchronisiersignals für die Phase-
Locked-Loop-Schaltung vorgeschaltet. Die Phase-Locked-Loop-Schaltung liefert eine
geschwindigkeitsproportionale Analogspannung, über die zusätzlich ein Abstimmoszillator
zur Nachlaufsteuerung der unteren Grenzfrequenz des Bandpasses ansteuerbar ist, und
an ihrem Digitalausgang eine Impulsfolge mit fahrgeschwindigkeitsabhäniger Frequenz.
Dem Digitalausgang der Phase-Locked-Loop-Schaltung ist ein die von ihr erzeugte
Impulsfolge als Weginkremente verwendender Zähler nachgeschaltet, der wiederum mit
einer Anzeigeeinheit für den Zählerstand verbunden ist.
Die Erfindung nutzt also in vorteilhafter Weise das von der einen bekannten und daher
nicht zu beschreibenden Aufbau besitzenden PLL-Schaltung gelieferte Impulssignal
aus, um unter Verwendung der einzelnen Impulse als Weginkremente im Wege einer
Integration auch ein Signal für die jeweils zurückgelegte Wegstrecke zu erzeugen.
Bereits hieraus wird ersichtlich, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil
bietet, daß sie nicht nur ein Signal für die zurückgelegte Wegstrecke, sondern auch
für die jeweilige Fahrgeschwindigkeit liefert.
Ein Fehlereinfluß ist die Abhängigkeit der ermittelten Differenzfrequenz, also der
Dopplerfrequenz, von dem Winkel, unter dem die Strahlung gebündelt in Richtung
auf den Boden, das heißt bei einem Straßenfahrzeug die Fahrbahn, abgestrahlt wird.
Dieser Fehler kann in einfacher Weise gemäß Patentanspruch 2 durch Verwendung
von zwei Antennen in Janus-Anordnung ausgemittelt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt eine Wegstreckenmessung mit hoher Genauigkeit
zu. Verwendet man für die von der Antenne emittierte Strahlung eine Frequenz von
24,125 GHz und ordnet man die Antenne so an, daß der Strahl unter einem Neigungs
winkel von 45° emittiert wird, so ergibt sich die hohe Auflösung von 8,8 mm/Impuls.
Dies ist ein Wert, der zur Wegstreckenmessung bei Fahrzeugen vollkommen ausreicht.
Der über einen Abstimmoszillator so angesteuerte Bandpass, daß er mit seiner unteren
Grenzfrequenz der Differenzfrequenz, also der Dopplerfrequenz, nachläuft, dient dazu,
tieffrequente Störungen zu eliminieren. Hier ist es zweckmäßig, darauf zu achten, daß
die untere Grenzfrequenz des gesamten Signalübertragungsweges, also sowohl des Band
passes als auch von kapazitiv gekoppelten Verstärkerstufen, möglichst niedrig gelegt
wird, damit beim Anfahren und Abbremsen des Fahrzeugs, also sehr niedrigen Geschwin
digkeiten desselben, die Differenzfrequenz möglichst nicht oder allenfalls kurzzeitig
ausfällt.
Im übrigen ist ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung darin zu sehen,
daß bei entsprechender Schaltung der Zähler auch die jeweilige Fahrtrichtung vorzei
chenrichtig berücksichtigen kann, also eine im Rückwärtsgang zurückgelegte Wegstrecke
von der durch Vorwärtsfahren zurückgelegten Wegstrecke subtrahiert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der figürlich dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 von der Seite her schematisch die Lagebeziehung zwischen Mikro
wellen-Modul einerseits und Fahrbahn andererseits,
Fig. 2 das Blockschaltbild für eine Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 3 eine janusförmige Antennenanordnung und
Fig. 4 das Blockschaltbild einer Ausführung mit Berücksichtigung der
Fahrtrichtung (vorwärts/rückwärts).
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so bewegt sich das im einzelnen nicht dargestellte
Kraftfahrzeug mit der Geschwindigkeit v von rechts nach links über der Fahrbahn 1.
Der Mikrowellen-Modul nebst Antenne 2 sendet eine gebündelte Strahlung in Richtung
auf die Fahrbahn 1 aus, die eine reflektierte Strahlung 3 unter dem Neigungswinkel
θ zur Folge hat. Wie bekannt, erzeugt eine Empfangsdiode im Modul 2 eine Differenz-
oder Dopplerfrequenz fD gemäß der Beziehung
In dieser bedeuten λ0 die Wellenlänge der Trägerschwingung, v die jeweilige Fahrzeug
geschwindigkeit und θ den Neigungswinkel der Antenne.
Die Auswertung der Ausgangsspannung des Mikrowellen-Moduls, also der Differenzfre
quenz, erfolgt gemäß Fig. 2 in der Weise, daß diese Spannung über den Vorverstärker
4 dem Bandpass 5 zur Unterdrückung tieffrequenter Störsignale zugeführt wird, der über
den Abstimmoszillator 6 so gesteuert wird, daß seine untere Grenzfrequenz der jeweili
gen Doppler-Frequenz nachläuft. Über den zweiten Verstärker 7 gelangen die Ausgangs
signale des Bandpasses zu dem Komparator 8, dem die Phase-Locked-Loop-Schaltung 9
nachgeschaltet ist. Sie wird durch das ihr zugeführte Digitalsignal synchronisiert und
schwingt um den Schwerpunkt des Frequenzspektrums dieses Signals. Durch die Nach
laufträgheit der PLL-Schaltung wird das Frequenzspektrum, das an sich die form einer
Gaußschen Glocke besitzt, zu einem Frequenzband verschmälert; außerdem bewirkt die
PLL nach Art eines Schwungrades die Überbrückung von systembedingten Impulsaus
fällen in dem vom Komporator 8 kommenden Signal.
Am Digitalausgang 10 der PLL steht ein Signal mit geschwindigkeitsproportionaler Fre
quenz, dagegen am Analogausgang 13 eine geschwindigkeitsproportionale Analogspannung
zur Verfügung.
Die Analogspannung dient zur Ansteuerung des Abstimmoszillators 6, der, wie oben
beschrieben, die untere Grenzfrequenz des Bandpasses 5 der jeweiligen Dopplerfre
quenz nachlaufen läßt.
Der Digitalausgang 10 der PLL ist mit dem Eingang des Zählers 11 verbunden, der
unter Ausnutzung der einzelnen Impulse des digitalen Ausgangssignals der PLL als
Weginkremente die Impulse summiert und damit ausgangsseitig als jeweiligen Zähler
stand ein Signal an die Anzeigeeinheit 12 abgibt, das ein Maß für die jeweils zurück
gelegte Wegstrecke ist. Die Anzeigeeinheit kann dabei ein übliches Display sein; die
ihr zugeführten Signale können jedoch auch zur Gewinnung von Hinweisen auf die
Notwendigkeit eines Ölwechsels oder einer Inspektion herangezogen werden.
Damit toleranzbedingte oder auf im Betrieb auftretenden unterschiedlichen Fahrzeug
neigungen beruhende Abweichungen des Neigungswinkels der Strahlung von seinem vor
gegebenen Wert keinen Einfluß auf das Meßergebnis haben, können gemäß Fig. 3 zwei
Mikrowellen-Module 20 und 21 in Janus-Anordnung Verwendung finden, von denen der
erstgenannte eine Strahlung in Richtung schräg nach vorne, dagegen der zuletzt ge
nannte eine Strahlung schräg nach hinten auf die Fahrbahn 22 abstrahlt. Die reflektier
ten Strahlungen sind bei 23 und 24 angedeutet; sie schließen einen Winkel von 90° ein.
Jede Änderung der Fahrzeugneigung hat gegenläufige Änderungen der Neigungswinkel
der beiden Strahlungen zur Folge, so daß durch Mittelwertbildung die dadurch auf die
in den Modulen 20 und 21 erzeugten Differenzfrequenzen ausgeübten Einflüsse elimi
niert werden können.
In der Ausführung nach Fig. 4 enthält der Mikrowellen-Modul 30 außer der Sendediode
31 zwei Empfangsdioden 32 und 33 in einem Abstand a, der einem Viertel der Wellen
länge λ0 entspricht. Jeder Empfangsdiode ist eine Elektronik 34 bzw. 35 nachgeschal
tet, die beide analog zu der in Fig. 2 durch eine Umrandung hervorgehobenen Elek
tronik 14 aufgebaut sind. Die Baugruppen 34 und 35 geben demgemäß um 90° gegenein
ander phasenversetzte Impulse an getrennte Eingänge des Vorwärts-Rückwärts-Diskri
minators 36 ab, dessen Ausgangssignale den elektronischen Umschalter 37 und damit
den Ausgang der Elektronik 35 entsprechend auf den Vorwärtseingang 38 oder den
Rückwärtseingang 39 des Zählers 40 legen.
Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur berührungslosen Messung der von einem
Fahrzeug zurückgelegten Wegstrecke geschaffen, die bei einfachem, robusten Aufbau
zugleich zur Geschwindigkeitsmessung ausgenutzt werden kann.
Claims (3)
1. Nach dem Doppler-Prinzip arbeitende Vorrichtung zur Ermittlung der von einem Fahrzeug
zurückgelegten Wegstrecke, enthaltend einen Mikrowellen-Modul mit einem Sender zur
Erzeugung einer Strahlung, die gebündelt mittels einer fahrzeugfesten Antennenanordnung
unter einem vorgegebenen Neigungswinkel auf den Boden (Fahrbahn) abgestrahlt wird, und
mit einer die reflektierte Strahlung empfangenden Einrichtung, die die Differenzfrequenz
zwischen den Frequenzen von abgestrahlter und reflektierter Strahlung bildet, dadurch
gekennzeichnet, daß ein mit seiner unteren Grenzfrequenz der Differenzfrequenz nach
laufender Bandpass (5) und ein diesem nachgeschalteter Komparator (8) zur Erzeugung
eines Synchronisiersignals für eine Phase-Locked-Loop-Schaltung (9) vorhanden sind, die
eine geschwindigkeitsproportionale Analogspannung und an ihren Digitalausgang (10) eine
Impulsfolge mit fahrgeschwindigkeitsabhängiger Frequenz liefert und an deren Digitalaus
gang (10) ein die von ihr erzeugte Impulsfolge als Weginkremente verwendender Zähler (11)
nachgeschaltet ist, der mit einer Anzeigeeinheit (12) für den Zählerstand verbunden ist, und
ein über die geschwindigkeitsproportionale Analogspannung der Phase-Locked-Loop-
Schaltung (9) ansteuerbaren Abstimmoszillator (6) zur Nachlaufsteuerung der unteren
Grenzfrequenz des Bandpasses (5) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenanordnung
zumindest zwei Antennen in Janusanordnung sowie eine Einrichtung zur Mittelwert
bildung der von den Antennen gelieferten Differenzfrequenzen enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangsein
richtung zwei um eine Viertel Wellenlänge versetzt angeordnete Empfangsdioden (32,
33) enthält, denen jeweils eine Elektronik (34, 35) mit einem Bandpass, einem Kom
parator und einer PLL nachgeschaltet ist, deren um 90° phasenversetzte Ausgangs
impulse einen Vorwärts-Rückwärts-Diskriminator (36) für einen Umschalter (37) an
steuern, der seinerseits die von einer Elektronik (35) erzeugten Impulse auf den
Vorwärts- oder den Rückwärtseingang (38, 39) des Zählers (40) leitet.
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