DE3835510A1 - Nach dem doppler-prinzip arbeitende vorrichtung zur ermittlung der von einem fahrzeug zurueckgelegten wegstrecke - Google Patents
Nach dem doppler-prinzip arbeitende vorrichtung zur ermittlung der von einem fahrzeug zurueckgelegten wegstreckeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die üblicherweise verwendeten Fahrzeugtachometer haben den Nachteil, daß ihre Anzeige
von verschiedenen unvermeidbaren Einflußgrößen abhängig ist, beispielsweise dem
Radschlupf und durch unterschiedliche Reifen und Reifenluftdrücke hervorgerufenen
variablen Übersetzungsverhältnissen. Außerdem erfordern verschiedene Fahrzeugtypen
auch unterschiedlich ausgelegte Tachometer.
In der EP 00 03 606 A2, G 01 C 22/02, ist auf die Möglichkeit der Verwendung von
nach dem Doppler-Prinzip betriebenen Radaranlagen, wie sie zur Geschwindigkeitsüberwachung
im Straßenverkehr üblich seien, zur Wegstreckenmessung hingewiesen,
ohne daß einzelne technische Angaben gemacht sind. Eine das Doppler-Prinzip ausnutzende
Vorrichtung besitzt infolge der bei ihr vorliegenden Erfassung der Wegstrecke
direkt über Grund den Vorteil, daß die oben angeführten negativen Einflußfaktoren
in Fortfall kommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine im Hinblick auf Genauigkeit der Anzeige,
Zuverlässigkeit und einfachen Aufbau besonders günstige Vorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
Die Erfindung nutzt also in vorteilhafter Weise das von der einen bekannten und daher
nicht zu beschreibenden Aufbau besitzenden PLL-Schaltung gelieferte Impulssignal
aus, um unter Verwendung der einzelnen Impulse als Weginkremente im Wege einer
Integration auch ein Signal für die jeweils zurückgelegte Wegstrecke zu erzeugen.
Bereits hieraus wird ersichtlich, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil
bietet, daß sie nicht nur ein Signal für die zurückgelegte Wegstrecke, sondern auch
für die jeweilige Fahrgeschwindigkeit liefert.
Ein Fehlereinfluß ist die Abhängigkeit der ermittelten Differenzfrequenz, also der
Dopplerfrequenz, von dem Winkel, unter dem die Strahlung gebündelt in Richtung
auf den Boden, das heißt bei einem Straßenfahrzeug die Fahrbahn, abgestrahlt wird.
Dieser Fehler kann in einfacher Weise gemäß Patentanspruch 2 durch Verwendung
von zwei Antennen in Janus-Anordnung ausgemittelt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt eine Wegstreckenmessung mit hoher Genauigkeit
zu. Verwendet man für die von der Antenne emittierte Strahlung eine Frequenz von
24,125 GHz und ordnet man die Antenne so an, daß der Strahl unter einem Neigungswinkel
von 45° emittiert wird, so ergibt sich die hohe Auflösung von 8,8 mm/Impuls.
Dies ist ein Wert, der zur Wegstreckenmessung bei Fahrzeugen vollkommen ausreicht.
Der über einen Abstimmoszillator so angesteuerte Bandpaß, daß er mit seiner unteren
Grenzfrequenz der Differenzfrequenz, also der Dopplerfrequenz, nachläuft, dient dazu,
tieffrequente Störungen zu eliminieren. Hier ist es zweckmäßig darauf zu achten, daß
die untere Grenzfrequenz des gesamten Signalübertragungsweges, also sowohl des Bandpasses
als auch von kapazitiv gekoppelten Verstärkerstufen, möglichst niedrig gelegt
wird, damit beim Anfahren und Abbremsen des Fahrzeugs, also sehr niedrigen Geschwindigkeiten
desselben, die Differenzfrequenz möglichst nicht oder allenfalls kurzzeitig
ausfällt.
Im übrigen ist ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung darin zu sehen,
daß bei entsprechender Schaltung der Zähler auch die jeweilige Fahrtrichtung vorzeichenrichtig
berücksichtigen kann, also eine im Rückwärtsgang zurückgelegte Wegstrecke
von der durch Vorwärtsfahren zurückgelegten Wegstrecke subtrahiert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der figürlich dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 von der Seite her schematisch die Lagebeziehung zwischen Mikrowellen-
Modul einerseits und Fahrbahn andererseits,
Fig. 2 das Blockschaltbild für eine Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 3 eine janusförmige Antennenanordnung und
Fig. 4 das Blockschaltbild einer Ausführung mit Berücksichtigung der
Fahrtrichtung (vorwärts/rückwärts).
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so bewegt sich das im einzelnen nicht dargestellte
Kraftfahrzeug mit der Geschwindigkeit v von rechts nach links über der Fahrbahn 1.
Der Mikrowellen-Modul nebst Antenne 2 sendet eine gebündelte Strahlung in Richtung
auf die Fahrbahn 1 aus, die eine reflektierte Strahlung 3 unter dem Neigungswinkel
R zur Folge hat. Wie bekannt, erzeugt eine Empfangsdiode im Modul 2 eine Differenz-
oder Dopplerfrequenz f D gemäß der Beziehung
In dieser bedeuten λ₀ die Wellenlänge der Trägerschwingung, v die jeweilige Fahrzeuggeschwindigkeit
und R den Neigungswinkel der Antenne.
Die Auswertung der Ausgangsspannung des Mikrowellen-Moduls, also der Differenzfrequenz,
erfolgt gemäß Fig. 2 in der Weise, daß diese Spannung über den Vorverstärker
4 dem Bandpaß 5 zur Unterdrückung tieffrequenter Störsignale zugeführt wird, der über
den Abstimmoszillator 6 so gesteuert wird, daß seine untere Grenzfrequenz der jeweiligen
Doppler-Frequenz nachläuft. Über den zweiten Verstärker 7 gelangen die Ausgangssignale
des Bandpasses zu dem Komparator 8, dem die Phase-Locked-Loop-Schaltung 9
nachgeschaltet ist. Sie wird durch das ihr zugeführte Digitalsignal synchronisiert und
schwingt um den Schwerpunkt des Frequenzspektrums dieses Signals. Durch die Nachlaufträgheit
der PLL-Schaltung wird das Frequenzspektrum, das an sich die Form einer
Gaußschen Glocke besitzt, zu einem Frequenzband verschmälert; außerdem bewirkt die
PLL nach Art eines Schwungrades die Überbrückung von systembedingten Impulsausfällen
in dem vom Komparator 8 kommenden Signal.
Am Digitalausgang 10 der PLL steht ein Signal mit geschwindigkeitsproportionaler Frequenz,
dagegen am Analogausgang 13 eine geschwindigkeitsproportionale Analogspannung
zur Verfügung.
Die Analogspannung dient zur Ansteuerung des Abstimmoszillators 6, der, wie oben
beschrieben, die untere Grenzfrequenz des Bandpasses 5 der jeweiligen Dopplerfrequenz
nachlaufen läßt.
Der Digitalausgang 10 der PLL ist mit dem Eingang des Zählers 11 verbunden, der
unter Ausnutzung der einzelnen Impulse des digitalen Ausgangssignals der PLL als
Weginkremente die Impulse summiert und damit ausgangsseitig als jeweiligen Zählerstand
ein Signal an die Anzeigeeinheit 12 abgibt, das ein Maß für die jeweils zurückgelegte
Wegstrecke ist. Die Anzeigeeinheit kann dabei ein übliches Display sein; die
ihr zugeführten Signale können jedoch auch zur Gewinnung von Hinweisen auf die
Notwendigkeit eines Ölwechsels oder einer Inspektion herangezogen werden.
Damit toleranzbedingte oder auf im Betrieb auftretenden unterschiedlichen Fahrzeugneigungen
beruhende Abweichungen des Neigungswinkels der Strahlung von seinem vorgegebenen
Wert keinen Einfluß auf das Meßergebnis haben, können gemäß Fig. 3 zwei
Mikrowellen-Module 20 und 21 in Janus-Anordnung Verwendung finden, von denen der
erstgenannte eine Strahlung in Richtung schräg nach vorn, dagegen der zuletzt genannte
eine Strahlung schräg nach hinten auf die Fahrbahn 22 abstrahlt. Die reflektierten
Strahlungen sind bei 23 und 24 angedeutet; sie schließen einen Winkel von 90° ein.
Jede Änderung der Fahrzeugneigung hat gegenläufige Änderungen der Neigungswinkel
der beiden Strahlungen zur Folge, so daß durch Mittelwertbildung die dadurch auf die
in den Modulen 20 und 21 erzeugten Differenzfrequenzen ausgeübten Einflüsse eliminiert
werden können.
In der Ausführung nach Fig. 4 enthält der Mikrowellen-Modul 30 außer der Sendediode
31 zwei Empfangsdioden 32 und 33 in einem Abstand a, der einem Viertel der Wellenlänge
λ₀ entspricht. Jeder Empfangsdiode ist eine Elektronik 34 bzw. 35 nachgeschaltet,
die beide analog zu der in Fig. 2 durch eine Umrandung hervorgehobenen Elektronik
14 aufgebaut sind. Die Baugruppen 34 und 35 geben demgemäß um 90° gegeneinander
phasenversetzte Impulse an getrennte Eingänge des Vorwärts-Rückwärts-Diskriminators
36 ab, dessen Ausgangssignale den elektronischen Umschalter 37 und damit
den Ausgang der Elektronik 35 entsprechend auf den Vorwärtseingang 38 oder den
Rückwärtseingang 39 des Zählers 40 legen.
Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur berührungslosen Messung der von einem
Fahrzeug zurückgelegten Wegstrecke geschaffen, die bei einfachem, robusten Aufbau
zugleich zur Geschwindigkeitsmessung ausgenutzt werden kann.
Claims (3)
1. Nach dem Doppler-Prinzip arbeitende Vorrichtung zur Ermittlung der von einem
Fahrzeug zurückgelegten Wegstrecke, enthaltend einen Mikrowellen-Modul mit einem
Sender zur Erzeugung einer Strahlung, die gebündelt mittels einer fahrzeugfesten
Antennenanordnung unter einem vorgegebenen Neigungswinkel auf den Boden (Fahrbahn)
abgestrahlt wird, und mit einer die reflektierte Strahlung empfangenden Einrichtung,
die die Differenzfrequenz zwischen den Frequenzen von abgestrahlter und
reflektierter Strahlung bildet, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit seiner unteren
Grenzfrequenz der Differenzfrequenz nachlaufender Bandpaß und ein diesem nachgeschalteter
Komparator (8) zur Erzeugung eines Synchronisiersignals für eine Phase-
Locked-Loop-Schaltung (PLL) vorhanden sind, die eine Impulsfolge mit fahrgeschwindigkeitsabhängiger
Frequenz liefert und der ein die von ihr erzeugten Impulse als
Weginkremente verwendender Zähler (11) nachgeschaltet ist, der mit einer Anzeigeeinheit
(12) für den Zählerstand verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenanordnung
zumindest zwei Antennen in Janusanordnung sowie eine Einrichtung zur Mittelwertbildung
der von den Antennen gelieferten Differenzfrequenzen enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangseinrichtung
zwei um eine Viertel Wellenlänge versetzt angeordnete Empfangsdioden (32,
33) enthält, denen jeweils eine Elektronik (34, 35) mit einem Bandpaß, einem Komparator
und einer PLL nachgeschaltet ist, deren um 90° phasenversetzte Ausgangsimpulse
einen Vorwärts-Rückwärts-Diskriminator (36) für einen Umschalter (37) ansteuern,
der seinerseits die von einer Elektronik (35) erzeugten Impulse auf den
Vorwärts- oder den Rückwärtseingang (38, 39) des Zählers (40) leitet.
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