DE3831592A1 - Verfahren und messvorrichtung zur durchmesserermittlung von walzen - Google Patents
Verfahren und messvorrichtung zur durchmesserermittlung von walzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung
des Durchmessers einer auf einer programmgesteuerten
Drehmaschine (NC-Drehmaschine) zu bearbeitenden Walze
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, und außer
dem befaßt sich die Erfindung mit einer Meßvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
Mit programmgesteuerten Maschinen, wie NC-Drehmaschi
nen und Bearbeitungszentren, lassen sich nicht nur
Werkstücke bearbeiten. Es ist auch möglich, mit die
sen Maschinen Messungen durchzuführen, um unzulässi
ge Maßabweichungen am Werkstück frühzeitig zu erken
nen, und um dann geeignete Korrekturmaßnahmen einlei
ten zu können.
Durch den Siemens-Prospekt "Sinumerik, System 3,
System 8, Meßzyklen Teil I", Ausgabe 2.85, ist es
bekannt, zur Feststellung von Maßabweichungen am Werk
stück einen wie ein Werkzeug einsetzbaren Meßfühler
zu verwenden, welcher ein Signal abgibt, wenn er durch
Berührung mit dem Werkstück aus seiner Ruhelage ausge
lenkt wird. Ein solcher Meßfühler wird als schaltender
Meßfühler oder schaltender Taster bezeichnet. Die bei
jeder NC-Maschine für deren Funktionsweise benötigten
Meßsysteme werden nun für das Bestimmen der Ist-Maße
eines Werkstückes mit Hilfe des schaltenden Tasters
herangezogen, um Maßabweichungen am Werkstück fest
stellen zu können.
Für die Ermittlung der Ist-Maße des Werkstücks wird
der schaltende Taster über das Bearbeitungsprogramm
der NC-Maschine an Stelle eines Werkzeugs verfahren,
wobei die programmierte Soll-Position hinter der Meß
stelle liegt. Bei Auslenkung des Tasters wird dann
mit dem Wechsel des Schaltsignals, welches direkt an
den Meßkreis der CNC weitergeleitet wird, der Achsan
trieb unverzüglich stillgesetzt, und der noch abzufah
rende Restweg wird gelöscht. Dieses Meßprinzip wird
als "Fliegendes Messen" bezeichnet. Der Vorteil des
fliegenden Messens besteht darin, daß sich die Zeit
für einen Meßvorgang relativ kurz halten läßt.
Bei der Anwendung des soweit beschriebenen und be
kannten Meßverfahrens mit einem schaltenden Taster
ergeben sich dann Nachteile, wenn mit einer NC-Dreh
maschine lange Werkstücke zwischen Spitzen, beispiels
weise lange Preßwalzen oder Kalanderwalzen, mit großer
Genauigkeit bearbeitet werden sollen. Es können näm
lich dadurch Fehler bei der Bearbeitung und beim Mes
sen auftreten, daß beispielsweise die Werkstückachse
von der Maschinenachse abweicht oder daß die Werk
zeugführung ungenau verläuft. Derartige Abweichungen
können insbesondere schon durch äußere Einflüsse wie
Sonneneinstrahlung und ungünstige Luftumwälzungen
zustande kommen, wenn extrem hohe Genauigkeiten ge
fordert sind.
Beim Meßvorgang mit Hilfe eines schaltenden Tasters
ist ferner zu berücksichtigen, daß dieser auf der
gleichen Führungsbahn wie das Werkzeug geführt ist.
Wenn deshalb mit dem Werkzeug die Walze wegen einer
asymmetrischen Einspannung zwischen den Spitzen bei
spielsweise eine von der gewünschten Zylinderform
abweichende Kegelform der Walze erzeugt, ist dieser
Fehler mit dem auf der gleichen Führungsbahn wie
das Werkzeug geführten schaltenden Taster meßtech
nisch gar nicht zu erfassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren anzugeben bzw. eine Meßvorrichtung zu schaffen,
um ein hochgenaues Drehen von Walzen unter Ausschal
tung möglicher Fehlerquellen zu gestatten, unter Ein
beziehung einer sehr genauen Ermittlung des Durch
messers der Walzen.
Dieses Ziel erreicht die Erfindung bei dem im Ober
begriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Verfahren
durch die im kennzeichnenden Teil beschriebenen Ver
fahrensmerkmale.
Bezüglich der Meßvorrichtung wird die Aufgabe bei
der im Oberbegriff des Anspruchs 3 vorausgesetzten
Meßvorrichtung durch die im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 3 angegebenen Merkmale gelöst.
Bei der Erfindung sind auf beiden Seiten der Walze
jeweils ein schaltender Taster vorgesehen und es
kommt das Prinzip des fliegenden Messens und des hoch
genauen Zweipunkt-Meßverfahrens zur Anwendung. Her
vorzuheben ist, daß beide schaltenden Taster auf ei
nem gemeinsamen Gestell in Form des Planschiebers
starr und fest voneinander angeordnet sind. Der ge
genseitige Abstand der schaltenden Taster, der größer
als der Durchmesser der Walze gewählt wird, bleibt
also konstant, und wegen der Anordnung auf einem ge
meinsamen Gestell werden beide schaltende Taster stets
auch gemeinsam bewegt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren befindet sich der
eine Taster vor der Drehmitte der NC-Drehmaschine bzw.
der Walze und der andere Taster gegenüber hinter der
Drehmitte. Eine gedachte Verbindungslinie zwischen den
beiden Tastern verläuft durch die Drehmitte. Wie er
wähnt, ist der gleichbleibende Abstand A zwischen den
beiden Tastern größer als der Durchmesser D der Walze.
Zunächst wird nun der Abstand X V des vorderen Tasters
zur Oberfläche der Walze bestimmt, und im Anschluß
wird der Abstand X H des hinteren Tasters zur benach
barten Walzenoberfläche ermittelt. Die Summe der bei
den Abstände X V + X H wird nun von dem festen Abstands
wert A subtrahiert, so daß sich der Durchmesser
D = A - X V - X H
ergibt.
Die eingangs erwähnten möglichen Fehlerquellen bei der
Messung beispielsweise bei einer kegelförmig gedrehten
Walze sind hier ausgeschlossen, weil auf beiden Seiten
der Walze mit zwei schaltenden Tastern Meßpunkte vor
handen sind.
Bei der neuen Meßvorrichtung nach dem Anspruch 3 sind
zwei in radialer Richtung im Abstand von der Oberflä
che der Walze befindliche Meßköpfe, vorzugsweise schal
tende Taster, vorgesehen. Der Abstand der beiden Taster
voneinander ist grundsätzlich größer als der größte zu
vermessende Durchmesser der Walze. Die Lage der Taster
kann in Stufen an die bevorzugt bearbeiteten Durch
messerbereiche angepaßt werden, um die Anlaufzeiten
zum Messen möglichst klein zu halten.
In zweckmäßiger Weise befindet sich der eine schalten
de Taster vor der Drehmitte mit definierter Lage zur
Revolver-Schwenkachse der Drehmaschine, und der ande
re Taster ist hinter der Drehmitte - also auf der ande
ren Seite der Walze - angeordnet und hat ebenfalls eine
definierte einstellbare Lage in bezug auf die Revolver-
Schwenkachse vor der Drehmitte.
Zum Einrichten der Drehmaschine kann der Tastarm hinter
der Drehmitte maschinell abgeschwenkt werden, und das
Ein- und Ausschwenken ist über zwei Hilfsfunktionen
aufrufbar. Für die Messung selbst wird in an sich be
kannter Weise das maschineneigene Meßsystem der NC-
Drehmaschine benutzt, indem die beiden auf einem ge
meinsamen Gestell angeordneten Taster gemeinsam zu
nächst in einer ersten Richtung bewegt werden, bis
der erste Taster in Berührung mit der Oberfläche der
Walze kommt. Danach werden beide Taster gemeinsam in
die entgegengesetzte Richtung bewegt, bis der andere
Taster in Berührung mit der Oberfläche der Walze kommt.
Die jeweils verfahrenen Meßwege von der Ruhestellung
bis zur Berührung mit der Oberfläche der Walze stellen
die weiter oben schon erwähnten Abstandswerte X V und
X H dar. Vor jedem Antasten der Walze kann über einen
separaten Preßluftanschluß die Meßstelle sauberge
blasen werden.
Die Daten der Walze, wie Gesamtlänge, Ballenlänge,
Durchmesser und Anzahl der gewünschten Meßstellen
in Richtung der Längsachse der Walze können in einer
Grunddatenmaske in der NC-Steuerung der NC-Drehma
schine hinterlegt werden.
Nach dem Starten des Meßprogramms läuft ein Rechner
programm ab, das die eingegebenen Daten in bezug auf
diese Grunddaten überprüft und ergänzt. So wird z. B.
aus der Ballenlänge und der Anzahl der Meßstellen
der Meßstellenabstand der einzelnen gewünschten Meß
stellen errechnet und hinterlegt.
Das Meßsystem ist in die CNC-Steuerung eingebunden
und kann über Unterprogramme angesprochen werden.
Durch die Benutzung des maschineneigenen Meßsystems
entfallen die sonst sehr aufwendigen Zusatzaufbauten
und Rüstzeiten.
Der bevorzugte Anwendungsbereich der Erfindung liegt
im Ausmessen von Walzen aller Art nach der Fertigbe
arbeitung und beim Protokollieren der Meßergebnisse.
So lassen sich beispielsweise elastische Walzen für
Papierkalander hochgenau vermessen und bearbeiten.
Andere zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der Beschreibung.
Nachfolgend wird die Erfindung zum besseren Verständ
nis anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Querschnitts
ansicht einer NC-Drehmaschine
mit einer eingespannten Walze
und einer ersten Meßvorrichtung,
Fig. 2 eine schematische Querschnitts
ansicht gemäß Fig. 1, jedoch
mit einer zweiten Ausführungs
form einer Meßvorrichtung, und
Fig. 3 eine Seitenansicht einer Walze
mit mehreren Meßstellen und
Durchmesserwerten.
In Fig. 1 ist eine im Querschnitt dargestellte Walze 10
in eine nicht näher gezeigte NC-Drehmaschine eingespannt,
die in an sich bekannter Weise mit einem Werkzeugrevol
ver 14 auf einem Planschieber 16 mit einem Schlittenbe
zugspunkt 18 versehen ist. Mit Hilfe der NC-Drehmaschine
wird die auch in Fig. 3 dargestellte Walze bearbeitet,
um einen Durchmesser D zu erreichen.
Für die Ermittlung des Durchmessers sind zu beiden Sei
ten der Drehmitte ein vorderer und ein hinterer schal
tender Taster vorgesehen, die jeweils durch Tastköpfe
20 bzw. 24 mit Taststiften 22 bzw. 26 gebildet sind.
Der vordere Tastkopf 20 und der hintere Tastkopf 24
befinden sich in einem konstanten Abstand A vonein
ander mit jeweils definierter einstellbarer Lage in
bezug auf die Revolver-Schwenkachse 48. Der gegen
seitige Abstand A der Tastköpfe 20 und 24 ist größer
als der Durchmesser D der Walze 10, so daß zwischen
dem vorderen Tastkopf 20 und der benachbarten Ober
fläche 12 der Walze 10 der Abstand X V und zwischen
dem hinteren Tastkopf 24 und der benachbarten Ober
fläche 12 der Walze 10 der Abstand X H vorhanden ist.
Sowohl in Fig. 1 als auch in Fig. 2 gilt demnach die
Beziehung
A = D + X V + X H
wobei der Abstand A ein Festwert ist, während X V und
X H Meßwerte darstellen, die in der folgenden noch näher
beschriebenen Weise ermittelt werden, um den Durch
messer gemäß der abgewandelten Beziehung
D = A - X V - X H
zu bestimmen, wobei in der CNC-Steuerung der NC-Dreh
maschine die Durchmesserermittlung in der Art vorge
nommen wird, wie sie beim fliegenden Messen an sich
bekannt ist.
Während der vordere schaltende Taster mit dem Tast
kopf 20 und dem Taststift 22 am Werkzeugrevolver 14
befestigt ist, befindet sich der gegenüberliegende
Tastkopf 24 mit seinem Taststift 26 am oberen Ende
eines Tastarmes 28, der um einen Schwenkpunkt 30
verschwenkbar ist, wie der Doppelpfeil B andeutet.
Für die Durchführung der Schwenkbewegung ist ein Zy
linder 32 vorgesehen, durch welchen der Tastarm 28
in die gezeigte senkrechte Stellung oder in eine
waagerechte Stellung gebracht werden kann. In dieser
waagerechten Stellung ist die NC-Drehmaschine also
zugänglich, beispielsweise um eine Walze einzuspan
nen, ohne daß der Tastarm 28 stört.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 stehen die bei
den Tastköpfe 20 und 24 über einen oberhalb der Walze
10 verlaufenden anderen Tastarm 34 in Verbindung, der
mit Hilfe eines Zylinders 38 um den Schwenkpunkt 36
in Richtung des Doppelpfeiles C schwenkbar ist, wobei
der Tastarm 34 von der Fig. 2 gezeigten Arbeitsstellung
nach oben verschwenkt werden kann, so daß die NC-
Drehmaschine dann wiederum von der einen Seite her
zugänglich ist.
In beiden Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und Fig. 2
ist wichtig, daß die Tastköpfe 20 und 24 in den ge
zeigten Positionen im starren Abstand zueinander an
geordnet sind, wobei dieser Abstand auch während des
Meßvorganges unverändert bleibt. Zu der Ausführungs
form gemäß Fig. 2 ist noch anzumerken, daß der Tast
arm 34 von einem Ständer 40 getragen wird, an dessen
oberen Ende sich der Schwenkpunkt 36 befindet.
In Verbindung mit Fig. 3 wird nachfolgend der Meß
vorgang zur Bestimmung des Durchmessers D der Walze
10 erläutert, für deren Durchmesser ein Soll-Wert
42 vorgegeben ist.
Nach der Bearbeitung der Walze 10 mittels der NC-
Drehmaschine sei angenommen, daß die Walze 10 einen
Durchmesserverlauf mit den Ist-Werten 44 besitzt.
In der Seitenansicht gemäß Fig. 3 verläuft die Um
fangslinie also leicht gewölbt. Der Durchmesser der
Walze 10 wird nacheinander an elf unterschiedlichen
Meßstellen durchgeführt, um Durchmesserwerte D 1 bis
D 11 zu bestimmen.
Zunächst erfolgt nach Abschluß der Bearbeitung der
Walze 10 das Einschwenken der beiden Tastköpfe 20
und 24 in die Ausgangslage gemäß Fig. 1 bzw. Fig. 2,
und es wird dann mit dem Planschieber 16 die erste,
dem Durchmesser D 1 zugeordnete Meßposition angefah
ren. Wie durch den Doppelpfeil G dargestellt ist,
kann der Planschieber 16 danach in waagerechter Rich
tung nach vorne und hinten bzw. nach links und rechts
verfahren werden. Dabei bewegen sich die im konstan
ten Abstand A zueinander befindlichen Tastköpfe 20
und 24 gemeinsam.
Zunächst wird der vordere Tastkopf 20 im Planschie
ber-Eilgang an die Walze 10 in Richtung des Pfeiles
E angefahren. In einem frei wählbaren Abstand des
Tastkopfes 20 vor der Oberfläche 12 der Walze 10
wird die Planschieber-Vorschubgeschwindigkeit auf
etwa 150 mm/min reduziert, und gleichzeitig erfolgt
das Anblasen der Meßstelle.
Unmittelbar nach dem Antasten der Oberfläche 12
durch den Tastkopf 20 wird der Rücklaufbefehl er
teilt und der Planschieber 16 läut im Eilgang auto
matisch in die Ausgangsposition zurück. Der zurück
gelegte Verfahrweg vom Startpunkt bis zum Schalten
des Tasters entspricht dem Abstand X V , der gemessen
und intern abgelegt wird.
Im Anschluß daran erfolgt das Anfahren der Walze 10
mit dem hinteren bzw. rechten Tastkopf 26 in Richtung
des Pfeiles F im Planschieber-Eilgang. Dieser Vorgang
erfolgt im übrigen in der gleichen Weise, wie zuvor
beschrieben. Nach der Berührung des Tastkopfes 24
mit der Oberfläche 12 der Walze 10 läuft also der
Planschieber im Eilgang automatisch in die in Fig.
1 und 2 gezeigten Ausgangspositionen zurück, und
auch hier wird der Abstand X H gemessen und intern
abgelegt.
Die so ermittelten Meßwerte X V und X H werden danach
ausgewertet, um mit Hilfe der weiter oben schon er
wähnten Beziehung den Durchmesser D 1 an der Meßposi
tion 1 zu errechnen, und dieser Wert kann als Ist-
Durchmesser D 1 an einem Bildschirm angezeigt werden.
Der gesamte Zyklus läuft in weniger als 10 sec. ab.
Danach wird die gesamte Meßvorrichtung in eine zwei
te Meßposition verfahren, die in Fig. 3 dem Durch
messer D 2 zugeordnet ist, und es erfolgt die Wieder
holung der voranstehend erläuterten Vorgänge, um
den Ist-Durchmesser D 2 zu errechnen und anzuzeigen.
In dieser Weise können vollprogrammiert und voll
automatisch nacheinander alle vorgegebenen Meßstel
len angefahren werden, um die Ist-Durchmesser D 1
bis D 11 als Ist-Werte zu bestimmen. Die eventuelle
Meßunsicherheit hängt von der Positionsstreubreite
des Planschiebers 16, von der Schaltgenauigkeit
der Tastköpfe 20, 24 und von der Oberflächenbe
schaffenheit der Walze 10 ab. Wie sich gezeigt hat,
kann von einer Meßunsicherheit von nur etwa 10 µm
ausgegangen werden, was dann auch eine sehr genaue
Berbeitung der Walze 10 erlaubt.
Die soweit beschriebenen Durchmesserbestimmungen D 1
bis D 11 können anschließend bei einer anderen Win
kellage der Walze 10 vorgenommen werden. So lassen
sich beispielsweise die in Fig. 3 zu erkennenden
elf Meßpositionen bei Winkellagen von 0° und 90°
durchführen. Zur Dokumentation können die jeweiligen
Meßergebnisse D 1 bis D 11 bei unterschiedlichen Win
kellagen mit einem Drucker graphisch dargestellt
werden.
Bei der Erfindung wird also in der NC-Drehmaschine
ein automatisches Messen mit zwei schaltenden Tastern
vorgenommen, wobei einerseits die Darstellung und Pro
tokollierung der Meßabweichungen am fertig bearbeite
ten Werkstück ermöglicht wird, und andererseits auch
die Möglichkeit besteht, aus den abgespeicherten und
ermittelten Meßergebnissen maschinell ein Korrektur
programm zu generieren, und so das Werkstück, also
die Walze 10, mit Hilfe einer linearen Interpolation
auf exakte Soll-Werte fertig zu drehen.
Die lineare Interpolation ergibt sich aus der Zeich
nung gemäß Fig. 3. Zunächst werden die Ist-Durch
messerwerte D 1 bis D 11 so interpoliert, daß sich
die Linie des Ist-Wertes 44 ergibt, die leicht nach
außen gewölbt verläuft. Auf der Basis der Ist-Werte
44 wird dann ein Korrekturprogramm mit Korrektur
werten gemäß der Korrekturlinie 46 erzeugt. Nach
Maßgabe dieser Korrekturlinie 46 wird also anschlie
ßend die Walze 10 neu bearbeitet, so daß sich dann
im Endergebnis der gewünschte Soll-Wert 42 ergibt.
Im einzelnen kommen also folgende Verfahrensschritte
zur Anwendung. Zunächst erfolgt das automatische Ver
messen der Walze 10 in definierten Abständen bei un
terschiedlichen Meßpositionen der zuvor ohne Korrek
tur gedrehten Walze 10 zur Ermittlung der Durchmesser
werte D 1 bis D 11. Im Anschluß daran geschieht das
automatische Verarbeiten der gemessenen Durchmesser
werte bzw. Durchmesserdifferenzen mit Hilfe eines
generierbaren und korrigierenden Drehprogrammes.
Hierbei wird die vermessene Walze 10 in Meßabschnit
te aufgeteilt und jeder Abschnitt linear interpoliert.
Die zugeordneten Durchmesserabweichungen vom Soll-
Wert bestimmen dabei die Größe der erforderlichen
linearen Interpolation.
Bei Walzen 10 mit einer definierten Bombierung be
steht übrigens gleichfalls die Möglichkeit, diese
nach dem Drehvorgang in der beschriebenen Weise zu
vermessen, indem für jede Meßposition der zugeord
nete Soll-Durchmesser maschinell vorgegeben wird.
In vorteilhafter Weise ist bei der Erfindung auch
eine direkte graphische Darstellung der Meßergebnisse
möglich, wenn an die CNC-Steuerung ein üblicher Per
sonal-Computer angeschlossen wird.
Claims (10)
1. Verfahren zur Ermittlung des Durchmessers
einer auf einer programmgesteuerten Drehmaschine (NC-
Drehmaschine) zu bearbeitenden Walze, insbesondere um
aus den gemessenen Durchmesserwerten eine korrigieren
de Bearbeitung der Walze zur Erzielung des gewünschten
Soll-Durchmessers durchzuführen, dadurch gekennzeichnet,
daß an gegenüberliegenden Seiten der Oberfläche der
Walze in radialer Richtung der Abstand zwischen einem
ersten Meßkopf und der benachbarten Oberfläche der Wal
ze und der Abstand zwischen einem auf der anderen Seite
der Walze befindlichen zweiten Meßkopf und der benach
barten Oberfläche der Walze ermittelt wird, und daß die
Summe der beiden Abstände von dem konstanten gegensei
tigen Abstand der beiden Meßköpfe zueinander subtra
hiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abstände zwischen dem ersten Meß
kopf bzw. dem zweiten Meßkopf und den jeweils benach
barten Oberflächen der Walze dadurch ermittelt werden,
daß die Meßköpfe nacheinander in radialer Richtung
von einer Ausgangsstellung bis zur Berührung mit der
Oberfläche der Walze verfahren werden und daß die Län
ge des Verfahrweges gemessen wird.
3. Meßvorrichtung zur Ermittlung des Durchmessers
einer auf einer programmgesteuerten Drehmaschine (NC-
Drehmaschine) zu bearbeitenden Walze, insbesondere um
aus den gemessenen Durchmesserwerten eine korrigierende
Bearbeitung der Walze zur Erzielung des gewünschten Soll-
Durchmessers durchzuführen, wobei die Vorrichtung einen
in seiner Ruhestellung im Abstand von der Oberfläche
der Walze befindlichen Meßkopf enthält, dessen Abstand
von der Oberfläche der Walze unter Ausnutzung der Eigen
schaften der NC-Drehmaschine bestimmbar ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Meßvorrichtung zwei in radialer
Richtung im Abstand (X V ; X H ) von der Oberfläche (12)
der Walze (10) befindliche Meßköpfe (20, 24) aufweist,
daß die Meßköpfe (20, 24) in einem gleichbleibenden
wählbaren Abstand (A) voneinander angeordnet sind,
und daß der gleichbleibende Abstand (A) größer als
der zu messende Durchmesser (D) der Walze (10) ist.
4. Meßvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Meßköpfe durch schaltende Taster
(20, 24) gebildet sind, die bei Auslenkung aus ihrer
Ruhelage ein elektrisches Signal erzeugen.
5. Meßvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die schaltenden Taster (20, 24) auf
einem gemeinsamen Gestell angeordnet und gemeinsam in
radialer Richtung verfahrbar sind.
6. Meßvorrichtung nach Anspruch 4, und/oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die schaltenden Taster
(20, 24) zunächst in eine erste radiale Richtung (E)
verfahrbar sind, bis der erste Taster (20) in Berüh
rung mit der Oberfläche (12) der Walze (10) gelangt,
und daß die Taster (20, 24) danach in entgegengesetzter
Richtung (F) verfahrbar sind, bis der zweite Taster
(24) in Berührung mit der Oberfläche (12) der Walze
(10) gelangt.
7. Meßvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 3-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Meß
köpfe (20, 24) in Längsrichtung der Walze (10) beweg
bar sind.
8. Meßvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 3-7, dadurch gekennzeichnet, daß der eine
Meßkopf (20) an dem Werkzeugrevolver (14) der NC-Dreh
maschine befestigt ist, und daß der andere Meßkopf (24)
an einen mit dem Werkzeugrevolver (14) verbundenen Tast
arm (28, 34) angeordnet ist.
9. Meßvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Tastarm (28, 34) um einen Schwenk
punkt (30, 36) verschwenkbar ist.
10. Meßvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß zum Verschwenken des Tastarms (28,
34) ein hydraulischer Zylinder (32, 38) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883831592 DE3831592A1 (de) | 1987-09-18 | 1988-09-15 | Verfahren und messvorrichtung zur durchmesserermittlung von walzen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3731868 | 1987-09-18 | ||
DE19883831592 DE3831592A1 (de) | 1987-09-18 | 1988-09-15 | Verfahren und messvorrichtung zur durchmesserermittlung von walzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3831592A1 true DE3831592A1 (de) | 1989-03-30 |
Family
ID=25860020
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883831592 Ceased DE3831592A1 (de) | 1987-09-18 | 1988-09-15 | Verfahren und messvorrichtung zur durchmesserermittlung von walzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3831592A1 (de) |
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- 1988-09-15 DE DE19883831592 patent/DE3831592A1/de not_active Ceased
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8131 | Rejection |