DE3831051A1 - Metallische flachdichtung - Google Patents
Metallische flachdichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine metallische Flachdichtung und ins
besondere eine ringförmige Brennraumabdichtung mit mindestens
zwei miteinander in Verbindung stehenden metallischen Dicht
teilen gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bisher bekannte metallische Flachdichtungen als Brennraumab
dichtungen können aufgrund einer vorgesehenen Prägung gegebenen
falls in Kombination mit dem Materialverhalten Änderungen des
Dichtspaltes nur zum Teil kompensieren, wobei diese Kompensa
tion im wesentlichen auf die Federwirkung der entsprechenden
Flachdichtung beschränkt ist. Die vorgenannten Dichtspaltände
rungen resultieren bei Verbrennungsmotoren vor allen Dingen aus
dem Last- bzw. Temperaturwechsel oder den unterschiedlichen
Innendrücken in der Verbrennungskammer. Gerade die modernen Mo
torenkonzepte, die in Richtung der Gewichtseinsparungen gehen,
und hohe Verdichtungsgrade schaffen sollen oder auch Bi-Metall-
Konstruktionen stellen immer höhere Anforderungen an eine opti
male Abdichtung auch bei entsprechenden Dichtspaltänderungen.
Bisher zumindestens haben sich hier Abdichtungsschwächen gezeigt,
da die eingesetzten metallischen Brennraumabdichtungen die Änderungen
des Dichtspaltes aufgrund von Temperatur- und Lastunterschieden oft
nicht hinreichend ausgleichen können.
Unter Berücksichtigung dieser Schwachstellen im Stand der Tech
nik liegt daher der Erfindung die Aufgabe zugrunde eine metalli
sche Flachdichtung in kostengünstiger Weise so zu gestalten,
daß Dichtspaltänderungen aufgrund eines Temperaturwechsels und/
oder unterschiedlicher Innendrücke im Brennraumbereich hinrei
chend sicher kompensiert werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer gattungsgemäßen
metallischen Flachdichtung durch die Merkmale des kennzeich
nenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Ein Kerngedanke der Erfindung kann daher darin gesehen wer
den, die Ursachen für die Dichtungsschwachstellen, insbe
sondere nämlich die Temperatur- und Druckänderungen im Moto
renbereich selbst zur Steuerung einer Kompensation dieser
Schwachstellen zu nutzen. Man geht daher den Weg, insbesondere
die Temperatur, aber auch den Innendruck zur Steuerung der
Dichtpressung anzuwenden. Im Hinblick auf die Temperaturunter
schiede muß daher die entsprechende metallische Flachdichtung
ein temperaturabhängiges Verhalten zeigen. Bezüglich des In
nendrucks des Brennraums soll die Flachdichtung jedoch auch
so konzipiert sein, daß ein die Dichtpressung entlastender
Innendruck, also üblicherweise ein höherer Innendruck, auch
eine gleichbleibende oder höhere Dichtpressung bewirkt. Die
ses Verhalten muß selbstverständlich auch bei entgegengesetz
ten Betriebszuständen des Motors bzw. Brennraums mit entgegen
gesetzter Wirkung funktionsfähig sein.
Die Berücksichtigung dieser Kriterien wird bei der Erfindung
durch eine metallische Flachdichtung mit mindestens zwei Dich
tungsteilen realisiert, wobei diese Dichtungsteile temperatur
und/oder druckabhängig und relativ beweglich zueinander gekop
pelt sind. Man erreicht in diesem Sinne eine dynamische, die
Schwachstellenursachen nutzende Flachdichtung.
Aufgrund einer formschlüssigen Kopplung zwischen den zwei Dich
tungsteilen, die unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten
aber auch aufgrund ihrer Formgebung und Anordnung unterschied
liches Ausdehnungsverhalten aufweisen können, beeinflußt das
eine Dichtungsteil bei Temperatur- oder Druckwechselvorgängen
das andere. Die Wirkungsweise hängt dabei von der Anordnung
der beiden Dichtungsteile selbst ab. Dies bedeutet, daß die
dynamische Dichtwirkung z. B. gegenüber dem Zylinderkopf ent
sprechend der Anordnung der Flachdichtung vom ersten oder
zweiten Dichtungsteil stammen kann, insbesondere jedoch durch
ihr Zusammenwirken zustande kommt.
In zweckmäßiger Weise greifen die beiden Dichtungsteile in
einander, wobei eine Spreizwirkung des einen Dichtungsteils
auf das andere vorhanden ist. Diese Spreizwirkung ist je
nach Betrachtung der Kraftflußrichtung auch im Sinne einer
Verschiebung des anderen Dichtteils zu verstehen.
Besonders geeignet für das dynamische Dichtungsverhalten auf
grund von Temperatur- und Lastunterschieden erscheint eine
Kraftflußumsetzung von einer Richtung bei einem Dichtungs
teil in eine etwa senkrecht dazu orientierte Richtung beim
anderen Dichtungsteil. Selbstverständlich sind auch hier je
nach konkreter geometrischer Konfiguration der Dichtungsteile
andere Umlenkungen des Kraftflusses möglich.
Bevorzugt wird eine Ausbildung der metallischen Flachdichtung
mit einem in etwa keilförmigen Dichtungsteil, das in eine etwa
V-förmige oder U-förmige Nut oder in ein Bördel eingreift.
Materialmäßig sind die Dichtungsteile in Art einer Bi-Metall-
Konstruktion ausgelegt, wobei die Schenkel der Nut eine federn
de Elastizität aufweisen und im Regelfall den Formschluß in
Art eines Linienkontaktes mit den Schrägflächen des keilförmi
gen Dichtungsteils haben. Der keilförmige Dichtungsteil ragt
jedoch mit seiner Basisfläche einerseits über die Enden zumin
dest geringfügig hinaus. Die Tiefe der Nut ist üblicherweise
größer als die Höhe des keilförmigen Dichtungsteils senkrecht
zu dessen Basisfläche.
Bei der Ausbildung des einen Dichtungsteils als V-förmige Nut
und des anderen Dichtungsteils als darin eingreifender keil
förmiger Dichtungsring ist der Winkel der Keilform größer ge
halten als der Öffnungswinkel der V-Nut.
Zur Verdeutlichung der Funktionsweise der metallischen Flach
dichtung sei angenommen, daß die Flachdichtung als Dichtungs
ring vorliegt und zwischen dem Motorblock und dem aufgeschraub
ten Zylinderkopf um die Öffnung einer Zylinderbrennkammer vor
gesehen ist. Die Schenkelenden des als V-förmige Nut ausge
bildeten Dichtungsteils und die Basisfläche des anderen keil
förmigen Dichtungsteils sollen koaxial zur Achse der Zylin
derbrennkammer vorgesehen sein. Sofern daher der temperatur
abhängige Ausdehnungskoeffizient des keilförmigen Dichtungs
teils größer als des anderen Dichtungsteils gewählt wurde,
wird eine sich bei Erhöhung der Temperatur einstellende grös
sere Materialausdehnung des keilförmigen Dichtungsteils über
den Formschluß mit den Schenkeln der V-förmigen Nut, diese nach
außen drücken, also erweitern. Bei unterstellter, rein radia
ler Ausdehnung des keilförmigen Dichtungsteils wird daher durch
die Spreizung der V-Nut bzw. die Kraftumlenkung auf die Schen
kel der V-Nut eine höhere axiale Dichtpressung gegenüber dem
Motorblock und dem Zylinderkopf erreicht.
In ganz analoger Weise würde bei der vorstehenden Anordnung
die Erhöhung des Innendruckes im Brennraum eine radiale Erwei
terung und Verschiebung des keilförmigen Dichtungsteils mit
sich bringen, so daß auch hierdurch eine axiale Dichtspaltände
rung durch Spreizung der Schenkel des anderen Teils kompensiert
werden kann.
Im Hinblick auf eine zuverlässige Montage dieser metallischen
Flachdichtung sind die zwei Dichtungsteile miteinander so ge
sichert, daß ein Trennen der Dichtungsteile voneinander verhin
dert wird. Geeigneterweise kann dies in Form einer punktartigen
Verbindung z. B. mittels Kleber oder auch mittels einer Klammer
vorgenommen werden, wobei diese Verbindung nur eine Hilfsver
bindung für Montagezwecke darstellt und die Funktion im einge
bauten Zustand nicht beeinträchtigt.
In ganz vergleichbarer Weise kann auch die Anbindung bzw. Lage
fixierung der metallischen Flachdichtung gegenüber dem angren
zenden radial außenliegenden Weichstoffmaterial vorgenommen
werden.
Die Dichtungsteile können unterschiedliche metallische
Materialien im Sinne eines Bi-Metalls aufweisen, wobei
dies mit angepaßten Formgebungen der Dichtungsteile und
ihrer Anordnung zueinander kombiniert werden kann.
Die metallische Flachdichtung kann je nach Anordnung um die
entsprechende zu dichtende Öffnung auch unterschiedliche
Dichtbereiche aufweisen. So können beispielsweise die freien
Schenkel des V- bzw. U-förmigen Dichtungsteils zur Brennkammer
zeigen oder gerade abgewandt dazu angeordnet werden. In ver
gleichbarer Weise ist auch eine Öffnung der Nut in Achsrich
tung möglich.
Insgesamt gesehen muß die konstruktive Auslegung der beiden
miteinander zusammenwirkenden Dichtelemente so konzipiert
sein, daß eine temperatur- bzw. lastbedingte Verschiebung oder
Formänderung des einen Dichtungsteils eine weitgehend senk
recht dazu wirkende Formänderung oder Verschiebung des anderen
Teils bewirkt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand schematischer Ausführungs
beispiele noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine bruchstückartige Darstellung einer ringförmig
vorliegenden Flachdichtung mit den zwei Dichtungs
teilen in perspektivischer Ansicht;
Fig. 2 einen axialen Schnitt durch den Randbereich einer
Flachdichtung mit deren Zuordnung zur Achse eines
Brennraums und einem Weichstoffmaterial der Dichtung
wobei die Öffnung des äußeren Dichtungsteils zur
Achse zeigt;
Fig. 3 ebenfalls einen axialen Schnitt ähnlich dem nach
Fig. 2, wobei jedoch die Öffnung des einen Dich
tungsteils dem Weichstoffmaterial zugewandt ist;
Fig. 4 einen Axialschnitt durch ein weiteres Ausführungs
beispiel, in dem die Öffnung des einen Dichtungs
teils etwa parallel zur Achse verläuft;
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform der Flachdichtung im
axialen Schnitt, die eine blockförmige Struktur des
einen Dichtungsteils aufweist und
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform der Flachdichtung mit
insgesamt drei Dichtungsteilen.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer metallischen Flach
dichtung 1 als Teilstück aus einem Dichtungsring perspekti
visch dargestellt. Die zwei metallischen Dichtungsteile 2 und
3 weisen Bi-Metall-Charakter auf, so daß sie unterschiedliche
Ausdehnungskoeffizienten haben. Das Dichtelement 2 hat in die
ser Konfiguration eine etwa horizontal liegende U-Form. In die
ses Dichtteil 2 eingreifend ragt von rechts das zweite keil
förmige Dichtteil 3. Die Basisfläche 5 dieses Dichtteils 3
weist hierbei eine größere Breite auf als der minimale innere Abstand
zwischen den Enden 7 und 8 der Schenkel des U-förmigen Dicht
teils 2. Die Spitze 9 der Keilform des Dichtteils 3 endet da
bei im Freiraum der U-Form. Aufgrund der größeren Breite der
Basisfläche 5 liegen die Enden 7, 8 im Sinne eines linienförmi
gen Formschlusses gegen die Schrägflächen 4 des Dichtteils 3 an.
Mit anderen Worten ist das keilförmige Dichtteil 3 nicht voll
ständig in der U-Form aufgenommen, so daß ein Spreizen bei hori
zontalem nach innen Schieben des Dichtteils 2 möglich ist. Auf
grund der gleichseitigen Kegelstruktur und der gleichmäßigen,
weitgehend linienförmig, ggf. aber auch flächenmäßigen Anlage
der Enden 7, 8 an den Schrägflächen 4 verläuft der Verschiebe
vorgang des Dichtteils 5 weitgehend horizontal, was durch den
entsprechenden Pfeil angedeutet ist. Als resultierende Wirkung
aufgrund einer derartigen Verschiebung wird daher eine Spreiz
bewegung der Enden 7, 8 bei einer nach innen gerichteten Bewe
gung des Dichtteils 3 durchgeführt. Die entsprechende Kraft
komponente an den Schenkeln bzw. Enden 7, 8 des U-förmigen Dich
tungsteils 2 hat dementsprechend eine weitgehend senkrechte
Ausrichtung zur Verschieberichtung des Dichtteils 3.
Im Hinblick auf die Funktionsbetrachtung sei angenommen, daß
die metallische Flachdichtung 1 nach Fig. 1 ringförmig um
die Zylinderöffnung in einem Motorblock angeordnet ist. Die
weitere Flachdichtung, die auch Weichstoffmaterialien be
kannter Zusammensetzung einschließt, soll hierbei im wesent
lichen unberücksichtigt bleiben. Nach Aufbringen des Zylin
derkopfes ist daher die in Fig. 1 dargestellte metallische
Flachdichtung 1 mit der Außenfläche des oberen Schenkels am
Zylinderkopf und mit der Außenfläche des unteren Schenkels
des Dichtteils 2 am Motorblock abdichtend eingespannt. Die
Basisfläche 5 des Dichtteils 3 begrenzt sozusagen die Öff
nung des Zylinderbrennraums, wobei der keilförmige Dicht
teil 3 die Dichtpressung des Dichtteils 2 gegenüber dem
Zylinderkopf und dem Motorblock steuert.
Da gerade bei Kaltstarts von Motoren, also in der Anfahr
phase des Motors, ungünstige Übergangszustände vorliegen
können, ist eine Flachdichtung 1 der vorausgehend beschrie
benen Art zum Ausgleich eines unterschiedlichen Ausdehnungs
verhaltens zwischen Motorblock und Zylinderkopf prädestiniert.
Je nach Aufbau des Motors können z. B. zwischen den Schrauben
des Zylinderkopfes und dem Motorblock aufgrund der unter
schiedlichen Wärmeleitfähigkeiten der Materialien Unterschie
de im Ausdehnungsverhalten vorhanden sein, solange nicht ein
stabilisierter Betriebszustand erreicht ist. Die Flachdichtung
1 eignet sich gerade speziell zum Ausgleich von motorspezifi
schen ungünstigen Übergangszuständen da das Zusammenwirken
der Dichtelemente 2 und 3 eine Kompensation von Dichtspalt
veränderungen in alle Richtungen bei einer Temperaturverände
rung ermöglicht.
Das zweite Dichtungsteil 3 und insbesondere seine Basisfläche
5 ist daher vor allen Dingen den Temperaturschwankungen des
Motors ausgesetzt. Unter der Annahme eines höheren temperatur
abhängigen Ausdehnungskoeffizienten des Dichtteils 3 als das
Dichtteil 2 wird daher bei einer Temperaturerhöhung, die zu
einer Dichtspaltvergrößerung zwischen Zylinderkopf und Motor
block führt, die Ausdehnung in horizontaler und vertikaler
Richtung des Dichtteils 3 stärker sein als die des Dichtteils 2.
Wirkungsmäßig werden daher die Enden 7, 8 des Dichtteils 2 ge
spreizt, um damit der Ursache für die Dichtspaltänderung fol
gend durch die Aufspreizung die Anderung des Dichtspalts kom
pensieren zu können. Dies kann sowohl weg- wie auch druckmäßig
erfolgen.
In einer Abkühlungsphase, z. B. einem Temperaturrückgang des
Motors, würde das Dichtteil 3 stärker "schrumpfen", so daß
durch die dem Dichtteil 2 und insbesondere seinen Schenkeln
innenwohnende Federkraft eine Verringerung der Dichtungsstärke
in vertikaler Richtung vorhanden wäre.
Die Ausdehnungsstrecken zwischen den beiden Dichtteilen 2 und
3 sind in Abstimmung mit der Materialstärke und insbesondere
der Breite der Basisfläche 5 so dimensioniert, daß ein verti
kales Überstehen der Schrägflächen über die Ebenen der Außen
flächen der Schenkel verhindert wird.
In anderen Anwendungsfällen, in denen der Innendruck p i im
Verbrennungsraum zunimmt, wird daher die Basisfläche 5 mit
einer höheren Kraft beaufschlagt, so daß auch hierüber wie
derum eine Spreizung des Dichtteils 2 und eine höhere Dicht
pressung gegenüber der Fläche des Zylinderkopfes bzw. des
unten liegenden Motorblockes erzeugt wird. Ein Rückgang des
Innendruckes p i würde daher zu einer niedrigeren Dichtpres
sung der Flachdichtung gegenüber den anliegenden Teilen führen.
Im Beispiel nach Fig. 2 ist eine ganz analoge Anordnung der
metallischen Flachdichtung 1 wie nach Fig. 1 dargestellt. Der
axiale Schnitt umfaßt jedoch in diesem Fall das angrenzende
Weichstoffmaterial 21, wobei auch hier der Zylinderkopf und
der Motorblock aus Vereinfachungsgründen weggelassen sind. Um
in der Phase der Montage sowohl der gesamten Flachdichtung als
auch während des Dichtungseinbaus auf dem Motorblock eine si
chere und einfache Handhabung zu gestatten ist eine Anbindung
z. B. mittels punktartigen Klebens oder einer Halterung als
Klammer oder Nase zwischen der Flachdichtung 1 und dem Weich
stoffmaterial 21 vorgesehen. In ganz vergleichbarer Weise sind
auch die beiden Dichtteile 2, 3 in der Montagephase sicherungs
mäßig verbunden. Diese Sicherung wird jedoch automatisch im
praktischen Einsatz aufgehoben, z. B. mit einer Verflüchti
gung des Klebstoffes oder dergleichen, so daß keinerlei Be
hinderung im Ausdehnungsverhalten der Dichtteile 2, 3 vor
liegt. Die Flächendichtung 20 nach Fig. 2 ist ringförmig zur
Achse 22 ausgelegt. In radialer Richtung zur Achse 22 ist die
Kraftrichtung des Innendruckes P i angedeutet, während die
Flächenpressung σ durch senkrecht zu den Oberflächen stehen
den Pfeilen gekennzeichnet ist.
Die dynamische Anpassung dieser Flächendichtung an Druck-
und Temperaturunterschiede verläuft daher wie vorausgehend
zu Fig. 1 beschrieben.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Flachdich
tung 25 dargestellt. Der Unterschied gegenüber den vorausgehen
den Beispielen der Fig. 1 und 2 besteht darin, daß in diesem
Fall die Basisfläche des Dichtteils 3 sozusagen gegen das
Weichstoffmaterial anliegt und die Außenkontur, zumindest
im bogenförmigen Bereich des U-förmigen Dichtungsteils 2
zur Achse 22 ausgerichtet ist, also zum Brennraum zeigt.
Insbesondere Druckänderungen werden hierbei daher zunächst
auf das Dichtteil 2 übertragen. Das Dichtteil 2 gleitet sozu
sagen mit seinen Enden an den Schrägflächen nach radial aus
wärts, so daß in diesem Fall senkrecht an seinen Außenflächen
eine Erhöhung der Dichtpressung auftritt. Im Hinblick auf das
Temperaturverhalten kann durch geeignete Materialwahl ein
gleiches Dichtungsverhalten erreicht werden.
In der axialen Schnittdarstellung nach Fig. 4 ist ein weiteres
Beispiel einer Flachdichtung 30 gezeigt. In diesem Fall ist
die Längsmittelachse nicht wie im Beispiel nach Fig. 1 hori
zontal, sondern vertikal vorgesehen. Die Längsmittelachse der
Flachdichtung aus den Dichtungsteilen 2 und 3 nach Fig. 4 ver
läuft daher parallel zur Achse 22. In diesem Fall liegt der
bogenförmige Verlauf des Dichtteils 2 gegenüber der Dichtflä
che des Motorblocks und die Basisfläche des keilförmigen Dicht
teils 3 an der Dichtfläche des Zylinderkopfes an. Das dynami
sche Verhalten der Flachdichtung in Abhängigkeit von Tempera
tur und Druck kann entsprechend der Materialwahl und der Form
gebung der Dichtteile in gleicher Weise wie in den anderen
Beispielen abgestimmt werden.
Die alternative Ausführung nach Fig. 5 zeigt eine weitere Flach
dichtung 35 bruchstückartig im Axialschnitt. Anstelle des U-
förmigen Dichtteils 2 ist in diesem Beispiel ein im Schnitt
blockartiger Dichtring 11 gewählt, in dessen oberer Fläche eine
U-förmige Rinne 12 vorgesehen ist. In dieser Rinne 12 greift
partiell ein keilförmiges Dichtteil 3 ein.
Die Funktionsweise dieser Flachdichtung 35 entspricht bei glei
cher Materialwahl dem Beispiel nach Fig. 4. Es ist jedoch er
kennbar daß in dieser Konstruktion, gleiche Materialeigen
schaften vorausgesetzt, zwischen dem kleinsten Innendurch
messer des Dichtteils 11 und dem durch die Basisfläche 5
bewirkten Dichtbereich, z. B. am Zylinderkopf, eine Abstands
vergrößerung besteht. Das Ausdehnungs- bzw. Druckver
halten des blockartigen Dichtungsteils 11 wird selbst
verständlich durch seine Form und durch die gewählten
Materialeigenschaften bestimmt.
Im Hinblick auf das unterschiedliche Ausdehnungsverhalten
der Dichtungsteile 2 und 3 ist neben einer unterschiedli
chen Materialauswahl im Sinne einer Bi-Metallkombination
auch die Anordnung der beiden Dichtungsteile 2 und 3 von
größter Bedeutung. Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2,
in denen der Zylinderkopf im oberen Bereich und der Motor
block im unteren Bereich aus Vereinfachungsgründen wegge
lassen wurden, kann die Kompensationswirkung der Flach
dichtung 1 auch durch die spezifische Anordnung interpre
tiert werden. Bei gleicher Materialwahl der Dichtungsteile
2 und 3 erwärmt sich der keilförmige Dichtungsteil 3 auf
grund der linienförmigen Berührung mit den Enden 7, 8 we
sentlich schneller. Dies kann auf die linienförmige Berüh
rung und zudem auf die brennraumseitige Anordnung des Dich
tungsteiles 3 zurückgeführt werden. Andererseits aber wird
der Dichtungsteil 2, der am Zylinderkopf bzw. Motorblock
anliegt, nur reltiv träge aufgeheizt, so daß in der Anfahr
phase auch von einer Kühlung des Dichtungsteiles 2 im Ver
gleich zum Dichtungsteil 3 gesprochen werden kann. Aus die
ser Anordnung der Dichtungsteile 2, 3 im Dichtspalt resul
tiert auch eine unterschiedliche Einwirkung der Temperatur
des Brennraumes und dementsprechend ein unterschiedliches
Temperaturverhalten dieser Dichtungsteile 2, 3.
In der Fig. 6 ist schematisch eine weitere Flachdichtung
40 dargestellt, die etwa vergleichbar ist mit der Ausfüh
rungsform nach Fig. 5. Zwischen dem Zylinderkopf 43 und
dem Motorblock 44 ist das Weichstoffmaterial 21 angeordnet,
das brennraumseitig die Flachdichtung 40 aufweist. Diese
Flachdichtung 40 besteht aus einem etwa ringförmigem Auf
nahmeblock 41. Im Aufnahmeblock 41 ist eine obere und un
tere Nut 46 in radialer Richtung versetzt angeordnet. In
diese Nuten 46 greifen keilförmige Dichtungsteile 3 ein.
Dabei liegt der obere Dichtungsteil 3 mit seiner Basisflä
che gegen den Zylinderkopf und der untere Dichtungsteil 3
gegen den Motorblock 44.
Da die keilförmigen Dichtungsteile 3 in Kontakt mit dem
Zylinderkopf 43 bzw. dem Motorblock 44 stehen, werden sie
sozusagen durch diese Teile auch bei einer Temperaturerhö
hung im Brennraum gekühlt. Der Aufnahmeblock 41 hingegen
weist keine Kontaktfläche mit den brennraumumgebenden Teilen
auf, so daß beim Aufnahmeblock ein wesentlich stärkeres Tem
peraturverhalten vorliegt, als bei den Dichtteilen 3. Der
weitgehend linienförmige Kontakt zwischen den Dichtungs
teilen 3 und dem Aufnahmeblock 41 kann auch hier im Hin
blick auf die Wärmeleitfähigkeit nahezu unberücksichtigt
bleiben. Es entstehen daher bei dieser Flachdichtung 40
deutliche Temperaturunterschiede zwischen den Dichtungs
teilen 3 und dem Aufnahmeblock 41, so daß auch unterschied
liche Ausdehnungscharakteristiken erreicht werden und darü
ber Dichtspaltänderungen sehr elegant kompensiert werden
können.
Die Erfindung schafft somit eine dynamische Flachdichtung
die die Ursachen für die bisherigen Schwachstellen bei Dicht
spaltveränderungen zur Korrektur und Kompensation dieser
Schwachstellen nutzt.
Claims (11)
1. Metallische Flachdichtung,
insbesondere ringförmige Brennraumabdichtung zwischen
einem Motorblock und einem Zylinderkopf,
mit mindestens zwei miteinander in Verbindung stehenden
metallischen Dichtungsteilen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungsteile (2, 3; 11, 3) mit beweglichem,
temperatur- und/oder druckabhängigem Formschluß, der min
destens partiell vorhanden ist, miteinander gekoppelt sind.
2. Flachdichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungsteile (2, 3) unterschiedliche Aus
dehnungseigenschaften, insbesondere aufgrund unterschied
licher thermischer Ausdehnungskoeffizienten und/oder
ihrer Anordnung aufweisen.
3. Flachdichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungsteile (2, 3) ineinander greifend angeord
net sind.
4. Flachdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formschluß der zwei Dichtungsteile (2, 3) mit einer
Kraftumlenkung im wesentlichen senkrecht von einem Dich
tungsteil (3) zum anderen Dichtungsteil (2) ausgelegt ist.
5. Flachdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Dichtungsteil (2; 11) federnd nach
giebig, insbesondere spreizbar, ausgebildet ist.
6. Flachdichtung nach einem der ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Dichtungsteil (2), welches federnd nachgiebig
ausgebildet ist, einen äußeren Formschluß mit einer
Schrägfläche (4) des zweiten Dichtungsteils (3) bildet.
7. Flachdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das äußere, erste Dichtungsteil (2) etwa ein V- oder
U-Profil aufweist und daß das andere Dichtungsteil (3)
ein weitgehend kontinuierliches Querschnittsprofil mit
mindestens einem Bereich (5) größerer Abmessung als das innere
V- oder U-Profil aufweist, mit dem es zumindest gering
fügig das V- oder U-Profil überragt.
8. Flachdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das äußere Dichtungsteil (2) in Art einer V- oder U-
Nut oder als U-Bördel ausgebildet ist und das innere
Dichtungsteil (3) etwa keilförmig gestaltet ist, wobei
der verjüngende Bereich mindestens teilweise in das V-
oder U-Profil hineinragt.
9. Flachdichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Öffnungswinkel des V-Profils des Dichtungsteils
(2) kleiner ist als der Winkel des keilförmigen Dichtungs
teils (3).
10. Flachdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Dichtungsteil (3) als Spreizkeil aus
gebildet ist.
11. Flachdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Hilfsfixierung der Dichtungsteile (2, 3) mit
einander und/oder mit dem angrenzenden Weichstoffmate
rial, insbesondere mittels punktartiger Klebung, mit
tels einer eingreifenden Halterungsnase oder derglei
chen, vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
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DE3831051A DE3831051C2 (de) | 1988-09-12 | 1988-09-12 | Flachdichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3831051A DE3831051C2 (de) | 1988-09-12 | 1988-09-12 | Flachdichtung |
Publications (2)
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