DE3830216A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer lichtwellenleiter-preform - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer lichtwellenleiter-preformInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
einer Lichtleitfaser-Preform durch plasmimpulsinduzierte chemi
sche Dampfphasenabscheidung (PICVD-Verfahren), bei welchem ein
aus mehreren Reaktionsgasen bestehender Gasstrom durch ein Glas
rohr geleitet und aus dem Gasstrom eine Folge von Schichten in
einem Beschichtungsbereich auf der Innenseite des Glasrohres
abgeschieden wird.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Ein derartiges Verfahren sowie eine Vorrichtung sind aus der EP
00 36 191 bekannt.
Beim PICVD-Verfahren werden durch kurze Plasmaimpulse im Nieder
druckbereich auf der inneren Oberfläche eines Glasrohres aus dem
durch das Rohr fließenden Gemisch der Reaktionsgase dünne, di
elektrische Schichten in einem axialen Beschichtungsbereich abge
schieden. Die Schichtbildung erfolgt bei jedem Plasmaimpuls
praktisch gleichzeitig in dem zu beschichtenden Rohrabschnitt. In
den Impulspausen füllt sich dieser Rohrabschnitt wieder mit
frischem Reaktionsgas.
Die Dicke der durch einen Plasmaimpuls an einer Stelle des Glas
rohres abgeschiedenen Schicht ist der Dichte der schichtbildenden
Moleküle an dieser Stelle - vor dem Plasmaimpuls - proportional,
wobei jedes Molekül an der Beschichtungsreaktion teilnimmt, die
Ausbeute also 100% beträgt. Sofern das plasmaerzeugende Feld
azimutal konstant ist, ist die Dicke der Schichten aufgrund der
Kreissymmetrie eines Rohres vom Azimut unabhängig.
Da in einem gasdurchflossenem Glasrohr ein Druckgefälle längs des
Beschichtungsbereiches dieses Rohres herrscht, ist die Dichte der
schichtbildenden Moleküle in diesem Beschichtungsbereich längs
des Rohres ebenfalls nicht konstant, sondern nimmt in Flußrich
tung der Gase ab, so daß auch die Beschichtungsrate in Gasfluß
richtung abnimmt. Im allgemeinen wird jedoch eine über den gesam
ten Beschichtungsbereich konstante Schichtdicke angestrebt. Dies
gilt insbesondere für innenbeschichtete Glasrohre, aus denen
Vorformen für Lichtwellenleiter gefertigt werden, da an deren
Schichtdickenkonstanz hohe Anforderungen gestellt werden müssen.
Die geschilderten Nachteile verringern die Güte der Beschichtung
sowie die Wirtschaftlichkeit des Gesamtverfahrens zur Herstellung
der Lichtleitfasern.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art zu
schaffen, bei dem in einfacher Weise die Beschichtungsrate im
gesamten Beschichtungsbereich konstant gehalten und damit die
Wirtschaftlichkeit des Verfahrens gesteigert werden kann.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe mit dem Verfahren nach dem
Anspruch 1 und der Vorrichtung nach Anspruch 5 gelöst.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird auf einfache Weise eine
axial konstante Beschichtungsrate im gesamten Beschichtungsbe
reich dadurch erreicht, daß das in diesen Bereich fließende
Gemisch der Reaktionsgase während der Befüllungsdauer so verdünnt
wird, daß der durch den axialen Druckabfall in Flußrichtung der
Gase verursachte Abfall der Dichte der schichtbildenden Moleküle,
die der Beschichtungsrate proportional ist, gerade ausgeglichen
wird. Dabei wird der in den Beschichtungsbereich des Glasrohres
fließenden Mischung der Reaktionsgase ein weiteres Gas, das an
der Schichtbildung nicht beteiligt ist, also zum Beispiel
Inertgase wie Helium, Argon oder Stickstoff, so beigemischt,
daß jedesmal nach Auffüllung des Beschichtungsbe
reichs mit frischem Reaktionsgas, das heißt, in den Impulspausen,
eine definierte axial unterschiedliche Verdünnung im Glasrohr
eingestellt wird. Durch diese definierte Verdünnung wird er
reicht, daß an jeder Stelle des Beschichtungsbereichs die gleiche
Dichte an schichtbildenden Molekülen vorliegt. Aufgrund des
höheren Druckes am gaseingangsseitigen Ende des Beschichtungsbe
reichs muß daher dort entsprechend stärker verdünnt werden als am
gasausgangsseitigen Ende, wo die Verdünnung Null sein kann. Es
ist jedoch auch möglich, die Einstellung der definiert axial
unterschiedlichen Verdünnung nicht nach jedem, sondern zum Bei
spiel nach n Plasmaimpulsen einzustellen. Diese Vorgehensweise
bedarf dann jedoch einer entsprechend höheren Verdünnung. Die
Zeitabhängigkeit des Massenflusses des Verdünnungsgases ergibt
sich dabei in erster Näherung aus dem axialen Gradienten des
Schichtdickenverlaufs bei einer Beschichtung ohne Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Als Verdünnungsgas kann ein Inertgas oder eine Mischung von
Inertgasen verwendet werden. Es ist jedoch auch möglich, Sauer
stoff als Verdünnungsgas einzusetzen, wenn Oxidschichten herge
stellt werden, und das stöchiometrische Verhältnis von Sauerstoff
zu Verbindungspartner genügend groß ist.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
weist im Bereich des der Zuführung des Verdünnungsgases dienenden
Rohrleitungssystems Mittel zur Steuerung des Massenflusses des
Verdünnungsgases auf. Bei großen Impulspausen kann der zeitliche
Verlauf des Verdünnungsgases mit einem Massenflußregler vorgege
ben werden. Für Impulspausen in der Größenordnung von 10 ms, wie
sie bei Beschichtungen für die Herstellung von Lichtwellenleitern
üblich sind, sind handelsübliche Massenflußregler jedoch zu
langsam. Dagegen weisen piezoelektrische Ventile kurze Ansprech
zeiten auf, die es gestatten, einen im zeitlichen Mittel konstan
ten Gasmassenfluß zu modulieren.
Auch mit einer schnelldrehenden mechanischen Anordnung, die dem
Massenfluß des Verdünnungsgases sägezahnähnlich moduliert, kann
bei Impulspausen von etwa 10 ms gearbeitet werden.
Eine solche Anordnung besteht beispielsweise aus einer Scheibe,
die sich im Wege des Strahls des Verdünnungsgases dreht und
mindestens eine in Drehrichtung sich vergrößernde Öffnung auf
weist, durch die das Gas hindurchtreten muß (Fig. 2b). Diese
Öffnungen sind dabei so geformt, daß der Strömungsleitwert vom
Drehwinkel der Scheibe abhängig ist.
Eine andere Anordnung kann aus einem Walzenschieber bestehen,
der sich vor einem Rohrende, in das oder aus dem das Verdünnungs
gas strömt, dreht, wobei der Abstand von Rohrende und Walzen
oberfläche und somit der Strömungswiderstand dieser Anordnung vom
Drehwinkel des Walzenschiebers abhängig ist (Fig. 3).
Die Zumischung des Verdünnungsgases sollte an einer Stelle erfol
gen, an der einerseits eine gute radiale Durchmischung von Verdün
nungs- und Reaktionsgas gewährleistet ist, andererseits aber kein
Ausgleich des gewünschten periodischen axialen Verdünnungsgra
dienten durch Diffusion stattfinden kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Vertikalschnitt einer Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2a zeigt schematisch einen Vertikalschnitt durch eine mögli
che Anordnung einer Scheibe mit zwei sich in Drehrichtung
vergrößernden Öffnungen als Mittel zur Steuerung des
Massenflusses des Verdünnungsgases,
Fig. 2b zeigt eine Draufsicht auf diese Scheibe,
Fig. 3 zeigt schematisch einen Vertikalschnitt durch eine mögli
che Anordnung eines Walzenschiebers als Mittel zur Steue
rung des Massenflusses des Verdünnungsgases und
Fig. 4 erläutert in einem Diagramm die nach der Erfindung erziel
te konstante Beschichtungsrate des Beschichtungsbereichs.
Nach Fig. 1 liefert ein Gaserzeuger 1 das Gemisch der Reaktions
gase in das Glasrohr 2, in dem die Reaktion stattfindet. Das
Glasrohr 2 befindet sich in einer Anordnung 3 zur Durchführung
der Rohrinnenbeschichtung nach dem bekannten PICVD-Verfahren.
Eine Vakuumpumpe 4 sorgt für die Aufrechterhaltung des gewünsch
ten Drucks im Glasrohr 2 sowie für den Abtransport der Abgase der
Reaktion. Mit dem Massenflußregler 5 wird ein konstanter Massen
fluß des über ein Rohrleitungssystem 13 dem Vorratsbehälter 7
entnommenen Verdünnungsgases eingestellt, aus dem das piezoelek
trische Ventil 6 sägezahnähnliche Massenflußimpulse formt. Die
Dauer dieser Impulse ist gleich der Periodendauer bei der Plasma
beschichtung, wobei die Periodendauer die Summe aus Impulsdauer
und Impulspause darstellt. Die Zumischstelle 8, an der das Ver
dünnungsgas über das Rohrleitungssystem 13 zu dem Gemisch der
Reaktionsgase zugemischt wird, liegt etwa 20 cm vor dem Beginn
der Reaktionszone 9. Anstelle des Ventils 6 kann auch eine rotie
rende Scheibe 10, die mit Öffnungen 11 versehen ist, oder ein
Walzenschieber 12 eingesetzt werden. Die Scheibe 10 oder der
Walzenschieber 12 sind dabei in ein in das Rohrleitungssystem 13
eingebautes Gehäuse 14 eingesetzt.
Fig. 4 zeigt die Schichtdickenverteilung einer in dem Beschich
tungsbereich mit dem beschriebenen Verfahren aufgebauten Be
schichtung. Zum Vergleich ist gestrichelt das Ergebnis darge
stellt, das sich ohne Verwendung des beschriebenen Verfahrens
ergibt. Man erkennt sehr leicht, daß die Beschichtung, die ent
sprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wird, über
die nutzbare Preformlänge L einen im wesentlichen konstanten Wert
aufweist.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen einer Lichtleitfaser-Preform durch
plasmaimpulsinduzierte chemische Dampfphasenabscheidung
(PICVD-Verfahren), bei welchem ein aus mehreren Reaktionsga
sen bestehender Gasstrom durch ein Glasrohr (2) geleitet und
aus dem Gasstrom eine Folge von Schichten in einem Beschich
tungsbereich auf der Innenseite des Glasrohres (2) abgeschie
den wird, dadurch gekennzeichnet, daß der in den Beschich
tungsbereich fließende Gasstrom während der Befüllungsdauer
mit den Reaktionsgasen im wesentlichen linear durch ein
nicht an der Schichtenbildung teilnehmendes Verdünnungsgas
verdünnt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Verdünnungsgas ein Inertgas verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Verdünnungsgas ein Gemisch von Inertgasen verwendet wird.
4. Verfahren zur Herstellung einer Lichtleitfaser-Preform durch
plasmaimpulsinduzierte chemische Dampfphasenabscheidung, bei
welchem ein aus mehreren Reaktionsgasen bestehender Gasstrom
durch ein Glasrohr geleitet und aus dem Gasstrom eine Folge
von Schichten in einem Beschichtungsbereich auf der Innensei
te des Glasrohres (2) abgeschieden wird, dadurch gekennzeich
net, daß zur Herstellung von Oxidschichten der in den Be
schichtungsbereich fließende Gasstrom während der Befüllungs
dauer mit den Reaktionsgasen im wesentlichen linear durch
Sauerstoff verdünnt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, mit einer Einrichtung (3) zur plasmaindu
zierten chemischen Dampfphasenabscheidung in einem Glasrohr
(2), gekennzeichnet durch ein der Zuführung des Verdünnungs
gases dienendes Rohrleitungssystem (13), in dem Mittel (6,
10, 12) zur Steuerung des Massenflusses des Verdünnungsgases
angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als
Mittel (6, 10, 12) zur Steuerung des Massenflusses des Ver
dünnungsgases eine Anordnung vorgesehen ist, die den Strö
mungswiderstand des Gases zeitlich verändert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
dieses Mittel ein piezoelektrisches Ventil (6) ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
dieses Mittel eine schnelldrehende Scheibe ist, die min
destens eine in Drehrichtung sich vergrößernde Öffnung auf
weist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
dieses Mittel ein Walzenschieber ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das der Zuführung des Verdünnungsgases dienende
Rohrleitungssystem (13) so weit vor dem Beschichtungsbereich
in die Zuführung des Reaktionsgasgemisches mündet, daß
Verdünnungs- und Reaktionsgas vor dem Eintritt in den Be
schichtungsbereich radial gut durchmischt sind und ein einge
stellter Verdünnungsgradient nicht durch Diffusion ausgegli
chen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883830216 DE3830216A1 (de) | 1988-09-06 | 1988-09-06 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer lichtwellenleiter-preform |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883830216 DE3830216A1 (de) | 1988-09-06 | 1988-09-06 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer lichtwellenleiter-preform |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3830216A1 true DE3830216A1 (de) | 1990-03-15 |
DE3830216C2 DE3830216C2 (de) | 1991-02-07 |
Family
ID=6362352
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883830216 Granted DE3830216A1 (de) | 1988-09-06 | 1988-09-06 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen einer lichtwellenleiter-preform |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3830216A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2804125A1 (de) * | 1977-02-10 | 1978-08-17 | Northern Telecom Ltd | Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer optischen faser |
DE3027592A1 (de) * | 1980-07-21 | 1982-03-04 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Verfahren zum herstellen einer schicht aus glas auf einer innenflaeche eines hohlkoerpers |
DE3204846A1 (de) * | 1982-02-11 | 1983-08-18 | Schott Glaswerke, 6500 Mainz | Plasmaverfahren zur innenbeschichtung von glasrohren |
-
1988
- 1988-09-06 DE DE19883830216 patent/DE3830216A1/de active Granted
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3204846A1 (de) * | 1982-02-11 | 1983-08-18 | Schott Glaswerke, 6500 Mainz | Plasmaverfahren zur innenbeschichtung von glasrohren |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3830216C2 (de) | 1991-02-07 |
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