DE3829130C2 - Formteil aus schrumpffähigem Polymermaterial und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Formteil aus schrumpffähigem Polymermaterial und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C61/00—Shaping by liberation of internal stresses; Making preforms having internal stresses; Apparatus therefor
- B29C61/06—Making preforms having internal stresses, e.g. plastic memory
- B29C61/0608—Making preforms having internal stresses, e.g. plastic memory characterised by the configuration or structure of the preforms
- B29C61/0616—Making preforms having internal stresses, e.g. plastic memory characterised by the configuration or structure of the preforms layered or partially layered preforms, e.g. preforms with layers of adhesive or sealing compositions
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Formteile aus
schrumpffähigem Polymermaterial, insbesondere aus nach
Aufpfropfen von Silanverbindungen durch
Feuchtigkeitseinwirkung vernetzbaren Polymeren, die zur
Erhöhung der Haftfähigkeit gegenüber anderen Polymeren
vorbehandelt sind, sowie deren Herstellung.
Bekannt ist seit langem das Problem, daß thermoplastische
Kunststoffe zum Teil nur nach besonderer
Oberflächenbehandlung mit einer Beschichtung versehen
werden können (DAS 1 155 835). Zur Erzeugung leitfähiger
Schichten hat man aus diesem Grunde kleine Metallteilchen
auf elektrischem Wege auf die Isolierstoffoberfläche
aufgesprüht. Eine andere Möglichkeit, einen leitfähigen
Belag auf der Isolierstoffoberfläche eines elektrischen
Kabels anzubringen ist die, die Oberfläche der Isolierung
mit einer Flamme zu erwärmen, die Kohlenwasserstoffgas
verbrennt. Hierbei werden die aus dem Verbrennungsvorgang
herrührenden Kohleteilchen zumindest oberflächlich in die
Isolierung eingebettet, so daß eine leitfähige Schicht
gebildet wird.
Diese bekannten Maßnahmen sind jedoch dann nicht
geeignet, wenn es sich bei den jeweiligen Verbundpartnern
um isolierende Werkstoffe handelt, die mechanisch fest
und feuchtigkeitsdicht miteinander verbunden werden
müssen, oder wenn es darum geht, Schrumpfartikel
dauerhaft zu beschichten und nach der Montage,
beispielsweise von Schrumpffähigen Bändern, diese zu
einem dichten Abschluß zu bringen.
Bei dem Beschichten von Formteilen aus unpolaren
Polyolefinen mit meist polarem Heißschmelzkleber z. B.,
die aus Polyamiden, Polyestern oder auch Ethylen-
Vinylacetat-Copolymeren bestehen können, muß eine
Oberflächenaktivierung des Polyolefins erfolgen, um eine
gute Klebehaftung des Heißschmelzklebers auf dem Formteil
zu erreichen. Diese Aktivierung kann mit einer
oxidierenden Flamme vorgenommen werden oder auch über
eine Koronaentladung erfolgen. Während dieser Behandlung
kommt es zu einer Polarisierung der jeweils behandelten
Oberfläche. Physikalisch-chemisch gesehen führt diese
Maßnahme zu einer Verringerung der Grenzflächenspannung
zwischen dem unpolaren Polyolefin und dem polaren
Schmelzkleber und damit zu einer innigen Benetzung der
beiden Haftpartner.
Aus der Folienherstellung bekannte Verfahren bereiten
beispielsweise die Folienoberfläche durch eine
Temperaturbehandlung für eine anschließende Bedruckung
vor. Hohe Relativgeschwindigkeiten zwischen
vorbeigeführter Folie und Wärmequelle sowie eine
periodische Unterbrechung der Wärmeeinwirkung sorgen
dafür, daß das Entstehen ungleichmäßig behandelter
Flächen oder sogar durchgebrannte Löcher vermieden
werden. Wegen der geringen zur Verfügung stehenden
Folienstärke wird die Temperaturbehandlung an bereits
erkaltetem Folienmaterial vorgenommen (DE-PS 8 44 348;
DE-PS 10 53 733). Eine andere Möglichkeit ist die (US-PS 2 859 480),
die Extrusionswärme noch auszunutzen und eine
Oberflächenbehandlung oberhalb Raumtemperatur so
durchzuführen, daß die Folie unmittelbar nach der
Extrusion und Kühlung durch ein elektrisches
Entladungsfeld hindurchgeführt wird.
Für alle angesprochenen Fälle ist wesentlich, daß die
vorgeschlagenen Maßnahmen zur Oberflächenbehandlung
offenbar entscheidende Schritte im Herstellungsablauf für
die Weiterverarbeitung oder -bearbeitung bis zum
Endprodukt darstellen, eine Ausnutzung des im
Fertigungsprozeß erzielten Effektes einer Verbesserung
der Haftfähigkeit von Kunststoffoberflächen über die
Auslieferung des Endproduktes hinaus ist jedoch nicht
vorgesehen.
Nun gibt es aber Fälle, in denen eine verbesserte
Haftfähigkeit von den behandelten Kunststoffoberflächen auch dann noch
gefordert wird, wenn diese nach verschieden langer
Lagerzeit zum Endprodukt montiert werden. Dies ist z. B.
dann der Fall, wenn Folien oder Bänder aus vernetzten und
daher schrumpffähigen Werkstoffen nach der Herstellung
und dem Vertrieb auf der Montagestelle zu einer Hülle
geformt werden müssen, beispielsweise an den
Verbindungsstellen elektrischer Kabel oder Rohre. Hier
wird eine dichte und dauerhafte Verbindung der sich
überlappenden Bandkanten gefordert.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu
finden, bei aus isolierenden Werkstoffen bestehenden
Verbundpartnern auch dann noch eine dauerhafte
oberflächliche Verbindung zu erreichen, wenn ein Form- und
Kraftschluß erst bei der Herstellung zum Endprodukt
gefordert wird.
Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst,
daß die behandelten Flächen des Formteils ganz oder
teilweise mit einem die Behandlung dauerhaft
konservierenden Schutzüberzug versehen sind. Dieser dünne
Schutzüberzug haftet fest auf der behandelten Fläche des
Formteils und deckt gleichzeitig den gewählten Bereich
der Oberfläche nach außen hin ab, so daß der durch die
Behandlung mit oxidierender Flamme oder Koronaentladung
beispielsweise erzielte Effekt bis zur Montage des
Endproduktes erhalten bleibt.
Der Schutzüberzug kann aus beliebigem Polymermaterial
bestehen, als besonders vorteilhaft haben sich jedoch
sogenannte Heißschmelzkleber erwiesen, deren Verwendung
für andere Zwecke bereits üblich ist. In gleicher Weise
können aber auch handelsübliche Haftvermittler eingesetzt
werden, beispielsweise auf der Basis von speziellen
Polymeren. Wesentlich ist in allen Fällen, daß es bei der
Erfindung nicht um den Auftrag einer Klebschicht geht,
die zur Schaffung einer kraftschlüssigen Verbindung
zwischen zwei Formteilen dient, sondern um die
Konservierung eines besonderen Effektes durch einen
dünnen Auftrag. Die Schichtdicke des Schutzüberzuges wird
daher in der Regel 10-100 µm, vorzugsweise 20-50 µm
betragen.
Die Erfindung ist auf schrumpffähige Formteile aus polymeren
Kunststoffen anwendbar, die als Bänder oder im
wesentlichen bandförmige Materialien vorliegen und die bevorzugt mit
einem Heißschmelzkleber beschichtet sind, um z. B. nach
der Herstellung einer Verbindungsstelle von Kabeln oder
Rohren mit solchen Bändern eine kompakte Hülle durch
überlappendes Verkleben der Bandkante zu erreichen.
Die Erfindung sei anhand der in den Fig. 1 und 2
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt ein bandförmiges Formteil 1 aus einem
schrumpffähigen Kunststoff. Dies kann ein peroxidisch- oder
strahlenvernetztes Polyethylen sein oder auch ein
Polyethylen bzw. eines seiner Copolymere, das nach
Aufpfropfen von z. B. Vinyl-Silanen durch
Feuchtigkeitseinwirkung vernetzt ist. An der Unterseite
dieses bandförmigen Formteils 1 befindet sich eine
Heißschmelzkleberschicht 2, die für spätere Montagezwecke
benötigt wird und beispielsweise aus einem Polyamid
hergestellt ist. Der bandförmige Formkörper weist auf der
der Kleberschicht abgekehrten Seite Stege 3 auf, die, wie
insbesondere aus der Fig. 2 zu entnehmen ist, nach dem
Umlegen um das nicht näher dargestellte Substrat 4, das
beispielsweise ein elektrisches Kabel oder auch ein Rohr
sein kann, mit als Verschlußelemente dienen,
beispielsweise dadurch, daß eine Metallschiene in
Längsrichtung übergeschoben wird.
Schwierigkeiten bei einer späteren Umhüllung des
Substrates 4 ergeben sich jedoch dadurch, daß in dem mit
5 bezeichneten Überlappungsbereich eine dichte Verklebung
der übereinandergreifenden Bandkanten deshalb nicht
erreicht werden kann, weil eine Oberflächenbehandlung zum
Zwecke der Aktivierung der Oberfläche nicht vorgenommen
worden ist, bzw. wegen langer Lagerzeiten des
Vorproduktes die Aktivierung der Oberfläche verloren
gegangen bzw. abgeschwächt ist. Aus diesem Grunde sieht
die Erfindung vor, daß die für den späteren
Überlappungsbereich 5 vorgesehene Teilfläche 6 des
bandförmigen Formkörpers 1 mit einem dünnen Schutzüberzug
7 versehen ist, der die vorher aktivierte Oberfläche
abdeckt. Dieser Schutzüberzug haftet wegen der
vorgenommen Aktivierung fest und dauerhaft auf der
behandelten Oberfläche und trägt nach der Montage
entsprechend Fig. 2 zu einer dichten Verbindung im
Überlappungsbereich bei.
Der Schutzüberzug 7 kann auf beliebige Weise aufgetragen
werden, wenn nur gewährleistet ist, daß die beanspruchte
Schichtdicke eingehalten wird. So kann das zu diesem
Zweck verwendete Kunststoffmaterial mit Hilfe
geeigneter Verfahren in schmelzflüssigem Zustand auf die
behandelten Flächen aufgetragen werden. Besonders
vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Schutzüberzug 7 auf
die behandelte Fläche 6 aus der Lösung aufgebracht wird.
Die organischen Lösungsmittel bewirken nämlich zusätzlich
einen auf den behandelten Oberflächenbereich 6 begrenzten
Quelleffekt an dem für den bandförmigen Formkörper 1
benutzten Kunststoff. Hierdurch wird die Haftfähigkeit
zusätzlich verbessert.
Claims (8)
1. Zum Umhüllen eines Substrates vorgesehenes
bandförmiges Formteil (1) aus schrumpffähigem
Polymermaterial, das
einseitig mit einem Schmelzkleber beschichtet und dessen
der Schmelzkleberschicht (2) gegenüberliegende,
für einen später zu bildenden Überlappungsbereich
(5) vorgesehene Teilfläche (6) zur
Erhöhung der Haftfähigkeit einer an
sich bekannten Behandlung zur
Oberflächenaktivierung unterworfen worden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die behandelten Flächen (6)
des Formteils (1) ganz oder teilweise mit einem die Behandlung
dauerhaft konservierenden Schutzüberzug (7) versehen sind.
2. Formteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzüberzug aus einem Heißschmelzkleber
besteht.
3. Formteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzüberzug ein Haftvermittler ist.
4. Formteil nach Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke des
Schutzüberzuges 10-100 µm, vorzugsweise 20-50 µm
beträgt.
5. Formteil nach Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzüberzug aus
einem Polyamid besteht.
6. Formteil nach Anspruch 1 oder einem der
folgenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das
Polymermaterial nach Aufpfropfen von Silanverbindungen
durch Feuchtigkeitseinwirkung vernetzt ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Formteils nach
Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schutzüberzug aus der
Schmelze auf die behandelten Flächen aufgetragen
wird.
8. Verfahren zur Herstellung eines Formteils nach
Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schutzüberzug auf die
behandelten Flächen aus der Lösung aufgetragen
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883829130 DE3829130C2 (de) | 1988-08-27 | 1988-08-27 | Formteil aus schrumpffähigem Polymermaterial und Verfahren zu seiner Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883829130 DE3829130C2 (de) | 1988-08-27 | 1988-08-27 | Formteil aus schrumpffähigem Polymermaterial und Verfahren zu seiner Herstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3829130A1 DE3829130A1 (de) | 1990-03-15 |
DE3829130C2 true DE3829130C2 (de) | 1996-05-30 |
Family
ID=6361730
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883829130 Expired - Fee Related DE3829130C2 (de) | 1988-08-27 | 1988-08-27 | Formteil aus schrumpffähigem Polymermaterial und Verfahren zu seiner Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3829130C2 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3111059C2 (de) * | 1981-03-20 | 1984-08-30 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Verfahren zur kontinuierlichen und fortlaufenden Herstellung eines einseitig mit Schmelzkleber beschichteten Schrumpfschlauches |
DE3343779A1 (de) * | 1983-12-03 | 1985-06-13 | Basf Ag, 6700 Ludwigshafen | Verfahren zur verbesserung der haftung von klebstoffschichten, die aus waessriger dispersion auf polyolefinoberflaechen aufgebracht werden |
-
1988
- 1988-08-27 DE DE19883829130 patent/DE3829130C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3829130A1 (de) | 1990-03-15 |
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