DE3826810C2 - Neigungsmesser, insbesondere für Segelflugzeuge mit und ohne Wölbklappen - Google Patents
Neigungsmesser, insbesondere für Segelflugzeuge mit und ohne WölbklappenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Neigungsmesser, der
überall einsetzbar ist und auf elektrischem Wege die Nei
gung eines Gegenstandes schnell und genau mißt und eine
geringe Einstellzeit besitzt. Wegen der Schnelligkeit der
Einstellung und der guten Ablesbarkeit bzw. Abhörbarkeit
eignet sich dieser Neigungsmesser auch zur Anordnung in
Segelflugzeugen mit und ohne Wölbklappen zum Optimieren des
Anstellwinkels.
Beim Thermikkreisen sollte das Segelflugzeug unabhängig von
der jeweils erforderlichen Querneigung mit einem bestimmten
optimalen Anstellwinkel α kreis opt geflogen werden. Bei
fehlender Anstellwinkelmeßeinrichtung muß der Pilot zu die
sem Zweck dauernd seinen Flug kontrollieren, was diesen zu
sätzlich belastet.
Tatsächlich steuern die meisten Piloten beim Thermikkreisen
bisher die Fahrt nach Gefühl. Die Vergrößerung des Anstell
winkels spürt der Pilot am Nachlassen der Querruderwirksam
keit oder am Schütteln des Höhenruders, so daß der Pilot,
wenn er diese Erscheinungen spürt und richtig bewertet, ge
fühlsmäßig den Anstellwinkel optimiert. Nun gibt es aber
inzwischen sehr gute und weit verbreitete Segelflugzeuge,
die dem Piloten keine erkennbaren Signale beim Erreichen
von α kreis opt geben, so daß ein gefühlsmäßiges Einhal
ten von α kreis opt nicht möglich ist und der Pilot
dauernd den Fahrtmesser im Auge behalten muß.
Bei Wölbklappenflugzeugen ergibt sich zusätzlich neben der
Einstellung des optimalen Anstellwinkels beim Thermikkrei
sen noch ein weiteres Problem, nämlich das der richtigen
Wölbklappenstellung beim Geradeausflug, insbesondere bei
wechselnder Belastung. Bei den Piloten herrscht in solchen
Fällen eine große Unsicherheit, obwohl das richtige Setzen
der Wölbklappen eigentlich ganz einfach wäre, wenn der
Pilot wüßte, mit welchem Anstellungswinkel er flöge.
Zur Behebung vorgenannter Nachteile an Segelflugzeugen
wurde schon eine außen am Rumpf angebrachte, mit einem
elektrischen Drehwinkelgeber verbundene Windfahne als An
stellwinkelmesser vorgeschlagen. Diese Einrichtung erzeugt
aber zusätzlichen Widerstand, kann beim Rangieren am Boden
leicht beschädigt werden und ist sehr teuer in der Her
stellung. Es wurde außerdem vorgeschlagen, die Druckver
änderung an einer bestimmten Stelle im hinteren Bereich der
Flügelprofiloberseite zu messen und daraus ein Signal für
α kreis opt abzuleiten, aber diese Einrichtung erfordert
zusätzlichen Bauaufwand am Flügel und zusätzliche Leitungen
vom Flügel in den Rumpf, was beim Auf- und Abrüsten stört.
Auch wurde schon eine in Längsrichtung eingebaute Libelle
in Segelflugzeugen verwendet. Die bekannten Libellen mit
Markierung sind aber zu träge und lassen sich nur schwer
ablesen, so daß sie die an sie gestellte Aufgabe, die An
zeige des Scheinlotes bzw. des Anstellwinkels α, nicht
erfüllen können. Unter Scheinlot wird die Richtung ver
standen, in die sich ein Senkblei (Fadenpendel) im Flugzeug
einstellt, also die Richtung der resultierenden Kraft.
Die Brauchbarkeit einer das Scheinlot messenden Libelle als
Anstellwinkelmesser ist allgemein davon abhängig, daß der
Zusammenhang zwischen der Änderung Δβ des Scheinlots,
das entgegengesetzt zur Richtung der Luftkraft verläuft und
der Änderung Δα des Anstellwinkels bekannt ist. Es gilt
nämlich Δβ= Δα-Δγ, wobei γ der Winkel zwischen
Auftrieb und resultierender Luftkraft ist, also ein sehr
kleiner Winkel, und somit Δγ vernachlässigbar klein, so
daß sich Δβ ≈ α ergibt. Da eine Meßeinrichtung,
die dem Piloten die Größe der Abweichung von α ungefähr
vermittelt, ausreicht, genügt für die Anstellwinkeländerung
Δα die Angabe von Δβ. Der Anstellwinkel α ist ge
mäß Definition der Winkel zwischen der Strömungsrichtung
und der Flügelsehne und der Scheinlotwinkel β der Winkel
zwischen Scheinlotrichtung und der Senkrechten zur Flügel
sehne.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Nei
gungsmesser allgemeiner Art zu schaffen, der eine kurze
Einstellzeit zeigt und eine gute Ablesbarkeit oder Abhör
barkeit. In Weiterbildung der Erfindung soll der Neigungs
messer zur Messung des Anstellwinkels bei Segelflugzeugen
über die Messung des Scheinlots herangezogen werden. Bei
verhältnismäßig geringem mechanischem und elektrischem
Aufwand soll eine optisch leicht ablesbare und/oder
akustisch leicht erkennbare Messung des Scheinlotes mit
kleiner Zeitkonstante ermöglicht werden, so daß diese im
Segelflugzeug beim Thermikkreisen dem Piloten ohne ermüden
de dauernde Fahrtmesserkontrolle das Fliegen mit optimalem
Anstellwinkel ermöglicht und beim Wölbklappenflugzeug im
Geradeausflug, insbesondere beim dynamischen Fliegen, eine
bequeme Kontrolle der richtigen Wölbklappenstellung er
laubt.
Gemäß der Erfindung wird ein Neigungsmesser unter Verwen
dung einer ablesbaren Libelle vorgeschlagen, die mit
voneinander isolierten elektrisch leitenden Belägen ver
sehen ist und einen oder mehrere Kondensatoren veränder
licher Kapazität bilden. Diese Libelle ist in einen Schalt
kreis zur Messung von Kapazitäten oder Kapazitätsdifferen
zen eingeschaltet und dessen Ausgangssignal einem aku
stischen, optischen oder anderen Anzeigegerät zugeführt.
Die Schnelligkeit der Messung und deren deutliches akusti
sches, optisches oder dergl. Kenntlichmachen wird erfin
dungsgemäß dadurch erreicht, daß die Laufbahn der Blase in
der Libelle einen kleinen Krümmungsradius von z.B. 1 cm
oder weniger besitzt und die Blase als Dielektrikum mit
einer kleinen relativen Dielektrizitätskonstanten in einer
Flüssigkeit mit einer großen relativen Dielektrizitätskon
stanten in der als elektrischem Kondensator geschalteten
Libelle eine Kapazitätsänderung je nach Blasenlage und am
Ausgang einer Kapazitätsmeßeinrichtung ein der Blasenlage
analoges elektrisches Signal erzeugt, welches mit einer die
Erfordernisse von ca. 1/2° bis 1° weit übertreffenden Auf
lösung zur Anzeige gebracht werden kann.
Gemäß der Erfindung ist die Libelle mit mehreren Belägen
versehen. Es hat sich gezeigt, daß vorzugsweise Libellen in
der Ausführung als Differentialkondensatoren mit drei Belä
gen als Elektroden herangezogen werden, wovon zwei der Be
läge benachbart sind und der gegenüberliegende Belag die
gemeinsame Elektrode bildet.
Bei Verwendung des Neigungsmessers im Segelflugzeug zur Er
mittlung des optimalen Anstellwinkels ist die Libelle so
angeordnet, daß deren mittlere Vertikalebene in Längsrich
tung bzw. Flugrichtung parallel zur Ebene aus Hoch- und
Längsachse des Flugzeugs und/oder der Zwischenraum zwischen
den beiden benachbarten Belägen der Libelle parallel zur
Querachse des Flugzeugs verläuft.
Wird die Libelle als Differentialkondensator ausgeführt, so
ist die Libelle vorzugsweise so in dem Flugzeug einzubauen,
daß bei optimalem Scheinlot ∡ β opt (das entspricht dem op
timalen Anstellwinkel α opt) die Blase der Libelle in der
Symmetrieebene des Differentialkondensators
zwischen den
Elektroden liegt. In dieser Einstellung ist Δ C= 0.
Gemäß der Erfindung ist die Libelle in einen Meßkreis ein
geschaltet, in dem Δ C von einem Meßgerät ermittelt wird,
das dem Piloten bei Erreichen von Δ C= 0 ein deutliches
Signal gibt, also dann, wenn beim Thermikkreisen der opti
mal zulässige Anstellwinkel α kreis opt erreicht ist.
Solange beim Thermikkreisen des Segelflugzeugs der Anstell
winkel unter dem optimal zulässigen liegt, also α<α kreis
opt, herrscht Ruhe. Der Pilot muß also versuchen, den An
stellwinkel so zu halten, daß gerade kein Signal einsetzt.
Ein Abweichen von der dem jeweiligen Flugzustand im Gerade
ausflug entsprechenden richtigen Wölbklappenstellung wird
erfindungsgemäß dem Piloten durch ein Signal angezeigt,
wenn der Anstellwinkel α um mehr als m Grad von α gerade
opt nach oben und um mehr als n Grad von α gerade opt
nach unten abweicht, so daß bei Abweichungen von weniger
als m Grad bzw. n Grad Ruhe herrscht. Das Wölbklappenflug
zeug kann bei verschiedener Geschwindigkeit nicht immer mit
dem gleichen optimalen Scheinlotwinkel β opt geflogen
werden, da der Flugzeugwiderstand bei höherer Geschwindig
keit größer wird. Damit bei α gerade opt die Kapazitäts
differenz Δ = 0 ist, muß die Einbaulage der Libelle ge
schwindigkeitsabhängig und wölbklappenstellungsabhängig
korrigiert werden. Die Korrektur erfolgt über eine am Wölb
klappenantrieb angeordnete Kurvenscheibe, die die Libelle
um denselben Winkel schwenkt, um den sich die optimale
Scheinlotrichtung geändert hat.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der
Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer kalottenartigen Libelle
in eingestülpter Halbkugelform,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Libelle gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ein Schaltschema eines akustischen Neigungsmessers,
Fig. 4 den zeitlichen Verlauf der Ausgangsspannung des
Chopper-Frequenzgenerators bei delta C=0,
Fig. 5 den zeitlichen Verlauf der Ausgangsspannung des
Chopper-Frequenzgenerators bei ansteigendem m1,
Fig. 6 eine Schemazeichnung einer Korrekturvorrichtung an
einem Segelflugzeug für die Einhaltung eines optimalen
Anstellwinkels beim Geradeausflug von Wölbklappenflugzeugen,
Fig. 7 ein Schaltschema des akustischen Signalgebers der
Korrekturvorrichtung,
Fig. 8 eine grafische Darstellung des Signalverhaltens
beim Kreisen eines Flugzeuges in der Thermik,
Fig. 9 eine grafische Darstellung des Signalverhaltens
beim Geradeausflug.
Fig. 1 zeigt eine vergrößerte Libelle L in eingestülpter
Kalottenform. Der Libellenkörper 1, der aus einem
Isolator, vorzugsweise Glas, hergestellt ist, ist mit einer
Flüssigkeit, welche vorzugsweise eine möglichst große
relative Dielektrizitätskonstante hat, gefüllt. Die Blase 4
stellt sich dem Scheinlot entsprechend ein. Mit den Bezugszeichen
6 und 7 sind außen auf dem Libellenkörper 1 elektrisch
leitende Beläge gekennzeichnet, die mit dem auf die
innere Krümmung (Höhlung) des Libellenkörpers außen aufgetragenen
Belag 3 einen Differentialkondensator bilden,
dessen Kapazitäten durch die veränderliche Blase ebenfalls
veränderlich sind. Die Beläge 6 und 7 sind vorzugsweise wie
eine geteilte Mönchskappe geformt. Der Belag 3 belegt die
Einstülpung des Libellenkörpers und endet am Wendepunkt, wo
die konkave Krümmung in eine konvexe übergeht. Die Ebene
der zu messenden Neigung steht senkrecht zur Ebene des
Mönchskappenscheitels. Wird die konkave Fläche tief eingestülpt,
so daß die Länge der Feldlinien durch die Flüssigkeit
kurz wird, so kann die Kapazität zwischen den Belägen
3 und 6 bzw. 3 und 7 beliebig groß gemacht werden. Im
Gegensatz zu den bekannten Röhrenlibellen erzeugt die eingestülpte
Kalottenlibelle auch bei einer Flüssigkeit mit
kleiner Dielektrizitätskonstante eine bequem meßbare Kapazitätsänderung.
Flüssigkeiten mit kleiner Dielektrizitätskonstante
haben den Vorteil der geringeren Temperaturabhängigkeit
ihrer Dielektrizitätskonstanten.
Ein Schaltschema des Neigungsmessers bei Segelflugzeugen
für das Fliegen in der Thermik ist in Fig. 3 dargestellt.
Das Schaltschema zeigt einen akustischen Signalgeber für
den optimalen Scheinlotwinkel β kreis opt. Die an sich
bekannte Δ C-Kapazitätsmeßeinrichtung 10 vergleicht die
Kapazitäten der Beläge 6 und 3 sowie 7 und 3. Bei β<β
kreis opt ist Δ C<0 und die Ausgangsspannung U1<0,
so ist die Ausgangsspannung des an sich bekannten Chopper
Frequenz Generators 11 konstant L. Die Steuerspannung U1
für den Chopper Frequenz Generator bewirkt bei U1<0,
daß die Ausgangsspannung des Chopper Frequenz Generators L
bleibt. Wenn die Chopper Frequenz Generator-Ausgangsspan
nung auf H geht, tönt der Piezo Schwinger.
Bei β= β kreis opt entsprechend U1= 0 und Δ C= 0
ist der zeitliche Verlauf der Ausgangsspannung des Chopper
Frequenz Generators aus Fig. 4 ersichtlich, woraus man
erkennt, daß der Piezo Schwinger 0,1 s lang 3 kHz Impulse
mit einer Frequenz von 1 Hz aussendet. Für β<β kreis opt
steigt die Chopperfrequenz analog Δβ=β-β kreis
opt an, und zwar um ca. 1 Hz je Grad, so daß der zeitliche
Verlauf der Ausgangsspannung des Chopper Frequenz Genera
tors Fig. 5 entspricht. Wenn also z.B. β bis
β kreis opt +4° ansteigt, so steigt auch die Chopper
Frequenz von 1 Hz auf 5 Hz (siehe Fig. 5) an, so daß der
Pilot das Maß der Überschreitung von β kreis opt gut er
kennen kann.
Zwischen Chopper Frequenz Generator und Piezo Schwinger
sitzt ein Lautstärkeeinsteller für das Anpassen der Laut
stärke an die Umgebungsbedingungen: in turbulenter Thermik
stellt der Pilot eine höhere Lautstärke ein als in ruhiger
Thermik. Der Pilot wird je nach individuellem Flugstil beim
Thermikkreisen die Fahrt verringern bis zum Einsatz des
akustischen Signals und versuchen, so zu fliegen, daß er
nahe beim 1 Hz-Signal fliegt. Stört den Piloten das früh
zeitige akustische Signal, so montiert er die Libelle so im
Flugzeug, daß z.B. der Scheinlotwinkel β kreis opt +1°
oder sogar erst β kreis opt +2° in der Symmetrieebene der
Differentialkondensatorlibelle liegt, so daß das akustische
Signal erst beim Überschreiten von β kreis opt um z.B. 1°
oder 2° ertönt.
Bewußt wurde auf eine einstellbare Zusatzdämpfung oder
-Verzögerung der β-Anzeige verzichtet: je ungedämpfter das
β-Signal ist, umso besser und umso schneller erkennt der
Pilot, ob das akustische Signal von einer kurzen Vertikal-
Bö herrührt, worauf er nicht reagieren sollte, oder ob er
das Flugzeug zu stark angestellt fliegt.
Eine Differentialkondensatorlibelle gemäß
Fig. 1 als Signalgeber für β kreis opt wird so ins Segelflug
zeug eingebaut, daß die Symmetrieebene zwischen den benach
barten Belägen 6, 7 parallel zur Querachse des Flugzeugs
liegt und die Vertikalebene in Längsrichtung der Libelle
senkrecht steht zu der Querachse des Flugzeugs. Die Fig. 1
zeigt jeweils den Schnitt in der Neigungs
ebene, die in der Draufsicht gemäß der Fig. 2
als Neigungsgerade 8 dargestellt ist.
Die Einstellung des Neigungsmessers für das Thermikkreisen
wird von dem Piloten in möglichst ruhiger Luft vorgenommen.
Der Pilot fliegt mit einer beliebigen Querneigung von z.B.
30° und der dazugehörigen, aus dem Flughandbuch ersicht
lichen optimalen Fahrt und stellt die Libelle so ein, daß
das Signal einsetzt. Da der Scheinlotwinkel β kreis opt
für alle Querneigungen gleich ist, ist die Einstellung
einer Querneigung für alle Querneigungen richtig.
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Korrekturein
richtung für Wölbklappenflugzeuge, bei der die Kurven
scheibe K mit der Schubstange des Wölbklappen-Antriebes
verbunden ist. Der Geräteträger GT mit der Libelle und der
Kapazitätsmeßeinrichtung 10 und den Tastern T1 und T2
ist am Punkt P1 schwenkbar um eine zur Querachse des
Flugzeuges parallele flugzeugfeste Achse gelagert. Im Punkt
P3 berührt der Geräteträger GT die Kurvenscheibe. Die
Wölbklappen der modernen Segelflugzeuge können je nach
Thermikgradient und -turbulenz in mehreren positiven Aus
schlagwinkeln für das Thermikkreisen gerastet werden. In
Fig. 6 stehen die Wölbklappen gerade am Übergang vom
kleinsten positiven Wölbklappen-Ausschlag für das Thermik
kreisen zur Wölbklappen-Stellung des besten Gleitens. Wird
die Wölbklappe positiver gestellt, so verschiebt sich der
gerade Teil der Kurvenscheibe unter dem Geräteträger GT
nach links, so daß dessen Lage unverändert bleibt. Wird die
Wölbklappe in Richtung Schnellflug verschoben, so wandert
die Kurvenscheibe nach rechts, und der Geräteträger GT wird
entsprechend der Kurvenform abgesenkt, so daß die Libelle
stärker angestellt wird.
Solange der Geräteträger GT den horizontalen Teil der Kur
venscheibe K berührt, bleibt der als Mikroschalter ausge
führte Taster T1 gedrückt und damit offen, und die Libel
lenelektronik ist auf Thermikkreisen geschaltet. Sobald der
Geräteträger GT absinkt, schaltet der Taster T1 die Li
bellenelektronik um auf "Geradeausflug".
Beim Thermikkreisen tastet sich der Pilot vom Bereich des
zu kleinen Anstellwinkels α an α kreis opt heran, dessen
Erreichen signalisiert wird. Beim Geradeausfliegen mit
ständigen Fahrtänderungen herrscht bei und in einer gewis
sen Umgebung von α gerade opt Ruhe, d.h. innerhalb des
Toleranzbandes α gerade opt - n°<α<α gerade opt +mo°
fliegt der Pilot richtig. Ab α gerade opt +m° setzt ein
Signalgeber I wie beim Thermikkreisen beim Erreichen von
α kreis opt ein, und bei α gerade opt - n° setzt ein Sig
nalgeber II ein, der dem Piloten unverwechselbar mitteilt,
daß er mit zu kleinem α fliegt.
Das Signalverhalten abhängig vom Anstellwinkel α beim
Thermikkreisen zeigt beispielhaft Fig. 8 und das beim
Geradeausflug Fig. 9. Fig. 7 zeigt die Schaltskizze zur
Verwirklichung dieses Signalverhaltens.
In Fig. 7 ist ein Schaltschema gezeigt, das bei Wölb
klappensegelflugzeugen zur Anzeige von α kreis opt beim
Thermikkreisen und zur Anzeige eines zulässigen Toleranz
bandes um α gerade opt dient.
Beim Thermikkreisen ist der Geräteträger GT in der obersten
Stellung und somit der als Mikroschalter ausgebildete Ta
ster T1 gedrückt und damit offen. Dies hat zur Folge, daß
die Schalter S1 und S2 gesperrt sind, da deren Steuer
spannung über den Widerstand Ro an der negativen Be
triebsspannung U- liegt. Dadurch ist der Signalgeber II
(600 Hz Schwinger) abgeschaltet, und die Ausgangsspannung
U2 von dem Operationsverstärker V3 ist gleich der Aus
gangsspannung der Kapazitätsmeßeinrichtung 10, da der Wi
derstand Rm stromlos ist. Ist U1= U2= 0, so setzt
der Chopper Frequenz Generator G1 ein und damit der Signal
geber I (hier ein 3 kHz Schwinger) entsprechend der Fig. 3
bei Standardseglern.
Beim Geradeausflug ist der Geräteträger GT abgesenkt und
der als Mikroschalter ausgebildete Taster T1
leitend.
Damit liegen die Steuerspannungen von den Schaltern S1
und S2 an der positiven Betriebsspannung UB+, und damit
sind S1 und S2 leitend. über dem Schalter S1 hängt
der Widerstand Rm an UB+, wodurch die Ausgangsspannung
U2 abgesenkt wird, d.h. bei Δ C= 0 entsprechend α=α
gerade opt und U1= 0 ist U2<0, so daß der Chopper
Frequenz Generator auf L liegt. Erst wenn Δ C<0 ent
sprechend α= α gerade opt +m° ist, dann wird U2= 0,
und der Chopper Frequenz Generator setzt ein und damit der
Signalgeber I (3 kHz Schwinger). Dies heißt für den Pilo
ten, daß er sich an der Grenze des Toleranzbandes befindet
und mit zu großem Anstellwinkel fliegt.
Bei Δ C= 0 entsprechend α=α gerade opt ist U1= 0
und die Ausgangsspannung von dem Verstärker V1 U3<0,
weil U3 durch den Widerstand Rn abgesenkt wird. Erst
wenn Δ C<0 entsprechend α=α gerade opt -n° wird,
dann ist U1 so negativ, daß U3 zu null wird und der
Chopper Frequenz Generator G2 einsetzt und damit der Sig
nalgeber II (600 Hz Schwinger), solange der Taster T2
leitend ist.
Meldet sich der Signalgeber II, so heißt das für den Pilo
ten, daß er mit zu kleinem Anstellwinkel fliegt. Dies be
hebt der Pilot dadurch, daß er die Wölbklappe negativer
stellt. Steht aber die Wölbklappe bereits am negativen An
schlag und muß der Pilot weiter wegen des Einhaltens der
Sollfahrt mit großer Geschwindigkeit fliegen, dann ist die
Meldung des zu kleinen Anstellwinkels sinnlos, weil der
Pilot die Wölbklappen nicht mehr negativer stellen kann.
Die Meldung des Signalgebers II wirkt in dieser Situation
nur störend, weshalb das Signal ausgeschaltet wird. Dies
erfolgt erfindungsgemäß auf die Weise, daß die Nase N der
Kurvenscheibe K den Taster T2 betätigt und sperrt, wenn
die Wölbklappen am negativen Anschlag stehen.
Claims (8)
1. Neigungsmesser unter Verwendung einer ablesbaren mit
voneinander isolierten elektrisch leitenden Belägen
versehenen, einen oder mehrere Kondensatoren veränderlicher
Kapazität bildenden Libelle, bei der der Libellenkörper
als Kalotte ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden des Libellenkörpers (1) nach innen gestülpt
ausgebildet ist und vorzugsweise vollständig
von dem einen elektrischen Belag (3) beschichtet ist,
während die anderen Beläge (6, 7) symmetrisch zur Mittellinie
auf dem konvexen Teil vorzugsweise halbkreisförmig
aufgebracht sind.
2. Neigungsmesser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der konvexe und konkave Teil der kalottenförmigen
Libelle denselben Kugelmittelpunkt aufweisen.
3. Neigungsmesser zur Anwendung in Segelflugzeugen unter
Verwendung einer Libelle nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lage der Libelle (L) mit den Wölbklappen verstellbar
ist.
4. Neigungsmesser nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Libelle (L) schwenkbar am Flugzeug gelagert
ist und über eine mit dem Wölbklappenantrieb verbundene
Kurvenscheibe (K) verstellbar ist.
5. Neigungsmesser nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurvenscheibe (K) mit der Schubstange des
Wölbklappen-Antriebes verbunden ist.
6. Neigungsmesser nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurvenscheibe (K) mit der Antriebswelle der
Wölbklappen verbunden ist.
7. Neigungsmesser nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in einem Wölbklappenflugzeug eingebaute Libelle
(L) durch die die Libellenlage bestimmende wölbklappenantriebsgekoppelte
Kurvenscheibe (K) so korrigiert
ist, daß die flugzeugtypentsprechende Kurvenscheibe
(K) die Libelle (L) um eine zur Flugzeugquerachse
parallele Achse so bewegt, daß beim Geradeausflug
bei optimaler Wölbklappenstellung delta C und
damit delta u = 0 sind.
8. Neigungsmesser nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Libelle (L) samt Schaltkreis an einen schwenkbar um
eine zur Querachse des Flugzeuges parallele flugzeugfeste
Achse gelagerten Geräteträger (GT) angeordnet
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883826810 DE3826810C2 (de) | 1988-08-06 | 1988-08-06 | Neigungsmesser, insbesondere für Segelflugzeuge mit und ohne Wölbklappen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883826810 DE3826810C2 (de) | 1988-08-06 | 1988-08-06 | Neigungsmesser, insbesondere für Segelflugzeuge mit und ohne Wölbklappen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3826810A1 DE3826810A1 (de) | 1990-02-08 |
DE3826810C2 true DE3826810C2 (de) | 1997-04-03 |
Family
ID=6360397
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883826810 Expired - Fee Related DE3826810C2 (de) | 1988-08-06 | 1988-08-06 | Neigungsmesser, insbesondere für Segelflugzeuge mit und ohne Wölbklappen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3826810C2 (de) |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1983001304A1 (en) * | 1981-10-02 | 1983-04-14 | Wiklund, Klas, Rudolf | Electronic levelling cell |
IT1179644B (it) * | 1984-05-07 | 1987-09-16 | Marelli Autronica | Dispositivo sensore elettrico di inclinazione e procedimento per la sua fabbricazione |
JPS61148321A (ja) * | 1984-12-21 | 1986-07-07 | Tokyo Optical Co Ltd | 傾斜角測定装置 |
-
1988
- 1988-08-06 DE DE19883826810 patent/DE3826810C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3826810A1 (de) | 1990-02-08 |
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