DE3825878C1 - Monopuls-Zielverfolgungsradaranordnung - Google Patents
Monopuls-ZielverfolgungsradaranordnungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektronische Gegengegen
maßnahmeeinrichtung (ECCM = electronic counter counter measure)
in einer Monopuls-Zielverfolgungsradaranordnung, die mit linear
polarisierter, pulsweise abgegebener Sendestrahlung arbeitet
und deren Empfangsantenne für eine von der Sendestrahlung
abweichende Polarisation ausgebildet ist, gegen Störer, von
denen aus zur Radaranordnung hin in bezug auf die lineare
Polarisation des von der Radaranordnung ausgesandten Feldes
kreuzpolarisierte elektromagnetische Felder ausgesandt werden.
Sogenannte Orthogonalpolarisationsstörer senden aktiv zu einem
Monopuls-Zielverfolgungsradar elektromagnetische Felder aus,
welche orthogonal zur Polarisation der Radarantenne orientiert
sind. Wird diese Orthogonalität ausreichend gut und lange er
füllt, dann tritt eine wirkungsvolle Winkeltäuschung des Radars
ein. Ein Kreuzpolarisationsstörer, welcher als ein Spezialfall
eines Orthogonalpolarisationsstörers anzusehen ist, ist z. B.
aus der US-PS 3 171 125 bekannt. Der Wirkungsgrad der Störung
läßt sich durch die Polarisationsentkopplung zwischen Störer-Sendepolarisation
und Radarempfangspolarisation sowie durch das
Zeitverhältnis der Stördauer zur Störpause beschreiben.
Es bestehen jedoch Möglichkeiten, um eine Senkung des Wirkungs
grades einer derartigen Störung auf Seiten der Monopuls-Ziel
verfolgungsradaranordnung zu erreichen. So ist z. B. in der
DE-PS 27 49 675 vorgeschlagen, das Empfangssignal einer Anten
ne, deren Peilachse mit einer bestimmten Frequenz entlang eines
Kegelmantels rotiert, einer Schaltung zuzuführen, in der eine
Spektralanalyse der empfangenen Spannung durchgeführt wird,
derart, daß die spektralen Anteile der Grundfrequenz der
Antennendrehung und einer ausgewählten Vielfachen dieser
Grundfrequenz amplitudenmäßig in einer Vergleichseinrichtung
untersucht werden. Es wird dann ein sogenanntes Orthogonalpo
larisationssignal von der Vergleichseinrichtung abgegeben, wenn
die Amplitude der Spannung mit der Vielfachen der Grundfrequenz
die Amplitude der Spannung mit der Grundfrequenz eindeutig
übersteigt. Eine andere, in der DE-PS 27 49 677 vorgeschlagene
Lösung enthält ein zusätzliches, aus einer der Zielverfolgungs
radarantenne nachgeführten Antenne und einer Empfangsschaltung
bestehendes Empfangssystem, mit welchem die Polarisation des
auch von der Zielverfolgungsradarantenne empfangenen elektroma
gnetischen Feldes gemessen wird, und eine Auswerteschaltung,
durch welche ein sogenannter Orthogonalpolarisationsalarm
ausgelöst wird, wenn die vom zusätzlichen Empfangssystem
gemessene Polarisation zumindest angenähert orthogonal zur
Sendepolarisation des Zielverfolgungsradars ist. Es wird in
beiden Fällen somit ein Polarisationsdiversity eingerichtet,
bei dem nach Maßgabe einer Polarisationsmessung dann ein
geeigneter Kanal durchgeschaltet werden kann. Ein ähnliches
Radar mit Polarisationsdiversity, allerdings nicht im Zusam
menhang mit den Störsignalen eines aktiven Kreuzpolarisa
tionsstörers, ist aus der US-PS 2 851 681 bekannt.
Eine andere elektronische Gegenmaßnahmeeinrichtung in einer Mo
nopuls-Zielverfolgungsradaranordnung gegen Kreuzpolarisations
störer ist in der DE-PS 27 49 676 vorgeschlagen, wonach in der
Zielverfolgungsanordnung die Polarisation der Empfangseinrich
tung von derjenigen der Sendeeinrichtung abweichend ausgebildet
ist. Dadurch sinkt die Störwirksamkeit des Orthogonalpolarisa
tionsstörers, da dieser die Empfangspolarisation des Radars
nicht kennt. Durch diese Maßnahme können allerdings beim
Empfang des Zielechosignales starke Verluste entstehen, da das
Zielechosignal weitgehend die Polarisation des Zielverfolgungs
radars im Sendebetrieb hat. Allerdings kann auch bei dieser
ECCM-Maßnahme nur der Wirkungsgrad der Störung gesenkt werden,
jedoch ein vollständiger Ausschluß von Winkeltäuschungen nicht
erzielt werden.
Aus US 26 58 991 ist ein Radarsystem bekannt, das sich gegen
Störer richten soll, die Störsignale in zirkularer oder ellip
tischer Polarisation abstrahlen. Der Sender des Radarsystems
gibt über eine erste Antenne linear polarisierte elektromagne
tische Strahlung ab. Mit der gleichen Antenne wird die reflek
tierte, gleich polarisierte Strahlungsenergie empfangen. Mit
einer zweiten Antenne, die ausschließlich zum Empfangen vorge
sehen ist, aber zu der ersten eine polarisationsmäßig um 90°
verdrehte Ausrichtung aufweist, wird elektromagnetische Strah
lung aufgenommen, die eine Linearpolarisationsrichtung hat, die
zu derjenigen der ersten Antenne in rechtem Winkel steht
(Kreuzpolarisation). Die beiden Antennen sind nun für empfange
ne Signale so verknüpft, daß sich für empfangene zirkularpola
risierte Strahlung die Signalenergien aus den beiden Antennen
gerade kompensieren. Zirkular polarisierte Störstrahlung wird
somit eliminiert und kommt im Empfänger nicht mehr zur Wirkung.
Diese bekannte Entstörungseinrichtung richtet sich also gegen
zirkular polarisierte Strahlung und nicht gegen eine solche
Strahlung, die im Vergleich mit der vom Radargerät ausgesende
ten kreuzpolarisiert ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, für eine Monopuls-Zielverfol
gungsradaranordnung eine ECCM-Maßnahme anzugeben, durch die erreicht
wird, daß bei Kreuzpolarisationsstörung keine Winkeltäuschung
eintritt.
Gemäß der Erfindung, die sich auf eine elektronische Gegenge
genmaßnahmeeinrichtung der eingangs genannten Art bezieht, wird
diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Empfangsantenne der Ra
daranordnung für Zirkularpolarisation ausgelegt ist. Der Dreh
sinn der Zirkularpolarisation ist in diesem Zusammenhang uner
heblich. Die Empfangsantenne der Radaranordnung hat sowohl für
kolinear polarisierte als auch für die kreuz linear polarisier
ten Signale dieselbe Charakteristik. Der Gewinn der Empfangs
antenne verringert sich zwar um 3 dB, da sie zirkular polari
siert ausgelegt ist, jedoch linear polarisierte Signale zu
empfangen hat. Dies kann jedoch durch eine Erhöhung, vorzugs
weise Verdopplung der Sendeleistung ausgeglichen werden, oder
es muß eine Reichweitenverminderung um 16% hingenommen werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in einer Figur
dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert.
Die Figur zeigt schematisch eine nach dem Monopulsprinzip arbei
tende Zielverfolgungsradaranordnung mit einem Sender 1 und
einem Empfänger 2. Der Sender 1 ist über einen Rechteckhohlleiter
3 mit einem für lineare Polarisation ausgelegten Sendehornstrahler
4 verbunden, der das vorzugsweise pulsförmige Sen
designal damit in Linearpolaristion abstrahlt. Der Empfänger 2
ist über einen Quadrathohlleiter 5 mit einem Empfangshornstrahler
6 verbunden, der für Zirkularpolarisation ausgelegt ist.
Der Sendehornstrahler 4 und der Empfangshornstrahler 6 arbeiten
im dargestellten Ausführungsbeispiel mit ein- und demselben
Reflektor 7 zusammen, über den die Radarsignale in den freien
Raum hinaus abgestrahlt bzw. über den die Echosignale und die
evtl. vorhandenen Störersignale empfangen werden. Bei nicht
allzu starker Krümmung des Reflektors besteht im Bündelungsver
halten zwischen ko- und kreuzpolarisierter Strahlungseinwirkung
kein Unterschied. Die über den Sendehornstrahler 4 und den
Reflektor 7 ausgesendeten linear polarisierten Radarsignale
führen zu natürlichen Radarechosignalen, die entsprechend
linear polarisiert (kopolarisiert) sind, als auch, falls ein
Kreuzpolarisationsstörer in Betrieb ist, zu dazu kreuzpolari
sierten Störsignalen. Da der Radar-Emfangshornstrahler 6 für
Zirkularpolarisation ausgelegt ist, wobei der Drehsinn nicht
von Bedeutung ist, ergibt sich für die kolinear polarisierten
als auch für die kreuzlinear polarisierten Signale dieselbe
Charakteristik. Dies bedeutet, daß bei Kreuzpolarisationsstö
rung keine Winkeltäuschung auftritt.
Der Gewinn der aus dem Reflektor 7 und dem Empfangshornstrahler
6 bestehenden Empfangsantenne verringert sich um 3 dB im
Vergleich zum Betrieb mit einer für Kopolarisation ausgelegten
Empfangsantenne, da sie für Zirkularpolarisation ausgebildet
ist, jedoch linear polarisierte Signale zu empfangen hat. Das
kann durch Verdopplung der Abstrahlleistung des Radarsenders 1
ausgeglichen werden, oder es muß eine Reichweitenverminderung
um 16% hingenommen werden.
Da der Kreuzpolarisationsstörer eine anzunehmende Kreuzpola
risations-Entkopplung(-Dämpfung) der zu störenden Radarantenne
z. B. von 25 dB zu überwinden hat und zusätzlich ein bestimmtes
J/S bewirken muß, wobei J die Signalstärke des Störersignals
und S die Signalstärke des eigenen natürlichen Echosignals
darstellt, wird der Störersignalpegel erheblich über demjenigen
der natürlichen Echosignale liegen. Der Radarempfänger 2 und
die Radarsignalauswertung müssen deshalb diese Pegelunter
schiede auf geeignete Weise verarbeiten können.
Gelingt es bei Summen-Differenz-Monopuls-Zielfolgeradars im
Reflektorbrennpunkt die doppelte Anzahl an Speisehörnern also
acht Speisehörner bei einem räumlichen Monopuls-Folgeradar,
anzuordnen, ohne daß die Diagramme der Einzelhörner durch
Dezentrierung wesentlich verschoben werden, so ist damit auch
eine Kreuzpolarisationsresistenz dieser Radartypen zu erzielen.
Bezugszeichenliste
1 - Radarsender
2 - Radarempfänger
3 - Rechteckhohlleiter
4 - Sendehornstrahler
5 - Quadrathohlleiter
6 - Empfangshornstrahler
7 - Reflektor
2 - Radarempfänger
3 - Rechteckhohlleiter
4 - Sendehornstrahler
5 - Quadrathohlleiter
6 - Empfangshornstrahler
7 - Reflektor
Claims (3)
1. Elektronische Gegengegenmaßnahmeeinrichtung (ECCM = elec
tronic counter counter measure) in einer Monopuls-Zielverfol
gungsradaranordnung, die mit linear polarisierter, pulsweise
abgegebener Sendestrahlung arbeitet und deren Empfangsantenne
für eine von der Sendestrahlung abweichende Polarisation aus
gebildet ist, gegen Störer, von denen aus zur Radaranordnung
hin in bezug auf die lineare Polarisation des von der Radaran
ordnung ausgesandten Feldes kreuzpolarisierte elektromagneti
sche Felder ausgesandt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Empfangsantenne (6) der Radaranordnung für Zirkular
polarisation ausgelegt ist.
Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die für Zirkularpolarisation ausgelegte Radarempfangsan
tenne (6) und die mit Linearpolarisation arbeitende Radarsende
antenne (4) durch Hornstrahler realisiert sind, welche mit ein
und demselben Reflektor (7) zusammenwirken.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Vergleich zum Betrieb mit einer für lineare Kopolarisa
tion ausgelegten Empfangsantenne der Radaranordnung eine
erhöhte, vorzugsweise verdoppelte Sendeleistung abgestrahlt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883825878 DE3825878C1 (de) | 1988-07-29 | 1988-07-29 | Monopuls-Zielverfolgungsradaranordnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883825878 DE3825878C1 (de) | 1988-07-29 | 1988-07-29 | Monopuls-Zielverfolgungsradaranordnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3825878C1 true DE3825878C1 (de) | 1995-08-03 |
Family
ID=6359890
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883825878 Expired - Fee Related DE3825878C1 (de) | 1988-07-29 | 1988-07-29 | Monopuls-Zielverfolgungsradaranordnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3825878C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0773598A3 (de) * | 1995-11-07 | 1997-06-11 | Denso Corporation | Aperturantenne |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2658991A (en) * | 1946-05-08 | 1953-11-10 | Richard S O'brien | Antijamming radar system |
US3171125A (en) * | 1961-10-05 | 1965-02-23 | Sanders Associates Inc | Radar countermeasures antenna system |
US4335387A (en) * | 1979-06-13 | 1982-06-15 | Thomson-Csf | Radar antenna with rotating linear polarization designed to reduce jamming |
US4544926A (en) * | 1981-05-11 | 1985-10-01 | Selenia, Industrie Elettroniche Associate, S.P.A. | Adaptive jamming-signal canceler for radar receiver |
-
1988
- 1988-07-29 DE DE19883825878 patent/DE3825878C1/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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