DE3825721A1 - Verfahren und vorrichtung zur ein- und/oder abschaltung eines brenners - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur ein- und/oder abschaltung eines brennersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur sicheren und kontrollierten Ein- und/oder Abschaltung
eines Brenners.
Das Ein- und Abschalten eines Brenners, also die Zündung und
Löschung, erfolgt in der Regel folgendermaßen: die
Brennereinrichtung, die prinzipiell aus dem Brenner selbst,
davor geschalteten Versorgungsleitungen und einem oder
mehreren in diesen Leitungen angeordneten Ventilen besteht,
wird durch Öffnen der Versorgungsleitungen und Zündung des
dann aus dem Brenner austretenden Gasgemisches in Betrieb
genommen. Andererseits wird der Brenner einfach durch
Schließen der Ventile in den Versorgungsleitungen wieder
abgeschaltet. Beim Abschalten treten bei dieser
Vorgehensweise oft Flammenrücktritte in den Brenner hinein
auf, die zu Gefährdungen der betreibenden Personen und zu
Schäden an der Brennervorrichtung führen können. Allgemein
bekannt ist auch der dabei auftretende laute Knall. Bei der
Zündung eines Brenners nach Öffnung der Versorgungsleitungen
treten andererseits aufgrund der zunächst undefinierten
Zufuhr von Brenngas und Sauerstoffgas kurzzeitig nicht
vorhersehbare Flammenbildungen auf, die ebenfalls zu
Gefährdungen und Problemen führen können.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zur Ein- und/oder Abschaltung eines
Brenners zu schaffen, das die Nachteile des bekannten
Vorgehens überwindet und einen sicheren und beherrschten
Ein- und Abschaltvorgang für einen Brenner liefert.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zur Ein- und/oder
Abschaltung eines Brenners in die mit einem Rückschlagventil
ausgestatteten Versorgungsleitungen stromabwärts der
Rückschlagventile ein Inertgas derart eingeleitet wird, daß
das Inertgas einen höheren Druck als das in der jeweiligen
Versorgungsleitung zugeführte Verbrennungsgas besitzt, wobei
bei der Einschschaltung des Brenners die Inertgaszufuhr nach
kurzer Zeit abgebrochen und die dann fließenden
Verbrennungsgase - Brenngas und Sauerstoffgas - gezündet
werden und wobei bei der Abschaltung des Brenners der
Inertgasfluß durch den Brenner nach Erlöschen der Flamme
beendet wird.
Durch die Einleitung des Inertgases in die
Versorgungsleitungen mit einem höheren Druck als das in der
jeweiligen Versorgungsleitung zugeführte Verbrennungsgas
wird bewirkt, daß bei eingeschalteter Inertgaszufuhr nur
Inertgas zum Brenner fließt. Im Fall der Brennerabschaltung
bedeutet dies, daß durch Öffnung der Inertgaszufuhr die
weitere Zufuhr von Verbrennungsgasen aufgrund der
Rückschlagventile unterbrochen wird und das einfließende
Inertgas die noch vorhandenen Verbrennungsgase verdünnt und
aus dem Brenner verdrängt, wodurch der Brenner schließlich
auch zum Erlöschen gebracht wird. Beim Einschalten des
Brenners wird durch die anfängliche Inertgaszufuhr mit
anschließenden Abbrechen ein gleichzeitiges Einfließen der
Verbrennungsgase in den Brenner mit fest voreingestellten
Mengen bewirkt. Sowohl beim Ein- als auch beim Abschalten
wird so ein sicherer und kontrollierter Ablauf erreicht.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren können prinzipiell alle bei
Verbrennungsvorgängen inerten Gase zur Anwendung kommen,
also z.B. alle Edelgase. Die Verwendung von Stickstoff ist
aber aus Kostengründen und der ebenfalls geeigneten
Eigenschaften besonders vorteilhaft.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht grundsätzlich aus einem Brenner mit
Versorgungsleitungen für die Verbrennungsgase, wobei in den
Versorgungsleitungen Einstellventile und Absperrventile
angeordnet sind, und ist insbesondere dadurch
gekennzeichnet, daß in den Versorgungsleitungen
stromaufwärts vor den Einstellventilen Rückschlagventile
angeordnet sind und daß in die Versorgungsleitungen zwischen
den Einstellventilen und den Rückschlagventilen
Inertgasleitungen wobei in den Inertgasleitungen ebenfalls
Rückschlagventile und Einstellventile angeordnet sind und
die Inertgaszufuhr zu den Inertgasleitungen ein- und
ausschaltbar ist.
Mit einer so gestalteten Schaltung kann das erfindungsgemäße
Verfahren ausgeführt werden.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung einer
erfindungemäßen Vorrichtung besteht darin, daß in den
Versorgungsleitungen jeweils in Reihenfolge stromaufwärts
ein Regelventil und ein drucksteuerbares Absperrventil vor
dem Rückschlagventil angeordnet sind und ebenso die
Inertgaszufuhr mittels eines drucksteuerbaren Absperrventils
schaltbar ist, wobei die steuerbaren Absperrventile mit
Schaltern und Hilfsventilen verbunden sind, die sie
schalten. Die Absperrventile in den Versorgungsleitungen
werden bei Druckentlastung über eine Drossel, die an das
schaltende Hilfsventil gekoppelt ist, entlüftet. Durch die
drucksteuerbaren Absperrventile, d.h. durch die mit Gaszu-
oder -abfuhr schaltbaren Ventile, in Kombination mit den sie
schaltenden Hilfsventilen und Schaltern werden gleichzeitig
mehrere Ventile geschaltet, so daß zum Ein- oder Abschalten
der Vorrichtung jeweils nur ein Schalter zu betätigen ist.
Es ergibt sich also eine vereinfachte Bedienung. Die
drucksteuerbaren Absperrventile werden dabei mit dem
Inertgas gesteuert. Dies hat zur Folge, daß die Vorrichtung
nur bei genügendem Inertgasdruck funktionsfähig ist, also
ein Ausströmen von Verbrennungsgasen ohne Inertgasversorgung
nicht vorkommen kann. Daraus resultiert zusätzliche
Sicherheit.
Im folgenden sollen Ausführungsbeispiele für erfindungs
gemäße Vorrichtungen anhand der Zeichnungen näher erläutert
werden.
Die Fig. 1 und 2 zeigen Schaltungsskizzen
erfindungsgemäßer Vorrichtungen.
Fig. 1 zeigt einen Brenner 1 mit Versorgungsleitungen 18,
19, in denen Regelventile 3, 4, Rückschlagventile 7, 8 und
Hauptventile 24, 25 angeordnet sind. In die
Versorgungsleitungen 7, 8 münden stromabwärts nach den
Rückschlagventilen 18, 19 Inertgasleitungen 20, 21. In den
Inertgasleitungen befinden sich ebenfalls Rückschlagventile
12, 13 und Einstellventile 26, 27. Nach der Vereinigung der
beiden Inertgasleitungen ist das Hauptinertgasventil 28
angeordnet, über das die Inertgasversorgung erfolgt.
Zur Einschaltung des Brenners werden zunächst bei
geschlossenen Hauptventilen und Hauptinertgasventil die
Regelventile 3, 4 etwa so eingestellt, daß man später das
richtige Verbrennungsgasgemisch erhält. Danach wird das
Hauptinertgasventil 28 geöffnet und anschließend die
Hauptventile 24, 25. Über die Inertgasleitungen 20, 21
fließt nun Inertgas, beispielsweise Stickstoff, zu den
Versorgungsleitungen 18, 19. Hierbei sind die
Einstellventile 26, 27 auf Drücke eingestellt, die höher als
die Drücke sind, mit denen die Verbrennungsgase, z.B.
Acetylen und Sauerstoff, an den Rückschlagventilen 7, 8
anliegen. Dadurch wird bewirkt, daß trotz geöffneter
Hauptventile 24, 25 aufgrund der Rückschlagventile 7, 8
keine Verbrennungsgase zum Brenner gelangen und nur Inertgas
zum Brenner fließt. Nach kurzer Zeit wird dann das
Hauptinertgasventil geschlossen, worauf sich die
Rückschlagventile 7, 8 öffnen und die Verbrennungsgase
gleichzeitig und in dem voreingestellten Maß zu strömen
beginnen. Das den Brenner jetzt verlassende, zunehmend
brennbare Gasgemisch wird gezündet und kann mit den
Einstellventilen 3, 4 nachreguliert werden.
Die Einschaltung des Brenners kann aber selbstverständlich
auch einfach durch sofortiges Öffnen der Haupt- und
Regelventile 24, 25 und 3 und 4 entsprechend dem jetzt
allgemein ausgeführten Vorgehen ohne Inertgaseinsatz
erfolgen.
Zur erfindungsgemäßen Abschaltung des laufenden Brenners ist
das Hauptinertgasventil 28 zu öffnen, worauf das Inertgas in
die Versorgungsleitungen 18, 19 einfließt, die Rückschlag
ventile 7, 8 auslöst, zunehmend die Verbrennungsgase
verdünnt und verdrängt und so die Brennerflamme erstickt.
Anschließend werden die Hauptventile 24, 25 geschlossen und
letztlich auch wieder die Stickstoffzufuhr durch Schließen
von Ventil 28 beendet.
Es ergibt sich so ein sicherer und insgesamt kontrollierter
Ein- und Abschaltvorgang für einen Brenner, wobei
insbesondere beim Abschalten gefährliche Flammenrücktritte
ausgeschlossen sind.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung. Gezeigt ist ein Brenner 1 mit
Zündeinrichtung 2 und Versorgungsleitungen 18, 19 mit
Regelventilen 3, 4, druckansteuerbaren Absperrventilen 5, 6,
Hauptventilen 24, 25, wobei in den Versorgungsleitungen 18,
19 stromaufwärts der Absperrventile 5, 6 Rückschlagventile
7, 8 angeordnet sind. In die Versorgungsleitungen 18, 19
münden zwischen den Rückschlagventilen 7, 8 und den
Absperrventilen 5, 6 Inertgasleitungen 20, 21, die über eine
gemeinsame Hauptleitung 22, in der ein Hauptsteuerventil 15
angeordnet ist, mit einer Inertgasquelle verbunden sind. In
beiden Inertgasleitungen 20, 21 befinden sich vor der
Mündung in die Versorgungsleitungen 18, 19 ebenfalls
Rückschlagventile 12, 13. In der Inertgasleitung 20 befin
det sich stromaufwärts vom Rückschlagventil 12 überdies ein
weiteres Druckeinstellelement 14. Das Hauptsteuerventil 15
ist mit einem Ausschalter 17 verbunden, der ebenfalls an die
Inertgasquelle angeschlossen ist. Mit dem Ausschalter ist
ein Einschalter 16 wechselseitig verknüpft und wird
ebenfalls mit Inertgas versorgt. Ausschalter und Einschalter
wirken neben dem Hauptsteuerventil 15 auch auf die
Hilfsventile 10, 11, wobei diese wiederum Einfluß auf die in
den Versorgungsleitungen des Brenners angeordneten
Absperrventile 5, 6 nehmen. Schließlich steht Hilfsventil 10
noch mit einer Drossel 9 in funktioneller Verbindung.
Ist der Brenner in Betrieb und wird zum Auschalten der
Ausschalter 17 betätigt, so wird der Einschalter 16
entriegelt und das Hauptsteuerventil 15 erhält über den
Ausschalter 17 von der Inertgasquelle Druckdauerimpuls und
öffnet die Inertgaszufuhr über die Rückschlagventile 12, 13
in die Brennerversorgungsleitung 18, 19. Der in den
Inertgasleitungen 20, 21 eingestellte Druck ist 2 bis 20%,
vorzugsweise etwa 5 bis 10%, höher als der Druck, der in
der jeweiligen Versorgungsleitung 18 oder 19 herrscht. Auf
diese Weise wird einerseits dem in einer Versorgungsleitung
befindlichen Brenngas, z.B. Acethylen, und andererseits dem
in der anderen Versorgungsleitung befindlichen
Sauerstoffgas, z.B. Luft oder reiner Sauerstoff, Stickstoff
zugemischt und die Rückschlagventile 7, 8 zum Schließen
veranlaßt. Schließlich fließt nur noch reiner Stickstoff zum
Brenner 1 und die Brennerflamme erlischt. Gleichzeitig zum
Hauptsteuerventil 15 werden vom Ausschalter 17 die
Hilfsventile 10, 11 angesteuert, wobei Hilfsventil 11 den
Druckdauerimpuls auf die offenen Absperrventile 5, 6
unterbricht, wodurch diese zum Schließen veranlaßt werden
und Hilfsventil 10 eine dosierte Entlüftung, also ein
langsames Schließen, derselben Absperrventile über die
Drossel 9 bewirkt. Dies bedeutet, daß zur Abschaltung
einerseits Inertgas in die Versorgungsleitungen eingeleitet
wird und Brenn- und Sauerstoffgas verdrängt werden, während
andererseits gleichzeitig der Gasdurchfluß durch den Brenner
abgesenkt wird, bis schließlich kein Gas mehr fließt. Dies
führt zu einem sicheren, kontrollierten Erlöschen der
Brennerflamme ohne Rückzündungen bei gleichzeitig sparsamem
Umgang mit Inertgas.
Zum Einschalten wird der Einschalter 16 betätigt, wodurch
die Hilfsventile 10, 11 derart angesteuert werden, daß die
Brennerabsperrventile 5, 6 mit Inertgasdruck beaufschlagt
werden und öffnen. Gleichzeitig wird der Ausschalter 17
entriegelt, wodurch das Hauptsteuerventil 15 entlüftet und
zum Schließen der Inertgasleitung veranlaßt wird. Die Zufuhr
von Inertgas in die Brennerversorgungsleitungen ist somit
unterbunden und die Rückschlagventile in der Brenngas- und
der Sauerstoffgasversorgungsleitung öffnen, während die in
den Inertgaszuführungsleitungen schließen. Somit entsteht im
Brenner wieder ein zunehmend brennbares Gasgemisch, das
durch die am Brenner angeordnete Zündvorrichtung 2 entzündet
wird.
Bei dieser Ausgestaltung kann als zusätzliches Sicherheits
element der Brenner nur in Betrieb genommen werden, wenn die
Inertgasversorgung eingeschaltet und genügend Druck zum
Öffnen der Absperrventile 5, 6 vorhanden ist. Außerdem
erfolgt die Ein- und Ausschaltung des Brenner nur durch die
Betätigung eines Schalters, ohne daß Ventile in richtiger
Reihenfolge geöffnet und geschlossen werden müssen.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit seinen Ausgestaltungen
liefert also die Möglichkeit, Ein- und Abschaltvorgänge bei
Brennern sicher, kontrolliert und auch in einfacher Weise
durchzuführen, und kann in vielen Einsatzgebieten von
Brennern zur Anwendung kommen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Ein- und/oder Abschaltung eines Brenners
mit Versorgungsleitungen für die Verbrennungsgase
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ein- und/oder
AbschaItung des Brenners in die mit einem
Rückschlagventil ausgestatteten Versorgungsleitungen
stromabwärts der Rückschlagventile ein Inertgas derart
eingeleitet wird, daß das Inertgas einen höheren Druck
als das in der jeweiligen Versorgungsleitung
zugeführte Verbrennungsgas besitzt, wobei bei der
Einschaltung des Brenners die Inertgaszufuhr nach
kurzer Zeit abgebrochen wird und die dann fließenden
Verbrennungsgase gezündet werden und wobei bei der
Abschaltung des Brenners der Inertgasfluß durch den
Brenner nach Erlöschen der Flamme beendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Stickstoff als Inertgas verwendet wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 2 bestehend aus einem Brenner mit
Versorgungsleitungen für die Verbrennungsgase, wobei
in den Versorgungsleitungen Einstellventile und
Absperrventile angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Versorgungsleitungen
stromaufwärts vor den Einstellventilen (3, 4)
Rückschlagventile (7, 8) angeordnet sind und daß in
die Versorgungsleitungen (18, 19) zwischen den
Einstellventilen (3, 4) und den Rückschlagventilen (7,
8) Inertgasleitungen (20, 21) einmünden, wobei in den
Inertgasleitungen (20, 21) ebenfalls Rückschlagventile
(12, 13) und Einstellventile (26, 27) angeordnet sind
und die Inertgaszufuhr zu den Inertgasleitungen ein-
und ausschaltbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Versorgungsleitungen Regelventile (3, 4)
und drucksteuerbare Absperrventile (5, 6) vorgesehen
sind und ebenso die Inertgaszufuhr mittels eines
drucksteuerbaren Absperrventils (15) schaltbar ist,
wobei die steuerbaren Absperrventile (15, 5, 6) mit
Schalteinheiten (16, 17) und Hilfsventilen (10, 11)
verbunden sind, die sie schalten, und die
Absperrventile (5, 6) bei Druckentlastung über eine
Drossel (9), gekoppelt an Hilfsventil (10), entlüften.
Priority Applications (1)
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DE19883825721 DE3825721C2 (de) | 1988-07-28 | 1988-07-28 | Verfahren und Vorrichtung zur Ein- und/oder Abschaltung eines Brenners |
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Publications (2)
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DE3825721C2 DE3825721C2 (de) | 1997-07-10 |
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