DE3825016A1 - Verfahren zum pruefen von hohlraeumen auf leckverluste und pruefgeraet zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum pruefen von hohlraeumen auf leckverluste und pruefgeraet zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen von Hohl
räumen auf Leckverluste gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruches 1 sowie ein Prüfgerät zur Durchführung des
Verfahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 6.
Es ist bekannt, ein undichtes Prüfobjekt mit Hilfe von
Dichtheitsprüfgeräten dadurch zu erkennen, daß diese den
zeitlichen Druckverlauf eines unter Über- oder Unterdruck
stehenden Fluides, mit welchem das Prüfobjekt gefüllt ist,
messen und mit einem vorgegebenen Druckverlauf vergleichen.
Diese im folgenden Signaldruck bezeichnete Meßgröße kann
sowohl mit normalen Manometern als auch mit Differenzdruck
meßgeräten gemessen werden. Bei letzteren wird an die eine
Meßkammer das Prüfobjekt, an die andere Meßkammer ein
Vergleichsvolumen mit möglichst konstantem Druck angeschlos
sen. Die Differenzdruckmeßgeräte dienen hier also als
Manometer mit kleinem Meßbereich und unterdrücktem Nullpunkt;
vgl. DE-OS 19 30 528.
Mit solchen Prüfgeräten können hohle, undichte und daher
fehlerhafte Objekte, in denen sich beim endgültigen Gebrauch
Flüssigkeiten oder Gase befinden, wie beispielsweise
Feuerzeugtanks, Kugelschreiberminen, Vergasergehäuse,
Zylindergehäuse von Verbrennungsmotoren, Rohrverbindungstei
le, u. ä. während des Herstellungsprozesses entdeckt und
ausgesondert werden. Da diese Prüfgeräte meist bei der
Produktion von Massengütern zur Anwendung gelangen, besteht
ein großer Bedarf an Prüfgeräten, die im Interesse einer
rationellen Fertigung diese Prüfvorgänge möglichst schnell
durchführen können.
Die zum Prüfen notwendige Zeit, die Prüfzeit, kann in die
Zeitabschnitte "Füllzeit, Wartezeit und Meßzeit" unterteilt
werden, wobei unter Füllzeit die Zeit verstanden wird,
innerhalb der das Gesamtvolumen der Prüfeinrichtung den
vorgesehenen Prüfdruck annimmt. Dieses Volumen besteht in der
Hauptsache aus dem Volumen des Prüfobjektes, aus den Volumen
der Rohrleitungen, des Manometers bzw. der Kammern des
Differential-Manometers.
Die Wartezeit beginnt mit der Abschaltung der Druck
quelle vom Prüfobjekt, sie endet bei Verwendung normaler
Manometer mit einer vom Prüfobjekt abhängigen, voreingestell
ten Zeit, bei Verwendung von Differenzdruck-Meßgeräten mit
der Trennung der beiden Kammern dieser Meßgeräte. Während der
Wartezeit soll der Signaldruck bzw. der Signaldifferenzdruck
seine auswertbare Höhe annehmen.
Wie die Erfahrung gezeigt hat, nimmt der Signaldruck bzw.
Signaldifferenzdruck seine auswertbare Höhe infolge von
Wechselwirkungen zwischen dem für die Prüfung verwendeten
Fluid und der inneren Oberflächen - im folgenden kurz
"Oberfläche" - des Prüfobjektes nicht sofort nach Trennung
der Druckquelle an. So verhält sich ein Prüfobjekt, dessen
innere Oberfläche porös ist, anders als das gleiche
Prüfobjekt mit innerer glatter Oberfläche. Bei einem
abgeschlossenen Prüfobjekt mit poröser Oberfläche verändert
sich der Signaldruck solange, bis die in der Oberfläche
vorhandenen Poren vom Prüfgas durchdrungen sind. Dagegen
bleibt beim gleichen Prüfobjekt mit glatter Oberfläche der
Druck konstant. Ähnlich wie eine poröse Oberfläche wirkt ein
Lunker, der mit dem Hauptraum, beispielsweise über einen
dünnen Kanal verbunden ist. Entsprechendes gilt, wenn das
Innere des Prüfobjektes mit Wasser benetzt ist. In einem
solchen Falle verändert sich der Signaldruck solange, bis das
Prüffluid mit Wasserdampf gesättigt ist. Schließlich können
auch durch chemische Reaktionen, wie Oxidationen, zwischen
dem Prüffluid und dem Prüfobjekt zeitabhängige Signaldruck
änderungen entstehen.
Bei derartigen oberflächenaktiven Prüfobjekten mit das
Meßsignal störenden Vorgängen kann daher die Meßzeit erst
nach einer ausreichenden Wartezeit beginnen, innerhalb
welcher die Wechselwirkungen zwischen Prüffluid und
Prüfobjekt hinreichend abgeklungen sind.
Es ist bekannt, das Abklingen der Oberflächenaktivität in die
Füllzeit zu verlegen. Die Meßzeit einer solchen Prüfvorrich
tung beginnt dann mit dem Ende der Füllzeit. Aus dem
Druckverlauf des Prüfgases während der Meßzeit wird auf eine
Leckrate zwischen dem Wert "Null" und einem "Ausschußwert"
geschlossen; vgl. DE-OS 24 24 409.
Es ist ferner bekannt, den ermittelten Differenzdruck durch
ein elektrisches Signal in Form einer Spannung darzustellen
und aus dem zeitlichen Differntialquotienten oder einem
zeitlichen Differenzquotienten der elektrischen Ausgangsgröße
des Differenzdruck-Meßgerätes die Leckrate des Prüfobjektes
zu ermitteln; vgl. DE-PS 31 01 983.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Einfluß der
Oberflächenaktivität der Prüfobjekte auf die Meßzeit zu
verringern, die bekannten Verfahren und Vorrichtungen Meidung
der geschilderten Nachteile also derart weiterzubilden, daß
die Prüfzeit wesentlich verkürzt wird, ohne dabei Minderungen
in der Prüfgenauigkeit in Kauf nehmen zu müssen.
Ausgehend von einem Dichtheitsprüfgerät gemäß der DE-
PS 31 01 983 ist diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 für das
Verfahren und durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruches 6 für die Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gelöst.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Durch die Erfindung werden also insbesondere die Verfahren,
bei denen als Signal für die Leckrate eines Prüfobjektes die
sich während der Meßzeit einstellende zeitliche Änderung des
Signaldruckes verwendet wird, dadurch weitergebildet, daß
außer deren erstem Differentialquotienten auch der zweite
zeitliche Differentialquotient ermittelt wird, der nach
Erreichen eines vorgebbaren Grenzwertes als Auslösesignal zur
Auswertung des ersten Differentialquotienten dient, der, je
nachdem, ob er gleich, höher oder niedriger ist als
derjenige, welcher eine zulässige Leckrate repräsentiert, als
Ausschuß- oder Gut-Signal definiert wird, wobei die als
Signaldruck dienende Meßgröße sowohl mit normalen Manometern
als auch mit Differenzdruck-Meßgeräten gemessen werden kann.
Durch die Bestimmung des zweiten Differentialquotienten vor
Abklingen der Oberflächenaktivität des Prüfobjektes kann die
Prüfzeit gegenüber bekannten Verfahren wesentlich verkürzt
werden. Unterscheidet sich innerhalb einer vorgegebenen
Prüfzeit der Wert des zweiten Differentialquotienten von
"Null", wird angezeigt, daß das Prüfobjekt oberflächenaktiv
ist. Die hierdurch bedingten Störungen des Meßsignals klingen
annäherungsweise in einer e-Funktion ab. Bekanntlich ist der
Wert des zweiten Differentialquotienten bei e-Funktionen
gleich dem Wert des ersten Differentialquotienten, so daß
ersterer zur Bestimmung des Aktivitätsfehlers des Prüfobjek
tes verwertet werden kann. Werden beide Differentialquotien
ten addiert, so beschreibt die Summe das Leckverhalten des
Prüfobjektes. Liegt die Summe in der Zeitachse, so handelt es
sich um ein dichtes Objekt. Liegt sie dagegen außerhalb der
Zeitachse, ist dies ein Zeichen für eine vorhandene
Undichtigkeit des Objektes. Hieraus ist zu ersehen, daß
Aktivitätsfehler beim Prüfvorgang eliminiert werden und daß
das jeweilige Prüfobjekt unmittelbar nach der Trennung von
der Druckquelle gemessen werden kann. Die genaueste
Vermessung der Leckrate des Prüfobjektes wird nach Abklingen
der Oberflächenaktivität des Prüfobjektes erhalten.
Erfindungsgemäß wird jedoch zwecks Verkürzung der Prüfzeit
diese optimiert, indem in einem Zeitbereich gemessen wird,
innerhalb dessen der zweite Differentialquotient zwischen 90
% und 50% seines Anfangswertes liegt. Auf diese Weise wird
ein Optimum der Prüfzeit mit hinreichend kleiner Streuung der
Leckmessungen bei möglichst kurzer Meßzeit erzielt. Die
kürzeste Prüfzeit oberflächenaktiver Objekte wird dagegen bei
einer Leckmessung erzielt, welche unmittelbar nach der
Trennung des Prüfobjektes von der Druckquelle beginnt. Wie
die Erfahrung gezeigt hat, ist jedoch bei Wahl dieses
Zeitpunktes für den Beginn der Messung die Streuung der
Leckmessungen mehrerer gleichartiger Prüfobjekte groß, so daß
Prüfobjekte mit kleinen Lecks schlecht erkannt werden. Diese
Tatsache ist bei der Wahl der zu verwendenden Parameter unter
Berücksichtigung der geforderten Toleranzgrenze zu
berücksichtigen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
mehr oder minder schematisch dargestellten Ausführungsbei
spieles beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
und
Fig. 2a-5b Zeit-Druckdiagramme des Prüfgerätes
gemäß Fig. 1.
Eine beispielsweise als Kompressor ausgebildete, drucksteuer
bare Druckquelle Dq ist mit einem zu prüfenden Objekt Ob über
ein elektrisch steuerbares Magnetventil MV derart verbunden,
daß ein von der Druckquelle erzeugtes Fluid dann die hier
nicht dargestellten Hohlräume des Objektes auffüllt, solange
das Magnetventil geöffnet ist. Über eine Leitungsverbindung
10 ist der Eingang E 1 eines ersten druckmessenden Schaltglie
des DS 1 unmittelbar mit dem Prüfobjekt Ob verbunden. Das
druckmessende Schaltglied DS 1 weist einen elektrischen
Schaltausgang SA 1 in Form von einstellbaren Grenzkontakten G 1
auf, der über eine Leitungsverbindung 12 mit dem Schaltmagne
ten SM des Magnetventils MV verbunden ist. Das Schaltglied
DS 1 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein reibungs
freies Manometer mit digitalem und/oder analogen Ausgang,
vorzugsweise elektrischem Ausgang, mit einstellbarem
Grenzkontakt, über den das Magnetventil geschaltet wird.
Mit dem Ausgang A 1 des Schaltgliedes DS 1 ist der Eingang E 2
eines zweiten, vorzugsweise elektrischen, als Differenzier
glied arbeitenden Schaltgliedes DS 2 - das gleichfalls
reibungsfrei ausgebildet ist - verbunden, das ebenfalls einen
elektrischen Schaltausgang SA 2 in Form von einstellbaren
Grenzkontakten G 2 aufweist. Der Ausgang A 2 dieses Schaltglie
des ist mit dem Eingang E 3 eines dritten vorzugsweise
elektrischen, als Differenzierglied arbeitenden Schaltgliedes
DS 3 - das gleichfalls reibungsfrei ausgebildet ist -
verbunden, das ebenfalls einen elektrischen Schaltausgang SA 3
in Form einstellbarer Grenzkontakte 63 aufweist.
Mit Hilfe des Schaltgliedes DS 2 wird der erste zeitliche
Differentialquotient der vom ersten Schaltglied DS 1
festgestellten Druckänderung des Prüfobjektes Ob ermittelt,
während mit Hilfe des dritten Schaltgliedes DS 3 der zweite
zeitliche Differentialquotient der genannten Druckänderung im
Objekt Ob festgestellt wird.
Die die Schaltausgänge SA 2 und SA 3 der Schaltglieder DS 2 und
DS 3 bildenden Grenzkontakte G 2 und G 3 sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel der Einfachheit halber jeweils mit je
einer Signallampe L 2 bzw. L 3 verbunden.
Durch die vorstehend beschriebene Anordnung ist der vom
Schaltglied DS 1 im Prüfobjekt herrschende Prüfdruck ablesbar,
während das Schaltglied DS 2 den ersten zeitlichen Differen
tialquotienten und DS 3 den zweiten zeitlichen Differential
quotienten des gemessenen Prüfdruckes anzeigt.
Über ein nicht näher dargestelltes Steuergerät St wird die
Meßsequenz der vorstehend beschriebenen Anordnung wie folgt
gesteuert.
Nach Anschluß eines Prüfobjektes Ob wird durch einen
Startimpuls des Steuergerätes St das Magnetventil MV
geöffnet, so daß Prüffluid in das Objekt einfließen kann.
Hierdurch steigt der Druck im Schaltglied DS 1 solange an, bis
sein eingestellter Grenzkontakt G 1 aktiviert wird, durch den
das Magnetventil MV geschlossen wird.
Nahezu gleichzeitig mit dem Schaltglied DS 1 ermittelt das
Schaltglied DS 2 den ersten zeitlichen Differentialquotienten
des Prüfdruckes und das Schaltglied DS 3 den zweiten zeitli
chen Differentialquotienten des genannten Prüfdruckes und
zeigt diesen an. Erreicht die Anzeige im Schaltglied DS 3 den
Wert "Null" oder einen anderen vorgegebenen Wert, so wird der
Grenzkontakt G 3 geschlossen und damit die Signallampe L 3
geschaltet. Sobald diese Signallampe geschaltet wird,
der zweite Differentialquotient des Prüfdruckes also einen
vorgegebenen Wert unterschreitet, wird die Größe des im
zweiten Schaltglied DS 2 ermittelten ersten Differentialquo
tienten des Prüfdruckes bestimmt, der das Leckverhalten des
Prüfobjektes repräsentiert. Diese Signalgröße zur Auslösung
von Schaltmitteln durch die zum Beispiel automatische Weichen
gestellt werden können, mit welchen die Prüfobjekte als gut
oder als Ausschußstücke sortiert werden können, dient in dem
vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel - wie bereits
erwähnt - der Einfachheit halber der Auslösung der
Signallampe L 2.
Durch das Schaltglied DS 2 wird also ermittelt, ob ein
bestimmter Leckwert unterschritten oder überschritten ist.
Ist dieser Leckwert überschritten, wird "Ausschuß"
signalisiert, anderenfalls dagegen "gut" signalisiert, wobei
diese Anzeige erfindungsgemäß erst dann erfolgt, wenn im
Schaltglied DS 3 ein vorgegebener Signalwert unterschritten
wird.
Nunmehr sei anhand der Zeit-Druck-Diagramme gemäß den Fig.
2a bis 5b die Funktion der einzelnen Schaltglieder DS 1 bis
DS 3 beschrieben.
Wie diesen Figuren zu entnehmen ist, sind dort über der Zeit
der Druck im Prüfobjekt und im Schaltglied DS 1 sowie dessen
erster und zweiter zeitlicher Differentialquotient
dargestellt.
Zum Zeitpunkt "Null" wird - wie bereits beschrieben - das
Magnetventil M geöffnet, Prüffluid strömt aus der Quelle ins
Objekt, der Druck in seinem Inneren steigt an. Er ist als
ausgezogene Linie in einem verkürzten Koordinatensystem
dargestellt. Im Zeitpunkt tr wird das Magnetventil MV
geschlossen, danach bleibt der Prüfdruck konstant, wie aus
der Fig. 2a hervorgeht. Dieser Druckverlauf gilt für einen
dichten Prüfling ohne Oberflächenaktivität. Die strichpunk
tierte Linie deutet den Druckverlauf nach Trennung des
Objektes von der Quelle an, wenn sich der Prüflingsdruck
wegen einer Oberflächenaktivität im Prüfling verändert. Die
einfach gestrichtelte Linie zeigt, wie der Druck im Objekt
steigen würde, wenn es nicht nach Erreichen einer bestimmten
Höhe von der Quelle abgeschaltet werden würde.
Die Fig. 2b zeigt zeitabhängig den Druck eines Prüflings mit
einem Leck. Zum Zeitpunkt tr wird, wie in Fig. 2a
dargestellt, die Quelle vom Objekt abgetrennt. Da es sich
hier um ein undichtes Objekt handelt, muß der Prüfdruck nach
der Tennung absinken; dies ist mit der ausgezogenen Linie
dargestellt.
Ist dieses Objekt oberflächenaktiv, dann ändert sich der
Druck zeitabhängig entsprechend der strichpunktierten Linie.
In den Fig. 3a und 3b ist der erste zeitliche Differen
tialquotient des in Fig. 2a und 2b gezeichneten Druckes im
Objekt dargestellt. Da die Drucksteigerung allmählich
abnimmt, sinkt dp/dt stetig auf den zum Zeitpunkt tr
herrschenden Wert. Bei einem dichten Objekt ohne Oberflächen
aktivität fällt dp/dt im Zeitpunkt tr auf den Wert "0".
Bei einem dichten Objekt mit Oberflächenaktivität (strich
punktiert in Fig. 3a) fällt dp/dt zunächst auf einen
negativen Wert und steigt dann allmählich auf den Wert "0"
in demselben Maße, in dem sich der Druck im Objekt mit
Abklingen der Oberflächenaktivität einem konstanten Wert
nähert.
In Fig. 3b sind die entsprechenden Funktionen bei undichten
Objekten dargestellt. Die ausgezogene Linie entspricht
Objekten ohne, die strichpunktierte Linie solchen mit
Oberflächenaktivität.
Die Fig. 4a und 4b zeigen den zweiten zeitlichen
Differentialquotienten des Druckes im Objekt. Es ist zu
erkennen, daß er hinreichend lange nach dem Zeitpunkt tr
immer den Wert "0" annimmt, unabhängig davon, ob das Objekt
dicht oder undicht ist. Soll das Leckverhalten sehr genau
vermessen werden, dann muß gewartet werden, bis der zweite
Differentialquotient nahezu den Wert "0" erreicht; dies wird
allerdings die Prüfzeit verlängern, solange, bis die
Oberflächenaktivität abgeklungen ist.
In den Fig. 5a und 5b sind die Summen der beiden
Differentialquotienten als ausgezogene starke Linien
dargestellt, die das Leckverhalten des Prüfobjektes
verkörpern. In Fig. 5a ist zu erkennen, daß die Summe in der
Zeitachse liegt, das Prüfobjekt ist also dicht. In Fig. 5b
dagegen liegt die Summe außerhalb der Zeitachse, das
Prüfobjekt ist also undicht.
Die Prüfzeit wird für geeignete Objekte dadurch verkürzt, daß
der zweite Differentialquotient vor Abklingen der Oberflä
chenaktivität gemessen wird. Unterscheidet sich sein Wert von
"0", dann wird damit angezeigt, daß das Prüfobjekt
oberflächenaktiv ist. Die hierdurch bedingten Störungen des
Meßsignals klingen annähernd in einer e-Funktion ab. Da der
Wert des zweiten Differentialquotienten bei e-Funktionen
bekanntlich gleich dem des ersten ist, wird dieser zur
Bestimmung des Aktivitätsfehlers verwertet. Werden - wie
bereits erwähnt - beide Differentialquotienten addiert, so
beschreibt die Summe das Leckverhalten des Prüfobjektes.
Liegt sie - wie in Fig. 5a dargestellt - in der dargestell
ten Zeitachse, so handelt es sich um ein dichtes Objekt,
liegt sie außerhalb der Zeitachse - wie in Fig. 5b
dargestellt -, dann ist das Objekt undicht. Die kürzeste
Prüfzeit oberflächenaktiver Prüfobjekte entsteht bei einer
Leckmessung, welche unmittelbar nach der Trennung beginnt.
Claims (9)
1. Verfahren zum Prüfen von Hohlräumen eines Prüfobjektes
auf Leckverluste mit einem die Hohlräume ausfüllenden,
unter Über- oder Unterdruck stehenden Fluid, dessen
Druckänderung nach Abschalten der Fluidquelle vom Prüfobjekt
während der Meßzeit durch eine physikalische Größe
dargestellt, nach der Zeit differenziert und der Differen
tialquotient als die Leckrate des Prüfobjektes verkörperndes
Signal verwendet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Größe des die Leckrate verkörpernden Signals durch
einen Grenzwert des zeitlichen zweiten Differentialquotienten
dieses Signals bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste und zweite zeitliche
Differentialquotient mit Hilfe einer Rechenschaltung addiert
werden und daß aus der Summe der Differentialquotienten die
Größe der Leckrate abgeleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Ermittlung der Größe der Leckrate
anstelle des zweiten zeitlichen Differentialquotienten ein
zeitlicher Differenzquotient verwendet wird, dessen
Zeitdifferenz klein gegen die Meßzeit ist.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Füllzeit der Hohlräume
des Prüfobjektes beendet wird, wenn der Fülldruck des die
Hohlräume auffüllenden Fluids einen bestimmten Wert erreicht
hat.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Größe des die Leckrate verkörpernden Signals in einem
Zeitbereich gemessen wird, innerhalb dessen der zweite
zeitlicheDifferentialquotient des augenblicklichen
Prüfdruckes zwischen 90% und 50% seines Anfangswertes
liegt.
6. Prüfgerät zum Prüfen von Hohlräumen auf Leckverluste
mit Hilfe eines Fluids gemäß dem Verfahren nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 5, mit einer Druckquelle,
mindestens einem Schaltventil und mindestens einem
Schaltgeber zwecks gesteuerten Ausfüllens des jeweils zu
messenden Hohlraumes des Prüfobjektes sowie mit auf die
jeweilige Leckrate ansprechenden Schaltmitteln zur Auslösung
von Anzeige-, Steuer- und ähnlichen Mitteln, dadurch
gekennzeichnet, daß ein erstes druckmessendes
Schaltglied (DS 1) mit seinem Druckeingang (E 1) mit dem zu
prüfenden Hohlraum des Prüfobjektes (Ob) direkt und mit
seinem als elektrischer Signalgeber ausgebildeten Schaltaus
gang (G 1) mit dem die Fluidzufuhr zum Prüfling (Ob)
steuernden Schaltventil (MV) verbunden ist, während der
Ausgang (A 1) mit dem Eingang (E 2) eines weiteren Schaltglie
des (DS 2) zwecks Ermittlung des ersten zeitlichen Differen
tialquotienten der im Prüfobjekt auftretenden Druckänderung
verbunden ist, dessen Ausgang (A 2) zum Eingang (E 3) eines
dritten Schaltgliedes (DS 3) führt, das der Ermittlung des
zweiten zeitlichen Differentialquotienten der im Prüfobjekt
auftretenden Druckänderung dient, und dessen als elektrischer
Signalgeber ausgebildeter Schaltausgang (G 3) den ebenfalls
als elektrischer Signalgeber ausgebildeten Schaltausgang (G 2)
des zweiten Schaltgliedes (DS 2) zur Auswertung der dort
anstehenden Signalgröße freigibt.
7. Prüfgerät nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schaltglied (DS 1) als Manometer
mit digitalen und/oder analogen Ausgang ohne reibende
mechanische Signalübertragungsglieder und mit einstellbaren
Grenzwertkontakten ausgebildet ist.
8. Prüfgerät nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schaltglieder (DS 2, DS 3) als
Differenzierglieder ohne reibende mechanische Signalübertra
gungsglieder ausgebildet sind.
9. Prüfgerät nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das erste druckmessende Schaltglied
(DS 1) ein Differenzdruck messendes Schaltglied mit zwei
Meßkammern ist, dessen eine Meßkammer mit dem zu prüfenden
Hohlraum des Prüfobjektes und dessen andere Meßkammer mit
einem konstanten Druck beaufschlagt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883825016 DE3825016A1 (de) | 1988-07-22 | 1988-07-22 | Verfahren zum pruefen von hohlraeumen auf leckverluste und pruefgeraet zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883825016 DE3825016A1 (de) | 1988-07-22 | 1988-07-22 | Verfahren zum pruefen von hohlraeumen auf leckverluste und pruefgeraet zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3825016A1 true DE3825016A1 (de) | 1990-01-25 |
DE3825016C2 DE3825016C2 (de) | 1993-04-29 |
Family
ID=6359360
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883825016 Granted DE3825016A1 (de) | 1988-07-22 | 1988-07-22 | Verfahren zum pruefen von hohlraeumen auf leckverluste und pruefgeraet zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3825016A1 (de) |
Citations (4)
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DE3101983C2 (de) * | 1979-07-26 | 1986-09-11 | Samson Ag, 6000 Frankfurt | Dichtheitsprüfgerät |
US4715214A (en) * | 1986-10-03 | 1987-12-29 | S. Himmelstein And Company | Leak tester |
-
1988
- 1988-07-22 DE DE19883825016 patent/DE3825016A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3825016C2 (de) | 1993-04-29 |
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