DE3824908A1 - Verfahren und vorrichtung zum elektrostatischen spruehbeschichten - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum elektrostatischen spruehbeschichtenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum elektrostatischen
Sprühbeschichten gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
1.
Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum
elektrostatischen Sprühbeschichten gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 4.
Die US-PS 45 00 560 zeigt eine Vorrichtung zum
elektrostatischen Sprühbeschichten von Objekten mit
Beschichtungspulver, mit einer Feuchtigkeitseinstell
vorrichtung zur Einstellung des Feuchtigkeitsgehaltes des
Beschichtungspulvers durch Befeuchten und/oder Beheizen,
bevor dieses Beschichtungspulver durch eine Sprühvor
richtung elektrostatisch aufgeladen und auf zu
beschichtende Objekte gesprüht wird. Die Beschichtungs
qualität und der Wirkungsgrad des Beschichtungsverfahrens
sind, insbesondere bei Emailpulver, vom Feuchtigkeitsgehalt
des Beschichtungspulvers abhängig. Die Sprühvorrichtung ist
an einen geschlossenen Pulverbehälter angeschlossen, in
welchem sich
das Beschichtungspulver in einem fluidisierten Zustand
befindet. Dem Pulverbehälter wird frisches Pulver, aus
einer Sprühkabine zurückgewonnenes Pulver, Gas zur
Fluidisierung des Beschichtungspulvers, und Dampf zur
Befeuchtung des fluidisierten Pulvers zugeführt. In der
Zuleitung des Gases befindet sich eine Heizvorrichtung. Die
Beschichtungsqualität und der Wirkungsgrad des
Beschichtungsverfahrens sind vom elektrischen Widerstand
des Pulvers abhängig. Der elektrische Widerstand des
Pulvers, insbesondere von Emailpulver, ist stark von seiner
Feuchtigkeit abhängig. Gemäß der US-PS 45 00 560 wird im
Pulverbehälter der Feuchtigkeitsgehalt des Gemisches aus
Gas und darin schwebenden Partikeln von Beschichtungspulver
gemessen. In Abhängigkeit von dem Meßwert wird entweder
Dampf zugeführt oder das Gas erhitzt. Trotz dieser
Maßnahmen treten in der Praxis starke Schwankungen in der
Art des Sprühens und in der Beschichtungsqualität auf,
insbesondere, wenn das Pulver ein Emailpulver ist.
Besonders nachteilig ist die Entstehung eines sogenannten
"Orangenhauteffektes" und andere unerwünschte
Ungleichmäßigkeiten der auf ein Objekt aufgebrachten
Pulverschicht. Der häufigste Grund hierfür ist ein
Rücksprüheffekt, welcher entsteht, wenn auf einem geerdeten
Objekt zuerst aufgebrachte Partikel von Beschichtungspulver
eine elektrisch geladene Isolationsschicht bilden, die von
freien Ionen von der Sprüheinheit noch mehr aufgeladen
wird. Diese elektrischen Ladungen können sich plötzlich in
Richtung zur Sprüheinheit entladen, wodurch Krater und
Löcher entstehen. Die elektrischen Ladungen in den auf ein
Objekt aufgebrachten Pulver-Partikeln haben zudem noch den
Effekt, daß sie nachfolgende Pulver-Partikel
elektrostatisch abstoßen können. Hierdurch entsteht
zusätzlich zu einer schlechten Beschichtungsqualität auch
ein großer Anteil von abfallendem Pulver, welches wieder
aufbereitet und zur erneuten Verwendung zurückgewonnen
werden muß. Diese Wirkungen können durch Erhöhung der
Feuchtigkeit des Pulvers günstig beeinflußt werden.
Allerdings kann das Pulver bei zu hoher Feuchtigkeit vom
Objekt abfallen, was zu Fehlbeschichtungen führt. Es ist
überraschend, daß diese Nachteile auch dann auftreten, wenn
das Pulver in einem geschlossenen Behälter bezüglich
Feuchtigkeitsgehalt konditioniert wird, wie dies in der US-
PS 45 00 560 beschrieben ist, und deshalb der
Feuchtigkeitsgehalt der umgebenden Luftatmosphäre nicht in
den Pulverbehälter eindringen kann. Der Feuchtigkeitsgehalt
des Pulvers kann sich aber auch ändern durch
Qualitätsänderungen von frischem Pulver, von aufbereitetem
zurückgewonnenem Pulver, von Luft zur Fluidisierung, und
von Dampf zur Befeuchtung des Pulvers, welche Materialien
alle in den Beschichtungsbehälter geleitet werden. Ferner
kann sich die Qualität des Pulvers durch die Qualität des
Gases oder der Luft ändern, mit welcher das Pulver vom
Beschichtungsbehälter zur Sprühvorrichtung transportiert
wird. Außerdem ist eine Beeinflussung des Pulvers nach dem
Versprühen zwischen der Sprüheinheit und dem zu
beschichtenden Objekt durch die umgebende Atmosphäre
möglich. Überraschend für den Fachmann ist auch, daß eine
optimierte Anlage aus nicht bekannten Gründen plötzlich
eine schlechtere oder eine bessere Beschichtungsqualität
erzeugt. Im Rahmen der Erfindung wurde auch erkannt, daß
der Feuchtigkeitsgehalt des Pulvers im Pulverbehälter nicht
ausreichend genau gemessen werden kann, und daß Änderungen
des Feuchtigkeitsgehaltes des Pulvers von den bekannten
Feuchtigkeitsmeßgeräten nur mit sehr langen zeitlichen
Verzögerungen meßbar sind.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, die
Beschichtungsqualität und den Wirkungsgrad beim
Sprühbeschichten von Objekten mit Beschichtungspulver,
insbesondere mit Emailpulver, zu verbessern.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die
kennzeichnenden Merkmale der unabhängigen Patentansprüche 1
und 4 gelöst.
Durch die Erfindung können sowohl sehr dünne als auch
verhältnismäßig dicke Schichten von Beschichtungsmaterial
auf Objekte gesprüht werden, ohne daß der Rücksprüheffekt
oder Orangenhauteffekt auftritt, und ohne daß
Beschichtungspulver vom Objekt abfällt. Damit hat man eine
bessere Beschichtungsqualität und einen besseren
Beschichtungswirkungsgrad. Diese Vorteile ergeben sich
gemäß der Erfindung dadurch, daß zur Pulverkonditionierung
direkt oder indirekt das Gewicht des Pulvers gemessen wird,
welches auf einem Objekt durch eine Sprühvorrichtung
abgeschieden wurde. Das Objekt kann das zu beschichtende
Objekt oder ein Testobjekt sein. Eine direkte Messung des
Feuchtigkeitsgehaltes des Pulvers ist nicht mehr nötig. Das
Gewicht des Beschichtungspulvers, welches an einem Objekt
haftet, kann gemäß der Erfindung durch Messung des
Gewichtes des Objektes vor und nach der Beschichtung mit
Pulver bestimmt werden. Wenn das Gewicht des
unbeschichteten Objektes bekannt ist, genügt es, das
Gewicht des beschichteten Objekts zu messen. Die
Gewichtsdifferenz zwischen unbeschichtetem und
beschichtetem Objekt ist das Gewicht des abgeschiedenen
Pulvers. Das gemessene Gewicht des beschichteten Objektes
abzüglich des Gewichtes des unbeschichteten Objektes,
entspricht dem Gewicht des auf dem Objekt haftenden
Pulvers, und es entspricht auch einer bestimmten Dicke des
auf dem Objekt haftenden Pulvers. Das gemessene Gewicht des
Beschichtungspulvers auf dem Objekt dient als Istwert und
wird gemäß der Erfindung mit einem Sollwert verglichen. In
Abhängigkeit vom Gewichtsvergleichsergebnis wird gemäß der
Erfindung die Feuchtigkeit und dadurch der elektrische
Widerstand des zu versprühenden Beschichtungspulvers
geregelt, also die Feuchtigkeit und dadurch der elektrische
Widerstand aufrechterhalten oder erhöht oder erniedrigt.
Dadurch erhält man gemäß der Erfindung ein von äußeren
Einflüssen unabhängiges System, welches gleichbleibende
gute Beschichtungsqualitäten erzeugt und einen guten
Wirkungsgrad hat.
Gemäß einer besonderen Ausbildung der Erfindung wird auch
die Stärke der Haftung des Beschichtungspulvers auf dem
Objekt gemessen und als zusätzlichen Istwert des
Beschichtungspulvers zur Einstellung des Feuchtigkeits
gehaltes verwendet. Dadurch wird vermieden, daß
Beschichtungspulver wegen zu hoher Feuchtigkeit vom Objekt
abfallen kann.
Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die
beiliegende Zeichnung beschrieben. Die Zeichnung zeigt als
Beispiel in
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer bevorzug
ten Ausführungsform der Vorrichtung nach der
Erfindung zum elektrostatischen Sprüh
beschichten von Objekten mit Beschichtungs
pulver, insbesondere mit Emailpulver.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung nach der Erfindung
zum Sprühbeschichten von Objekten mit Pulver, insbesondere
Emailpulver, enthält
eine Kabine 2,
mindestens eine Sprüheinheit 4,
einen Pulverbehälter 6,
eine Gewichtsmeßeinrichtung 8,
eine Luftbefeuchtungseinrichtung 10, und
eine elektronische Steuereinrichtung 12.
eine Kabine 2,
mindestens eine Sprüheinheit 4,
einen Pulverbehälter 6,
eine Gewichtsmeßeinrichtung 8,
eine Luftbefeuchtungseinrichtung 10, und
eine elektronische Steuereinrichtung 12.
Eine Förderkette 14 transportiert an ihr hängende Objekte
16 durch die Kabine 2. Eine pneumatische Fördereinrichtung
18 saugt nach dem Venturi-Injektorprinzip aus dem
Pulverbehälter 6 Pulver und fördert es zu der Sprüheinheit
4, welche es auf die Objekte 16 sprüht, die sich in der
Kabine 2 befinden. Von einem Druckluftnetz 20 strömt
Förderluft über eine Fördergasleitung 22 mit einem
einstellbaren elektromagnetischen Ventil 24 axial durch
einen Venturikanal 26 der Fördereinrichtung 18. Steuerluft
strömt vom Druckluftnetz 20 über eine Steuergasleitung 28
mit einem einstellbaren elektromagnetischen Ventil 30 in
den Unterdruckbereich 32 des Venturikanals 26 zur Steuerung
der Förderleistung.
Der Pulverbehälter 6 ist durch einen gasdurchlässig-
porösen Zwischenboden 34 in eine Gaskammer 36 und einen
darüber befindlichen Pulverraum 38 unterteilt. Luft strömt
vom Druckluftnetz 20 durch eine Gaszuleitung 40, dann über
eine Reingasleitung 42 mit einem einstellbaren
elektromagnetischen Ventil 44 und/oder über die
Luftbefeuchtungseinrichtung 10 zu einer Anschlußleitung 46,
und dann von dieser in die Gaskammer 36, durch den
Zwischenboden 34 in den Pulverraum 38, in welchem sie das
Pulver in einem Schwebezustand hält. In den Pulverraum 38
des Pulverbehälters 6 kann von oben durch eine Öffnung 48
frisches Pulver und aus der Kabine 2 zurückgewonnenes
Pulver zugeführt werden.
Die Feuchtigkeit des im Pulverraum 38 befindlichen Pulvers
wird geregelt und kann verändert oder auf einem gewünschten
Istwert gehalten werden, indem
- a) Luft direkt vom Druckluftnetz 20 über die Reingas leitung 42 und/oder
- b) mit Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, gesättigte Luft von der Luftbefeuchtungseinrichtung 10 dem Pulverbehälter 6 zugeführt wird, und/oder
- c) der Pulverbehälter 6 zur Verringerung des Feuchtigkeitsgehaltes des Pulvers durch eine ihn umgebende Heizvorrichtung 50 erwärmt wird.
Die Heizvorrichtung 50 ist elektrisch und ist über ein
Relais 52 an eine elektrische Stromquelle 53 angeschlossen.
Statt einer den Pulverbehälter 6 umgebenden Heizvorrichtung
50 kann auch eine in ihn hineinragende Heizvorrichtung
verwendet werden. Die vorstehend genannte Regelung des
Feuchtigkeitsgehaltes des Pulvers im Pulverraum 38 des
Pulverbehälters 6 erfolgt durch die Steuereinrichtung 12 in
Abhängigkeit vom Gewicht der Objekte 16 oder eines
Testobjektes 54, welche mit dem Pulver aus dem
Pulverbehälter 6 beschichtet wurden. Der von der
Gewichtsmeßeinrichtung 8 gemessene Gewichts-Istwert eines
mit Pulver beschichteten Objektes 16 oder Testobjektes 54
ist ein Maß für die Pulverschichtdicke auf den Objekten
16, da die Gewichtsdifferenz der Objekte 18 vor und nach
der Beschichtung mit Pulver dem Gewicht des an den
Objekten haftenden Pulvers entspricht, und dieses Gewicht
entspricht mit Bezug auf die Größe der beschichteten Fläche
der Objekte 16 einer bestimmten Pulver-Schichtdicke. Das
Testobjekt 54 kann gleich sein wie die Objekte 16, oder ein
bestimmtes Größen-Verhältnis dazu haben, so daß von der
Gewichtsmeßeinrichtung 8 gemessene Gewichte eines
Testobjektes 54 verwendet werden können anstatt die
Gewichte der Objekte 16 zu messen. Die
Gewichtsmeßeinrichtung 8 kann die Gewichte der Objekte 16
oder des Testobjektes 54 vor und nach dem Beschichten mit
Pulver messen und die gemessenen Gewichts-Istwerte über
elektrische Leitungen 56 der elektronischen
Steuereinrichtung 12 melden. In anderer Ausführungsform
ist in der Steuereinrichtung 12 der Gewichts-Istwert des
unbeschichteten Objektes 16 gespeichert oder als Festwert
so definiert, daß es genügt, wenn die
Gewichtsmeßeinrichtung 8 nur das Gewicht des beschichteten
Objektes 16 oder Testobjektes 54 mißt und ein
entsprechendes elektrisches Signal über die Leitungen 56
an die Steuereinrichtung 12 sendet. Die Steuereinrichtung
12 vergleicht die Gewichts-Istwerte mit einem Gewichts-
Sollwert und regelt in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis
den Feuchtigkeitsgehalt des Pulvers im Pulverbehälter 6 in
der genannten Weise durch Zufuhr von mit Wasser teilweise
oder ganz gesättigter Luft oder/und unbefeuchteter Luft in
den Behälter 6 oder/und durch Erwärmen des Behälters 6.
Durch Erwärmen des Behälters 6 mit der Heizvorrichtung 50
wird Feuchtigkeit verdampft.
Die Luftbefeuchtungseinrichtung 10 kann verschiedene
Ausführungsformen haben. Bei der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsform enthält sie einen mit Wasser
gefüllten Behälter 80, an welchen unten über eine
Zwischenleitung 62 mit einem einstellbaren
elektromagnetischen Ventil 64 die Gaszuleitung 40
angeschlossen ist. Die Gaszuleitung 40 enthält ein Ventil
68 und einen Druckregler 70. Luft von der Zwischenleitung
82 steigt durch das Wasser im Behälter 80 nach oben, wird
dabei mit Wasser vollständig oder teilweise gesättigt, und
strömt dann über eine weitere Zwischenleitung 72, welche am
Behälter 60 oben angeschlossen ist, zur Anschlußleitung 46
des Pulverbehälters 6. Die weitere Zwischenleitung 72
enthält ein Manometer 74 und ein einstellbares
elektromagnetisches Ventil 76. Eine Wasserzuleitung 77 mit
einem einstellbaren elektromagnetischen Ventil 79 ist unten
an den Wasserbehälter 60 angeschlossen. Alle einstellbaren
Ventile 24, 30, 44, 64, 76 und das Relais 52 sind an die
Steuerschaltung 12 angeschlossen und werden von ihr in
Abhängigkeit von Gewichts-Istwert-Signalen der
Gewichtsmeßeinrichtung 8 geregelt. In Abhängigkeit von
dieser Regelung wird die Luft, welche dem Pulverbehälter 6
zugeführt wird, nicht oder nur wenig befeuchtet oder
vollständig mit Wasser gesättigt. Statt Wasser kann auch
eine andere Flüssigkeit verwendet werden, oder es kann dem
Wasser ein Zusatzmittel beigefügt werden.
Der Wasserbehälter 60 ist mit einem Schwimmerschalter 61,
der die Wasserhöhe der Steuereinrichtung 12 meldet und
über das Ventil 79 regelt, einer von der Steuereinrichtung
geregelten Heizung 63, einem Thermostaten 65 und einem
Wasserablaßventil 67 versehen.
Die Gewichtsmeßeinrichtung 8 kann in verschiedener Weise
ausgebildet und an beliebigen Orten angeordnet werden. Bei
der Ausführungsform nach der Zeichnung ist die
Gewichtsmeßeinrichtung 8 an der Kabine 2 befestigt und sie
enthält einen Motor 80, dessen Welle 82 über einen Schlitz
84 im Kabinendach 86 ragt und ein Test-Objekt 54 trägt. Der
Motor 80 kann das Test-Objekt 54 zwischen der in
ausgezogenen Linien dargestellten im wesentlichen
horizontalen Meßposition 54/2 und einer relativ dazu um
90° nach unten geschwenkten, durch gestrichelte Linien
gezeichneten Beschichtungsposition 54/1 verschwenken. In
der in gestrichelten Linien gezeichneten
Beschichtungsposition 54/1 kann das Test-Objekt 54 von der
Sprüheinheit 4 während einer bestimmten Zeitdauer mit
Pulver beschichtet werden. Danach schwenkt der Motor 80 das
Test-Objekt 54 um 90° aus der Kabine 2 nach oben heraus in
die dargestellte Meßposition 54/2, in welcher der Motor 80
das Test-Objekt 54 auf einen Meßstab 88 einer Waage 90
legt. Der Meßstab 88 kann zurückgezogen werden, damit das
Test-Objekt 54 verschwenkt werden kann, und nach dem
Hochschwenken des Test-Objektes 54 in die in Fig. 1
gezeigte vorgerückte Stellung vorgeschoben werden, in
welcher der Motor 80 das Test-Objekt 54 auf den Meßstab 88
legt, so daß die Waage 90 das Gewicht des beschichteten
Test-Objektes 54 messen und ein dem Gewicht des
beschichteten Test-Objektes 54 entsprechendes Gewichts-
Istwertsignal über die Leitungen 56 an die elektronische
Steuereinrichtung 12 geben kann. Die Steuereinrichtung 12
vergleicht das Gewichts-Istwertsignal mit einem Gewichts-
Sollwert und regelt in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis
in der genannten Weise die Feuchtigkeit des Pulvers im
Pulverbehälter 6. Der Gewichts-Sollwert kann in der
elektronischen Steuereinrichtung 12 als Festwert oder als
variabler Wert enthalten sein. Durch die Einstellung des
Feuchtigkeitsgehaltes der Luft und/oder der Erwärmung des
fluidisierten Pulvers im Pulverbehälter 6 wird der
Feuchtigkeitsgehalt des Pulvers im Pulverbehälter 6 so
eingestellt, daß der Gewichts-Istwert im wesentlichen dem
Gewichts-Sollwert entspricht. Der Gewichts-Istwert
entspricht einer bestimmten Menge an Beschichtungspulver
auf dem beschichteten Objekt 16 oder auf dem beschichteten
Test-Objekt 54 und damit auch einer bestimmten Schichtdicke
von aufgesprühtem Pulver auf jedem der Objekte 16.
Zur Vermeidung der Gefahr, daß die aufgesprühte
Pulverschicht an den beschichteten Objekten 16 wegen zu
hohem Feuchtigkeitsgehalt des Pulvers nicht ausreichend
haftet und deshalb abfällt, ist eine
Erschütterungsvorrichtung 91 vorgesehen. Diese ist durch
einen Anschlagstift 91 gebildet, der sich normalerweise in
einer Stellung seitlich außerhalb des Schlitzes 84 der
Kabine 2 befindet und in die in Fig. 1 gezeigte Stellung
verschoben werden kann, in welcher er über den Schlitz 84
ragt. Dadurch kann der Motor 80 das Test-Objekt 54 beim
Hochschwenken von der unteren Position 54/1 in die obere
Position 54/2 gegen den Anschlagstift 91 schlagen, um zu
prüfen, ob dabei ein Teil des Pulvers vom Test-Objekt 54
abfällt. Danach wird der Anschlagstift 91 in die nicht
gezeigte Position außerhalb des Schlitzes 84 zurückgezogen,
das Test-Objekt 54 nach oben bis über die in Fig. 1
dargestellte Position 54/2 bewegt, der Meßstab 88 in die
dargestellte Stellung ausgefahren, und das Test-Objekt 54
auf den Meßstab 88 gelegt und damit in die in Fig. 1
dargestellte Position 54/2 gebracht. Der
Gewichtsunterschied des Test-Objektes 54 vor und nach dem
Abklopfen von Pulver an dem Anschlagstift 91 ist ein Maß
für die Stärke der Haftung des Pulvers auf dem Test-Objekt
54. In Abhängigkeit von dieser Stärke der Haftung des
Pulvers hält die elektronische Steuereinrichtung 12 den
Feuchtigkeitsgehalt des Pulvers im Pulverbehälter 6 stets
unterhalb einem kritischen Haftungs-Wert selbst dann, wenn
die durch die Gewichtsmessung der Waage 90 festgestellte
Beschichtungsmenge des nicht-abgeklopften Test-Objektes 54
einen größeren Feuchtigkeitsgehalt des Pulvers zulassen
würde. In abgewandelter Ausführungsform könnte die
Erschütterungsvorrichtung 91 anstatt des Anschlagstiftes 91
einen Schlagbolzen 92 aufweisen, der gegen das Test-Objekt
54 schlägt, während es auf dem Meßstab 88 liegt. Eine
dritte Variante besteht darin, das Test-Objekt 54 durch den
Motor 80 zu vibrieren. Je höher der Feuchtigkeitsgehalt des
Pulvers ist, desto niedriger ist sein elektrischer
Widerstand, und desto geringer ist die Gefahr eines
Rücksprüheffektes oder Orangenhauteffektes des
beschichteten Pulvers auf dem Objekt. Also ein besserer
Beschichtungswirkungsgrad, dünnere und dickere Schichten
Pulver auf ein Objekt beschichtbar als beim Stand der
Technik, und eine bessere Beschichtungsqualität. Bei zu
großem Feuchtigkeitsgehalt des Pulvers besteht jedoch die
Gefahr, daß die Pulverschicht vom Objekt abfällt, bevor sie
durch ein Erwärmungsverfahren auf das Objekt aufgeschmolzen
wird, deshalb wird gemäß der Erfindung der
Feuchtigkeitsgehalt auf einen Maximalwert begrenzt.
Funktionsbeschreibung: Die Vorrichtung nach Fig. 1
ermöglicht gemäß der Erfindung ein Verfahren zur
Optimierung des Beschichtungsgrades durch Konditionierung
des Feuchtigkeitsgehaltes von pulverförmigem
Beschichtungsmaterial, insbesondere von Emailpulver, das
durch ein elektrostatisches Sprühverfahren auf Objekte
aufgetragen wird. Die Konditionierung geschieht durch
Befeuchten und/oder Beheizen des im Pulverbehälter 6
befindlichen Pulvers in Abhängigkeit von einem
Gewichtsvergleich. Hierfür wird ein Objekt, welches ein zu
beschichtendes Objekt 16 oder ein Test-Objekt 54 sein kann,
während einer bestimmten Zeitdauer beschichtet. Aus dem
Gewicht des so beschichteten Objektes wird eine Regelgröße
gebildet, die zur Steuerung des Feuchtigkeits-
Konditioniervorganges verwendet wird. Bei der
Feuchtigkeits-Konditionierung des Pulvers kann zusätzlich
die Haftung des Pulvers auf dem Objekt berücksichtigt
werden, indem das beschichtete Objekt erschüttert oder
abgeklopft wird und anschließend die Menge des beim
Abklopfen abgefallenen Pulvers durch die Gewichtsmessung
bestimmt wird und der dabei erhaltene Wert mit der
ursprünglich auf das Objekt aufgebrachten Menge von Pulver
verglichen wird. In Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis
kann bei der Feuchtigkeits-Konditionierung der maximale
Feuchtigkeitsgehalt des Pulvers im Pulverbehälter 6
begrenzt werden. Allgemein gesagt, wird durch die Erfindung
der elektrische Widerstand des Beschichtungspulvers,
insbesondere Emailpulvers, in Abhängigkeit von der
Gewichtsmessung geregelt.
Die Art der Feuchtigkeitskonditionierung des Pulvers ist
nicht auf die beschriebene Ausführungsform begrenzt,
sondern es können auch andere Arten zur Befeuchtung von Gas
oder zur direkten Befeuchtung des Pulvers mit Flüssigkeit
verwendet werden. Beispielsweise kann dem Pulverbehälter 6
Flüssigkeit und Gas getrennt zugeführt werden. Als Gas
dient vorzugsweise Luft, jedoch sind auch andere Gase
verwendbar. Als Flüssigkeit können anstatt reinem Wasser
auch Wasser mit Zusatzmitteln oder andere Flüssigkeiten
verwendet werden.
Das Pulver wird vom beschichteten Testobjekt 54 nach jeder
Gewichtsbestimmung entfernt. Das Pulver kann durch Luft aus
Düsen 96 vom Testobjekt abgeblasen, oder dadurch entfernt
werden, daß das Testobjekt durch eine Pulverabstreif
vorrichtung, z.B. ein Paar Bürsten, hindurchgeführt wird.
Claims (6)
1. Verfahren zum elektrostatischen Sprühbeschichten von
Objekten mit Beschichtungspulver, insbesondere
Emailpulver, beim welchem der Feuchtigkeitsgehalt des
Beschichtungspulvers durch Befeuchten und/oder
Beheizen eingestellt wird, bevor dieses
Beschichtungspulver elektrostatisch aufgeladen und auf
zu beschichtende Objekte gesprüht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß eines der Objekte oder ein besonderes Test-Objekt
während einer bestimmten Zeitdauer mit
Beschichtungspulver beschichtet wird, daß
anschließend das Gewicht des auf dem Objekt
abgeschiedenen Pulvers gemessen wird, und daß dann in
Abhängigkeit vom Gewicht des abgeschiedenen Pulvers
der Feuchtigkeitsgehalt des zu versprühenden
Beschichtungspulvers geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewicht des auf einem Objekt abgeschiedenen
Pulvers durch Messen des Gewichtes des beschichteten
Objekts und Vergleichen des gemessenen Gewichts-
Istwertes mit einem Gewichts-Sollwert ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stärke der Haftung des Beschichtungspulvers
auf dem beschichteten Objekt gemessen wird, indem
Beschichtungspulver von dem beschichteten Objekt durch
Erschüttern des Objektes "abgeklopft" wird, dann das
Gewicht des abgeklopften Objektes oder das Gewicht des
beim Abklopfen vom Objekt abgefallenen
Beschichtungspulvers gemessen und der gemessene Wert
mit dem Gewichts-Wert des beschichteten Objektes vor
dem Abklopfen oder mit dem Gewichts-Wert des
Beschichtungsmaterials auf dem beschichteten Objekt
vor dem Abklopfen verglichen wird, wobei der
Unterschied der beiden Werte ein Maß für die Stärke
der Haftung ist, und daß der Feuchtigkeitsgehalt des
zu versprühenden Beschichtungspulvers auch in
Abhängigkeit von der gemessenen Stärke der Haftung des
Beschichtungspulvers geregelt wird.
4. Vorrichtung zum elektrostatischen Sprühbeschichten von
Objekten mit Beschichtungspulver, insbesondere
Emailpulver, mit einer
Feuchtigkeitseinstelleinrichtung (10, 12, 50) zur
Einstellung des Feuchtigkeitsgehaltes des
Beschichtungspulvers durch Befeuchten und/oder
Beheizen, bevor dieses Beschichtungspulver durch eine
Sprüheinheit (4) elektrostatisch aufgeladen und auf zu
beschichtende Objekte (16) gesprüht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Gewichtsmeßeinrichtung (8, 12) vorgesehen
ist, welche, nachdem eines der Objekte (16) oder ein
besonderes Test-Objekt (54) während einer bestimmten
Zeitdauer von der Sprüheinheit (4) beschichtet wurde,
das Gewicht des auf dem Objekt (16, 54) abgeschiedenen
Pulvers mißt, und daß die Feuchtigkeitseinstellvor
richtung (10, 12, 50) den Feuchtigkeitsgehalt des zu
versprühenden Beschichtungspulvers in Abhängigkeit von
dem von der Gewichtsmeßeinrichtung (8, 12) gemessenen
Gewichts-Wert regelt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewichtsmeßeinrichtung (8, 12) das Gewicht des
auf dem Objekt (16, 54) abgeschiedenen Pulvers
indirekt mißt, indem sie das Gewicht des beschichteten
Objekts (16, 54) mißt, und daß die
Feuchtigkeitseinstellvorrichtung eine elektronische
Steuereinrichtung (12) enthält, welche das gemessene
Gewicht mit einem Gewichts-Sollwert vergleicht, unter
Berücksichtigung des Gewichtes des unbeschichteten
Objektes (16, 54).
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Erschütterungsvorrichtung (91, 92) zum
Erschüttern des beschichteten Objektes (16 oder 54)
und dadurch zum "Abklopfen" von Beschichtungsmaterial
von diesem Objekt vorgesehen ist, daß das während
einer bestimmten Zeitdauer beschichtete Objekt an der
Erschütterungsvorrichtung (91, 92) erschüttert und
dadurch Beschichtungspulver abgeklopft wird, dann das
Gewicht des abgeklopften Objektes oder das Gewicht des
beim Abklopfen vom Objekt abgefallenen
Beschichtungspulvers gemessen und der gemessene Wert
mit dem Gewicht des beschichteten Objektes vor dem
Abklopfen oder mit dem Gewicht des
Beschichtungsmaterials auf dem beschichteten Objekt
vor dem Abklopfen verglichen wird, wobei der
Unterschied der beiden Werte ein Maß für die Stärke
der Haftung ist, und daß der Feuchtigkeitsgehalt des
zu versprühenden Beschichtungspulvers auch in
Abhängigkeit von der gemessenen Stärke der Haftung des
Beschichtungspulvers von der Feuchtigkeitseinstell
vorrichtung (10, 12, 50) geregelt wird, wobei der
eingestellte Feuchtigkeitswert einen Maximalwert nicht
übersteigt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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