DE3824677A1 - Festelektrolytkondensator - Google Patents
FestelektrolytkondensatorInfo
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Classifications
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Description
Die Erfindung betrifft einen Festelektrolytkondensator mit einem
in Form eines Hohlzylinders gesinterten Anodenkörper aus einem
Ventilmetall, einer auf dem Anodenkörper angeordneten als Di
elektrikum dienenden Oxidschicht, einer halbleitenden als Katho
de wirkenden Elektrolytschicht sowie Stromzuführungen für die
Anode und Kathode.
Ein derartiger Elektrolytkondensator ist aus der US-PS 33 45 545
sowie "Proceedings of the 1968 Electronic Components Conference",
Washington, D.C., 8. bis 10. Mai 1968 (New York IEEE 1968),
S. 38 bis 43 bekannt. Dort ist angeführt, daß die beschriebene
Hohlzylinderform gegenüber einem vollzylindrischen Körper Ver
besserungen hinsichtlich des Verlustfaktors, der Kapazitätskon
stanz bei variierenden Temperaturen und Frequenzen insbesondere
im Audio-Frequenzbereich aufweist. Angaben über Abmessungen
sind in den genannten Druckschriften nicht enthalten. Man war
jedoch der Ansicht, daß wegen der Impedanzverluste die Wand
stärke des Hohlzylinders möglichst groß zu wählen sei.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den eingangs genann
ten Kondensator derart weiterzubilden, daß eine weitere Ver
besserung seiner elektrischen Werte und insbesondere seiner
Betriebsspannung erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wand
stärke des Hohlzylinders ≦ 2 mm beträgt.
Zweckmäßige Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angeführt.
Die Vorteile des Gegenstandes der Erfindung werden anhand der
folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In der dazugehörenden Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Anodenkörper,
Fig. 2 zwei koaxial gekoppelte Anodenkörper,
Fig. 3 elektrische Werte eines 600µF/6 V Kondensators,
Fig. 4 elektrische Werte eines 80µF/80 V Kondensators und
Fig. 5 elektrische Werte eines 24µF/80 V Kondensators.
In der Fig. 1 ist ein Sinterkörper 1 in Form eines Hohlzylinders
dargestellt, der einen Außendurchmesser 2R und eine Wandstärke
s in der Größenordnung ≦ 2 mm aufweist. Die Höhe des Sinterkör
pers 1 ist mit h bezeichnet. Der Sinterkörper 1 besteht aus ei
nem Ventilmetall, vorzugsweise aus Tantal, wobei auf dem Metall
durch einen geeigneten Formierprozeß eine dielektrisch wirksame
Oxidschicht (z.B. Ta2O5) erzeugt wurde. Als Kathode dient vor
zugsweise eine halbleitende Mangandioxidschicht, die z.B. durch
wiederholtes Tauchen des Sinterkörpers 1 in mangannitrathaltige
Lösungen mit anschließender Pyrolyse hergestellt wird. Die Ka
thode wird dann mit einer Kathodenkontaktierung (z.B. Leitlack
und Graphit) versehen, an die eine in der Fig. 1 nicht dargestell
te Kathodenzuführung angebracht ist.
In den Anodenkörper 1 sind Anodenzuführungsdrähte 2, 3 einge
sintert, die vorzugsweise aus dem gleichen Metall wie der Sin
terkörper 1 bestehen.
Mit zunehmenden Anodendurchmesser und zunehmender spezifischer
Ladung des zur Sinterkörperherstellung benutzten Tantalpulvers
fällt die Durchbruchsspannung bei der anodischen Oxidation. Da
durch ist der Bau größerer Sinterkörper mit hoher Arbeitsspan
nung begrenzt und der wirtschaftliche Einsatz hochkapazitiver
Pulver für Kondensatoren mit großer Ladung verhindert.
Mit zunehmenden Durchmesser der Sinterkörper begrenzen weiterhin
Probleme der Wärmeabfuhr die Formiergeschwindigkeit, wobei die
Spülzeiten zur rückstandsfreien Entfernung des Formierelektroly
ten steigen (näherungsweise proportional zum Quadrat des Sinter
körperradius).
Bei der Imprägnierung mit konzentrierten Mangannitratlösungen
zur Pyrolyse werden für Anoden der Gehäusegröße D (ca. 7,0 mm
Außendurchmesser der Sinterkörper) ca. 5 Minuten anstelle von
wenigen Sekungen bei Anoden für die Gehäusegröße A (ca. 1,5 mm
Außendurchmesser) benötigt.
Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß Sinterkörper für
die Gehäusegrößen C (ca. 5,0 mm Außendurchmesser) und D ab ca.
1 kHz einen Kapazitätsabfall mit zunehmender Frequenz aufweisen.
Schließlich sind niedrige dielektrische Verluste tan δ ox und
niedrige ESR-Werte erwünscht, die insgesamt niedrige Verluste
tan δ bewirken und damit höhere Wechselstrombelastungen ermög
lichen.
Aus den genannten Gründen war ein wirtschaftlicher Einsatz von
Tantalpulvern hoher spezifischer Ladung für große Kapazitäten
und hohe Arbeitsspannungen bisher nur auf die Gehäuseabmessun
gen A und B (ca. 3,0 mm Außendurchmesser) und auf niedrige Ar
beitsspannungen begrenzt.
Die in der Fig. 1 dargestellte Ausführungsform mit Wandstärken
≦ 2 mm, vorzugsweise ≦ 1 mm, gestattet die Erweiterung des Spek
trums an Tantalkondensatoren der Gehäusegrößen C und D sowohl
zu höheren Arbeitsspannungen als auch zu größeren Kapazitäts
werten.
Die in der Fig. 1 dargestellte Ausführungsform zeichnet sich
ferner durch wesentlich verbesserte elektrische Eigenschaften
(dielektrische Verluste tan δ ox , ESR, tan δ, Kapazitäts-Fre
quenzgang, Kapazitäts-Temperaturgang) aus.
Ferner werden Verfahrensverbesserungen bei der anodischen Oxi
dation, bei der Ausspülung des Formierelektrolyts und bei der
Pyrolyse der Sinterkörper erreicht.
Es ergeben sich gleich ähnlich günstige Eigenschaften, wie bei
Flach-Anoden, was höhere Formierspannungen, größere Formierge
schwindigkeiten, schnellere und gründlichere Entfernung der For
mierelektrolyte und eine Reduzierung der Imprägnierzeit für kon
zentrierte Mangannitratlösungen von ca. 3 bis 5 Minuten auf ca.
15 bis 30 Sekunden bedeutet. Hierdurch werden wesentliche Fort
schritte in der Rationalisierung der Herstellung und der Verfah
renstechnik ermöglicht.
Weil die Wandstärke s der Hohlzylinder um so geringer ausfallen
kann, je höher kapazitive Tantalpulver eingesetzt werden, sind
in Umkehrung der bisherigen Praxis mit der dargestellten Aus
führungsform nach Fig. 1 hochkapazitive Tantalpulver besonders
geeignet zum Einsatz in Kondensatoren der Gehäusegrößen C und
D und erlauben so eine besonders wirtschaftliche Fertigung mit
wesentlich reduziertem Pulvereinsatz in der Größenordnung bis
50%.
Ebenso kann für Elektronenstrahlpulver mit geringer spezifischer
Ladung die Arbeitsspannung für Kondensatoren der Gehäusegrößen
C und D erhöht werden.
Infolge der praktisch verdoppelten Ankopplungsfläche (innere
Mantelfläche) und wegen der kürzeren Verbindungswege zwischen
Anode und Kathode (Lot, Leitlack) ergibt sich eine wesentliche
Verbesserung der elektrischen Eigenschaften hinsichtlich der
Verluste tan δ, dem Serienwiderstand ESR und der Frequenz
stabilität der Kapazität.
Überraschenderweise ergeben auch die dielektrischen Verluste
tan δ ox und damit die Temperaturabhängigkeit der Kapazitäts
werte eine beträchtliche Verbesserung.
Ebenfalls erhöht ist der Bedeckungsgrad und damit die Kapazi
tätsausbeute des Festelektrolytkondensators.
In der Fig. 2 ist eine Ausführungsform mit zwei koaxial gekoppel
ten Hohlzylindern 1, 4 dargestellt, welche die bisherigen Gren
zen für Tantalelektrolytkondensatoren bezüglich Kapazität und
Arbeitsspannung bei gleichzeitiger Verbesserung der elektrischen
Eigenschaften beträchtlich erweitert. Die Sinterkörper 1, 4
sind mit anodischen Zuleitungsdrähten 2, 3 bzw. 5, 6 versehen.
Drei verschiedene Tantalpulver mit unterschiedlicher spezifischer
Ladung wurden zu gewichtsgleichen Hohlzylindern gemäß Fig. 1 oder
normalen zylinderförmigen Vergleichsanoden gepreßt, jeweils zu
sammen gesintert und in 1%iger H3PO4 bei 90°C mit 20µA/µC bis
zum elektrischen Durchschlag formiert.
Die Werte der Durchschlagsspannung U D sowie der Abmessungen und
des Gewichts sind für die Hohlzylinder mit I und für die Voll
zylinder mit II bezeichnet.
Der Tabelle ist zu entnehmen, daß die Hohlzylinder wesentlich
höhere Durchschlagsspannungen als die Vollzylinder aufweisen.
Weiterhin wurden aus Tantalpulver mit einer spezifischen Ladung
von 14 800µC/g Hohlzylinder und vergleichsweise Vollzylinder für
6,3 V und 40 V Betriebsspannung hergestellt. Abmessungen und
Gewichte entsprachen denen in Tabelle 1, Zeile 1 angegebenen
Werten.
In der folgenden Tabelle 2 sind die elektrischen Werte der
hohlzylinderförmigen Anodenkörper I und der vollzylindrischen
Anodenkörper II angeführt. In Tabelle 3 sind elektrische Wer
te für eine Formierspannung von 140 V angeführt, wobei bei den
vollzylindrischen Sinterkörpern alle Anoden durchgeschlagen wa
ren.
Aus der Tabelle 3 ist zu entnehmen, daß Kondensatoren für die
Gehäusegröße D für 40 V Betriebsspannung mit hochkapazitiven
Tantalpulver nur als Hohlzylinder mit Wandstärken ≦ 2 mm gebaut
werden können.
Aus Tabelle 2 folgt ferner, daß der frequenzabhängige Kapazi
tätsabfall bei einem Anstieg der Meßfrequenz von 120 Hz auf 1 kHz
bei Hohlzylindern mit Wandstärken ≦ 2 mm 0,5% beträgt (von
618 auf 615µF) wogegen der Kapazitätsabfall gemäß den in der
DU-PS 33 45 545 beschriebenen Kondensatoren bei einem Kapazi
tätswert von 330µF ca. 1,2% beträgt (siehe Tabelle 1 in
Spalte 4 der US-Patentschrift).
In der Fig. 3 sind Meßwerte der Frequenzeigenschaften der Kapa
zität C/µF, des Verlustfaktors tan δ, des Ersatzserienwider
standes ESR und des Scheinwiderstandes Z für Kondensatoren der
Nenndaten 600µF/6 V gemäß Tabelle 2 dargestellt. Die Werte für
die Hohlzylinderform I sind gepunktet und die Werte für die Voll
zylinderform II sind ausgezogen dargestellt.
In der Fig. 4 sind die in der Tabelle 3 angeführten Hohlzylinder
kondensatoren der Nenndaten 80µF/40 V angeführt.
In der folgenden Tabelle 4 sind elektrische Werte für Kondensa
toren wiedergegeben, die aus Tantalpulvern unterschiedlicher
spezifischer Ladung gepreßt wurden. Die Wandstärke der Hohlzy
linderkörper I betrug s = 1 mm, denen vollzylindrische Anoden
II gegenübergestellt sind. Die jeweiligen Körper wurden zusam
men gesintert, in 1% H3PO4 bei 90°C mit 20 µA/µC bis zum
elektrischen Durchschlag formiert.
Kondensatoren mit hohlzylinderförmigen Anoden für 80 V Betriebsspannung
wurden aus Tantalpulver der spezifischen Ladung 5100 µC/g
hergestellt. Die vollzylindrischen Normalanoden konnten nicht
auf die notwendige Formierspannung von 255 V formiert werden,
wogegen die Durchschlagsspannung bei Hohlzylinderkörpern 362 V
(gegenüber 176 V für Normalanoden) beträgt.
Weiterhin sind in der folgenden Tabelle 5 elektrische Meßwerte
für Elektrolytkondensatoren mit hohlzylinderförmigen Anodenkörpern
der Wandstärke s = 1 mm mit einer Betriebsspannung von
80 V aus Tantalpulver mit einer spezifischen Ladung von 5100 µC/g
dargestellt.
Formierspannung|225 V | |
Kapazität 120 Hz | 24 µF |
tan δ 120 Hz | 1,4% |
ESR (Ω) | 0,24 |
In der Fig. 5 sind die zugehörigen Frequenzeigenschaften der
in Tabelle 5 angeführten 24µF/80 V-Kondensatoren dargestellt.
Wie den Tabellen und den Fig. 3 bis 5 zu entnehmen ist, zeich
nen sich Kondensatoren mit hohlzylinderförmigen Anodenkörpern,
die eine geringe Wandstärke besitzen, durch wesentlich ver
besserte elektrische Eigenschaften aus.
Claims (6)
1. Fest-Elektrolytkondensator mit einem in Form eines Hohlzylin
ders gesinterten Anodenkörper aus einem Ventilmetall, einer auf
dem Anodenkörper angeordneten als Dielektrikum dienenden Oxid
schicht, einer halbleitenden als Kathode wirkenden Elektrolyt
schicht sowie Stromzuführungen für die Anode und Kathode,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wand
stärke s des Hohlzylinders (1, 4) ≦ 2 mm beträgt.
2. Fest-Elektrolytkondensator nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandstärke des Hohl
zylinders (1, 4) ≦ 1 mm beträgt.
3. Fest-Elektrolytkondensator nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß der Anoden
körper (1, 4) zwei Stromzuführungen (2, 3; 5, 6) besitzt.
4. Fest-Elektrolytkondensator nach zumindest einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Anodenkörper (1, 4) aus Tantal besteht.
5. Fest-Elektrolytkondensator nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anodenkörper aus hoch
kapazitivem Tantalpulver hergestellt ist.
6. Fest-Elektrolytkondensator nach zumindest einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Anodenkörper aus mindestens zwei koaxial gekop
pelten Hohlzylindern (1, 4) besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883824677 DE3824677A1 (de) | 1988-07-20 | 1988-07-20 | Festelektrolytkondensator |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19883824677 DE3824677A1 (de) | 1988-07-20 | 1988-07-20 | Festelektrolytkondensator |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3824677A1 true DE3824677A1 (de) | 1990-01-25 |
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ID=6359173
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883824677 Withdrawn DE3824677A1 (de) | 1988-07-20 | 1988-07-20 | Festelektrolytkondensator |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3824677A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2694124A1 (fr) * | 1992-07-23 | 1994-01-28 | Avx Corp | Condensateur du type solide pour montage en surface, à faible encombrement, et son procédé de fabrication. |
US20120162859A1 (en) * | 2010-12-24 | 2012-06-28 | Hideo Yokoo | Electrolytic capacitor and method for manufacturing the same |
-
1988
- 1988-07-20 DE DE19883824677 patent/DE3824677A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2694124A1 (fr) * | 1992-07-23 | 1994-01-28 | Avx Corp | Condensateur du type solide pour montage en surface, à faible encombrement, et son procédé de fabrication. |
US20120162859A1 (en) * | 2010-12-24 | 2012-06-28 | Hideo Yokoo | Electrolytic capacitor and method for manufacturing the same |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |