DE3823948A1 - Vorrichtung zum laserstrahlbearbeiten von werkstuecken - Google Patents
Vorrichtung zum laserstrahlbearbeiten von werkstueckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit den Merkmalen
im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Es ist in der Praxis bekannt, zum Laserstrahlbearbeiten,
beispielsweise zum Schweißen oder Schneiden einen
mehrachsigen Manipulator, insbesondere einen
Industrie-Roboter einzusetzen. Der Laserstrahl wird diesem
von einem ortsfesten Laser über ein flexibles
Strahlführungssystem zugeführt, das aus einer
Teleskopanordung mit mehreren gelenkig gelagerten
Umlenkspiegeln oder einem Lichtleiterkabel bestehen kann.
Das Strahlführungssystem ist mit seinem Einkoppelpunkt am
Laser ortsfest angeschlossen und erstreckt sich frei durch
den Raum zur Hand des Manipulators, wobei die
Bewegungsachsen des Manipulators und des
Strahlführungssystems völlig unterschiedlich sind. Diese
Anordnung hat den Nachteil, daß unter Umständen der
Arbeitsbereich eines Industrie-Roboters nicht voll
ausgeschöpft werden kann. Sollen beispielsweise längere
Schweißnähte gezogen werden, ist dies mit der vorbekannten
Anordnung nicht oder nur unzureichend möglich.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Vorrichtung zum Laserstrahlbearbeiten von Werkstücken
aufzuzeigen, die einen größeren Arbeitsbereich besitzt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im
Kennzeichenteil des Hauptanspruchs.
Der Einkoppelpunkt ist erfindungsgemäß in mindestens einer
weiteren Achse beweglich gegenüber dem Laser gelagert. Das
Strahlführungssystem, das in sich eine geschlossene
bauliche Einheit darstellt, hat durch seine begrenzte Länge
und Beweglichkeit in sich nur einen eingeschränkten
Arbeitsbereich. Mit dem Einkoppelpunkt wird auch das
Strahlführungssystem verfahren und kann damit den
Manipulatorbewegungen unter Vergrößerung seines
Arbeitsbereiches folgen. Dies hat den Vorteil, daß der
Arbeitsbereich des Manipulators voll ausgeschöpft und sogar
vergrößert werden kann.
Im einfachsten Fall ist der Einkoppelpunkt in einer
einzigen Achse entlang des am Laser austretenden Strahls
beweglich. Im Prinzip kann der Laserstrahl sich hierbei
frei und ungeschützt vom Laser zum Einkoppelpunkt
erstrecken. Es empfiehlt sich jedoch in den meisten Fällen,
eine verstellbare Strahlführung vorzusehen. Diese dient dem
Schutz des Laserstrahls und der Erhöhung der Beweglichkeit
des Einkoppelpunktes. Die Strahlführung kann
unterschiedlich ausgebildet sein und beispielsweise aus
einer Abschirmung und/oder Umlenkspiegeln sowie einem
optischen System zur Bündelung des Laserstrahls bestehen.
Mittels der Umlenkspiegel kann der Einkoppelpunkt sich
mehrachsig bewegen oder gegenüber der Laserstrahlachse
seitlich versetzt sein. In der Ausführung als
Lichtleiterkabel gibt die Strahlführung dem Einkoppelpunkt
eine maximale räumliche Beweglichkeit um beliebige Achsen.
Das optische System ermöglicht ihm hingegen größere
Fahrstrecken. Die einzelnen Teile der Strahlführung können
nach Bedarf unterschiedlich miteinander kombiniert werden.
Die Erfindung ermöglicht es ferner, auch dem Manipulator
eine oder mehrere zusätzliche Bewegungsachsen zu verleihen
und ihn insbesondere translatorisch zu verfahren. Der
Arbeitsbereich der Manipulator/Strahlführungssystem-
Kombination kann hierdurch noch wesentlich gesteigert
werden. Auf dem Automobilsektor kann eine Karosserie nun
von zwei Manipulatoren geschweißt werden. Bisher waren
hierfür mindestens vier Manipulatoren nötig. Die Erfindung
gestattet es auch mehrere Arbeitsstationen zu verketten und
eine Mehrplatzbearbeitung zu betreiben. Während in der
einen Station das Werkstück bearbeitet wird, kann in der
Nachbarstation bereits das nächste aufgerüstet und
vorbereitet werden.
Das Strahlführungssystem mit seinem Einkoppelpunkt kann vom
Manipulator über eine Verbindungsstange geschleppt werden
oder einen eigenen Antrieb aufweisen. Der Einkoppelpunkt
kann hierbei mit dem Manipulator synchron oder asynchron
mitbewegt werden. Eine synchrone Bewegung gestattet ein
längeres Streckenschweißen oder- schneiden. Es ist außerdem
vorteilhaft, wenn die zusätzlichen Bewegungsachse(n) des
Einkoppelpunktes und die zusätzlichen Manipulatorachse(n)
sowie die Laserstrahlachse(n) zusammenfallen. Damit kann
ein erhöhter Steuerungsaufwand vermieden werden.
Die erfindungsgemäße Lösung läßt die freie Wahl der Art des
Strahlführungssystems, das außer dem im Ausführungsbeispiel
gezeigten Teleskopsystem auch als Lichtleitkabel oder
dergleichen ausgebildet sein kann. Desgleichen kann auch
der Manipulator beliebig ausgebildet sein. Vorzugsweise
wird ein sechsachsiger Industrie-Roboter verwendet.
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte
konstruktive Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und
schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen:.
Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in
Seitenansicht,
Fig. 2 eine abgewandelte Vorrichtung in
Stirnansicht gemäß Pfeil II von Fig. 1 und
Fig. 3 und 4 einen Roboter mit Strahlführungssystem in
Gesamt- und Detailansicht.
Fig. 1 zeigt die komplette Vorrichtung zum
Laserstrahlbearbeiten von Werkstücken, insbesondere zum
Schweißen von Fahrzeugkarosserien oder dergleichen. Die
Vorrichtung besteht aus einem vorzugsweise stationären
Laser (1), der einen Laserstrahl (4) hoher Intensität
emitiert. Der Laserstrahl (4) wird zum Werkstück über ein
Strahlführungssystem (3) zugeleitet, das von einem
Manipulator (2), hier einem sechsachsigen Industrie-Roboter
geführt wird.
Das Strahlführungssystem (3) besteht im gezeigten
Ausführungsbeispiel aus einem Teleskoprohr (7) und mehreren
drehbar gelagerten Umlenkspiegeln (8) sowie einer
ausgangsseitigen Fokussieroptik (nicht dargestellt), mit
der der austretende Laserstrahl konzentriert wird. Das
Strahlführungssystem besitzt eine beschränkte Auszugslänge
und Kinematik. Es erstreckt sich von seinem Einkoppelpunkt
(5) frei im Raum zum Manipulator, hier zur Roboterhand (9).
Alternativ kann das Strahlführungssystem (3) auch zum
Ausleger des Industrie-Roboters geführt sein, wobei von
dort der Laserstrahl über roboterinterne Leitungen oder
Strahlführungen zur Austrittsstelle an der Roboterhand
weitergeleitet wird. In beiden Fällen wird jedoch das
Strahlführungssystem (3) von einem Punkt außerhalb zum
Manipulator (2) geführt. Damit stimmen die Bewegungsachsen
des Strahlführungssystems (3) und des Manipulators (2) nur
teilweise oder überhaupt nicht überein.
Um die daraus resultierende eingeschränkte Kinematik des
Strahlführungssystems (3) auszugleichen, ist der
Einkoppelpunkt (5) auf einer oder mehreren zusätzlichen
Achsen (10) gegenüber dem Laser (1) beweglich gelagert. Die
Verbindung erfolgt über eine verstellbare Strahlführung
(6), die im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem
Teleskoprohr besteht, das sich längs der Austrittsachse des
Laserstrahles (4) zum Laser (1) erstreckt.
Wie Fig. 2 verdeutlicht, ist noch ein Umlenkspiegel (8)
vorgesehen, der den Laserstrahl (4) umlenkt, bevor er in
den Einkoppelpunkt (5) eintritt. Der Einkoppelpunkt (5) ist
auf einem Schlitten (12) angeordnet, der auf einem Rahmen
(13) horizontal längs verfahrbar gelagert ist. Der Rahmen
(13) ist portalartig ausgebildet, wobei sich die
Laufschiene für den Schlitten (12) oberhalb des
Manipulators (2) erstreckt.
Der Manipulator (2) kann mit seinem Grundgestell ortsfest
angeordnet sein. Der bewegliche Einkoppelpunkt (5)
gestattet dann eine volle Ausnutzung des
Manipulatorarbeitsbereiches.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Manipulator (2)
auf einem Fahrwerk (14) angeordnet, das auf einer
bodennahen Schiene (15) längsbeweglich gelagert ist.
Hierdurch erhält der Manipulator (2) eine zusätzliche
Bewegungsachse (11), die parallel zur Bewegungsachse (10)
des Einkoppelpunktes (5) verläuft.
Der Schlitten (12) des Einkoppelpunktes (5) besitzt einen
eigenen Antrieb (nicht dargestellt), der von der
Manipulatorsteuerung beaufschlagt wird. Der Einkoppelpunkt
(5) kann damit asynchron oder synchron mit dem Manipulator
(2) bewegt werden. Bei asynchroner Bewegungsweise bleibt
der Manipulator (2) zumindest zeitweise stehen, während der
Schlitten (12) zur Vergrößerung des Arbeitsbereiches des
Strahlführungssystems (3) verfahren wird.
In Fig. 2 ist außerdem gestrichelt eine weitere
Ausführungsform dargestellt, die eine Verbindungsstange
(16) zwischen dem Manipulator (2) bzw. seinem Fahrwerk (14)
und dem Schlitten (12) vorsieht. Der Manipulator schleppt
bei seinen Bewegungen den Schlitten (12) mit, für den ein
eigener Antrieb dadurch entbehrlich ist.
Die Strahlführung (6) kann auch ein optisches System (17)
zur Strahlengangbeeinflussung des Laserstrahls (4)
aufweisen. Über längere Strecken weitet sich das
Strahlenbündel des Laserstrahls (4) auf und bedarf einer
Korrektur. Dies ist z.B. bei einem langen Rahmen (13) der
Fall, der sich über mehrere Arbeitsstationen erstreckt und
eine Mehrplatzbearbeitung ermöglicht. Befindet sich der
Einkoppelpunkt (5) am Rahmenende, ist der Laserstrahl (4)
mehrere Meter länger, als wenn der Einkoppelpunkt (5) in
der ersten Station am Laser (1) steht.
Das optische System besteht beispielsweise aus einer
Linsenanordnung (17), die vorzugsweise schwenkbar am Rahmen
(13) bzw. der Fahrschiene des Schlittens (12) befestigt
ist. Mit der Linsenanordnung (17) kann der aufgeweitete
Laserstrahl (4) wieder eng gebündelt werden. Die
Linsenanordnung (17) wird bei Bedarf, d.h. wenn der
Einkoppelpunkt (5) sich über einen vorgegebenen Abstand vom
Laser (1) entfernt, in den Strahlengang geschwenkt. Für
kürzere Entfernungen wird sie wieder ausgeschwenkt.
In Variation zu den gezeigten Ausführungsbeispielen können
weitere Bewegungsachsen (10, 11) vorgesehen sein.
Beispielsweise kann das Fahrwerk (14) als Kreuzschlitten
ausgebildet sein, der dem Manipulator (2) eine zusätzliche
orthogonale Beweglichkeit verleiht. Entsprechend ist auch
die Strahlführung (6) zum Einkoppelpunkt (5) in ihrer
Beweglichkeit erweitert, indem hinter dem Umlenkspiegel (8)
(vgl. Fig. 2) ein weiteres Teleskoprohr zum Einkoppelpunkt
(5) vorgesehen ist.
Anstelle eines Teleskoprohres kann die Strahlführung (6)
auch ein elastisches Lichtleiterkabel oder einen Faltenbalg
aufweisen. Die Bewegungsachse (10) braucht beim
Lichtleiterkabel nicht mehr mit der Austrittsachse des
Laserstrahles (4) am Laser (1) zusammenfallen. Desgleichen
kann auch das Strahlführungssystem (3) aus einem
Lichtleiterkabel bestehen.
Stückliste:
1 Laser
2 Manipulator, Industrieroboter
3 Strahlführungssystem
4 Laserstrahl, Laserstrahlachse
5 Einkoppelpunkt
6 Strahlführung
7 Teleskoprohr
8 Umlenkspiegel
9 Roboterhand
10 Achse, Einkoppelpunkt
11 Achse, Manipulator
12 Schlitten
13 Rahmen
14 Fahrwerk
15 Schiene
16 Verbindungsstange
17 optisches System, Linsenanordnung
2 Manipulator, Industrieroboter
3 Strahlführungssystem
4 Laserstrahl, Laserstrahlachse
5 Einkoppelpunkt
6 Strahlführung
7 Teleskoprohr
8 Umlenkspiegel
9 Roboterhand
10 Achse, Einkoppelpunkt
11 Achse, Manipulator
12 Schlitten
13 Rahmen
14 Fahrwerk
15 Schiene
16 Verbindungsstange
17 optisches System, Linsenanordnung
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Laserstrahlbearbeiten von Werkstücken,
bestehend aus einem Laser und einem mehrachsigen
Manipulator, die durch ein flexibles
Strahlführungssystem verbunden sind, wobei das
Strahlführungssystem über einen Einkoppelpunkt am
Laser angeschlossen ist und frei im Raum zum
Manipulator geführt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einkoppelpunkt
(5) des Strahlführungssystems (3) in mindestens einer
zusätzlichen Achse (10) beweglich gelagert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einkoppelpunkt
(5) mittels einer verstellbaren Strahlführung (6) mit
dem Laser (1) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strahlführung (6)
eine verstellbare Abschirmung aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einkoppelpunkt
(5) längs der Laserstrahlachsen beweglich gelagert
ist, wobei die Strahlführung (6) einen oder mehrere
Umlenkspiegel (8) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strahlführung (6)
ein optisches System zur Bündelung des Laserstrahls
(4) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einkoppelpunkt
(5) auf einem Schlitten (12) angeordnet ist, der in
einem Rahmen (13) über dem Manipulator (2) geführt
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Manipulator (2) mindestens eine zusätzliche
Bewegungsachse (11) aufweist, die parallel zur
entsprechenden Achse (10) des Einkoppelpunktes (5)
verläuft.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlitten (12)
angetrieben und synchron mit dem Manipulator (2)
verfahrbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlitten (12)
mit dem Manipulator (2) über eine Verbindungsstange
(16) gekoppelt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlitten (12)
angetrieben und asynchron mit dem Manipulator (2)
verfahrbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3823948A DE3823948A1 (de) | 1988-07-14 | 1988-07-14 | Vorrichtung zum laserstrahlbearbeiten von werkstuecken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3823948A DE3823948A1 (de) | 1988-07-14 | 1988-07-14 | Vorrichtung zum laserstrahlbearbeiten von werkstuecken |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3823948A1 true DE3823948A1 (de) | 1990-01-18 |
DE3823948C2 DE3823948C2 (de) | 1993-05-27 |
Family
ID=6358700
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3823948A Granted DE3823948A1 (de) | 1988-07-14 | 1988-07-14 | Vorrichtung zum laserstrahlbearbeiten von werkstuecken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3823948A1 (de) |
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1988
- 1988-07-14 DE DE3823948A patent/DE3823948A1/de active Granted
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Also Published As
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DE3823948C2 (de) | 1993-05-27 |
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Legal Events
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