DE3822398C2 - Kunststoff-Bauelement zur Anbringung an einem Träger, insbesondere einer Karosserie oder einem Gehäuseteil mittels Klebstoffschicht - Google Patents
Kunststoff-Bauelement zur Anbringung an einem Träger, insbesondere einer Karosserie oder einem Gehäuseteil mittels KlebstoffschichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kunststoff-Bauelement zur
Anbringung an einem Träger, insbesondere einer Karosserie
oder einem Gehäuseteil, mittels Klebstoffschicht.
Derartige Bauelemente werden insbesondere als Seiten
schutzleisten, z. B. an Kraftfahrzeugtüren, oder auch als
Stoßfänger eingesetzt. Darüber hinaus sind derartige
Bauelemente allgemein einsetzbar in Verbindung mit Gehäu
sen, beispielsweise als Gehäuseabdeckung. Je nach Verwen
dungszweck kann das Kunststoff-Bauelement als langge
streckte Leiste oder auch als großflächiges plattenartiges
Bauteil zur Abdeckung größerer Karosserieteile eingesetzt
werden.
Bei einem bekannten Kunststoff-Bauelement in Form einer
Außenzierleiste befinden sich die Klebeflächen unmittelbar
an der dem Träger zugewandten Unterseite der Zierleiste im
Bereich der einander gegenüberliegenden Längsränder der
Leiste. Diese Leiste ist als extrudiertes Hohlprofil
ausgebildet, um Material und Gewicht einzusparen. Dies
ergibt jedoch das Problem, daß an beiden Hohlprofilenden
jeweils ein axiales Endstück in einem gesonderten Verfah
rensschritt in Spritzgußtechnik angespritzt werden muß, um
den Hohlraum zu schließen. Dies führt zu einer deutlich
sichtbaren Ansatznaht zwischen Endstück und Extrusions
profil. Wenn man nun zur Vermeidung dieses Nachteils das
gesamte Bauelement in Spritzgußtechnik (einschließlich der
sog. RIM-Technik) herstellt, so ergibt sich das Problem,
daß man ein im wesentlichen an der Unterseite geschlosse
nes Querschnittsprofil gießen müßte, um ausreichend große
Klebeflächen zu erhalten. Ein derart massives Bauelement
würde jedoch zum einen zu zu hohen Materialkosten führen
und zum anderen zu hohes Gewicht und reduzierte Stoß
aufnahmefähigkeit aufweisen. Eine hohlprofilartige
Gestaltung des Bauelements in Spritzgußtechnik bereitet
jedoch ernsthafte Schwierigkeiten, da ein einfacher
Innenkern nicht mehr entfernt werden kann und
schieberartige Ausgestaltungen stark erhöhten Werkzeug
fertigungsaufwand zur Folge haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kunst
stoff-Bauelement der eingangs genannten Art bereitzustel
len, welches einfach, insbesondere in Spritzgießtechnik,
herstellbar ist und eine ausreichend große Klebefläche bietet.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß wenigstens ein
gesondertes, vom Kunststoff-Bauelement vollständig lös
bares oder mit diesem ständig über eine Schwenkverbindung
verbundenes Klebeverbindungsteil vorgesehen ist, deren dem
Träger zugewandte Unterseite mit der Klebestoffschicht
versehen ist und an deren der Unterseite gegenüberlie
genden Oberseite Rastverbindungselemente vorgesehen sind,
die mit am Kunststoff-Bauelement vorgesehenen Gegenele
menten zusammenwirken.
Das Klebeverbindungsteil kann unabhängig vom Kunststoff-
Bauelement mit ausreichend großer Klebefläche ausgebildet
sein; das Kunststoff-Bauelement kann somit in Spritzguß
technik material- und kostensparend, ggf. mit übergangslos
axial angeformten Endstücken, hergestellt werden. Ent
sprechend der Art der Anordnung der Rastverbindungsele
mente und Gegenelemente, vorzugsweise an einander gegen
überliegenden Rändern des Kunststoff-Bauelements, erhält
dieses durch das den Rastverbindungselementen gemeinsame
Klebeverbindungsteil eine Stabilitätserhöhung, die u. U.
sogar den Einsatz von Weichkunststoff für das Kunst
stoff-Bauelement zuläßt. Auch kann sich an die Oberseite
des Klebeverbindungsteils ein großer Innenhohlraum des
Kunststoff-Bauelements anschließen mit entsprechender
Materialersparnis und entsprechend großem Abfederungsweg
bei Stoßbelastung des Kunststoff-Bauelements. Bei
vollständig lösbarem Klebeverbindungsteil besteht bei
einer Beschädigung des Kunststoff-Bauelements die Mög
lichkeit, dieses gegen ein neues auszutauschen und das
neue am weiterhin am Träger klebenden Klebeverbindungsteil
zu befestigen.
Im Falle der Ausführungsform der Erfindung mit Schwenk
verbindung wird dieses bevorzugt von einem Biegescharnier
gebildet mit entsprechend geringen Material- und Herstel
lungskosten. Besonders bevorzugt ist der Einsatz eines
Metallbandscharniers oder Filmscharniers.
Um eine Korrosion des Metallbandes des Metallbandscharniers von
vorneherein zu vermeiden, ohne daß teures, rostfreies
Material eingesetzt werden muß, wird vorgeschlagen, daß
das Metallband mit einer Weichkunststoff-Beschichtung
versehen ist.
Das Klebeverbindungsteil kann an die Schwenkverbindung
angeformt sein, vorzugsweise in einem dem Spritzgießen des
Kunststoff-Bauelements vorangehenden
Extrusionsverfahrensschritt.
Sofern gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung der
Erfindung ferner vorgesehen ist, daß das Kunststoff-Bau
element mit wenigstens einem Einlageteil ausgebildet ist,
das an die jeweilige Schwenkverbindung angeformt ist und
an welches wiederum ein Bauelement-Körper, das Einlageteil
nur teilweise umschließend, angeformt ist, ergibt sich die
Möglichkeit, das Einlageteil gleichzeitig mit dem Klebe
verbindungsteil an die Schwenkverbindung (z. B. Metallband
des Metallbandscharniers) anzuformen, am besten im
Extrusionsverfahren.
Das Einlageteil kann mit den Gegenelementen ausgebildet
sein.
Das Einlageteil kann ferner mit biegesteifem, vorzugsweise
armiertem, Material gebildet sein, wobei besonders bevor
zugt die Armierung des Einlageteils vom Metallband des
Metallbandscharniers gebildet ist.
Die korrosionsverhindernde Weichkunststoff-Beschichtung
des Metallbandes des Metallbandscharniers kann eine
Fortsetzung einer am Einlageteil ausgebildeten Dichtlippe
sein, was wiederum die Herstellung, insbesondere durch
Extrudieren, erleichtert. Alternativ oder zusätzlich kann
die Weichkunststoffbeschichtung auch eine Fortsetzung
einer Weichkunststoff-Schicht an der dem Bauelement-Körper
zugewandten Seite des Einlageteils sein. Diese beim
Extrudieren des Einlageteils im Koextrusionsverfahren
mitextrudierte Weichkunststoff-Schicht erleichtert das
spätere Anspritzen des Bauelement-Körpers wesentlich.
Dementsprechend kann auch bei Verwendung eines
Filmscharniers anstelle eines Metallbandscharniers das
hierfür verwendete Weichkunststoffmaterial eine
Fortsetzung der Dichtlippe und/oder der angesprochenen
Weichkunststoff-Schicht sein.
Im übrigen kann das Metallband des Metallbandscharniers
eine Sollknickstelle im Scharnierbereich aufweisen, um das
Umbiegen zu erleichtern und Restspannungen im am Träger
angebrachten Bauelement zu verringern.
Um erhöhten Verklebungsdruck beim Anbringen des Kunst
stoff-Bauelements am Träger zu ermöglichen, wird vorge
schlagen, daß das wenigstens eine Einlageteil zumindest
einem Teilabschnitt der Klebstoffschicht an der Unterseite
des Klebeverbindungsteils gegenüberliegt. Die Kraftüber
tragung vom Kunststoff-Bauelement über die armierten
Einlageteile auf die Klebstoffschicht ist besonders
wirksam; bei entsprechend biegesteif ausgebildetem Klebe
verbindungsteil werden jedoch auch die übrigen Bereiche
der Klebstoffschicht zwischen den Einlageteilen
ausreichend zusammengepreßt. Eine besonders bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Kunststoff-Bauelement längs einander gegenüber
liegender Umfangsrandabschnitte am Träger anliegt oder
diesem mit geringem Abstand gegenüberliegt und daß
sich das Klebeverbindungsteil zwischen den einander
gegenüberliegenden Umfangsrandabschnitten, diese
miteinander verbindend, erstreckt.
Im Falle einer Schwenkverbindung zwischen Kunststoff-Bau
element und Klebeverbindungsteil ist vorgesehen, daß das
Klebeverbindungsteil mit dem Kunststoff-Bauelement
im Bereich eines der beiden Umfangsrandabschnitte über die
Schwenkverbindung und im Bereich des anderen Umfangsrand
abschnitts über wenigstens ein Rastverbindungselement
verbunden ist.
Alternativ hierzu kann vor allem bei größerer
Querschnittsspannweite ein in einem Mittenbereich des
Kunststoff-Bauelements sich zwischen Bauelement und Träger
erstreckendes Stützteil vorgesehen sein, wobei sich
zwischen dem Stützteil und den einander gegenüberliegenden
Umfangsrandabschnitten jeweils ein Klebeverbindungsteil
erstreckt.
Die beiden Klebeverbindungsteile können mit dem Stützteil
jeweils über eine Scharnierverbindung verbunden sein.
Für die Rastverbindungselemente und Gegenelemente kommt
eine Vielzahl von Ausführungsformen in Frage; besonders
bevorzugt ist die Ausbildung als Rasthaken aufgrund
einfacher Fertigungsmöglichkeit und zuverlässiger Funkti
on. Um ein ungewolltes Ausrasten zuverlässig zu verhin
dern, wird vorgeschlagen, daß der Rasthaken mit einem die
Nase des Rasthakens hintergreifenden Gegenrasthaken
zusammenwirkt, wobei zusätzlich vorgesehen sein kann, daß
an der der Nase des Rasthakens gegenüberliegenden Seite
des Rasthakens ein Ausrast-Sicherungsbügel anliegt und
daß Gegenrasthaken und Ausrast-Sicherungsbügel an einem
gemeinsamen Träger voneinander elastisch wegspreizbar
ausgebildet sind.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
eines Kunststoff-Bauelements der vorstehend beschriebenen
Art, wobei man das wenigstens eine Einlageteil samt
Schwenkverbindung und Klebeverbindungsteil in einem ersten
Verfahrensschritt herstellt, vorzugsweise im
Extrusionsverfahren oder Spritzgußverfahren, und wobei man
anschließend an dieses wenigstens eine Einlageteil den
Bauelement-Körper anformt, vorzugsweise im Spritzgußver
fahren.
Erfindungsgemäß geht man hierbei derart vor, daß man den
Bauelement-Körper einschließlich eines Endstücks an
wenigstens einem axialen Ende des Bauelement-Körpers an
das wenigstens eine Einlagenteil anformt, wobei das axiale
Ende ggf. einen zwischen dem gewölbten Bauelement-Körper
und dem Träger gebildeten Hohlraum abschließt.
Die Erfindung wird im folgenden an bevorzugten
Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Kunststoff-Bauelements
in Form einer an eine Fahrzeugkarosserie
geklebten Seitenleiste mit einem
Metallbandscharnier;
Fig. 2 einen Querschnitt einer Ausführungsform mit zwei
Metallbandscharnieren in einer nach dem
Ausformen erhaltenen Stellung;
Fig. 2a einen teilweisen Querschnitt einer
Ausführungsform mit Filmscharnier;
Fig. 3 einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform
mit gesondertem Klebeverbindungsteil und
Fig. 4 einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform
mit Stützteil.
Die Seitenleiste 1 gemäß Fig. 1 besteht aus einem vom
Träger 4 (Karosserieblech mit Anlagefläche 4) weggewölbten
Bauelement-Körper 9 aus hartem oder auch weichelastischem
Kunststoff, dessen schräg auf die Anlagefläche 4 zulau
fende Seitenschenkel 2, 3 mit Einlageteilen oder Armierungsleisten 7, 17 an
ihrer Innenseite versehen sind. An der in Fig. 1 linken
Armierungsleiste 7 ist ein Scharnier 19 mit einem
plattenförmigen Klebeverbindungsteil 15 verbunden, welches
wiederum mit einer Klebstoffschicht 27 an ihrer der
Anlagefläche des Trägers 4 zugewandten Unterseite 26 versehen ist.
Die in Fig. 1 rechte Armierungsleiste 17 wird von einem
Kunststoff-Körper 14 aus relativ hartem Kunststoff gebil
det, welcher mit einer Metallarmierung 8 in Form eines
gemäß Fig. 1 winkelartig gebogenen Blechstreifens ver
stärkt ist. An seiner vom Innenraum 11 der Seitenleiste 1
abgewandten Außenseite ist der Kunststoff-Körper 14 mit
einer Weichkunststoffschicht 10 versehen, die in eine Dicht
lippe 6 an der unteren Stirnfläche 5 des Seitenschenkels 3
übergeht. Die Armierungsleiste 17 hat im Querschnitt der
Fig. 1 angenähert V-Form mit nach oben gerichteter V-
Spitze. Der in Fig. 1 schräg nach rechts unten verlaufende
Schenkel 24a der V-Form weist an seinem unteren Ende eine
nach innen vorspringende Nase 25 auf, die einen Gegen
rasthaken 13 bildet. Dieser Gegenrasthaken 13 wirkt mit
einem vom Klebeverbindungsteil 15 nach oben abstehenden
Rasthaken 18 mit in Fig. 1 nach rechts abstehender Rast
nase 18a zusammen. Der in Fig. 1 linke, senkrecht nach
unten abstehende Ausrastsicherungsbügel oder Schenkel 24b des Kunststoffkörpers 14
liegt an der der Rastnase 18a gegenüberliegenden Seite des
Rasthakens 18 an und wirkt auf diese Weise als Ausrast-
Sicherungsbügel. Beim gegenseitigen Verrasten der beiden
Rasthaken ist der Schenkel 24b momentan nach links weg
spreizbar. Ein unbeabsichtigtes Ausrasten wird durch den
Schenkel 24b jedoch zuverlässig verhindert.
Die Armierungsleiste 7 im gegenüberliegenden Längsrandbe
reich des Bauelement-Körpers 9 besteht aus einem Kunst
stoff-Körper 12 aus relativ hartem Kunststoff mit L-för
migem Querschnitt und einer Weichkunststoffschicht 10
mit Lippe 6 entsprechend der Armierungsleiste 17. Als
Armierung dient nunmehr ein Endabschnitt 20 eines Metall
bandes 22, welches darüber hinaus als Metallbandscharnier
zur Verbindung von Armierungsleiste 7 und Klebeverbin
dungsteil 15 dient. Der Endabschnitt 20 durchsetzt den
nach innen abstehenden Schenkel 23 der L-Form des Kunst
stoff-Körpers 12. Im Knickbereich der L-Form ist das
Metallband 22 aus dem Kunststoff-Körper 12 mit ca. 90°
Abrundung herausgeführt. Es schließt sich ein
Abbiegeabschnitt 19′ an, der dann von einem Ab
schnitt 21 innerhalb des plattenförmigen Klebeverbin
dungsteils 15 fortgesetzt wird.
Der Abbiegeabschnitt 19′ ist im dargestellten Anwendungs
beispiel der Erfindung als korrosionsgefährdetes Kraft
fahrzeugteil zumindest außenseitig bevorzugt beidseitig
mit einer Weichkunststoff-Beschichtung 19′′ versehen.
Diese ist eine Fortsetzung sowohl der Dichtlippe 6 als
auch der das Anspritzen des Bauelement-Körpers 9 erleich
ternden Weichkunststoff-Schicht 10. Die Beschichtung 19′′
kann also gleichzeitig mitextrudiert werden.
Das innere Ende des Schenkels 23 dient als Gegenelement
für einen Rasthaken 18, der wiederum vom Klebeverbin
dungsteil 15 nach oben absteht mit nach links gerichteter,
den Schenkel 23 übergreifender Rastnase 18a.
In Fig. 1 links ist mit unterbrochener Umrißlinie dieje
nige Lage 15′ des Klebeverbindungsteils 15 dargestellt,
die dieses Teil in der Spritzgußform einnimmt, wenn an die
beiden Armierungsleisten 7, 17 der Bauelement-Körper 9
angespritzt wird. Auf diese Weise kann der entsprechende
Formkern bzw. das entsprechende Formkernteil vom Klebe
verbindungsteil 15 ungehindert in den Innenraum 11 der Seiten
leiste 1 eingeführt und wieder entfernt werden.
In einem vorangehenden Herstellungsschritt kann die
Armierungsleiste 7 zusammen mit dem Metallband 22, der Weichkunst
stoff-Beschichtung 19′′ sowie dem Klebeverbindungsteil 15 samt
Rasthaken 18 angefertigt werden, insbesondere im fort
laufenden Extrusionsverfahren. Dementsprechend kann auch
die Armierungsleiste 17 im Extrusionsverfahren hergestellt
werden.
Um ein Lockern der Klebeverbindung auszuschließen, muß
vermieden werden, daß die Dichtlippen 6 unter Vorspannung an
der Anlagefläche des Trägers 4 anliegen. Man wird daher im allgemeinen
einen, wenn auch geringen, lichten Abstand a vorsehen, der
auch ein Setzen (Dickenreduzierung) der Verklebung im
mm-Bereich kompensiert.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 sind an der Seiten
leiste 1 zwei Klebeverbindungsteile 29 vorgesehen, die
jeweils über ein Metallband 22 mit Weichkunststoff-Beschichtung 19′′ mit
der jeweiligen Armierungsleiste 7 verbunden sind. Bis auf
den Wegfall der Dichtlippe 6 entspricht der Aufbau der
Armierungsleiste 7 samt Armierung und entsprechender
Hälfte des Klebeverbindungsteils dem der linksseitigen
Anordnung in Fig. 1. Die beiden Armierungsleisten 7 sind
dementsprechend auch im Bereich der Innenseite der beiden
Seitenschenkel 2 und 3 des Bauelement-Körpers 9 vorgesehen.
Abschnitte 20 und 21 des Metallbands 22 durchsetzen den
horizontalen Schenkel des Kunststoffkörpers 12 bzw. das
plattenförmige Klebeverbindungsteil 29. Im Bereich des
Abbiegeabschnitts 19′ kann eine Sollknickstelle vorgesehen
sein, um das Abknicken zu erleichtern sowie restliche
Biegespannungen im angeklebten Zustand, die zu einem
Lockern der Klebeverbindung führen könnten, zu vermeiden.
In Fig. 2 links ist ein Teil 30 eines mehrteiligen Form
kerns angedeutet, dessen Kontur an die des in die Spritz
gußform eingelegten zusammengesetzten Teils aus der
Armierungsleiste 7 und dem Klebeverbindungsteil 29 ange
paßt ist. Aufgrund der gestreckten Anordnung beider Teile
ist der am weitest nach innen vorkragende Teil der Schen
kel 23 lediglich die Armierungsleiste 7. Ferner angedeutet
ist eine Patrize 30a sowie ein den Schenkel 2 in Fig. 2
nach unten hin abschließendes Formteil 30b. Zum Entformen
muß das Teil 30 in Richtung des Pfeils 31 und die Patrize
30a in entgegengesetzter Richtung nach oben verschoben
werden. Die Herstellung eines materialsparenden, leichten
Bauelement-Körpers 9 mit relativ geringer Wandstärke ist
auf diese Weise ohne weiteres möglich.
In Fig. 2 rechts ist mit einer Strich-Punkt-Umrißlinie die
Stellung 29′ des Klebeverbindungsteils 29 angedeutet, die
dieses nach dem Verschwenken (Pfeil 28) aus der
dargestellten Gußform-Stellung in die Gebrauchsstellung
einnimmt, wobei der Rasthaken 18 den Schenkel 23
übergreift. Eine Einweisschrägfläche 23a, welche in Fig. 2
nach links unten gerichtet ist, erleichtert die Verhakung
ebenso wie die angesprochene Sollknickstelle im Bereich
des Abbiegeabschnitts 19′. Ein Lösen der Rastverbindung
erfordert eine momentane Horizontalbewegung des Klebever
bindungsteils 29 in Fig. 2 nach links. Diese Betwegung wird
durch den hierzu entsprechend stark abzubiegenden Abbie
geabschnitt 19′ verhindert.
Die Fig. 2a zeigt ein Filmscharnier 119 zur Verbindung des
Klebeverbindungsteils 29 mit der Armierungsleiste 7. Das
Filmscharnier 119 ist eine Fortsetzung der
Weichkunststoffschicht 10 an der Außenseite der
Armierungsleiste 7, die der stoffschlüssigen Verbindung
des Seitenschenkels 3 mit der Armierungsleiste 7, insbesondere
bei Spritzguß-Anformung des Seitenschenkels 3, dient. Das
Filmscharnier 119 in der üblichen Form eines relativ
dünnwandigen Scharnierbandes oder -films setzt sich fort
im Klebeverbindungsteil 29 einschließlich Rasthaken 18.
Die Armierungsleiste 7 aus hartem Kunststoff, ggf.
glasfaserverstärkt, wird also zusammen mit der
Weichkunststoffschicht 10, dem Filmscharnier 119 und dem
Klebeverbindungsteil 29 aus dem gleichen Weichkunststoff
koextrudiert. Die Klebstoffschicht 27, vorzugsweise in
Form eines doppelseitigen Klebstreifens wird vor oder nach
dem Anformen des Bauelement-Körpers 9 im Spritzgußverfahren
am Klebeverbindungsteil 29 angebracht. Entsprechend Fig. 2
ist auch in Fig. 2a mit einer Strich-Punkt-Umrißlinie die
Stellung 29′ des Klebeverbindungsteils 29 angedeutet, in
welcher der Rasthaken 18 den Schenkel 23 übergreift. In
dieser Stellung 29′ wird das gesamte Bauteil an die
Karosserie angeklebt.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 weist ein von der
Seitenleiste 1 vollständig lösbares Klebeverbindungsteil
38 auf mit Klebstoffschicht 27 an der dem Träger 4 (Anlagefläche 4) zuge
wandten Unterseite. Es wird mit zwei
Armierungsleisten 35 an beiden Seitenschenkeln 2, 3 des Bauele
ment-Körpers 9 über jeweils eine Rasthakenverbindung
zusammengesteckt. Diese besteht jeweils aus einem Rastha
ken 41 am trägerseitigen Ende des Innenschenkels 37 der
ähnlich Fig. 1 rechts V-profilförmig ausgebildeten Armie
rungsleiste 35 mit dementsprechend V-profilförmig gebo
gener innerer Metallarmierung 39. An der Außenseite des
anderen geneigt verlaufenden Schenkels 36 kann eine
Weichkunststoffschicht 36a vorgesehen sein, an deren
Außenseite wiederum der Bauelement-Körper 9 angespritzt
ist.
Die Rastnase 41a des Rasthakens 41 weist beispielsweise
nach innen. Sie wirkt mit einem Gegenrasthaken 42 zusam
men, der vom Klebeverbindungsteil 38 nach oben absteht.
Ähnlich dem Schenkel 24b in Fig. 1 ist auch bei dieser
Ausführungsform ein Ausrast-Sicherungsbügel vorgesehen,
nunmehr in Form eines vom Klebeverbindungsteil 38 nach
oben abstehenden Vorsprungs 42a, der an der der Rastnase
41a gegenüberliegenden Seite am Rasthaken 41 anliegt.
Gegenrasthaken 42 und Vorsprung 42a sind wiederum
voneinander elastisch wegspreizbar ausgebildet, um ein
Einführen des Rasthakens 41 zu ermöglichen. Zum
Zusammenstecken von Seitenleiste 1 und Klebeverbindungs
teil 38 wird letzteres in Pfeilrichtung 43 auf die beiden
Rasthaken 41 aufgeschoben. Hierbei legt sich das untere
Ende des geneigten Schenkels 36 der Armierungsleiste 35 an
das seitliche Ende 44 des plattenförmigen Klebeverbindungs
teils 38 an, wobei es sich sowohl auf der Oberseite des
Klebeverbindungsteils 38 als auch an einer angeschrägten
Seitenfläche 45 des Klebeverbindungsteils 38 abstützt. Auf
diese Weise wird zum einen eine klapperfreie Verbindung
zwischen Klebeverbindungsteil 38 und Seitenleiste 1
hergestellt; zum anderen kann durch Druck von oben auf die
Seitenleiste 1 im Bereich der jeweiligen Armierungsleiste
35 relativ hoher Druck senkrecht auf die Karosseriefläche
ausgeübt werden. Die in diesem Bereich auf der Unterseite
des Klebeverbindungsteils 38 vorgesehene Klebstoffschicht
27 wird dementsprechend stark zusammengedrückt, so daß
sich eine zuverlässige Verklebung ergibt.
In Fig. 3 ist eine den Innenraum 11 an einem axialen Ende
der Seitenleiste 1 abschließende Stirnwand 70 angedeutet,
die zusammen mit dem Bauelement-Körper (als axiales
Endstück) in der Spritzgußform hergestellt werden kann.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 unterscheidet sich von
den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen durch ein Einlage- oder
Stützteil 48, welches etwa in Breitenmitte der ver
gleichsweise größere Spannweite aufweisenden Seitenleiste
1 angeordnet und sich zwischen dem Bauelement-Körper 9 und
dem jeweiligen Träger erstreckt. Zwischen dem etwas
verbreiterten Stützteilfuß 49 und den beiden seitlichen
Armierungsleisten 7 erstreckt sich jeweils ein Klebever
bindungsteil 29 mit gleicher Form wie in Fig. 2. Auch hier
übergreift der jeweilige Rasthaken 18 mit nach außen
gerichteter Rastnase den horizontalen Endabschnitt oder Schenkel 20 der
zugehörigen L-profilförmigen Armierungsleiste 7. Unterschiedlich
ist jedoch die Anordnung der Scharniere,
nämlich jeweils zwischen dem Einlage- oder Stützteil 48 und dem Klebe
verbindungsteil 29. Hierzu ist ein Metallband 50 in den Stützteil
fuß 49 eingearbeitet, dessen beide Enden jeweils über
einen mit einer Weichkunststoffschicht 19′′ beidseitig
beschichteten Abbiegeabschnitt 19′ sich in die beiden
plattenförmigen Klebeverbindungsteile 29 hinein
erstrecken.
Das Einlage- oder Stützteil 48 kann in seinem oberen Bereich zusätzlich
mit einer Metallarmierung 50a versehen sein.
Die beiden Armierungsleisten 7 sind ebenfalls armiert, und
zwar hier mit einer der L-Profilform folgenden Metall
armierung 8.
Entsprechend den Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und 2
erstrecken sich die beiden Klebeverbindungsteile 29 beim
Anspritzen des Bauelement-Körpers 9 in Fig. 4 vom Einlage- oder Stützteil
48 weg nach unten, um das Einführen und Herausnehmen
von Formkernteilen nicht zu behindern. Das auf diese Weise
in die Spritzform eingelegte, zusammengesetzte Teil aus
dem Einlage- oder Stützteil 48 und den beiden Klebeverbindungsteilen 29
kann vorher, insbesondere im Extrusionsverfahren,
hergestellt worden sein.
Vor dem Verkleben werden die beiden Klebeverbindungsteile
29 aus der gestreckten Lage in Richtung zur jeweiligen
Armierungsleiste 7 verschwenkt, bis der Rasthaken 18
einrastet. Anschließend wird die Seitenleiste 1 an den
jeweiligen Träger angedrückt, so daß sich eine stabile
Verklebung (Klebstoffschicht 27 an der Unterseite der
beiden Klebeverbindungsteile 29) ergibt.
Claims (23)
1. Kunststoff-Bauelement (1) zur Anbringung an einem
Träger (4), insbesondere einer Karosserie oder einem
Gehäuseteil, mittels Klebstoffschicht, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein gesondertes, vom
Kunststoff-Bauelement vollständig lösbares oder mit diesem
ständig über eine Schwenkverbindung (19) verbundenes
Klebeverbindungsteil (15; 29; 38) vorgesehen ist, deren dem
Träger (4) zugewandte Unterseite mit der Klebstoffschicht
(27) versehen ist und an deren der Unterseite gegen
überliegenden Oberseite Rastverbindungselemente vorgesehen
sind, die mit am Kunststoff-Bauelement vorgesehenen
Gegenelementen zusammenwirken.
2. Kunststoff-Bauelement nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwenkverbindung von einem
Biegescharnier, vorzugsweise Metallbandscharnier (19) oder
Filmscharnier gebildet ist.
13. Kunststoff-Bauelement nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metallband (22) des
Metallbandscharniers (19) eine Sollknickstelle aufweist.
4. Kunststoff-Bauelement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metallband (22) des
Metallbandscharniers (19) mit einer
Weichkunststoff-Beschichtung (19′′) versehen ist.
5. Kunststoff-Bauelement nach wenigstens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Klebeverbindungsteil (15; 29) an die Schwenkverbindung
angeformt ist.
6. Kunststoff-Bauelement nach wenigstens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kunststoff-Bauelement (1) mit wenigstens einem Einlageteil
(7; 17; 48) ausgebildet ist, an welches ein Bauelement-
Körper (9), das Einlageteil (7; 17; 48) nur teilweise
umschließend, angeformt ist.
7. Kunststoff-Bauelement nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Einlageteil (7; 17) mit den
Gegenelementen ausgebildet ist.
8. Kunststoff-Bauelement nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwenkverbindung an das
wenigstens eine Einlageteil (7; 48) angeformt ist.
9. Kunststoff-Bauelement nach wenigstens einem der
Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ein
lageteil (7; 17; 48) mit biegesteifem, vorzugsweise
armiertem, Material gebildet ist.
10. Kunststoff-Bauelement nach wenigstens einem der Ansprüche 6-9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Einlageteil (7; 17; 48) ein
Extrusionsteil ist.
11. Kunststoff-Bauelement nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Armierung des Einlageteils
(7; 17) vom Metallband (22; 50) des Metallbandscharniers
gebildet ist.
12. Kunststoff-Bauelement nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Weichkunststoff-Beschichtung
(19′′) in eine Dichtlippe (6) des Einlageteils (7)
und/oder in eine Weichkunststoffschicht (10) an der dem
Bauelement-Körper (9) zugewandten Seite des Einlageteils
(7; 17) übergeht.
13. Kunststoff-Bauelement nach wenigstens einem der
Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Filmscharnier (119) aus Weichkunststoff gebildet ist, der
in eine Dichtlippe (6) des Einlageteils (7) und/oder in
eine Weichkunststoffschicht (10) an der dem
Bauelement-Körper (9) zugewandten Seite des Einlageteils
(7; 17) übergeht.
14. Kunststoff-Bauelement nach einem der Ansprüche 6
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine
Einlageteil (7; 17) zumindest einem Teilabschnitt der
Klebstoffschicht (27) an der Unterseite des Klebever
bindungsteils (38) gegenüberliegt.
15. Kunststoff-Bauelement nach wenigstens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kunststoff-Bauelement (1) längs einander gegenüber
liegender Umfangsrandabschnitte am Träger (4) anliegt oder
diesem mit geringem Abstand gegenüberliegt und daß sich
das Klebeverbindungsteil (15; 38) zwischen zwei einander
gegenüberliegenden Umfangsrandabschnitten, diese mit
einander verbindend, erstreckt.
16. Kunststoff-Bauelement nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Klebeverbindungsteil (15) mit dem
Kunststoff-Bauelement (1) im Bereich eines der beiden
Umfangsrandabschnitte über die Schwenkverbindung und im
im Bereich des anderen Umfangsrandabschnitts über
wenigstens ein Rastverbindungselement verbunden ist.
17. Kunststoff-Bauelement nach wenigstens einem der
Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kunststoff-Bauelement (1) längs einander gegenüber
liegender Umfangsrandabschnitte am Träger anliegt oder
diesem mit geringem Abstand gegenüberliegt, daß in einem
Mittenbereich des Kunststoff-Bauelements (1) ein sich
zwischen Kunststoff-Bauelement (1) und Träger (4) er
streckendes Stützteil (48) vorgesehen ist und daß sich
zwischen dem Stützteil (48) und den einander gegenüber
liegenden Umfangsrandabschnitten jeweils ein Klebever
bindungsteil (29) erstreckt.
18. Kunststoff-Bauelement nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Klebeverbindungsteile (29)
mit dem Stützteil (48) jeweils über eine Scharnier
verbindung verbunden sind.
19. Kunststoff-Bauelement nach wenigstens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rastverbindungselement und/oder das Gegenelement von einem
Rasthaken (13, 18; 41, 42) gebildet ist.
20. Kunststoff-Bauelement nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rasthaken (18; 41) mit einem die
Nase des Rasthakens hintergreifenden Gegenrasthaken
(13; 42) zusammenwirkt.
21. Kunststoff-Bauelement nach Anspruch 20, dadurch
gekennzeichnet, daß an der der Nase (18a; 41a) des
Rasthakens (18; 41) gegenüberliegenden Seite des Rasthakens
(18; 41) ein Ausrast-Sicherungsbügel (24b; 42a) anliegt und
daß Gegenrasthaken (13; 42) und Ausrast-Sicherungsbügel
(24b; 42a) an einem gemeinsamen Träger (14; 38) voneinander
elastisch wegspreizbar ausgebildet sind.
22. Verfahren zur Herstellung eines Kunststoff-
Bauelements nach wenigstens einem der Ansprüche 5-21, dadurch
gekennzeichnet, daß man das wenigstens eine Einlageteil
samt Schwenkverbindung und Klebeverbindungsteil in einem
ersten Verfahrensschritt herstellt, vorzugsweise im
Extrusionsverfahren oder Spritzgußverfahren, und daß man
anschließend an dieses wenigstens eine Einlageteil den
Bauelement-Körper anformt, vorzugsweise im Spritzguß
verfahren.
23. Verfahren zur Herstellung eines Kunststoff-
Bauelements nach wenigstens einem der Ansprüche 5 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Bauelement-Körper
einschließlich eines axialen Endstückes an wenigstens
einem Axialende an das wenigstens eine Einlagenteil
anformt, wobei das axiale Ende einen zwischen dem
gewölbten Bauelement-Körper und dem Träger gebildeten
Hohlraum abschließt.
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