DE3821998A1 - Icr-ionenfalle - Google Patents
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- H01J49/26—Mass spectrometers or separator tubes
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- H01J49/36—Radio frequency spectrometers, e.g. Bennett-type spectrometers, Redhead-type spectrometers
- H01J49/38—Omegatrons ; using ion cyclotron resonance
Description
Die Erfindung betrifft eine ICR-Ionenfalle mit sich parallel
zu einer Achse erstreckenden, in Achsrichtung gleich langen,
elektrisch leitenden Seitenplatten und mit sich senkrecht zu
der Achse erstreckenden, elektrisch leitenden Endplatten, die
den von den Seitenplatten umschlossenen Raum abschließen und
von den Seitenplatten elektrisch isoliert sind, und mit einer
Spannungsquelle zum Anlegen von Fangpotentialen an die Seiten-
und Endplatten.
Derartige Ionenfallen finden in ICR-Massenspektrometern Ver
wendung und haben den Zweck, die Ionen von Substanzen einzu
fangen, die mittels der Cyklotronresonanz massenspektroskopisch
untersucht werden sollen. Dabei werden zum Einfangen negativer
Ionen die Endplatten auf einem gegenüber den Seitenplatten
negativen Potential gehalten, während zum Einfangen positiver
Ionen das Potential der Endplatten gegenüber den Seitenplatten
positiv ist.
Aus dem Vorstehenden geht hervor, daß bei den bekannten ICR-
Ionenfallen die Polarität des Potentials der Endplatten in
Bezug auf die Seitenplatten die Polarität der Ionen bestimmt,
die mittels einer solchen Ionenfalle eingefangen werden können.
Wenn die Ionen, wie allgemein üblich, innerhalb der Ionenfalle
durch gestrahlen der zu untersuchenden Substanz erzeugt werden,
beispielsweise mittels eines Laser-Strahles oder eines
Elektronen-Strahles, so können insbesondere bei der Anregung
durch einen Elektronen-Strahl gleichzeitig negative und positive
Ionen entstehen, von denen stets die eine Ionenart verloren
geht, obwohl die Untersuchung beider Ionenarten von Interesse
sein könnte. Andererseits ist auch die massenspektroskopische
Untersuchung von Rekombinationsreaktionen zwischen positiven
und negativen Ionen von Interesse, die jedoch mittels der be
kannten ICR-Ionenfallen prinzipiell nicht möglich ist. Daher
besteht ein Bedarf an Ionenfallen, die es gestatten, gleich
zeitig sowohl positive als auch negative Ionen einzufangen.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ionen
falle zu schaffen, die das gleichzeitige Einfangen von positiven
und negativen Ionen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß bei
einer ICR-Ionenfalle der eingangs genannten Art im Abstand von
den Endplatten weitere Elektrodenplatten angeordnet sind, die
sich parallel zu den Endplatten erstrecken und an die mittels
der Spannungsquelle Fangpotentiale anlegbar sind, deren
Polarität zur Polarität der an den Endplatten anliegenden
Potentiale entgegengesetzt ist.
Die erfindungsgemäße ICR-Ionenfalle bildet demnach eine Anord
nung, bei der gewissermaßen zwei ICR-Ionenfallen bildende Be
reiche ineinander geschachtelt sind. Während die Ionen der
einen Polarität in herkömmlicher Weise zwischen den Endplatten
gefangen sind, die einen inneren Bereich begrenzen, können die
anderen Ionen durch in den Endplatten angeordnete Löcher hin
durchtreten und zu den weiteren Elektrodenplatten gelangen,
die einen äußeren gereich begrenzen. Diese anderen Ionen werden
an den weiteren Elektroden wegen deren zu den Endplatten umge
kehrten Polarität reflektiert, so daß sie durch die Öffnungen
in den Endplatten hindurch bis zu der anderen weiteren
Elektrodenplatte fliegen, an der sie dann wieder reflektiert
werden. Auf diese Weise durchqueren die Ionen mit der anderen
Polarität jeweils den von den Endplatten begrenzten inneren
gereich, in dem sie mit den Ionen in Wechselwirkung treten
können, die innerhalb dieses Bereiches der Ionenfalle gefangen
sind. In diesem Bereich können dann beispielsweise Rekombi
nationsreaktionen stattfinden, deren Ergebnisse durch eine
spätere Massenanalyse der gefangenen Ionen untersucht werden
können. Dabei versteht es sich, daß immer entweder nur positive
oder nur negative Ionen nachgewiesen werden können, weil nur
die zwischen den Seitenplatten, d. h. auch zwischen den Endplat
ten gefangenen Ionen zu Cyklotron-Bewegungen angeregt und da
durch selektiv eliminiert werden können. Es besteht jedoch die
Möglichkeit, durch Umpolen der Spannungen nach der Analyse der
Ionen der einen Polarität die Ionen der anderen Polarität
wenigstens zu einem wesentlichen Teil in den inneren Bereich
der ICR-Ionenfalle zu überführen und dort zu fangen, so daß
sie anschließend analysiert werden können.
Es sind zwar schon ICR-Ionenfallen bekannt, die das gleich
zeitige Einfangen von positiven und negativen Ionen gestatten,
jedoch arbeiten diese Ionenfallen nach einem anderen Prinzip
und haben daraus resultierende Nachteile. Die erste dieser
bekannten Ionenfallen, über die auf dem ASMS-Meeting 1986 in
Cincinnati/Ohio von Ghaderi berichtet worden ist, macht von
einem absichtlich inhomogenen Magnetfeld Gebrauch, das die
Anwendung eines elektrostatischen Fangfeldes überflüssig macht
und für positive und negative Ionen gleichermaßen wirksam ist.
Der Nachteil besteht jedoch darin, daß die mangelnde Homogenität
die Auflösung eines entsprechend ausgebildeten Spektrometers
stark begrenzt, so daß jedenfalls eine hochauflösende Spektro
metrie praktisch unmöglich ist. Bei einer weiteren Anordnung,
die von Inoue in einem Aufsatz mit dem Titel "ICR Study of
Negative Ions Produced by Electron Impact and Water Vapor"
beschrieben worden ist, wird durch Anlegen einer HF-Spannung
an die Seitenplatten der Ionenfalle ein Entweichen der Ionen
verhindert. Damit läßt sich dieses Verfahren nicht anwenden,
wenn von einer Breitband-Fouriertransformation Gebrauch gemacht
werden soll.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben und er
läutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden
Merkmale können bei anderen Ausführungsformen der Erfindung
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination
Anwendung finden. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine
ICR-Ionenfalle nach der Erfindung und
Fig. 2 ein Diagramm, das den Potentialverlauf in
Achsrichtung der Ionenfalle wiedergibt.
Die in Fig. 1 dargestellte Ionenfalle weist vier Seitenwände 1
auf, von denen in Fig. 1 drei Seitenwände sichtbar sind. Diese
Seitenwände 1 erstrecken sich parallel zu einer Achse Z und
begrenzen ein Prisma mit quadratischem Querschnitt. Die Enden
dieses Prismas werden von zwei Endplatten 5, 6 verschlossen, die
mittels einer Spannungsquelle 7 gegenüber den Seitenplatten 1
auf einem definierten, positiven Potential von +1 V gehalten
werden. Dadurch ergibt sich innerhalb des von den Seitenplatten
1 und den Endplatten 5, 6 begrenzten Raumes längs der Z-Achse
der in Fig. 2 durch die Kurve 8 wiedergegebene Potentialverlauf
zwischen den Maxima 15, 16. Insofern hat die Ionenfalle einen
bekannten, typischen Aufbau und ist dazu geeignet, positive
Ionen zu fangen, da positive Ionen von den sich auf einem posi
tiven Potential befindenden Endplatten 5, 6 reflektiert und
damit auf den Raum zwischen diesen Endplatten begrenzt werden.
Erfindungsgemäß sind parallel zu den Endplatten 5, 6 weitere
Elektrodenplatten 8, 9 angeordnet, die sich in gezug auf die
Seitenplatten 1 jeweils an der Außenseite der zugeordneten
Endplatte 5, 6 befinden und von diesen Endplatten einen gewis
sen, gleichen Abstand haben. Diese weiteren Elektrodenplatten
8, 9 sind, wie in Fig. 2 dargestellt, auf einem Potential mit
dem zum Potential der Endplatten 5, 6 entgegengesetzten Vor
zeichen gehalten, also bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
auf einem Potential von jeweils -1 V. Dadurch ergibt sich
zwischen den Endplatten und den weiteren Elektrodenplatten der
in Fig. 2 durch die Kurve 8 dargestellte Potentialverlauf
zwischen ihren Endpunkten 18 und 19 und dem jeweils benachbarten
Maximum 15 bzw. 16. Ebenso wie die positiven Endplatten 5, 6
für positive Ionen eine Potentialsperre bilden, bilden die
sich auf einem negativen Potential befindenden weiteren
Elektrodenplatten 8, 9 eine Potentialsperre für negative Ionen.
Daher werden negative Ionen, die sich einer der weiteren
Elektrodenplatten 8, 9 nähern, von diesen Elektrodenplatten
reflektiert, während sie von den Endplatten 5, 6 angezogen
werden. Infolgedessen durchdringen die negativen Ionen die in
den Endplatten 5, 6 angeordneten, zentralen Löcher 25, 26 und
nähern sich demgemäß der anderen weiteren Elektrode 9, an der
die negativen Ionen wiederum reflektiert werden, so daß sie,
von der benachbarten Endplatte 6 beschleunigt, wieder den Raum
zwischen den Endplatten 5, 6 durchfliegen, bis sie an der
weiteren Elektrodenplatte 8 abgebremst und in ihrer Bewegungs
richtung umgekehrt werden. Daher bilden die weiteren Elektroden
platten 8, 9 bei den dargestellten Ausführungsbeispielen eine
Ionenfalle für negative Ionen.
Bei einer Massenanalyse können allerdings bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel nur die zwischen den Endplatten 5, 6 ge
fangenen positiven Ionen analysiert werden, weil die negativen
Ionen durch den Analyseimpuls ebenfalls beschleunigt werden
und dann Kreisbahnen beschreiben, auf denen sie die
Löcher 25, 26 in den Endplatten 5, 6 nicht mehr passieren
können. Daher werden negative Ionen in den Räumen zwischen den
Endplatten 5, 6 und den jeweils benachbarten weiteren
Elektrodenplatten 8 bzw. 9 gefangen. Nach Abschluß der Analyse
der positiven Ionen können dann allerdings die Potentiale an
den Endplatten 5, 6 und den weiteren Elektrodenplatten 8, 9
umgekehrt werden, was eine Spiegelung des Potentialverlaufes
nach Fig. 2 an der Z-Achse zur Folge hätte, so daß nunmehr die
negativen Ionen in dem von den Endplatten 5, 6 begrenzten Raum
gefangen werden und analysiert werden können. Der dabei ein
tretende Ionenverlust dürfte nicht beträchtlich sein.
Bei der beschriebenen Anordnung kann die Ionisierung der sich
innerhalb der Ionenfalle befindenden Substanzen mittels eines
Laser- oder Elektronen-Strahles erfolgen, der die ICR-Ionenfalle
in Richtung der Z-Achse durchquert. Zu diesem Zweck weisen
nicht nur die Endplatten 5, 6 zentrale Löcher 25, 26, sondern
auch die weiteren Elektrodenplatten 8, 9 entsprechende zentrale
Löcher 25, 29 auf. Von den durch Bestrahlen gebildeten Ionen
sammeln sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die
positiven Ionen zwischen den Endplatten 5, 6, während die
negativen Ionen zwischen den weiteren Elektrodenplatten 8, 9
oszillieren. Dabei durchqueren die negativen Ionen fortlaufend
den mit den positiven Ionen ausgefüllten inneren Bereich, so
daß leicht Wechselwirkungen zwischen den positiven und negativen
Ionen eintreten können. Daher ist die erfindungsgemäße ICR-
Ionenfalle besonders zur geobachtung von Wechselwirkungen
zwischen positiven und negativen Ionen geeignet.
Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf das dargestellte
Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern Abweichungen davon
möglich sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. So
könnten beispielsweise die Seitenplatten als Teile von Zylinder-
Mantelflächen ausgebildet sein, die ICR-Ionenfalle könnte also
einen kreisrunden Querschnitt haben. Weiterhin bestünde die
Möglichkeit, mit den Seitenplatten fluchtende Plattenabschnitte
zwischen den Endplatten und den weiteren Elektrodenplatten
anzuordnen, wie es in Fig. 1 der Zeichnung strichpunktiert
angedeutet ist. gei Verwendung eines Laser-Strahles könnte der
Strahl auch senkrecht zur Z-Achse der Anordnung und damit zur
Achse des Magnetfeldes gerichtet sein, so daß die Löcher in
den weiteren Elektrodenplatten 8, 9 entfallen könnten. Aller
dings müßten die zentralen Löcher 25, 26 in den Endplatten 5,
6 erhalten bleiben, um den Durchtritt der zwischen den weiteren
Elektrodenplatten gefangenen Ionen zu ermöglichen . Demgemäß
hat der Fachmann viele Möglichkeiten, eine ICR-Ionenfalle nach
den Lehren der Erfindung herzustellen, die sich aus dem Inhalt
der nachfolgenden Patentansprüche ergeben.
Claims (3)
1. ICR-Ionenfalle mit sich parallel zu einer Achse erstrecken
den, in Achsrichtung gleich langen, elektrisch leitenden
Seitenplatten und mit sich senkrecht zu der Achse erstrec
kenden, elektrisch leitenden Endplatten, die den von den
Seitenplatten umschlossenen Raum abschließen und von den
Seitenplatten elektrisch isoliert sind, und mit einer
Spannungsquelle zum Anlegen von Fangpotentialen an die
Seiten- und Endplatten,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Abstand von den Endplatten (5, 6) weitere
Elektrodenplatten (8, 9) angeordnet sind, die sich parallel
zu den Endplatten (5, 6) erstrecken und an die mittels der
Spannungsquelle (7) Fangpotentiale anlegbar sind, deren
Polarität zur Polarität der an den Endplatten (5, 6)
anliegenden Potentiale entgegengesetzt ist.
2. ICR-Ionenfalle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polarität der an den Endplatten (5, 6) und an den
weiteren Elektrodenplatten (8, 9) anliegenden Potentiale
umkehrbar ist.
3. ICR-Ionenfalle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Endplatten (5, 6) und ggf. auch die weiteren
Elektrodenplatten (8, 9) mit auf einer gemeinsamen Achse (7)
liegenden Löchern (25, 26, 28, 29) zum Durchtritt der zwischen
den weiteren Elektrodenplatten (8, 9) gefangenen Ionen und
ggf. eines Ionisierungs-Strahles versehen sind.
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