DE3820931A1 - Verfahren zur elektrostatischen oberflaechenentladung und entstaubung von werkstoffen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur elektrostatischen oberflaechenentladung und entstaubung von werkstoffen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrostatischen
Oberflächenentladung, insbesondere für die Reinigung und
Entstaubung von aus unterschiedlichen Werkstoffen gebilde
ten Oberflächen, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Eine bekannte Vorrichtung für die Entstaubung von Werk
stückoberflächen weist einen in einem Ionisierungsteil an
geordneten Ionisierungsstab zur Erzeugung positiver und
negativer Ionen, eine Düsenanordnung zur Erzeugung eines
Luftstroms und einen Absaugkanal zum Absaugen der von der
Oberfläche abgelösten Staubteilchen auf, wobei der Luft
strom entgegen der Bewegungsrichtung eines unterhalb die
ser Vorrichtung bewegten und zu entstaubenden Materials auf
dessen Oberfläche geleitet wird, so daß nach Aufheben der
elektrostatischen Haftkräfte zwischen der Oberfläche des
Materials und den Staubpartikeln diese aufgewirbelt und
abgesaugt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
schaffen, mit dem auf noch wirksamere Weise als bisher eine
Entstaubung von Materialoberflächen, insbesondere von Nicht
leitern oder Folien und anderen Werkstücken, bei gleichzei
tiger Vermeidung der Abgabe von Staubteilchen an die Umwelt
ermöglicht wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens zu schaffen, mit der sowohl flache als auch
bei segmentweiser Anordnung des Strangprofils geformte
oder gekrümmte Oberflächen reinigbar sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe zum einen durch ein Ver
fahren gelöst, bei dem mittels zweier parallel in einem
Ionisierungsraum der Vorrichtung angeordneter Ionisierungs
stäbe zwei Ionenströme, enthaltend sowohl positive als auch
negative Ionen, erzeugt werden und diese mittels eines zwi
schen ihnen strömenden Luftstrahls, der unter einem Neigungs
winkel auf die Oberfläche des zu entstaubenden Werkstückes
geleitet wird, von diesem mitgerissen und auf die Oberfläche
des Werkstückes transport werden. Vorzugsweise wird dabei
ein scharfer Luftstrom mittels Flachstrahldüsen erzeugt, wo
bei der Neigungswinkel des Luftstroms in bezug auf die Ober
fläche des Werkstückes ungefähr 60° beträgt, so daß nach der
erfolgten elektrostatischen Oberflächenentladung die Staub
teilchen gezielt einem Absaugsystem zugeführt und anschlies
send abgesaugt werden können.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in einem oberen
Teil des Ionisierungsraumes zwei parallel angeordnete Ioni
sierungsstäbe und zwischen den Ionisierungsstäben angeordne
te Düsen vorgesehen, wobei die die Ionisierungsstäbe und die
Düsen aufweisende Fläche in bezug auf eine Horizontalfläche,
beispielsweise in bezug auf eine Oberfläche des Werkstückes,
in Richtung des benachbarten Absaugkanals geneigt ist. Der
Neigungswinkel dieser Fläche gegen die Horizontale beträgt
vorzugsweise 30°. Mit dieser Anordnung ist es möglich, den
die Ionen zur Oberfläche des zu entstaubenden Materials
transportierenden Luftstrahl mit einem relativ flachen Win
kel von 60° in Richtung der Materialoberfläche zu leiten.
Die abgelösten Staubteilchen werden dann über einen Lippen
kanal, der von zwei symmetrisch zueinander angeordneten Ab
sauglippen gebildet ist, sicher abgesaugt, insbesondere da
durch, daß die einen Teil der Innenwandung des
Ionisierungsraumes bildende Absauglippe des Absaugkanals
kürzer ist, als die ihr gegenüberliegende Absauglippe.
Zur Erzeugung eines besonders scharfen Luftstrahls sind die
zwischen den Ionisierungsstäben angeordneten Düsen als Flach
strahldüsen ausgebildet.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist anhand einer Zeichnung näher erläutert; in der zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung;
Fig. 2 Ansichten verschiedener segmentweiser Anordnungen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Gemäß Fig. 1 weist die Vorrichtung ein einstückig hergestell
tes und nach unten offenes Gehäuse 1 auf, dessen obere
innere Wandung einen Ionisierungsraum 2 umhüllt. In einer
abgeschrägten ebenen Fläche der inneren Umwandung des Gehäu
ses 1 sind zwei parallel zueinander angeordnete handels
übliche Ionisierungsstäbe 3, 4 befestigt, die mit einer hier
nicht gezeigten externen Spannungsversorgung betrieben wer
den. An der Frontseite des Gehäuses ist ein Anschluß 6 vor
gesehen, über den zwischen den Ionisierungsstäben 3, 4 in
äquidistanten Abständen angeordnete Flachstrahldüsen 5 mit
Druckluft beaufschlagt werden. Benachbart zum Ionisierungs
raum 2 ist ein Absaugkanal 7 im Gehäuse ausgebildet, der
zwei weitgehend symmetrisch angeordnet Absauglippen 9, 10
aufweist, die beide zusammen einen Lippenkanal 8 bilden.
Die Absauglippe 10, die auch als innere Wandung für den
Ionisierungsraum 2 dient, ist dabei kürzer ausgebildet als
die äußere Absauglippe 9, damit die Staubpartikel schnell
und vollständig abgesaugt werden können. Der obere Teil des
Absaugkanals 7 ist in Form eines nach unten offenen Recht
ecks ausgebildet und verjüngt sich in Richtung des offenen
Lippenkanals 8 zur Form eines annähernd gleichschenkeligen
Dreiecks. In einer oben liegenden Fläche des Absaugkanals 7
sind ein oder mehrere Absaugstutzen 11 angebracht, über den
beispielsweise mittels eines hier nicht gezeigten Radial
verdichters die im Ionisierungsraum 2 aufgewirbelten Staub
teilchen abgesaugt werden können. Die Vorrichtung ist im
bestimmungsgemäßen Gebrauch über einem Werkstück oder einer
Bahn 12 angeordnet, die sich in der in Fig. 1 gezeigten
Pfeilrichtung bewegt. Die Vorrichtung läßt sich auf ein
fache Weise über T-Nuten 13 im Strangpreßprofil mit hoher
Genauigkeit an Maschinen und Fertigungseinrichtungen befesti
gen. Die Doppelnuten dienen gleichzeitig zur Höhenverstellung
der Vorrichtung und der Neigungsmöglichkeit zur Oberfläche
des Werkstückes. Die den Ionisierungsraum 2 mitumhüllende
Fläche, welche die parallel an ihr angeordneten Ionisierungs
stäbe 3, 4 und die dazwischen angeordneten Flachstrahldüsen
5 trägt, ist gegenüber einer Horizontalfläche bzw. der Ober
fläche des Werkstückes 12 nach unten in Richtung auf den
Absaugkanal 7 geneigt, wobei der Neigungswinkel vorzugsweise
ungefähr 30° beträgt. Auf diese Weise läßt sich ein scharfer
Luftstrahl, der die aus den Ionisierungsstäben 3, 4 austre
tenden positiven und negativen Ionen mitreißt, in einem Win
kel von annähernd 60° auf die Oberfläche des zu entstauben
den Werkstückes oder der zu entstaubenden Bahn leiten. Durch
die geometrische Anordnung des Lippenkanals 8 wird der Luft
strom mit den darin enthaltenen Staubpartikeln dann gezielt
und sicher abgesaugt.
Aufgrund des Konstruktionsprinzips der Vorrichtung lassen
sich mehrere Vorrichtungen segmentweise anordnen, wie dies
beispielsweise in Fig. 2 dargestellt ist, wodurch auf gekrümm
te oder geformte Oberflächen einer Reinigung bzw. Entstaubung
zugänglich gemacht werden. Die Bezugszeichen 1 bzw. 12 haben
dieselbe Bedeutung wie in Fig. 1 beschrieben.
Claims (10)
1. Verfahren zur elektrostatischen Oberflächenentladung
und Entstaubung von Werkstücken, bei dem in einem
Ionisierungsraum mit wenigstens einem Ionisierungsstab
positive und negative Ionen erzeugt und diese mittels
eines durch Düsen austretenden Luftstromes auf die Ober
fläche des Werkstückes geleitet werden, wonach die von
der Oberfläche abgelösten Staubteilchen mit einem Ab
saugsystem entfernt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels zweier parallel angeordneter Ionisierungs stäbe im Ionisierungsraum zwei sowohl positive als auch negative Ionen enthaltende Ionenströme erzeugt werden,
daß diese durch einen zwischen ihnen in einem Neigungs winkel zur Oberfläche des zu entstaubenden Werkstückes strömenden Luftstrahl auf diese Oberfläche transportiert werden, und
daß die Staubteilchen anschließend abgesaugt werden.
daß mittels zweier parallel angeordneter Ionisierungs stäbe im Ionisierungsraum zwei sowohl positive als auch negative Ionen enthaltende Ionenströme erzeugt werden,
daß diese durch einen zwischen ihnen in einem Neigungs winkel zur Oberfläche des zu entstaubenden Werkstückes strömenden Luftstrahl auf diese Oberfläche transportiert werden, und
daß die Staubteilchen anschließend abgesaugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der die Ionen transportierende Luftstrahl in einem Nei
gungswinkel von ungefähr 60° auf die Oberfläche des
Werkstoffes geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein scharfer Luftstrahl mittels Flachstrahldüsen
erzeugt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
mit wenigstens einem in einem Ionisierungsraum angeordne
ten Ionisierungsstab zur Erzeugung positiver und negati
ver Ionen, einer Düsenanordnung zur Erzeugung eines
Luftstroms, sowie einem Absaugkanal zum Absaugen von der
Oberfläche abgelöster Staubteilchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem oberen Teil des Ionisierungsraumes (2)
zwei parallel angeordnete Ionisierungsstäbe (3, 4) und
zwischen den Ionisierungsstäben (3, 4) angeordnete Düsen
(5) vorgesehen sind und daß die die Ionisierungsstäbe
(3, 4) und die Düsen (5) enthaltende Fläche in bezug auf
eine Horizontalfläche gegenüber dem Absaugkanal (7) nach
unten geneigt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Neigungswinkel zwischen der die Ionisierungsstäbe (3,
4) und die Düsen (5) aufweisenden Fläche und der Horizon
talfläche 30° beträgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Absaugkanal (2) symmetrisch zueinander an
geordnete Absauglippen (9, 10) aufweist, die einen Lip
penkanal (8) zum Absaugen der von der Oberfläche ab
gelösten Staubteilchen bilden und daß die Absauglippe
(10) eine Seitenwandung des Ionisierungsraumes (2) bil
det.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die eine Seitenwandung des Ionisierungsraumes (2) bilden
de Absauglippe (10) kürzer ist als die Absauglippe (9).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Absaugkanal (7) in einem oberen
Teil weitgehend rechteckig ausgebildet ist und sich nach
unten zum Lippenkanal (8) in Form eines annähernd gleich
schenkeligen Dreiecks erstreckt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düsen (5) als Flachstrahldüsen
ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der Oberfläche des Gehäuses (1)
Doppelnuten (13) mit T-Profil ausgebildet sind, mit
tels derer eine Höhenverstellung der Vorrichtung unter
gleichzeitiger Änderung des Neigungswinkels zur Ober
fläche des Werkstückes ermöglicht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883820931 DE3820931C2 (de) | 1988-06-21 | 1988-06-21 | Verfahren zur elektrostatischen Oberflächenentladung und Entstaubung von Werkstücken und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE3820931A1 true DE3820931A1 (de) | 1989-12-28 |
DE3820931C2 DE3820931C2 (de) | 1994-05-26 |
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ID=6356923
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