DE3818184A1 - Kraftfahrzeug mit einem verteilergetriebe mit einer zentralen schaltkupplung fuer den achsantrieb einer nicht staendig angetriebenen fahrzeugachse - Google Patents
Kraftfahrzeug mit einem verteilergetriebe mit einer zentralen schaltkupplung fuer den achsantrieb einer nicht staendig angetriebenen fahrzeugachseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug mit einem
Verteilergetriebe und einer nicht ständig angetriebenen
Fahrzeugachse nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Bei einem bekannten Kraftfahrzeug dieser Art (DE-PS 36 00 870)
sind die Eingangswelle und eine mit der zentralen Schaltkupp
lung verbundene Ausgangswelle sowie eine mit dem Achsantrieb
einer zweiten Fahrzeugachse in ständiger Antriebsverbindung
stehende Ausgangswelle des Verteilergetriebes mit einem
Längsdifferential verbunden, welches durch eine Sperr
kupplung sperrbar ist, die zusammen mit der zentralen
Schaltkupplung so gesteuert wird, daß beim Wechsel zwischen
Einachs- und Zweiachsantrieb sprunghafte Änderungen der An
triebsmomente an den Antriebsachsen vermieden sind. Sperr-
und Schaltkupplung sind als reibschlüssige Lamellen-Kupplungen
ausgebildet.
Dagegen sind bei einem weiteren bekannten gattungsgemäßen
Kraftfahrzeug (DE-OS 20 25 641) je eine formschlüssige
Klauen-Kupplung als zentrale Schaltkupplung für den An
schluß der zu den Achsantrieben von zwei Fahrzeugachsen
führenden Antriebsstränge an je eine Ausgangswelle des
mit einem durch eine formschlüssige Sperrkupplung sperr
baren Längsdifferential arbeitenden Verteilergetriebes ver
wendet. Die zentralen Schaltkupplungen werden dabei zu
sammen mit einer weiteren Schaltklauenkupplung für einen
Nebenantrieb so gesteuert, daß der Nebenantrieb nur bei
Fahrzeugstillstand mit der Eingangswelle des Verteilerge
triebes in Antriebsverbindung gebracht werden kann.
Bei einem bekannten gattungsfremden Kraftfahrzeug (DE-OS 32
03 707) mit einem Verteilergetriebe, dessen beide
über ein sperrbares Längsdifferential von der Eingangswelle
antreibbare Ausgangswellenin permanenter Antriebsverbindung
mit je einem Achsantrieb zweier Fahrzeugachsen stehen und
bei dem somit zentrale Schaltkupplungen nicht verwendet
sind, ist zwischen dem Achsantrieb der Vorderachse und der
Antriebshalbwelle des einen der beiden zugehörigen Vorder
räder eine schnell schaltende Lamellenkupplung in Kraftfluß
angeordnet, um einen wettbewerbsmäßigen Einsatz des Kraft
fahrzeuges zu ermöglichen. Durch die sofortige bzw. schnelle
Abschaltbarkeit der Vorderachse des Kraftfahrzeuges soll
ohne merklichen Verlust kurzzeitig der permanente Allrad
antrieb abgeschaltet werden können, wenn ein Driften des
Heckteiles des Kraftfahrzeuges beim Durchfahren einer be
sonders engen Kurve als vorteilhaft erscheint. Beim Be
schleunigen aus einer solchen Kurve heraus soll dann aber bereits
der Allradantrieb durch schnelles Zuschalten der Vorder
achse wirksam sein.
Bei gattungsgemäßen Kraftfahrzeugen ist die zentrale Kupplung
verwendet, um für einen Kraftfluß vom Motor zur zuschalt
baren Antriebsachse zu sorgen. Die Triebwerksteile befinden
sich, vom Rad her angetrieben, bereits in Rotation. Diese
Kraftfahrzeuge haben den Vorteil, daß die Zuschaltung der
Achse selbst keinen nennenswerten Energiebedarf erfordert.
Damit kann die Schaltung selbst ruckarm ausgeführt werden.
Es ergibt sich jedoch der Nachteil, daß für die von der Rad
seite her angetriebenen Triebwerksteile Energie aufzuwenden
ist. Damit ist z.B. ein Allradsystem, auch wenn es nicht
in Betrieb ist, für den Kraftstoffverbrauch schädlich.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht im wesent
lichen darin, diesen Nachteil zu vermeiden.
Ausgehend von einem Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff von
Patentanspruch 1 ist die erläuterte Aufgabe gemäß der Er
findung in vorteilhafter Weise mit den kennzeichnenden Merk
malen von Patentanspruch 1 gelöst.
Bei dem Kraftfahrzeug nach der Erfindung können zentrale
und periphere Kupplungen als übliche Lamellenkupplungen
oder als schaltbare Viskosekupplungen oder als elektrisch
schaltbare Kupplungen mit einer sich infolge Hochspannung
verfestigenden Flüssigkeit oder als reine Elektro-Magnet-
Kupplungen ausgebildet sein. Die peripheren Kupplungen
können sowohl im Radbereich als auch an den Ausgängen des
Vorderachsdifferentials angeordnet sein.
Bei dem Kraftfahrzeug nach der Erfindung ist es vorteilhaft,
daß die Schaltreihenfolge der Kupplungen durch z.B. eine
Elektronik beeinflußt werden kann. Soll die Vorderachse
wahrend des Zugzustandes zugeschaltet werden, weil z.B.
die Hinterräder des Fahrzeuges durchdrehen wollen, ist es
vorteilhaft, zuerst die zentrale Schaltkupplung zu schließen.
Dadurch wird dem Antriebsstrang zur Hinterachse Energie ent
zogen, indem der Triebstrang zur Vorderachse hoch beschleunigt
wird. Das hat eine verminderte Durchdrehneigung der Hinter
räder zur Folge. Sobald der Triebstrang hoch beschleunigt
worden ist, werden die beiden vorderen peripheren Kupplun
gen geschlossen. Dadurch wird die Verbindung zu den nun an
treibenden Vorderrädern hergestellt.
Befindet sich das Kraftfahrzeug im Schubzustand, d. h. wirkt
sich die Motorbremse z.B. an den Hinterrädern aus und sen
siert eine Elektronik, daß die Vorderachse zugeschaltet
werden sollte, werden zweckmäßigerweise zuerst die vorderen
peripheren Schaltkupplungen geschlossen. Der zuvor still
stehende Triebstrang zur Vorderachse wird durch Antrieb von
den Vorderrädern hochbeschleunigt. Erst wenn nahezu Drehzahl
gleichheit zwischen Vorder- und Hinterachse erreicht ist,
wird die zentrale Schaltkupplung geschlossen. Damit wird
ein ruckarmer Zuschaltbetrieb gewährleistet. Würde auch
im Schub zuerst die zentrale Schaltkupplung betätigt, so
würde die an der Hinterachse abgesetzte Motorbremswirkung noch
eine Verstärkung erfahren, da die stillstehenden Triebwerks
teile zur Vorderachse beschleunigt werden müssen. Die schon
zuvor hochbeanspruchte Kraftschlußbeanspruchung zwischen
Hinterachse und Fahrbahn wird im allgemeinen dadurch über
schritten. Die Hinterachse blockiert, bis sie durch die Zu
schaltung der Vorderachse wieder von vorn angetrieben wird.
Dieses Blockieren ist ein gefährlicher Fahrzustand, der sich
auch akustisch als Schlag deutlich bemerkbar macht.
Die Schaltreihenfolge der Schaltkupplungen kann aus dem Logik
zustand der Zuschaltelektronik gewonnen werden. Der zeitliche
Abstand zwischen den Schaltimpulsen kann sowohl zeitge
steuert als auch durch Drehzahlauswertung erzeugt werden.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles. In der Zeichnung bedeuten
Fig. 1 eine schematische Antriebsanordnung eines
Kraftfahrzeuges nach der Erfindung,
Fig. 2a ein Diagramm für den Verlauf der Drehzahlen
von Vorder- und Hinterachse über der Zeit
bei der Umschaltung auf Allradantrieb im
Zugbetrieb bei dem Kraftfahrzeug von Figur
und
Fig. 2b ein der Darstellung von Fig. 2a entsprechen
des Diagramm für den Schubbetrieb.
Ein Antriebsmotor 1 treibt über eine hydrodynamische Strömungs
einheit 2 (Wandler oder Kupplung) ein Wechselgetriebe 3 an,
welches in bekannter und daher nicht mehr dargestellter Weise
die Eingangswelle eines Verteilergetriebes 4 antreibt. Das
Verteilergetriebe 4 weist eine mit dem Achsantrieb der Hinter
achse ständig antriebsmäßig verbundene Ausgangswelle 5 sowie
eine zentrale Schaltkupplung K 3 auf. Die zentrale Schalt
kupplung K 3 ist mit dem Eingangsrad 8 einer dreigliedrigen
Stirnräderstufe verbunden, deren Ausgangsrad 9 über einen An
triebsstrang 10 in Form einer Gelenkwelle (Kardanwelle) mit dem
Achsantrieb 11 der Vorderachse antriebsmäßig verbunden ist.
Die zentrale Schaltkupplung K 3 kann andererseits entweder
mit einer zweiten Ausgangswelle 6 des Verteilergetriebes
4 verbunden sein - in diesem Falle sind die beiden Ausgangs
wellen 5 und 6 in bekannter Weise durch ein sperrbares Längs
differential mit der Eingangswelle des Verteilergetriebes
4 verbunden - oder auch mit der Ausgangswelle 5 verbunden
sein. In letzterem Falle arbeitet das Verteilergetriebe 4
ohne Längsdifferential, wobei Eingangs- und Ausgangswelle
jedoch ebenfalls in gegenseitiger Antriebsverbindung stehen.
Das Achsdifferential 11 weist eine kurze Abtriebswelle 12
auf, welche eine periphere Schaltkupplung K 1 enthält und
über ein Gelenk 15 in bekannter - aber nicht mehr darge
stellter - Weise über eine sich anschließende Antriebshalb
welle mit dem rechten Vorderrad in Antriebsverbindung steht.
Das Achsdifferential weist eine lange Abtriebswelle 13 auf,
welche ebenfalls eine periphere Schaltkupplung K 2 enthält
und über ein Gelenk 15 in bekannter Weise über eine sich
anschließende Antriebshalbwelle mit dem linken Vorderrad
in Antriebsverbindung steht.
Das Kraftfahrzeug befindet sich bei normalen Straßen- und
Fahrzuständen im einachsigen Hinterachsantrieb, bei dem
alle Schaltkupplungen K 1 bis K 3 ausgerückt sind, so daß
der gesamte Antriebsstrang zwischen dem Verteilergetriebe
4 - beginnend mit dem Eingangsrad 8-und der Vorderachse -
endend mit den mit dem Achsantrieb 11 verbundenen Kupplungs
hälften der peripheren Schaltkupplungen K 1 und K 2 - weder
vom Antriebsmotor 1 aus noch von den Vorderrädern her an
treibbar ist - also quasi stillsteht.
Erfolgt im Zugbetrieb des Antriebsmotores 1 eine Umschaltung
in den zweiachsigen Allradantrieb - beispielsweise weil die
Hinterräder gemäß dem Drehzahlverlauf 16 in Fig. 2a durchzu
drehen beginnen - wird zunächst im Zeitpunkt t 1 die zentrale
Schaltkupplung K 3 eingerückt, so daß der Antriebsstrang 8
bis 13 zur Vorderachse gemäß dem Kurvenverlauf 17 von Null
aus hoch beschleunigt und dem Hinterachsantrieb (Ausgangs
welle 5) Antriebsenergie entzogen und somit der Hinterrad
schlupf verringert wird. Nach einer festgelegten oder in
Abhängigkeit von bestimmten Parametern angepaßten Zeitspanne
Δ t werden im Zeitpunkt t 2 auch die peripheren Schalt
kupplungen K 1 und K 2 eingerückt, so daß die Vorderräder
ruckarm zugeschaltet sind.
Erfolgt im Schubbetrieb des Antriebsmotores 1 eine Umschaltung
aus dem einachsigen Hinterachsantrieb in den Allradantrieb,
dann werden zunächst im Zeitpunkt t 1 der Fig. 2b die peri
pheren Schaltkupplungen K 1 und K 2 eingerückt, so daß der An
triebsstrang 8 bis 15 der Vorderachse vom Fahrzeug über die
Vorderräder gemäß dem Drehzahlverlauf 18 hochbeschleunigt
und der Hinterachse kinetische Energie entzogen wird, so
daß die Drehzahl der Hinterräder den fallenden Verlauf 19
aufweist. Nach einer festgelegten oder in Abhängigkeit von
Parametern angepaßten Zeitspanne Δ t wird dann auch die
zentrale Schaltkupplung K 3 eingerückt, so daß die Gefahr
des Blockierens der Hinterräder weitgehend vermieden ist.
Claims (3)
1. Kraftfahrzeug mit einem Verteilergetriebe und einem Achs
antrieb einer nicht ständig angetriebenen Fahrzeugachse,
bei dem das Verteilergetriebe eine von einem Antriebsmotor
her antreibbare Eingangswelle und eine im Kraftfluß zwischen
der Eingangswelle und einem zum Achsantrieb führenden An
triebsstrang angeordnete zentrale Schaltkupplung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kraftfluß zwischen dem Achsantrieb (11) und einem zu
gehörigen Fahrzeugrad eine periphere Schaltkupplung (K 1 bzw.
K 2) angeordnet ist.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zentrale Schaltkupplung (K 3) im Zugbetrieb des An
triebsmotores (1) zeitlich vor der peripheren Schaltkupplung
(K 1 bzw. K 2) einrückbar ist.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zentrale Schaltkupplung (K 3) im Schubbetrieb des
Antriebsmotores (1) zeitlich nach der peripheren Schalt
kupplung (K 1 bzw. K 3) einrückbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883818184 DE3818184A1 (de) | 1988-05-28 | 1988-05-28 | Kraftfahrzeug mit einem verteilergetriebe mit einer zentralen schaltkupplung fuer den achsantrieb einer nicht staendig angetriebenen fahrzeugachse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883818184 DE3818184A1 (de) | 1988-05-28 | 1988-05-28 | Kraftfahrzeug mit einem verteilergetriebe mit einer zentralen schaltkupplung fuer den achsantrieb einer nicht staendig angetriebenen fahrzeugachse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3818184A1 true DE3818184A1 (de) | 1989-09-07 |
Family
ID=6355334
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883818184 Withdrawn DE3818184A1 (de) | 1988-05-28 | 1988-05-28 | Kraftfahrzeug mit einem verteilergetriebe mit einer zentralen schaltkupplung fuer den achsantrieb einer nicht staendig angetriebenen fahrzeugachse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3818184A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0204665A1 (de) * | 1985-05-29 | 1986-12-10 | FIAT AUTO S.p.A. | Allradantrieb für Kraftfahrzeuge mit einer Ein- und Auskupplungsvorrichtung für die zweite Achse |
DE3545545C1 (de) * | 1985-12-21 | 1986-12-11 | Daimler-Benz Ag, 7000 Stuttgart | Kraftfahrzeug mit Mehrachsantrieb |
-
1988
- 1988-05-28 DE DE19883818184 patent/DE3818184A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0204665A1 (de) * | 1985-05-29 | 1986-12-10 | FIAT AUTO S.p.A. | Allradantrieb für Kraftfahrzeuge mit einer Ein- und Auskupplungsvorrichtung für die zweite Achse |
DE3545545C1 (de) * | 1985-12-21 | 1986-12-11 | Daimler-Benz Ag, 7000 Stuttgart | Kraftfahrzeug mit Mehrachsantrieb |
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Date | Code | Title | Description |
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OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
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