DE3817630A1 - Verfahren zur brandabschottung von rohren - Google Patents
Verfahren zur brandabschottung von rohrenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L—PIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L5/00—Devices for use where pipes, cables or protective tubing pass through walls or partitions
- F16L5/02—Sealing
- F16L5/04—Sealing to form a firebreak device
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Abschottung von thermisch
verformbaren Rohren, die als Abwasserrohre, wasserführende Leitungen für
geschlossene Systeme, Druckwasserleitungen, Rohrpostleitungen, Führungs
rohre für Kabelbündel, Rohre zentraler Staubsaugeranlagen u. dgl. einge
setzt werden.
Soweit Rohre durch Wände und Decken hindurchgeführt werden, an die brand
schutztechnische Anforderungen gestellt werden, müssen nach den Bestimmun
gen der Landesbauordnungen, an die Öffnungen Vorkehrungen gegen die Brand
übertragung in benachbarte Räume bzw. Etagen getroffen werden.
Bestehen die Rohrleitungen aus brennbaren Baustoffen, so müssen sie ent
weder mit Putz oder gleichwertigen Verkleidungen aus nicht brennbaren Bau
stoffen ummantelt sein oder entsprechend in Wänden aus nicht brennbaren
Baustoffen verlegt werden.
Diese Schutzmaßnahmen können ganz entfallen, wenn bauaufsichtlich zugelas
sene Absperrvorrichtungen eingebaut werden.
Auf brennbare Kunststoffrohre werden zur Zeit sogenannte Brandschutzman
schetten montiert. Diese bestehen aus einem rechteckigen oder zylindri
schen Blechgehäuse, das mit einem geschichteten Feuerschutzwerkstoff auf
gefüllt ist. Das Gehäuse ist aufklappbar, um einen nachträglichen Einbau
zu ermöglichen und wird beim Montieren um das Rohr durch eine Profilschie
ne verschlossen. Die Absperrfunktion wird im Brandfall durch das Aufschäu
men des als Verfüllung dienenden Feuerschutzwerkstoffes in Gang gesetzt.
Der entstehende Thermoschaum entwickelt dabei einen beachtlichen Bläh
druck, wodurch das aufweichende Kunststoffrohr zusammengedrückt wird. Die
Durchbrüche für Rohre in Wänden und Decken werden vom hitzebeständigen
Thermoschaum aufgefüllt und somit ein Durchtritt des Feuers verhindert.
Bei Wanddurchführungen werden die Brandmanschetten zweiseitig und bei
Deckendurchführungen einseitig unter der Decke montiert.
Bei dieser Ausführung der Absperrvorrichtung benötigt man für jeden Durch
messer eine gesonderte Konstruktion, deren Abmessung exakt dem Rohrdurch
messer angepaßt werden muß.
Da in der Baupraxis Kunststoffrohre verschiedener Durchmesser oft neben
einander verwendet werden, macht sich diese Eigenschaft negativ bemerkbar.
Besonders bei gebündelten Durchbrüchen von dicht nebeneinanderliegenden
Rohren und Kabeln unterschiedlicher Durchmesser, wird deren Absperrung
schwierig und oft fehlt der Platz, um alle benötigten Brandschutzmanschet
ten zu montieren,
Die aufwendige Konstruktion der einzelnen Manschetten, sowie die kostspie
lige Lagerhaltung eines einigermaßen kompletten, die gängigen Maße umfas
senden Sortiments haben eine weitere Verbreitung derartiger Absperrungen
in der Baupraxis verhindert.
Hiervon ausgehend stellt sich für die vorlie
gende Erfindung die Aufgabe, ein Verfahren zur Brandabschottung von ther
misch verformbaren Rohren und/oder Rohrbündeln zu entwickeln, das einfach
in der Handhabung und wirtschaftlich im Einsatz, eine effektive Absperrung
von Rohren verschiedener Durchmesser erlaubt.
Die Lösung dieser Aufgabe wurde durch die Verwendung von flexiblen, intu
meszierenden und blähdruckentwickelnden Bändern und/oder Bahnen, die di
rekt auf die Rohre aufgewickelt werden, ermöglicht.
Die dabei verwendeten Bänder und/oder Bahnen werden üblicherweise aus ei
ner intumeszierenden, blähdruckentwickelnden Feuerschutzkomponente, z.B.
auf Basis von Natriumsilikat und/oder Blähgraphit und/oder Perlit und/oder
Vermiculit od. dgl. und einer flexiblen Kunststoffmatrix extrudiert oder
kalandriert.
Bei den der Erfindung zugrunde liegenden Entwicklungsarbeiten wurden vor
wiegend extrudierte, 40 mm breite und 2 mm starke Bänder verwendet.
In Abhängigkeit von dem Durchmesser der zu sperrenden Rohre können auch
andere Stärken und Breiten effektiv eingesetzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Abschottung thermisch
verformbarer Rohre, bei dem diese mit einem flexiblen, intumeszierenden
und blähdruckentwickelndem Band umwickelt werden und die aufgebrachte
Schutzschicht danach mit einem als Druckschild dienenden Blechmantel abge
deckt wird. Die Länge und Stärke der durch Aufwickeln aufgebrachten
Schutzschicht ist abhängig von den Abmessungen der zu schützenden Rohre,
d.h. primär von deren Durchmesser, wobei aber auch die Wandstärke der Roh
re eine Rolle spielen kann.
Die aus dem erfindungsgemäßen Verfahren resultierenden Abschottungsmög
lichkeiten von thermisch verformbaren Rohren und Rohrbündeln sollen anhand
der nachfolgenden Beispiele erläutert und mit den entsprechenden Zeichnun
gen illustriert werden.
Die äußere Oberfläche eines PVC-Rohres mit einem Durchmesser von 50 mm und
einer Wandstärke von 2 mm wurde auf einer Länge von ca. 200 mm mit einem
40 mm breiten und 2 mm starken Feuerschutzband spiralförmig umwickelt.
Darauf wurde aus einem 150 mm breiten und 0,6 mm starken verzinktem Stahl
blech überlappend das Druckschild aufgebracht und mittels zwei Rohr
schellen befestigt. Die nach diesem Verfahren gefertigte Absperrvorrich
tung ist auf Fig. 1 skizziert dargestellt, wobei 1 das Kunststoffrohr, 2
die Feuerschutzummantelung, 3 das Druckschild und 4 die Rohrschellen dar
stellen.
Um die Funktionsfähigkeit dieser Absperrvorrichtung zu testen, wurde ein
Prüfkörper nach DIN 4102, Teil 11 vorbereitet. Das zuvor beschriebene PVC-
Rohr wurde über eine 54 mm breite runde Öffnung in einer 80 mm starken
Betonplatte durchgeführt.
Die aus beiden Seiten herausragenden Rohrlängen betrugen 500 mm und waren
direkt an der Betonfläche beidseitig mit je einer erfindungsgemäßen Rohr
absperrung versehen. Der ganze Prüfkörper wurde als Vorderseite in einem
Brandofen montiert und nach der Einheitstemperaturkurve beaufschlagt. Der
Durchbrand erfolgte erst nach 98 Minuten, womit eine F 90-Klassifizierung
erreicht werden konnte.
Ein PP-Rohr mit einem lichten Durchmesser von 150 mm und einer Wandstärke
von 5 mm wurde auf einer Länge von 300 mm mit dem zuvor beschriebenen
Feuerschutzband (40×2 mm) vierfach umwickelt und danach mit einem 0,6 mm
starken und 260 mm breiten Blechmantel abgedeckt.
Die nach diesem Verfahren gefertigte Absperrvorrichtung ist auf Fig. 2
skizziert, wobei 1 das PP-Rohr, 2 die Feuerschutzmantelung, 3 das Druck
schild und 4 die Rohrschellen darstellen.
Eine Brandprüfung nach DIN 4102, Teil 11, Abschnitt 4.2.4.2 mit einer
Deckendurchführung, die unterseitig mit einer erfindungsgemäßen Absperrung
geschützt war, erbrachte eine Brandwiderstandsdauer von 64 Minuten, womit
eine F 60-Klassifizierung erreicht werden konnte.
Die Wanddurchführung eines Rohrbündels, bestehend aus zwei im Beispiel 1
beschriebenen 50 mm PVC-Rohren und einem in Beispiel 2 beschriebenen
150 mm PP-Rohr wurde abgesperrt, indem die einzelnen Rohre auf einer Länge
von 300 mm mit dem Feuerschutzband umwickelt wurden. Die PVC-Rohre wurden
dreifach und das PP-Rohr vierfach ummantelt und mit einem separaten Blech
mantel versehen. Die Abstände der einzelnen Rohre erlaubten hier eine
separate Abschottung, wobei die Hohlräume zwischen den geschützten Rohren
und der zylindrischen Mauerdurchführung mit einem Schnellzementmörtel ver
füllt wurden.
Die verfüllten Zwischenräume sind auf Fig. 3 mit der Ziffer 5 bezeichnet.
Die Brandführung nach DIN 4102, Teil 11 ergab bei zweiseitiger Anordnung
der Absperrvorrichtung eine Brandwiderstandsdauer von 86 Minuten. Damit
dürfte eine F 60-Klassifizierung erreichbar sein.
Bei einer Brandabschottung von Rohrbündeln kann in Abhängigkeit von deren
Anzahl, Abmessungen und Abständen das erfindungsgemäße Verfahren sinnvoll
variiert werden.
Bei eng anliegenden Rohrbündeln, wo aus Platzmangel eine separate Ab
schottung der einzelnen Rohre nicht möglich ist, kann eine wirkungsvolle
Abschottung dadurch erreicht werden, daß die einzelnen Rohre nur mit der
Feuerschutzbahn umwickelt werden und das ganze Rohrbündel mit einem ge
meinsamen Blechmantel abgedeckt wird.
Unter Umständen kann dabei das ganze Rohrbündel noch zusätzlich mit einer
oder mehreren unter dem Blech plazierten Feuerschutzschichten umgeben
sein. Die noch verbliebenen Hohlräume werden danach vorzugsweise mit einem
Schnellbindermörtel aufgefüllt. Diese Auffüllung kann auch mit anderen,
schnellabbindenden Mörtelmassen, wie z.B. Gipsmörtel allein oder in Kom
bination mit üblichen Füllmassen, wie Feuerschutzpasten und/oder -kissen,
Mineralfaserplatten und dergleichen erfolgen.
Bei einer engen Plazierung des Rohrbündels kann sogar die Umwicklung mit
den Feuerschutzbändern Probleme bereiten. In diesem Fall wird das ganze
Rohrbündel mehrfach mit dem Feuerschutzband umwickelt und die entstandene
Feuerschutzschicht mit einem gemeinsamen Blechmantel abgedeckt. Auch hier
sollten die Hohlräume vorzugsweise mit einem Schnellbindermörtel und/oder
anderen Füllmassen aufgefüllt werden.
Mit dieser Verfahrensweise können auch Kabelbündel abgeschottet werden, so
wie es im nachfolgenden Beispiel erläutert wird.
Die Wanddurchführung eines in einem 250 mm PVC-Rohr geführten Kabelbündel
wurde abgeschottet, indem das PVC-Rohr auf einer Länge von 300 mm zweifach
mit einer Feuerschutzbahn umwickelt und danach wie üblich mit einem Blech
mantel abgedeckt wurde. Das Kabelbündel füllte ca. 60% des leichten Durch
messers des PVC-Führungsrohres.
Die nach diesem Verfahren mögliche Abschottung von Kabelbündel ist auf
Fig. 4 skizziert, wobei 1 das PVC-Rohr, 2 die Feuerschutzumwicklung, 3
den Blechmantel und 4 die Rohrschellen darstellen.
Die Brandprüfung nach DIN 4102, Teil 11 ergab bei zweiseitiger Anordnung
der Absperrvorrichtung eine Brandwiderstandsdauer von 98 Minuten.
Anhand der beschriebenen Beispiele werden die Vorzüge der erfindungsge
mäßen Absperrungen deutlich.
Anstatt mit einer Vielzahl von konstruktionsmäßig aufwendigen Einzelman
schetten konfrontiert zu werden, können hier prinzipiell mit zwei Materia
lien, d.h. der flexiblen Feuerschutzbänder und dem Abdeckblech alle in der
Praxis verwendeten Kunststoffrohre einzeln oder gebündelt abgesperrt
werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Brandabschottung thermisch verformbarer Rohre durch im
Brandfall aufschäumende und blähdruckentwickelnde Massen, dadurch ge
kennzeichnet, daß die abzusperrenden Rohre mit einem flexiblen, in
tumeszierenden und blähdruckentwickelnden Feuerschutzband und/oder
-bahn einmal oder mehrfach umwickelt werden und die aufgebrachten
Feuerschutzschichten durch einen als Druckschild wirkenden Blechmantel
abgedeckt werden.
2. Verfahren zur Brandabschottung thermisch verformbarer Rohre nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der als Druckschild wirkende
Blechmantel über mehrere gebündelte und zuvor mit dem Feuerschutzband
umwickelte Rohre geführt wird und die Zwischenräume mit einem hydrau
lischen Schnellbindermörtel aufgefüllt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883817630 DE3817630A1 (de) | 1988-05-25 | 1988-05-25 | Verfahren zur brandabschottung von rohren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883817630 DE3817630A1 (de) | 1988-05-25 | 1988-05-25 | Verfahren zur brandabschottung von rohren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3817630A1 true DE3817630A1 (de) | 1989-11-30 |
Family
ID=6355026
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883817630 Withdrawn DE3817630A1 (de) | 1988-05-25 | 1988-05-25 | Verfahren zur brandabschottung von rohren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3817630A1 (de) |
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-
1988
- 1988-05-25 DE DE19883817630 patent/DE3817630A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |