DE3815807A1 - Verfahren zur selektiven nichtkatalytischen entfernung von stickoxiden aus abgasen - Google Patents
Verfahren zur selektiven nichtkatalytischen entfernung von stickoxiden aus abgasenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
selektiven nichtkatalytischen Entfernung von Stickoxiden
(NO X ) aus Abgasen bei hohen Temperaturen.
Es ist bekannt, daß sich die bei der Verbrennung von
fossilen Energieträgern entstehenden Stickoxidemissionen
bspw. durch selektive katalytische Reduktion (SCR)
beträchtlich senken lassen. Der Nachteil des
SCR-Verfahrens sind die kostenintensiven und
großvolumigen Katalysatormassen, die wegen ihres großen
Platzbedarfs insbesondere bei der Nachrüstung von
Altanlagen erhebliche Probleme aufwerfen.
Zur Beseitigung dieses Problems wurde das selektive
nichtkatalytische Stickoxidreduktion(SNR)-Verfahren
eingeführt, wobei bei hohen Temperaturen die Stickoxide
in der homogenen Gasphase reduziert werden. Als
Reduktionsmittel für die homogene Gasphasenreduktion
sind eine ganze Reihe von chemischen Verbindungen
vorgeschlagen worden, wobei sich jedoch lediglich
Ammoniak aufgrund seiner selektiven Wirkung in der
Praxis bewährt hat.
Nachteilig beim Einsatz des Ammoniaks ist seine
schwierige Handhabung verbunden mit besonderen
Sicherheitsvorkehrungen, weshalb dieses Verfahren einen
relativ großen technischen Aufwand erfordert.
Zur Umgehung dieser Probleme ist gemäß der US-PS
42 08 386 vorgeschlagen worden, anstelle von Ammoniak
Harnstoff als Reduktionsmittel entweder als Feststoff
oder in Form einer Lösung zu verwenden. Im Vergleich zum
Ammoniak ist Harnstoff zwar problemloser zu handhaben,
doch weist er nur eine begrenzte Wirksamkeit auf.
Gemäß der WO 87/02 023 wird vorgeschlagen, anstelle von
Harnstoff andere stickstoffhaltige Verbindungen wie z. B.
Hexamethylentetramin, Guanidin(salze), Calciumcyanamid,
Melamin o. ä. als Reduktionsmittel zu verwenden. Diese
Verbindungen sind vergleichsweise teuer, ohne daß sie
gegenüber Harnstoff eine wesentlich bessere Wirkung im
Hinblick auf die NO X -Reduktion zeigen.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zur selektiven nichtkatalytischen
Entfernung von Stickoxiden aus Abgasen zu entwickeln,
welches die genannten Nachteile des Standes der Technik
nicht aufweist, sondern ohne großen technischen Aufwand
eine wirksame und problemlose Reduktion der NO X -Emission
aus Abgasen ermöglicht.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
man als Additiv eine wäßrige Lösung bestehend aus (a)
Harnstoff und (b) 0,5 bis 20 Gew.-% eines wasserlöslichen
Amino-s-triazins und/oder Cyanamid, Dicyandiamid,
Guanidin bzw. Guanidinsalze bezogen auf Harnstoff
einsetzt.
Es hat sich nämlich überraschenderweise gezeigt, daß man
nur durch einen geringen Zusatz der Komponente (b) zur
Harnstofflösung eine wesentlich verbesserte
Reduktionswirkung bezüglich der NO X -Emission feststellen
kann, so daß man hier von einem echten synergistischen
Effekt sprechen kann.
Beim Verfahren entsprechend der vorliegenden Erfindung
wird als Additiv eine wäßrige Lösung aus mindestens zwei
Komponenten eingesetzt.
Die Hauptkomponente (a) besteht aus Harnstoff, der sich
in die wäßrige Phase aufgrund seiner guten Löslichkeit
problemlos einbringen läßt.
Als zweite erfindungswesentliche Komponente enthält das
Additiv 0,5 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%
(bezogen auf den Harnstoff), eines wasserlöslichen
Amino-s-triazins und/oder Cyanamid, Dicyandiamid,
Guanidin bzw. Guanidinsalze.
Als wasserlösliche Amino-s-triazine werden vorzugsweise
solche Amino-s-triazine eingesetzt, die mindestens zwei
Aminogruppen aufweisen. Hierzu gehören Melamin bzw.
dessen wasserlösliche Salze sowie Guanamine wie z. B.
Acetoguanamin.
Das wasserlösliche Amino-s-triazin kann im Rahmen der
vorliegenden Erfindung ganz oder teilweise durch
Cyanamid, Dicyandiamid oder Guanidin bzw. Guanidinsalze
ersetzt werden. Hierbei ist es natürlich auch möglich,
anstelle des reinen Cyanamids seine Alkalisalze zu
verwenden, wenn dies irgendwelche Vorteile bringt.
Das Guanidin kann entweder als freie Base oder in Form
der Guanidinsalze zum Einsatz kommen, wobei als einzige
Bedingung für ihre Brauchbarkeit eine gewisse
Wasserlöslichkeit gilt. So können bspw. Guanidinnitrat,
Guanidinacetat und vorzugsweise Guanidincarbonat
verwendet werden.
Wie bereits erwähnt, werden die Komponenten (a) und (b)
in Form einer wäßrigen Lösung eingesetzt. Die
Konzentration dieser wäßrigen Lösung kann in weiten
Grenzen variiert werden, d. h. man kann ohne weiteres bis
an die Sättigungsgrenze des jeweiligen
Komponentengemisches gehen. In der Praxis haben sich
jedoch Konzentrationen von 5 bis 50 Gew.-% bezogen auf
die Summe der Komponenten (a) und (b) als besonders
vorteilhaft erwiesen, weil hierbei ein problemloses
Einsprühen der Lösung in die Abgase möglich ist, ohne daß
es zu Verstopfungen in den Düsen kommt.
Die Menge des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
einzusetzenden Additivs richtet sich im wesentlichen nach
dem NO X -Gehalt im Rauchgas, der je nach Art des
verwendeten Brennstoffs und den Betriebsbedingungen bei
200 bis 1200 mg NO X pro Nm3 Abgas liegt. Um eine optimale
NO X -Reduktion zu erreichen, muß pro Mol NO X mindestens
ein Mol des aus den Komponenten (a) und (b) gebildeten
Ammoniaks während der Gasphasenreduktion vorhanden sein.
Dieses Molverhältnis NH3 (bezogen auf das gesamte,
theoretisch verfügbare NH3) zu NO X wird vorzugsweise
auf 1,5 bis 3,5 eingestellt.
Natürlich kann man auch mit einem höheren NH3-Überschuß
arbeiten, doch bringt dieser größere Überschuß in der
Regel keinen zusätzlichen Effekt, so daß er sehr schnell
unwirtschaftlich wird.
Da die üblichen Kraftwerke je nach Leistung, Brennstoff
und Betriebsbedingungen zwischen 200 und 1200 mg NO X /Nm3
Abgas pro Stunde erzeugen, muß das Additiv in einer Menge
von 0,1 bis 2,5 kg/h (an Feststoff) pro 1000 Nm3 Abluft
eingesetzt werden, um eine optimale Stickoxidreduktion
zu erreichen.
Beim Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung wird das
Additiv nach den bekannten verfahrenstechnischen Methoden
und mit den üblichen technischen Vorrichtungen wie z. B.
Düsen in die heißen Abgase eingesprüht.
Die Behandlungstemperatur der Abgase sollte in einem
Bereich von 800 bis 1200°C, vorzugsweise zwischen 850
bis 1100°C, liegen, um eine optimale Entstickung erzielen
zu können. Unterhalb von 800°C läßt die Wirkung des
Additivs sehr schnell nach, während oberhalb von 1200°C
schon eine merkliche Zersetzung der reaktiven Komponenten
festzustellen ist.
Beim Verfahren entsprechend der vorliegenden Erfindung
findet unmittelbar nach Eindüsung der wäßrigen
Additiv-Lösung in die heißen Abgase eine Verdampfung des
Lösemittels und eine Freisetzung der reaktiven
Komponenten statt, so daß eine rasche und selektive
Gasphasenreduktion der Stickoxide ermöglicht wird. Nach
der Reinigung der Abgase werden NO X -Minderungen von
50 bis 70% gemessen, während man mit einer reinen
Harnstofflösung lediglich eine Entstickungsrate von 40
bis 50% erzielen kann.
Aufgrund dieser gefundenen Effekte und der problemlosen
und technisch einfachen Herstellung und Handhabung des
kostengünstigen Komponentengemisches eignet sich das
erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren in
hervorragender Weise für den großtechnischen Betrieb.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung
erläutern, ohne sie jedoch darauf zu beschränken.
Die Versuche wurden an einem braunkohlebefeuerten Kessel
eines Dampfkraftwerks durchgeführt. Die elektrische
Leistung betrug 80 MW, wobei eine Rauchgasmenge von
320 000 Nm3 trocken/h erzeugt wurde. Vor dem Eindüsen der
wäßrigen Harnstofflösung enthielt das Rauchgas
430 mg NO X , als NO2 berechnet, in 1 Nm3 trocken, wobei
der Sauerstoffgehalt des Rauchgases 6% betrug. In den
Feuerraum wurden nun 180 kg Harnstoff pro Stunde (was
einem Molverhältnis von theoretisch verfügbarem
NH3 zu NO X von 2 entspricht) als 9,1 Gew.-%ige wäßrige
Lösung in einer Temperaturebene von 1010°C eingetragen.
Die Harnstofflösung wurde mit Hilfe von Düsen in den
Rauchgasstrom eingedüst. Die Düsen waren in der
Temperaturebene von 1010°C so angeordnet, daß die
Harnstofflösung gleichmäßig im Feuerraum versprüht wurde.
Die Zerstäuberdüsen waren so konstruiert, daß eine
gleichmäßige Verteilung der Tröpfchen erfolgte. Während
des Eindüsens der Harnstofflösung ging die NO X -Emission
des Rauchgases auf 229 mg NO X , als NO2 berechnet, pro Nm
trocken zurück. Dies entsprach einer NO X -Minderung von
47%.
Die Versuchsdurchführung erfolgte am gleichen Kessel und
unter gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1. Anstelle
von Harnstoff ohne Zusatz wurde jedoch eine Mischung von
Harnstoff und Acetoguanamin als Additiv verwendet.
Elektrische Leistung des Blocks: 80 MW
Rauchgasmenge: 320 000 Nm³ trocken
NO X -Gehalt, als NO₂ berechnet:
vor dem Versuch:
446 mg NO X /Nm³ trocken
nach dem Versuch (ohne Additiv):
440 mg NO X /Nm³ trocken
Rauchgasmenge: 320 000 Nm³ trocken
NO X -Gehalt, als NO₂ berechnet:
vor dem Versuch:
446 mg NO X /Nm³ trocken
nach dem Versuch (ohne Additiv):
440 mg NO X /Nm³ trocken
Es wurde eine Harnstofflösung folgender Zusammensetzung
verwendet:
Harnstoff:|250 kg | |
Acetoguanamin: | 10 kg |
Wasser: | 2500 kg |
Von dieser wäßrigen Lösung, die 9,06 Gew.-% Harnstoff und
0,362 Gew.-% Acetoguanamin enthielt, wurden 1950 kg/h in
den Feuerraum in der Temperaturebene von 1010°C
eingedüst. Dies entspricht 176,7 kg/h Harnstoff und
7,06 kg Acetoguanamin sowie einem Molverhältnis von
theoretisch verfügbarem NH3 zu NO X von 2. Während des
Eintrags der mit Acetoguanamin versetzten Harnstofflösung
wurde im Rauchgas am Kamin nur noch ein mittlerer
NO X -Wert, als NO2 berechnet, von 142 mg NO X /Nm3
trocken gemessen. Dies entsprach einer NO X -Minderung von
68% (NO X -Minderung bei Verwendung von Harnstoff ohne
Acetoguanamin: 47%, s. Beispiel 1).
Die Versuchsdurchführung erfolgte am gleichen Kessel und
unter gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1. Anstelle
von Harnstoff ohne Zusatz wurde jedoch eine Mischung von
Harnstoff und Guanidincarbonat als Additiv verwendet.
Elektrische Leistung des Blocks: 80 MW
Rauchgasmenge: 320 000 Nm³ trocken
NO X -Gehalt, als NO₂ berechnet:
vor dem Versuch:
420 mg NO X /Nm³ trocken
nach dem Versuch (ohne Additiv):
408 mg NO X /Nm³ trocken
Mittelwert (ohne Additiv):
414 mg NO₂/NM³ trocken
Rauchgasmenge: 320 000 Nm³ trocken
NO X -Gehalt, als NO₂ berechnet:
vor dem Versuch:
420 mg NO X /Nm³ trocken
nach dem Versuch (ohne Additiv):
408 mg NO X /Nm³ trocken
Mittelwert (ohne Additiv):
414 mg NO₂/NM³ trocken
Es wurde eine Harnstofflösung folgender Zusammensetzung
verwendet:
Harnstoff:|250 kg | |
Guanidincarbonat: | 10 kg |
Wasser: | 2500 kg |
Von dieser wäßrigen Lösung, die 9,06 Gew.-% Harnstoff und
0,362 Gew.-% Guanidincarbonat enthielt, wurden 1885 kg/h
in den Feuerraum in der Temperaturebene von 1010°C
eingedüst. Dies entspricht 171 kg/h Harnstoff und
6,82 kg/h Guanidincarbonat sowie einem Molverhältnis von
theoretisch verfügbarem NH3 zu NO X von 2. Während des
Eintrags der mit Guanidincarbonat versetzten
Harnstofflösung wurde im Rauchgas am Kamin nur noch ein
mittlerer NO X -Wert, als NO2 berechnet, von
145 mg NO X /Nm3 trocken gemessen. Dies entsprach einer
NO X -Minderung von 65% (NO X -Minderung bei Verwendung von
Harnstoff ohne Guanidincarbonat: 47%, s. Beispiel 1).
Die Versuche wurden an einem braunkohlebefeuerten Kessel
eines Dampfkraftwerks durchgeführt. Die elektrische
Leistung betrug 80 MW, wobei eine Rauchgasmenge von
320 000 Nm3 trocken/h erzeugt wurde. Vor dem Eindüsen der
wäßrigen Harnstofflösung enthielt das Rauchgas
385 mg NO X , als NO2 berechnet, in 1 Nm3 trocken, wobei
der Sauerstoffgehalt des Rauchgases 6% betrug. In den
Feuerraum wurden nun 160 kg Harnstoff pro Stunde als
9,1-gew.-%ige wäßrige Lösung in einer Temperaturebene von
919°C eingetragen, was einem Molverhältnis von
theoretisch verfügbarem NH3 zu NO X von 2 entspricht.
Die Harnstofflösung wurde mit Hilfe von Düsen in den
Rauchgasstrom eingedüst. Die Düsen waren in der
Temperaturebene von 919°C so angeordnet, daß die
Harnstofflösung gleichmäßig im Feuerraum versprüht wurde.
Die Zerstäuberdüsen waren so konstruiert, daß eine
gleichmäßige Verteilung der Tröpfchen erfolgte. Während
des Eindüsens der Harnstofflösung ging die NO X -Emission
des Rauchgases auf 223 mg NO X , als NO2 berechnet, pro
Nm3 trocken zurück. Dies entsprach einer NO X -Minderung
von 42%. Die NO X -Messungen erfolgten am Kamin.
Die Versuchsdurchführung erfolgte am gleichen Kessel und
unter gleichen Bedingungen wie im Beispiel 4. Anstelle
von Harnstoff ohne Zusatz wurde jedoch eine Mischung von
Harnstoff und Melamin als Additiv verwendet.
Elektrische Leistung des Blocks: 80 MW
Rauchgasmenge: 320 000 Nm³ trocken
NO X -Gehalt, als NO₂ berechnet:
vor dem Versuch:
385 mg NO X /Nm³ trocken
nach dem Versuch (ohne Additiv):
392 mg NO X /Nm³ trocken
Rauchgasmenge: 320 000 Nm³ trocken
NO X -Gehalt, als NO₂ berechnet:
vor dem Versuch:
385 mg NO X /Nm³ trocken
nach dem Versuch (ohne Additiv):
392 mg NO X /Nm³ trocken
Es wurde eine Harnstofflösung folgender Zusammensetzung
verwendet:
Harnstoff:|250 kg | |
Melamin: | 6 kg |
Wasser: | 2500 kg |
Von dieser wäßrigen Lösung, die 9,07 Gew.-% Harnstoff und
0,218 Gew.-% Melamin enthielt, wurden 1764 kg/h in den
Feuerraum in der Temperaturebene von 919°C eingedüst.
Dies entspricht 160 kg/h Harnstoff und 3,85 kg/h Melamin
sowie einem Molverhältnis von theoretisch verfügbarem
NH3 zu NO X von 2. Während des Eintrags der mit Melamin
versetzten Harnstofflösung wurde im Rauchgas am Kamin
nur noch ein mittlerer NO x -Wert, als NO2 berechnet, von
175 mg NO X /Nm3 trocken, gemessen. Dies entsprach einer
NO X -Minderung von 55% (NO X -Minderung bei Verwendung von
Harnstoff ohne Zusatz von Melamin: 42%).
Die Versuchsdurchführung erfolgte am gleichen Kessel wie
im Beispiel 1:
Elektrische Leistung des Blocks: 99,4 MW
Rauchgasmenge: 400 000 Nm³ trocken
NO X -Gehalt, als NO₂ berechnet vor Beginn und nach Beendigung der Versuche 6.1 und 6.2 (ohne Additiv): 419 mg NO X /Nm³ trocken (Mittelwert)
Rauchgasmenge: 400 000 Nm³ trocken
NO X -Gehalt, als NO₂ berechnet vor Beginn und nach Beendigung der Versuche 6.1 und 6.2 (ohne Additiv): 419 mg NO X /Nm³ trocken (Mittelwert)
Temperaturebene (Eindüseebene): 1071°C
Zugesetzte Menge: 219 kg Harnstoff/h
Molverhältnis von theoretisch verfügbarem NH₃ zu NO X : 2,0
NO X -Gehalt, als NO₂ berechnet: 272 mg NO X /Nm³ trocken
NO X -Minderung: 35%
Zugesetzte Menge: 219 kg Harnstoff/h
Molverhältnis von theoretisch verfügbarem NH₃ zu NO X : 2,0
NO X -Gehalt, als NO₂ berechnet: 272 mg NO X /Nm³ trocken
NO X -Minderung: 35%
Temperaturebene (Eindüsebene): 1071°C
Zusammensetzung der Harnstoff-Cyanamidlösung:
Zusammensetzung der Harnstoff-Cyanamidlösung:
Harnstoff:|250 kg | |
50%ige techn. Cyanamidlösung: | 40 kg |
Wasser: | 2500 kg |
Zugesetzte Menge: 197 kg Harnstoff/h + 31,5 kg 50%ige Cyanamidlösung (15,75 kg Cyanamid/h)
Molverhältnis von theoretisch verfügbarem NH₃ zu NO X
Molverhältnis von theoretisch verfügbarem NH₃ zu NO X
: 2,0
NO X
NO X
-Gehalt, als NO₂ berechnet: 190 mg NO X
/Nm³ trocken
NO X
NO X
-Minderung: 55%
Claims (11)
1. Verfahren zur selektiven nichtkatalytischen Entfernung
von Stickoxiden aus Abgasen, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Additiv eine wäßrige Lösung bestehend aus
(a) Harnstoff und (b) 0,5 bis 20 Gew.-% eines
wasserlöslichen Amino-s-triazins und/oder Cyanamid,
Dicyandiamid, Guanidin bzw. Guanidinsalze bezogen auf
Harnstoff einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Komponente (b) in einer Menge von 1 bis
10 Gew.-% bezogen auf den Harnstoff verwendet.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man als wasserlösliches
Amino-s-triazin Melamin einsetzt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man als wasserlösliches
Amino-s-triazin Acetoguanamin einsetzt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Guanidinsalz
Guanidincarbonat verwendet.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konzentration der Summe der
Komponenten (a) und (b) in der wäßrigen Lösung
5 bis 50 Gew.-% beträgt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß man pro Mol NO X im Abgas
mindestens ein Mol des aus den Komponenten (a) und (b)
freigesetzten NH3 einsetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis NH3 zu NO X 1,5 bis 3,5 beträgt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Additiv in einer Menge
von 0,1 bis 2,5 kg Feststoffgehalt pro 1000 Nm3 Abgas
einsetzt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Additiv in die heißen
Abgase einsprüht.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behandlungstemperatur der
Abgase bei 800 bis 1200°C, vorzugsweise bei 850
bis 1100°C, liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883815807 DE3815807A1 (de) | 1988-05-09 | 1988-05-09 | Verfahren zur selektiven nichtkatalytischen entfernung von stickoxiden aus abgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883815807 DE3815807A1 (de) | 1988-05-09 | 1988-05-09 | Verfahren zur selektiven nichtkatalytischen entfernung von stickoxiden aus abgasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3815807A1 true DE3815807A1 (de) | 1989-11-23 |
Family
ID=6353989
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883815807 Withdrawn DE3815807A1 (de) | 1988-05-09 | 1988-05-09 | Verfahren zur selektiven nichtkatalytischen entfernung von stickoxiden aus abgasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3815807A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0416562A1 (de) * | 1989-09-06 | 1991-03-13 | SKW Trostberg Aktiengesellschaft | Verfahren zur Reduzierung von Schadstoff-Emissionen bei Verbrennungsprozessen |
DE4100645A1 (de) * | 1991-01-11 | 1992-07-16 | Hansjoerg Regler | Verfahren zur abscheidung von schadstoffen, insbesondere von sauren schadstoffen, aus gasen und abgasen |
US8048390B2 (en) | 2006-12-23 | 2011-11-01 | Alzchem Trostberg Gmbh | Method for the selective catalytic reduction of nitrogen oxides in exhaust gases of vehicles |
CN110449023A (zh) * | 2019-08-12 | 2019-11-15 | 辽宁锐莱德科技有限公司 | 脱硝剂及其制备方法 |
-
1988
- 1988-05-09 DE DE19883815807 patent/DE3815807A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE4100645A1 (de) * | 1991-01-11 | 1992-07-16 | Hansjoerg Regler | Verfahren zur abscheidung von schadstoffen, insbesondere von sauren schadstoffen, aus gasen und abgasen |
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US8652426B2 (en) | 2006-12-23 | 2014-02-18 | Alzchem Trostberg Gmbh | Use of aqueous guanidinium formate solutions for the selective catalytic reduction of nitrogen oxides in exhaust gases of vehicles |
CN110449023A (zh) * | 2019-08-12 | 2019-11-15 | 辽宁锐莱德科技有限公司 | 脱硝剂及其制备方法 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |