DE3815704A1

DE3815704A1 - Hohlkammerfliesen-warmluft- fussbodenheizungssystem

Info

Publication number: DE3815704A1
Application number: DE3815704A
Authority: DE
Inventors: Jobst V Wangenheim
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1988-05-07
Filing date: 1988-05-07
Publication date: 1988-12-29

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein einbaufertiges Hohlkammerfliesen-Warm luft-Fußbodenheizungssystem.

Das Prinzip der Warmluft-Strahlungsheizung, bei der erwärmte Luft durch Kanäle in den Fußboden und/oder die Wände geleitet wird, ist seit altersher bekannt. Neuere Patentanmeldungen befassen sich entsprechend dem heutigen bautechnologischen Stand mit der Ausbildung der Warmluftkanäle durch auf Abstandhalterungen aufgelegte Trägerplatten bzw. durch vorgefertigte, mit Noppen und Stegen entsprechend ausgebildete Trägerplatten, auf die der eigentliche Fußbodenbelag wie Fliesen, Parkett usw. aufgelegt wird. (DE 32 38 757 A1, DE 30 30 545 A1, DE 31 09 419 A1, G 85 13 329.9).

Der Nachteil dieser Systeme liegt darin, daß bei den praxisüblichen Höhen differenzen der Betonböden zur Erzielung einer annähernd waagerechten Bodenfläche zusätzliche Spachtelungen oder Ausgleichsestriche aufgebracht werden müssen und der Wärmeübergang von den Trägerelementen über die Ausgleichsspachtelung und den eigentlichen Fußbodenbelag stark gemindert ist.

Die erfindungsgemäße Neuerung schafft hier Abhilfe, dadurch, daß die mit Hohlkammern beliebigen Querschnittes versehenen Keramik-Fußbodenfliesen gleichzeitig als Warmluftkanäle und Strahlungsfläche ausgebildet sind (Fig. 1). Die Verlegung erfolgt auf bauüblichen Estrichen, wobei zur Erzielung eines geschlossenen Warmluftkanalsystems Steckverbindungen gemäß Fig. 2 aus Kautschuk, Kunststoff oder Metall mit zusätzlichen Dichtungselementen verwendet werden. Die verlegten Fliesenelemente werden abschließend mit bauüblichen Mörteln verfugt. Zur Verringerung der Fugentiefen können die Hohlkammerfliesen längsseitig mit Stufenfalz ausgebildet werden. Zur Er zielung des gleichen Effektes in den Stoßfugen sind die Verbindungsstücke mit in der Höhe entsprechend abgestuften Stegen versehen, die gleichzeitig als Anschlag und Arretierung für die zusammengesteckten Platten dienen.

Auf die Funktion der Strahlungsheizung wird hier nicht eingegangen, da diese bekannt ist. Für die Erzeugung der als Wärmeträger zu verwendenden Warmluft werden handelsübliche Aggregate verwendet. Die Zu- und Ableitung der Warmluft erfolgt durch spezielle, gleichzeitig als Scheuerleiste ausgebildete Hohlprofile aus Kunststoff oder Metall gemäß Fig. 3. Die Verbindung zwischen den Zu- und Abluftkanälen und den einzelnen Plattensträngen erfolgt gleichermaßen durch einseitig verkürzte Verbindungsstücke, die in entsprechende Öffnungen in den Hohlprofilen eingesteckt werden.

Um bei den relativ geringen Hohlkammerquerschnitten eine ausreichende Luftumwälzung zu erzielen, wird die Warmluftzufuhr mit geringem Überdruck und die Kaltluftrückführung mit geringem Unterdruck durch handelsübliche Aggregate vorgenommen.

Bei Verwendung von Kaltluft kann dieses System analog auch zur Kühlung von Räumen verwendet werden. Zur Verstärkung des Klimatisierungseffektes können Hohlkammer-Fliesenstränge an den Wänden installiert werden.

Claims

1. Verfahren zur Beheizung von Räumen mittels Fußbodenflächenstrahlung, erzeugt durch Warmluft, die in miteinander verbundenen Hohlkammer- Fliesen zirkuliert, dadurch gekennzeichnet, daß Keramikfliesen mit einer oderer mehreren längs durchgehenden Hohlkammern beliebigen geometrischen Querschnittes mittels in die Hohlkammern passenden Einsteck-Verbindungsstücken aus Kunststoff, Kautschuk oder Metall zu durchgehenden Strängen verbunden werden, so daß die Warmluft in diesen von dem einen zu dem anderen Strangende bei entsprechendem Druckgefälle fließen kann.

2. Hohlkammerfliesen aus gebrannter Keramik, dadurch gekennzeichnet, daß im Kern-Querschnitt der Fliesen gemäß Anspruch 1 eine oder mehrere längs durchgängige Warmluftkanäle beliebigen geometrischen Querschnittes angeordnet sind, aus denen die im geschlossenen Kreis lauf zirkulierende Warmluft Wärme zur Aufheizung an das umgebende Keramikmaterial abgibt, so daß die Fliesenoberflächen als Strahlungs heizung wirken. Zur Wärmeisolierung gegen den Untergrund können die Fliesen auf der Unterseite mit reflektierender Folie versehen werden.

3. Fliesen-Verbindungsstücke aus Kunststoff, Kautschuk oder Metall, dadurch gekennzeichnet, daß deren eine oder mehrere an den Enden offene Ein steckhülsen in die Hohlkammern der Fliesen gemäß Anspruch 1 und 2 passen und nach Anpressen einer die Hülsen um fassenden Dichtung aus Kautschuk, Elastomeren oder dergleichen einerseits an den Flie senstoß und andererseits an den mittig angebrachten Quersteg eine luftdichte Verbindung mit der anderseitig gleichartig aufgesteckten Fliese ergeben.

4. Hohlprofile aus Kunststoff oder Metall, dadurch gekennzeichnet, daß diese aufgrund ihrer Formgebung in Verbindung mit den in entspre chende Öffnungen eingesteckten Hohlkammerfliesensträngen gemäß Anspruch 1, 2 und 3 auf der einen Strangseite als Warmluftzufuhr kanal und auf der anderen Strangseite als Kaltluftabführkanal sowie gleichzeitig aufgrund ihrer Formgebung und Anordnung zwischen Beton boden und aufsteigender Wand als Scheuerleiste dienen. Die Verbindung der einzelnen Profilstöße erfolgt durch passende Einsteckmuffen.