DE3815507A1 - Verfahren und anlage zum dekontaminieren von mit toxischen organischen verbindungen verseuchtem material - Google Patents
Verfahren und anlage zum dekontaminieren von mit toxischen organischen verbindungen verseuchtem materialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum Dekon
taminieren von mit toxischen organischen Verbindungen verseuch
tem Material, bei dem das Material in einem Drehofen erhitzt wird,
um die toxischen Verbindungen thermisch zu zerstören bzw. abzu
bauen, und bei dem die gasförmigen Reaktionsprodukte von den
festen Reaktionsprodukten getrennt und in einer Brennkammer ver
brannt werden.
In vielen Industriestaaten, aber auch in sog. Entwicklungslän
dern, gibt es größere und kleinere Flächen oder Gebiete, die mit
hochtoxischen organischen Stoffen verunreinigt oder vergiftet sind.
Die gefährlichsten dieser hochtoxischen organischen Verbindungen
gehören zu der aus Polychloriphenylen (PCB′s), Dioxinen, darunter
Tetrachlordibenzodioxin (TCDD), Furanen und polyzyklischen aro
matischen Kohlenwassersoffen (PAH′s) bestehenden Gruppe. Die
Gefährlichkeit dieser Stoffe für die Gesundheit des Menschen ist zum
Teil erst in den letzten Jahren festgestellt worden. Zuvor wurden
aber zum Teil jahrzehntelang in der chemischen Industrie Abfälle
produziert, die diese hochtoxischen Substanzen enthielten. Diese
Abfälle wurden meist in flüssiger oder fester Form in Deponien
gelagert oder in Abwasserteiche oder Schlammbecken oder Lagunen
gepumpt, wo sie sich zum größten Teil heute noch befinden. Es
gibt andere, relativ großflächige Gebiete, in denen die ganze
Erdoberfläche durch Gas- und Staubemissionen, die mit den hoch
toxischen Substanzen verunreinigt waren, verseucht ist.
Aus ökologischen und gesundheitlichen Gründen ist es daher
dringend notwendig, die verseuchten Gebiete durch entsprechen
de Behandlung des gesamten vergifteten Bodens und Gesteins, der
vergifteten Gewässer und Abwässer und der vergifteten Abfälle
und Schlämme zu dekontaminieren. Da es sich um riesige Mengen
vergifteten Materials handelt, kommt es für eine Realisierung ent
sprechender Rekultivierungsprogramme entscheidend darauf an,
Verfahren und Anlagen anzuwenden, die mit technisch und wirt
schaftlich vertretbarem Aufwand, und das bedeutet mit möglichst
geringem Energiebedarf bei gleichzeitig hohem Wirkungsgrad durch
führbar sind.
Wegen der außerordentlich hohen Toxizität der genannten Stoffe
und Verbindungen darf nämlich der unvermeidbar in den behandel
ten Materialien verbleibende Rest an toxischen Substanzen die
Konzentration von 1 ppb (parts per billion) nicht überschreiten.
Erst wenn dieser Grenzwert erreicht oder unterschritten wird,
kann das verseuchte Material wiederverwendet oder einer Nutzung
zugeführt werden.
Ein bekanntes Verfahren zum Dekontaminieren von mit toxischen
organischen Verbindungen verseuchtem Material, das sich aber noch
im Versuchsstadium befindet und, soweit bekannt, noch nicht ge
werblich angewandt wird, ist das Extraktionsverfahren. Bei die
sem Verfahren wird versucht, entweder mit Hilfe organischer Löse
mittel, mit Hilfe von Wasserdampf oder mit Hilfe von organischen
Lösemitteln und Wasserdampf gemeinsam die toxischen Substanzen
aus den verseuchten Materialien zu extrahieren und dann aus den
Extrakten beispielsweise durch Verdampfen des Lösemittels oder
des Wassers abzutrennen. Dieses Verfahren ist jedoch mit vielen
Nachteilen behaftet: Der Wirkungsgrad des Verfahrens ist zu gering,
um den geforderten Grenzwert von 1 ppb zu erreichen; die zur
Extraktion erforderlichen organischen Lösemittel sind ihrerseits
in aller Regel giftig und dürfen aufgrund gesetzlicher Bestimmun
gen weder in die Erde, noch in das Wasser, noch in die Luft
abgegeben werden; die organischen Lösemittel müssen aus der
damit behandelten Erde durch eine thermische Behandlung wieder
ausgetrieben, in einer entsprechenden Vorrichtung kondensiert und
somit rückgewonnen werden, wozu ein hoher Energieaufwand erfor
derlich ist.
Ein anderes bekanntes Verfahren zum Dekontaminieren von mit
toxischen organischen Verbindungen verseuchtem Material ist die
Verbrennung. Bei diesem Verfahren wird das kontaminierte Material
in einem Ofen, meist in einem direktbeheizten Drehofen, auf eine
Temperatur von weit über 1000°C erhitzt und das dabei erzeugte
Rauchgas bei einer nochmals erhöhten Temperatur von etwa 1200°C
und mit einer Verweilzeit von mindestens 2 Sekunden thermisch
"gecrackt", um die thermisch sehr stabilen toxischen Verbindungen
irreversibel zu zerstören.
Auch dieses bekannte Verfahren ist mit schwerwiegenden Nach
teilen verbunden: Das Erhitzen großer Materialmengen auf Tem
peraturen von 1000 bis 1200°C erfordert einen enorm hohen Brenn
stoffeinsatz, und zwar nicht nur wegen der hohen Temperaturen
allein, sondern auch weil die Verbrennung bei derart hohen Tem
peraturen sehr viel Sauerstoff erfordert, also viel Luft in den
Verbrennungsraum transportiert und aufgeheizt werden muß. Dabei
wird zwangsläufig ein hoher Ballastanteil mitgeführt, der ebenfalls
auf diese hohen Temperaturen erhitzt werden muß, nämlich der
Luftstickstoff, der am Verbrennungsvorgang nicht beteiligt ist.
Der spezifische Energiebedarf ist bei diesem Verfahren also äußerst
hoch, wodurch das Gesamtverfahren unwirtschaftlich wird. Ein
weiterer Nachteil des bekannten Verbrennungsverfahrens besteht
darin, daß die zumeist feucht in den Verbrennungsofen gelangen
den Materialien aufgrund der starken Wärmestrahlung im Ofen sehr
schnell oberflächlich verkrusten. Durch die Verkrustung wird
die Oberfläche der Materialien immer dichter und damit immer
undurchlässiger für Gase, die aus dem Innern des Materials aus
getrieben, in die Ofenatmosphäre gelangen und von dort abgezogen
werden sollen. Durch die Verkrustung des Materials wird also eine
wirksame Dekontaminierung verhindert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Dekon
taminieren von mit toxischen organischen Verbindungen verseuch
tem Material zu schaffen, das gegenüber den bisher bekannten Ver
fahren wirtschaftlicher ist, einen geringeren Energiebedarf aufweist
und einen besseren Wirkungsgrad besitzt, wobei gleichzeitig die
Konzentration des behandelten Materials an toxischen organischen
Verbindungen auf 1 ppb oder darunter gesenkt wird. Ferner soll
mit der Erfindung eine Anlage zum Dekontaminieren von mit toxi
schen organischen Verbindungen verseuchtem Material geschaffen
werden, mit der das erfindungsgemäße Verfahren auf einfache und
wirtschaftliche, gleichzeitig aber wirksame Weise durchgeführt
werden kann. Schließlich soll mit der Erfindung eine Anlage zum
Dekontaminieren von mit toxischen organischen Verbindungen ver
seuchtem Material geschaffen werden, die mobil ist und im Falle
eines Unglücks oder einer Katastrophe rasch zum Einsatzort ge
bracht werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die ther
mische Behandlung des verseuchten Materials in zwei Stufen erfolgt,
nämlich einer ersten Stufe, bei der das verseuchte Material in einem
Drehofen unter weitestgehendem Ausschluß von Sauerstoff bis zu
einer Temperatur von nicht mehr als 500°C erhitzt und dabei
gleichzeitig getrocknet wird, und einer zweiten Stufe, bei der der
nach der Behandlung des Materials in der ersten Stufe verbleibende
feste Rückstand in einem zweiten Ofen auf eine Temperatur zwischen
500 und 1000°C so lange erhitzt wird, bis die Konzentration des
Rückstandes an toxischen organischen Verbindungen 1 ppb oder
weniger beträgt, wobei die gasförmigen Reaktionsprodukte sowohl
der ersten als auch der zweiten Stufe einer Brennkammer zugeführt
und dort in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre bei einer Tempe
ratur verbrannt werden, die ausreicht, um alle darin enthaltenen
toxischen organischen Verbindungen vollständig zu zerstören.
Die erfindungsgemäße Anlage für die Dekontaminierung von mit
toxischen organischen Verbindungen verseuchtem Material ist ge
kennzeichnet durch ein Eintragssystem zum Zuführen und Eintragen
des verseuchten Materials in eine erste Entgasungseinrichtung,
einen Drehofen als erste Stufe für die thermische Behandlung des
verseuchten Materials, einem Austragssystem zum getrennten Aus
tragen und Abführen der in der ersten Stufe entstandenen Gase
und des festen Rückstands, einem Eintragssystem zum Zuführen
und Eintragen des festen Rückstands der ersten Stufe in eine zwei
te Wärmebehandlungseinrichtung, einen zweiten Ofen als zweite
Stufe für die thermische Behandlung des verseuchten Materials,
einem Austragssystem zum getrennten Austragen und Abführen der
in der zweiten Stufe entstandenen Gase und des festen Rückstands,
eine Brennkammer zum Verbrennen der in der ersten und zweiten
Stufe entstandenen Gase, und Mittel zum Zuführen der Gase in die
Brennkammer und zum Abführen der Rauchgase aus der Brennkammer.
In der ersten Stufe der thermischen Behandlung des verseuch
ten Materials, bei der unter weitestgehendem Ausschluß von
Sauerstoff gearbeitet wird, wird das Material durch Pyrolyse be
reits weitgehend entgiftet. Das verseuchte Material wird dabei
bevorzugt auf eine Temperatur zwischen 200 und 500°C erhitzt.
Die in der ersten Stufe durchgeführte Pyrolyse wird zweckmäßi
gerweise in einem indirekt beheizten Drehtrommelreaktor durch
geführt. Diese Pyrolysebedingungen sind verhältnismäßig schonend,
wodurch der Energiebedarf auf ein Minimum reduziert wird und
gleichzeitig sichergestellt wird, daß das meist in feuchtem Zustand
eingetragende Material nicht verkrustet, sondern auch an seiner
mit der beheizten Mantelfläche des Drehtrommelreaktors in Berührung
stehenden Oberfläche gasdurchlässig bleibt, so daß die Entgasung
des verseuchten Materials nicht nur im Bereich seiner Oberfläche,
sondern gleichmäßig auch im Inneren und über den gesamten Quer
schnitt des verseuchten Materials erfolgt.
Die indirekte Beheizung des Drehtrommelreaktors der ersten Stufe
kann mit Hilfe jedes geeigneten Wärmeträgers erfolgen, beispiels
weise mit Hilfe von Rauchgasen, auch unter Mitverwendung der
bei dem Verfahren selbst in der Brennkammer erzeugten Rauchgase,
oder mittels einer Salzschmelze oder auf andere, dem Fachmann be
kannte Weise erfolgen.
Die Verweilzeit des verseuchten Materials in der ersten Stufe, also
in dem indirekt beheizten Drehtrommelreaktor, wird zweckmäßig so
bemessen, daß die Konzentration des als fester Rückstand aus der
ersten Stufe austretenden "Pyrolysekokses" an toxischen organi
schen Stoffen ein für die gewählte Pyrolysetemperatur, die jedoch
500°C nicht übersteigt, charakteristisches Minimum erreicht, das
auch bei beliebig langem Verweilen des Materials in dem Dreh
ofen nicht wesentlich unterschritten wird.
Das in der ersten Stufe entstandene Pyrolysegas wird kontinuier
lich abgezogen, von mitgeführtem Staub mittels einer herkömm
lichen Gasreinigungsanlage, beispielsweise einem Zyklon, befreit,
in eine Brennkammer eingeführt, in welche gleichzeitig auch die
erforderliche Verbrennungsluft, die zweckmäßigerweise vorerhitzt
wird, eingeführt wird, und dort, in der Brennkammer, bei einer
Temperatur verbrannt, die ausreicht, um alle darin enthaltenen
toxischen organischen Verbindungen vollständig zu zerstören.
Der bei der Pyrolyse des verseuchten Materials in der ersten Stufe
aus dem indirekt beheizten Drehofen austretende feste Rückstand
wird mittels eines aus Rohrleitungen und Fördermitteln bestehenden
Austragssystems zusammen mit dem aus dem Pyrolysegas abgetrennten
Staubanteil mittels eines aus Rohrleitungen und Fördermitteln
bestehenden Eintragssystems in einen zweiten Ofen kontinuierlich
oder diskontinuierlich eingetragen, welcher die zweite Stufe der
thermischen Behandlung des verseuchten Materials darstellt. Dieser
zweite Ofen kann ein direkt oder indirekt beheizter Drehtrommel
reaktor sein. In der zweiten Stufe wird das verseuchte Material,
das in der ersten Stufe noch nicht vollständig entgast worden ist,
einer zweiten, vollständigen Entgasung unterworfen, und zwar bei
einer Temperatur von zwischen 500 und 1000°C. Die zweite Stufe
der thermischen Behandlung kann unter Pyrolysebedingungen. d.h.
unter weitgehendem Ausschluß von Sauerstoff, durchgeführt werden;
sie kann aber auch als Verbrennung in Gegenwart von Sauerstoff
durchgeführt werden.
Wenn die zweite Stufe als Pyrolyse durchgeführt wird, wird der
aus der ersten Stufe kommende feste Rückstand auf eine Temperatur
von mindestens 600°C, vorzugsweise von zwischen 700 und 850°C
erhitzt. Wird die zweite Stufe dagegen als Verbrennung durchge
führt, dann wird das Material auf eine Temperatur von mindestens
900°C erhitzt.
Wenn die zweite Stufe unter Pyrolysebedingungen durchgeführt wird,
wird vorzugsweise wiederum ein indirekt beheizter Dreh
trommelreaktor verwendet. Wird die zweite Stufe dagegen als
Verbrennung durchgeführt, verwendet man zweckmäßig einen direkt
beheizten Ofen, und zwar entweder einen direkt beheizten Drehtrom
melreaktor oder einen Fließbett- oder Wirbelschichtofen.
Die in der zweiten Stufe entstehenden Pyrolyse- oder Verbrennungs-
bzw. Rauchgase werden wiederum kontinuierlich abgezogen, in einer
herkömmlichen Entstaubungsanlage, beispielsweise einem Zyklon,
von mitgeführtem Staub befreit und derselben Brennkammer zuge
führt wie die Pyrolysegase der ersten Stufe und dort, zusammen
mit den Pyrolysegasen der ersten Stufe, unter denselben Bedingun
gen, wie vorstehend beschrieben, verbrannt. Die bei der Verbren
nung der Gase entstehenden Rauchgase werden gemeinsam aus der
Brennkammer abgeführt und zweckmäßig durch einen Wärmeaus
tauscher geführt, wo sie einen Teil ihres Wärmeinhaltes an ein
zweites, durch den Wärmeaustauscher strömendes Medium, beispiels
weise die der Brennkammer zugeführte Verbrennungsluft, abgeben.
Die aus dem Wärmeaustauscher austretenden, abgekühlten Rauchgase
werden anschließend durch einen Gaswäscher geleitet und dort in
an sich bekannter Weise gequencht und anschließend durch einen
Saugzug, d.h. einen Kamin mit eingebautem Sauggebläse, an die
Umwelt abgegeben.
Die Verwendung des Saugzuges bewirkt, daß die gesamte Anlage
unter einem leichten Unterdruck steht, was wiederum bedeutet,
daß keine toxischen Gase vor ihrer thermischen Zerstörung in die
Umwelt entweichen können, sondern bei eventuellen Undichtigkeiten
in den einzelnen Aggregaten oder den sie verbindenden Rohrleitungen
und Armaturen lediglich Luft angesaugt wird und in die Anlage
eindringen kann.
Der aus den Pyrolyse- oder Rauchgasen der zweiten Stufe abge
trennte Staub wird mittels eines dem oben beschriebenen Aus
tragssystem der ersten Stufe ganz entsprechend aufgebauten Aus
tragssystems mit dem aus dem zweiten Ofen austretenden festen
Rückstand vereinigt und zusammen mit dem Rückstand mit Hilfe
entsprechender Rohrleitungen und Fördermittel auf einen Lagerplatz
oder in einen Vorratsbunker transportiert, von wo aus das nunmehr
entgiftete Material, dessen Gehalt an toxischen organischen Ver
bindungen 1 ppb oder weniger beträgt, zu seiner ursprünglichen
Lagerstätte zurücktransportiert oder einer beliebigen sonstigen
Verwendung oder Wiederverwertung zugeführt werden kann.
Bevor das verseuchte Material mit Hilfe eines aus Rohrleitungen
und Fördermitteln bestehenden Eintragssystems der ersten Stufe der
thermischen Behandlung zugeführt wird, kann es, abhängig von
der jeweiligen Konsistenz und Zusammensetzung des Materials, einer
mechanischen und/oder chemischen Vorbehandlung unterworfen
werden. Die mechanische Vorbehandlung kann durch Zerkleinern,
Sortieren und/oder Klassieren des Materials erfolgen, wobei unter
"mechanisch" auch beispielsweise die Entfernung von Metallen
mittels eines Magneten zu verstehen ist.
Die chemische Vorbehandlung des verseuchten Materials kann durch
Zugabe von basischen oder sauren Stoffen, die als Mittel zum
Einstellen eines gewünschten pH-Wertes dienen, erfolgen. Das in
der Praxis wichtigste Beispiel für eine solche chemische Vorbe
handlung ist die Zugabe von Kalk oder Kalkstein, um Säuren,
saure Gase und Säureanhydride chemisch zu binden und so die Ent
stehung saurer Gase, insbesondere von Schwefeldioxid und Stick
oxiden, von vornherein zu unterbinden oder auf das absolute Mini
mum zu senken. Falls die beim erfindungsgemäßen Verfahren entste
henden Rauchgase dennoch einen Anteil an sauren Gasen wie Schwe
feldioxid oder Stickoxiden enthalten sollten, werden diese sauren
Gase durch Quenschen in dem oben bereits beschriebenen Gas
wäscher ausgewaschen und dadurch abgetrennt, so daß sie nicht
in die Umwelt gelangen können.
Obwohl die erfindungsgemäße Verfahrensführung in der ersten Stufe
der thermischen Behandlung eine Verkrustung der Oberfläche des
verseuchten Materials weitgehend ausschließt, kann es bei einem
besonders leicht verkrustenden, verseuchten Material zweckmäßig
sein, in den indirekt beheizten Drehofen der ersten Stufe Einbauten
wie z.B. mitlaufende Walzen mit oder ohne aufgeschweißte Schnecken
gänge, Kratzer, Schaber oder Rechen einzubauen, die etwa verkru
stetes Material wieder auflockern und das Anbacken des Materials
an die heiße Innenwand des Ofens verhindern. Sollte das ver
seuchte Material eine zu geringe Dichte aufweisen, was den Wärme
übergang von der Ofenwand auf das Material verschlechtern würde,
so würden die beschriebenen Einbauten aufgrund ihres Eigengewich
tes das Material verdichten und dadurch für einen besseren Wärme
übergang sorgen. Einbauten der beschriebenen Art sind in der
DE-OS 34 07 236 beschrieben, auf deren Inhalt hiermit ausdrücklich
Bezug genommen wird.
Vorzugsweise wird der Gehalt des zu behandelnden Materials an
toxischen organischen Verbindungen unmittelbar vor dem Eintritt
des Materials in den Drehofen der ersten Stufe, unmittelbar vor
dem Eintritt des festen Rückstands der ersten Stufe in den zweiten
Ofen (zweite Stufe), nach dem Austritt des festen Rückstands und
der in der zweiten Stufe entstehenden Gase aus dem zweiten Ofen
und nach dem Austritt der Rauchgase aus der Brennkammer mittels
kontinuierlich oder diskontinuierlich arbeitender Analysatoren laufend
gemessen, kontrolliert und überwacht, und die so erhaltenen Meß
werte werden an einen Prozeßrechner weitergegeben und dort mit den
gewünschten Sollwerten verglichen. Die Ofentemperaturen und die
Verweilzeiten des Materials in der ersten und zweiten Stufe sowie
die Temperatur in der Brennkammer werden mit Hilfe des Rechners
so gesteuert, daß die Konzentration des behandelten Materials und
der Abluft an toxischen organischen Verbindungen 1 ppb oder
weniger beträgt.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird gegenüber dem
bekannten, einstufigen Verbrennungsverfahren eine Menge an zu
sätzlicher Energie eingespart, weil die meisten der toxischen or
ganischen Verbindungen bereits in der ersten, unter Pyrolyse
bedingungen durchgeführten Stufe in die gasförmige Phase über
gehen und gezielt unter definierten und deshalb leicht optimier
baren Bedingungen verbrannt werden können, während in der
zweiten Stufe erfindungsgemäß nur so viel Energie zugeführt wer
den muß, um das Material entweder direkt auf eine Temperatur
von etwa 1000°C, mindestens aber von 900°C, zu erhitzen oder
aber indirekt auf eine Temperatur von mindestens 500°C, vorzugs
weise von mindestens 600°C, und besonders bevorzugt auf eine
Temperatur zwischen 700 und 850°C, mit entsprechend längerer
Verweilzeit zu erhitzen. Der Grenzwert von 1 ppb oder weniger an
toxischen organischen Verbindungen wird erfindungsgemäß erstmals
unter vertretbarem wirtschaftlichem Aufwand erreicht, wobei die
Kapazität des Verfahrens bzw. der Durchsatz der Anlage bei
maximal etwa 5 Tonnen verseuchtem Materials pro Stunde liegt.
Die erfindungsgemäße Aufteilung der thermischen Behandlung des
verseuchten Materials in zwei Stufen gestattet eine besonders wirk
same Steuerung der Pyrolyse bzw. der Verbrennung unter minimalem
Energieeinsatz bei gleichzeitig maximalem Wirkungsgrad.
Die erfindungsgemäße Anlage wird nachfolgend anhand der nur
eine Figur umfassenden Zeichnung erläutert.
Von einem Vorratsbunker oder einer Aufgabevorrichtung (nicht ge
zeichnet) wird das verseuchte Material zunächst in einen Behälter 1
gefördert, in welchem es einer mechanischen und/oder chemischen
Vorbehandlung unterzogen wird, beispielsweise zerkleinert wird
und mit Kalk oder Kalkstein zum Neutralisieren saurer Bestand
teile vermischt wird. Von der Vorbehandlungsstation 1 wird das
Material mittels eines aus Rohrleitungen und Fördermitteln bestehen
den Eintragssystems (nicht gezeichnet) in den indirekt beheizten
Drehtrommelreaktor 2 kontinuierlich oder diskontinuierlich eingetragen.
In dem Drehtrommelreaktor 2 findet die erste Stufe der thermischen
Behandlung des Materials unter Pyrolysebedingungen, d.h. unter
weitestgehendem Ausschluß von Sauerstoff, statt. Dabei wird das
verseuchte Material auf eine Temperatur von nicht mehr als 500°C
erhitzt und gleichzeitig getrocknet. Dabei treten keine wesentlichen
Verkrustungen in dem Material auf. Die in der ersten Stufe ent
stehenden Pyrolysegase werden aus dem Drehtrommelreaktor 2 durch
die Leitungen 35 und 36 kontinuierlich abgezogen und einem Zyk
lon 31 zugeführt, in welchem der von den Gasen mitgeführte Staub
abgetrennt und durch die Rohrleitungen 37, 38 mit dem festen
Rückstand der ersten Stufe vereinigt wird. Der in bzw. nach der
ersten Stufe verbleibende feste Rückstand wird durch die Rohr
leitung 34 und die Förderschnecke 32, zusammen mit dem durch
die Rohrleitungen 37, 38 rückgeführten Staub, in den Zwischenbe
hälter 33 gefördert. Der Zyklon 31, die Förderschnecke 32, der
Zwischenbehälter 33 und die Rohrleitungen 34-38 bilden zusammen
das Austragssystem 3, mit dessen Hilfe die Pyrolyseprodukte der
ersten Stufe getrennt aus dem Drehtrommelreaktor 2 abgeführt und
den weiteren Aggregaten zugeführt werden.
Der feste Rückstand wird aus dem Zwischenbehälter 33 mittels
eines aus einer Rohrleitung 39 und Fördermitteln (nicht gezeichnet)
bestehenden Eintragssystems in den zweiten Ofen 4 geführt und dort
auf eine Temperatur zwischen 500 und 1000°C erhitzt. In dem
zweiten Ofen 4, der ein direkt oder indirekt beheizter Drehofen
sein kann und die zweite Stufe der thermischen Behandlung des
verseuchten Materials darstellt, findet eine zweite Entgasung des
Materials statt. Die Ofenatmosphäre im zweiten Ofen kann Sauer
stoff enthalten; die zweite Stufe wird dann als Verbrennung durch
geführt. Die zweite Stufe kann aber auch unter weitestgehendem
Ausschluß von Sauerstoff, d. h. unter Pyrolysebedingungen, durch
geführt werden. Die in der zweiten Stufe entstehenden Pyrolyse-
oder Rauchgase werden über Rohrleitungen 55, 56 kontinuierlich
aus dem Ofen 4 abgezogen und einem Zyklon 51 zugeführt, in welchem
sie von mitgeführtem Staub befreit werden. Der abgetrennte Staub
wird durch die Rohrleitungen 57, 58 rückgeführt und mit dem in
der zweiten Stufe verbleibenden festen Rückstand vereinigt, der
über die Rohrleitung 54 abgeführt und mittels einer Förder
schnecke 52 einem Bunker 53 zugeführt wird. Der Gehalt des in
dem Bunker 53 gelagerten entgifteten Materials an toxischen orga
nischen Verbindungen beträgt 1 ppb oder weniger. Das entgiftete
Material wird durch die Rohrleitung 59 ausgetragen und abtranspor
tiert. Der Zyklon 51, die Förderschnecke 52, der Bunker 53 und
die Rohrleitungen 54-59 bilden zusammen das Austragssystem 5,
welches dem zweiten Ofen 4 nachgeordnet ist.
Das aus der ersten Stufe abgezogene Pyrolysegas wird durch die
Rohrleitung 61, das aus der zweiten Stufe abgezogene Pyrolyse-
oder Rauchgas wird über die Rohrleitung 62 der Brennkammer 6
zugeführt, in die über die Rohrleitung 63 die für die Verbrennung
der Gase erforderliche Verbrennungsluft zugeführt wird. Die bei
der Verbrennung in der Brennkammer 6 entstehenden Rauchgase
werden durch die Leitung 64 abgezogen und einem Wärmetauscher 7
zugeführt, wo sie einen Teil ihres Wärmeinhalts an die in die
Leitung 63 strömende Verbrennungsluft abgeben, um die Verbren
nungsluft vorzuwärmen und den Energiebedarf zu senken, der der
Brennkammer zur Aufrechterhaltung der erforderlichen Verbrennungs
temperatur zugeführt werden muß. Die aus dem Wärmetauscher 7
austretenden Rauchgase werden einem Gaswäscher 8 zugeführt und
dort gequencht, um insbesondere saure Gase aus den Rauchgasen
auszuwaschen. Nach dem Quenchen gelangen die gereinigten Rauch
gase in den als Saugzug ausgebildeten, mit einem Sauggebläse aus
gerüsteten Kamin 9, dessen Sauggebläse in der ganzen Anlage einen
leichten Unterdruck erzeugt und aufrechterhält.
Vorzugsweise sind die einzelnen Aggregate 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8
und 9 lösbar miteinander verbunden, so daß sie einzeln oder zu
Gruppen zusammengefaßt auf ein oder mehrere Fahrgestelle oder
auf ein oder mehrere Land- oder Wasserfahrzeuge montiert werden
können, wodurch die ganze Anlage mobil gemacht werden kann
und in einem Katastrophenfall leicht an den geforderten Einsatz
ort gebracht werden kann.
Claims (25)
1. Verfahren zum Dekontaminieren von mit toxischen organischen
Verbindungen verseuchtem Material, bei dem das Material in
einem Drehofen erhitzt wird, um die toxischen Verbindungen
thermisch zu zerstören bzw. abzubauen, und bei dem die gas
förmigen Reaktionsprodukte von den festen Reaktionsprodukten
getrennt und in einer Brennkammer verbrannt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die thermische Behandlung des verseuch
ten Materials in zwei Stufen erfolgt, nämlich einer ersten
Stufe, bei der das verseuchte Material in einem Drehofen unter
weitestgehendem Ausschluß von Sauerstoff bis zu einer Tempe
ratur von nicht mehr als 500°C erhitzt und dabei gleichzeitig
getrocknet wird, und einer zweiten Stufe, bei der der nach
der Behandlung des Materials in der ersten Stufe verbleiben
de feste Rückstand in einem zweiten Ofen auf eine Temperatur
zwischen 500 und 1000°C so lange erhitzt wird, bis die Kon
zentration des Rückstands an toxischen, organischen Ver
bindungen 1 ppb oder weniger beträgt, und daß die gasförmi
gen Raktionsprodukte sowohl der ersten als auch der zweiten
Stufe einer Brennkammer zugeführt und dort in einer sauer
stoffhaltigen Atmosphäre bei einer Temperatur verbrannt
werden, die ausreicht, um alle darin enthaltenen toxischen,
organischen Verbindungen vollständig zu zerstören.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das verseuchte Material in der ersten Stufe auf eine Tempe
ratur von zwischen 200 und 500°C erhitzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Stufe der thermischen Behandlung in einem indirekt
beheizten Drehtrommelreaktor durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Stufe der thermischen Behandlung in einem indirekt
beheizten Drehtrommelreaktor unter Pyrolysebedingungen durch
geführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der feste Rückstand in der zweiten Stufe auf eine Temperatur
von mindestens 600°C, vorzugsweise auf eine Temperatur
zwischen 700 und 850°C, erhitzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Stufe der thermischen Behandlung aus einer Ver
brennung des aus der ersten Stufe stammenden festen Rück
standes besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbrennung des festen Rückstandes in einem direkt be
heizten Ofen durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbrennung des festen Rückstandes in einem direkt be
heizten Drehtrommelreaktor oder einem Fließbett- oder Wirbel
schichtofen durchgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der feste Rückstand in der zweiten Stufe auf eine Temperatur
von mindestens 900°C erhitzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der in der ersten Stufe verwendete Drehofen mittels Rauchgasen
oder einer Salzschmelze indirekt beheizt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das verseuchte Material vor der thermischen Behandlung einer
mechanischen und/oder chemischen Vorbehandlung unterworfen
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die mechanische Vorbehandlung durch Zerkleinern, Sortieren
und/oder Klassieren des Materials erfolgt, und daß die che
mische Vorbehandlung durch Zugabe von basischen oder sauren
Stoffen, die als Mittel zum Einstellen eines gewünschten pH-
Werts dienen, erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gehalt des zu behandelnden Materials an toxischen, orga
nischen Verbindungen unmittelbar vor dem Eintritt des Ma
terials in den Drehofen der ersten Stufe, unmittelbar vor dem
Eintritt des festen Rückstands der ersten Stufe in den zweiten
Ofen (zweite Stufe), nach dem Austritt des festen Rückstands
und der in der zweiten Stufe entstehenden Gase aus dem zwei
ten Ofen und nach dem Austritt der Rauchgase aus der Brenn
kammer mittels kontinuierlich oder diskontinuierlich arbei
tender Analysatoren gemessen wird, daß die so gewonnenen Meß
werte an einen Prozeßrechner weitergegeben und dort mit den
gewünschten Sollwerten verglichen werden, und daß die Ofen
temperaturen und die Verweilzeiten des Materials in der ersten
und zweiten Stufe sowie die Temperatur in der Brennkammer
mit Hilfe des Rechners so gesteuert werden, daß die Kon
zentration des behandelten Materials und der Abluft an
toxischen, organischen Verbindungen 1 ppb oder weniger be
trägt.
14. Anlage für die Dekontaminierung von mit toxischen organi
schen Verbindungen verseuchtem Material, gekennzeichnet
durch ein Eintragssystem zum Zuführen und Eintragen des
verseuchten Materials in eine erste Entgasungseinrichtung,
einen Drehofen als erste Stufe für die thermische Behandlung
des verseuchten Materials, ein Austragssystem zum getrenn
ten Austragen und Abführen der in der ersten Stufe entstandenen
Gase und des festen Rückstands, ein Eintragssystem zum Zu
führen und Eintragen des festen Rückstands der ersten Stufe
in eine zweite Wärmebehandlungseinrichtung, einen zweiten
Ofen als zweite Stufe für die thermische Behandlung des ver
seuchten Materials, ein Austragssystem zum getrennten Aus
tragen und Abführen der in der zweiten Stufe entstandenen
Gase und des festen Rückstands, eine Brennkammer zum
Verbrennen der in der ersten und zweiten Stufe entstandenen
Gase, und Mittel zum Zuführen der Gase in die Brennkammer
und zum Abführen der Rauchgase aus der Brennkammer.
15. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drehofen der ersten Stufe ein indirekt beheizter Drehtrommel
reaktor ist.
16. Anlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
indirekt beheizte Drehtrommelreaktor mit Rauchgasen oder
mit einer Salzschmelze beheizt wird.
17. Anlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
im Inneren des indirekt beheizten Drehtrommelreaktors Mittel
zum Verdichten des verseuchten Materials vorgesehen sind,
um den Wärmeübergang zwischen der Wand des Reaktors und
dem Material zu verbessern oder Mittel zum mechanischen
Auflockern etwa gebildeter Verkrustungen in dem verseuchten
Material.
18. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ofen der zweiten Stufe ein direkt oder indirekt beheizter
Drehtrommelreaktor oder ein Fließbrett- oder Wirbelschichtofen
ist.
19. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie
Mittel für die Entstaubung der in der ersten und zweiten
Stufe der thermischen Behandlung des verseuchten Materials
gebildeten Gase umfaßt.
20. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie
Analysatoren für die Bestimmung des Gehalts des verseuchten
Materials und der bei der thermischen Behandlung des Ma
terials in der Anlage gebildeten Stoffströme an toxischen
organischen Verbindungen umfaßt.
21. Anlage nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß sie
einen Prozeßrechner für die Verarbeitung der von den Ana
lysatoren gelieferten Daten und für die Steuerung des mit
der Anlage durchgeführten Verfahrens umfaßt.
22. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie
einen Wärmeaustauscher umfaßt, in welchem Wärme von den
aus der Brennkammer abgeführten Rauchgasen an die in
die Brennkammer strömende Verbrennungsluft zur Vorwärmung
dieser Verbrennungsluft abgegeben wird.
23. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie
einen Gaswäscher zum Quenchen der Rauchgase umfaßt.
24. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittel zum Verbinden der einzelnen Aggregate untereinander
lösbar sind und daß Gruppen dieser Aggregate oder die ganze
Anlage auf ein oder mehrere Fahrgestelle oder ein oder mehrere
Land- oder Wasserfahrzeuge montiert sind und die Anlage da
durch mobil ist.
25. Verfahren zum Dekontaminieren von Böden (Erde), Gestein,
Gewässern, Abfällen, Abwässern, Schlämmen und sonstigen
festen oder flüssigen Materialien, die mit toxischen, organischen
Stoffen wie Polychlorbiphenylen (PCS′s), Dioxinen, darunter
Tetrachloridbenzodioxin (TCDD), Furanen und/oder polyzykli
schen, aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAH′s) verseucht
sind, bei dem das verseuchte Material einer thermischen Be
handlung unterzogen wird, um die toxischen Verbindungen zu
zerstören bzw. abzubauen, und bei dem die dabei entstehen
den gasförmigen Reaktionsprodukte von den flüssigen und/oder
festen Reaktionsprodukten getrennt und in einer Brennkammer
verbrannt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische
Behandlung des verseuchten Materials in zwei Stufen erfolgt,
nämlich einer ersten Stufe, bei der das verseuchte Material
in einem indirekt beheizten Drehtrommelreaktor unter weitest
gehendem Ausschluß von Sauerstoff bis zu einer Temperatur
von nicht mehr als 500°C erhitzt und dabei gleichzeitig ge
trocknet wird, und einer zweiten Stufe, bei der der nach
der Behandlung des Materials in der ersten Stufe verbleibende
feste Rückstand in einem zweiten direkt oder indirekt beheiz
ten Drehtrommelreaktor auf eine Temperatur zwischen 500 und
1000°C so lange erhitzt wird, bis die Konzentration des Rück
stands an toxischen, organischen Verbindungen 1 ppb oder
weniger beträgt, und daß die gasförmigen Reaktionsprodukte
sowohl der ersten als auch der zweiten Stufe von mitgeführtem
Staub befreit und einer Brennkammer zugeführt werden und
dort in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre bei einer Tempe
ratur verbrannt werden, die ausreicht, um alle darin enthal
tenen, toxischen organischen Verbindungen vollständig zu zer
stören.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883815507 DE3815507A1 (de) | 1988-05-06 | 1988-05-06 | Verfahren und anlage zum dekontaminieren von mit toxischen organischen verbindungen verseuchtem material |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883815507 DE3815507A1 (de) | 1988-05-06 | 1988-05-06 | Verfahren und anlage zum dekontaminieren von mit toxischen organischen verbindungen verseuchtem material |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3815507A1 true DE3815507A1 (de) | 1989-11-16 |
Family
ID=6353816
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883815507 Withdrawn DE3815507A1 (de) | 1988-05-06 | 1988-05-06 | Verfahren und anlage zum dekontaminieren von mit toxischen organischen verbindungen verseuchtem material |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3815507A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4338927A1 (de) * | 1993-11-15 | 1995-05-18 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Verfahren und Anlage zur thermischen Verwertung von Abfallstoffen |
DE19533605A1 (de) * | 1995-09-11 | 1997-03-13 | Siemens Ag | Anlage zur Abfallverarbeitung |
DE19749183A1 (de) * | 1997-11-07 | 1999-05-20 | Feuerfestwerke Wetro Gmbh | Verfahren für den keramischen Brand von Tonen mit der Nutzung der thermischen Nachverbrennung der Abgase einer Ersatzbrennstoffanlage |
-
1988
- 1988-05-06 DE DE19883815507 patent/DE3815507A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4338927A1 (de) * | 1993-11-15 | 1995-05-18 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Verfahren und Anlage zur thermischen Verwertung von Abfallstoffen |
DE19533605A1 (de) * | 1995-09-11 | 1997-03-13 | Siemens Ag | Anlage zur Abfallverarbeitung |
DE19749183A1 (de) * | 1997-11-07 | 1999-05-20 | Feuerfestwerke Wetro Gmbh | Verfahren für den keramischen Brand von Tonen mit der Nutzung der thermischen Nachverbrennung der Abgase einer Ersatzbrennstoffanlage |
DE19749183C2 (de) * | 1997-11-07 | 2000-02-24 | Feuerfestwerke Wetro Gmbh | Verfahren für den keramischen Brand von Tonen |
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