DE3814612C2 - Deckenventilator - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Deckenventilator, wie er im Oberbe­ griff des Patentanspruchs 1 im einzelnen angegeben ist.

Bei den meisten bekannten Deckenventilatoren sind sämtliche Flügel auf einem einzigen Rotor angeordnet, und sie laufen daher mit gleicher Dreh­ zahl und Drehrichtung um. Dies führt wegen der im zentralen Bereich des Ventilators zwangsläufig nur geringen Tangentialgeschwindigkeit für die den Luftstrom führenden Flügelflächen zu einer sehr ungleichmäßigen Verteilung der Strömungsgeschwindigkeit der bewegten Luft mit annäherndem Stillstand in der Nähe der Ventilatorachse.

Aus der DE-AS 10 35 848 ist ein Deckenventilator bekannt, der zwei auf einer gemeinsamen Achse angeordnete Rotoren mit jeweils einem Flügelpaar aufweist, wobei sich das Flügelpaar des einen Rotors nur über den Zentrums­ bereich rund um die gemeinsame Achse erstreckt, während das Flügelpaar des anderen Rotors nach außen bis in den peripheren Bereich hineinreicht, womit ein zentrales und ein peripheres Flügelsystem entstehen. Für das zentrale Flügelsystem ist ein Antrieb durch einen Motor in der Weise vorgesehen, daß es einen nach oben gerichteten Luftstrom hervorruft, der als Antriebsmittel für das periphere Flügelsystem wirkt, das dadurch bevorzugt gegenläufig zum zentralen Flügelsystem rotiert und einen nach unten gerichteten Luftstrom erzeugt. Ein in Drehrichtung oder Drehzahl voneinander unabhängiger Betrieb beider Flügelsysteme ist von der Konstruktion her ausgeschlossen, und im Zentrum entsteht eine Art Luftloch mit Saugwirkung nach oben, was bei einem Deckenventilator äußerst unerwünscht und überdies mit einer Ver­ schlechterung des Gesamtwirkungsgrades für die eingesetzte Antriebsenergie verbunden ist.

Ein Deckenventilator mit zwei in Rotation um eine gemeinsame Achse versetzbaren Flügelsystemen ist auch aus dem DE-GM 17 22 809 bekannt. Dabei sind die Flügel des einen Flügelsystems mit dem Rotor und die Flügel des anderen Flügelsystems mit dem ebenfalls drehbar gehaltenen Stator eines Elektromotors fest verbunden. Die Flügel beider Flügelsysteme rotieren auf diese Weise zwangsweise gegenläufig und mit voneinander abhängiger Drehzahl um die gemeinsame Achse. Eine gezielte Luftstromsteuerung mittels vonein­ ander unabhängiger Veränderung der Rotationsparameter beider Flügelsysteme ist daher nicht möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Deckenventilator der eingangs erwähnten Art so auszubilden, daß er eine bessere und insbe­ sondere auch eine gleichmäßige Luftstromsteuerung gestattet.

Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch einen Deckenventilator, wie er im Patentanspruch 1 angegeben ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die erfindungsgemäße Ausbildung eines Deckenventilators ermöglicht eine gezielte Verteilung der Luftströmungsgeschwindigkeit über den gesamten von den Ventilatorflügeln überstrichenen Querschnitt, wobei je nach den geometrischen Verhältnissen in dem jeweiligen Raum auch die Erzeugung unter­ schiedlich gerichteter Luftströme möglich ist. Ebenso lassen sich gezielt laminare oder turbulente Luftbewegungen erzielen, womit gewünschtenfalls auch eine intensive Luftdurchmischung erhalten werden kann.

Für die weitere Erläuterung der Erfindung wird nunmehr auf die Zeichnung Bezug genommen. In deren einziger Figur ist ein bevorzug­ tes Ausführungsbeispiel für die Erfindung veranschaulicht, das ihre Merkmale und Vorteile verdeutlicht.

Der dargestellte Deckenventilator weist zwei Rotoren 2 und 5 auf, die sich durch ihre Größe voneinander unterscheiden und auf einer gemeinsamen Achse angeordnet sind, die bei dem dargestellten Bei­ spiel durch einen Stab 1 verkörpert wird, der gleichzeitig der Befestigung des Deckenventilators an einer Raumdecke dient, wobei gewünschtenfalls mit Hilfe einer passenden, in der Zeichnung nicht eigens dargestellten Halterung die Einstellung einer gewünschten Achsausrichtung möglich ist.

Die beiden Rotoren 2 und 5 bilden zusammen mit davon getragenen Flügeln ein peripheres Flügelsystem 3 und ein zentrales Flügel­ system 4, die bei ihrer Rotation den Stab 1 zur gemeinsamen Achse haben. Der Antrieb für die Rotationsbewegung der Flügel beider Flügelsysteme 3 und 4 kann unabhängig voneinander oder in gegen­ seitiger Kopplung erfolgen; die dafür erforderlichen Antriebs­ elemente sind jeweils im Inneren des entsprechenden Rotors 2 bzw. 5 untergebracht und in der Zeichnung nicht eigens gezeigt. Dabei ist sowohl die Ausrüstung jedes der beiden Rotoren 2 und 5 mit einem eigenen und gesondert gespeisten Antriebsmotor möglich als auch die Anordnung nur eines Antriebsmotors mit Anschluß des jeweils anderen Rotors 2 bzw. 5 über ein schaltbares Getriebe. In beiden Fällen kann Vorsorge getroffen werden, daß sich die beiden Flügel­ systeme 3 und 4 mit gleicher oder verschiedener Drehzahl und/oder Drehrichtung betreiben lassen.

Auf diese Weise kann praktisch jede beliebige gewünschte Strö­ mungsverteilung für die von dem Deckenventilator bewegte Luft erhalten werden, und insbesondere läßt sich ein unerwünschter Luftstau im Zentralbereich des Deckenventilators ohne weiteres verhindern. Je nach den örtlichen Verhältnissen können statt der dargestellten nur zwei Flügelsysteme 3 und 4 drei oder mehr Flügelsysteme vorgesehen werden.

Eine weitere Anpassung an räumliche Besonderheiten kann dadurch erhalten werden, daß die Form, die Größe und die Stellung der Flügel der verschiedenen Flügelsysteme 3 und 4 unterschiedlich gewählt werden. So können die Flügel des einen Systems eine andere Neigung gegen die Vertikalebene zu dem Stab 1 aufweisen als die des anderen Systems.

Zusätzlich ist es möglich, den Flügeln wenigstens eines der Flügelsysteme 3 und 4 die Möglichkeit zu zusätzlichen Bewegungen zu geben, wobei insbesondere Dreh-, Schwenk- oder Flatterbewegungen um zu der durch den Stab 1 definierten Drehachse senkrechte Achsen in Betracht kommen. Der dafür jeweils erforderliche Antrieb wird zweckmäßig ebenfalls im Inneren des entsprechenden Rotors 2 bzw. 5 untergebracht. Auch hierbei ist eine unabhängige Steuerung der verschiedenen Antriebe möglich.

Der dargestellte Deckenventilator läßt sich ohne weiteres in An­ passung an die jeweiligen örtlichen Verhältnisse weiter ausbauen, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Dabei ist es insbeson­ dere möglich, eine beliebige Anzahl weiterer Flügelsysteme zusätz­ lich vorzusehen, die je nach Bedarf zu- und abgeschaltet werden können, um eine jeweils gewünschte Luftstromverteilung zu erzielen.

Claims (6)

1. Deckenventilator mit einer Mehrzahl von durch einen Antrieb in Rotation um eine gemeinsame Achse versetzbaren Flügeln, die unter Verbindung mit jeweils einem von wenigstens zwei koaxial zueinander auf der gemeinsamen Achse angeordneten Rotoren auf mindestens ein zentrales Flügelsystem und ein peripheres Flügelsystem verteilt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotoren (2, 5) aller Flügelsysteme (3, 4) auf eine hinsichtlich Drehzahl und/oder Drehrichtung ihrer Flügel voneinander unabhängig einstellbare Rotation um die gemeinsame Achse (1) ausgelegt sind.

2. Deckenventilator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Flügelsystem (3, 4) mit einem eigenen Antriebsmotor versehen ist.

3. Deckenventilator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Flügelsysteme (3, 4) unter Zwischenfügung schaltbarer Getriebe mit nur einem Antriebsmotor gekoppelt sind.

4. Deckenventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel wenigstens eines Flügelsystems (3, 4) auf eine zusätzliche Rotations- und/oder Schwenkbewegung um wenigstens eine weitere Achse ausgelegt sind.

5. Deckenventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel verschiedener Flügelsysteme (3, 4) sich durch ihre Form und/oder Größe voneinander unterscheiden.

6. Deckenventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel verschiedener Flügelsysteme (3, 4) eine unterschiedliche Neigung gegen die Vertikalebene zur gemeinsamen Achse (1) aufweisen.