DE3813849A1 - Gesteinsbohrer - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einenen Gesteinsbohrer für drehende
und/oder schlagende Beanspruchung insbesondere für Schlag-
oder Hammerbohrmaschinen nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Die Herstellung von Förderwendeln an Gesteinsbohrern
geschieht üblicherweise durch Fräsen oder Wirbeln. Es sind
auch spezielle Schmiedeverfahren zur Herstellung des
Bohrers bekannt geworden. Bei allen Verfahren verläuft die
ein- oder zweigängige Förderwendel gleichmäßig umlaufend
vom Bohrerschaft zum Bohrerkopf, wobei die Wendelsteigung
über die Länge der Förderwendel ggf. variieren kann.
Aus der DE-PS 20 13 327 ist es bekannt geworden, die
Förderwendel nicht glatt sondern treppenförmig
auszubilden, um das in der Förderwendel befindliche
Bohrmehl durch Förderabschnitte mit einer geringen
Steigung auf der Förderwendel am Abrutschen zu hindern.
Dabei wird beim Schlagbohren die kombinierte Dreh- und
Axialbewegung des Bohrwerkzeugs ausgenützt, wobei sich das
Bohrwerkzeug nach der Axialbewegung und der damit
verbundenen Anhebung des Bohrmehls unterhalb diesem
durchdreht und die angehobenen Teilchen auf den nächst
höheren Treppenabschnitt fallen. Hierdurch soll eine
verbesserte Förderung ohne eine Verstopfungsneigung
erzielt werden, wobei der Steigungswinkel und damit die
Förderleistung erhöht werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Bohrwerkzeug, insbesondere einen Gesteinsbohrer für den
Einsatz in Schlag- oder Hammerbohrmaschinen zu schaffen,
bei dem die Förderwendel aufgrund ihrer Gestaltung einfach
hergestellt werden kann und der in seiner Förderleistung
verbesserte Ergebnisse gegenüber herkömmlich ausgebildeten
Bohrwerkzeugen liefert.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Gesteinsbohrer der
einleitend bezeichneten Art, erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die in den Unteransprüchen angegebenen Merkmale sind
vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Gedankens möglich.
Dem erfindungsgemäßen Gesteinsbohrer liegt die Erkenntnis
zugrunde, daß es für eine befriedigende Bohrmehlförderung
nicht notwendig ist, die komplette Förderwendel
treppenförmig oder stufenförmig mit in der Steigung
flacheren Förderabschnitte auszubilden. Vielmehr genügt
es, wenn das Bohrmehl entlang seinem Weg über die
Förderwendel von Zeit zu Zeit durch eine stärkere axiale
Schlagkomponente aufgelockert wird, damit ein Verbacken
des Bohrmehls und damit eine Verstopfungsneigung vermieden
wird. Hierfür schlägt die Erfindung vor, daß die
Förderwendel aus abwechselnd folgenden horizontalen
Förderabschnitten mit einer 0°-Steigung und
Steigungsabschnitten besteht, wobei die Abschnitte jeweils
eine 90°-Drehwinkel umfassen. Längs einer Ganghöhe oder
Steigungshöhe folgt deshalb einem ersten horizontalen
Förderabschnitt ein erster ansteigender Förderabschnitt,
dem sich ein zweiter horizontaler Förderabschnitt und
diesem wiederum ein zweiter ansteigender Förderabschnitt
anschließt. Bei einem Drehwinkel von 360° sind deshalb
zwei horizontale und zwei ansteigende Förderabschnitte bei
einer Steigungshöhe der Wendel vorgesehen. Dabei dienen
die horizontalen Förderabschnitte der Auflockerung infolge
einer axialen Beschleunigung und die ansteigenden
Förderabschnitte der Bohrmehlförderung selbst.
Teilt man eine Förderwendel in derartig abwechselnde
Förderabschnitte auf, so ergibt sich hierbei als weiteres
erfindungswesentliches Merkmal, daß die Förderwendel in
Seitenansicht auf die horizontalen Förderabschnitte keine
Hinterschneidungen aufweist. Dies ermöglicht es, die
Förderwendel in einem einfachen Verfahrensgang durch
Schmieden, insbesondere Gesenkschmieden mit einem
zweigeteilten Schmiedewerkzeug, herzustellen. Das
zweigeteilte Schmiedewerkzeug ist als stempelförmiges
Werkzeug ausgebildet und der Schmiedevorgang kann ohne
eine Drehbewegung der Förderwendel erfolgen. Dies wird
vorzugsweise dann erreicht, wenn die Flächentangenten des
horizontalen Förderabschnitts senkrecht zur Vertikalebene
durch den horizontalen Förderabschnitt verlaufen, d. h.
wenn in diesem Förderabschnitt keine Hinterschneidungen
vorhanden sind. Hierdurch ergibt sich ein äußerst
kostengünstiges Herstellungsverfahren auch für schwere und
massive Bohrwerkzeuge für den Einsatz in schwereren
Hammerbohrmaschinen.
Maßgeblich für die einfache Fertigung der Förderwendel aus
einem geschmiedeten Grundmaterial ist demnach die
geometrische Formgebung mit gradlinigen Förderabschnitten
ohne Hinterschneidungen.
Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung des
erfindungsgemäßen Gesteinsbohrers mit einer zweigängigen
Förderwendel, wobei die jeweils gegenüberliegenden
horizontalen Förderabschnitte durch horizontale
Ringsegmente gebildet sind. Die Ringsegmente selbst dienen
zur guten Führung des Bohrwerkzeugs im Bohrloch, da über
die gesamte Bohrlänge eine optimale seitliche Abstützung
des Bohrers durch die Ringsegmente gewährleistet ist. Die
Ringsegmente werden durch die jeweils schräg ansteigenden
Flanken der ansteigenden Förderabschnitte durchbrochen.
Selbstverständlich läßt sich die Erfindung auch als
eingängige Förderwendel verwirklichen. Bei einem
Bohrwerkzeug mit einem Stufenbohrerkopf mit Zentrierspitze
(Durchbruchbohrer) ist eine zweigängige Förderwendel wegen
des doppelten Bohrmehlaustritts am Bohrerkopf vorteilhaft.
Der erfindungsgemäße Gesteinsbohrer ist deshalb in
vorteilhafter Ausgestaltung als Durchbruchbohrer mit
zweigängiger Förderwendel mit einem entsprechend
ausgebildeten Bohrerkopf ausgestattet. Da ein derartiger
Bohrerkopf selbst im allgemeinen kreiszylindrisch mit
aufgesetzter Zentrierspitze und seitlich angeordneten
Hartmetall-Schneidelementen ausgebildet ist, wird dieser
Bohrerkopf über zwei halbkreisförmige Einschnitte mit der
zweigängigen Förderwendel verbunden.
In besonderer Ausgestaltung der Erfindung können die
ansteigenden Förderabschnitte zusätzlich mit
treppenförmigen Flanken, wie im einleitend bezeichneten
Patent beschrieben, versehen sein.
Weitere erfindungswesentliche Einzelheiten sind in der
nachfolgenden Beschreibung anhand eines
Ausführungsbeispiels beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines
erfindungsgemäßen Gesteinsbohrers,
Fig. 2 eine Seitenansicht der ringsegmentartigen
horizontalen Förderabschnitte mit dazwischen
liegenden ansteigenden Förderabschnitten,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Darstellung nach Fig. 2
und
Fig. 4 eine schematische Darstellung der
Förderabschnitte.
Der in Fig. 1 dargestellte Gesteinsbohrer 1 ist als
Durchbruchbohrer mit einem entsprechend ausgebildeten
Bohrerkopf 2 mit Zentrierspitze 3 und Hartmetall-
Schneidelementen 4 ausgebildet. Die zweigängige
Förderwendel 5 ist über halbkreisförmige Einschnitte 6 als
Bohrmehlnut mit dem Bohrerkopf 2 verbunden. Im unteren
Bereich der Förderwendel 5 schließt sich der Bohrerschaft
7 an.
Wie aus Fig. 1 in perspektivischer Ansicht und aus Fig. 2
und 3 in der jeweiligen Seitenansicht erkennbar, besteht
die Förderwendel 5 aus abwechselnd horizontalen
Förderabschnitten 8, 8′ mit einer 0°-Steigung und
Förderabschnitten 9, 9′ die als ansteigende
Förderabschnitte ausgebildet sind, wobei einzelne
Förderabschnitte in einem Drehwinkel von 90° aneinander
anschließen. Dabei weist die erste Wendel die
Förderabschnitte 8, 9 und die zweite Förderwendel die
Förderabschnitte 8′, 9′ auf. Jede umlaufende Förderwendel
weist demnach innerhalb einer Ganghöhe h zwei horizontal
verlaufende Förderabschnitte 8 bzw. 8′ und zwei
dazwischenliegende ansteigende Förderabschnitte 9 bzw. 9′
auf.
Die Förderwendel des erfindungsgemäßen Bohrers wird auch
dadurch charakterisiert, daß die Förderwendel in den
horizontalen Förderabschnitten 8 keine Hinterschneidungen
aufweist. Zur Beschreibung dieses Sachverhalts wird die in
Fig. 2 parallel zur Blattebene und durch die
Bohrerlängsachse 10 verlaufende erste Vertikalebene 11
oder eine hierauf senkrecht stehende, ebenfalls durch die
Bohrerlängsachse 10 verlaufende zweite Vertikalebene 12
verwendet. Die erste Vertikalebene 11 steht in Fig. 3
senkrecht zur Blattebene, führt durch die Bohrerlängsachse
10 und halbiert den horizontalen Förderabschnitt 8, 8′.
Diese beiden Vertikalebenen 11, 12 sind schematisch in
Fig. 1 ebenfalls eingezeichnet.
Jeder horizontale Förderabschnitt 8 bzw. 8′ wird von der
ersten Vertikalebene 11 halbiert (s. Fig. 3) und jede
Flächentangente in der Bohrmehlnut des horizontalen
Förderabschnitts 8 bzw. 8′ steht jeweils senkrecht zur
ersten Vertikalebene 11 oder parallel zur zweiten
Vertikalebene 12. In der Darstellung der Förderwendel nach
Fig. 2 können demnach die horizontalen Förderabschnitte 8,
8′ mit einem zweigeteilten Schmiedewerkzeug gefertigt
werden, welches senkrecht zur Blattebene verläuft. Dies
folgt daraus, daß der horizontale Förderabschnitt 8, 8′
einschließlich der bogenförmigen Übergänge 13 zwischen den
einzelnen Förderabschnitten 8, 8′ keine Hinterschneidungen
aufweisen.
Wie in Fig. 2 im oberen Bereich angedeutet, werden bei
einer zweigängigen Förderwendel jeweils zwei seitlich
gegenüberliegende horizontale Förderabschnitte 8, 8′ durch
horizontale Ringsegmente 14 gebildet, die jeweils von
einem ansteigenden Förderabschnitt 9, 9′ unterbrochen
sind.
Auch bei den ansteigenden Förderabschnitten 9, 9′ können
alle Flächentangenten parallel zur ersten Vertikalebene 11
verlaufen; dies ist jedoch werkzeugtechnisch beim
Schmieden nicht unbedingt nötig, d. h. diese
Förderabschnitte können auch profiliert ausgebildet sein.
Gegenüber der zweiten Vertikalebene 12 verlaufen die
Flächentangenten unter dem Anstiegswinkel α des
ansteigenden Förderwendelabschnitts 9 bzw. 9′.
Die ansteigenden Förderabschnitte 9 bzw. 9′ können in
bevorzugter Ausführungsform einen treppenförmigen Verlauf
15 aufweisen, wie es in der einleitend beschriebenen
Patentschrift erwähnt ist. Hierdurch wird die Auflockerung
des Bohrmehls durch eine vertikale Stoßkomponente auch auf
dem ansteigenden Förderabschnitt zusätzlich zum
horizontalen Förderabschnitt bewirkt.
In der Fig. 4 ist schematisch die Wirkungsweise des
erfindungsgemäßen Gesteinsbohrers dargestellt:
Das im Bohrloch erzeugte Bohrmehl gelangt über die beiden
Einschnitte 6 bzw. 6′ über den ersten ansteigenden
Förderabschnitt 9 (9′ in Fig. 1 verdeckt) zum ersten
horizontalen Förderabschnitt 8 bzw. 8′. In diesem
horizontalen Förderabschnitt 8, 8′ erfolgt, wie in Fig. 4
als senkrechte Linie 16 dargestellt, während eines
Drehwinkels von 90° keine Förderung sondern lediglich eine
Auflockerung des Bohrmehls durch die vertikalen
Schlagbewegungen des Bohrers. Nachdem das Bohrmehl einen
Drehwinkel von 90° zurückgelegt hat, kommt es in dem
ansteigenden Förderabschnitt 9 bzw. 9′ zu liegen und wird
längs dieser Förderflanke in Richtung Bohrerschaft
transportiert. Dieser axiale Fördervorgang ist in Fig. 4
mit Bezugszeichen 17 gekennzeichnet. Nach einem weiteren
Transport des Bohrmehls über einen Drehwinkel von 90°
folgt wiederum dem ansteigenden Förderabschnitt 9, 9′ ein
horizontaler Förderabschnitt 8, 8′ mit einer 0°-Steigung
zur Auflockerung des Bohrmehls über einen Transportwinkel
von 90°. Danach folgt schließlich ein ansteigender
Förderabschnitt 9, 9′ mit entsprechendem Fördervorgang.
Der in Fig. 4 dargestellte schematische Verlauf über die
Förderabschnitte 8, 9 wird demnach über eine Ganghöhe oder
Steigungshöhe h beschritten. Die Steigungshöhe h ist in
Fig. 4 gegenüber der Darstellung in Fig. 1 bis 3
vergrößert dargestellt. Die in der Fig. 4 angegebenen
Winkel von 90° beziehen sich auf eine Drehbewegung bzw.
eine Transportbewegung des Bohrmehls längs der
Förderabschnitte um einen Drehwinkel von 90°.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und
dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie umfaßt
auch vielmehr alle fachmännischen Weiterbildungen und
Ausgestaltungen ohne eigenen erfinderischen Gehalt.
Claims (7)
1. Gesteinsbohrer für drehende und/oder schlagende
Beanspruchung, insbesondere für Schlag- oder
Hammerbohrmaschinen, mit einem als Förderwendel
ausgebildeten Vollschaft, dadurch gekennzeichnet, daß die
Förderwendel (5) abwechselnd horizontale Förderabschnitte
(8, 8′) mit einer 0°-Steigung und Steigungsabschnitten (9,
9′) aufweist, die in einem Drehwinkel von 90° aufeinander
folgen.
2. Gesteinsbohrer nach Anspruch 1 dadurch
gekennzeichnet, daß der horizontale (8, 8′,)
Förderabschnitt von einer, durch die Bohrerlängsachse
verlaufenden Vertikalebene (11) halbiert wird und daß jede
Flächentangente des horizontalen Förderabschnitts (8, 8′)
senkrecht zur Vertikalebene (11) verläuft.
3. Gesteinsbohrer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Förderwendel (5) als ein- oder
zweigängige Förderwendel ausgebildet ist, wobei bei einer
zweigängigen Förderwendel jeweils zwei seitlich
gegenüberliegende horizontale Förderabschnitte (8, 8′)
durch horizontale Ringsegmente (14) gebildet sind.
4. Gesteinsbohrer nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steigung des ansteigenden
Förderabschnitts (9, 9′) α = 20 bis 60°, vorzugsweise
α = 45° beträgt.
5. Gesteinsbohrer nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Förderwendel (5) aus einem geschmiedeten Grundmaterial
besteht, wobei die einzelnen Förderabschnitte (8 bzw. 8′
und 9 bzw. 9′) geradlinig ohne Hinterschneidungen
ausgebildet sind.
6. Gesteinsbohrer nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bohrerkopf (2) des Gesteinsbohrers (1) als
Stufenbohrerkopf mit Zentrierspitze (3) und
Hartmetallbestückung (4) ausgebildet ist, wobei der
ansteigende Förderabschnitt (9, 9′) der Förderwendel (5)
direkt oder über einen halbkreisförmigen Einschnitt (6,
6′) im Bohrerkopf (2) mündet.
7. Gesteinsbohrer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die ansteigenden Förderabschnitte
treppenförmige Flanken (15) aufweisen.
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