DE3811055A1 - Waermeformbestaendige, thermoplastische formmasse, enthaltend ein copolymerisat, verfahren zur herstellung der formmasse und ihre verwendung - Google Patents
Waermeformbestaendige, thermoplastische formmasse, enthaltend ein copolymerisat, verfahren zur herstellung der formmasse und ihre verwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine wärmeformbeständige thermoplastische Form
masse, enthaltend ein Copolymerisat aus den einpolymerisierten Monomeren
- a) Styrol und mindestens einem
- b) N-substituierten Amid der Methacrylsäure.
Zum Stand der Technik werden genannt
(1) US-PS 23 11 548
(2) DE-PS 12 54 287
(3) Zhurnal Prikladnoi Spektroskopÿ, Vol. 15, No. 2, 229-302
(4) JA 61 2 47 716 und
(5) GB-PS 13 54 2B9
(1) US-PS 23 11 548
(2) DE-PS 12 54 287
(3) Zhurnal Prikladnoi Spektroskopÿ, Vol. 15, No. 2, 229-302
(4) JA 61 2 47 716 und
(5) GB-PS 13 54 2B9
Wärmeformbeständige thermoplastische Formmassen auf Basis des Monomeren
Styrol werden technisch bisher entweder durch Copolymerisation von Styrol
mit Maleinsäureanhydrid und/oder Maleinsäure-N-(aryl) /(alkyl)-imiden oder
durch Abmischen mit anderen Polymeren, wie Polyphenylenether, hergestellt.
Die Polymerisationsparameter von Styrol und z.B. Maleinsäureanhydrid er
lauben keine statistische Copolymerisation, so daß deren Herstellung in
der Technik nur unter erschwerten Bedingungen möglich ist.
Das Abmischen von Polystyrol mit anderen Polymeren ist mit kostenaufwendi
gen Sekundärkonfektionierungen verbunden und liefert Polymermischungen mit
dem Nachteil einer geringen Bindenahtfestigkeit oder bei der Verarbeitung
auftretenden Entmischungserscheinungen, welche die mechanischen
Eigenschaften beträchtlich verrringern können.
In (1), (2) und (3) werden Styrol/N-Methylmethacrylamid-Copolymerisate
beschrieben, die einen Styrolgehalt von 80% und mehr aufweisen. Während
(2) die Verwendung dieser Copolymerisate für Abmischungen mit Polypropylen
zur besseren Anfärbbarkeit von Polypropylenfasern zum Gegenstand hat, sind
in (3) spektroskopische Daten beschrieben.
In (4) wird eine Emulsion eines Styrol/N-Isopropylmethacrylamid-Copoly
merisats (80/20) beschrieben, die bei höherer Temperatur eine höhere
Lichtdurchlässigkeit als bei tiefer Temperatur zeigt. Die Emulsion wird in
schmutzabweisenden Anstrichmitteln verwendet. In (5) werden Styrol/
N-Cycloalkyl substituierte Acrylamid-Copolymerisate beschrieben, die bei
spielhaft 80 bis 98 Gew.% Styrol aufweisen sollen, um den Vicatwert von
Homopolystyrol zu verbessern.
Die in (5) beschriebenen Copolymerisate aus Styrol und Phenylacrylamid
weisen Vicatwerte im Bereich von ca. 98 bis 118°C auf und liegen somit im
Bereich, den die eingangs geschilderten technisch zugänglichen und
erprobten Coplymerisate auf Basis von MSA oder Maleinimid aufweisen.
Es bestand daher die Aufgabe Copolymerisate vorzuschlagen, die höhere
Vicat-Temperaturen aufweisen, die problemlos herzustellen sind und
beständiger gegen Chemikalien sind als Polystyrol oder dessen
Copolymerisat mit z.B. MSA, Acrylamiden und Maleinimid. Weiterhin sollten
die Copolymerisate eine gute Fließfähigkeit in der Schmelze haben, um auch
komplizierte Spritzgußteile herstellen zu können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Formmasse gemäß Patentanspruch 1.
Die Formmasse betrifft eine wärmeformbeständige, thermoplastische Form
masse, enthaltend ein Copolymerisat aus den einpolymerisierten Monomeren
- a) Styrol und mindestens einem
- b) N-substituierten Amid der Methacrylsäure, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Formmasse, bezogen auf a) + b) die Monomeren in folgenden
Anteilen vorhanden sind
- a) 5 bis 95 Gew.%
- b) 95 bis 5 Gew.%, und daß ferner
als Monomer b) das Amid der Methacrylsäure der Formel
verwendet wird, wobei R steht für primäre, sekundäre oder tertiäre
Alkylreste, Cycloalkylreste, Arylreste oder Aralkylreste mit 1 bis
12 C-Atomen, mit der Maßgabe, daß für Methyl- und Isopropyl als Alkylreste
die Copolymerisate einen Styrolgehalt von weniger als 75 Gew.% aufweisen.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß durch Copolymerisation von
Styrol mit N-Alkyl-methacrylamiden Formmassen erhalten werden, deren
Glastemperaturen erheblich über diejenigen von Polystyrol hinausreichen.
Im Gegensatz zu der Copolymerisation von Styrol/Maleinsäureanhydrid ist
diese bei den gefundenen Monomermischungen problemlos durchzuführen.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Formmasse ist ihre ebenfalls
erhöhte Chemikalienbeständigkeit, die sich z.B. in der Unlöslichkeit von
einigen Polymeren in Methylenchlorid bemerkbar macht. Außerdem ist die
vergleichsweise bedeutend bessere Verarbeitbarkeit (höherer MFI) zu
erwähnen.
Nachstehend werden der Aufbau der erfindungsgemäßen Formmasse und deren
Herstellung beschrieben.
Die Formmasse enthält ein Copolymerisat aus den Monomeren a) Styrol und
b) mindestens einem N-substituierten Methacrylamid. Am Aufbau des
Copolymerisats sind die genannten Monomeren in folgenden prozentualen
Gewichtsanteilen, jeweils bezogen auf a) + b), beteiligt
- a) 5 bis 95 Gew.%, vorzugsweise 10 bis 90 Gew.% und
- b) 95 bis 5 Gew.%, vorzugsweise 90 bis 10 Gew.% für R = CH3 und Isopropyl ist der Anteil an b) 75 bis 25 Gew.%, vorzugsweise 70 bis 30 Gew.%.
Bezogen auf 100 Gew.-Teile des Terpolymerisats können in der Formmasse
0,01 bis 50 Gew.-Teile üblicher Zusatzstoffe vorhanden sein.
Das Copolymerisat enthält die Monomeren a) und b) in statistischer
Verteilung einpolymerisiert. Als Monomeres a) kommt vorzugsweise Styrol in
Frage.
Die Verwendung von α-Methylstyrol oder p-Methylstyrol anstelle von Styrol
ist auch möglich, aber nicht bevorzugt.
Als Monomeres b) kommt das Amid der Methacrylsäure der Formel
in Betracht. R steht dabei für primäre, sekundäre oder tertiäre Alkyl
reste, Cycloalkylreste, Arylreste oder Aralkylreste jeweils mit 1 bis
12 C-Atomen. Es versteht sich von selbst, daß die primären Alkylreste 1
bis 12 C-Atome aufweisen können, die sekundären cyclischen Alkylreste 3
bis 12 C-Atome, die tertiären nur 4 bis 12 C-Atome.
Bevorzugt werden von den einzelnen Gruppen die Reste Methyl, Ethyl, Iso
propyl, tert.-Butyl, Cyclohexyl, Benzyl oder Phenyl.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formmasse kann durch radikalisch
oder thermisch initiierte Polymerisation kontinuierlich oder diskontinu
ierlich erfolgen. Diese Polymerisation kann in Masse (Lösung), Masse-
Suspension, Emulsion oder in Suspension erfolgen.
Die Massepolymerisation von Styrol und N-substituierten Methacrylamiden
kann sowohl thermisch als auch radikalisch initiiert werden.
Bei einer thermischen Initiierung wird z.B. eine Monomerenmischung aus
60 Gew.-Teilen Styrol und 40 Gew.-Teilen N-Methylacrylamid in einem kon
tinuierlich durchflossenen gerührten Kessel auf 150°C erhitzt und bei
dieser Temperatur bis zu Umsätzen von ca. 40 bis 50% polymerisiert. Die
entstehende Polymerisationswärme kann durch Siedekühlung des Styrols
(Sdp. 146°C) abgeführt werden. Ebenso ist ein Kreislauf des Polymersirups
durch außerhalb des Kessels liegende Wärmetauscher möglich, in denen dann
die Polymerisationswärme abgeführt werden kann.
Der ca. 45 Gew.% Copolymerisat enthaltende Polymersirup kann bei Tempera
turen von 230 bis 300°C in Entgasungseinheiten, wie sie aus US 29 41 986
bekannt sind, oder in üblichen Entgasungsextrudern in nicht umgesetzte
Monomere und Polymerschmelze aufgetrennt werden. Die zurückerhaltenen
Monomeren können dem Polymerisationskessel wieder zugeführt werden.
Eine radikalische Initiierung der Copolymerisation mit z.B. Perestern,
Acylperoxiden, Peroxiden, Peroxydicarbonaten oder Azostartern, wie AIBN,
ermöglicht niedrigere Polymerisationstemperaturen. So kann durch kontinu
ierliche Dosierung von tert.-Butylperpivalat zum Polymerisationskessel be
reits bei 80°C ein Polymerumsatz von 45% erreicht werden. Die Einstellung
des Molekulargewichts kann u.a. durch Verwendung von Mercaptanen beein
flußt werden. Die Aufarbeitung des Polymersirups erfolgt in gleicher Weise
wie bei der thermischen Fahrweise.
Der Einsatz von Lösungsmitteln, von denen hier nur einige Erwähnung fin
den, wie z.B. Ethylbenzol, Toluol, ylol, Cumol, Aceton, Methylethylketon
oder Tetrahydrofuran, erlaubt einen höheren Polymerisationsumsatz im Reak
tionskessel ohne daß die Viskositäten des Reaktionsansatzs unbeherrschbar
hoch werden. Lösungsmittel können sowohl bei der thermischen als auch
Starter-Fahrweise eingesetzt werden.
Die Masse-Suspensionspolymerisation wird vor allem diskontinuierlich aus
geführt. Bis zu einem Polymerumsatz von 30 bis 40% erfolgt die Polymeri
sation in Masse entweder durch thermische Initiierung bei 120 bis 155°C
oder durch radikalische Fahrweise bei 60 bis 130°C. Nach Erreichen des an
gegebenen Umsatzes werden zu 2 l Polymersirup 2 g Dicumylperoxid und eine
Lösung aus 2 l Wasser, 50 g Polyvinylalkohol, 18 g Polyvinylpyrrolidon und
1,8 g Na4P2O7 gegeben und nach folgendem Temperaturprogramm bis zu einem
Umsatz von 98 bis 100% weiterpolymerisiert:
3 Stunden bei 110°C
3 Stunden bei 130°C
3 Stunden bei 150°C
3 Stunden bei 180°C.
3 Stunden bei 110°C
3 Stunden bei 130°C
3 Stunden bei 150°C
3 Stunden bei 180°C.
Die Suspensionspolymerisation kann in üblicher Weise mit Schutzkolloid
durchgeführt werden. Styrol und N-Methylmethacrylamid werden gemeinsam mit
Wasser, Natriumpyrophosphat, tert.-Butylperbenzoat, Benzoylyperoxid und
tert.-Dodecylmercaptan eingewogen; der Kessel mit N2 gespült und innerhalb
einer halben Stunde unter Rühren bei 300 Umdrehungen pro Minute auf 80°C
aufgeheizt. Der Reaktionsansatz wird 3 Stunden bei dieser Temperatur ge
halten, dann werden Polyvinylpyrrolidin und Polyvinylalkohol, gelöst in
Wasser, zugesetzt und die Polymerisation für 2 Stunden bei 90°C fortge
setzt. Anschließend wird noch 2 Stunden bei 130°C, 2 Stunden bei 150°C und
2 Stunden bei 180°C polymerisiert. Nach dem Abkühlen werden die Perlen
gesiebt, gewaschen und getrocknet.
Für die Emulsionspolymerisation werden Styrol, N-Methylmethacrylamid,
Wasser, Natriumdodecylsulfonat und Kaliumperoxodisulfat mit einem Ultra
turrax vordispergiert. Die Emulsion wird in einen Kessel, der mit Rührer,
Rückflußkühler, Thermometer und Stickstoffanschluß ausgestattet ist, ge
füllt und die Luft durch Stickstoff verdrängt. Dann wird unter langsamem
Rühren im Wasserbad auf 70°C aufgeheizt und nach dem Anspringen der Poly
merisation weitere 3 Stunden bei 70°C polymerisiert. Anschließend wird die
Dispersion bei 80°C polymerisiert. Nach dem Abkühlen wird die Dispersion
mit Essigsäure koaguliert, das Polymere in einer Zentrifuge abgetrennt,
gewaschen und als feuchte Masse einem Entgasungsextruder zugeführt. Das
Restwasser und nicht umgesetztes Monomeres können hier abgezogen werden.
Die Polymerschmelze wird aus einem Düsenkopf in Strängen ausgefahren und
diese in Zylinder granuliert.
Bei den einzelnen Verfahren werden die für die Herstellung von Styrol, SAN
Copolymerisaten oder den aus (2) bis (5) bekannten Copolymerisaten bekann
ten üblichen Hilfsmittel, wie Starter, Regler, Emulgatoren, Schutzkolloide
in übliche Mengen etc. angewendet.
Schon während der Polymerisation oder danach können übliche Zusatzstoffe
angewendet werden. Als Zusatzstoffe seien genannt: Schmiermittel, Entfor
mungsmittel, Antioxidantien, Antistatika, Pigmente, Farbstoffe, Füll
stoffe, wie Glas- und Kohlenstoff-Fasern oder Metalle in Flocken-, Pulver-
oder Faserform und Flammschutzmittel.
Es ist auch möglich, die erfindungsgemäße Formmasse mit weiteren Thermo
plasten abzumischen oder gegebenenfalls Formteile bzw. Verbunde mit
anderen Thermoplasten herzustellen. Die Auswahl des Thermoplasten richtet
sich nach dem Fachmann bekannten Anwendungsgebiet.
Die Einarbeitung der Zusatzstoffe nach der Polymerisation erfolgt dabei
durch übliches Mischen bei Temperaturen von 200 bis 300°C auf üblichen
Mischern, Knetern, Walzen oder Extrudern.
Die erfindungsgemäße Formmasse kann nach den bekannten Verfahren der
Thermoplastverarbeitung bearbeitet werden, also z.B. durch Extrudieren,
Spritzgießen, Kalandrieren, Hohlkörperblasen, Pressen oder Sintern:
besonders bevorzugt werden aus den nach erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Formmassen Formteile durch Spritzgießen für Behälter und
Deckel für Küchengeräte, Instrumentenabdeckungen für die Kfz-Industrie und
Leuchtenabdeckungen hergestellt.
Bevorzugt wird die erfindungsgemäße Formmasse angewendet für die
Herstellung von Formteilen, die mit Flüssigkeiten oder Gasen bei hohen
Temperaturen in Berührung kommen, z.B. Rohre für heiße Abwässer oder heiße
Flüssigkeiten die Temperaturen bis 150 ja 170°C aufweisen. Auch eine
Anwendung für Behälter für Mikrowellengeräte ist möglich.
Die in der vorliegenden Anmeldung beschriebenen Parameter werden wie folgt
bestimmt:
- 1. Die Glastemperatur,Tg, nach der DSC-Methode. (Tm-Wert nach ASTM D 3418-82)
- 2. Die Viskositätszahl, VZ, analog DIN 53726, gemessen 0,5%ig in Dimethylformamid bei 23°C
- 3. Der Schmelzflußindex, MFI, analog DIN 53735 bei 200°C und 21,6 kp Belastung in g/10 min.
Die für die Durchführung der in den Beispielen beschriebenen Polymerisa
tionen erforderlichen Monomeren b) wurden durch Umsetzung von Methacryl
säure (Ester, Chlorid, Anhydrid) mit primären oder sekundären Aminen er
halten. US 23 11 548 beschreibt die Herstellung N-substituierter Meth
acrylamide durch die Reaktion von Methacrylsäurechlorid mit primären oder
sekundären Aminen. Auch durch Reaktion von Methacrylsäureanhydrid mit pri
mären oder sekundären Aminen können N-substituierte Methacrylamide herge
stellt werden, s. DOS 34 30 445. In DOS 31 30 508 wird die Amidierung von
Methacrylsäure mit Aminen bei höheren Temperaturen unter Entfernen des
entstehenden Reaktionswassers beschrieben. Umamidierungen von Methacryl
säuremethylester mit Aminen unter Verwendung verschiedener Katalysatoren
werden in DOS 28 16 516 und 31 23 970 als Verfahren zur Herstellung von
N-substituierten Methacrylamiden genannt.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele und mehrere Ver
gleichsversuche näher erläutert. Die in den Beispielen genannten Teile und
Prozente beziehen sich, sofern nicht anders angegeben, auf das Gewicht.
Die in den Tabellen 1 bis 6 beschriebenen Copolymerisate wurden in einem
Druckreaktor in Masse hergestellt.
Die N-substituierten Methacrylamide wurden bei 70°C in der angegebenen
Menge Styrol gelöst und mit jeweils 0,2 Gew.-Teilen Benzoylperoxid,
0,1 Gew.-Teil Dicumylperoxid und 0,3 Gew.-Teilen tert.-Dodecylmercaptan
versetzt. 20 ml dieser Lösung wurde in einen Druckreaktor gefüllt, dieser
abwechselnd mit Stickstoff gespült und im Vakuum entgast. Anschließend
wurde unter Stickstoffatmosphäre bis zum praktisch vollständigen Umsatz
polymerisiert. Die Polymerisation erfolgte für 48 Stunden bei 80°C,
8 Stunden bei 120°C und 8 Stunden bei 170°C.
Von den in Methylenchlorid löslichen Polymeren wurden 10 %ige Lösungen
angefertigt, die Polymeren mit dem 5fachen Überschuß Ethanol ausgefällt
und nach dem Filtrieren bei 150°C 12 Stunden lang im Vakuum getrocknet.
Die Tg-Messungen (DSC-Methode) wurden an bei 200°C hergestellten Rund
scheiben vorgenommen.
In Methylenchlorid unlösliche Polymere wurden in einer Trockenpistole
(213°C/10 Torr/40 min) von Restmonomeren befreit. Die Tg-Messung erfolgte
auch hier an bei 200°C hergestellten Rundscheiben.
In die Tabellen sind die Zusammensetzung, die Glastemperatur, Tg, als Maß
für die Wärmeformbeständigkeit, die Viskositätszahlen bzw. Schmelzfließ
indices der Copolymerisate mit aufgenommen worden.
Der Vergleichsversuch I repräsentiert den Ausgangspunkt für die Aufgaben
stellung "Erhöhung der Wärmeformbeständigkeit".
Vergleichsversuch II und III entsprechen dem Stand der Technik gemäß
Druckschrift (2) bzw. (4), wobei darauf hinzuweisen ist, daß die Wärme
formbeständigkeit in (2) und (4) nicht erwähnt ist und auch nicht bestimmt
wurde.
Die Tabelle 7 zeigt die höhere Fließfähigkeit von Styrol-N substituierten
Methacrylamid-Copolymerisaten (Versuche E+F) gegenüber Styrol-Maleinsäure
anhydrid-Copolymeren oder auch Styrol-N-Phenylmaleinimid-Copolymeren bei
vergleichbaren Glastemperaturen (Tg) im Bereich von ca. 120 bis 140°C
(Versuche A bis D). Die Styrol-Maleinsäureanhydrid- und Styrol-N-Phenyl
maleinimid-Copolymeren wurden in einer Lösungspolymerisation in einem
kontinuierlich durchflossenen gerührten Kessel hergestellt.
Claims (11)
1. Wärmeformbeständige thermoplastische Formmasse, enthaltend ein
Copolymerisat aus den einpolymerisierten Monomeren
- a) Styrol und mindestens einem
- b) N-substituierten Amid der Methacrylsäure.
dadurch gekennzeichnet, daß in der Formmasse, bezogen auf a) + b), die
Monomeren in folgenden Anteilen vorhanden sind
- a) 5 bis 95 Gew.%
- b) 95 bis 5 Gew.%, und daß ferner
als Monomer b) das Amid der Methacrylsäure der Formel
verwendet wird, wobei R steht für primäre, sekundäre oder tertiäre
Alkylreste, Cycloalkylreste, Arylreste oder Aralkylreste mit 1 bis
12 C-Atomen, mit der Maßgabe, daß für Methyl- und Isopropyl als
Alkylreste die Copolymerisate einen Styrolgehalt von weniger als
75 Gew.% aufweisen.
2. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formmasse,
bezogen auf 100 Gew.-Teile des Copolymerisats, 0,01 bis 50 Gew.-Teile
üblicher Zusatzstoffe aufweist.
3. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Alkylreste Methyl- und Isopropyl die Styrolgehalte 70 bis 10 Gew.%
betragen.
4. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Copoylmerisate 90 bis 10 Gew.% Styrol, ausgenommen R = Methyl und
Isopropyl, aufweisen.
5. Formmasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der
allgemeinen Formel R steht für die Reste Methyl-, Ethyl-, Isopropyl
tert.-Butyl-, Cyclohexyl-, Phenyl- oder Benzyl.
6. Verfahren zur Herstellung von Formmassen gemäß Anspruch 1 durch
kontinuierliche oder diskontinuierliche radikalisch und/oder thermisch
initiierte Polymerisation von Mischungen der Monomeren a) und b).
7. Verwendung der Formmasse gemäß Anspruch 1 zur Herstellung von wärme
formbeständigen Formteilen, gegebenenfalls im Verbund mit weiteren
Thermoplasten.
8. Formteile aus Formmassen oder Verbunden gemäß Anspruch 7.
9. Verwendung der Formmasse zur Herstellung von Abflußrohren für
Flüssigkeiten, Dämpfe und/oder Gase.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883811055 DE3811055A1 (de) | 1988-03-31 | 1988-03-31 | Waermeformbestaendige, thermoplastische formmasse, enthaltend ein copolymerisat, verfahren zur herstellung der formmasse und ihre verwendung |
ES89105095T ES2052795T3 (es) | 1988-03-31 | 1989-03-22 | Masa de moldeo termoplastica y resistente a la deformacion por calor que contiene un copolimero y un procedimiento para la obtencion de la masa de moldeo y su empleo. |
EP89105095A EP0336212B1 (de) | 1988-03-31 | 1989-03-22 | Wärmeformbeständige, thermoplastische Formmasse, enthaltend ein Copolymerisat, Verfahren zur Herstellung der Formmasse und ihre Verwendung |
JP1078694A JPH01289812A (ja) | 1988-03-31 | 1989-03-31 | 共重合体を含有する熱変形安定な熱可塑性成形材料、この成形材料の製法及びその用途 |
KR1019890004255A KR890014598A (ko) | 1988-03-31 | 1989-03-31 | 공중합체를 포함하는 내열변형 열가소성 성형재료, 이들의 제법 및 용도 |
US07/589,276 US5116907A (en) | 1988-03-31 | 1990-09-28 | Heat distortion resistant, thermoplastic molding material containing a copolymer, preparation of the molding material and its use |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883811055 DE3811055A1 (de) | 1988-03-31 | 1988-03-31 | Waermeformbestaendige, thermoplastische formmasse, enthaltend ein copolymerisat, verfahren zur herstellung der formmasse und ihre verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3811055A1 true DE3811055A1 (de) | 1989-10-12 |
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ID=6351207
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883811055 Withdrawn DE3811055A1 (de) | 1988-03-31 | 1988-03-31 | Waermeformbestaendige, thermoplastische formmasse, enthaltend ein copolymerisat, verfahren zur herstellung der formmasse und ihre verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3811055A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008057438A1 (de) * | 2008-11-14 | 2010-05-20 | Evonik Röhm Gmbh | Copolymer zur Herstellung wärmeformstabiler Formkörper aus Formmassen oder Gussglas |
-
1988
- 1988-03-31 DE DE19883811055 patent/DE3811055A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008057438A1 (de) * | 2008-11-14 | 2010-05-20 | Evonik Röhm Gmbh | Copolymer zur Herstellung wärmeformstabiler Formkörper aus Formmassen oder Gussglas |
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