DE3809645C2 - - Google Patents
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D9/00—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
- C21D9/08—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for tubular bodies or pipes
- C21D9/085—Cooling or quenching
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
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- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
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Description
Die Erfindung betrifft die Anwendung eines Abkühlverfahrens, bei dem
Wasser als Kühlmittel eingesetzt wird.
Es ist bekannt, das Abschrecken von erhitzten Rohren oder Behältern aus
Stahl zum Härten durch Eintauchen in Flüssigkeitsbäder (z. B. Öl oder
Aquatensite) oder durch Aufspritzen von Wasser oder
Wasser/Luft-Gemischen zu bewirken. Sehr gute Ergebnisse werden auch
dadurch erzielt, daß derartige Hohlkörper unter einem laminaren
Wasservorhang abgekühlt werden. Dabei wird der Umstand, daß die
Kühlwirkung während des gesamten Abkühlvorgangs in Abhängigkeit von der
Oberflächentemperatur der Hohlkörper starken Änderungen unterworfen ist,
lediglich insoweit berücksichtigt, als bestimmte Werkstoffe, bei denen
eine Wasserabschreckung zu schroff wäre und in der Oberfläche zu
Härterissen führen würde, mit Kühlmedien behandelt werden, denen von
vornherein eine verminderte Kühlwirkung zukommt. Neben den sogenannten
Aquatensiten ist insbesondere Öl ein in dieser Hinsicht übliches
Kühlmedium. Für viele Werkstoffe ist zur Härtebehandlung daher das
Abschrecken in Öl vorgeschrieben.
Im Vergleich zum Kühlmedium Wasser erfordert z. B. Öl einen erheblich
höheren Aufwand im Hinblick auf die Anlagentechnik, den Betrieb, die
Pflege und Entsorgung der Kühlmittelvorrichtungen, zumal sowohL das Öl
selbst als auch die im Betrieb entstehenden Dämpfe und
Verbrennungsprodukte umweltschädigend sein können. Derartige Probleme
bringt das Kühlmedium Wasser nicht mit sich.
Kühlanordnungen für längliche Körper, z. B. Rohre, bei denen Wasser aus
Düsen auf das Werkstück gespritzt wird, sind beispielsweise bekannt aus DE
32 17 081 A1 und DE 20 40 610 A1, wobei in der letztgenannten Schrift
auch ein Wasser/Luft-Gemisch zur Anwendung kommen kann.
Für bestimmte Werkstoffe ist die Abschreckung mit Wasser zu schroff, so
daß man hier auf ein Ölbad ausweicht (DE 30 37 639 C2).
Über die Wirkung der einzelnen Abschreckmedien gibt es zahlreiche
Untersuchungen, und zwar u. a. über Öl in "Draht" (31, 1980, 5, Seiten 342-344),
"Fachbereich Hüttenpraxis Metallverarbeitung" (Vol. 25, No. 9,
1987, Seiten 806-809), über Öl, Wasser oder Luft in "HIM" (42, 1987, 2,
Seiten 69-74), "Neue Hütte" (31. Jahrg., Heft 9, Sept. 1986, Seiten 339-343).
Darüber hinaus wurden in "Stahl und Eisen" (107, 1987, Nr. 6, Seiten 251-258)
unterschiedliche Kühltechniken zur thermischen Behandlung von
Werkstoffen beschrieben, zu denen die Bewegung des Abschreckmittels und
Gasandüsungen gehören.
In diesem Zusammenhang ist auch die computergesteuerte Abkühlung bekannt
(US 35 33 261), und zwar unter Berücksichtigung der Geschwindigkeit des
abzukühlenden Bandes sowie dessen jeweiliger Temperatur.
Gemäß der DE 15 08 432 A1 kommen schließlich auch mehrere Sprühzonen in
Betracht, deren einzelne Sprühdüsen über
Kühlmitteldurchfluß-Regeleinrichtungen beeinflußbar sind.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Abfkühlverfahren anzuwenden,
mit dem Rohre und Behälter unter Verzicht auf Ölbäder härtbar sind,
auch wenn diese Hohlkörper aus Stahlwerkstoffen gefertigt sind,
die bisher in Öl gehärtet werden mußten (vergl. Vd TÜV-Werkstoffblatt
431, Ausg. 03. 88).
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist in dem Unteranspruch
angegeben.
Ausgehend von der Erkenntnis, daß es nicht nur darauf ankommt, die
spezifische Kühlmittelmenge, d. h. die pro Zeiteinheit auf die
Flächeneinheit der Oberfläche des abzukühlenden Hohlkörpers
aufzubringende Kühlmittelmenge auf einen ausreichend niedrigen Wert
zu bringen und auch diese Drosselung der spezifischen Kühlmittelmenge
rechtzeitig einzustellen, da zu Beginn der Abkühlung vielfach
ein schroffes Abschrecken erwünscht ist, wobei zu beachten ist, daß
sich der Wärmeübergangskoeffizient im Bereich der Leidenfrosttemperatur,
bei der das Kühlmittel auf der Oberfläche des zu kühlenden
Hohlkörpers einen Film bildet, drastisch erhöht, lag es nicht nahe
bei Werkstoffen, für die die Kühlung in Öl zwingend vorgeschrieben
war, von dieser Vorschrift unter Anwendung des obigen Verfahrens
abzuweichen.
Die Beeinflussung der spezifischen Kühlmittelmenge wird bei dieser
Anwendung von einer elektronischen Steuerung übernommen, die auf
Regel- und Absperrventile in der Kühlmittelzufuhr entsprechend
einwirkt und ggf. eine Umschaltung auf ein Kühlmittelzufuhrsystem
mit geringerer Durchsatzleistung und entsprechend feinerer Regelbarkeit
veranlaßt. Die Einstellwerte für die Ventile bzw. die
Schaltimpulse werden von der Steuerung während des Abkühlvorganges
zeitgerecht ausgegeben, wobei zwei Wege zu deren Ermittlung
alternativ oder in Kombination vorgesehen sind:
In Vorversuchen können anhand von Versuchsstücken manuell vorgegebene
Zeitreihen für die Einstellwerte der Kühlmittelzufuhr auf ihre Eignung
getestet werden, wobei die Ausgangsbedingungen (Temperatur des
Hohlkörpers und des Kühlmittels, Wanddicke, Durchmesser, Materialart)
festgehalten werden. Wenn geeignete Werte ermittelt worden sind, mit
denen der gewünschte Härteeffekt ohne Bildung von Härterissen
realisierbar ist, können Hohlkörper, die den Versuchsstücken vom
Material und der Geometrie her gleichen, erfolgreich abgeschreckt
werden, indem die Durchflußmengensteuerung der Kühlsysteme
programmgesteuert mit diesen Vorgabewerten erfolgt. Bei Abweichungen der
Ausgangsbedingungen (z.B. Temperatur, Durchmesser, Wanddicke) können aus
der ursprünglichen Zeitreihe geeignete Werte von der elektronischen
Steuerung mit Hilfe eines Korrekturprogramms errechnet werden, so daß
mit den extrapolierten oder interpolierten Werten aus der
Vorversuchsreihe ohne weiteres auch andere Hohlkörper abgekühlt werden
können.
Alternativ hierzu kann die Beeinflussung der Kühlmittelzufuhr während
des Abkühlvorgangs auch im Sinne eines Regelkreises durchgeführt werden,
wobei der elektronischen Steuerung ein zeitabhängiger Sollverlauf der
Oberflächentemperatur des abzukühlenden Hohlkörpers vorgegeben wird. Die
Vorgabewerte sind materialabhängig. In diesem Fall sind in der
Abschreckanlage Sensoren zur Temperaturmessung vorzusehen und mit der
elektronischen Steuerung zu verbinden. Die Steuerung ist dadurch in der
Lage, die Einstellwerte für die Regel- und Absperrventile der
Kühlsysteme selbsttätig aufzufinden und entsprechend dem angestrebten
Abkühlverlauf zeitlich zu verändern.
Es ist auch möglich, eine Kombination von Steuerung und Regelung der
Kühlmittelzufuhr anzuwenden, indem z.B. in der Anfangsphase des
Abschreckvorgangs, in der eine schroffe Abkühlung erwünscht ist, im
Sinne einer Steuerung, also mit fest vorgegebenen Einstellwerten der
Ventile gearbeitet und erst später auf eine Regelung in Abhängigkeit
von der tatsächlichen Temperatur und der Abkühlzeit übergegangen wird.
Gerade in der Anfangsphase bietet es sich an, zur Erzielung einer
möglichst wirksamen Abkühlung mit einem laminaren Wasservorhang zu
arbeiten. Da ein solcher laminarer Wasservorhang nicht in der
erforderlichen Weise auf geringe Abkühlleistungen regelbar ist, muß im
Verlauf des Abkühlvorgangs auf andere Kühlsysteme (z.B.
Ringspritzdüsensysteme) umgeschaltet werden, was dadurch geschehen
kann, daß der abzukühlende Hohlkörper mit Erreichen einer kritischen
Temperatur programmgesteuert von der Laminarkühlstation zu einer
anderen Abkühlstation transportiert wird.
Anhand des in der Figur schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
einer Abkühlanlage wird die Erfindung im folgenden näher erläutert.
Innerhalb eines Gehäuses 3 sind über ein Rollenfördersystem 2 erwärmte
Hohlkörper (z.B. Stahlrohr 1) in axialer Richtung (ggf. auch rotierend
und/oder reversierend) transportierbar. Ringförmig um die
Hohlkörperachse sind mehrere Kühlmittelzufuhrsysteme 4, 5, 6 im Abstand
voneinander angeordnet. Die Kühlmittelzufuhrsysteme 4, 5, 6 sind mit
Einzelspritzdüsen bestückt, deren Apertur unterschiedlich gewählt ist,
um gestufte Kühlmittelmengen, d.h. sehr große und auch kleine Mengen auf
den abzukühlenden Hohlkörper aufbringen zu können. Durch die in den
Kühlmittelzuführleitungen angeordneten Regel- und Absperrventile
(Motorventil 10, Magnetventil 11) kann die Kühlmittelmenge jedes
Ringspritzdüsensystems 4, 5, 6 innerhalb des Regelbereichs variiert
oder ganz unterbrochen werden.
Die Ansteuerung der Ventile 10, 11 erfolgt über die von der
elektronischen Steuereinrichtung 8 (z.B. Prozeßrechner) ausgehenden
Steuerleitungen 9. Die Steuereinrichtung 8 kann über die
Ein-/Ausgabeeinheit 12 mit Steuerprogrammen und technologischen Daten 13
für die Beschreibung des gewünschten Abkühlvorgangs und der zu
behandelnden Hohlkörper 1 versorgt werden. Für den Fall, daß die
Prozeßführung in Form eines Regelkreises gestaltet werden soll, ist ein
Temperatursensor 7 zur Ermittlung der Oberflächentemperatur des
Hohlkörpers 1 innerhalb des Gehäuses 3 angeordnet und steuerungsmäßig
mit dem Prozeßrechner 8 verbunden. In der Abbildung ist nicht
dargestellt, daß auch die Antriebe für das Fördersystem 2 vom
Prozeßrechner 8 angesteuert sein können, um die Transportgeschwindigkeit
einzustellen und/oder die Transportrichtung für einen reversierenden
Betrieb zu verändern.
Der Betrieb der dargestellten Anlage, in der als Kühlmittel z.B. Wasser
eingesetzt wird, erfolgt in der Weise, daß der zur Wärmebehandlung
vorgesehene Hohlkörper in erhitztem Zustand z.B. aus einem Ofen mit dem
Rollenförderer 2 von rechts kommend in die Abkühlanlage transportiert
wird und in die freie Ringfläche der Kühlmittelzuführsysteme 4, 5, 6
einläuft. Entsprechend den in den Prozeßrechner eingegebenen und ggf.
umgerechneten Vorgabedaten für die Ventilansteuerung werden die
Kühlmittelzuführsysteme 4, 5, 6 in der ersten Abkühlphase z.B. alle
zusammen mit voller Leistung betrieben, während sich der Hohlkörper 1
durch die Spritzebenen der Systeme 4, 5, 6 hindurchbewegt.
Gegebenenfalls werden reversierend mehrere Durchläufe ausgeführt, bis
eine Verminderung der spezifischen Kühlmittelzufuhr notwendig ist. Der
Zeitpunkt hierfür ist entweder fest vorgegeben (Steuerung) oder wird
während des Abkühlvorgangs über eine Temperaturmessung (Regelung)
ermittelt.
Entsprechend den technologischen Erfordernissen wird die
Kühlmittelzufuhr, während der Hohlkörper ständig weiterbewegt wird,
gedrosselt, wobei die leistungsstärksten Kühlsysteme bei Bedarf völlig
abgeschaltet werden können. Um besonders milde Kühleffekte zu
realisieren, die insbesondere nach Erreichen der Leidenfrosttemperatur
wünschenswert sind, können Kühlmittelsysteme vorgesehen sein, die z.B.
Luft/Wasser-Gemische oder auch nur Druckluft (oder ein inertes Druckgas)
auf die Kühlzone aufspritzen oder aufblasen. Die elektronisch gesteuerte
Umschaltung auf unterschiedliche Kühlmittelzufuhrsysteme gewährleistet
mit der Regelbarkeit des Kühlmittelstromes die Erzielung beliebiger
Abkühlintensitäten, die denen von Öl entsprechen oder sogar noch milder
ausfallen.
Zu Beginn der Abkühlung kann auch mit einem einzigen leistungsstarken
Kühlsystem, das z.B. auf der Basis eines laminaren Wasservorhangs
arbeiten kann, gearbeitet werden, und es wird nach und nach auf
leistungsschwächere Kühlsysteme umgeschaltet.
Anstelle eines Reversierbetriebes ist es grundsätzlich auch möglich, die
gewünschte Abkühlung in einem Durchgang (Durchlaufbetrieb) zu erzielen.
Hierzu müssen entsprechend viele Kühlmittelzuführsysteme in geeignetem
Abstand voneinander angeordnet werden, und die Transportgeschwindigkeit
des abzukühlenden Hohlkörpers 1 muß ausreichend niedrig sein.
Vorzugsweise sollten die einzelnen Spritzdüsen entgegen der
Förderrichtung des Hohlkörpers geneigt sein, um möglichst
gleichbleibende Abkühlbedingungen zu gewährleisten.
Der große Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen,
daß durch die Berücksichtigung des temperaturabhängig sich verändernden
Wärmeübergangskoeffizienten bei der Beeinflussung der aufgebrachten
spezifischen Kühlmittelmenge in beliebiger Weise Abkühlbedingungen
einstellbar sind, die denen von Ölbädern entsprechen oder sogar noch
milder sind, ohne daß teure oder problematische Kühlmedien verwendet
werden müssen. Vielmehr kann mit Wasser und Wasser/Luft-Gemischen
billig und umweltfreundlich gearbeitet werden.
Claims (2)
1. Anwendung eines Abkühlverfahrens, bei dem Wasser als Kühlmittel eingesetzt
und die auf die Kühlzone aufgebrachte spezifische Kühlmittelmenge durch eine
auf die Kühlmittelzufuhr einwirkende elektronische Steuereinrichtung während
der Abkühlung fortlaufend oder in Intervallen tendenziell vermindert wird,
wobei mit Erreichen des Bereiches der Leidenfrosttemperatur in der Kühlzone
eine scharfe Drosselung der Kühlmittelzufuhr unter 30% der ursprünglichen
spezifischen Kühlmittelmenge erfolgt und wobei der zeitliche Verlauf der
spezifischen Kühlmittelmenge in Abhängigkeit von der Anfangstemperatur, der
Wanddicke, des Durchmessers und der Materialart der Hohlkörper sowie der
Kühlmitteltemperatur anhand von in Vorversuchen ermittelten Vorgabewerten
errechnet und gesteuert und/oder durch Vergleich der sich ständig ändernden
Oberflächentemperatur der Kühlzone mit einem Solltemperaturverlauf geregelt
wird, auf metallische Hohlkörper, die bislang in Ölbädern abgekühlt werden
mußten.
2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit der Maßgabe, daß als
Kühlmittel nach Erreichen der Leidenfrosttemperatur ein Luft/Wasser-Gemisch
verwendet wird.
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