DE3808099A1 - Verfahren zum beruehrungslosen messen der neigung einer oberflaeche mittels ultraschall - Google Patents
Verfahren zum beruehrungslosen messen der neigung einer oberflaeche mittels ultraschallInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
berührungslosen Messen einer geometrischen Eigenschaft, wie
einer Winkelstellung eines Objektes in einem gas- oder
flüssigkeitsförmigen oder festen Medium mit zumindest einem
Ultraschallsensor durch Aussenden von Ultraschallimpulsen und
Erfassen der vom Objekt reflektierten Echoimpulse und Auswerten
der Größe der Echoimpulse in einer Auswerte- und
Anzeigeeinheit.
Für die Bestimmung der Neigung einer Oberfläche existieren eine
ganze Reihe von Meßmethoden, wie etwa mit Wasserwaagen,
Winkelmessern oder Verfahren mit optischen Meßhilfsmitteln.
Diese Methoden eignen sich nicht für den Einsatz in
industriellen Steuerungen oder Manipulatoren, wo män schnelle,
automatisierbare und berührungslose Meßmittel benötigt.
In Benutzung finden sich ebenfalls berührungslose
Abstandsmesser, die optisch, magnetisch oder kapazitiv oder mit
Laserstrahl den Abstand zu Gegenständen messen und damit die
Neigung der Gegenstände bestimmen können. Diese Verfahren haben
allgemein einen sehr beschränkten Meßbereich und eignen sich
teilweise nur für bestimmte Materialien, wodurch ihr
Einsatzbereich eingeschränkt wird.
In der EP-OS 1 46 829 wird ein gattungsgemäßes Meßverfahren mit
Ultraschall beschrieben, bei dem die Neigung eines Gegenstandes
durch zwei getrennte Entfernungsmessungen von zwei
verschiedenen Punkten (Flächen) des Gegenstandes ermittelt
wird. Hierbei werden von den beiden von unterschiedlichen
Punkten zurückkommenden Echoimpulsen Integrale gebildet und die
Quotienten bzw. Differenzen miteinander verglichen. Mit Hilfe
des als bekannt vorausgesetzten Abstandes und der Orientierung
der Punkte läßt sich dann berechnen, wie groß die Neigung des
Objektes in Richtung der Punkte ist. Die Meßpunkte am Objekt
können durch Stufen oder Kanten desselben gegeben sein.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren zum
Messen der Neigung von Objekten zu schaffen, das mit
Ultraschall arbeitet, bei dem aber im Gegensatz zum aus der
EP-OS 1 46 829 bekannten Verfahren keine diskreten Meßmarken, wie
Kanten oder dergleichen, benötigt werden.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
zur Ermittlung der Neigung der Reflektionsoberfläche der
reflektierte Echoimpuls in seinem Verlauf vermessen wird und
mit dem Verlauf eines senkrecht auf die Reflektionsoberfläche
auftreffenden Echoimpulses verglichen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht bei einer Ausgestaltung
darin, daß die Neigung von Oberflächen unter Anwendung von
Ultraschall gemessen wird, wobei die Neigung der
Reflektionsoberfläche aus der Amplitude des Echoimpulses
relativ zur maximal möglichen Amplitude eines senkrechten
Echoimpulses ermittelt wird. Bei der Neigungsmessung wird keine
Orientierung der Neigungsachse vorausgesetzt, sondern es wird
die maximale Neigung gemessen.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die
Neigung der Reflektionsoberfläche aus der Form des Echoimpulses
ermittelt wird, und zwar insbesondere aus der oder den Längen
der Halbwellen des Echoimpulses im Vergleich mit den Längen
eines senkrecht auf die Reflektionsoberfläche auftreffenden
Echoimpulses. Hierbei kann die Analyse sowohl im Zeitbereich
als auch im Frequenzbereich stattfinden. Bei dieser
Ausführungsform wird ausgenutzt, daß bei Ultraschall ein
ausgedehntes Schallfeld vorhanden ist, das auf dem zu messenden
Objekt eine endliche Fläche überstreicht und daher die
Information über die Neigung in der Impulsantwort mit
zurückbringt. Gegenüber der EP-OS 1 46 829 ist das
erfindungsgemäße Verfahren einfacher im apparativen Aufwand und
sicherer in der Bewertung der Meßergebnisse, da die
Neigungsmessung praktisch differentiell an einem Ort der
Objektoberfläche erfolgt. Aus diesem Grunde eignet sich das
erfindungsgemäße Verfahren für die Neigungsmessung von glatten
Flächen, Platten, Blechen und Scheiben, wo, abgesehen vom Rand
des Meßobjektes, keine Stufen oder Kanten vorhanden sind. Es
ist daher in der Anwendung vielseitig und in der Handhabung
einfach.
Die Meßverfahren gemäß den Merkmalen der Ansprüche 2 und 3
können vorteilhaft in Kombination angewendet werden, so daß
auch weitere Oberflächenparameter gemessen werden können, wie
z.B. die Oberflächenabsorption, Krümmung der Oberfläche usw.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den
Merkmalen der Ansprüche 4 bis 9 entnehmbar. In den Zeichnungen
sind Ausführungsbeispiele beschrieben, die der weiteren
Erläuterung der Erfindung und den Merkmalen der Ansprüche
dienen.
Es zeigen
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau einer Meßanlage zur
Bestimmung des Abstandes
Fig. 2 die Richtungsabhängigkeit eines Ultraschallfeldes
Fig. 3 die ausgesandten Ultraschallimpulse und empfangenen
Echoimpulse in Form und Größe
Fig. 4 den funktionalen Zusammenhang zwischen Neigung und
Amplitude
Fig. 5 die Amplitudenabnahme von Ultraschallechos als
Entfernungseffekt bei einem ebenen Reflektor
Fig. 6a, b den Einfluß der Neigung auf die Impulsform der
Echos
Fig. 7 den funktionalen Zusammenhang zwischen Neigung und
Impulslänge
Fig. 8 die statistische Verteilung der Neigungswerte,
- links bei einer Meßanlage, die korrekt senkrecht
justiert ist,- rechts bei einer Anlage, bei der die
Meßapparatur um 3 Grad aus der Normalen abweicht
Fig. 9 Echoimpulsform einer Oberfläche mit einer Neigung,
die außerhalb des zulässigen Anwendungsbereiches
liegt
Fig. 10 eine Dickenmeßeinrichtung mit je einem Sensor auf
jeder Seite des zu messenden Objektes
Fig. 11 zeigt den Meßfehler einer Dickenmeßeinrichtung
gemäß Fig. 10 in Abhängigkeit von der Neigung.
In Fig. 1 ist das Prinzip der Neigungsmessung dargestellt am
Objekt 1, das gegenüber dem Ultraschallsensor 2 um den Winkel 7
geneigt angeordnet ist. Der Sensor, der die Ultraschallimpulse
aussendet und die Echoimpulse empfängt, ist mit einer üblichen
Auswertungs- und Anzeigeeinheit 3 verbunden. Diese erzeugt in
Verbindung mit dem Sensor 2 die Ultraschallimpulse, empfängt
und verstärkt die reflektierten Echoimpulse und ermittelt mit
bekannten Zählern hieraus die Laufzeit der Echoimpulse, die
Amplitude und die Längen der Halbwellen der empfangenen
Echoimpulse. Ggf. wird das Ergebnis angezeigt und an
nachgeschaltete Rechner übermittelt. Das Objekt 1 ist vom
Sensor 2 mit dem Abstand 4 angeordnet. Der Meßfehler, der durch
die Neigung des Objektes 1 zustande kommt, resultiert in dem
Meßfehlerabstand 5. Die Ultraschallimpulse werden von dem
Sensor 2 in dem Schallkegel 6 abgestrahlt. Nahe dem Sensor 2
ist der Hilfsreflektor 8 angeordnet, der die eigentliche
Messung nicht stört, jedoch auch vermessen wird und dessen
Amplitude und Impulsform des Echoimpulses als Referenzwert in
der Auswertung benutzt wird.
In Fig. 2 ist das Schallfeld des Sensors 2 gemäß Fig. 1
nochmals genauer dargestellt. Es zeigt die sogenannte
Hauptkeule 13, die dem Öffnungswinkel des Ultraschallsensors
entspricht und die man dem Meßbereich entsprechend wählt, sowie
die Nebenkeulen 14. Durch die Struktur der Nebenkeulen kann
sich die Auswertung der Messung komplizieren; sofern man sich
aber auf Neigungsbereiche kleiner oder gleich dem
Öffnungswinkel beschränkt, bleibt die Auswertung einfach, da
die Nebenkeulen außerhalb des Meßbereiches verbleiben und nicht
berücksichtigt zu werden brauchen. Der Abstand eines Punktes
der Kurve vom Nullpunkt entspricht der Amplitude des
Echoimpulses in dieser Richtung. Der Pfeil 11 zeigt in die
Richtung einer möglichen Ultraschallmessung, seine Länge
symbolisiert die Anplitude eines reflektierten Echoimpulses aus
dieser Richtung.
Fig. 3 zeigt die als elektrische Impulse aufgezeichneten
Echoimpulse, wie sie von der Auswerteeinheit 3 verarbeitet
werden. Der vom Sensor 2 ausgesendete Ultraschallimpuls 15 ist
auf der Zeitachse t zuerst aufgezeichnet. Nach einer gewissen
Zeit kommt der Echoimpuls 12 von der Oberfläche des Objektes
zurück. Der Echoimpuls 12 kann durch die maximale Amplitude 11
und eine maximale Länge der ersten Halbwelle 9 charakterisiert
werden. Aus der Laufzeit 10 zwischen
Ultraschallimpulsaussendung und Empfangen des Echoimpulses kann
der Abstand der Oberfläche des Objektes 1 vom Sensor 2
ermittelt werden. Um die Neigung zu ermitteln, ist es
erforderlich, die Form des Echoimpulses bzw. die Veränderung
der Form des Echoimpulses 12 gegenüber der Form des
Ultraschallimpulses 15 zu ermitteln. Die Form der Impulse kann
durch ihren Verlauf, ihre Amplituden und ihre Halbwellenlängen
charakterisiert werden.
In der Fig. 4 ist dargestellt, wie sich bei einem geneigten
Objekt 1 die maximale Amplitude 11 ändert gemäß der
Amplitudenfunktion der Hauptkeule des Schallfeldes von Fig. 2.
Hierbei sind an einem Beispiel gemäß Fig. 1 die Neigungswinkel
7 des Objektes 1 in der vertikalen Achse aufgetragen, während
in der horizontalen Achse die Amplitude in Millivolt durch die
Auswerte- und Anzeigeeinheit gemessen wurde. Aus dem
Verhältnis: gemessene maximale Amplitude des Echoimpulses zu
maximal möglicher Amplitude eines senkrecht auf dem Objekt
reflektierten Echoimpulses - kann auf den Neigungswinkel 7 des
Objektes 1 geschlossen werden. Die maximal mögliche Amplitude
des Echoimpulses überhaupt ergibt sich dann, wenn die
Ultraschallimpulse senkrecht auf die Oberfläche auftreffen.
Dieser Wert wird durch Kalibrierung gewonnen oder über das
Verfahren, wie es im Anspruch 6 merkmalsmäßig aufgeführt ist,
oder gemäß Anspruch 7 ermittelt. Jeder einzelne Impuls, und
zwar sowohl der ausgesendete Ultraschallimpuls als auch der
zurückkommende Echoimpuls, stellt eine gedämpfte Schwingung dar
mit mehreren Halbwellen, von denen jeweils eine Halbwelle die
größte, d.h. relativ größte, von den mehreren ist. Ebenso
verhält es sich mit den Längen der Halbwellen.
Ein Meßverfahren, das Meßwerte liefert, die langzeitstabil
sind, erhält man, wenn man zusätzlich einen Hilfsreflektor 8 in
Verbindung mit dem Sensor 2 verwendet. Dieser Hilfsreflektor 8,
siehe Fig. 1, stört den eigentlichen Meßvorgang nicht, weil er
am Rande des Schallfeldes positioniert ist. Er liefert aber
einen Referenzechoimpuls, der zeitlich konstant ist. Auch
dieser Referenzechoimpuls kann seiner maximalen Amplitude und
an seiner maximalen Halbwellenlänge definiert werden. Jede
Änderung dieses Referenzechoimpulses als Hilfssignal wird als
Instabilität des Meßvorganges interpretiert und wird zur
stabilisierenden Regelung in der Auswerteeinheit 3 verarbeitet.
In der Praxis ist bei der Auswertung der Amplituden für die
Neigungsmessung folgendes zu beachten: Die Amplitude hängt von
der Entfernung des Objektes vom Sensor ab. Ist die Form des
Objektes bestimmt, etwa eine ebene Fläche, so ist der
Zusammenhang Amplitude - Entfernung bekannt, siehe Fig. 5 und
kann mit in die Auswertung einbezogen werden, falls man
gleichzeitig die Entfernung über eine Laufzeitmessung, siehe
Fig. 3, der Ultraschallimpulse ermittelt. Im Falle anderer
Oberflächenformen, d.h. im Falle einer gekrümmten Oberfläche,
läßt sich die entsprechende Abhängigkeit Amplitude - Entfernung
berechnen oder ausmessen. Gemäß Fig. 5 ist ein Beispiel gemäß
Fig. 1 für eine ebene Fläche, d.h. z.B. eine Platte als
Objekt, dargestellt.
Für den Fall, daß die Oberfläche oder das Übertragungsmedium
Ultraschall absorbieren, ist dieses in der Auswertung
entsprechend zu berücksichtigen. Ist die Absorption ein
konstanter Effekt, so kann das Meßverfahren nach einer
Neukalibrierung der Maximal-Amplitude auch hier angewendet
werden. Vorzuziehen ist aber eine Methode, bei der die Neigung
durch ein weiteres Verfahren, das amplitudenunabhängig
arbeitet, ermittelt wird, da dann auch die Absorptionseffekte
quantitativ bestimmt werden können.
In Fig. 6a, b ist solch ein Verfahren gemäß Anspruch 3 näher
erläutert. Trifft ein Ultraschallimpuls auf eine geneigte
Fläche, siehe Fig. 1, so wird er an der Stelle, die näher am
Sensor liegt, früher reflektiert als an einer Stelle, die auf
Grund der Neigung weiter entfernt ist. Je nach Reflektionsort
erreichen die Ultraschallimpulse den empfangenden Sensor früher
oder später. Würde man einen nadelförmigen Impuls auf eine
geneigte Fläche senden, so empfängt man einen breiteren Impuls,
da die Übertragungsfunktion der geneigten Fläche den
eintreffenden Impuls mit einer Funktion endlicher Breite
faltet. Diese läßt sich ausnützen, um durch Analyse rückwärts
aus der Impulsbreite, d.h. den Halbwellenlängen 9 des
reflektierten Echoimpulses 12 auf die Neigung des
reflektierenden Objektes zu schließen.
In der Praxis wird man nicht mit nadelförmigen Impulsen messen,
sondern benutzt bandbegrenzte Impulse, die aus einer stark
gedämpften Schwingung bestehen. Es zeigt sich, daß der
Faltungseffekt vornehmlich die erste Halbwelle des Impulses
beeinflußt. In Fig. 6a ist der Echoimpuls 12 aus Fig. 3
nochmals vergrößert dargestellt, bei einer Reflektion an einer
senkrechten Oberfläche. Die Fig. 6b zeigt den Echoimpuls 12 b
einer Reflektion an einer Oberfläche, die um sechs Grad geneigt
ist, wobei deutlich zu erkennen ist, daß die erste Halbwelle 9 b
des Echoimpulses 12 b gegenüber der ersten Halbwelle 9 des
senkrecht reflektierten Echoimpulses 12 verbreitert ist. Durch
eine Zeitmessung dieser Halbwellenlängen 9 bzw. 9 b und aus
einem Vergleich der Länge 9 des Echoimpulses 12 und der Länge
9 b des Echoimpulses 12 b läßt sich die Neigung der Oberfläche
ermitteln. Es ist auch möglich, in einer anderen Ebene oder
Achse, z.B. X′, Vergleichsmessungen an der Form und dem Verlauf
der Echoimpulse vorzunehmen. Es ist auch möglich, zwei
Halbwellenlängen oder gar drei Halbwellenlängen eines
Echoimpulses auszumessen und mit einer entsprechenden Anzahl
des maximalen Echoimpulses, der an einer senkrechten Oberfläche
reflektiert wurde, zu vergleichen. Ebenso kann dies auch auf
das Amplitudenmeßverfahren angewendet werden, d.h. es können
auch zwei oder mehr Amplituden des Echosignales gemessen werden
und ihre gewichteten Summen zum Vergleichen und Auswerten
herangezogen werden.
In Fig. 7 ist die Abhängigkeit des zu ermittelnden
Neigungswinkels 7 von der gemessenen Impulslänge dargestellt.
Die Messungen erfolgen gemäß Beispiel Fig. 1.
Eine äquivalente Auswertung kann, wie aus der
Nachrichtentechnik bekannt ist, natürlich auch im
Frequenzbereich erfolgen. Hier stellt die Reflektion an der
geneigten Oberfläche ein Transversalfilter dar, das eine
Frequenzverschiebung bewirkt. Ein Meßverfahren, das im
Frequenzbereich arbeitet, ermittelt die Oberflächenneigung aus
der Größe der Frequenzverschiebung der Echoimpulse.
Dieses amplitudenunabhängige Verfahren zur Neigungsmessung kann
mit dem ersten amplitudenunabhängigen Verfahren kombiniert
werden, um andere Parameter wie Oberflächenabsorption, Krümmung
der Oberfläche oder Absorption des Übertragungsmediums zu
ermitteln.
Beide Meßverfahren zur Bestimmung der Oberflächenneigung
verarbeiten relative Meßgrößen: einmal ist die maximale
Amplitude die Bezugsgröße, zum anderen ist es die minimale
Impulslänge. Wünschenswert ist ein Verfahren, mit dem diese
Bezugswerte während der Neigungsmessung ermittelt werden
können, da dann zusätzliche Kalibrierungsmessungen entfallen.
Gemäß Anspruch 6 ist ein Verfahren beschrieben, in dem das
Ultraschallfeld periodisch geschwenkt und damit der
Neigungswinkel variiert wird. Realisierbar sind, wie aus der
medizinischen Ultraschalldiagnostik bekannt ist, mechanische
Schwenks oder elektrische Schwenks bei Verwendung eines
Array-Sensors, der aus einer Anzahl von Teilsensoren besteht,
die unterschiedlich verzögert senden und empfangen. Die Werte
der Bezugsgrößen ergeben sich respektive als Maxima und Minima
bei diesem Schwenk oder aus dem funktionalen Zusammenhang
Schwenkwinkel-Neigung.
In Anspruch 7 ist ein weiteres Verfahren zur Ermittlung der
Bezugswerte beschrieben: In industrieller Umgebung hat man in
der Regel keine konstanten Bedingungen, sondern sich
statistisch ändernde Verhältnisse. Eine Platte in einem
Rollgang wird nicht mit konstantem Winkel transportiert,
sondern der Winkel wird sich in gewissen Grenzen dauernd
ändern. Aus der statistischen Verteilung der Meßwerte, gemäß
Fig. 8, läßt sich mit bekannten statistischen Methoden der
Bezugswert für die Neigungsmessung ermitteln. In der linken
Figur ist die statistische Verteilung der gemessenen
Neigungswerte dargestellt, wie sie sich ergibt bei einer genau
senkrecht ausgerichteten Meßanordnung. Die Verteilung zeigt ein
Maximum bei den höchsten Amplituden bzw. kleinsten
Impulsbreiten. In der rechten Figur ist die Meßapparatur um
drei Grad aus der Senkrechten verschoben. Hier ergibt sich ein
Maximum in der Verteilung bei dem Neigungswinkel, der der
Fehljustierung entspricht.
Beide Verfahren aus den Ansprüchen 6 und 7 verwenden eine
differentielle Auswertung der Meßergebnisse, um die Bezugsgröße
bei der Neigungsmessung zu eliminieren.
Für ein universelles Meßgerät ist es erforderlich, daß
Fehlmessungen vom Meßgerät erkannt und entsprechend
berücksichtigt werden. Schwierigkeiten können sich ergeben,
wenn die Neigung über den Wert des Ultraschallöffnungskegels
hinausgeht oder die Form des Meßobjektes sich stark ändert.
Gemäß Fig. 9 zeigt sich im Vergleich zu Fig. 6a, daß in
diesen Fällen das empfangene Echo 12 c stark deformiert ist.
Nach Anspruch 9 können solche Überschreitungen des
Anwendungsbereiches des Neigungsmessers durch eine zusätzliche
Analyse der Echoimpulse abgegrenzt werden. Auch dieses
Verfahren kann sowohl im Zeitbereich als auch im
Frequenzbereich arbeiten.
In Fig. 10 wird die Meßmethode einer berührungslos arbeitenden
Dickenmeßeinrichtung beschrieben, bei der die gemäß dem
vorliegenden Verfahren ermittelten Meßwerte der Neigung für
eine Korrektur der Dicken- oder Abstandsmessugnen nach Anspruch
9 benutzt werden. Der Gegenstand 23, dessen Dicke 22 bestimmt
werden soll, befindet sich in einer Meßgabel 16 zwischen zwei
Ultraschallsensoren 17 und 18, die nach dem bekannten
Sonarverfahren arbeiten. Jeder Sensor sendet einen
Ultraschallimpuls aus und empfängt gleichzeitig den an der
Oberfläche reflektierten Echoimpuls. Aus der Laufzeit der
Impulse 19 und 20 errechnet sich der Abstand Sensor -
Oberfläche, und da der Abstand 21 der Sensoren fest ist, ergbit
sich aus beiden Messungen die Dicke 22 des Objektes. Das
Verfahren arbeitet nur korrekt, wenn das Meßobjekt exakt
senkrecht zur Meßachse ausgerichtet ist. Durch gleichzeitige
Messung der Neigung des Meßobjektes kann der Meßfehler, wie er
in Fig. 11 dargestellt ist, kompensiert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf das
Übertragungsmedium Luft beschränkt, sondern ist ebenfalls in
anderen Gasen, Flüssigkeiten und festen Körpern anwendbar.
Die erfindungsgemäßen Meßverfahren eignen sich insbesondere zur
Korrektur von Dicken- und Abstandsmessungen im
Herstellungsprozeß zur Steuerung von Manipulatoren oder zur
Oberflächenüberwachung bei der Fertigung. Das Verfahren baut
der Erkenntnis auf, daß die Amplitude der reflektierten
Echoimpulse umso kleiner ist, je stärker die Oberfläche gegen
die Normale geneigt ist. Eine weitere Ausgestaltung der
Erfindung besteht darin, daß nicht die Amplitude, sondern die
Form, d.h. der Verlauf des Echos gemessen wird, insbesondere
die Längen der Halbwellen der Echoimpulse. Je stärker die
Oberfläche geneigt ist, desto größer wird die Länge der
Halbwellen des Echoimpulses.
Claims (9)
1. Verfahren zum berührungslosen Messen einer geometrischen
Eigenschaft, wie einer Winkelstellung eines Objektes in
einem beliebigen Medium mit zumindest einem
Ultraschallsensor durch Aussenden von Ultraschallimpulsen
und Erfassen der vom Objekt reflektierten Echoimpulse und
Auswerten der Größe der Echoimpulse in einer Auswerte- und
Anzeigeeinheit, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung
der Neigung der Reflektionsoberfläche der reflektierte
Echoimpuls (12) in seinem Verlauf vermessen wird und mit dem
Verlauf eines senkrecht auf die Reflektionsoberfläche
auftreffenden Echoimpulses verglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die maximale Amplitude (11) des
Echoimpulses (12) gemessen und mit der maximalen Amplitude
eines senkrecht auf die Reflektionsoberfläche auftreffenden
Echoimpulses verglichen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die maximale Länge (9) einer
Halbwelle des Echoimpulses (12) erfaßt wird, entweder durch
eine Zeitmessung oder durch eine Frequenzmessung, und mit
der maximalen Länge der Halbwelle eines senkrecht auf die
Reflektionsoberfläche auftreffenden Echoimpulses verglichen
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Meßverfahren gemäß
Anspruch 2 und 3 kombiniert angewendet werden, um eine
weitere Meßgröße, wie die Oberflächenabsorption, die
Krümmung des Objektes oder die Absorption des
Übertragungsmediums zu messen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein konstanter zwischen
Ultraschallsensor (2) und reflektierendem Objekt (1)
angeordneter Hilfsreflektor (8) eingesetzt wird und dessen
maximale Amplitude und/oder maximale Halbwellenlänge seiner
reflektierten Echoimpulse gemessen werden und als
Referenzwert für die Auswertung benutzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Richtung der ausgesendeten
Ultraschallimpulse periodisch geändert wird und aus der
gemessenen differentiellen Abhängigkeit der Amplituden
und/oder Halbwellenlängen der Echoimpulse die Neigung der
reflektierenden Oberfläche bezugspunktfrei ermittelt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß aus der Form der statistischen
Verteilung der gemessenen Neigungswerte die mittlere Neigung
des Objektes bestimmt wird und damit eine Selbstkalibrierung
durchgeführt werden kann.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß durch Analyse der Echoimpulse
festgestellt wird, wann der zulässige Meßbereich für die
Neigungsmessung überschritten wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerte der Neigung für
eine Korrektur der Meßwerte bei Dickenmessungen oder
Abstandmessungen benutzt werden.
Priority Applications (1)
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