DE3808019A1 - Ultraschall-sensor - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Ultraschall-Sensor gemäß
dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Bei der Bestimmung der Eigenschaften eines in einem schall
tragenden Medium, beispielsweise Wasser, herrschenden Ultra
schallfeldes werden sogenannte Membran- oder Miniatur-Hydro
phone verwendet. Die dreidimensionale Verteilung der Schall
druckamplitude des Ultraschallfeldes wird dadurch ermittelt,
daß der an jeweils verschiedenen Orten in einer Meßwanne herrschen
de Schalldruck mit einem derartigen Hydrophon gemessen wird.
In "Ultrasonics, Mai 1980, Seiten 123 bis 126" ist beispiels
weise ein Membran-Hydrophon offenbart, bei dem eine Folie aus
Polyvinylidenfluorid PVDF mit einer Dicke von 25 µm zwischen
zwei als Stützkörper dienende Metallringe aufgespannt ist. Da
durch wird eine Membran mit einem Innendurchmesser von etwa
100 mm gebildet. Die Oberflächen der Membran sind in einem
kleinen zentralen Bereich mit einander gegenüberliegenden
kreisscheibenförmigen Elektroden versehen, deren Durchmesser
beispielswise 4 mm beträgt. Zwischen diesen Elektroden befindet
sich der polarisierte, piezoelektrisch aktive Bereich der
Membran. Von den kreisscheibenförmigen Elektroden führen als
Metallfilme auf die Oberflächen der Membran aufgebrachte An
schlußleiter zum Rand der Membran und werden dort mit Hilfe
eines Leitklebers mit einem Koaxialkabel kontaktiert.
Mit diesem bekannten Hydrophon lassen sich jedoch keine Ultra
schall-Stoßwellen, deren Druckamplituden im Bereich von 108 Pa
liegen, messen. Derartige Stoßwellen mit sehr steilen Puls
flanken, deren Anstiegszeiten 1 µsec unterschreiten, führen
zu einer durch Kavitationseffekte verursachten mechanischen
Zerstörung der auf die PVDF-Schicht aufgebrachten metallischen
Elektroden. Solche Stoßwellen treten beispielsweise im Fokus
bereich von Lithotriptern auf, bei denen eine fokussierte
Ultraschall-Stoßwelle zur Zerstörung von Konkrementen, bei
spielsweise Nierensteine in der Niere eines Patienten, ver
wendet wird. Sowohl bei der Entwicklung als auch bei der
routinemäßigen Überwachung derartiger Geräte ist es erforder
lich, die Eigenschaften der Stoßwelle im Fokusbereich zu be
stimmen.
Aus der EP-A2-02 27 985 ist ein Ultraschall-Sensor bekannt, bei
dem eine in ihrem Randbereich an einem Stützkörper befestigte
Polymerfolie in einem Teilbereich piezoelektrisch aktiviert und
mit Elektroden elektrisch gekoppelt ist, die räumlich getrennt
vom piezoelektrisch aktiven Bereich anzuordnen sind. Die im
piezoelektrisch aktiven Bereich der Polymerfolie durch eine
Ultraschallwelle verursachten Oberflächenladungsschwingungen
werden über das die Polymerfolie umgebende schalltragende
Medium zu den außerhalb des dem piezoelektrisch aktiven Bereich
der Polymerfolie zugeordneten Oberflächenbereiches der Poly
merfolie angeordneten Elektroden elektrisch gekoppelt. Der
piezoelektrisch aktive zentrale Bereich der Polymerfolie kann
somit im Fokusbereich einer fokussierten Ultraschall-Stoßwelle
angeordnet sein, da im zentralen Bereich der Polymerfolie keine
mechanisch instabile elektrisch leitfähige Schicht vorhanden
ist.
Durch die Verwendung eines piezoelektrischen Polymers mit einer
gegenüber piezokeramischen Werkstoffen relativ geringen Dielek
trizitätskonstante ist eine rein kapazitive Kopplung ohne hohe
Signalverluste möglich. Die Elektroden können dementsprechend
vom piezoelektrisch aktiven Bereich der Polymerfolie räumlich
getrennt sowohl auf der Folie selbst als auch außerhalb der
Folie, beispielsweise am Stützkörper der Folie angeordnet sein.
Bei dieser bekannten Vorrichtung ist die piezoelektrische Poly
merfolie zwischen zwei ringförmige Stützkörper straff einge
spannt, so daß ihre Flachseiten senkrecht zur Mittelachse der
Stützkörper orientiert sind. Die Einfallsrichtung des zu
messenden Ultraschalls ist also im wesentlichen parallel zu
dieser Mittelachse. Um störende Beugungseffekte an der von der
Polymerfolie abgewandten Innenkante des dem Ultraschall-Sensor
zugeordneten Stützkörpers zu vermeiden, muß der Durchmesser der
Polymerfolie sehr groß sein. Bei dem bekannten Ultraschall-
Sensor ist somit eine Miniaturisierung stets mit einer Ver
schlechterung der Empfangseigenschaften verbunden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Ultra
schall-Sensor anzugeben, dessen Empfangseigenschaften auch in
einer miniaturisierten Ausführungsform durch Beugungseffekte
praktisch nicht beeinflußt werden, und der sowohl mechanisch
stabil als auch einfach zu handhaben ist.
Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruches. Da die Polymerfolie
mit ihren Flachseiten parallel zur Mittelachse des Hohlzylin
ders angeordnet und somit zur Messung von Ultraschallwellen
vorgesehen ist, die sich senkrecht zu dieser Mittelachse aus
breiten, hat die Länge des Hohlzylinders keinen wesentlichen
Einfluß auf das am Ort der Polymerfolie herrschende Ultra
schallfeld. Somit kann auch bei geringem Durchmesser des Hohl
zylinders durch eine entsprechend lange Bauweise eine ver
besserte Handhabbarkeit und mechanische Stabilität des Ultra
schall-Sensors erreicht werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
gemäß der Unteransprüche 2 bis 6.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
verwiesen, in deren
Fig. 1 ein erfindungsgemäßer Ultraschall-Sensor in einem
Längsschnitt veranschaulicht ist.
Fig. 2 zeigt den Ultraschall-Sensor in einem Querschnitt und
in
Fig. 3 ist eine Elektrode zum kapazitiven Aufnehmen des Meß
signals veranschaulicht.
Fig. 4 und 5 zeigen eine besonders vorteilhafte Anordnung
der Elektroden in einem erfindungsgemäßen Ultra
schall-Sensor jeweils in einem Querschnitt und in
Fig. 6 ist eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des
Ultraschall-Sensors in einem Längsschnitt veranschau
licht.
Entsprechend Fig. 1 ist eine piezoelektrische Polymerfolie 2
in einem Hohlzylinder 12, der als Haltevorrichtung dient mit
ihren Flachseiten parallel zur Mittelachse 11 des Hohlzylinders
12 angeordnet. Die piezoelektrische Polymerfolie 2 besteht in
einer bevorzugten Ausführungsform aus Polyvinylidenfluorid PVDF
und ist nur in einem kleinen zentralen Bereich 21 piezoelek
trisch aktiviert. Dieser piezoelektrisch aktivierte Bereich 21
bildet beispielsweise eine in Dickenrichtung polarisierte
Kreisscheibe mit einem Durchmesser d der kleiner als 2 mm,
insbesondere kleiner als 1 mm ist. Die Dicke des piezoelek
trisch aktivierten Bereiches 21 entspricht der Dicke der Folie
2 und beträgt zwischen 10 µm und 100 µm. Der Außendurchmesser
des Hohlzylinders 12 beträgt beispielsweise bei einer Wand
stärke von etwa 0,5 mm zwischen 10 mm und 20 mm. Die Länge des
Hohlzylinders beträgt in einer bevorzugten Ausführungsform
etwa 100 mm.
Entsprechend Fig. 2 ist den Flachseiten des piezoelektrisch
aktiven Bereiches 21 jeweils eine ebene Elektrode 6 zuge
ordnet, die parallel zu diesen Flachseiten verläuft. Diese
Elektroden 6 sind jeweils mittels einer Halterung 62 in der
Wandung des Hohlzylinders 12 befestigt und jeweils mit einem
Anschlußleiter 65 versehen. Beim Eintreffen eines Stoßwellen
impulses auf den aktiven Bereich 21 werden an der Ober
fläche dieses Bereiches 21 Wechselladungen erzeugt. Dieses
Wechselladungssignal wird kapazitiv durch das zwischen den
Elektroden 6 und dem Teilbereich 21 befindliche schalltragen
de Medium, beispielsweise Wasser oder Öl zu den beiden Elek
troden 6 gekoppelt.
Der signalaufnehmende Teil dieser Elektroden 6 kann beispiels
weise gemäß Fig. 3 aus einer flachen Metallfolie 61 bestehen,
die auf einer Halterung 62 befestigt ist. Die Metallfolie 61
besteht in einer bevorzugten Ausführungsform aus Edelstahl und
hat eine Dicke von annähernd 20 µm. Anstelle einer Metallfolie
61 kann auch ein feines Metallgitter vorgesehen sein. Zur Ver
ringerung von parasitären Kapazitäten ist unter Umständen vor
teilhaft die Halterungen 62 der Elektroden 6 zueinander um 180°
versetzt anzuordnen.
Entsprechend Fig. 4 können auch Elektroden 64 vorgesehen sein,
die mit ihren parallel zur Mittelachse 11 verlaufenden gegen
überliegenden Seitenkanten in entsprechenden Aussparungen des
Hohlzylinders 12 eingeklebt sind.
Gemäß Fig. 5 können die Elektroden 6 auch die Gestalt eines
Teils eines Zylindermantels haben und beispielsweise auf der
Innenfläche des Hohlzylinders 12 als metallische Schicht 63
angeordnet sein.
In der besonders vorteilhaften Ausführungsform gemäß Fig. 6
ist der Hohlzylinder 12 mit Deckplatten 14, die jeweils an
seinen Stirnflächen angeordnet sind, dicht verschlossen.
Das Innere des Hohlzylinders ist mit einer schalltragenden
Flüssigkeit 13, beispielsweise hochreines Wasser mit einer
Leitfähigkeit kleiner als 10 µS/cm, oder Silikonöl gefüllt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform besteht der
Hohlzylinder aus Polymethylpenten PMP. Da die akustische
Impedanz von Polymethylpenten PMP der akustischen Impedanz von
Wasser weitgehend angepaßt ist, spielen die am Hohlzylinder 12
auftretenden Impedanzsprünge praktisch keine Rolle und führen
nur zu einer vernachlässigbaren Verfälschung des am Meßort
herrschenden Ultraschallfeldes. Da sich im Innern des Hohl
zylinders 12 stets die gleiche schalltragende Flüssigkeit 13
befindet, ist eine reproduzierbare kapazitive Kopplung zwischen
dem piezoelektrisch aktiven Teilbereich 21 und den Elektroden 6
gewährleistet. Ein Ultraschall-Sensor mit diesen Merkmalen ist
deshalb insbesondere zur Absolutmessung von Ultraschallfeldern
mit hoher Druckamplitude geeignet.
Claims (6)
1. Ultraschall-Sensor mit folgenden Merkmalen
- a) einer freitragend in einer Haltevorrichtung befestigten Polymerfolie (2), die
- b) wenigstens in einem Bereich (21) piezoelektrisch aktiviert und mit Elektroden (6) gekoppelt ist, die
- c) räumlich getrennt vom piezoelektrisch aktivierten Bereich (21) angeordnet sind, gekennzeichnet durch folgendes Merkmal:
- d) die Polymerfolie (2) ist in einem Hohlzylinder (12) aus Kunststoff mit ihren Flachseiten parallel zur Mittelachse (11) dieses Hohlzylinders (12) angeordnet.
2. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Polymerfolie (2) aus Poly
vinylidenfluorid PVDF vorgesehen ist.
3. Ultraschall-Sensor nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils
einer Flachseite der Polymerfolie (2) als Elektrode (6) eine
ebene, im Inneren des Hohlzylinders (12) angeordnete metalli
sche Folie (61) zugeordnet ist.
4. Ultraschall-Sensor nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Elektroden (6) metallische Schichten (63) auf der Innenwand des
Hohlzylinders (12) vorgesehen sind.
5. Ultraschall-Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Hohlzylin
der (12) aus Polymethylpenten PMP besteht.
6. Ultraschall-Sensor nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Hohlzylinder (12) an seinen
Stirnflächen verschlossen und mit einer schalltragenden
Flüssigkeit (13) gefüllt ist.
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