DE3807509A1 - Vorrichtung zum filtern von fliessfaehigem filtergut - Google Patents
Vorrichtung zum filtern von fliessfaehigem filtergutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Filtern von fließfä
higem Filtergut, bei der eine mit einem Antrieb versehene Hoch
druckpumpe einer maximalen Förderleistung auf eine Filterpresse,
in der sich ein wachsender Gegendruck aufbaut, arbeitet, wobei
die Förderleistung der Hochdruckpumpe mit wachsendem Gegendruck
der Filterpresse zurückgeht, und bei der der Antrieb der Hoch
druckpumpe mit An- und Abschaltern versehen ist.
Eine durch die Praxis bekannte Vorrichtung weist eine parallele
Niederdruckpumpe auf und sollte die Filterpresse in möglichst kur
zer Zeit möglichst weitgehend anfüllen. Beide Pumpen werden wäh
rend des Filtervorganges von der maximalen Förderleistung zurück
genommen, so daß ein Füllvorgang häufig sehr lange dauert oder
sich die Filterpresse nicht maximal anfüllen läßt. Maximale För
derleistung während des gesamten Filtervorganges ist nicht mach
bar.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die maximale Füllung
der Filterpresse in verkürzter Zeit erreicht ist. Die erfindungs
gemäße Vorrichtung ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeich
net, daß ein Rechner, dem die Ergebnisse von Fördermengen-Messun
gen und Gegendruck-Messungen zugeführt werden, den Antrieb und
damit die Gesamt-Förderleistung derart verstellt, daß der Aufbau
des Gegendruckes in Abhängigkeit von der Zeit im wesentlichen
stets kontinuierlich, d.h. ohne beachtliche Drucksprünge erfolgt.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird derjenige Bereich des
Gegendruckverlaufes, in dem der Anstieg des Gegendruckes erfolgt,
d.h. wird die Anstiegsphase auf einen konstanten und geradlini
gen Verlauf hin eingeregelt. Durch diesen gleichförmigen Druck
aufbau wird ein Filterkuchen besonders weich und schonend auf
gebaut, der deshalb sehr gut wasserdurchlässig ist, weil durch
das Fernhalten jeglicher Drückstoße seine Feinstruktur nicht
zerstört wird. Gemäß Versuchsergebnissen wird bei jedem auftre
tenden Druckstoß gleich welcher Ursache die vorgenannte Fein
struktur immer mehr verdichtet und somit zerstört. Man verliert
so die an sich gegebenen guten Filtereigenschaften eines Filter
kuchens. Weiterhin wurde beobachtet, daß bereits der ungeregel
te Druckanstieg innerhalb einer Filterpresse ausreicht, um
solch eine Filterkuchen-Feinstruktur nachteilig zu beeinflus
sen, weil er meistens zu schnell erfolgt. Es wird eine Zeitein
sparung von ca. 20% erreicht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich unter Einsatz von
alleine Hochdruckpumpen, d.h. ohne Niederdruck bzw. Füllpumpen
verwirklichen. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es je
doch, wenn eine mit einem Antrieb versehene Niederdruckpumpe
größerer maximaler Förderleistung und die Hochdruckpumpe gerin
gerer maximaler Förderleistung nebeneinander arbeiten, die För
derleistung der Niederdruckpumpe mit wachsendem Gegendruck zu
rückgeht und der Antrieb der Niederdruckpumpe mit An- und Ab
schaltern versehen ist, und wenn der Rechner beide Antriebe ver
stellt. Die Niederdruckpumpe verkürzt den Füllvorgang in jedem
Fall und wird in die Steuerung auf kontinuierlichen Gegendruck
aufbau miteinbezogen.
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn dem Rechner
für die Anstiegsphase des Gegendruckes eine Sollwertkurve für
den Gegendruckanstieg eingegeben ist, die über ihre Länge im
wesentlichen beachtlich unter der Gegendruckanstiegskurve liegt,
die sich bei durchweg ungeregeltem Arbeiten der Hochdruckpumpe
und ggf. der zusätzlichen Niederdruckpumpe ergibt. Der Rechner
steuert den Gegendruckanstieg entsprechend dieser Sollwertkurve
ein, wodurch der Filterkuchen binnen verkürzter Zeit in guter
Konsistenz bis zum maximalen Fassungsvermögen der Filterpresse
aufgebaut wird. Die Steilheit der Gegendruckanstiegskurve und
somit auch der Sollwertkurve hängt vom eingesetzten Filtertuch,
vom Filtergut und dessen Feststoffanteil, vom Aufbau des Filter
kuchens und von der maximalen Förderleistung der Hoch- und der
Niederdruckpumpe ab.
Von dem Rechner wird unter Auswertung des anstehenden Gegen
druckes, der Befüll-Leistung und der bereits eingebrachten Be
füllungs-Menge sowie des sich hieraus ergebenden Filterwider
standes die stufenlose Sollwertfilterkurve ermittelt. Diese
Sollwertfilterkurve ist nur noch an zwei Punkten, dem Anfangs-
und dem Endwert, durch Dateneingabe festzulegen. Alle dazwischen
liegenden Zeit/Druck-Sollwerte werden vom Rechner mit Hilfe der
aus dem Filterprozeß abgeleiteten Meßdaten selbsttätig optimiert
und bestimmt.
Weiterhin wird der "natürliche" Druckanstieg in einer Filterpres
se auch noch von der Pumpenleistung, den Filtertüchern und ganz
entscheidend vom Feststoffgehalt und den Konditionierungs-Eigen
schaften des Filtergutes beeinflußt. Alle diese Faktoren schwan
ken während eines normalen Betriebsablaufes und verändern somit
diese vorgenannte "natürliche" Druckanstiegs-Kurve. Deshalb ist
es zweckmäßig, den vom Regler kontrollierten Druckverlauf stets
unterhalb des "natürlichen" Druckanstieges festzulegen und sodann
beim Filter-Beschicken automatisch abzufahren. Man wird hierfür
eine einzige Prozeß-Konstante, den "Druck-Zeit-Gradienten" fest
legen, nach dem alle Variablen geführt werden, und somit einen
gleichbleibenden Filtervorgang sicherstellen.
Dieses automatische Abfahren einer aus den ständig neu anfallen
den Prozeßdaten ermittelten Druck/Zeit-Kurve hat den großen
Vorteil, sich durch das stufenlose Regeln der Filterkurven-Steil
heit den vorgenannten Einflüssen sofort anzupassen, damit die
Feinstruktur des Filterkuchens auf jeden Fall erhalten bleibt.
Besonders vorteilhaft ist es hierbei, daß diese selbstopti
mierende Filterkurven-Funktion nur einen Anfangs- und einen End
wert als Richtgröße zur Dateneingabe erfordert und der übrige
Filterkurvenverlauf von dem ablaufenden Filterprozeß automa
tisch berechnet und den Förderpumpen-Reglern als Leitwert über
mittelt wird. Besonders dieser selbsttätige Anpassungsmechanis
mus der Zeit/Druck-Führungsgröße beherrscht ideal die ständig
einwirkenden Prozeß-Variablen und führt somit zu äußerst kon
stanten und guten Filterergebnissen.
Die Ausbildung der Filterpresse ist an sich beliebig. Die Fil
terpresse ist z.B. eine Siebbandpresse oder eine Zentrifugen
presse. Bei einer Kammerfilterpresse führt die Konstanthaltung
der Gegendruckanstiegskurve in besonders ausgeprägter Weise
zu einer maximalen Füllung in verkürzter Zeit.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Hochdruckpumpe und/oder
die Niederdruckpumpe so zu steuern, daß der Gegendruckanstieg
konstant und entsprechend der vorgegebenen Sollwertkurve er
folgt. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn eine
mit dem Rechner verbundene Drehzahlregelung des Antriebes der
Hochdruckpumpe und/oder der Niederdruckpumpe vorgesehen ist.
Durch Regelung der Drehzahl des Antriebes der Pumpe wird deren
jeweilige maximale Förderleistung unter Berücksichtigung des
jeweils vorliegenden Gegendruckes verstellt.
Aufgrund des Vergleiches der jeweiligen Istwerte von Gegendruck
und Fördermengen mit der konstanten Sollwertkurve gibt der Rech
ner Befehle an die Pumpen. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft
ist es, wenn der Rechner aufgrund des Vergleiches Sollwert-Istwert
von ein bis vier Befehle pro Sekunde an die Hochdruckpumpe
und/oder die Niederdruckpumpe gibt. Die Pumpen bzw. deren
Stellglieder können diese Befehlszahl, z. B. zwei Befehle pro
Sekunde bei relativ geringem Aufwand gut verarbeiten.
Die Entwicklung des Gegendruckes während des Füllens einer Filterpresse
läßt sich in eine Füllphase, eine Anstiegsphase und
eine Haltephase unterteilen. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind bei der Anstiegsphase starke Wechsel, Abflachungsstufen,
ruckartige Anstiegsbereiche vermieden. Das vollständige Füllen
der Filterpresse erfolgt schneller, die Pumpen laufen weniger
lang. Es ist ein Sollwert für den konstanten Anstieg der Anstiegsphase
vorgegeben. Jeder für den Filterkuchen nachteilige kurzzeitige
Druckstoß wird vermieden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren der Konstanthaltung des Gegendruckanstieges
wird in Verbindung mit einer genauen mengenproportionalen
Beimischung von Flockmittel bei der Konditionierung
des Filtergutes, z. B. von Klärschlamm, erreicht, daß das Freispülen
des Kern-Kanales der Filterpresse nicht mehr als zusätzlicher
Arbeitsgang ausgeführt werden muß. Auch im Kernbereich des Filterkuchens
ist die Durchfiltrierbarkeit beim erfindungsgemäßen
Verfahren so gut, daß ein gutes Filter-Ergebnis zustande kommt.
Dadurch werden Spül-Flüssigkeit, Pumpenenergie und Belegungszeit
der Filterpresse eingespart.
Wenn man bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art
die Niederdruckpumpe sowie die Hochdruckpumpe gleichzeitig einschaltet
und bei Einstellung auf maximale Förderleistung gemeinsam
auf die Filterpresse arbeiten läßt, so wird zunächst die Niederdruck-
Füllpumpe die Hauptmenge der Befüllung übernehmen und
die Hochdruckpumpe zu der gesamten Fördermenge ihre maximale
Leistung hinzufügen. Wenn der Gegendruck steigt, so geht die
Förderleistung der Niederdruckpumpe nach null und die Hochdruckpumpe
liefert mehr und mehr die gesamte Fördermenge alleine.
Wenn die Niederdruckpumpe bzw. deren Antrieb bei geringer
Fördermenge oder ohne Förderung weiterläuft, bis der Gegendruck
den von der Hochdruckpumpe maximal aufbringbaren Druck erreicht
hat bzw. bis die Filterpresse gefüllt ist, so wird Antriebsener
gie in einer beachtlichen, kostspieligen Menge umsonst ver
braucht. Wird die Niederdruckpumpe bei geringer Fördermenge bzw.
zu früh abgestellt, so treten ein Druckeinbruch und eine Ver
minderung der Gesamtfördermenge auf, was bei Filterpressen
nicht erwünscht ist.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die bis zum Er
reichen des maximalen Gegendruckes bzw. der Füllung der Filter
presse von den Antrieben verbrauchte Energie ohne beachtliche
Erhöhung der benötigten Zeit und ohne Verminderung der Gesamt
fördermenge beachtlich verringert ist, bzw. die in dieser Weise
betreibbar ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist, diese Auf
gabe lösend, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderleistung der
Hochdruckpumpe mittels eines auf deren Antrieb arbeitenden Stell
gliedes änderbar ist, daß in einer Förderleitung zwischen
Niederdruckpumpe bzw. Hochdruckpumpe und Filterpresse ein För
dermengenmeßgerät angeschlossen ist, daß bei geringerem Gegen
druck die Förderleistung der Hochdruckpumpe mittels des Stell
gliedes zurückgestellt ist, daß bei höherem Gegendruck dann,
wenn die Zurückstelleistung der Hochdruckpumpe gleich der
oder kleiner als die verbliebene Leistung der Niederdruckpumpe
ist, die Hochdruckpumpe mittels des Stellgliedes auf maximale
Förderleistung eingestellt und der Antrieb der Niederdruckpumpe
mittels des An- und Abschalters abgeschaltet ist.
Es wird also bei ansteigendem Gegendruck die Fördermenge der
Hochdruckpumpe zurückgefahren, solange die Fördermenge der Nie
derdruckpumpe noch weit größer ist, so daß das Zurückfahren kei
nen Druckabfall erzeugt. Wenn aufgrund des wachsenden Gegendruc
kes die Fördermenge der Niederdruckpumpe kleiner wird und nach
Null geht, dann wird die Niederdruckpumpe abgestellt und die
Hochdruckpumpe hochgefahren. Es tritt hierbei keine Abnahme der
Gesamtfördermenge, insbesondere keine starke bzw. sprunghafte
Abnahme der Gesamtfördermenge und des Gegendruckes ein. Die
insgesamt aufgenommene Energie sinkt im Vergleich zu dem Fall
ständig gemeinsam laufender Pumpen ganz erheblich und zwar um
50% oder mehr. Die Zeitspanne, innerhalb derer die Aufnahmeein
richtung maximal gefüllt ist, bzw. bis der Gegendruck den
maximal möglichen Wert erreicht hat, ist verkürzt. Die hier ge
schilderte Abstimmung der Förderleistungen der beiden Pumpen
aufeinander führt in Verbindung mit dem konstanten Gegendruck
anstieg zu besonders vorteilhaften Ergebnissen bei der Herstel
lung des Filterkuchens.
Der Antrieb der Niederdruckpumpe und der Hochdruckpumpe können
an sich beliebig gestaltet sein. In der Regel nehmen die beiden
Antriebe elektrische Energie auf, d.h. die beiden Antriebe sind
an ein elektrisches Netz angeschlossen. Der Wirkungsgrad von Pum
pen fällt ab, wenn diese älter werden, und das ist bei der Erfin
dung berücksichtigt. Bei der Erfindung kommt es nämlich auf die
Differenz der Förderleistungen der beiden Pumpen an. Nach einer
bestimmten Zeit des Füllens der Aufnahmeeinrichtung wird dazu
übergegangen, die Fördermenge der Hochdruckpumpe zu reduzieren,
indem z.B. deren Drehzahl heruntergesetzt bzw. heruntergeregelt
wird.
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn die Einstellung
der Hochdruckpumpe auf maximale Förderleistung und die Abschal
tung der Niederdruckpumpe während einer bestimmten Zeitspanne
allmählich verlaufend vorgesehen ist. Das Förderleistung-Hochstel
len der Hochdruckpumpe und das Abschalten der Niederdruckpumpe
wirken so zusammen, daß kein Sprung in der Gesamtfördermenge
und im Gegendruck auftritt, was bei einer Filterpresse wichtig
ist.
Es ist möglich, sowohl für die Niederdruckpumpe als auch für die
Hochdruckpumpe je ein Fördermengenmeßgerät vorzusehen. Besonders
zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch, wenn ein Rechner vorge
sehen ist, in welchem der Zusammenhang der Förderleistung mit der
Pumpendrehzahl und mit dem Gegendruck für die Hochdruckpumpe ge
speichert ist, wenn das Fördermengenmeßgerät zur Messung der ge
samten Fördermenge von Hochdruckpumpe und Niederdruckpumpe ange
ordnet ist und wenn eine Berechnung der jeweiligen Förderleistung
der Niederdruckpumpe vorgesehen ist. Mittels geeigneter Auslegung
des Rechners läßt sich also ein Fördermengenmeßgerät sparen.
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es sodann, wenn die För
derleistung der Niederdruckpumpe in zwei Stufen veränderbar ist
und nur die Hochdruckpumpe mit einem Frequenzumrichter zur stu
fenlosen Verstellung der Förderleistung versehen ist. Bei der
Niederdruckpumpe ist also ein recht aufwendiges Regelgetriebe
eingespart. Es genügt, wenn das Abschalten der Niederdruckpumpe
entweder direkt oder in zwei Stufen erfolgt.
Nachfolgend wird die Erfindung am Beispiel der Filterbeschickung
unter Ausnutzung einer Förderpumpen-Kennlinie beschrieben. Jede
Förderpumpe besitzt eine Kennlinie, bei der unter steigendem
Systemgegendruck ihre Förderleistung bis nahezu gegen den
Wert Null abnimmt. Die Leistungsabnahme wird im vorliegenden
Fall ausgenutzt, um bei parallel arbeitenden Pumpen einen oder
mehrere Pumpenantriebe zeitweise einzusparen. Voraussetzung hier
zu ist allerdings, daß die Kennlinien der eingesetzten Pumpen in
einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Es muß erstens
eine Hochdruckpumpe vorhanden sein, die problemlos den maximalen
Filtrationsdruck erbringen kann, und weiterhin muß eine oder meh
rere Füllpumpen bzw. Niederdruckpumpen vorhanden sein, die in
kurzer Zeit die Niederdruckbefüllphase bearbeiten können. Diese
Niederdruckpumpen fallen bei stetig steigendem Gegendruck
nach ihrer typischen Kennlinie in der Leistung ab, und verhalten
sich somit genauso wie eine bisher eingesetzte Regler-Stellge
triebe-Funktion. Zugleich wird bei verminderter Filterleistung
auch die Hochdruckpumpe abgeriegelt, um einen vorgegebenen Fil
ter-Solldruck aufrechtzuerhalten. Die Erfindung besteht auch
in einem der Vorrichtung entsprechenden Verfahren zur Herstel
lung eines Filterkuchens in einer Filterpresse.
Über ein eingebautes Durchflußmengenmeßgerät in den Pumpenleitun
gen werden von einem Rechner die aktuellen Fördermengen der Pumpen
ermittelt, und wird eine quantitative Bewertung vorgenommen. So
bald die bis zum Filterprozeßende laufende Hochdruckpumpe aus
reichende Überschußpumpleistung bereitstellt - damit die nur
noch stark abgefallene Füllpumpenleistung sicher abgedeckt werden
kann - erfolgt die Abschaltung dieser nun nicht mehr benötigten
Pumpenleistung. Zugleich wird aber die Hochdruckpumpenleistung
entsprechend um den Fehlbetrag der stillgesetzten Niederdruckpum
pe angehoben, so daß hierbei eine nahtlose Druckübergangsfunktion
ablaufen kann. Ein Hinzuschalten der Niederdruckpumpe wird erst
dann wieder freigegeben, wenn sich die Hochdruckpumpe an ihrer
oberen Leistungsgrenze bewegt und somit wieder zusätzliche För
derleistung benötigt wird. Diese Umverlagerung von Förderleistun
gen erfolgt somit zum frühesten Zeitpunkt, bei dem sowohl
Pumpenverschleiß als auch Antriebsenergie gespart werden kön
nen. Weiterhin entfällt ein sehr aufwendiges und verschleißbehaf
tetes Verstellgetriebe einschließlich aller steuerungstechnischen
Baugruppen.
In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin
dung dargestellt und zeigt
Fig. 1 schematisch eine Vorrichtung zum Filtern von fließfähigem
Filtergut,
Fig. 2 Kurvenverläufe von Fördermengen Q und Gegendruckentwick
lungen P in Abhängigkeit von der Zeit t und
Fig. 3 Kurvenverläufe von Fördermengen Q in Abhängigkeit vom
Gegendruck P.
Gemäß Fig. 1 sind eine Hochdruckpumpe 1 und eine Niederdruckpumpe
2 vorgesehen, die jeweils mittels eines elektrischen Antriebes
3, 4 antreibbar sind. Die Pumpen sind z.B. Exzenter-Schneckenpum
pen oder Kreiselpumpen. Jede Pumpe 1, 2 arbeitet in eine Förder
leitung 5, 6 und die beiden Förderleitungen sind zu einer
gemeinsamen Förderleitung 7 vereint, die zu einer Filterpresse
8 führt. Die beiden Pumpen entnehmen das Fördergut aus einem Be
hälter 9. Jeder Antrieb 3, 4 ist mit einem An- und Abschalter 22
versehen.
In der gemeinsamen Förderleitung 7 sind ein Fördermengenmeßgerät
10 und ein Druckmeßgerät 11 vorgesehen, die beide an einen Rech
ner 12 angeschlossen sind. Der Rechner 12 arbeitet über eine
Steuerleitung 13 auf den Antrieb 4 der Niederdruckpumpe 2, der
in zwei verschiedene Antriebsleistungsstufen einstellbar ist.
Der Rechner 12 arbeitet über eine Steuerleitung 14 auf ein Stell
glied 15, das den Antrieb 3 der Hochdruckpumpe 1 stufenlos ver
stellen kann. Die Hochdruckpumpe 1 kann einen Gegendruck bis zu
20 bar aufbauen und die Niederdruckpumpe 2 kann einen Gegendruck
bis zu 10 bar in einer Kurve 23 aufbauen.
In Fig. 2 ist die Fördermenge Q 1 der Hochdruckpumpe 1 in einer
Kurve 23 und die Fördermenge Q 2 der Niederdruckpumpe 2 in einer
Kurve 24 in Abhängigkeit von der Zeit t dargestellt. Die Nieder
druckpumpe liefert zunächst etwas mehr als die doppelte Menge
der Hochdruckpumpe. Nach einiger Zeit, wenn die Fördermenge der
Niederdruck-Füllpumpe schon etwa um die Hälfte abgefallen ist,
wird die Hochdruckpumpe im Bereich 25 auf einen Fördermengenwert
herabgeregelt, der kleiner als ein Drittel des Anfangswertes ist.
Wenn deren Fördermengenwert gleich oder kleiner als der doppelte
Fördermengenwert der Niederdruckpumpe ist, so wird im Bereich 26
die Niederdruckpumpe abgeschaltet und die Hochdruckpumpe hochge
fahren. Die Hochdruckpumpe arbeitet dann bei stillstehender Nie
derdruckpumpe noch, bis sie im Bereich 27 abgeschaltet wird. Die
Gesamtfördermenge Q ergibt sich durch Addition der Fördermengen
Q 1 und Q 2 und ist in Fig. 2 durch die Kurve 28 bei halbiertem
Maßstab der Durchflußachse dargestellt.
Bei den Pumpen sind Stellmotor-Regelgetriebe, die bei Niedrig
drehzahlen einen sehr schlechten Wirkungsgrad haben, entfallen.
Die Niederdruckpumpe wird nur bei 30-60% der gesamten Betriebs
zeit betrieben. Die Hochdruckpumpe ist mittels des Frequenzum
richters geregelt, wobei nur der momentane Energiebedarf aus dem
Stromnetz entnommen wird. Die Niederdruckpumpe ist mit einem
Stirnrad-Festgetriebe versehen, dessen Übertragungswirkungsgrad
bei 95% liegt.
Es ist auch möglich, sowohl der Hochdruckpumpe 1 als auch der
Niederdruckpumpe 2 je ein Fördermengenmeßgerät 16 bzw. 17 zuzu
ordnen, die in Fig. 1 angezeigt sind und diese beiden Fördermen
genmeßgeräte mit dem Rechner 12 in nicht näher gezeigter Weise
zu verbinden. In Abhängigkeit von den Fördermengenmessungen und
den Gegendruckmessungen kann der Rechner über geeignete Stell
glieder auch beide Pumpen verstellen.
In Fig. 2 ist auch für die Vorrichtung gemäß Fig. 1 durch eine
Kurve 20 der Gegendruckanstieg bei durchweg im wesentlichen unge
regeltem Arbeiten dargestellt. Nach einer Füllphase 18 kommt
die Anstiegsphase 20 mit krassen Änderungen, an die sich die
Druckphase anschließt. In Fig. 2 ist auch eine Sollwertkurve 19
für den Gegendruckanstieg gezeigt, die im wesentlichen gleich
mäßig verläuft.
In der Füllphase 18 gemäß Fig. 2 arbeiten die beiden Pumpen 1, 2
mit 100% ihrer Förderleistung, wobei vor der Filterpresse 8 prak
tisch kein Gegendruck meßbar ist. Während der Füllphase 18 wird
in der Filterpresse maximal viel Filtrat aus dem zugeführten
Filtergut abgelagert. In der Anstiegsphase 19 wird ein konstanter
Anstieg des Gegendruckes eingeregelt, der stets niedriger gehal
ten wird als der stark wechselnde Gegendruck 20, der sich ein
stellt, wenn die Pumpen ungeregelt auf die Filterpresse arbei
ten. In der Druckphase 21 herrscht ein hoher, im wesentlichen
gleichbleibender Gegendruck und ist die von den beiden Pumpen
gelieferte Gesamtfördermenge relativ gering.
In Fig. 3 zeigt eine Kurve 29 den Verlauf der Fördermenge der
Niederdruckpumpe in Abhängigkeit vom wachsenden Gegendruck P.
Die bei geringem Gegendruck hohe Fördermenge geht mit wachsendem
Gegendruck rasch gegen Null. Im Gegensatz dazu sinkt gemäß einer
Kurve 30 die Fördermenge der Hochdruckpumpe mit wachsendem Gegen
druck nur relativ wenig ab. Bei einem Gegendruck von ca. 14 bar
sinkt die Fördermenge der Niederdruckpumpe unter die der Hoch
druckpumpe.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Filtern von fließfähigem Filtergut, bei der
eine mit einem Antrieb versehene Hochdruckpumpe einer maxima
len Förderleistung auf eine Filterpresse, in der sich ein
wachsender Gegendruck aufbaut, arbeitet, wobei die Förderlei
stung der Hochdruckpumpe mit wachsendem Gegendruck der Filter
presse zurückgeht, und bei der der Antrieb der Hochdruckpumpe
mit An- und Abschaltern versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Rechner (12), dem die Ergebnisse von Fördermengen-Mes
sungen (10) und Gegendruck-Messungen (11) zugeführt werden, den
Antrieb (3, 4) und damit die Gesamt-Förderleistung derart ver
stellt, daß der Aufbau des Gegendruckes in Abhängigkeit von
der Zeit im wesentlichen kontinuierlich, d.h. ohne beachtliche
Sprünge erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei eine mit einem Antrieb ver
sehene Niederdruckpumpe größerer maximaler Förderleistung und
die Hochdruckpumpe nebeneinander arbeiten, die Förderleistung
der Niederdruckpumpe mit wachsendem Gegendruck zurückgeht und
der Antrieb der Niederdruckpumpe mit An- und Abschaltern ver
sehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rechner (12) beide
Antriebe (3, 4) verstellt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Rechner (12) für die Anstiegsphase des Gegendruckes eine
Sollwertkurve für den Gegendruckanstieg (19) eingegeben ist,
die über ihre Länge im wesentlichen beachtlich unter der Ge
gendruckanstiegskurve (20) liegt, die sich bei durchweg ungere
geltem Arbeiten der Hochdruckpumpe (1) und ggf. der zusätzli
chen Niederdruckpumpe (2) ergibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß eine mit dem Rechner (12) verbundene Drehzahlrege
lung des Antriebes (3, 4) der Hochdruckpumpe (1) und/oder
der ggf. zusätzlichen Niederdruckpumpe (2) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rechner (12) aufgrund des Vergleiches
Sollwert-Istwert von ein bis vier Befehle pro Sekunde an
die Hochdruckpumpe (1) und/oder ggf. zusätzliche Niederdruck
pumpe (2) gibt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Förderleistung der Hochdruckpumpe (1)
mittels eines auf deren Antrieb (3) arbeitenden Stellgliedes
(15) änderbar ist, daß in einer Förderleitung (7) zwischen
Niederdruckpumpe (2) bzw. Hochdruckpumpe (1) und Aufnahmeein
richtung (8) ein Fördermengenmeßgerät (10) angeschlossen ist,
daß bei geringerem Gegendruck die Förderleistung der Hochdruck
pumpe (1) mittels des Stellgliedes (15) zurückgestellt ist,
daß bei höherem Gegendruck dann, wenn die Zurückstelleistung
der Hochdruckpumpe (1) gleich der oder kleiner als die verblie
bene Leistung der Niederdruckpumpe (2) ist, die Hochdruckpumpe
(1) mittels des Stellgliedes (15) auf maximale Förderleistung
eingestellt und der Antrieb (4) der Niederdruckpumpe (2) mit
tels des An- und Abschalters (22) abgeschaltet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einstellung der Hochdruckpumpe (1) auf maximale Förderleistung
und die Abschaltung der Niederdruckpumpe (2) während einer be
stimmten Zeitspanne allmählich verlaufend vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Rechner (12) vorgesehen ist, in welchem der Zusammen
hang der Förderleistung mit der Pumpendrehzahl und mit dem Ge
gendruck für die Hochdruckpumpe (1) gespeichert ist, daß das
Fördermengenmeßgerät (10) zur Messung der gesamten Fördermenge
von Hochdruckpumpe (1) und Niederdruckpumpe (2) angeordnet
ist, und daß eine Berechnung der jeweiligen Förderleistung der
Niederdruckpumpe (2) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderleistung der Niederdruckpumpe (2) in zwei Stufen
veränderbar ist und nur die Hochdruckpumpe (1) mit einem
Frequenzumrichter zur stufenlosen Verstellung (15) der För
derleistung versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3807509A DE3807509C2 (de) | 1988-03-08 | 1988-03-08 | Verfahren zum Filtern von fließfähigem Filtergut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3807509A DE3807509C2 (de) | 1988-03-08 | 1988-03-08 | Verfahren zum Filtern von fließfähigem Filtergut |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3807509A1 true DE3807509A1 (de) | 1989-12-07 |
DE3807509C2 DE3807509C2 (de) | 1998-08-27 |
Family
ID=6349118
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3807509A Expired - Fee Related DE3807509C2 (de) | 1988-03-08 | 1988-03-08 | Verfahren zum Filtern von fließfähigem Filtergut |
Country Status (1)
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1988
- 1988-03-08 DE DE3807509A patent/DE3807509C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3807509C2 (de) | 1998-08-27 |
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