DE3804749C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Schraubendreher nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und die dazu passende Schraube gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 2.

Bei der Verwendung von Knochenschrauben sind zum Eindrehen der Schraube mehrere Arbeitsgänge erforderlich. Der Operateur muß die Knochenschraube zunächst ergreifen, dann in das Schraubloch einführen und anschrauben und schließlich die Schraube festziehen. Da es bei einer Operation auf besonders einfache und zuverlässige Handhabung ankommt, wird in herkömmlicher Weise ein Schraubendreher mit einem Greiforgan ausgestattet, so daß alle Arbeitsgänge mit einem einzigen Werkzeug durchzuführen sind. Ein derartiger Schraubendreher ist aus der DE-PS 35 39 502 bekannt. Er dient insbesondere dem Aufnehmen, Einführen und Anschrauben und dem Festziehen von Knochenschrauben der in der DE-GM 85 28 004 beschriebenen Art.

Wegen der federnden Ausbildung der Greifelemente besteht jedoch beim Einführen und Anschrauben der Schraube die Gefahr, daß sich die Schraube aus den Greiforganen löst, so daß gegebenenfalls ein erneutes Ansetzen der Schraube erforderlich ist.

Aus der DE 28 02 766 A1 ist ein Schraubendreher mit einer Festhaltevorrichtung für Schrauben bekannt, bei dem eine Spannhülse auf dem Schaft des Drehers verschiebbar ist und zwei diametral gegenüberliegend angeordnete Greifelemente elastisch hinter einen Schraubenkopf greifen.

Das DE-GM 17 31 498 beschreibt einen Schraubendreher mit einer auf dem Schaft des Drehers verschiebbaren, langgestreckten Hülse, deren vorderes Ende einen U-förmigen oder dreieckförmigen Einschnitt zur Aufnahme des Schraubenkopfes aufweist. Die Hülse ist mittels einer Feder auf dem Schaft vorgespannt.

Die FR 22 33 143 beschreibt einen Schraubendreher mit einer auf dem Schaft verschiebbaren Hülse, die an ihrer Spitze elastische Greifarme aufweist, die federnd über den Schraubkopf geschoben werden und dort elastisch einrasten. Die Arretierung der Hülse erfolgt mittels eines am Schaft befestigten Stiftes, der in eine Führungsnut der Hülse eingreift.

Aus der US-PS 23 12 869 ist ein chirurgischer Schraubendreher bekannt, bei dem eine Hülse auf dem Schaft verschiebbar ist, deren Kopfbereich eine U-förmige Aufnahme für den Schraubenkopf aufweist.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Schraubendreher und die zugehörige Knochenschraube so zu verbessern, daß mit einfachen Mitteln eine mechanisch stabile Fixierung der Schraube beim Einführen und Anschrauben gewährleistet ist.

Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Schraubendreher erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung.

Die Verwendung von am vorderen Ende der Spannhülse starr angebrachten Greifern erspart ein zusätzliches federndes Greiferteil, was zur Vereinfachung der Fertigung führt und die Verwendung einer Spannhülse mit geringerem Durchmesser erlaubt, wodurch das Einführen an sehr engen Stellen ermöglicht wird. Wegen der zuverlässigen Fixierung der Schraube durch Hintergreifen des Schraubenkopfes mittels Greifern und zusätzliche Klemmung ist ein Verlieren der Schraube beim Einführen oder Anschrauben sowie eine Beschädigung des Schraubenkopfes durch Abrutschen ausgeschlossen.

Anhand der Figuren wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 das vordere Ende eines erfindungsgemäßen Schraubendrehers bei zurückgezogener Spannhülse,

Fig. 2 Schraubendreherteil gemäß Fig. 1 im Längs­ schnitt,

Fig. 3 Schraubendreherteil der Darstellung gemäß Fig. 2 bei vorgeschobener Spannhülse, im Schnitt

Fig. 3a Untenansicht des Schraubendreherteils gemäß Fig. 3 bei gegenüber dem Schaft verdrehter Spannhülse,

Fig. 3b Seitenansicht des um 90° gedrehten Schaftes gemäß Fig. 3,

Fig. 4 Seitenansicht einer im vergrößerten Maßstab dargestellten, für den Schraubendreher gemäß Fig. 1-3 geeigneten Knochenschraube bei im Kopfbereich geschnittener Darstellung,

Fig. 5 Aufsicht der Knochenschraube gemäß Fig. 4,

Fig. 6 Schraubendreherteil in der Darstellung gemäß Fig. 3 mit in diesen eingesetzter und von ihm erfaßte Knochenschraube gemäß Fig. 4 und

Fig. 6a Untenansicht des Schraubendreherteils mit Knochenschraube gemäß Fig. 6.

Der erfindungsgemäße Schraubendreherteil weist einen Schaft 10 auf, dessen vorderes Ende in eine Schrau­ bendreherklinge 11 übergeht, die sich, wie Fig. 3a erken­ nen läßt, über den gesamten Durchmesser des Schaftes 10 er­ streckt. In der Mitte der Schraubendreherklinge ist an ihrem vorn gelegenen Ende ein im Querschnitt kreisförmiger Zentrier­ dorn 12 vorgesehen.

Axial verschiebbar auf dem Schaft 10 ist eine Spannhülse 20 angeordnet, deren vorn und diametral zueinander gelegene Greifer 21, welche mit der Spannhülse 20 einstückig und starr verbunden sind, in axial verlaufende Führungsschlitze 13 des Schaftes 10 eingreifen. Diese Führungsschlitze 13 verhindern, daß die Spannhülse 20 in ihrer rückgezogenen Position gegenüber dem Schaft 10 verdreht werden kann.

In der vorgeschobenen Position, wie sie in Fig. 3 veran­ schaulicht ist, ist dagegen ein geringfügiges Verdrehen der Spannhülse 20 gegenüber dem Schaft 10 möglich, wie mit der Aufsicht gemäß Fig. 3a veranschaulicht ist. Die Drehbegrenzung in dieser Position wird durch den Anschlag der Nase 37 der Spannhülse 20 an das Ende der in Fig. 3b gezeigten gegenüber der Mittelachse schräg verlaufenden Steuernut 38 erreicht, so daß die Spannhülse 20 gegenüber dem Schaft 10 nur bis in die in Fig. 3a gezeigte Position verdreht werden kann. Durch den schrägen Verlauf der Steuernut 38 ergibt sich bei der Drehung eine Rückwärtsbewegung der Greifer 21 gegenüber der Schraubendreherklinge 11 und damit ei­ ne zusätzliche Fixierung der Schraube 30 durch Klemmung. Statt einer Nase - wie in den Fig. 2 und 3 darge­ stellt - können auch mehrere Nasen zum Eingriff in die Steuernut 38 vorgesehen sein.

Eine für den erfindungsgemäßen Schraubendreher geeignete Knochenschraube 30 ist in den Fig. 4 und 5 in ver­ größerter Darstellung gezeigt.

Diese Knochenschraube weist einen Schraubenkopf 31 mit einem quer durch seine Mitte verlaufenden geradlinigen Schlitz 32 und einem in der Mitte vorgesehenen vertieften Zentrierloch 33 auf. Ferner besitzt die Schraube einen Schrauben­ schaft 35 mit einem vorzugsweise selbstschneidenden Ge­ winde 36.

Der Schraubenkopf 31 besitzt zusätzlich einander gegenüberliegende, achsparallel verlaufende Aufnahmeschlitze 34 besitzt. Diese Aufnahmeschlitze 34 dienen der Aufnahme der am unteren Ende der Spannhülse 20 vorgesehenen zinkenförmigen Greifer 21.

Zum Aufnehmen und Betätigen einer Schraube 30 mit dem er­ findungsgemäßen Schraubendreher wird zunächst die Schrau­ bendreherklinge 11 mit ihrem Zentrierdorn 12 in den Schrau­ benschlitz 32 mit Zentrierloch 33 eingesetzt, worauf die Spannhülse 20 so weit vorgeschoben wird, daß sie mit ihren zinkenförmigen Greifern 21 nach Passieren der Aufnahme­ schlitze 34 den Schraubenkopf 31 von unten untergreift. In dieser Position kann die Spannhülse 20 gegenüber dem Schaft 10 über einen begrenzten Winkelbereich verdreht werden, wodurch die Zinken 21 unter den Schraubenkopf 31 zu einem neben den Aufnahmeschlitzen 34 liegenden Bereich gelangen, wie mit den Fig. 6 und 6a deutlich gemacht ist. Gleichzeitig wird die Schraube 30 durch die Rückwärtsbewegung der Greifer 21 gegenüber der Schrauben­ dreherklinge 11 durch Klemmung fixiert. In dieser Position ist die Schraube 30 mit dem Schraubendreher drehfest und unverlierbar verbunden, so daß sie einem Aufnahmebehälter entnommen, zum Einsatzort gebracht und dort verschraubt werden kann. Nach dem Verschrauben ist die Spannhülse 20 in entgegengesetzter Richtung in ihre Ausgangsposition zu­ rückgeführt und der Schraubendreher von der eingesetzten Schraube zu entfernen.

Claims (3)

1. Schraubendreher mit einem Schraubenhalter und einer zugehörigen Knochenschraube, mit einem Schaft (10) der in eine Schraubendreher­ klinge (11) übergeht, einer Spannhülse (20), deren Längsbewegung bezüglich des Schaftes (10) durch Anschläge in beiden Richtungen begrenzt ist, und mit am vorderen Ende der Spannhülse (20) diametral zueinander gelegenen Greifern (21), welche einen Kopf (31) der Schraube hintergreifen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zentrierdorn (12) am vorderen Ende der Schraubendreherklinge (11) angeordnet ist und in eine Zentrierbohrung (33) der Knochenschraube (30) eingreift, daß die Greifer (21) mit der Spannhülse (20) einstückig und starr verbunden sind und in axial verlaufende Führungsschlitze (13) des Schaftes (10) eingreifen, und daß die Spannhülse (20) eine oder mehrere Nasen (37) aufweist, welche in eine schräg zur Mittelachse der Schraubendreherklinge (11) über einen begrenzten Winkelbereich verlaufende Steuernut (38) des Schaftes (10) eingreifen, derart, daß die Spannhülse (20) so verschiebbar und verdrehbar ist, daß die Greifer (21) in Aufnahmeschlitze (34) der Knochenschraube (30) eingreifen und durch Verdrehen der Spannhülse gegenüber dem Schaft (10) den Schraubenkopf (31) untergreifen und fixieren können.

2. Knochenschraube für Schraubendreher nach Anspruch 1, mit einem Schraubenkopf, mit einem quer durch seine Mitte verlaufenden geradlinigen Schlitz, der in der Schraubenmitte zu einem erweiterten Zentrierloch vertieft ist, sowie mit einem Schraubenschaft, versehen mit einem vorzugsweise selbstschneidenden Gewinde, dadurch gekennzeichnet, daß der Schraubenkopf (31) einander gegenüberliegende, achsparallel verlaufende Auf­ nahmeschlitze (34) besitzt, die zur Aufnahme der Greifer (21) des Schraubendrehers dienen.

3. Schraubendreher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schräg zur Mittelachse der Schraubendreherklinge (11) verlaufende Steuernut (38) des Schaftes (10) sich über einen Winkelbereich von 20° bis 60° erstreckt und eine Steigung von 4 mm-10 mm aufweist.