DE3804284A1 - Wellendichtring - Google Patents
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- F16J15/00—Sealings
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- F16J15/32—Sealings between relatively-moving surfaces with elastic sealings, e.g. O-rings
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Description
Die Erfindung betrifft einen Wellendichtring, bestehend aus
einem Grundkörper aus elastomerem Werkstoff mit einem
gegebenenfalls metallisch verstärkten Gehäuseteil und einer
gegebenenfalls von einer Feder beaufschlagten Dichtlippe mit
einer angepreßten Dichtkante, wobei im Einbauzustand die
Dichtkante unter radialer Verformung auf der Wellenoberfläche
unter Bildung einer definierten Laufzone aufliegt.
Die Abdichtung eines Wellendichtringes, wie er
beispielsweise in DIN 3760 definiert ist, beruht darauf, daß
die Dichtkante mit radialer Spannung gegen die abzudichtende
Wellenoberfläche gedrückt wird. Durch die Verformung des
Gummiwerkstoffes im Dichtkantenbereich entsteht eine Laufzone
mit definierter Berührungsbreite. Bei Rotation der Welle wird
die Dichtkante von einem Flüssigkeitsfilm von der Mediumsseite
unterspült, so daß die Dichtkante nicht unmittelbar auf der
Wellenoberfläche aufliegt. Obwohl das Fluid unter die
Dichtkante gelangt und dort einen Schmierfilm bildet, fließt
es nicht auf die Luftseite der Dichtung.
Eine in der ATZ Automobiltechnische Zeitschrift 88 (1986) ,
Seite 39 bis 45, veröffentlichte Dichtungstheorie erklärt
dieses Phänomen. Bedingt durch die die Dichtkante bildenden
Winkel auf der Mediumsseite im Bereich zwischen 40 und 50° und
auf der Luftseite zwischen 20 und 30°, stellt sich im
eingebauten Zustand eine auf den Dichtlippenquerschnitt
bezogene asymmetrische Pressungsverteilung ein und damit auch
eine asymmetrische Verzerrungsstruktur. Diese Struktur
ermöglicht eine hydrodynamische Förderwirkung von der
Luftseite zur Mediumsseite.
Aus wirtschaftlichen Gründen werden heute überwiegend
Wellendichtringe mit angepreßten Dichtkanten hergestellt. Eine
Nachbearbeitung durch Schleifen oder Abstechen ist dadurch
nicht mehr notwendig. Dieses Fertigungsverfahren bedingt, daß
die Dichtkante nicht absolut scharfkantig ausgebildet ist,
sondern einen kreisförmigen Übergangsbereich zwischen den
beiden Dichtkantenwinkeln aufweist. Wellendichtringe mit
angepreßter Dichtkante weisen aber im eingebauten Zustand
zunächst eine Pressungsverteilung auf, deren Maximum etwa in
der Mitte der Berührungsbreite der Laufzone liegt. Erst nach
dem Einlaufen der Dichtung wirken sich die Dichtkantenwinkel
auf die Pressungsverteilung aus. Für den Einlaufvorgang ist
zunächst nicht die Gestaltung der Winkel maßgebend, sondern
der Übergangsbereich zwischen den Winkeln.
Basierend auf der genannten Dichtungstheorie, liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Abdichtwirkung eines
Wellendichtringes dahingehend zu verbessern, daß bereits
während des Einlaufens, das heißt von Anfang an, eine
optimierte Dichtwirkung erzielt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor dem
Einbau des Wellendichtringes die Dichtkante, im Querschnitt
betrachtet, mit einer inkonstanten Kontur ausgebildet ist,
wobei der lichte Durchmesser der Dichtkante im Bereich der
Berührungsbreite der Laufzone auf der Seite des abzudichtenden
Mediums liegt. Dieser Lehre liegt die Erkenntnis zugrunde, daß
die medium- und luftseitige Kontur der Dichtkante der
Dichtlippe einen Einfluß auf die hydrodynamische Förderwirkung
zwischen Dichtlippe und Wellenoberfläche hat. Zur Steigerung
der Dichtfunktion im nicht eingebauten Zustand muß der lichte
Durchmesser der Dichtkante auf der Mediumsseite liegen. Damit
wird die Laufzone mit der höchsten radialen Pressung zur
Mediumsseite verlagert und absolut eine Leckage mit Beginn des
Betriebszustandes vermieden.
Durch Pressen und Vulkanisieren der Dichtkante im Formwerkzeug
weisen die Dichtkanten minimale Radien von ca. 0,05 mm auf.
Nach der neuen Lehre wird erfindungsgemäß die Dichtkante nicht
mehr mit einem konstanten kleinen Radius, sondern mit einer
definierten, die Dichtfunktion verbessernden Kontur
ausgebildet.
Im Rahmen der weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird
vorgeschlagen, die Dichtkantenkontur aus mindestens zwei
verschiedenen, ineinander übergehenden Radien zu gestalten,
wobei der kleinere Radius auf der Seite des abzudichtenden
Mediums liegt. Denkbar ist es, daß axial zwischen den beiden
Radien ein durch eine gemeinsame Tangente gebildeter
Übergangsbereich vorgesehen wird. Damit wird in vorteilhafter
Weise ein axial relativ breiter Dichtkantenquerschnitt mit
verbesserter Dichtwirkung geschaffen. Zur Optimierung der
Pressungsverteilung wird vorgeschlagen, daß der von der
Tangente gebildete Übergangsbereich unter einem spitzen Winkel
zur Dichtungsachse verläuft.
Die zuvor beschriebenen Ausbildungsvarianten sind
fertigungstechnisch besonders einfach realisierbar. Für eine
optimale Auslegung des Dichtkantenquerschnittes unter
Berücksichtigung verschiedener Einflußfaktoren, wie
beispielsweise des Dichtlippenwerkstoffes, des abzudichtenden
Mediums, der Dichtlippengeometrie u.a., erscheint es
vorteilhaft, die Dichtkantenkontur für den besonderen
Anwendungsfall nach einer mathematisch definierten Funktion zu
gestalten, wobei das Krümmungsmaximum auf der Seite des
abzudichtenden Mediums liegt.
Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der
Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Wellendichtring im
Einbauzustand,
Fig. 2 eine starke Vergrößerung eines vorbekannten
Dichtkantenquerschnittes,
Fig. 3 eine starke Vergrößerung eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Dichtkantenquerschnittes.
Der in Fig. 1 im Querschnitt dargestellte Wellendichtring 1
ist in einem Maschinenteil 2 zur Abdichtung einer Welle 3
eingebaut. Der Wellendichtring 1 besteht aus elastomerem
Werkstoff und weist ein Gehäuseteil 4 mit einem
einvulkanisierten Versteifungsring 5 und eine Dichtlippe 6 mit
außen aufliegendem Federring 7 auf. Der Querschnitt der
Dichtlippe 6 ist nahe der Wellenoberfläche 8 dreieckförmig.
Die beiden Winkel Alpha und Beta bilden eine Dichtkante 9, die
bereits in der Vulkanisierform angepreßt wird. Mit M ist die
Mediumseite und mit L die Luftseite bezeichnet.
In Fig. 2 ist eine starke Vergrößerung der Dichtlippe 6, wie
sie zur Zeit üblicherweise ausgebildet ist, dargestellt. Durch
Fertigpressen der Dichtkante weist die Dichtkante 9 zwischen
den Dichtkantenwinkeln Alpha und Beta einen kreisförmigen
Übergangsbereich mit einem Radius R 0 von ca. 0,05 mm auf. Im
eingebauten Zustand entsteht eine definierte Laufzone, die
während des Einlaufvorganges eine definierte Berührbreite a
aufweist. Bedingt durch den konstanten Radius R 0, liegt der
lichte Durchmesser der Dichtkante etwa in der Mitte der
Berührbreite a (X 1).
In Fig. 3 ist eine starke Vergrößerung des
Dichtkantenbereiches der Dichtlippe 6 im nicht eingebauten
Zustand dargestellt. Nach der Lehre der Erfindung weist die
Dichtlippe 6 im Bereich der Dichtkante 9 ein Profil mit einer
inkonstanten Kontur auf, die sich im wesentlichen aus zwei
unterschiedlichen Radien R 1 und R 2 und einem beide Radien
tangierenden Übergangsbereich 10 zusammensetzt. Dabei liegt
der Radius R 1 mit der stärkeren Krümmung auf der Mediumseite M
und bildet den lichten Durchmesser der Dichtkante 9. Der
Radius R 2 mit der geringeren Krümmung liegt auf einem
geringfügig größeren Durchmeser, so daß der
Übergangsbereich 10 unter einem spitzen Winkel zur Ringachse
verläuft. Diese Maßnahme bewirkt, daß der lichte Durchmesser
der Dichtkante auf der Mediumsseite M der Berührkante a
liegt (X 2).
Zur Erzeugung einer im Einlaufzustand dichten Dichtkante 9
kann die Kontur auch noch einer oder mehreren mathematischen
Funktionen bis 3. Grades erzeugt werden.
Claims (5)
1. Wellendichtring, bestehend aus einem Grundkörper aus
elastomerem Werkstoff mit einem gegebenenfalls metallisch
verstärkten Gehäuseteil und einer gegebenenfalls von
einer Feder beaufschlagten Dichtlippe mit einer
angepreßten Dichtkante, wobei im Einbauzustand die
Dichtkante unter radialer Verformung auf der
Wellenoberfläche unter Bildung einer definierten Laufzone
aufliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtkante (9),
im Querschnitt betrachtet, mit einer inkonstanten Kontur
ausgebildet ist, wobei der lichte Durchmesser der
Dichtkante (19) im Bereich der Berührungsbreite (a) der
Laufzone auf der Seite des abzudichtenden Mediums (M)
liegt.
2. Wellendichtring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtkantenkontur aus mindestens zwei
verschiedenen, ineinander übergehenden Radien (R 1, R 2)
gebildet ist, wobei der kleinere Radius (Rl) auf der
Seite des abzudichtenden Mediums (M) liegt.
3. Wellendichtring nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß axial zwischen den beiden
Radien (R 1, R 2) ein durch eine gemeinsame Tangente
gebildeter Übergangsbereich (10) vorgesehen ist.
4. Wellendichtring nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der von der Tangente gebildete
Übergangsbereich (10) unter einem spitzen Winkel zur
Dichtungsachse verläuft.
5. Wellendichtring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtkantenkontur einer mathematisch definierten
Funktion entspricht, deren Krümmungsmaximum auf der Seite
des abzudichtenden Mediums liegt.
Priority Applications (5)
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Owner name: CR ELASTOMERE GMBH, 51379 LEVERKUSEN, DE |
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