DE3802669A1 - Ein verfahren zur zweiphasigen einspritzung und anschliessenden geschlossenen verdampfung von dieselkraftstoffen vor der zufuhr zur verbrennung in diesel-verbrennungsmotoren - Google Patents
Ein verfahren zur zweiphasigen einspritzung und anschliessenden geschlossenen verdampfung von dieselkraftstoffen vor der zufuhr zur verbrennung in diesel-verbrennungsmotorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur zweiphasigen Ein
spritzung und anschließenden Verdampfung von Dieselkraft
stoffen vor der Zufuhr zur Verbrennung in Diesel-Verbren
nungsmotoren gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
In Viertakt-Verbrennungsmotoren wird Dieselkraftstoff
durch direkte Einspritzung in den Verbrennungsraum gegen
Ende des Verdichtungshubs der komprimierten Luft zugeführt
und im Laufe des Arbeitshubs verbrannt. Zu Beginn der Ver
brennung steigt der Druck zunächst an und erreicht ein
Maximum. Im weiteren Verlauf der Verbrennung im Laufe des
Arbeitshubs sinkt der Druck kontinuierlich ab. Die Abgase
werden im Ausschubhub in die Umluft ausgestoßen.
Die Qualität der Verbrennung und der Schadstoffemission
sind direkt von der Qualität der Zerstäubung abhängig /1, 2,
3, 4, 6, 13/, welche im mittleren Durchmesser der Tropfen
und in deren Verteilung zum Ausdruck kommt. Hierzu wird
der Kraftstoff vor der Zerstäubung auf hohe Drücke kom
primiert. Der mittlere Tropfendurchmesser ist von der Höhe
dieses Zerstäubungsdrucks abhängig. Um möglichst kleine und
gleichgroße Tropfen zu erzeugen, sind hohe Zerstäubungs
drücke erforderlich. Diese Eigenschaft führte dazu, daß
Drücke bis zu 1500 bar angewendet wurden /1, 3, 13/. Diese
zu hohen Zerstäubungsdrücke erfordern jedoch extra starke
und noch komplizierter gebaute Zestäubungsdüsen /3/,
diese sind aber einem starken Verschleiß ausgestzt /13/.
Trotzdem hat man nach neuesten Untersuchungen /11/ fest
gestellt, daß der mittlere Tropfendurchmesser einer unteren
Grenze ausgesetzt ist, welche durch Kollision und Wieder
vereinigung zu großer Tropfen erklärt wurde.
Trotz Anwendung von Mehrlochdüsen u. a. erfassen die durch
Zerstäubung verteilten Kraftstofftropfen nicht die gesamte
Luftladung. Aus diesem Grunde ist man dazu gezwungen, mit
einem höheren Luftverhältnis als 1 auch bei Vollast /1/
zu fahren. Die Literleistung des Motors ist dementspre
chend niedrig.
Auch die Einspritz- und Verbrennungsdauer /3, 13/ haben
ihren Einfluß auf die Leistung des Motors, die Verbrennung
erstreckt sich weit in den Arbeitshub hinein. Die theore
tische Leistung sinkt mit Zunahme der Verbrennungsdauer ab,
und erreicht bestenfalls die theoretische Leistung des be
kannten Dieselkreislaufs.
Die starke Abhängigkeit der Schadstoffemission, wie CH, CO
und Ruß von der Zerstäubungsqualität und die Schwierigkeit,
die obenerwähnten Eigenschaften zu vermeiden /6/, haben
zur Anwendung anderer Verfahren, wie Film- und Vorkammer
verbrennung, Glühkerzenvorwärmung und Zündungsverbrennung
oder zur Anwendung der Abgasrückführung in direkteinsprit
zenden Dieselmotoren /8, 15/ geführt, welche für einen mehr
oder weniger geringen Anteil an der Verdampfung des kraft
stoffes vor der Verbrennung sorgen, wobei die zu dieser
Verdampfung benötigte Wärme zunächst aus Glühkerzen oder
den sie umgebenden Wänden entzogen wird. Da die zu dieser
Verdampfung verfügbare Zeit sehr kurz ist, ist der so
erzielte Anteil an der Verdampfung und dementsprechend die
Verbesserung der Abgasqualität sehr gering. Außerdem ist
ein komplizierter Aufbau und eine Einbuße an Leistung un
vermeidlich.
Damit die Rußemission die vorgegebenen Grenzwerte einhält,
ist in diesen Systemen eine Nachverbrennung mit Hilfe von
Katalysatoren erforderlich geworden /8, 9, 10, 12/. Eine
Minderung der Leistung um 10-25%, die Kaltabfahrtsbe
schleunigung und eine Zunahme des Kraftstoffverbrauches
sind dabei unvermeidlich /10, 12/. Eine Anwendung des
sogenannten "Super Diesel", um die Rußemission zu mindern
hat nach neuesten Messungen kaum eine Wirkung gezeigt /6/.
Im neuen Kraftstoffzufuhrverfahren wird versucht, diese
beschriebenen Nachteile zu vermeiden, so können bessere
Abgasqualität, höhere Leistung, höhere Liter-Leistung und
ein robusterer, von der Zerstäubungsqualität, Einspritzzeit
und -dauer unabhängiger Betrieb erreicht werden.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzug
ter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt in
Bild 1 unten Massen- und Druckverteilung der Verbrennungsluft:
Verteilung bzw. Massendurchflußrate der Verbrennungs luft zwischen den drei Räumen:
(2) Verbrennungsraum und Zylinder
(5, 13) Speicherraum und
(11) Verdampfungsraum
in Abhängigkeit vom Kurbelwellenwinkel. oben Gasdruck in den Räumen (2), (5 oder 13) und (11) in Abhängigkeit vom Kurbelwellenwinkel:
Kurve Bedeutung
1 in Raum (5) bei Vollast im Direkt-Verfahren.
2 in Raum (5) bei Teillast im Direkt-Verfahren.
3 wie Kurve 1 bei langsamer Entleerung.
4 im Verbrennungsraum (2).
5 in Raum (11) bei Vollast, früher Einspritzung.
6 wie Kurve 5 beii später Einspritzung in Raum (11).
7 wie Kurve 6 bei Teillast.
8, 9 und 10 im Speicherraum (5, 13) entsprechen der Reihe nach den Bedingungen der Kurven 5, 6 und 7.
Verteilung bzw. Massendurchflußrate der Verbrennungs luft zwischen den drei Räumen:
(2) Verbrennungsraum und Zylinder
(5, 13) Speicherraum und
(11) Verdampfungsraum
in Abhängigkeit vom Kurbelwellenwinkel. oben Gasdruck in den Räumen (2), (5 oder 13) und (11) in Abhängigkeit vom Kurbelwellenwinkel:
Kurve Bedeutung
1 in Raum (5) bei Vollast im Direkt-Verfahren.
2 in Raum (5) bei Teillast im Direkt-Verfahren.
3 wie Kurve 1 bei langsamer Entleerung.
4 im Verbrennungsraum (2).
5 in Raum (11) bei Vollast, früher Einspritzung.
6 wie Kurve 5 beii später Einspritzung in Raum (11).
7 wie Kurve 6 bei Teillast.
8, 9 und 10 im Speicherraum (5, 13) entsprechen der Reihe nach den Bedingungen der Kurven 5, 6 und 7.
Bild 2, 3, 4, 5, 6 Technische Ausführungsbeispiele des "direkt"-Zu
fuhrverfahrens für die bekannten Verbr.-motoren.
Bild 7 Ausführungsbeispiel des "Indirekt"-Verfahrens.
Bild 8 Voraussichtlicher Druckverlauf des neuen Verfahrens
Kurve 4 gegenüber bekannten Verfahren, Kurve 1-3.
Bild 9, 10, 11 und 12 Technische Ausführungsbeispiele zweiphasigen Ein
spritzdüsen: 9 mit Luftspeicher, 10 ohne Luftspeicher, 11 Luftzufuhr im Nadelsitz, 12 zentrale Luft.
In dem Verfahren wird ein sehr geringer Teil der Verbren
nungsluft gespeichert und zur optimalen Zerstäubung und
homogenen Verteilung des Kraftstoffes verwendet, wobei das
Gemisch aus Kraftstoff und Luft "direkt" zur Verbrennung
in den Verbrennungsraum oder "indirekt" in einen ge
schlossenen Verdampfungsraum eingeführt wird, wo der Kraft
stoff im Laufe von drei Kolbenhüben verdampft und danach
durch Öffnen des Ausblasventils gegen Ende des Verdich
tungshubs des nächsten Verbrennungskreislaufs das hoch
komorimierte Kraftstoffdampf-Luftgemisch in den Verbren
nungsraum einströmt und dort verbrannt.
"Direkt"- und "Indirekt"-Verfahren können an Hand von Bild
1 erklärt werden. In Bild 1 ist der Druck in verschiedenen
miteinander kommunizierenden Räumen in Abhängigkeit vom
Kurbelwellenwinkel dargestellt, wobei die Winkel 0-180,
180-360, 360-540 und 540-720 in Bild 1 der Reihe nach den
Saug-, Verdichtungs-, Arbeits- und Ausschubhub bezeichnen.
Kurve 4 ist der bekannte Verlauf des Gasdrucks im Zylinder.
Die Bilder 2-7 zeigen den technischen Einbau der neuen
Verfahren in die bekannten Dieselverbrennungsmotoren.
Im "Direkt"-Verfahren, welches in den Bildern 2-6 gezeigt
ist, wird das Kraftstoff-Luftgemisch direkt in den Verbren
nungsraum (2) eingespritzt. Während des Saughubs strömt
Frischluft in den Zylinder (1) ein, welche im Verdichtungs
hub vom Kolben (2) komprimiert wird. Gegen Ende des Ver
dichtungshubs wird der Kraftstoff in Form eines vordefi
nierten Strahls (3) eingespritzt. In Kurve 4 Bild 1 findet
der maximale Druck kurz nach Einsetzen der Verbrennung
statt. Zu diesem Moment wird auf dem Streckenteilstück von
b bis c der Kurve 4 ein sehr geringer Teil der Frischluft
außerhalb der Verbrennungszone des eingespritzten Strahls
(3) in einem Raum (5, 13) gespeichert. Die dadurch hervor
gerufene Frischluftströmung in den Speicherraum (5, 13) ist
durch die Pfeile (4) in den Bildern 2-6 dargestellt. Der
Druck steigt im Speicherraum (5, 13) gemäß den Kurven 1-3
in Bild 1 an. Nach Ablauf des Arbeits- und Ausschubhubs
wird erneut Frischluft angesaugt und im Verdichtungshub
komprimiert. Zu Beginn der Zerstäubung strömt diese in (5)
gespeicherte Luft in der Zerstäubungsdüse (7, 8) über die
Verbindungskanäle (9, 18) ein, und vermischt sich mit dem
komprimierten hinausfließenden Kraftstoff innerhalb der
Düse (7, 8). Gleichzeitig sinkt der Druck im Speicherraum
(5, 13) gemäß den Kurven 1-3 in Bild 1 ab. Die Höhe des
Gasdrucks im Speicherraum (5, 13) ist vom maximalen Druck
im Zylinder abhängig. Demgemäß ist der Gasdruck bei Voll
last nach Kurve 1 höher als bei Teillast nach Kurve 2.
Kurve 3 ist wie Kurve 1 für Vollast gezeichnet, jedoch
läuft die Luftzufuhr zur Einspritzdüse kontinuierlich, und
der Druck sinkt laufend ab.
Vor dem Austritt aus der Düse bildet das Gemisch ein zwei
phasiges Gemisch aus Luft-Kraftstoffdampf und flüssigem
Kraftstoff. Beim Austritt aus der Düse erreicht das Gemisch
die kritische Strömungsgeschwindigkeit /2/, wodurch das
Gemisch in sehr feine, in der Verbrennungsluft homogen-ver
teilte, Kraftstofftropfen übergeht. Der mittlere Tropfen
durchmesser ist, wie es für die Schallzerstäubung der Fall
ist, kleiner als 10 Mikrometer. Es wird eine Wolke aus
sehr feinen, durch Luft voneinander getrennten Tropfen er
zeugt. Dieser Zustand verhindert die beschriebene Kollision
und Wiedervereinigung der Tropfen /11/ und führt zu einer
sehr schnellen Verbrennung.
Der wolkenförmig aus der Einspritzdüse ausströmende
Gemischstrahl (3) in den Bildern 2-6 verursacht eine
Zirkulationsströmung in der komprimierten Luft im Verbren
nungsraum. Dadurch wird bei Vollast die gesamte Luft von
der Verbrennung erfaßt, und ein niedriges Luftverhältnis
zugelassen, welches knapp über 1 liegen darf. Es ergibt
sich ein höhere Literleistung als in den bekannten Diesel
motoren /1/.
Dadurch, daß der Strahl aus der Einspritzdüse (3) ein
größeres Volumen besitzt, und mit fein zerstäubten nebel
förmig verteilten Tropfen versehen ist, wird nach Austritt
des Strahls eine starke Verwirbelung im Brennraum erzeugt.
Der Verbrennungsraum wird vor dem Verbrennen mit dem Kraft
stoffnebel gefüllt. Die Verbrennung geht rasch vonstatten,
wesentlich schneller als in den bekannten Dieselmotoren.
Dieser Sachverhalt ist zum Vergleich mit den bekannten
Verbrennungsverfahren in Bild 8 dargstellt. Die Kurven 1,
2, 3 zeigen den Verbrennungskreislauf /1, 3, 14/ der
Direkteinspritzung bzw. der wandverteilenden MAN-M-Direkt
einspritzung und des Vorkammerverfahrens. Kurve 4 stellt
den zu erwartenden Verlauf nach dem neuen Verfahren zufolge
dar.
Gleichzeitig wird jeder Tropfen von seiner Verbrennungsluft
umgeben, so da im Moment der Verbrennung jeder Tropfen
unabhängig von der Last ein örtliches Luftverhältnis
größer 1 besitzt. Dadurch wird die Rußbildung verhindert
und die Abgasqualität verbessert. In den bekannten Diesel
motoren findet die Verbrennung im Strahlenkern statt bei
einem Luftverhältnis kleiner i.
Das Verfahren führt außerdem bereits in der Düse zu einer
Vorwärmung des Kraftstoffs, ergibt eine höhere Zündwillig
keit und ermöglicht die Verbrennung von den Kraftstoffen
niedrigerer Cetanzahl. Die Verbrennung läuft schneller ab,
und daher ergibt sich nach Bild 8 eine höhere thermische
Leistung.
Es ist zu beachten, daß die kritische Strömung für die
zweiphasigen Gemische wesentlich niedrigere Drücke benötigt
als für die bekannten einphasigen Systeme. Daher können
die in Bild 9-12 nach diesem Verfahren arbeitenden Düsen
bei niedrigeren Drücken betrieben werden, was zur Verein
fachung des Aufbaus des Kraftstoffeinspritzsystems beiträgt.
Zu Beginn der Verbrennung und bei maximalem Druck fließt,
wie es bereits für Pfeil 4 beschrieben ist, Frischluft von
außerhalb der Verbrennungszone in den Speicherraum (5, 13)
und wird dort gespeichert. Somit bleibt die Luftmenge bei
der Verbrennung gleich. Es findet lediglich eine Verschie
bung der zur Zerstäubung notwendigen Luftmenge zum nach
folgenden Verbrennungskreislauf hin und insbesondere im
Vorkammerverfahren in Bild 6 eine Verschiebung ihrer
Verbrennungsfront in Bewegungsrichtung statt. Diese Art
der Frischluft-Verschiebung steigert die Homogenität und
beschleunigt die Verbrennung. Durch Fertigung des
Speicherraums (5) in unmittelbare Nähe der Abgase kann
die gespeicherte Frischluft erhitzt werden. Dementsprechend
steigt der Druck im Speicherraum, was für die zweiphasige
Zerstäubung nur von Vorteil ist.
Im "Indirekt"-Verfahren Bild 7 dosiert, im Unterschied zum
oben beschriebenen "Direkt"-Verfahren, die zweiphasige Düse
(7) das Kraftstoff-Luftgemisch in einem, einer Vorkammer
ähnlichen geschlossenen Verdampfungsraum und spritzt es ein.
Die zeitlichen Abläufe des Gasdruckes in diesem "Indirekt"-
Verfahren sind über dem Kurbelwellenwinkel aufgetragen Bild 1
wobei Kurve 4 den Gasdruckverlauf im Zylinder (1), die
Kurven 5, 6 und 7 den Druck im Verdampfungsraum darstellen.
Wie aus Bild 1 der Kurven 8-10 zu entnehmen ist, wird das
Kraftstoff-Luftgemisch aus der zweiphasigen Düse 7 in den
Verdampfungsraum (11) zu einem Zeitpunkt a in Bild 1 ein
gespritzt, in dem der entsprechende Zylinder gemäß Kurve 4
den Arbeitshub durchläuft. Bis Ende des nächsten Ver
dichtungshubs des entsprechenden Zylinders hat der dosierte
und zerstäubte Kraftstoff genügend Zeit im Verdampfungsraum
(11) zu verdampfen, wodurch der Gasdruck im Verdampfungs
raum gemäß den Kurven 5, 6 und 7 in Bild 1 erheblich hoch
steigt. Der Einspritzzeitpunkt a wird daher so eingestellt,
daß der Kraftstoff im Verdampfungsraum (11) total verdampft
ist. Da diese verfügbare Zeit sich über mehr als drei
Kolbenhübe ausstreckt, ist es nicht notwendig den Ein
spritzzeitpunkt a dem Drehzahl- und Lastverhältnis
anzupassen.
Am Ende des Verdichtungshubs öffnet das Ausblasventil (12)
in Bild 7, und das gasförmige Kraftstoff-Luftgemisch aus
dem Verdampfungsraum (11) in dem angegebenen Strahl (3)
strömt schlagartig in den Verbrennungsraum aus. Es ist aber
ein durch die Eigenschaft des Dieselkreislaufs bedingtes
Ergebnis, daß sich der Gegendruck der frischen Luft in dem
Zylinder zum Zeitpunkt g der Dampfausströmung aus dem Ver
dampfungsraum kaum ändert und daher auf die dosierte
Kraftstoffmenge keinen Einfluß hat. Der Antrieb des Aus
blasventils kann z. B. durch elektromagnetische Verstellung
eines Nadelventils oder mechanisch durch einen mit nocken
wellendrehzahl angetriebenen Schieber ausgeführt werden.
Das gasförmige Kraftstoff-Luftgemisch vermischt sich mit
der komprimierten Frischluft und bildet vor dem Verbrennen
ein in der Verbrennungszone homogenes Gemisch, welches
schneller und vollkommener als in den bekannten Verfahren
verbrennt. Dadurch wird die Abgasqualität wesentlich
verbessert und die Rußbildung total verhindert /vergl. 12/.
Dadurch daß der Kraftstoff schneller verbrennt (Kurve 4 in
Bild 8), werden höhere Drücke, geringere Kühlungsverluste
und höhere Leistung erreicht. Dennoch sind, wie bereits
erwähnt, die erforderlichen Einspritzdrücke niedriger und
erfordern hinsichtlich des Einspritzzeitpunkts (a in Bild
1) keine genaue Einstellung. Die Verdampfungswärme wird
durch Kühlung der Brennraumwand entzogen und nicht, wie
üblich, der Verbrennungswärme.
Obwohl es prinzipiell möglich ist, daß dieses "Indirekt"-
Verfahren ohne Lufbeteiligung bei der Zerstäubung und
Verdampfung des Kraftstoffs ausgeführt wird, wird Luft als
dessen Träger bei der Zerstäubung und der Verdampfung
bevorzugt angewandt.
Der Druckverlauf im Luftspeicherraum (5, 13) ist in Bild 1
durch die Kurven 1-3 im "Direkt"-Verfahren und 8-10 im
"Indirekt"-Verfahren angegeben. Wie bereits zu Beginn
beschrieben, strömt auch im "Indirekt"-Verfahren die durch
den Druckanstieg im Verbrennungsraum komprimierte Frisch
luft gemäß Pfeil 4 in den Speicherraum ein und wird dort
gespeichert. Dadurch steigt im Zeitraum b-c der Druck im
Speicherraum. Dieser Anstieg ist vom maximalen Druck im
Verbrennungsraum abhängig. Daher ist der Druckanstieg im
Speicherraum bei niedriger Last gemäß Kurve 2 und 10 in
Bild 1, niedriger als bei Vollast entsprechend den Kurven
1, 3, 8 und 9. In Kurve 8 liegen die Punkte a und c
zusammen. Hier stellt Punkt a den frühest möglichen
Einspritzzeitpunkt dar.
Der Massenstrom zwischen den drei Räumen ((5) Speicher-,
(11) Verdampfungs- und (2) Verbrennungsraum) im "Indirekt"-
Verfahren ist im unteren Teil von Bild 1 für drei Verbren
nungskreisläufe angegeben. Bei einer Nichtvermischung der
Luft im Speicherraum wird die gerade in den Speicherraum
einströmende Frischluft zur Zerstäubung des Kraftstoffs
mittels der zweiphasigen Düse im nächsten Kreislauf
angewendet. Das erzeugte Kraftstoff-Luftgemisch nimmt
nach seiner Verdampfung an der Verbrennung im übernächsten
Kreislauf teil.
Der Speicherraum (5, 13) kann beliebig gestaltet werden.
Beispiele hierfür sind u. a. der umschließende Raum (13) in
Bild 9 jeder Düse (8) in Bild 3-5, getrennten Räume (5)
jeder Düse (7) in Bild 2, 6 und 7 oder ein gemeinsamer Raum
für mehrere Düsen.
Die erforderlichen zweiphasigen Düsen unterscheiden sich
von bekannten Kraftstoffeinspritzdüsen durch die Luft
strömung in der Düse. In den Bildern 9-12 sind Querschnitte
Düsen dieser Bauart eingezeichnet. In Bild 9 ist die Düse
(8) in Detail dargestellt, sie läßt die Lufteinström
öffnungen (16) zum Speicherraum (13) und die Luft
einströmkanäle (9) oder (18) zur Düse klar erkennen.
Die Ventile (17) sorgen für die Einhaltung der Strömungs
richtung. Die Bilder 10-12 sind Querschnitte von Düsen
(7) ohne Luftspeicherung. Die Düsen (7) in den Bildern 10
und 11 unterscheiden sich in der Auslegung der Lufteinström
kanäle (9, 18) innerhalb der Düse. In Bild 12 wird die
Luft innerhalb des Kanals (20) der Düsennadel (14) zugeführt
und sie strömt durch verschieben der Scheibe (19) beim
Abheben der Düsennadel aus.
Es ist zu bemerken, daß der unterhalb der Nadel (14) der
Düse eingeschlossene Kraftstoff vor und nach der Einspritz
zeit eine Menge Luft enthält. Nur die über den Kanal (15)
neu zugeführte Kraftstoff enthält während der Einspritzzeit
in der geöffneten Düse keine Luft und zieht bei ihrer
beschleunigten Strömung Luft aus dem Speicherraum (5, 13)
mit sich. Dieser Aufbau verhindert, daß am Ende des Ein
spritzens an der Düse Tropfen hängenbleiben.
Dadurch, daß das Volumen der einzuspritzenden Kraftstoff
menge im Verhältnis zur Luftmenge im Verbrennungsraum
einige Promille beträgt, ist die notwendige Luftmenge zur
zweiphasigen Zerstäubung sehr gering. Ist jedoch mit der
Anwendung des Verfahrens eine starke Verwirbelung und
Homogenisierung des Kraftstoff-Luftgemisches (gemäß Bild 2,
3, 6, 7) beabsichtigt, so daß das Volumen des Speicherraums
(5) dementsprechend bei der Auslegung größer gewählt werden.
Obwohl der Fall des "Indirekt"-Verfahrens im Aufbau eine
Ähnlichkeit zur Vorkammerverbrennung (Bild 6) zeigt, wird
die Verbrennung im "Indirekt"-Verfahren in einem einzigen
Verbrennungsraum durchgeführt. Dadurch wird im neuen
Aufbau die Zerklüftung des Verbrennungsraums, die
Verlangsamung der Verbrennung durch ihre zweistufige
Unterteilung und ihre nachteiligen Einflüsse auf Leistung
und Abgasqualität vermieden.
Hinsichtlich der Ausführungen sind einzelne Vorgänge in
der Literatur getrennt bekannt, z. B. die Luftverschiebung
von einem Zylinder in den anderen innerhalb des gleichen
Verbrennungskreislaufs /5/, die Luftzufuhr in die Strahl
einschnürungszone der Benzineinspritzventile /4, 5/, oder
die zweiphasige Zerstäubung im Bereich der kritischen
Strömung /2/, oder die Vorwärmung oder Verdampfung des
Kraftstoffs vor dem Einspritzen /7, 12, 16/.
Benennungs-Stückliste
der erfindungsgemäßen Bauteile und Hilfsmittel
der erfindungsgemäßen Bauteile und Hilfsmittel
1 Zylinder
2 Kolben, Verbrennungsraum
3 Einspritzstrahl aus Kraftstoffnebel oder -dampf und Luft
4 Frischluftstrom zum Speicherraum
5 Luftspeicherraum außerhalb der Düse
6 Glühkerze
7 Zweiphasige Einspritzdüse (ohne Luftspeicherung)
8 Zweiphasige Einspritzdüse (mit Luftspeicherung)
9 Düsenluft-Einströmkanäle
10 Vorkammer
11 Sprühnebel-Verdampfungsraum
12 Dampf-Ausblasventil
13 Düsenluft-Speicherraum
14 Düsennadel
15 Kraftstoffzulaufkanal und -raum
16 Luft-Einströmöffnungen (zum Speicherraum)
17 Einweg-(Durchfluß)-Ventil
18 Lufteinströmkanal (zum Düsennadelsitz)
19 Luftsperrscheibe
20 zentraler Luftzulauf
2 Kolben, Verbrennungsraum
3 Einspritzstrahl aus Kraftstoffnebel oder -dampf und Luft
4 Frischluftstrom zum Speicherraum
5 Luftspeicherraum außerhalb der Düse
6 Glühkerze
7 Zweiphasige Einspritzdüse (ohne Luftspeicherung)
8 Zweiphasige Einspritzdüse (mit Luftspeicherung)
9 Düsenluft-Einströmkanäle
10 Vorkammer
11 Sprühnebel-Verdampfungsraum
12 Dampf-Ausblasventil
13 Düsenluft-Speicherraum
14 Düsennadel
15 Kraftstoffzulaufkanal und -raum
16 Luft-Einströmöffnungen (zum Speicherraum)
17 Einweg-(Durchfluß)-Ventil
18 Lufteinströmkanal (zum Düsennadelsitz)
19 Luftsperrscheibe
20 zentraler Luftzulauf
Literaturverzeichnis
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Claims (8)
1. Ein Verfahren zur zweiphasigen Zerstäubung beim Dosieren
und danach zur anschließenden Verdampfung vor der
Zufuhr des Kraftstoffs in Ein- oder Mehrzylinderdiesel-
Brennkraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Teil der komprimierten Frischluft in einem Speicherraum
gespeichert wird, und in der Einspritzdüse des je
weiligen Zylinders mit dem dosierten Kraftstoff während
des Einspritzens im nächsten Kreislauf in Form eines
zweiphasigen Gemisches vermischt wird, daß das zwei
phasige Gemisch in einem so benannten "Indirekt"-
Verfahren in einen Verdampfungsraum eingespritzt wird,
bevor das Kraftstoffdampf-Luftgemisch am Ende des Ver
dichtungshubs des darauf folgenden Kreislaufs der kom
primierten Frischluft zur Verbrennung zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das zweiphasige Gemisch in einem sogenannten "Direkt"-
Verfahren ohne Verdampfung direkt in den Verbrennungs
raum des jeweiligen Zylinders im nächsten Kreislauf zur
Verbrennung eingespritzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur zweiphasigen Einspritzung komprimiertes Gas in
die Einspritzdüse zugeführt wird, so daß das Gas mit
dem Kraftstoff vor dem Düsenaustritt zum Brennraum ein
zweiphasiges Gemisch bildet und das Gemisch in zwei
phasiger Form eingespritzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Einspritzung des Kraftstoff-Luftgemisches von
der einen Seite und das Speichern komprimierter
Frischluft von der anderen Seite das Erzeugen einer
Verwirbelung im Brennraum beabsichtigt wird, welche
durch Auslegung des Speicher- und Brennraums verstärkt
werden kann.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Speicherraum (5, 13) durch ein Einwegventil
(17) mit dem Brennraum direkt verbunden ist und daher
Frischluft bekommt, solange der Druck im Brennraum
höher liegt als der Druck im Speicherraum, und demzu
folge der Druck im Speicherraum immer dem maximalen
Druck im Brennraum nahe liegt, obwohl der Gasdruck im
Brennraum insbesondere im Saug-, Verdichtungs-, und
Ausschubhub niedriger ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Speicherraum (5, 13) direkt in die Einspritz
düse (7, 8) mündet, wodurch Luft mit dem Kraftstoff vor dem
Düsenaustritt ein zweiphasiges Gemisch bildet, und
dadurch, daß das Gemisch in zweiphasiger Form ein
gespritzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 4-6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Speicherraum in die Einspritzdüse (13)
selbst, in die Brennraumwand (5) nahe der jeweiligen Ein
spritzdüse oder als ein zentraler Speicherraum für alle
Einspritzdüsen außerhalb des Brennraums eingebaut wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 und 4-7, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine einphasige oder bevorzugt zweiphasige
Düse (7, 8) in einen Verdampfungsraum (11) den Kraftstoff
einspritzt, welcher in die Brennraumwand jedes Zylinders
eingebaut ist, und gegen den Brennraum durch ein Ausblas
ventil (12) geschlossen bleibt und nur zum Einführen des
verdampften Kraftstoffs am Ende des Verdichtungshubs
kurzzeitig und daher in einer der Nockenwellendrehzahl
gleichen Frequenz elektrisch oder mechanisch geöffnet
wird.
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