DE3802651C2 - Medizinische Zange, insbesondere Arthroskopiezange - Google Patents
Medizinische Zange, insbesondere ArthroskopiezangeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine medizinische Zange nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Zange ist aus der DE 32 15 949 A1 bekannt.
Aus der DE 32 15 949 A1 ist eine chirurgische Zange, zum Beispiel
zum Klemmen von Arterien, bekannt, bei der das bewegliche
Griffteil scharnierartig mit dem feststehenden Griffteil
verbunden ist. In einer Ausnehmung des beweglichen Zangen
schenkels ist eine Achse zur gelenkigen Verbindung mit der
Betätigungsstange vorhanden.
Die Zangengriffe dieser bekannten Zange unterscheiden sich aus
technischen Gründen wesentlich von anderen Zangengriffen, zum
Beispiel für Arthroskopiezangen. Auch die Anordnung der Zangen
griffe ist unterschiedlich, so daß der Arzt oder Operateur sich
an die Verschiedenheit der Ausführungsformen erst gewöhnen muß.
Unter den verschiedenen Zangeninstrumenten gibt es nämlich
einerseits solche, bei denen die vom Arzt ausgeübte Handkraft
in eine Zugkraft umgesetzt wird, und andererseits solche, bei
denen die Handkraft in eine Druckkraft umgesetzt wird, um die
beweglichen Schneide- oder Klemmwerkzeuge der verschiedenen
Zangen zu betätigen. Für beide Arten von Zangen sind dem
entsprechend unterschiedliche, an die jeweilige Kraftübertragung
angepaßte Griffteile vorgesehen, die von dem Arzt auf unter
schiedliche Weise zu bedienen sind, so daß sich der Arzt an
die verschieden zu bedienenden Griffe gewöhnen muß, um eine
gefühlsmäßige Sicherheit zu erlangen.
Aus der DE-AS 10 55 751 ist ein Griffaufsatz für chirurgische
Instrumente bekannt, der umschaltbar entweder auf Zug oder auf
Druck arbeiten kann. Der Aufsatz umfaßt ein festes Griffteil
und ein bewegliches Griffteil, das mit einem beweglichen Kolben
durch einen Verbindungsstift gelenkig verbunden ist. Der Kolben
nimmt ein Instrument auf und überträgt die Handkraft entweder
durch Druck oder Zug.
Zum Umschalten von einer Betätigung durch Druck auf eine
Betätigung durch Zug ist eine Plattfeder vorgesehen, die zwischen
dem beweglichen und dem festen Griffteil auf zwei verschiedene
Weisen angeordnet werden kann. Die Plattfeder dient als ein
seitiger Hebel und Rückholfeder.
Ein Nachteil ist dabei darin zu sehen, daß die Plattfeder durch
ihre langgestreckte Ausgestaltung bruchgefährdet ist. Des
weiteren kann die Plattfeder nach längerem Gebrauch ihre
Federeigenschaften verlieren, wodurch die Funktion der Feder
als Hebelarm beeinträchtigt wird. Ferner behindert die Anordnung
der Plattfeder zwischen den Griffteilen die Bedienung durch
den Arzt. Außerdem besteht die Gefahr, daß die Plattfeder bei
der Bedienung leicht aus ihrer Halterung mangels einer Sicherung
der Befestigung herausspringen kann.
Ferner ist aus der DE-PS 266 829 ebenfalls ein Griff für
auswechselbare medizinische Aufsätze mit von Druck auf Zug
umschaltbarer Betätigungsrichtung bekannt.
Das Umschalten der Betätigungsrichtung von Druck auf Zug wird
bei diesem Instrument durch einen Hebel bewerkstelligt, der
mit einem Ende fest an einem beweglichen Griffteil drehgelenkig
befestigt ist. Das andere Ende des Hebels wird in einer ersten
Betriebsart an einer Aussparung mittels eines Flügelstiftes
befestigt, wobei durch Zusammendrücken der beiden Griffteile
ein bewegliches Instrumentenbetätigungsteil, das über ein Gelenk
mit dem beweglichen Griffteil verbunden ist, ausgelenkt wird.
Zur Umkehrung der Betätigungsrichtung muß das Ende des Hebels,
das an der Aussparung befestigt war, dort gelöst werden, und
gleichzeitig muß das Gelenk festgestellt werden, so daß das
Instrumentenbetätigungsteil und das bewegliche Griffteil starr
miteinander verbunden sind.
Bei diesem Aufsatz stellt es sich als besonders nachteilig
heraus, daß die verschiedenen Hebel lediglich durch lösbare
Stifte gesichert werden, die sich während der Bedienung un
erwünscht lösen können und die Betriebssicherheit herabsetzen.
Darüber hinaus könnte der mit diesem Instrument wenig vertraute
Arzt aufgrund der komplizierten Anordnung der Gelenke Schwierig
keiten damit haben, die verschiedenen Hebel so zu verstellen,
daß er auf Anhieb die richtige Betriebsart, nämlich Druck oder
Zug, des Instruments erhält.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine medizi
nische Zange der eingangs erwähnten Art dahingehend weiter
zubilden, daß die Zangengriffe für die verschiedensten Zwecke
verwendbar einheitlich gestaltet sind. Die Zange soll einfach
zu bedienen, mechanisch einfach und betriebssicher sein,
insbesondere wenn sie mit erhöhter Handkraft bedient wird.
Darüber hinaus soll auch die Möglichkeit bestehen, die vom Arzt
ausgeübte Handkraft, die von den Griffteilen auf die Zangen
maulteile übertragen wird, wesentlich zu verstärken.
Diese Aufgabe wird bei einer medizinischen Zange der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Wenn bei einer anderen Art einer medizinischen Zange die
Betätigungsrichtung umgekehrt sein muß, kann gemäß Anspruch
4 das gelenkige Zwischenstück weggelassen werden, und der Stab
wird dann direkt mit dem Griffteil verbunden, so daß die Zange
im übrigen die gleiche bleiben kann.
Dadurch tritt nicht nur eine Vereinfachung für den Arzt ein,
der sich nicht an eine andere Zange gewöhnen muß, sondern es
wird auch die Fertigung wesentlich vereinfacht.
Ein weiterer Vorteil tritt durch die Erfindung dadurch ein,
daß die Handkraft infolge des Zwischenstückes wesentlich
verstärkt werden kann. Es wird nämlich dadurch praktisch ein
Zwischenhebel eingebaut, der entsprechend dimensioniert werden
kann. Das bezüglich der Achse, über das das bewegliche Griffteil
an dem unbeweglichen Griffteil angelenkt ist, exzentrisch
angeordnete Langloch führt zu einer weiteren Verstärkung der
Handkraft.
Weiterhin ist vorteilhaft, wenn das Langloch eine nach außen
gehende Kurve aufweist. Dadurch kann die Handkraft weiter
verstärkt werden.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
aus der nun folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
unter Hinweis auf die Zeichnung. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht auf die
Ausführungsform und
Fig. 2 eine stark vergrößernde Ansicht wie Fig. 1 auf einen
Teil der Zange nach der Fig. 1.
Die medizinische Zange nach der Fig. 1 zeigt das teilweise im
oberen Bereich geschnittene feststehende Griffteil 1, an das
sich links der rohrförmige Zangenschaft 12 anschließt. Der
Zangenschaft 12 ist mit dem Griffteil 1 fest verbunden. Weiter
links sieht man das gelenkige Zangenmaulteil 10 und das untere
feststehende Zangenmaulteil 11, welches mit dem rohrförmigen
Zangenschaft 12 einstückig ausgebildet sein kann. Das Zangen
maulteil 10 wird in bekannter Weise durch den Stab 3 betätigt,
wenn sich dieser in Richtung des Pfeiles 14 bewegt.
Dies geschieht dadurch, daß das bewegliche Griffteil 2 in
Richtung des Pfeiles 9 um die feststehende Achse 8 bewegt wird,
wodurch der Stift 15 des gelenkigen Zwischenstückes 5 um den
mit dem feststehenden Griffteil 1 feststehenden Achsstift 7
in Richtung des Pfeiles 4 bewegt wird. Der Stab 3 ist durch
die Gelenkverbindung 6 mit dem Zwischenstück 5 verbunden.
Das bewegliche Griffteil 2 zeigt ferner unten einen Ansatz 13,
an dem ein zusätzlicher Finger des Arztes oder Operateurs
angreifen und somit die Handkraft verstärken kann.
Fig. 2 zeigt schematisch die Wirkverbindung der Zange im
einzelnen, wobei das feststehende Griffteil 1 der Klarheit wegen
weggelassen und das Griffteil 2 sowie der Stab 3 nur teilweise
dargestellt sind.
Das bewegliche Griffteil 2 ist wieder um die feststehende Achse
8 drehbar, die in dem nicht dargestellten feststehenden Griffteil
1 nach der Fig. 1 fest angeordnet ist. Wenn nun die Drehung
in Richtung des Pfeiles 9 erfolgt, wird der Stift 15 des
gelenkigen Zwischenstückes 5 nach unten in der Fig. 2 gedrückt,
wodurch das Zwischenstück 5 um den feststehenden Achsstift 7
im Uhrzeigersinn gedreht wird, so daß der Stab 3 in Richtung
des Pfeiles 14 durch die Gelenkverbindung 6 nach rechts gezogen
wird.
Die weitere Betätigung der Zangenmaulteile oder mindestens eines
beweglichen Zangenmaulteils 10 wurde bereits erwähnt und muß
nicht näher erläutert werden, da dies bekannt ist. Es können
auch beide Zangenmaulteile 10, 11 in bekannter Weise beweglich
angeordnet sein.
Die Handkraft kann durch eine entsprechende Dimensionierung
der Hebelarme verstärkt werden. Hierzu kann der Hebelarm a
zwischen der feststehenden Achse 8 und dem mit dem Zwischentück
5 beweglichen Stift 15 klein sein, während der Hebelarm b
zwischen dem Stift 15 und dem feststehenden Achsstift 7 dann
verhältnismäßig groß sein sollte. Der Hebelarm c zwischen dem
feststehenden Achsstift 7 und dem Gelenkstift 6 sollte dann
wieder verhältnismäßig klein sein, damit hier eine zusätzliche
Übersetzung erfolgt.
Darüber hinaus kann die Handkraft aber auch durch die Kurve
17 des Langloches 16 verstärkt werden, die in bezug auf das
Langloch 16 nach außen geformt ist.
Wenn nun bei einer anderen Art von medizinischer Zange die
Bewegungsrichtung des Stabes 3 umgekehrt sein soll, wird das
gelenkige Zwischenstück 5 einfach weggelassen, z. B. ausgebaut.
Dann wird der Stab 3 mit dem Stift 18 des beweglichen Griffteiles
2 gelenkig verbunden, wodurch eine Zange herkömmlicher Bauart
vorhanden ist, jedoch ohne daß die Griffteile 1, 2 überhaupt
ausgewechselt werden müssen.
Dadurch entsteht natürlich auch eine erhebliche Fertigungsverein
fachung, da die gleichen Griffteile 1, 2 und auch alle übrigen
Teile nur mit Ausnahme des gelenkigen Zwischenstückes 5 bei
einer ganz anderen Art von Zange Verwendung finden können, die
z. B. zum Klemmen von Arterien dient.
Claims (4)
1. Medizinische Zange, insbesondere Arthroskopiezange, mit
einem rohrförmig ausgebildeten Zangenschaft (12), der am
patientennahen Ende mindestens ein gelenkiges Zangenmaulteil
(10) trägt und am patientenfernen Ende mit einem fest
stehenden Griffteil (1) starr verbunden ist, weiterhin
mit einem in dem Zangenschaft (12) beweglich angeordneten
Stab (3), dessen patientennahes Ende mit dem Zangenmaulteil
(10) gelenkig verbunden ist, und mit einem beweglichen
Griffteil (2), das an dem feststehenden Griffteil (1) über
eine feststehende Achse (8) angelenkt und mit dem Stab
(3) gelenkig verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß
ein gelenkiges Zwischenstück (5) über einen feststehenden
Achsstift (7) an dem feststehenden Griffteil (1) angelenkt
ist und als zweiseitiger Hebel ausgebildet ist, dessen
einer Hebelarm (c) mit dem Stab (3) und dessen anderer
Hebelarm (b) mit dem beweglichen Griffteil (2) gelenkig
verbunden ist, wobei das gelenkige Zwischenstück (5) einen
Stift (15) aufweist, der von einem bezüglich der fest
stehenden Achse (8) exzentrischen, seitlich ausgesparten
Langloch (16) des beweglichen Griffteiles (2) aufgenommen
wird.
2. Medizinische Zange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das exzentrische Langloch (16) eine nach außen gehende
Kurve (17) aufweist.
3. Medizinische Zange nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der eine Hebelarm (b) des gelenkigen
Zwischenstücks (5) länger ist als der andere Hebelarm (c).
4. Medizinische Zange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das gelenkige Zwischenstück (5) herausnehmbar ist,
und daß das bewegliche Griffteil (2) einen zusätzlichen,
bezüglich der feststehenden Achse (8) exzentrischen Stift
(18) aufweist, der zur direkten gelenkigen Verbindung des
beweglichen Griffteiles (2) mit dem Stab (3) ohne das
gelenkige Zwischenstück (5) dient.
Priority Applications (2)
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